AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019
Anreise zum Jasper Nationalpark
Drei volle Tage bleibe ich in Fort St.John, zum entspannen, essen, Wäsche waschen, Internet und Vorbereitungen wie Karten ausdrucken etc........
Weil ich davon ausgehe daß es im September in den Bergen schon recht frisch werden kann kaufe ich mir noch eine lange Unterhose von Icebreaker sowie ein Flanell-Inlet für meinen Daunenschlafsack, das den Schlafsack um einige Grade wärmer machen soll. Habe schon länger gemerkt daß mein Schlafsack nicht mehr so warm hält wie er eigentlich sollte, die Isolierfähigkeit nimmt mit der Zeit ab.
Dazu kaufe ich mir noch die Gaskartuschen für die gesamten vier Wochen.
Meinen ersten Abschlusstrek will ich im Jasper Nationalpark machen und die Anreise dorthin soll per Anhalter erfolgen.
Das Wort Abschlusstrek klingt irgendwie so abwertend und unspektakulär. Das täuscht aber gewaltig, denn diese Touren waren wirklich hammermäßig. Insbesondere der zweite Abschlusstrek durch den Banff Nationalpark zählt landschaftlich sogar mit zu den Besten was ich auf dieser gesamten Reise gemacht habe
.
Am 24.August breche ich aus Fort St.John auf. Mein erstes Ziel ist Hinton in Alberta, 537 km entfernt. Dort will ich den Proviant für den ersten Trek einkaufen.
Die Lebensmittelpreise sollten in Hinton deutlich günstiger sein als in Jasper, so war es jedenfalls auf meiner letzten Kanadareise 2008. Vielleicht hat sich das zwischenzeitlich ja geändert, aber egal, ich kaufe den Kram jetzt in Hinton und fertig.
Von Hinton will ich dann die restlichen 110 Kilometer direkt weiter zu meinem Trekkingstartpunkt trampen.
Paul, der auch mit im Shelter übernachtet, fährt mich mit seinem Pick-up bis an den Stadtrand, wo ich mich zum trampen hinstelle.

um 10:50 stelle ich mich hier am Ortsrand von Fort St.John an den Alaska Highway.
Das erste Auto hält nach einer Stunde. Der Fahrer nimmt mich bis zur Abszweigung zum Swan Lake mit, 20 Kilometer hinter Dawson Creek. Er will sich dort mit Leuten zum Picknick am See treffen und lädt mich ein mitzukommen. Da ich heute aber noch möglichst weit kommen will muss ich leider ablehnen.

die ersten 75 Kilometer auf dem Alaska Highway führen nach Dawson Creek.
Bei Dawson Creek endet der Alaska Highway und dann geht es auf dem Highway 2 bzw. 43 nach Alberta rein und weiter Richtung Grande Prairie.
Südlich von Fort St.John wird die Landschaft langweiliger, kein durchgehender Wald mehr wie nördlich von Fort St.John, sondern Mischung zwischen Wald und Farmland. Auch deutlich mehr Verkehr und Zivilisation.

hier bei der Abzweigung zum Swan Lake stehe ich wieder eine Stunde bis das nächste Auto anhält.
Es hält ein junger Mann aus Grande Prairie, der mich die 100 Kilometer bis dorthin mitnimmt.
Je näher wir Grande Prairie kommen, desto langweiliger wird die Streckenführung und Landschaft. Jetzt nur noch Farmland und vielbefahrener in beiden Richtungen zweispuriger Highway.

Anfahrt auf Grande Prairie......

....eine unattraktive Stadt mit 63.000 Einwohnern.
Der nette Fahrer fährt für mich noch einen kleinen Umweg und setzt mich am südlichen Ausgang der Stadt am Highway 40 ab. Dort stehe ich wieder über eine Stunde bis das nächste Auto hält. Als ich die Autotür öffne entdecke ich zu meiner großen Überraschung dass es Paul ist, zusammen mit einer Freundin!
Er hatte mir gestern zwar erzählt daß er heute oder morgen nach Kamloops will, meinte aber er fährt über Prince George.
Offensichtlich hat er sich heute vormittag umentschieden und fährt jetzt doch über Hinton und Jasper.
Gut für mich, er nimmt mich bis nach Hinton mit.
Die 326 Kilometer lange Fahrt von Grande Prairie nach Hinton auf dem Highway 40 ist landschaftlich wieder sehr interessant. Es sind 326 Kilometer durch hügeliges Waldland, eine sehr schöne Strecke, kaum besiedelt, fast wie der Alaska Highway. Aber weniger einsam wie der Alaska Highway und die Gegend deutlich mehr von Forstwirtschaft, Öl- und Gasförderung betroffen. Aber trotzdem landschaftlich eine sehr lohnende Strecke.
Besonders interessant ist die Gegend um Grande Cache, dem einzigsten kleinen Ort entlang der gesamten Strecke, am Rande des über 4500 Quadradkilometer großen Wilmore Wilderness Park. Hier könnte man aus dem Auto steigen und direkt loslaufen für einen langen Wildnistrek durch die Rockies.


hinter Grande Cache sinkt die Sonne langsam tiefer. Es sind noch 146 Kilometer nach Hinton.....

.....und geht nonstop durch menschenleere Waldlandschaft



Zwei Kilometer vor Hinton zweigt der Highway 40 auf den Trans-Canada Highway 16. Hier lässt Paul mich raus. Er biegt nach rechts Richtung Jasper und ich links nach Hinton. Nach kurzem Marsch am Highway stoppt eine sechser Gruppe netter taiwanesischer Touristen im gemieteten Minivan, die mich die restlichen 2 Kilometer mitnehmen. Sie sind vom Jasper Nationalpark gekommen, haben in Hinton ihr gebuchtes Hotel für die Nacht und wollen morgen früh zurück nach Jasper. In Jasper haben sie nichts bezahlbares zum Übernachten gefunden
.
Sie setzen mich direkt vor Mc Donalds ab und bieten mir an mich morgen früh nach Jasper mitzunehmen. Da ich morgen vormittag aber noch einkaufen muss, lehne ich erstmal ab. Heute abend habe keine Lust mehr für die Einkäufe.
Für Tramper und Trekker ist Hinton die perfekte Provianteinkaufsstadt. Zwei große Supermärkte, Safeway & Walmart, liegen direkt am Ortsausgang Richtung Jasper. Direkt daneben liegt Mc Donalds und auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet man perfekte Wildcampstellen im Wald. Man braucht sich zum trampen also nur noch an den Highway stellen, ohne weit marschieren zu müssen

Nach dem Abendessen bei McDonalds schlage ich im dunkeln mein Camp auf der anderen Straßenseite auf.

Camp in Hinton
Am nächsten Vormittag kaufe ich den Proviant für 20 Tage ein, lasse mir damit Zeit, dann noch Mittagessen bei Mc Donalds, bis ich mich nach 13 Uhr zum trampen an den Highway stelle.

Hinton


um 13:00 stehe ich wieder am Highway
Schon auf meiner letzten Kanadareise bin ich zweimal zum Provianteinkaufen von Jasper nach Hinton getrampt und wieder zurück. Von damals habe ich diese Strecke noch als die leichteste Trampstrecke der gesamten Reise in Erinnerung.
Und heute war es auch nicht anders. Schon nach wenigen Minuten hält ein Auto an und nimmt mich bis zu den Athabasca Falls mit, meinem Trekkingstartpunkt. Der Fahrer arbeitet auf einer Ölbohrstelle im Wald, hat heute seinen freien Tag und will eine Wanderung auf dem Valley of Five Lakes Trail machen, kurz hinter Jasper.
Zunächst fahren wir 80 Kilometer auf dem Trans-Canada Highway 16 nach Jasper, dann auf dem Icefields Parkway weiter Richtung Süden, noch 30 Kilometer zu den Athabasca Falls. Mein Fahrer fährt mich freunlicherweise bis dorthin, obwohl er eigentlich garnicht so weit wollte.
Schon 30 Kilometer hinter Hinton fahren wir in den Jasper Nationalpark ein, der jährlich fast zweieinhalb Millionen Besucher anlockt und zusammen mit dem angrenzenden Banff Nationalpark zu den meistbesuchtesten Touristenregionen Kanadas gehört.
Trotz Ende August ist die Hochsaison noch im vollem Gange und alles ist voll.
Zudem habe ich den Eindruck daß der Tourismus hier seit meiner letzten Kanadareise sogar noch zugenommen hat.
Der Autoverkehr auf dem Icefields Parkway, der als landschaftlich spektakulärste Highwaystrecke Kanadas gilt, ist gefühlt schon fast so hoch wie auf einer deutschen Bundesstraße
Von kanadischer Einsamkeit keine Spur mehr, aber die Landschaft ist natürlich absolute Weltklasse.
Völlig zu recht wurden die Nationalparks Banff und Jasper, zusammen mit mehreren angrenzenden Parks, als Teil der Canadian Rocky Mountain Parks, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die meisten Postkarten- und Bildbandfotomotive, die man von Kanada kennt, stammen von hier.
Absolut geschockt war ich allerdings vom Zustand der Wälder hier!!!
Eine riesen Borkenkäferinvasion ist darüber hergefallen und hat die meisten Kiefern zum absterben gebracht. Wo auf meiner letzten Kanadareise noch alles grün und schön war, ist jetzt die Hälfte braun und tot.


Auf der gesamten Strecke zwischen Hinton und Jasper sowie entlang des Icefields Parkway durchs Athabasca Valley sieht man überall großflächige tote Waldabschnitte die sich kilometerweit langziehen.


Das ist erst seit wenigen Jahren so und sieht echt schlimm aus! Die landschaftliche Attraktivität der befallenen Gebiete hat enorm gelitten.

Natürlich kann man jetzt behaupten daß es Borkenkäfer schon immer gegeben hat und Borkenkäferkahlfrass auch, das ist der normale Lauf der Natur.
Völlig unnormal ist dabei allerdings das riesige Ausmaß an Waldzerstörungen, das in den letzten 10 bis 15 Jahren viele und immer mehr Gebiete im Süden British Columbias, Albertas sowie im Westen der USA befallen haben, tendenz stark zunehmend.
Das ist eindeutig der Klimaerwärmung zuzuschreiben und hat nichts mehr mit Normalität zu tun!!

Fahrt auf dem Highway 16 nach Jasper

Wildbeobachtung am Highwayrand


nun auf dem Icefields Parkway

überall an den Hängen sieht man ein Meer aus braune tote Wälder



Endstation! Ich steige aus.......
Ein riesen Touristenrummel ist hier, mit großem Parkplatz und vielen Leuten. Im Minutentakt fahren hier die Autos ein und aus, sogar mit seperatem Parkplatz nur für Reisebusse. Und wozu dieser ganze Menschenauflauf? Alles nur wegen diesem Wasserfall:

Athabasca Falls

hier startet mein Trek
und hier nochmal: Alle rot eingekreisten Stellen zeigen die gleichen Hangabschnitte. Auf Vollbild sehen die Schäden besonders krass aus!
erster Abschlusstrek
Geraldine Lakes - Fryatt Valley Loop
9 Tage
100,5 Kilometer
Der Geraldine Lakes Trail und Fryatt Valley Trail sind zwei bekannte Trekkingrouten, die jeweils ein Tal aufwärts führen und dann enden. Beides sind Sackgassentreks, d.h. man wandert i.d.Regel auf dem gleichen Weg wieder zurück.
Ich habe beide Trails in einem 9 tägigem Loop über zwei weglose Pässe miteinander verbunden.
Die ersten beiden und letzten beiden Tage ging es auf Trails, der Rest der Route war weglos. Auf dem weglosen Abschnitt habe ich sechs Tage keine Menschen gesehen.
Ursprünglich war diese Tour nicht so geplant, sondern ich wollte erst einen 20 tägigen Trek machen von den Geraldine Lakes zum Fortress Lake mit Abstecher zu den Gletscherbergen nördlich vom Columbia Icefield.
Da das weglose Gelände schwieriger als erwartet war und ich zeitweise Magen-Darm Beschwerden hatte, entschied ich mich kurzfristig für diese verkürzte Route.
Es ist eine lohnende Rundtour geworden durch sehr spektakuläre Landschaften!
1.Tag:
Es ist 16 Uhr und ich wander mit meinem megaschweren Rucksack gleich los, auch wenn es für einen Trekkingstart eigentlich schon recht spät ist.

Vom Athabasca Falls folge ich den Highway 93A (alter Banff - Jasper Highway) für 1,6 Kilometer bis zur Abzweigung auf die Geraldine Road, auf 1180 m Höhe.

hier führt die Geraldine Road in den Wald rein
Ich folge die Geraldine Road für 5,5 Kilometer, bis diese blöde Piste beim Geraldine Lakes Trailhead endlich zuende ist.
Paar Autos kommen mir entgegen und es ist eine mega langweilige Wanderroute.


Geraldine Road - fünfeinhalb Kilometer öder Pistenmarsch durch halbtoten Wald


einfach Augen zu und durch




nach 2,1 Kilometern passiere ich eine Infotafel mit Karte am Fryatt Valley Trailhead, wo ich in 9 Tagen wieder rauskommen werde. Sieben Autos parken hier.

nun noch 3,4 Kilometer Pistenmarsch - mit Aussicht durch die Bäume.
Der Kiefernbestand wird weniger, nun mehr Fichten und weniger Waldschäden.

Gegen 18 Uhr erreiche ich endlich das Pistenende am Geraldine Lakes Trailhead auf 1497 m.

Geraldine Lakes Trail
Es sind noch 1,8 Kilometer sanft bergauf auf ausgetretenen vielbegangenen Pfad durch dichten Wald zum Lower Geraldine Lake. Zwei Tageswanderer kommen mir entgegen, ansonsten war um diese Uhrzeit keiner mehr unterwegs.

nun keine Kiefern mehr, es geht durch dichten gesund aussehenden Fichtenwald.



nach 50 Minuten erreiche ich den Seeausfluss

Lower Geraldine Lake (1610 m)
Bis zur offiziellen Campstelle schaffe ich es heute nicht mehr aber nach einiger Rumsuchzeit finde ich auch hier eine geeignete Campstelle.

Camp 1 (1629 m)
Anreise zum Jasper Nationalpark
Drei volle Tage bleibe ich in Fort St.John, zum entspannen, essen, Wäsche waschen, Internet und Vorbereitungen wie Karten ausdrucken etc........
Weil ich davon ausgehe daß es im September in den Bergen schon recht frisch werden kann kaufe ich mir noch eine lange Unterhose von Icebreaker sowie ein Flanell-Inlet für meinen Daunenschlafsack, das den Schlafsack um einige Grade wärmer machen soll. Habe schon länger gemerkt daß mein Schlafsack nicht mehr so warm hält wie er eigentlich sollte, die Isolierfähigkeit nimmt mit der Zeit ab.
Dazu kaufe ich mir noch die Gaskartuschen für die gesamten vier Wochen.
Meinen ersten Abschlusstrek will ich im Jasper Nationalpark machen und die Anreise dorthin soll per Anhalter erfolgen.
Das Wort Abschlusstrek klingt irgendwie so abwertend und unspektakulär. Das täuscht aber gewaltig, denn diese Touren waren wirklich hammermäßig. Insbesondere der zweite Abschlusstrek durch den Banff Nationalpark zählt landschaftlich sogar mit zu den Besten was ich auf dieser gesamten Reise gemacht habe


Am 24.August breche ich aus Fort St.John auf. Mein erstes Ziel ist Hinton in Alberta, 537 km entfernt. Dort will ich den Proviant für den ersten Trek einkaufen.
Die Lebensmittelpreise sollten in Hinton deutlich günstiger sein als in Jasper, so war es jedenfalls auf meiner letzten Kanadareise 2008. Vielleicht hat sich das zwischenzeitlich ja geändert, aber egal, ich kaufe den Kram jetzt in Hinton und fertig.
Von Hinton will ich dann die restlichen 110 Kilometer direkt weiter zu meinem Trekkingstartpunkt trampen.
Paul, der auch mit im Shelter übernachtet, fährt mich mit seinem Pick-up bis an den Stadtrand, wo ich mich zum trampen hinstelle.

um 10:50 stelle ich mich hier am Ortsrand von Fort St.John an den Alaska Highway.
Das erste Auto hält nach einer Stunde. Der Fahrer nimmt mich bis zur Abszweigung zum Swan Lake mit, 20 Kilometer hinter Dawson Creek. Er will sich dort mit Leuten zum Picknick am See treffen und lädt mich ein mitzukommen. Da ich heute aber noch möglichst weit kommen will muss ich leider ablehnen.

die ersten 75 Kilometer auf dem Alaska Highway führen nach Dawson Creek.
Bei Dawson Creek endet der Alaska Highway und dann geht es auf dem Highway 2 bzw. 43 nach Alberta rein und weiter Richtung Grande Prairie.
Südlich von Fort St.John wird die Landschaft langweiliger, kein durchgehender Wald mehr wie nördlich von Fort St.John, sondern Mischung zwischen Wald und Farmland. Auch deutlich mehr Verkehr und Zivilisation.

hier bei der Abzweigung zum Swan Lake stehe ich wieder eine Stunde bis das nächste Auto anhält.
Es hält ein junger Mann aus Grande Prairie, der mich die 100 Kilometer bis dorthin mitnimmt.
Je näher wir Grande Prairie kommen, desto langweiliger wird die Streckenführung und Landschaft. Jetzt nur noch Farmland und vielbefahrener in beiden Richtungen zweispuriger Highway.

Anfahrt auf Grande Prairie......

....eine unattraktive Stadt mit 63.000 Einwohnern.
Der nette Fahrer fährt für mich noch einen kleinen Umweg und setzt mich am südlichen Ausgang der Stadt am Highway 40 ab. Dort stehe ich wieder über eine Stunde bis das nächste Auto hält. Als ich die Autotür öffne entdecke ich zu meiner großen Überraschung dass es Paul ist, zusammen mit einer Freundin!

Er hatte mir gestern zwar erzählt daß er heute oder morgen nach Kamloops will, meinte aber er fährt über Prince George.
Offensichtlich hat er sich heute vormittag umentschieden und fährt jetzt doch über Hinton und Jasper.
Gut für mich, er nimmt mich bis nach Hinton mit.

Die 326 Kilometer lange Fahrt von Grande Prairie nach Hinton auf dem Highway 40 ist landschaftlich wieder sehr interessant. Es sind 326 Kilometer durch hügeliges Waldland, eine sehr schöne Strecke, kaum besiedelt, fast wie der Alaska Highway. Aber weniger einsam wie der Alaska Highway und die Gegend deutlich mehr von Forstwirtschaft, Öl- und Gasförderung betroffen. Aber trotzdem landschaftlich eine sehr lohnende Strecke.
Besonders interessant ist die Gegend um Grande Cache, dem einzigsten kleinen Ort entlang der gesamten Strecke, am Rande des über 4500 Quadradkilometer großen Wilmore Wilderness Park. Hier könnte man aus dem Auto steigen und direkt loslaufen für einen langen Wildnistrek durch die Rockies.



hinter Grande Cache sinkt die Sonne langsam tiefer. Es sind noch 146 Kilometer nach Hinton.....

.....und geht nonstop durch menschenleere Waldlandschaft



Zwei Kilometer vor Hinton zweigt der Highway 40 auf den Trans-Canada Highway 16. Hier lässt Paul mich raus. Er biegt nach rechts Richtung Jasper und ich links nach Hinton. Nach kurzem Marsch am Highway stoppt eine sechser Gruppe netter taiwanesischer Touristen im gemieteten Minivan, die mich die restlichen 2 Kilometer mitnehmen. Sie sind vom Jasper Nationalpark gekommen, haben in Hinton ihr gebuchtes Hotel für die Nacht und wollen morgen früh zurück nach Jasper. In Jasper haben sie nichts bezahlbares zum Übernachten gefunden

Sie setzen mich direkt vor Mc Donalds ab und bieten mir an mich morgen früh nach Jasper mitzunehmen. Da ich morgen vormittag aber noch einkaufen muss, lehne ich erstmal ab. Heute abend habe keine Lust mehr für die Einkäufe.
Für Tramper und Trekker ist Hinton die perfekte Provianteinkaufsstadt. Zwei große Supermärkte, Safeway & Walmart, liegen direkt am Ortsausgang Richtung Jasper. Direkt daneben liegt Mc Donalds und auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet man perfekte Wildcampstellen im Wald. Man braucht sich zum trampen also nur noch an den Highway stellen, ohne weit marschieren zu müssen


Nach dem Abendessen bei McDonalds schlage ich im dunkeln mein Camp auf der anderen Straßenseite auf.

Camp in Hinton
Am nächsten Vormittag kaufe ich den Proviant für 20 Tage ein, lasse mir damit Zeit, dann noch Mittagessen bei Mc Donalds, bis ich mich nach 13 Uhr zum trampen an den Highway stelle.

Hinton


um 13:00 stehe ich wieder am Highway
Schon auf meiner letzten Kanadareise bin ich zweimal zum Provianteinkaufen von Jasper nach Hinton getrampt und wieder zurück. Von damals habe ich diese Strecke noch als die leichteste Trampstrecke der gesamten Reise in Erinnerung.
Und heute war es auch nicht anders. Schon nach wenigen Minuten hält ein Auto an und nimmt mich bis zu den Athabasca Falls mit, meinem Trekkingstartpunkt. Der Fahrer arbeitet auf einer Ölbohrstelle im Wald, hat heute seinen freien Tag und will eine Wanderung auf dem Valley of Five Lakes Trail machen, kurz hinter Jasper.
Zunächst fahren wir 80 Kilometer auf dem Trans-Canada Highway 16 nach Jasper, dann auf dem Icefields Parkway weiter Richtung Süden, noch 30 Kilometer zu den Athabasca Falls. Mein Fahrer fährt mich freunlicherweise bis dorthin, obwohl er eigentlich garnicht so weit wollte.

Schon 30 Kilometer hinter Hinton fahren wir in den Jasper Nationalpark ein, der jährlich fast zweieinhalb Millionen Besucher anlockt und zusammen mit dem angrenzenden Banff Nationalpark zu den meistbesuchtesten Touristenregionen Kanadas gehört.
Trotz Ende August ist die Hochsaison noch im vollem Gange und alles ist voll.
Zudem habe ich den Eindruck daß der Tourismus hier seit meiner letzten Kanadareise sogar noch zugenommen hat.
Der Autoverkehr auf dem Icefields Parkway, der als landschaftlich spektakulärste Highwaystrecke Kanadas gilt, ist gefühlt schon fast so hoch wie auf einer deutschen Bundesstraße


Völlig zu recht wurden die Nationalparks Banff und Jasper, zusammen mit mehreren angrenzenden Parks, als Teil der Canadian Rocky Mountain Parks, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die meisten Postkarten- und Bildbandfotomotive, die man von Kanada kennt, stammen von hier.
Absolut geschockt war ich allerdings vom Zustand der Wälder hier!!!








Das ist erst seit wenigen Jahren so und sieht echt schlimm aus! Die landschaftliche Attraktivität der befallenen Gebiete hat enorm gelitten.


Natürlich kann man jetzt behaupten daß es Borkenkäfer schon immer gegeben hat und Borkenkäferkahlfrass auch, das ist der normale Lauf der Natur.
Völlig unnormal ist dabei allerdings das riesige Ausmaß an Waldzerstörungen, das in den letzten 10 bis 15 Jahren viele und immer mehr Gebiete im Süden British Columbias, Albertas sowie im Westen der USA befallen haben, tendenz stark zunehmend.
Das ist eindeutig der Klimaerwärmung zuzuschreiben und hat nichts mehr mit Normalität zu tun!!

Fahrt auf dem Highway 16 nach Jasper

Wildbeobachtung am Highwayrand


nun auf dem Icefields Parkway

überall an den Hängen sieht man ein Meer aus braune tote Wälder



Endstation! Ich steige aus.......
Ein riesen Touristenrummel ist hier, mit großem Parkplatz und vielen Leuten. Im Minutentakt fahren hier die Autos ein und aus, sogar mit seperatem Parkplatz nur für Reisebusse. Und wozu dieser ganze Menschenauflauf? Alles nur wegen diesem Wasserfall:

Athabasca Falls

hier startet mein Trek
erster Abschlusstrek
Geraldine Lakes - Fryatt Valley Loop
9 Tage
100,5 Kilometer
Der Geraldine Lakes Trail und Fryatt Valley Trail sind zwei bekannte Trekkingrouten, die jeweils ein Tal aufwärts führen und dann enden. Beides sind Sackgassentreks, d.h. man wandert i.d.Regel auf dem gleichen Weg wieder zurück.
Ich habe beide Trails in einem 9 tägigem Loop über zwei weglose Pässe miteinander verbunden.
Die ersten beiden und letzten beiden Tage ging es auf Trails, der Rest der Route war weglos. Auf dem weglosen Abschnitt habe ich sechs Tage keine Menschen gesehen.
Ursprünglich war diese Tour nicht so geplant, sondern ich wollte erst einen 20 tägigen Trek machen von den Geraldine Lakes zum Fortress Lake mit Abstecher zu den Gletscherbergen nördlich vom Columbia Icefield.
Da das weglose Gelände schwieriger als erwartet war und ich zeitweise Magen-Darm Beschwerden hatte, entschied ich mich kurzfristig für diese verkürzte Route.
Es ist eine lohnende Rundtour geworden durch sehr spektakuläre Landschaften!
1.Tag:
Es ist 16 Uhr und ich wander mit meinem megaschweren Rucksack gleich los, auch wenn es für einen Trekkingstart eigentlich schon recht spät ist.

Vom Athabasca Falls folge ich den Highway 93A (alter Banff - Jasper Highway) für 1,6 Kilometer bis zur Abzweigung auf die Geraldine Road, auf 1180 m Höhe.

hier führt die Geraldine Road in den Wald rein
Ich folge die Geraldine Road für 5,5 Kilometer, bis diese blöde Piste beim Geraldine Lakes Trailhead endlich zuende ist.
Paar Autos kommen mir entgegen und es ist eine mega langweilige Wanderroute.



Geraldine Road - fünfeinhalb Kilometer öder Pistenmarsch durch halbtoten Wald



einfach Augen zu und durch





nach 2,1 Kilometern passiere ich eine Infotafel mit Karte am Fryatt Valley Trailhead, wo ich in 9 Tagen wieder rauskommen werde. Sieben Autos parken hier.

nun noch 3,4 Kilometer Pistenmarsch - mit Aussicht durch die Bäume.
Der Kiefernbestand wird weniger, nun mehr Fichten und weniger Waldschäden.

Gegen 18 Uhr erreiche ich endlich das Pistenende am Geraldine Lakes Trailhead auf 1497 m.

Geraldine Lakes Trail
Es sind noch 1,8 Kilometer sanft bergauf auf ausgetretenen vielbegangenen Pfad durch dichten Wald zum Lower Geraldine Lake. Zwei Tageswanderer kommen mir entgegen, ansonsten war um diese Uhrzeit keiner mehr unterwegs.

nun keine Kiefern mehr, es geht durch dichten gesund aussehenden Fichtenwald.



nach 50 Minuten erreiche ich den Seeausfluss

Lower Geraldine Lake (1610 m)
Bis zur offiziellen Campstelle schaffe ich es heute nicht mehr aber nach einiger Rumsuchzeit finde ich auch hier eine geeignete Campstelle.

Camp 1 (1629 m)
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