[CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

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  • chinook
    Fuchs
    • 27.04.2005
    • 2232

    • Meine Reisen

    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

    Die Hirten und alle, die Du da weit draussen getroffen hast, sprachen die Chinesisch oder Uigurisch? Oder gar sonstwas?

    Gruß


    -chinoook
    Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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    • berniehh
      Fuchs
      • 31.01.2011
      • 2402
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

      Zitat von chinook Beitrag anzeigen
      Die Hirten und alle, die Du da weit draussen getroffen hast, sprachen die Chinesisch oder Uigurisch? Oder gar sonstwas?
      Ihre Muttersprache war auf jeden Fall nicht Chinesisch, sondern bei den meisten Kasachisch oder Kirgisisch.

      Als Zweitsprache konnten die meisten auch chinesisch, aber vermutlich nicht alle. Als ich sie aus meinem Sprachführer einen Satz in chinesischer Schrift gezeigt hatte, haben einige es nicht verstanden.
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      • Galadriel
        Dauerbesucher
        • 03.03.2015
        • 913
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        Ihre Muttersprache war auf jeden Fall nicht Chinesisch, sondern bei den meisten Kasachisch oder Kirgisisch.

        Als Zweitsprache konnten die meisten auch chinesisch, aber vermutlich nicht alle. Als ich sie aus meinem Sprachführer einen Satz in chinesischer Schrift gezeigt hatte, haben einige es nicht verstanden.
        Das finde ich echt interessant, weil Kirgisisch hat ja auch viel vom Türkischen. Man käme also mit Türkisch ganz gut zurecht.
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        • Boreas
          Erfahren
          • 13.08.2010
          • 202
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          • Meine Reisen

          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
          Ja, mir ist klar daß du niemals gegen irgendwelche Regeln und Gesetze verstoßen würdest
          Aber daß du hier (also über eine Xinjiang-Reise) so einen Kommentar postest, lässt allerdings den Schluss zu daß du dir vom Staat und Behörden auch alles gefallen lassen und letztendlich auch alles mit dir machen lassen würdest, ganz gleich wie menschenverachtend und diskriminierend Gesetze auch sein mögen
          Ziemlich weitreichende Schlussfolgerung. Einen Wert an sich hat Regelbruch genausowenig wie Kadavergehorsam, ist also auch kein Grund zur querulantischen Überheblichkeit die hier anklingt.

          Ich glaube auch nicht dass Dir jemand die Durchführung der Tour madig machen will, ich finde es zum Beispiel toll und richtig. Der schriftliche Tonfall hingegen, der immer wieder empört-überrascht daherkommt wenn Du den komplett vorhersehbaren Konsequenzen Deines Tuns begegnest, ist albern. Du wirst als Freiheitsheld ganz genau gewusst haben dass Du es nicht mit der Bahnhofspolizei von Wanne-Eickel zu tun bekommst, und nicht zuletzt macht ja auch genau dieser Heroismus das Traveller-Prestige Deines Vorhabens aus. I think you liked it, und das ist ja auch ok.

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          • Blahake

            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1432
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

            Zitat von Boreas Beitrag anzeigen
            ...also auch kein Grund zur querulantischen Überheblichkeit die hier anklingt.

            Ich glaube auch nicht dass Dir jemand die Durchführung der Tour madig machen will, ich finde es zum Beispiel toll und richtig. Der schriftliche Tonfall hingegen, der immer wieder empört-überrascht daherkommt wenn Du den komplett vorhersehbaren Konsequenzen Deines Tuns begegnest, ist albern...
            Also ich konnte da bisher keine Spur von Überheblichkeit rauslesen. Ich lese mal wieder staunend und fasziniert mit, nicht zuletzt, weil Bernie trotz seiner Hammertouren hier kein Höher-schneller-weiter-Gehabe an den Tag legt, sondern, wie ich finde, ausgesprochen sachlich und ohne Selbstbeweihräucherung berichtet.
            Und bei derartigen Repressalien darf man m. E. auch durchaus etwas "empört" sein. Natürlich beachte ich in einem Land, in dem ich zu Gast bin, Sitten und Gepflogenheiten, das gebietet in der Tat der Respekt, da wäre ich auch ganz Enjas Meinung. Aber das gilt doch nicht für Repressalien und Menschenrechtsverletzungen!

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            • Nuklid
              Erfahren
              • 09.06.2013
              • 437
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

              Naja, ich denke es geht Boreas um das "Überrascht-sein". Mich verwundert eher, dass sie Bernie nicht länger festgehalten und z.B. den Rucksack durchsucht haben. Dass China definitiv kein Rechtsstaat ist, sollte allgemein bekannt sein. Ich meine, mich auch an einen älteren Reisebericht vom User Chinook aus China zu erinnern, der mit vorgehaltener Waffe vorübergehend vom chinesischen Militär einkassiert wurde. Und wenn man sich mal mit der routinierten Folterpraxis oder Zwangssterilisationen tibetanischer Frauen beschäftigt, dann weiß man, wozu die chin. Ordnungsmacht fähig ist - auch wenn man da als Ausländer vermutlich sehr viel weniger zu befürchten hat.

              https://www.igfm.de/china/foltermethoden/

              Irgendwer scheint ihn ja auch bei den Behörden angeschwärzt zu haben, jedenfalls vermute ich mal, dass die Polizei nicht standardmäßig auf Motorrollern durch's Hochgebirge patroulliert.

              Ansonsten meinen allerhöchsten Respekt vor Bernies Mut und Nerven! Auch die Details zu den krassen Vorschriften/Einschränkungen in den Städten Xinjangs waren sehr interessant. Bin derbe gespannt, wie's weitergeht...

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              • mitreisender
                Alter Hase
                • 10.05.2014
                • 4855
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                Aber das gilt doch nicht für Repressalien und Menschenrechtsverletzungen!
                Da frage ich mal ketzerisch: Warum dann dort Urlaub machen? Stößt es einem auf, dann ist der Ansatz einer Vergnügungsreise der falsche.

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                • Lobo

                  Vorstand
                  Moderator
                  Lebt im Forum
                  • 27.08.2008
                  • 6497
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                  • Meine Reisen

                  AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                  Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                  Da frage ich mal ketzerisch: Warum dann dort Urlaub machen? Stößt es einem auf, dann ist der Ansatz einer Vergnügungsreise der falsche.
                  Weil die herrliche Landschaft (und die freundlichen Einheimischen) nichts dafür können wer dort das "Sagen hat".
                  Und so wie es aussieht hat sich Bernd prima mit den Einheimischen verstanden, zumindest bislang.

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                  • Pfad-Finder
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                    • 18.04.2008
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                    • Meine Reisen

                    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                    Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                    Da frage ich mal ketzerisch: Warum dann dort Urlaub machen? Stößt es einem auf, dann ist der Ansatz einer Vergnügungsreise der falsche.
                    Für mich ist Bernies Reise keine "Urlaubs-" oder gar "Vergnügungsreise", sondern eine Erkundungsreise, die eher in der Tradition von Humboldt als der von Neckermann steht.
                    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                    • AlfBerlin
                      Lebt im Forum
                      • 16.09.2013
                      • 5073
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                      • Meine Reisen

                      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                      Und es begegnet ihm dort nicht an jeder Wegkreuzung ein anderer Deutscher.

                      Weil Bernie überwiegend weglos wandert, hat er allerdings auch nicht viele Wegkreuzungen passiert

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2402
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                        Zitat von Galadriel Beitrag anzeigen
                        Das finde ich echt interessant, weil Kirgisisch hat ja auch viel vom Türkischen. Man käme also mit Türkisch ganz gut zurecht.
                        Uigurisch ist auch mit dem türkischen verwandt. Wie weit man in Xinjiang mit türkisch zurechtkommt, weiss ich allerdings nicht. Wahrscheinlich sind die Sprachen noch so unterschiedlich wie Italienisch mit Französisch, Spanisch oder Portugiesisch, die ja auch alle miteinander verwandt sind.
                        www.trekking.magix.net

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                        • berniehh
                          Fuchs
                          • 31.01.2011
                          • 2402
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                          8.Tag (29):
                          Ich folge den schmalen Pfad weiter talaufwärts. Nach Ende des Graslandes folgen Steine und Geröll, dann geht´s neben einen kleinen Restgletscher den steilen Geröllhang hoch zum Pass. Ich bin froh daß der Pfad bis über den Pass rüberführt, somit ist die Querung kein Problem.


                          das Wetter ist wieder traumhaft




                          der Pfad führt nach rechts hoch auf dem Kamm, dann nach links ein Stückchen wieder nach unten zum Pass.


                          Blick zurück talabwärts






                          am Hang unterhalb des Passes liegt ein kleiner Restgletscher




                          auf der Passhöhe (3836 m)
                          die Aussicht von hier oben ist der Hammer



                          Blick zurück


                          ein Steinmännchen auf der Passhöhe (3836 m)


                          auf der anderen Passeite führt der Pfad dieses alpine Hochtal abwärts......


                          .....zunächst über Geröll und Steine




                          Abstieg ins Hochtal




                          dann geht´s talabwärts


                          der Pfad führt nicht runter zum Fluss, sondern bleibt oben am Hang


                          Blick talabwärts...


                          Blick zurück zum Pass




                          der Fluss unten verschwindet in einer tiefer werdenen Schlucht




                          das alpine Hochtal mündet hier in ein großes Haupttal ein, in das ich runtersteigen will. Bis zum Fluss stehen mir aber noch 800 Höhenmeter Abstieg bevor.


                          Blick das Haupttal abwärts




                          Blick das große Haupttal aufwärts - überraschenderweise führt der Pfad nicht runter zum Fluss, sondern bleibt auf 3500 m Höhe an diesen Hang entlang Richtung talaufwärts. Also nicht unbedingt meine Richtung.
                          Ich hatte zwar keine Ahnung wo der Pfad hinführt, aber da es der einfachste Weg war, folgte ich ihn zunächst noch.
                          Als es nach einigen Kilometern immer noch nicht runtergeht, verlasse ich den Pfad und steige weglos den steilen Grashang runter zum Fluss. Das war ein wenig anstrengend durch hohes Gras und über einige Bergrücken.



                          weiter unten wird der Hang sanfter. Hier liegen mehrere verlassene Hirtencamps.


                          verlassene Hirtenhütte. Der Zustand der Hütten, die verwachsenen Pfade sowie der lange Grasbewuchs lässt darauf schließen daß hier in diesem Jahr noch kein Vieh geweidet hat.


                          Blumenbedeckte Kräuter- und Graswiesen


                          auf der anderen Flusseite verläuft ein deutlich erkennbarer Pfad. Dort kommt man aber nicht hin, weil der Fluss unfurtbar ist.


                          Blick talabwärts - der Fluss wird von großen Gletschern gespeist und ist selbst hier auf den ausgebreiteten Flussenken ohne Pferd nicht querbar.


                          auf den Gestrüppflächen unten am Fluss suche ich mir eine Campstelle.
                          In der Nähe campt auch schon ein Hirtenehepaar, die mit Pferden angereist sind, die einzigsten Menschen, die ich heute gesehen habe. Am nächsten Morgen waren sie aber schon wieder weg.



                          Camp 8 (2772 m) - es war nicht so einfach hier eine gute Campstelle zu finden und ich muss etwas länger dafür rumsuchen, weil der Boden überall uneben und verwachsen ist. Aber diese Stelle hier ist top.


                          Blick über den mächtigen Gletscherfluss
                          Zuletzt geändert von berniehh; 17.11.2018, 11:55.
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                          • TilmannG
                            Fuchs
                            • 29.10.2013
                            • 1332
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                            AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                            ...wieder faszinierendes Gelände! Ein toller Pfad über den Pass, weiß nicht, ob ich es gebracht hätte, den zu verlassen!
                            Grüße von Tilmann
                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                            • berniehh
                              Fuchs
                              • 31.01.2011
                              • 2402
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                              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                              Ein toller Pfad über den Pass, weiß nicht, ob ich es gebracht hätte, den zu verlassen!
                              Ich weiss auch nicht ob ich es gebracht hätte den zu verlassen. Der Hang war ziemlich steil und während ich dort hochgestiegen bin hatte ich noch gedacht daß der Hang ohne den Pfad vielleicht sogar hochsteigbar wäre. Es wäre aber verdammt hart und gefährlich und man müsste sich seine Route sehr sorgfältig auswählen.
                              Mit dem Pfad war es allerdings problemlos und die Landschaft top
                              www.trekking.magix.net

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                              • rumpelstil
                                Alter Hase
                                • 12.05.2013
                                • 2700
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                                AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                Vielen Dank wieder einmal für deinen Bericht. Ich lese fasziniert!

                                Kommentar


                                • berniehh
                                  Fuchs
                                  • 31.01.2011
                                  • 2402
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                                  9.Tag (30):
                                  Mein ursprünglicher Routenplan war es talaufwärts zu wandern, dann mehrere Passquerungen über große Gletschergebiete. Diesen Plan hatte ich allerdings schon vor einigen Wochen verworfen, da die Gletschergebiete ziemlich hoch liegen und somit vermutlich noch mit viel sackigen Altschnee bedeckt sind.
                                  Dazu sieht der Pass hinter dem ersten Gletscher auf der Karte sehr steil aus. So steil daß die Möglichkeit einer Unquerbarkeit durchaus besteht

                                  Deshalb will ich nun erstmal talabwärts wandern. Zunächst versuche ich den Fluss zu furten, um auf dem Hauptpfad zu gelangen, der auf der anderen Flusseite verläuft. Leider erfolglos.

                                  Ich bleibe also auf dieser Seite (orographisch rechts), wo ein schmaler und teils etwas verwachsener Pfad verläuft. Der Pfad wird nicht täglich begangen, sondern vermutlich nur alle paar Tage mal. Das Vorwärtskommen ist aber gut, denn es ist ein weites offenes Tal aus Grasland mit flachem gerölligem Flussbett, also recht attraktiv


                                  ich wander talabwärts - der Pfad wird nicht häufig begangen.


                                  manchmal ist der Pfad etwas deutlicher erkennbar, wie hier. Aber manchmal verschwindet er auch ganz.
                                  Die Wanderung macht Spaß
                                  Auf dem Hauptpfad der anderen Flusseite sehe ich über den Tag verteilt zwei Reitergruppen, aber hier auf dieser Seite treffe ich den ganzen Tag niemanden.



                                  das Tal wird nicht (mehr) beweidet, aber ich passiere viele leerstehende und teils schon verfallene Hirtenhütten.

                                  Mir bleibt nun die Wahl zwischen zwei Routenmöglichkeiten: Entweder ich wander 12 bis 15 Kilometer talabwärts, steige dann in das erste von links einmündene Nebental rauf, um eine verkürzte Route über die Gletschergebiete zu machen. Für diese Route fehlen mir allerdings teilweise die Kartenblätter und ich muss es irgendwie schaffen über den Fluss zu kommen.
                                  Die zweite Möglichkeit wäre das Tal noch weiter abwärts zu folgen, dann rechts irgendwo hochsteigen und die nördliche Gebirgskette Richtung Westen traversieren, bis zum Ende dieser Etappe. Für diese Route fehlen mir ebenfalls die Kartenblätter.


                                  Blick talabwärts - an zwei Stellen versuche ich noch zu furten, erfolglos. Wenn ich auf die andere Seite will bleibt mir also nur noch die Hoffnung auf eine Brücke.


                                  eine von zahlreichen leerstehenden Hirtenhütten


                                  Blick zurück talaufwärts - das Tal ist recht verwildert und unbewohnt, sehr attraktiv






















                                  nach 10 Kilometer fangen auf der anderen Flusseite erste Waldgebiete an








                                  nach 12 bis 15 Kilometer mündet von Süden das Nebental ein, in das man hier hineinblickt. Leider habe ich bis jetzt noch keine Brücke gesichtet, also bleibt mir der Eintritt in dieses Tal und somit der Zugang zu den Gletschergebieten verwehrt.


                                  auf der anderen Flusseite liegt die erste bewohnte Hirtenhütte. Von Weitem sehe ich dort Leute, komme aber nicht hin.


                                  ich bleibe also weiterhin erstmal auf der orographisch rechten Seite.
                                  Da ich dieses Tal nicht noch ewig weit talabwärts wandern will, bleibt mir nur noch die Möglichkeit einer Traverse der nördlichen Gebirgskette.





                                  auf der anderen Flusseite sehe ich später noch eine weitere bewohnte Hütte (die man hier rechts unten auf dem Bild sieht), aber meine Flusseite bleibt weiterhin unbewohnt und menschenleer.






                                  Camp 9 (2653 m) - traumhafter Spot im schmalen Waldstreifen bei einer Nebenbacheinmündung.

                                  Heute war mal ein entspannter Wandertag. Auf 20 Kilometern Länge ist das Tal nur knapp über 100 m abgefallen.
                                  Zuletzt geändert von berniehh; 17.11.2018, 19:44.
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                                  • chinook
                                    Fuchs
                                    • 27.04.2005
                                    • 2232

                                    • Meine Reisen

                                    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                    Zitat von Galadriel Beitrag anzeigen
                                    Das finde ich echt interessant, weil Kirgisisch hat ja auch viel vom Türkischen. Man käme also mit Türkisch ganz gut zurecht.
                                    Das gilt ebenso für Kasachisch und Uigurisch. Und für noch eine ganze Menge der Absurdistans.
                                    Die alte Hauptstadt von Kasachstan hiess Alma Ata. Das wird oft gelesen als "Vater der Äpfel", türkisch ata "Vater", so wie in Atatürk. Elma auf (heutigem) Türkisch heisst Apfel.

                                    Die Türken stammen von den Göktürken ("Alt-Türken") ab, und diese siedelten vom Kaspischen Meer bis in die Mandschurei (was auch immer das damals war). Die Reichsgründer einer der größten Dynastien Chinas (sowohl im Sinne der räumlichen Ausdehnung aber auch der kulturellen Bedeutung), der Tang-Dynastie werden oft als "sinisierter türkischer Adel" bezeichnet. Auch hier wieder einmal hängt fast alles mit allem zusammen.


                                    -chinoook
                                    Zuletzt geändert von chinook; 18.11.2018, 14:12.
                                    Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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                                    • evernorth
                                      Fuchs
                                      • 22.08.2010
                                      • 1828
                                      • Privat

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                                      Faszinierend und.....immer sehr spannend. Super Reisebericht!
                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                      • berniehh
                                        Fuchs
                                        • 31.01.2011
                                        • 2402
                                        • Privat

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                                        10.Tag (31):
                                        Hier bei meinem Camp wäre eigentlich eine gute Stelle das Tal zu verlassen um wieder hoch ins Gebirge zu steigen. Gestern abend hatte ich das auch noch in Erwägung gezogen.
                                        Da dieses große Haupttal aber recht wild und menschenleer ist und mir meine gestrige Route gut gefallen hat, entscheide ich mich dieses Tal doch noch weiter abwärts zu folgen um dann irgendwann später hoch ins Gebirge zu steigen.

                                        Ich lasse mir am Morgen viel Zeit und starte erst gegen Mittag......


                                        Blick von meinem Camp - zu diesem Pass dort hinten könnte man gut hochsteigen.
                                        Ich entscheide mich aber erstmal das Tal weiter abwärts zu folgen.....



                                        ich folge den schmalen Pfad weiter talabwärts, meist durch Grasland


                                        auf der anderen Flusseite steht eine bewohnte Hirtenhütte. Dort sehe ich Leute.
                                        Im Laufe des Tages sehe ich auf der anderen Seite noch ein weiteres bewohntes Hirtencamp.
                                        Meine Seite bleibt zunächst noch unbewohnt und menschenleer.





                                        das Vorwärtskommen ist gut. Die Flussuferlandschaft ist verwildert, unbeweidet und mit sehr idyllische Buschabschnitte dazwischen.














                                        hier blickt man in das nächste größere von Süden einmündene Nebental rein.


                                        ich wander weiter das Haupttal abwärts


                                        Blick zurücktalaufwärts






                                        eine von vielen verlassenen Hirtenhütten.


                                        drinnen sieht es aus als ob hier schon länger niemand mehr gewohnt hat.


                                        irgendwann am Nachmittag sehe ich auf der anderen Flusseite sowas wie einen Sendemast. Dort beginnt ein Fahrweg, der talabwärts führt.
                                        Ich wander heute noch 7 bis 8 Kilometer und meine Flusseite bleibt weiterhin verwildert mit verlassene Hirtencamps. Ich passiere zwei Fußgängerhängebrücken, wo man rüber auf die andere Flusseite kommen kann. Ich bleibe aber auf dieser Seite weil es jetzt keinen Grund mehr gibt die Flusseite zu wechseln.


                                        Gegen Abend, als es langsam Zeit wird eine Campstelle zu finden, passiere ich eine bewohnte Hütte und treffe zwei Leute, die ersten Menschen seit zwei Tagen. Per Gesten und Handzeichen machen sie mir klar daß es auf dieser Flusseite gleich nicht mehr weitergeht und ich für einen Kilometer zurückwandern muss zur letzten Brücke.
                                        Ich ignoriere diesen Hinweis und wander trotzdem weiter.
                                        Nach halben Kilometer geht es tatsächlich nicht mehr weiter. Eine paarhundert Meter hohe Felswand fällt bis zum Fluss ab, der ab hier durch eine enge Schlucht donnert.
                                        Aber zumindest finde ich hier eine Top Campstelle, sogar mit kleiner Trinkwasserquelle.


                                        Camp 10 (2397 m)


                                        Blick vom Camp rüber zur anderen Flusseite

                                        11.Tag (32):
                                        Ich habe keine Lust zurück zur Brücke zu wandern und durch die Schlucht geht es auch nicht.
                                        Daher bleibt also nur noch die Möglichkeit von hier aus direkt nach oben zu steigen.

                                        Für 800 Höhenmeter steige ich weglos eine recht steile Talrinne hoch.....


                                        dort unten auf der buschigen Flussenke lag mein Camp.
                                        Um die hinter der nächsten Flusskurve beginnenden Schlucht zu umgehen steige ich direkt von meinem Camp weglos nach oben.







                                        diese Talrinne geht es weglos für 800 Höhenmeter nach oben, ohne Wasserquellen.
                                        Es ist deutlich steiler wie es hier auf dem Bild aussieht.



                                        je höher ich komme, desto spektakulärer wird die Aussicht




                                        irgendwann erreiche ich oben den grasigen Bergrücken auf 3218 m Höhe (Pass Nr. 18) und mache erstmal gemütlich in der Sonne Mittagspause, bei grandioser Aussicht.
                                        Hier blickt man runter auf eine große Talgabelung.



                                        dort unten bei der Fahrwegbrücke stehen einige moderne Gebäude. Könnten das vielleicht irgendwelche offiziellen Gebäude oder gar ein Polizeicheckpoint sein?


                                        hier blickt man das Haupttal weiter abwärts.
                                        Dort unten sehe ich sogar eine Fußgängerbrücke, direkt am unteren Ende der Schlucht. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mir den anstrengenden Aufstieg auch sparen können und heute morgen zurück zur Brücke wandern und hinter der Schlucht auf dieser Brücke wieder zurück auf die orographisch rechte Seite queren können.
                                        Aber egal, ich bedauere nicht hier hochgestiegen zu sein. So habe ich jetzt wenigstens eine spannende Hochroute vor mir, bis hin zu meinem Pass Nr. 20.
                                        Wenn ich die Brückenroute gegangen wäre, wäre ich erstmal noch für ne Weile unten im Tal geblieben.



                                        zunächst geht es weglos im auf und ab den steilen Grashang entlang um Bergrücken herum. Das ist ein wenig anstrengend und das Vorwärtskommen nicht so schnell.




                                        hinter dem nächsten Bergrücken steige ich steil runter in eine größere ansteigende Talrinne, wo ich auf einen gut erkennbaren und regelmäßig benutzten Pfad stoße (die ersten vier roten Pfeile), den ich hoch zum Pass Nr. 19 folge.


                                        die roten Pfeile dahinten sind meine Route für morgen


                                        die Aussicht ist permanent super


                                        der letzte Schwung hoch zum Pass Nr. 19


                                        auf der Passhöhe treffe ich die ersten Menschen, zwei Hirten, die hier oben ihre Schafe weiden lassen.


                                        Blick zurück von der Passhöhe


                                        super Aussicht







                                        auf der anderen Passeite liegt ein tief eingeschnittenes attraktives Gebirgstal, das stark beweidet wird, mit mehrere bewohnte Hirtencamps.


                                        der Pfad führt allerdings nicht dort runter, sondern bleibt am Hang und führt tendenziell sogar eher weiter nach oben.


                                        meine Route für morgen




                                        da der Pfad nicht nach unten zu führen scheint, verlasse ich ihn hinter dem nächsten Bergrücken (3350 m) und steige weglos eine steile Bachschlucht runter. Auf der anderen Seite dann die Böschung hoch, wo ich auf einen anderen Pfad stoße (erste rote Pfeile), direkt unterhalb einer bewohnten Hirtenhütte (siehe Vergrößerung).
                                        Der Pfad führt dann wieder runter in die Bachschlucht und auf der anderen Seite wieder raus, wo ich eine gute Campstelle finde



                                        Camp 11 (2837 m)
                                        Zuletzt geändert von berniehh; 18.11.2018, 14:58.
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                                          Fuchs
                                          • 31.01.2011
                                          • 2402
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                                          12.Tag (33):
                                          Heute will ich meinen letzten Pass auf dieser Etappe in Angriff nehmen. Mal sehen ob ich da eine Route rüber finde.
                                          Ich habe keine Ahnung ob da ein Pfad rüberführt und ob der Pass überhaupt machbar ist. Bin aber einigermaßen zuversichtlich, denn auf meiner groben Übersichtskarte sieht man zumindest daß da ein Pass ist, allerdings leider ohne Höhenlinien.


                                          Von meinem Camp folge ich den Pfad die buschige Bachrinne runter und nach kurzer Zeit erreiche ich hier den Hauptfluss dieses Nebentales (2770 m).


                                          der Fluss wird auf einer Brücke gequert und auf der anderen Seite geht´s den Grashang wieder nach oben.
                                          Hier blickt man zurück zu meiner Campstelle. Direkt am Fluss steht eine Hütte (unten rechts auf dem Bild), in der eine vierköpfige Hirtenfamilie lebt.



                                          Bewohnerin der Hütte


                                          ich folge den Pfad langsam nach oben um einige Bergrücken und Bachrinnen herum.


                                          Top Aussicht, die im Laufe des Tages aber noch deutlich spektakulärer wird


                                          die Pfeile oben rechts zeigen meine Route, von der ich gestern runtergekommen bin.




                                          mehrere bewohnte Hirtenhütten liegen auf meinem Weg


                                          die letzte bewohnte Hütte liegt nun hinter mir und für den Rest des Tages treffe ich keine Leute mehr.
                                          Mein weiterer Weg sieht zunächst noch einfach aus.







                                          beim Blick zurück sieht man meine Route von gestern und heute.


                                          oben auf dem Bergrücken in 3200 m Höhe mache ich erstmal Mittagspause. Der Pfad endet hier.




                                          weglos folge ich den grasigen Bergrücken sanft weiter nach oben




                                          um zu meinem Pass zu gelangen muss noch für dreieinhalb Kilometer Luftlinie der Hang traversiert werden, im ständigen auf und ab über Bergrücken. Zweimal habe ich dabei meinen Rucksack kurz liegengelassen um erstmal auszukundschaften ob der Weg vor mir überhaupt gangbar ist.
                                          Blöd nur daß ich beim letzten Bach meine Wasserflaschen nicht aufgefüllt habe, der bei der letzten bewohnten Hütte floss. Nun habe ich nur noch wenig Wasser und muss mich wohl damit abfinden bis zum Camp keines mehr zu finden.
                                          Das fand ich ziemlich nervig, denn die Route ist auch noch recht anstrengend



                                          die Aussicht ist aber grandios. Hier blickt man runter ins große Haupttal, aus dem ich gestern hochgestiegen bin.




                                          immer mehr dunkelgraue Regenwolken ziehen auf......
                                          Paar Schauer kommen in der Ferne runter, aber zum Glück bleibt es hier trocken




                                          Auf einem Bergrücken in 3550 m Höhe komme ich zu einem Punkt, wo der vor mir liegende Hang zu schwierig aussieht
                                          Der Weiterweg ist zu steil und felsig und es sind noch über zwei Kilometer Hangtraverse bis zum Pass
                                          Nach Begutachtung des Geländes, sehe ich zwei Möglichkeiten:
                                          Die erste wäre ein Abstieg von 900 Höhenmetern, dann wieder für 850 Höhenmeter bergauf zum Pass. Das ist zwar steil, sieht aber definitiv machbar aus. Allerdings schrecken mich diese Höhenmeter enorm ab und ich weiss nicht ob ich es dann heute noch bis zum Pass schaffen werde und auch nicht ob ich dort unten Wasser finden werde, falls ich vor dem Pass campen muss.

                                          Die zweite Möglichkeit wäre ein Aufstieg von 350 Höhenmetern bis auf die Kammhöhe, dann auf der anderen Seite für fast 400 Höhenmeter runter zum Pass.
                                          Der Aufstieg geht über einen steilen ausgesetzten Felsrücken mit Kraxelstellen und wie der Abstieg sein wird kann man von hier aus nicht sehen. Also ein Überraschungspaket
                                          Dennoch entscheide ich mich für die zweite Möglichkeit, weil die zu bewältigenden Höhenmeter deutlich geringer sind und ich so heute noch den Pass erreichen und eine Campstelle mit Wasser finden kann.


                                          Um 19 Uhr erreiche ich die Kammhöhe auf 3885 m und setze mich erstmal für ne Weile hin um die sensationelle Aussicht zu genießen. Ein Top Highlight dieser Etappe!!!


                                          Blick zurück in das große Haupttal








                                          Blick runter zur anderen Seite.
                                          Für über dreihundert Meter geht es einen extrem steilen losen Stein- und Geröllhang runter. Der Abstieg war einfach und schnell. Aber diese Route hochzusteigen wäre mit Gepäck ziemlich mörderisch
                                          Eigentlich will ich heute noch bis zum See.
                                          Hinter dem Felsrücken bei Camp 12 liegt der Passdurchgang.



                                          sieht aus daß man am See Top Campstellen findet


                                          Blick zurück auf meine Abstiegsroute.


                                          dann geht´s für nen Kilometer relativ flach über diese Hangterasse und nach rechts um den Berg rum zum Pass.




                                          es geht teilweise über Stein- und nervige Felsbrockenfelder.


                                          dann folgt ein 50 m Abstieg auf üblem Felsbrockenfeld runter in ein kleines Basin, wo ich auf einen schmalen und wenig begangenen Pfad stoße, der über den Pass führt. Er kommt vom großen Haupttal hoch.


                                          kurz vor der Passhöhe finde ich die erste kleine Wasserquelle
                                          Die Grassenke hier ist zwar ziemlich hübbelig, aber nach etwas rumsuchen finde ich eine flache Stelle für mein Zelt.
                                          Ich entscheide mich heute nicht mehr bis zum See zu wandern, weil ich hier eine coole Campstelle mit Wasser habe, dazu noch mit einer Hammer Aussicht



                                          Camp 12 (3466 m)


                                          hier nochmal meine Campstelle direkt von der Passhöhe (3490 m) aus gesehen (Pass Nr. 20).
                                          Zuletzt geändert von berniehh; 21.11.2018, 00:12.
                                          www.trekking.magix.net

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