• Antracis
    Fuchs
    • 29.05.2010
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    • Privat


    [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 65.281502062
    Längengrad 13.78578186
    Land: Norwegen

    Reisezeit: September 2016 ( 04.09 - 18.09)

    Region: Skandinavien/Nordeuropa








    Tourvideo in HD: https://youtu.be/GLOJMwl9zIg



    Prolog


    Steine! Steine in allen Größen. Ausgenommen natürlich die, über die man bequem gehen kann. Das würde uns erwarten, hatte uns ein Ortskundiger vorgewarnt, wenn wir die Hochlagen des Børgefjells, inklusive der höchsten Gebirgsformationen der Gegend, den Golvertinden- und Kvigtindenmassiven, besuchen wollten.

    Außer großen und kleinen Steinen wurden uns allerdings auch phantastische Aussichten versprochen. Große Gletscherareale, Schmelzeisseen und wunderbare Bergseen. Außerdem im September wenig Altschnee und Mücken. Herz, wat willste mehr.

    Eigentlich wollten wir ja, wie letztes Jahr, wieder nach Lomsdal-Visten aber der dortige Nationalpark-Ranger erinnerte uns während des Mailausstausches zur Reisevorbereitung daran, das der September dort der mit Abstand feuchteste Monat sei. Der Golfstrom pustet fröhlich feucht-warme Luft direkt gegen die küstennahen Berggipfel und der Regen macht so manche Route unmöglich. Was dann im Landesinneren ankommt, ist deutlich weniger feucht und landet im Børgefjell, das östlich davon liegt.

    Nun ist das Børgefjell so unbekannt ja nicht, dennoch wenig begangen und es gibt auch verhältnismässig wenig Reiseberichte, was an der fehlenden Wege- als auch Hütteninfrastruktur liegen mag. Im Kerngebiet des Parks fehlt beides, was uns zusätzlich reizte.

    Nach Erwerb der beiden Nordeca-Karten Børgefjell Süd und Nord nahm die Planung Fahrt auf. Kopfzerbrechen bereitete uns der Einstieg in den Park. Viele Wanderer kommen über Majavatn im Westen, doch ein Rundkurs bis zum Golvertinden im Norden hätte zuviel Zeit gekostet. Wir hatten zwar 13 Tage, planten aber aufgrund der weglosen Strecke und der hohen Routenführung konservativ, zumal die Gipfeltouren als Tagesausflüge mit leichterem Gepäck geplant wurden.

    Zunächst erwogen wir den Zustieg aus dem Nordosten entlang der Mjolkelva aus dem Susendalen, wohin eine Busverbindung besteht. Allerdings gibt es nur kurz einen Forstweg und dann geht man weglos durch die Vegetation. Weil wir keine weiteren Infos bekamen, verwarfen wir den Plan. (Nach Kennenlernen der Vegetation in dieser Gegend würde ich nun auch davon abraten, wenn man nicht gerade einen Faible für Bushwhacking hat).

    Eine Busverbindung besteht auch ins Simskardet, einer weiteren Einfallspforte in den Park im Nordwesten und von da kommt man gut in die Golvertindenregion. Weiterhin hat man die ersten Kilometer einen Pfad und eine Hütte für die erste Nacht. Die Route sollte dann nach Majavatn führen, dazwischen war reichlich Zeit für Spaziergänge auf die Dächer des Parks und Verweilen an den großen Bergseen, sollten uns die Wettergötter wohlgesonnen sein.

    Aufgrund von 13 Tagen im Fjell und der vorsichtshalber mitgeführten Eisaxt und Grödeln (beides natürlich nie benutzt ), um nicht bei den Gipfelbesteigungen an einem steilen Altschneefeld zu scheitern, wurden die Rucksäcke so schwer wie nie. Bei mir standen 24Kg zu Buche, bei meiner Frau knapp 19 Kg. Es ließ sich aber dank gutem Trainingszustand alles problemlos bewältigen, dennoch bin ich immer fassungslos, wenn ich z.B. über Bernies Wellnesstrips mit 40Kg-Rucksack lese.

    Buchstäblich auf den letzten Drücker wurde noch ein Satellitencommunicator angeschafft, das Delorme Inreach SE. Nachdem wir auf der letzten Tour 8 Tage niemanden getroffen hatten und diesmal mit ähnlichen Verhältnissen rechneten, war für uns die Möglichkeit von Tracking, SOS-Notruf, sowie jederzeit SMS/E-Mail Kommunikation nach Hause eine wichtige Innovation. Die damit verfügbare Wettervorhersage versprach ebenfalls ein nützliches Feature zu sein. Das für eine Powerbank weitere 180g hinzukamen, nahmen wir gerne in Kauf.





    Das wir mittlerweile doch keine Anfänger mehr sind, merkten wir daran, dass das Packen relativ entspannt verlief. Das wir dennoch immer Anfänger bleiben würden, merkten wir dann später.

    Kurz den Wettergott anbeten und ab ins Bettchen. Die Vorhersage hielt zwischen Sonnenschein und ausgewachsenem Sturm für die ersten Tage alles bereit.




    Anreise: Berlin - Trondheim - Mosjøen


    Frühmorgens bringt uns ein Freund zum Flughafen und ich darf mal wieder meine in Schönefeld am BER versenkten Steuergelder bewundern. Nachdem uns Norwegian ohne besondere Vorkommnisse (zu denen auch Essen und Trinken gehört hätten ), dafür aber mit Free WiFi nach Trondheim brachte, setzte sich die Verschwendung von Geldern fort.

    Unzählige Kronen flossen in Form von sauteurem Kaffee in unsere Kehlen, während wir die 4 Stunden Wartezeit auf unseren Zug vertrödelten und dabei den Flughafen inspizierten, hier wollten wir schließlich auf dem Rückweg übernachten.







    Immer wieder hervorzuheben auch die äußerst freundlich drein schauende norwegische Schokomilch.



    Dann gings mit der Bummelbahn nach Mosjøen und so schön die Strecke ist, günstiger und ökologisch korrekter als der Flug, würde ich wohl das nächste Mal wieder mit Widerøe fliegen. Wir wären dann schon um 15.00 Uhr im bewährten Mosjøen-Hotel gewesen und nicht erst um 22.00 Uhr. Somit fiel das beste am Hotel, nämlich das Inklusive-Abendessen aus. Immerhin konnten wir noch das 3:0 Deutschland gegen Norwegen sehen, bevor wir mit viel Vorfreude ins Bett fielen.




    Tag 1: Mosjøen - Trofors - Simskardet - Simskardhytta


    Morgens um 6.00 Uhr genossen wir zum letzten Mal für lange Zeit die warme Dusche und labten uns am typischen norwegischen Frühstück. Bei strahlendem Sonnenschein kaufen wir im Intersport Gas und trinken noch einen leckeren Kaffee, bevor uns ein Bus nach Trofors bringt. Hier gibt es neben einem Werkzeugladen sogar einen Supermarkt, wo wir nochmal Schoki einwerfen und die Karten studieren



    und in strahlendem Sonnenschein auf unseren nächsten Bus warten.



    Der Bus kommt ziemlich spät, aber er kommt. Der Fahrer ist aber erstaunt, uns anzutreffen. Es handelt sich eigentlich um einen Schulbus, mit dem die kleinen Kinder nach der Schule wieder auf die Dörfer verteilt werden. Er nimmt uns natürlich trotzdem mit. Wir müssen auch nix zahlen, weil er dafür erst die Geräte hochfahren müsste.

    Von ca. 10 neugierigen Kinderaugenpaaren fixiert schaukeln wir über zunehmend schmalere Straßen und sind baff, wie abgelegen die Menschen hier teilweise wohnen. Interessant auch, dass wir bei ca. 1 Stunde Busfahrt praktisch keinen Gegenverkehr hatten.

    Schließlich sind wir die letzten Passagiere und der Fahrer entlässt uns gegen 16:00 Uhr mit erhobenen Daumen in die Pampa. Die Startposition könnte schlechter sein.





    Euphorisch ob des guten Wetters, das laut Vorhersage leider die nächsten beiden Tage deutlich schlechter werden soll, schmeißen wir die GoPro, unser Garmin GPS und das Delorme inReach an und wandern gut gelaunt in einer Wolke aus Elektrosmog los. Der Weg verläuft zunächst als Schotterstraße mit schönen Aussichten auf die Berge.



    Nach kurzer Wanderung gelangen wir zu einem Parkplatz mit den Resten eines Klos. Die nicht vorhandenen Autos deuten an, dass die nächsten 13 Tage ziemlich einsam werden.



    Ab jetzt folgen wir einem nicht markierten aber gut ausgetretenem, teils sumpfigen Pfad entlang der Simskardelva, die schöne Landschaft des Simskardet nimmt uns sofort gefangen.



    Schließlich ereichen wir die offizielle Grenze des Nationalparks und betreten diesen.



    Wenig später gelangen wir zu einer Brücke über den Fluss. Im Gegenlicht fällt mir ein Sack mit Holz und einer Axt auf, was wenig später von Bedeutung sein wird.



    Flussaufwärts durch schöne bewaldete Hänge gelangen wir schließlich zur idyllisch im Wäldchen gelegenen offenen Simskardhytta. Eine Statskog, die wie üblich mit Gas, einem Ofen und Holz alles hat, was man braucht um glücklich zu werden. Nur die Axt fehlte halt.





    Erstmal genießen wir vor der Hytta die letzte Abendsonne und essen lecker. Dann bewähren sich die in Trondheim auf der Tankstelle gekauften Ofenanzünder, die ich aus leidvoller Erfahrung immer mitnehme, falls es nur Holzscheite in Baumstärke gibt, aber keine Axt. So spare ich einen längeren Ausflug zurück zur Brücke.



    Wir heizen die Hütte kuschelig ein und genießen ein letztes Mal warmes Wasser für viele Tage. Weitere Wege und Hütten sind für die nächsten 12 Tage nicht eingeplant.

    Zuletzt geändert von Antracis; 13.08.2017, 17:06.

  • Borgman
    Dauerbesucher
    • 22.05.2016
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    #2
    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

    Das fängt ja schon herrlich an , freue mich auf die Fortsetzung!

    Das Bild ganz am Anfang ist der Blick vom Kvigtind nach Norden, oder? Da hattet Ihr ja prachtvolles Wetter!

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    • Antracis
      Fuchs
      • 29.05.2010
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      #3
      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

      Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
      Das fängt ja schon herrlich an , freue mich auf die Fortsetzung!

      Das Bild ganz am Anfang ist der Blick vom Kvigtind nach Norden, oder? Da hattet Ihr ja prachtvolles Wetter!
      Danke. Ja, das ist auf dem Grat auf dem Weg zum Gipfel und das Wetter war großartig, wir konnten z.B auch nach Westen alle Visttindangipfel sehen, wo wir letztes Jahr wetter/schneebedingt umkehren mussten. Das war eine gewisse Genugtuung.

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      • Hapi
        Erfahren
        • 22.09.2015
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        #4
        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

        ...was für ein Wetter! Schöne Fotos aus einer (mir) unbekannten Gegend, sehr nett geschrieben!
        Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

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        • Dogmann
          Fuchs
          • 27.09.2015
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          #5
          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

          Fotos die nach mehr verlangen, schön geschrieben, warte auf mehr! Borgefjell= viel gehört und viel drüber gelesen, aber ich war noch nie dort. Bin auf mehr echt gespannt,

          Gruss Michael
          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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          • attue
            Erfahren
            • 10.01.2010
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            #6
            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

            bin schon gespannt wie es weitergeht.

            wie seid ihr denn mit dem delorme zufrieden gewesen? welchen tarif habt ihr denn genommen?

            lg attue

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            • Antracis
              Fuchs
              • 29.05.2010
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              #7
              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

              Zitat von attue Beitrag anzeigen

              wie seid ihr denn mit dem delorme zufrieden gewesen? welchen tarif habt ihr denn genommen?

              lg attue
              Erfahrungsbericht Delorme inReach SE

              Kurzform: Großartig, nie mehr ohne, vor allem auch wegen der Wettervorhersage.

              Wir hatten den Recreation-Plan innerhalb eines Freedom-Plans, würde ich wieder nehmen.

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              • Antracis
                Fuchs
                • 29.05.2010
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                #8
                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                Tag 2: Simskardhytta - Golverskardet


                Nachts ist es kalt in der Hütte geworden. Es ist halt doch Herbst und die Statskog ist nur eine Blockhütte, die zusätzliche Wandisolation, wie in den meisten DNT-Hütten üblich, fehlt. Da es noch sehr früh ist, heize ich nochmal kurz den Ofen an, die nächsten Tage werden kalt genug werden und so haben wir noch warmes Wasser für Frühstück und Waschen.

                Als wir vor die Tür treten, ist es grau am Himmel, doch die Frische der feuchten Luft ist großartig. Wir kehren zunächst zurück zur Brücke und queren wieder auf die andere Seite. Dort beginnt bald der weglose Teil unseres Trecks und es wird schnell mühsam, weil es oft direkt an der Simskardelva zu steil und felsig ist, um zu laufen und uns andererseits fieses Birkendickicht das Leben schwer macht. Teilweise scheinen die Krüppelbirken geradezu herausgezüchtete Fussangeln zu besitzen, um Wanderern das Leben schwer zu machen.
                Öfters irren wir zwischen den ersten Blaubeerfeldern und Birkenansammlungen herum, um den Weg in freieres Gelände zu finden.







                Nach einer Menge Flüche und Bushwhacking gelangen wir schließlich in freieres Gelände und können zur Golverskardelva queren, der wir hoch ins Fjell folgen wollen.





                Wir machen eine erste Pause im Nieselregen und genießen einfach die herbstliche Atmosphäre des Fjells. Wir können bereits den Golvertinden sehen, einen der höchsten Berge des Børgefjell, den wir in den nächsten Tagen erklimmen wollen, wenn uns die Wettergötter nicht von ihm runter spülen oder uns sonst wohin pusten.







                Für heute Nacht hat yr.no sportliche Windgeschwindigkeiten von 15-18m/s vorhergesagt.
                Weshalb wir also unseren ursprünglichen Plan, möglichst hoch ins Gebirge zu gehen, abändern und eher ein windgeschütztes Lager in gemäßigteren Höhen anstreben.

                Aber davor haben die Götter den Schweiß in Form zahlreicher Birkendickichte gesetzt.





                Dem Verlauf der Golverskardelva zu folgen ist teilweise übles Bushwhacking, obwohl wir immer wieder in höhere Lagen ausweichen. Das macht in Goretex gleich noch mehr Spaß, weil man schön schwitzt und immer aufpassen muss, sich nicht alles zu zerfetzen. Die schöne Landschaft mit den ersten herbstlichen Farben entschädigt aber für vieles.







                Wir zelten schließlich auf einer schön gelegenen Blaubeerplantage an einem Nebenarm der Golverskardelva, unweit der Einmündung des Flusslaufes, der aus dem Simskardfjellet kommt. Da es aufgehört hat zu regnen, pflücken wir in unserem Übermut noch einige Blaubeeren fürs Abendessen - bis ich mich umdrehe, und die Schlechtwetterfront sehe.

                Also im Turbogang das Zelt aufgebaut. Bis ich es sturmsicher verankert habe, bin ich natürlich dennoch triefend nass.

                Wäre vermeidbar gewesen, wenn wir sofort das Zelt aufgestellt hätten, aber ob wir dann noch so leckere Blaubeeren in unserem Grießpudding gehabt hätten?


                Zuletzt geändert von Antracis; 01.10.2016, 22:46.

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                • Antracis
                  Fuchs
                  • 29.05.2010
                  • 1280
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                  #9
                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                  Tag 3: Abwettern Golverskardet


                  Wir schlafen diese Nacht schlecht, weil es doch windiger wird, als erwartet. Wir zelten auf ca. 600m und die Entscheidung, nicht höher zu gehen, erweist sich als gut. Heftige Böen treffen frontal auf den Tunnel, aber alles bleibt im Rahmen der Werftgarantie - wir haben da schon Schlimmeres erlebt.

                  Es schüttet allerdings auch wie aus Eimern und Anke ist um die Apsiden besorgt, seit Ihr Rucksack neulich in Schottland in einem infernalischen Regen abgesoffen ist und schaut immer mal wieder raus. Bis auf ein wenig Spritzwasser, das durch die Böen rein gedrückt wird, ist aber alles O.K. Ich bin diesbezüglich entspannt, da Blaubeerplantagen gewöhnlich hervorragende Drainageeigenschaften haben.

                  Laut Vorhersage soll der Sturm am frühen Morgen noch stärker werden, dafür lässt der Regen etwas nach und wir schlafen gegen 5.00 Uhr für eine längere Phase ein.

                  Gegen 9:00 Uhr schüttet es wieder unablässig und die Option Abwettern rückt in den Bereich des Möglichen. Schließlich haben wir ein geräumiges und gemütliches Zelt und haufenweise zu futtern.





                  Nach kurzer Beratung mit unserem neuen dritten Tourmitglied Delorme entscheiden wir uns fürs Abwettern, da es heute eher noch Schlimmer werden soll, die nächsten Tage aber eine deutliche Wetterbesserung vorhergesagt ist.

                  Überhaupt entwickelt sich Delorme so langsam zum Star unserer Tour. Offenbar vom gleichen Sounddesigner wie R2D2 aus Star Wars programmiert, erobert er piepsend die Herzen einer jeden Tourpartnerin im Sturm und darf aus dem trockenen Zelt heraus gleich mal die Nachricht nach Hause übermitteln, dass wir uns heute wetterbedingt nicht vom Fleck bewegen werden.

                  Satellitenverbindungen und Piepsen sind nicht meine Stärke, aber Zeltheringe kontrollieren und Wasser holen kann ich. Also muss ich raus, das Leben ist nicht immer fair.

                  Es ist weiterhin sehr windig. Vor allem staune ich aber, was die Regenfälle so hervorbringen. War unser Seitenarm gestern noch ein Flüsschen, das man ohne Schuhwechsel hätte furten können, hat er sich nach stundenlangem Dauerregen in einen reissenden Strom verwandelt.








                  Überall kommen Sturzbäche aus dem Gebirge, wo gestern nur Rinnsale zu sehen waren.





                  Einige Rentiere scheinen davon wenig beeindruckt zu sein, vielmehr grasen sie sich vollkommen unauffällig voller Neugier immer näher an uns heran.








                  Ich hingegen finde es nicht so gemütlich, füge dem vielen Wasser noch ein wenig hinzu, pflücke ein paar Heidelbeeren fürs Mittagessen und verziehe mich wieder ins Zelt.





                  Wir verbringen die nächsten Stunden mit Futtern und Lesen. Ich lese "Norwegen der Länge nach" von Simon Michalowicz, ja kein Unbekannter hier im Forum. Total schöne und passende Literatur. Anke liest auch irgendwas und versucht konzentriert, ihre Stunde um Stunde stärker drückende Blase zu ignorieren, da es draußen wieder immer stärker regnet.





                  Irgendwann muss es dann doch sein und sie nutzt geschickt eine Regenpause, um sich ganz in Goretex zu gewanden und zu tun, was getan werden muss. Ich bleibe im Zelt und erlebe staunend mit, wie dann leider plötzlich der stärkste Schauer des ganzen Tages niedergeht, während sie draußen ist.

                  Da nasser als nass nicht geht, pflückt sie aber gleich noch ein paar Heidelbeeren fürs Frühstück morgen.

                  Am späten Nachmittag ergibt die Kontrolle der Apsiden, dass es an einer Naht tropft, wo der Gestängekanal repariert werden musste. Nicht schlimm, aber ein Fall für SilNet.

                  Gegen Abend lassen dann Wind und Regen endlich nach und wir schlafen mit dem Tosen des Wassers um uns herum und dem festen Glauben an die Wettervorhersage ein.
                  Zuletzt geändert von Antracis; 02.10.2016, 12:50.

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                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
                    • 1835
                    • Privat


                    #10
                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                    Wieder sehr unterhaltsam und interessant. Lese ich mit wachsendem Interesse und bin gespannt, wie es weitergeht.
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • Antracis
                      Fuchs
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                      #11
                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                      Tag 4: Golverskardet - Golvertinden - Golverskardet


                      Am Morgen sind wir ob des sehr bedeckten Himmels unsicher, ob wir heute wirklich unsere Tagestour zum Golvertinden unternehmen sollen. Über 1000 Höhenmeter und vor allem die Länge der Strecke mit dem zu erwartenden schweren Gelände schrecken uns ab. Delorme bleibt aber auch nach neu eingeholter Forecast optimistisch und verkündet einen bewölkungsfreien sonnigen Gipfel am späten Nachmittag und piepst alle unsere sorgenvollen Argumente nieder. So packen wir schnell unser Tagesgepäck zusammen und brechen gegen 10:30 Uhr auf.





                      Der Plan ist, dem Flusslauf zu folgen, der hoch hinauf zum namenlosen See 1027 führt. Da wir spät dran sind, wählen wir zunächst die kürzeste Strecke querfeldein zum Fluss und gewinnen langsam an Höhe.








                      Nach Nordosten genießen wir großartige Blicke auf einen Talübergang.





                      Und der Himmel zeigt erste Anzeichen, sein Versprechen einzulösen.





                      Um weiter Strecke zu sparen, furten wir den Fluss schon früh und entscheiden uns, nicht weiter dem Fluss zu folgen, sondern über die Hänge der Erhebung 1076 abzukürzen.





                      Ab hier beginnt eine schöne aber unkomfortable Zone im gesamten Børgefjell. So ab 700-800m gibt es zunehmend bis ausschließlich Steine in allen Größen. Nein, nicht in allen. Es fehlen wie gesagt die, über die man bequem gehen kann. Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Jedenfalls zunehmend anstrengend und ermüdend. Der Golvertinden hüllt sich derweil weiter in Wolken.





                      Dafür ist der Rückblick ins Tal grandios.





                      Das Queren nahe des Hanges erweist sich, eisernes Gesetz des Bergsteigens, wie die meisten Abkürzungen als keine gute Idee. Viel Auf- und Ab über geröllige Hänge bremst uns gewaltig aus.





                      Dann endlich erreichen wir eine Art Plateau und unsere Laune steigt, weil Wetter und Aussichten immer besser werden.








                      Hier gibt es sogar einen Wellnessbereich. Einen Pool mit 4 Grad...





                      ...und einen mit Null Grad.





                      Zudem präsentiert sich mittlerweile der Golvertinden wolkenfrei.





                      Dadurch wird aber auch klar, das wir noch einen weiten Weg vor uns haben, also nix wie los. Zunächst ist das Gelände ziemlich steil und es ist nicht leicht, den günstigen Einstieg mit leichter Kletterei auf den breiten Rücken zu finden, auf dem wir hoffen, halbwegs problemlos bis zum Gipfel zu kommen. Aber dann ist das steilste Stück überwunden und wir gewinnen die Erkenntnis, dass man auch mit mehreren 100.000 Tonnen Eis im Rücken noch im T-Shirt wandern kann, wenn nur der Rucksack schwer genug...





                      ...und der Anstieg ausreichend steil ist.





                      Scheinbar endloses Steineschlurfen steht uns bevor. Einzelne ausgedehnte Schneefelder sind eine echte Wohltat.





                      Anke ist anzusehen, dass sie ob der vorgerückten Stunde und des anstrengenden Geländes mit dem bisher Erreichten eigentlich ganz zufrieden wäre, aber ich mache unmissverständlich klar, dass ich den Gletscher des Golvertinden sehen will.

                      Zwar haben wir mittlerweile tolle Ausblicke auf umliegende stark zerklüftete Gletscher...





                      ...und auch zurück in das Golverskardet...





                      ...aber wir müssen es zumindest soweit schaffen, dass wir nach Osten über den Berg auf den Gletscher sehen können. Also weiter Steine zählen.





                      Endlich erreichen wir, bei surrealistischen Lichtverhältnissen, das ausgedehnte Gipfelplateau...





                      ...dessen höchster Punkt durch einen geografischen Triggerpoint mit Messstation auf 1670m markiert wird. (Verschlossen, das ist keine Biwakschachtel!)





                      Der eigentliche Gipfel ist ca. 20m niedriger und liegt laut Karte am nordöstlichen Ende des Bogens.





                      Mittlerweile ist es 16.30 Uhr und eine weitere Stunde Zeit haben wir nicht, weshalb wir unsere Tour mit dem höchsten ereichbaren Punkt für beendet erklären, zumal man auch von hier großartige Ausblicke auf den Gletscher hat. Von der Fernsicht ganz zu schweigen.








                      Obwohl der Himmel klar ist und sich die Dämmerung gefühlt ewig hin zieht, wird bald klar, dass wir es nicht im Hellen bis zum Zelt zurück schaffen werden.





                      Wir fassen also den Plan, möglichst schnell wieder bis zu den Schmelzeisseen abzusteigen und dann entlang des Flusslaufes mit Stirnlampe weiterzugehen. Das Gelände wäre ab da eher gutmütig und die Orientierung notfalls entlang der Flüsse sogar ohne Licht möglich. Wir schaffen es tatsächlich noch mit den letzten Resten Tageslicht bis zu den Seen und genießen den Sonnenuntergang.








                      Entlang des Sees über einige gutartige Schneefelder gelangen wir problemlos bis zu seinem Abfluß, den wir dort auch einfach queren können. Weiter geht es dann mit Stirnlampe entlang des Flusslaufes. Da es mittlerweile sehr spät und die Sicht mit Stirnlampe noch passabel ist und wir einen Wegpunkt vom Zelt haben, entscheiden wir uns auf den kürzesten Weg querfeldein direkt zum Zelt zu gehen. Das erfordert Vorsicht, geht aber ganz gut. Wir scheuchen nur ein paar Rentiere auf.

                      Ein kleiner Stein fällt uns dann aber doch vom Herzen, als die Reflektoren des Zeltes im Schein der Lampen aufleuchten. Es ist mittlerweile 22:30 Uhr, wir waren also gute 12 Stunden unterwegs, davon fast 2h mit Stirnlampe weglos. Wellnessurlaub halt.

                      Da der Abend sehr mild und windstill ist, waschen wir uns auch noch mit Stirnlampe im Fluss, auch eine Premiere. Man muss auch klar sagen, dass sich hier das Delorme wirklich nochmal bewährt hat. Ohne die Vorhersage, nur mit unseren morgendlichen Wettereindrücken, hätten wir diese lange und anspruchsvolle Tour heute nicht unternommen.

                      Wir feiern diesen tollen Tag mit Kabeljaueintopf Real Turmat und kriechen schließlich erschöpft in den Schlafsack. Tatsächlich kann ich zunächst nicht einschlafen, weil es praktisch unmöglich ist, die vielen tollen Eindrücke des Tages zu verarbeiten.
                      Zuletzt geändert von Antracis; 02.10.2016, 23:20.

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                      • Prachttaucher
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 21.01.2008
                        • 11979
                        • Privat


                        #12
                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                        Super ! Karte liegt schon da für vielleicht nächstes Jahr....

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                        • sarek2007
                          Erfahren
                          • 22.08.2007
                          • 450
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                          #13
                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                          Ganz großes Outdoorkino!

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                          • Antracis
                            Fuchs
                            • 29.05.2010
                            • 1280
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                            Danke für die positiven Rückmeldungen!

                            Wir versprechen weiterhin Wetterextreme, haben schließlich einen Ruf zu verlieren.

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                            • OttoStover
                              Fuchs
                              • 18.10.2008
                              • 1076
                              • Privat


                              #15
                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                              As usual Im impressed by the beautyful pictures and the nice text also. Antracis you are really good at this.
                              Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                              Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                              • Blahake

                                Vorstand
                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1591
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                Großartig!!! Sogleich abonniert!

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                                • Antracis
                                  Fuchs
                                  • 29.05.2010
                                  • 1280
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                  Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                  Super ! Karte liegt schon da für vielleicht nächstes Jahr....
                                  Wir waren definitiv auch nicht zum letzten Mal dort. Uns ging es ja vor allem jetzt um den hochgebirgigen Nordwesten, aber auch alles andere scheint verlockend.

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                                  • Zwimon

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                                    • 04.08.2008
                                    • 543
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                    Richtig cooler Reisebericht! Eine Gegend, in die ich auch endlich mal länger möchte, und nicht immer nur auf irgendwelchen Norge på langs Trips sommers wie winters im Schweinsgalopp Bin sehr gespannt, wie es weiter geht!

                                    Und es freut mich sehr zu hören, dass ich mit bei euch auf Tour sein durfte
                                    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                    Wir verbringen die nächsten Stunden mit Futtern und Lesen. Ich lese "Norwegen der Länge nach" von Simon Michalowicz, ja kein Unbekannter hier im Forum. Total schöne und passende Literatur.
                                    NPL 2013 - It's not the fart that kills you, it's the smell! - Petter Solberg

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                                    • geige284
                                      Dauerbesucher
                                      • 11.10.2014
                                      • 828
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                      Sehr unterhaltsam geschrieben, danke

                                      Ich bleibe auch dabei und freue mich auf noch mehr schöne Fotos!

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                                      • Antracis
                                        Fuchs
                                        • 29.05.2010
                                        • 1280
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                        Zitat von Zwimon Beitrag anzeigen
                                        Richtig cooler Reisebericht! Eine Gegend, in die ich auch endlich mal länger möchte, und nicht immer nur auf irgendwelchen Norge på langs Trips sommers wie winters im Schweinsgalopp Bin sehr gespannt, wie es weiter geht!

                                        Und es freut mich sehr zu hören, dass ich mit bei euch auf Tour sein durfte
                                        Danke, gleichfalls. Ja, es passte auch ganz gut. Kurz nachdem ich gelesen habe, wie Du von Weitem auf den Kvigtindengletscher geschaut hast, waren wir oben.

                                        @geige284: Danke, denke, es geht heute abend oder morgen weiter.

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                                        • procto
                                          Erfahren
                                          • 21.05.2008
                                          • 126
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                                          #21
                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                          Was für ein toller Bericht.
                                          Ich bin auch gerade von der Südlichen Fjordruta zurück.
                                          Ich versuche immer noch meine Eindrücke im Gehirn zu verarbeiten.#Leider bekomme ich das nicht so toll aufgeschrieben.
                                          Ich freue mich schon wenn es weiter geht mit dem Bericht.
                                          Die Gegend werde ich mir mal auf der Karte ansehen.

                                          God Tur

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                                          • Antracis
                                            Fuchs
                                            • 29.05.2010
                                            • 1280
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                            Tag 5: Golverskardet - Simskardfjellet - Simskardvatnet

                                            Die Anstrengung gestern hat uns gut schlafen lassen und wir drehen uns ohne schlechtes Gewissen morgens nochmal um und schlafen weiter. Das Wetter scheint sich nicht wirklich entscheiden zu können, ob es bedeckt bleibt oder aufreißt. Delorme auch nicht, entscheidet sich aber zumindest klar gegen starke Niederschläge und Winde. So frühstücken wir erstmal unser mit Blaubeeren angereichertes Müsli und genießen das wunderschön herbstliche Golsverskardet.








                                            Dann furten wir die Golverskardelva direkt an unserem Zeltplatz, dank Mittelinsel in zwei Etappen. Das Ganze ist beim heutigen Wasserstand kein Problem, vor zwei Tagen wäre es vermutlich unmöglich gewesen.








                                            Heute wollen wir das Tal wechseln und über das Simskardfjellet zum Simskardvatnet queren. Also sind erstmal 600 Höhenmeter im Anstieg zu bewältigen, die wir entlang des Flusslaufes zum namenlosen See 1145 in Angriff nehmen wollen.





                                            Nach der gestrigen Anstrengung läuft das Getriebe nicht ganz so flüssig, dennoch macht es viel Spaß in der herbstlichen Landschaft (das Wetter hat sich mittlerweile eindeutig für bedeckt entschieden) Meter um Meter zu erklimmen, zumal Hang und Flusslauf einfach nur toll aussehen.








                                            Etwas wehmütig schauen wir zurück ins schöne Golverskardet, das uns in seiner herbstlichen Stimmung nun 3 Tage beherbergt hatte:





                                            Der Anstieg zieht sich erwartungsgemäß, es gibt viele "falsche Pässe", hinter denen nicht ein vermeintliches Plateau sondern ein weiterer, flacherer Anstieg wartet.





                                            Dafür wird es immer felsiger, zwingt uns immer häufiger die Ideallinie zu verlassen, an einer steilen Felsstufe nach leichter Kletterei zu suchen, oder halt einen größeren Umweg zu gehen. Mittlerweile haben wir Übung darin, das mit Gleichmut hinzunehmen. Ommmmm.





                                            Dennoch kostet das alles mehr Zeit als gedacht, aber auch darin haben wir ja Übung erlangt in den letzten Tagen.

                                            Die Landschaft wird immer zerklüfteter, vor allem die letzen Höhenmeter sind schlimm, wo sich der Fluss in verschiedene einzelne Rinnsale aufteilt, über große steile Platten fließt und zwischen riesigen Felsen durchzwängt, aber wir finden unseren Weg und sind schließlich oben und machen Rast.

                                            Das Plateau. Norddeutsche wie wir mögen eine gewisse Vorstellung von dem Begriff haben, das hier ist anders. Natürlich schon aus Karte und Satellitenbildern zu erahnen, aber dennoch extremer als erwartet: Extrem zerklüftet, die Höhenunterschiede zwischen den Höhenlinien offenbar voll ausreizend. Garniert mit wirklich riesigen Kaventsmännern von Felsen!





                                            Ich staune nicht schlecht, als ich bei der kurzen Suche nach fließend Wasser wie durch einen Irrgarten wieder zu Anke zurückfinde, aber vollkommen wo anders rausomme, als ich gedacht hätte.

                                            Um es spannender zu machen, zieht binnen Minuten Nebel ein, die Sichtweite beträgt zeitweise nahe Null. Au Backe.





                                            Naja, sowas geht ja in den Bergen auch oft schnell vorbei und wir machen eh gerade Pause, also entspannt abwarten und weiter Nüsse knabbern.

                                            10 Minuten später: Nix geht vorbei. Gleiche Suppe, wird aber kälter und fängt an zu regnen.

                                            Also wasserdicht verpacken, nochmal Nüsse knabbern und beraten: Ungünstige Bedingungen, aber immerhin kein starker Wind und auch kein Unwetter vorhergesagt. Im Süden geht es relativ steil bergab, aber da müssten wir uns mit GPS gut von weghalten können. Fürs Umkehren erscheinen die Bedingungen uns nicht ungünstig genug, können wir immer noch. Also Entscheidung: vorsichtig weiter, und immer schön das tun, was Hörr Garmin sagt.

                                            Apropos GPS: Meldet kurz vor Aufbruch Low Batteries. Hab ich kommen sehen und Ersatzbatterien griffbereit. Präventiv aber nicht gewechselt, was ich jetzt dämlich finde. Da kam der Pfennigfuchser durch. Wenn das Gerät jetzt übers Batteriefach feucht wird beim Wechsel und dann den Geist aufgibt, wärs schön blöd. Kompass haben wir zwar und können damit umgehen, aber bei 5m Sicht nicht so prickelnd. Mit vereinten Kräften aber gut gegangen und wieder was gelernt.

                                            Wir versuchen, zunächst dem Flusslauf bis zum See zu folgen, was aber leichter gesagt als getan ist. Unüberwindbar hohe Felsen wechseln sich mit rutschigen Platten ab. Hat man endlich einen Weg vorbei oder drüber gefunden, wartet eine große tiefe Wasserfläche oder ein unterspültes Schneefeld. Wenn möglich, versuchen wir in Wasserläufen zu gehen, was noch am besten funktioniert. Alle nachfolgenden Aufnahmen sind, wie meistens in solchen Situationen, noch bei den besseren Sichtverhältnissen entstanden.





                                            Das Ganze ist sehr zäh und zermürbend und anstrengend, auch mental (und nass! ), aber letztlich erreichen wir endlich den See. Es ist übrigens mittlerweile absolut windstill, zusammen mit dem hellen Gestein und dem Nebel und der Stille ergibt sich eine sehr einmalige Atmosphäre.





                                            Mittlerweile ist klar, dass wir noch kein Problem haben, aber eines bekommen können. Es ist mittlerweile 16:00 Uhr und unser ursprünglicher Plan wird bei diesem Schneckentempo nicht umsetzbar sein. Im östlichen Teil des Simskardvatnet-Nordufers haben wir per Satellitenbild zwei große Buchten mit Sandstrand ausgemacht und so wollten wir möglichst lange die Aussicht vom Simskardfjellet aus genießen und erst spät im dann flacheren Gelände absteigen. Falls wir es aber überhaupt soweit schaffen sollten, wäre das ein Abstieg mit Stirnlampe. Bloß nicht. Und wenn das Wetter schlechter wird ? Was tun. Aktuell sind südlich von uns steile Klippen, also können wir vorzeitig keine Höhe verlieren und vielleicht dem Nebel entkommen.

                                            Also Plan B: Vorsichtig weiter über das sich dann deutlich verschmälernde Simskardfjellet bis zu einem sehr kleinen See. Wenn wir dann scharf nach Süden queren, sollte machbares Abstiegsgelände warten und im Simskardet sollten Zeltplätze vorhanden sein, gehen wir halt morgen zum See.

                                            Also vorsichtig weiter. In diesen Situationen wird einem auch die begrenzte Sicherheit durch ein Delorme klar. Wie lange braucht die Bergwacht wohl ohne Hubschrauber hierher ? Naja, notfalls gibt es immerhin die Option, einen letzten saudämlichen Kommentar bei Facebook zu posten.

                                            Ich beschränkte mich aber auf eine typische Kernkompetenz von mir: Auch ohne Durchblick die Richtung vorgeben.





                                            Da es mittlerweile schmaler wird da oben, müssen wir mit unserem Ausweich-Zickzackkurs aufpassen, nicht in zu steiles Gelände zu geraten. Dann sind wir aber endlich da wo wir hinwollen und bekommen zunächst bessere Sicht und nach Stunden wieder etwas Gras unter die Füße.





                                            ...und können schließlich, nachdem die ersten noch recht steilen und heiklen Meter überwunden sind, unter die Wolken gelangen und die Aussicht ins Simskardet genießen. Zum ersten Mal erblicken wir auch den Simskardvatnet, einen der beiden größten Seen im Børgefjell.








                                            (Im ersten Bild sieht man rechts im Hintergrund auch gut den steilen Hang, über den man tunlichst nicht aus dem Simskardfjellet absteigen sollte!)

                                            Wir schieben noch schnell ein paar Kohlenhydratriegel nach und machen uns an den Abstieg. Überraschender Weise kommt sogar nochmal die Sonne raus und spendiert uns ein tolles Licht.





                                            Es ist zwar schon fast 20:00 Uhr, aber bei weitem nicht so dunkel wie erwartet. Uns packt deshalb der Ehrgeiz, es doch noch zum Simskardvatnet zu schaffen, wenigstens zum Westufer.

                                            Also geben wir Gas. Leichte Stolperer zeigen uns, dass wir doch schon sehr platt sind. Konzentration! Aber erstmal geht die Sonne in den schönsten Farben unter:








                                            Dann sind wir endlich da, sehen auch schon gleich eine schöne ebene Plattform und bauen schnell das Zelt auf und richten uns ein. Als wir fertig sind, ist es dunkel und wieder ist Nebel eingezogen bei absoluter Windstille. Es folgt die unterhaltsamste Aktion des heutigen Tages:

                                            Ich gehe mit Stirnlampe zum Wasserholen nochmal an den See. Vorsichtig mache ich einen Schritt nach dem anderen auf die total stille Wasserfläche zu. Die Wasserlinie ist schwer zu sehen, aber einen Schritt kann ich noch vor machen...und stehe fast knietief im Wasser. Der Schreck der plötzlichen Kälte und der glitschige abschüssige Fels zwingen mich zu zwei weiteren großen Schritten . Ich rudere mit den Armen um nicht zu stürzen und sehe vermutlich aus, wie ein startender Triathlet. Irgendwie komme ich dann aber wieder in den Stand und kann mich ans Ufer retten.

                                            Kurzer Check: Crocs nass, Füße gewaschen und kalt, aber keine Socken an. Softshellhose aber bis Knie klatschnass. Naja, hätte schlimmer kommen können. Jedenfalls weiß ich jetzt, warum ich meine Daunenjacke bei solchen Aktionen nie trage und auch nie Socken und die lange Icebreaker auch noch nicht angezogen hatte.

                                            Also nochmal ganz vorsichtig, das Wasser hat sich wieder beruhigt, langsam vortasten, ahh da ist die Wasserlinie, wieder kaum zu sehen, fülle ich die Flasche auf. Und werde dabei recht verständnislos von einem Fisch beobachtet. Das Wasser ist so klar, dass ich mit der Lampe mehrere Meter ins Wasser schauen kann.

                                            Im Zelt lassen wir es dann kulinarisch krachen: Pemmikan mit Trekkingkeksen, eingeschweißte Hartwürste, Real Turmat Pasta Bolo und Griesbrei mit Heidelbeeren. Das haben wir uns verdient. Immer noch kein Wind, nicht mal ein Bach gluckert. Ungewohnte Stille.

                                            Gute Nacht!
                                            Zuletzt geändert von Antracis; 05.10.2016, 06:47.

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                                            • Blahake

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                                              Fuchs
                                              • 18.06.2014
                                              • 1591
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                              Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                              Das haben wir uns verdient.
                                              Das habt Ihr in der Tat!!! Nicht zuletzt auch wegen dieses grandiosen Berichtes, es macht wirklich viel Freude, hier mitzulesen

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                                              • Antracis
                                                Fuchs
                                                • 29.05.2010
                                                • 1280
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                Das habt Ihr in der Tat!!! Nicht zuletzt auch wegen dieses grandiosen Berichtes, es macht wirklich viel Freude, hier mitzulesen
                                                Das freut mich sehr.

                                                Vermutlich gibts erstmal ein paar Tage Pause, aber dann gehts weiter. Spätestens am Wochenende hab ich wieder Zeit.

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                                                • Rainer Duesmann
                                                  Fuchs
                                                  • 31.12.2005
                                                  • 1642
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                  Herrlicher Bericht! Schreibe topp, Bilder topp. Das legt die Messlatte schön hoch, vielen Dank.
                                                  Und vor allem motiviert es wunderbar für die eigene, nächste Tour. Klasse.

                                                  Rainer
                                                  radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                                                  Kommentar


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                                                    Fuchs
                                                    • 29.05.2010
                                                    • 1280
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                    Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
                                                    Herrlicher Bericht! Schreibe topp, Bilder topp. Das legt die Messlatte schön hoch, vielen Dank.
                                                    Und vor allem motiviert es wunderbar für die eigene, nächste Tour. Klasse.

                                                    Rainer
                                                    Danke Rainer. Wäre der skandinavische Norden nicht auch mal was für Dich ? Ich meine gut, das Bier ist nix, aber den Whisky kann man ja mitschleppen.

                                                    PS: Hab übrigens noch 3 Schottlandtouren in der Schublade, die ich mal schreiben müsste (2013, 2014 und 2015).

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                                                    • Ellipirelli
                                                      Gerne im Forum
                                                      • 21.04.2014
                                                      • 64
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                      Prima Bericht und eine spannende Anregung.
                                                      Interessant war für mich auch Eure Erfahrung mit dem Delorme. Habe schon mal Deinen Erfahrungsbericht zum Gerät gelesen, interessant der Aspekt mit dem Wetterbericht und am Ende dann der Gipfelerfolg (Supertour). Ich glaube das ist für uns auch interessant und dieses Jahr im Sarek hatte ich schon mal das Gefühl... wäre nicht schlecht so ein Gerät
                                                      Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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                                                      • Antracis
                                                        Fuchs
                                                        • 29.05.2010
                                                        • 1280
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                        Tag 6: Simskardvatnet (Westufer) - Simskatdvatnet (Bucht)


                                                        Ich schrecke Nachts hoch. Wassergeräusche, die ich nicht einordnen kann, durchbrechen plötzlich die Stille. Ich schaue in beide Apsiden, weil es sich tatsächlich so nah anhört, als wenn es direkt neben uns ist. Aber natürlich ist alles trocken. Es ist lediglich Wind aufgekommen und das Wasser des Sees am einige Meter entfernten Ufer verursacht die Geräusche. Also umdrehen und weiterschlafen.

                                                        Später am Morgen ist es dann bedeckt und ziemlich windig, es zieht uns also nicht sofort vors Zelt und wir süppeln unser Teechen im warmen Schlafsack. Später genießen wir trotz des bedeckten Wetters den von Bergketten eingerahmten, riesigen See und die gute Luft, es ist fast ein bisschen wie am Meer.








                                                        Weiter gehts dann direkt am Ufer entlang nach Osten, wo wir hoffen, unsere sandigen Buchten zu finden und Strandurlaub zu machen, auch wenn das Wetter nicht gerade in diese Richtung weist - aber schaun ma mal.

                                                        Der Weg am Ufer entlang ist, verglichen mit dem Gelände der letzten Tage, leicht zu gehen und das Ufer wunderschön.








                                                        Die Uferlinie ist von vielen Einbuchtungen und Zuflüssen geprägt, das Gelände nur sanft ansteigend und oft sehr sumpfig oder überflutet, so dass wir immer wieder zu größeren Umwegen gezwungen werden.





                                                        Schließlich, nach nur knapp 2 Stunden kommt dann sogar kurz die Sonne raus und da ist sie auch schon, die Copacabana des Simskardvatnet.





                                                        Es ist Platz für alle da, es gibt mehrere Strandabschnitte.





                                                        Die Zeltplatzwahl erweist sich als schwierig. Für heute Nacht und morgen sind mittelstarke Winde, aber vor allem so heftige Regenfälle vorhergesagt, dass ich zunächst dachte, dass sich der Forcastschreiber in der Kommastelle geirrt hat.

                                                        Nun sind aber praktisch alle halbwegs ebenen Flächen sehr feucht und jede halbwegs windgeschützte Mulde wird vor unserem geistigen Auge durch das Wasser der Berghänge geflutet. Wir entscheiden uns also für einen gut drainierten, halbwegs ebenen Platz auf einer kleinen Anhöhe.





                                                        Vom Zeitplan her wollten wir ja eigentlich schon gestern hier sein, allerdings war eh geplant, etwas länger zu bleiben und es ist wirklich ein schöner Platz. Wir hatten auch einen Tagesausflug zu einem nördlich gelegenen Gletschersee geplant, entscheiden uns aber schweren Herzens dagegen. Denn erstens wird das Wetter wieder schlechter und der See liegt sicher in dicken Wolken, weiterhin sind wir auch einfach platt und wollen auch mal einen Tag die Füße still halten.

                                                        Also verbringen wir den Rest des Tages damit, uns und die Klamotten gründlich mit Hilfe des Sees zu waschen. Abends fängt es dann wieder an zu nieseln und zu winden und treibt uns ins Zelt.





                                                        Also gibts einen kuschligen langgezogenen Abend mit viel Lesen und Essen. Couscous mit Spinat und heißer Schokopudding, getrocknete Mangoröllchen haben wir auch noch.




                                                        Tag 7: Abwettern Simskardvatnet


                                                        Der Regen kommt um 4:00 Uhr und er kommt so heftig, dass uns sein Prasseln aus dem Schlaf reist. Es windet auch ordentlich, so dass wir nur oberflächlich weiter schlafen. Nach dem Frühstück diskutuieren wir die Lage. Ich will weiter gehen und möglichst auch noch ins nächste Tal kommen, da ab Morgen deutliche Wetterbesserung angesagt ist und wir dann schon eine gute Ausgangsposition für weitere Unternehmungen hätten. Anke hingegen hat wenig Lust, im starken Regen zu wandern und setzt sich durch. Wenn sich das Wetter bessert, können wir am Nachmittag immer noch Starten oder unseren Trip zum Schmelzeissee nachholen.

                                                        Aber es wird nicht besser, im Gegenteil. Der starke Regen hält an und der Wind nimmt stetig zu. Ich gehe schließließlich vors Zelt, um Wasser sowohl zu lassen als auch zu holen, setze zwei Heringe um und sichere die Luv-Seite zusätzlich mit schweren Steinen, da der Wind immer stärker wird.

                                                        Über den See hinweg kann man den Pass sehen, wo wir eigentlich heute drüber wollten ins nächste Tal:





                                                        Eindrucksvoll sind mittlerweile die Wassermassen, die aus dem Gebirge hinunterschießen. Das ursprünglich kleine Rinnsal am Ende der Bucht donnert bedrohlich und schallt über den See.





                                                        Gegen Mittag steigert sich der Wind dann zu einem Sturm, der das Zelt ordentlich durchschüttelt. Überdies dreht der Wind etwas, so dass wir ihn teils auf der Breitseite des Tunnels haben. Anfangs können wir das noch routiniert genießen und spulen unser Abwetterprogramm aus Essen und Lesen ab, aber so gegen 15:00 Uhr ist der Spaß dann entgültig vorbei.

                                                        Der Sturm peitscht mittlerweile voll gegen die Breitseite des Tunnels und biegt die Stangen bedrohlich durch. Ich gehe nochmal raus, um weitere Heringe mit Steinen zu sichern. Wirklich Spaß macht das nicht mehr.








                                                        Mittlerweile sind die Böen so stark, dass Anke von Innen versucht, die Stangen zu stabilisieren. Ich erwäge kurz, die Eispickel als Verankerung der beiden am stärksten belasteten Leinen zu nehmen ( Dann hätten wir sie wenigstens für etwas benutzt ), aber die Heringe halten bombensicher. Ist auch ein bewährter Mix: Die Standard Hilleberg Y-Pegs halten nur die seitlichen Schlaufen an den Stangenkanälen, die 4 Hauptabspannpunkte sind mit noch deutlich größeren Exped X-Pegs gesichert und die Sturmleinen mit MSR C-Pegs.





                                                        Daran wird es also nicht scheitern. Allerdings drücken sich die Stangenhalterungen tief in den weichen Boden, was für die Stabilität ungünstig ist, also bastel ich an zwei Stellen flache kleine Steine drunter. Mehr kann ich nicht tun und überhaupt ist es schwer, sich draußen überhaupt auf den Beinen zu halten, so stürmt es mittlerweile. Also schnell zurück ins Zelt.

                                                        Drinnen spricht Anke das Offensichtliche aus: Das die Bedingungen so extrem sind, dass wir jederzeit einen Stangenbruch erleiden können und wir uns deshalb bereit halten sollten. Der Notfallplan wäre, durchs Simskardet bis zur Simskarhytta zu wandern. Das würde zwar viele Stunden dauern, wäre aber eine relative safe Strecke zu einer sicheren Unterkunft. Also verpacken wir alles wasserdicht und schlüpfen aus dem warmen Schlafsack in die feuchtkalten Klamotten, immer wieder damit beschäftigt, die Stangen mit den Händen zu stützen. Insgesamt 2 Stunden geht das so und wird nicht besser.

                                                        Schließlich entscheiden wir, uns doch wieder in die Schlafsäcke zu legen, um nicht weiter auszukühlen, bleiben aber weiter abmarschbereit. Nach etwas Pemmikan und Trekkingkeksen geht es uns besser, aber wir verbringen drei weitere bange Stunden in Alarmbereitschaft.

                                                        Dann scheinen zumindest die heftigsten Böen überstanden und Anke geht zum Pinkeln raus und findet dabei ( ich hoffe, davor ) den Zeltheringsbeutel, den ich offenbar verloren habe.
                                                        Sie checkt auch nochmals die Verankerung. Alles O.K, aber draußen um unsere Anhöhe herum ist alles überflutet. Wir packen dann also wieder aus und essen zu Abend.

                                                        Der Sturm lässt uns auch in den nächsten Stunden nicht zur Ruhe kommen. Zwar wird er nicht stärker, was uns optimistisch macht, dass das Zelt halten wird, aber jede kurze Ruhepause wird wieder von heftigen Böen unterbrochen. Es ist erstaunlich, wie das einen nervlich allein durch die Dauer fertig machen kann. Hatte ich bisher auch noch in keinem Unwetter.

                                                        Ich liege auf der Windseite, und bekomme immer wieder Spritzer ab, die von den Böen durchs Innenzelt gedrückt werden , was zwar nicht viel ist, aber auf die Dauer auch nervig. Irgendwann kommt mir die Idee, den Tatonka-Schutzsack, mit dem ich meinen Rucksack auf dem Flug schütze, zwischen mich und das Innenzelt zu legen und mich damit vor dem Spritzwasser zu schützen. Hätte ich auch in den 4 Jahren zuvor drauf kommen können.

                                                        Wir können weiterhin nicht einschlafen, immer wieder scheint es besser zu werden, um dann wieder volle Kanne zurückzukommen. Also bleibt uns nur, zu dösen und das Wetter zu beschimpfen.

                                                        Erst gegen 4:00 Uhr hört es dann endlich auf und der Wind lässt nach. Wir schlafen erschöpft ein.
                                                        Zuletzt geändert von Antracis; 07.10.2016, 06:44.

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                                                          Fuchs
                                                          • 27.09.2015
                                                          • 1022
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                          Ja so eine stürmische Nacht die hat schon was!
                                                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                                            Fuchs
                                                            • 18.06.2014
                                                            • 1591
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                            Puuuh, was für ein Sturm! Kein Wunder, dass Du wegen meiner windigen Nacht im Sarek mitfühlen kannst, vielen Dank für den netten Post in meinem Bericht
                                                            Aber bei Euch ist das offenbar noch um einiges heftiger gewesen, da wird mir ja beim mitlesen schon ordentlich bange!!!
                                                            Das Übelste dabei ist wohl echt, wie Du ja selbst schon schreibst, wenn das so lange dauert und an die Nerven geht...
                                                            Ich flattere weiter mit

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                                                            • JustMe79
                                                              Erfahren
                                                              • 28.05.2015
                                                              • 199
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                              Naja - auf den Bildern vom See ist quasi keine Gischt zu sehen und nur minimale Brandung - sooo schlimm kann der Sturm also gar nicht gewesen sein.

                                                              Ist halt ein generelles Problem von Tunnel- bzw. tunnelähnlichen Zelten, wenn der Wind dreht und die seitlich trifft, wird's ganz schnell ungemütlich - da hilft dann der Markenname auch nur noch bedingt...

                                                              Bei meinen zwei TNF-Zelten habe ich in jahrelangen, hochwissenschaftlichen Studien eine verlässliche Methode gefunden, die tatächliche Gefährlichkeit eines Sturms vom Inneren des Zeltes aus zu bestimmen - wenn die Uco-Laterne, welche im First hängt, durch die Heftigkeit der Böen und das 'Schütteln' des Zeltes mehr als 45° seitlich ausgelenkt wird bzw. durch die Erschütterungen gar erlischt - ab da weiß ich, dass es langsam an's Eingemachte geht.

                                                              Bei allem darunter kann ich mittlerweile (zumindest mit Ohrstöppseln) völlig entspannt essen/lesen/schlafen...

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                                                              • Antracis
                                                                Fuchs
                                                                • 29.05.2010
                                                                • 1280
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
                                                                Naja - auf den Bildern vom See ist quasi keine Gischt zu sehen und nur minimale Brandung - sooo schlimm kann der Sturm also gar nicht gewesen sein.
                                                                Du wirst die Lage ganz sicher von einem Foto aus besser beurteilen können als jemand vor Ort, da brauchen wir ja gar nicht zu streiten.


                                                                Ist halt ein generelles Problem von Tunnel- bzw. tunnelähnlichen Zelten, wenn der Wind dreht und die seitlich trifft, wird's ganz schnell ungemütlich - da hilft dann der Markenname auch nur noch bedingt...
                                                                Was der Markenname damit zu tun hat und was Deine Schadenfreude hervorruft, verstehe ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Aber da kann sich ja auch jeder selbst ein Urteil bilden. Gute Tunnel, nicht nur von Hilleberg, halten Seitenwinde von >100km/h aus. Ich hatte schon Stangenbrüche und ich wurde auch schon von Wind auf den Boden gedrückt und konnte erstmal nicht mehr aufstehen. Ich rede also in der Regel nicht von Sturm, wenn es keiner ist. Aber tatsächlich gehts mir wirklich nicht darum, anzugeben, den härtesten aller Stürme abgewettert zu haben, sondern ich hab es einfach beschrieben wie wir es erlebt haben.
                                                                Zuletzt geändert von Antracis; 07.10.2016, 17:41.

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 28.05.2015
                                                                  • 199
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                  Du wirst die Lage ganz sicher von einem Foto aus besser beurteilen können als jemand vor Ort, da brauchen wir ja gar nicht zu streiten.

                                                                  Was der Markenname damit zu tun hat und was Deine Schadenfreude hervorruft, verstehe ich ehrlich gesagt nicht wirklich.
                                                                  OT: Das brauchen wir wirklich nicht, und das will ich auch gar nicht. Ich habe nur angemerkt, dass es auf den Bildern wirklich nicht sonderlich extrem aussieht, weder auf dem See noch in Sachen Deformation eures Zeltes. Vermutlich hast du bei den stärksten Böen aber auch Gestänge-haltend im Zelt gesessen und hast nicht fröhlich draußen herumfotografiert, oder doch?

                                                                  Was ich von wegen Markennamen meinte, war hauptsächlich darauf bezogen, dass speziell Hilleberg-(Tunnel)-Zelte meiner Meinung nach oft etwas overhyped werden, und dass auch die was Stabilität angeht nur mit Wasser kochen und die Physik nicht außer Kraft setzen können.

                                                                  Ich habe '98 mal ne Sturmnacht im Sarek erlebt, das hat zwar durchaus ordentlich gerüttelt, war aber wirklich nix Wildes und weit weg von meinen heftigsten Stürmen. Am nächsten Morgen kurz nach dem Aufbruch trafen mein Kumpel und ich zwei Finnen, die uns erzählten, ihr Zelt (Hilleberg Tunnel) wäre über Nacht zusammengeklappt bzw. sie hätten es flachlegen müssen, weil es sonst zerlegt worden wäre - das war gerade mal 300m von unserem Zeltplatz entfernt bei ansonsten gleicher Topologie.

                                                                  Das Problem bei Zelten jeglicher Bauart ist ja leider nicht, dass sie generell keine hohen Winde oder gar Seitenwinde aushalten - solange die relativ konstant sind - das Problem sind ganz klar die Böen, die ein Zelt von einer Sekunde auf die andere brachial hin- und herfetzen bei teils wechselnder Richtung. Ein seitlich getroffenes Tunnelzelt hat dabei leider allein schon aufgrund der riesigen Querschnittfläche und suboptimalen Aerodynamik besonders schlechte Karten, das ist einfach so.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 29.05.2010
                                                                    • 1280
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                    So passt es dann schon.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 29.05.2010
                                                                      • 1280
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                      Tag 8: Simskardvatnet - Austre Måsskardvatnet


                                                                      Gegen 9:00 Uhr weckt uns Sonnenschein. Und was für welcher. Es ist nicht so, dass die Natur so tun würde, als sei gestern nix gewesen. Es weht immer noch eine steife Brise, aber bei Sonne ist dieser Ort halt doch noch etwas großartiger.





                                                                      Der Copacabana steht die Sonne auch gut.





                                                                      Wegen des kühlen Windes bauen wir kurzerhand unser Zelt zur Strandmuschel um und können so windgeschützt im warmen Schlafsack frühstücken und trotzdem die Aussicht zu genießen.








                                                                      Wir haben es angesichts dieses tollen Wetters überhaupt nicht eilig und machen nun doch unseren Strandurlaub.





                                                                      Dabei können wir schon aufgrund der klaren Sicht die fernen Gipfel sehen. Das Måsskardfjellet und den Kvigtinden (links), seines Zeichens mit 1699m höchster Gipfel im Børgefjell, den wir uns vielleicht morgen vorknöpfen wollen. Die Forecast schaut gut aus.





                                                                      Irgendwann müssen wir dann aber doch los und inspizieren das Zelt beim Abbau genau auf mögliche Schäden. Die Stangen haben, soweit wir sehen können alles gut überstanden. Dann staunen wir aber nicht schlecht, tatsächlich ist eine Schlaufe an der am meisten belasteten Mittelstange ca. zur Hälfte eingerissen.





                                                                      Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das eine einzige Böe schafft, vermutlich hat sich eher die Abspannleine innerhalb der fast 24h durch die vielen Böen "durchgesägt" (Schmelzverbrennung ?). Wie auch immer, es hat erstmal gehalten, wir werden uns aber später nochmal drum kümmern müssen.

                                                                      Der Weg am Ufer entlang ist in der Sonne reines Lustwandeln, zumal auch zunächst einfach zu gehen. Auch hier hat der Herbst schon Einzug gehalten:





                                                                      Nahe unseres ersten Zeltplatzes am See machen wir eine Pause und sonnen uns, mittlerweile hat auch der Wind nachgelassen.

                                                                      Es ist unglaublich, wie klar das Wasser ist, der 3,5 Quadratkilometer große See hat Wasser in Schauaquariumsqualität:







                                                                      Am westlichen Ufer wird das Gelände wieder felsiger, macht aber Spaß zu gehen und ist einfach nur schön.











                                                                      Wie schafft die Natur sowas ? Eis oder Blitzschlag ?





                                                                      Wir umrunden den See fast zur Hälfte und nehmen dann die knapp 150 Höhenmeter hoch zum Pass in Angriff, um den Ausläufer des Måsskardfjellets herum stoßen wir dann auf ein Plateau mit zwei weiteren herrlichen Seen.








                                                                      Hier auf etwas über 1000 Meter geht es natürlich wieder über Blockwerk, allerdings ist es wirklich wunderschön.











                                                                      Dann ist wieder der Blick auf den mächtigen Kvigtinden frei.





                                                                      Wir umrunden bei tief stehender Sonne den zweiten See und haben dann freie Sicht in das lichtdurchflutete Moevsdurrie. Wow!





                                                                      Auch der Austre Måsskardvatnet, unser heutiges Tagesziel, präsentiert sich prächtig in der Abendsonne.





                                                                      Der Abstieg ins Tal zieht sich, aber schließlich sind wir da. Am Seeufer ist es insgesamt ziemlich feucht, doch wir finden ein schönes trockenes Plätzchen. Wir stellen zunächst das Zelt notdürftig auf und Anke näht mit klammen Fingern, es ist inzwischen wieder ein nicht starker aber sehr kühler Wind aufgekommen, die eingerissene Schlaufe. Um der Leine einen Angriff auf die reparierte Stelle zu erschweren, klebe ich sie noch mit Gewebeband ab. Dann sichern wir alles gut und genießen das Licht, aktuell das einzig Warme hier draußen.





                                                                      Nach dem Essen studieren wir noch den Weg zum Kvigtinden. Die Wettervorsage ist immer noch verheissungsvoll, also stellen wir uns erstmals den Wecker, um wirklich früh los zu kommen und schlafen zufrieden ein.
                                                                      Zuletzt geändert von Antracis; 07.10.2016, 21:15.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 28.05.2015
                                                                        • 199
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                        Sehr geiles Unterwasserbild!

                                                                        Hab mich an solchen Seen dort oben schon öfters gefragt wie es wohl wäre, dort zu tauchen - so ähnlich karg-schön hab ich mir das schon vorgestellt, im Idealfall allerdings noch mit nem kleinen Schwarm Forellen oder so.

                                                                        Immerhin habt ihr jetzt also nach der harten Zeit mal wieder einen richtigen Hammertag gehabt, schon den dritten, wenn ich nix übersehen habe - das ist doch schonmal ein echt guter Schnitt. Bei den Cirruswolken auf den letzten Bildern würde ich (ohne Derlorme) allerdings vermuten, dass es im späteren Verlauf des nächsten Tages zuziehen wird - am Vormittag müsste es allerdings noch klappen mit eurer geplanten Besteigung. Bin auf jeden Fall schon gespannt auf die Fortsetzung.

                                                                        Das mit der Abspannleine bzw. der Schlaufe ist aber natürlich schon der Hammer. Wenn der Sturm noch nen Tag angehalten hätte, was durchaus vorkommt, dann wäre die vermutlich irgendwann durch gewesen und ihr hättet mal ein richtig großes Problem gehabt. Das ist doch dasselbe Zelt, mit dem du vor zwei Jahren schon den Gestängebruch hattest, oder? Eieiei...

                                                                        Davon gänzlich unabhängig - wäre es eventuell möglich, dass du die genaue Reisezeit in der Einleitung oder gar das jeweilige Datum im Header der Tagesberichte nachträgst? Ich finde das immer total interessant und hilfreich, wenn man z.B. nachvollziehen kann, wann genau das Wetter wo wie war, wann z.B. die Herbstfärbung wo wie weit fortgeschritten war und so weiter, und man das mit eigenen Erfahrungen oder anderen Reiseberichten abgleichen kann. Danke!!

                                                                        Kommentar


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                                                                          Dauerbesucher
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                                                                          • 768
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                          Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
                                                                          Sehr geiles Unterwasserbild!
                                                                          Finde ich auch, und die beiden Fotos davor sind auch toll!

                                                                          Wenn es derselbe Sturm war, den ich am Mistfjord erlebt habe, dann war es am 06. September. Habe leider auch keine Beweisfotos mit dramatisch tosender Brandung, anfangs war ich viel zu sehr damit beschäftigt, Steine heranzuschleppen um die Heringe zu sichern, eine halbe Stunde später dann, das Zelt abzubauen und einen geschützten Platz zu suchen.

                                                                          Das Problem mit den Schlaufen kenne ich auch, das Band ist zu dünn. Nach 3 Wochen Island hingen die Abspannleinen nur noch am seidenen Faden. Habe sie dann aus stärkerem Material erneuern lassen und bin seitdem zufrieden.

                                                                          Danke schon mal zwischendurch für den superschönen Bericht, oh Mann, ich will auch wieder ins Børgefjell, wenn ich das lese!

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 29.05.2010
                                                                            • 1280
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                            Tag 9: Austre Måsskardvatnet - Kvigtinden - Austre Måsskardvatnet

                                                                            Wir sind schon wach, aber der Wecker gibt um 6.00 Uhr ein Zeichen, das es uns erleichtert, den Schlafsack zu verlassen. Das Wetter ist prächtig und die Sonne strahlt. Und wir haben den Kvigtinden von der ersten Minute an im Blick.





                                                                            Die Querung des Plateaus läuft zunächst besser als gedacht. Es gibt wenig Hindernisse und einen angenehm zu laufenden Untergrund.





                                                                            Anfangs können wir uns durch das Gewirr der vielen kleinen, oft miteinander verbundenen, Seen noch durchmogeln, schließlich müssen wir doch den Hauptstrom furten, weil wir keinen stiefeltauglichen Übergang finden.





                                                                            Wir sind etwas nervös. Im Vorfeld konnten wir recherchieren, dass man den höchsten Gipfel der Gegend ohne Seilsicherung besteigen kann und mit einigen kargen Internetinfos und Satellitenbildern war auch die Route offensichtlich. Dennoch wirkt der schroffe exponierte Grat einschüchternd und wird, obwohl Wanderberg, voraussichtlich im oberen Bereich unserer Möglichkeiten liegen. Aber das Wetter ist großartig und wir gut drauf, also wirds schon passen. Wir verschnaufen noch etwas und dann gehts los.





                                                                            Der erste Abschnitt führt zunächst entlang der herunterstürzenden Wasserfälle.





                                                                            Dann führt der Weg erstmal weit nach Nordosten am Hang entlang, was auch angenehmer ist, als auf der Westseite unter den Schneeresten zu laufen, die am Måsskardfjellet hängen.





                                                                            Der Hang ist doch steiler als erwartet, aber technisch einfach zu gehen.





                                                                            Nachdem wir einige Felsflanken und ein steiles Schneefeld umgangen haben, gelangen wir wieder ins Blockgelände...





                                                                            Etwas später erreichen wir ein wunderschönes Hochtal, wo wir Rast machen.





                                                                            Dann geht es, direkt gegen die Mittagssonne, weiter hoch Richtung Grat.





                                                                            Wir zielen dabei nochmals nördlich, um zunächst möglichst einfach auf den Teil des Grates zu kommen, der eigentlich eher ein breiterer Rücken ist. Und schließlich sind wir oben und haben bereits einen gigantischen Fernblick in die östlichen Areale des Børgefjells,





                                                                            Dann machen wir uns zum Grat auf, der eine beeindruckende Gletscherrutsche auf der östlichen Seite aufweist.





                                                                            Hier treffen wir der ersten und einzigen Menschen auf dieser Tour, einen Jäger aus Bergen, der auf Schneehuhnjagd unterwegs ist. Er ist seit einer Woche in dem Gebiet unterwegs und hat auch bisher niemanden getroffen. Nach kurzem Smaltalk geht es weiter.

                                                                            Zunächst baut sich der Grat als ziemliche Wand vor uns auf, in der wir aber eine Route finden, die zwar leichte Kletterei erfordert, aber gut zu bewältigen ist.











                                                                            Wobei es offenbar nicht jeder geschafft hat.





                                                                            Schließlich sind wir oben an dem Aufschwung und haben damit die Hauptschwierigkeit überwunden.





                                                                            Ab hier wird es einfacher, da der Grat gemächlicher ansteigt. Haben wir anfangs über die uns direkt ins Gesicht scheinende Sonne geflucht wegen der schlechten Sicht, ermöglicht Sie mir jetzt eines der besten Fotos der Tour:





                                                                            Die letzten Meter zum Gipfel werden nochmal etwas rauer, der Weg führt in leichter Kletterei an einer steilen Felsflanke entlang und ist stellenweise vereist, so dass man etwas vorsichtig sein muss. Aber dann sind wir schließlich auf dem Gipfel, bei grandioser Sicht und Windstille. Bessere Bedingungen geht kaum.





                                                                            Nach Osten breitet sich der gewaltige Kvigtindengletscher aus, wir sind beeindruckt.











                                                                            Nach Westen können wir tatsächlich bis zum Visstindan-Massiv in Lomsdal-Visten schauen, wo wir letztes Jahr wetterbedingt und, weil wir irgendwie die Hosen voll hatten, umgedreht sind. Das gibt uns eine gewisse Genugtuung.





                                                                            Auch überblicken wir praktisch unsere ganze Route der letzten Tage ab dem Golverskardet. Ich habs mal der Übersicht halber beschriftet. (2 x Klicken für volle Vergrößerung. )





                                                                            Natürlich bekommt auch unser schwer arbeitender Träger seinen verdienten Auftritt.





                                                                            Wir genießen die guten Bedingungen und albern noch etwas auf dem Gipfel herum, insgesamt sind wir fast eine Stunde oben.





                                                                            Irgendwann müssen wir uns dann aber leider doch trennen und machen uns an den Abstieg. Der verläuft zunächst einfacher, als gedacht. Das Gestein bietet bei der Trockenheit einen guten Grip und es gibt auch immer wieder steilere Steinplatten, die uns zwar im Aufstieg zu beschwerlich gewesen wären, über die man aber gut abwärts gehen kann.

                                                                            Um Zeit zu sparen, kürzen wir etwas ab und gehen nicht ganz bis auf den breiten Rücken zurück, sondern verlassen den Grat, im steileren Blockgelände, schon etwas früher.

                                                                            Plötzlich höre ich hinter mir meine Frau wie in Todesangst schreien. Als ich mich umdrehe, sehe ich sie reglos, mit dem Gesicht nach unten, im Blockgelände liegen. Scheiße!

                                                                            Während meines 15m-Sprints durchs Gelände hin zu Ihr mit ca. 200 Puls denke ich, sie ist bewusstlos, vermutlich gestürzt und mit dem Kopf irgendwo aufgeschlagen. Das ich kein Blut sehen kann, beruhigt mich erstmal nicht.

                                                                            Dann bewegt sie sich aber etwas und spricht sogar. Nämlich dass ich Ihr den Rucksack abnehmen soll, sonst kann sie nicht aufstehen. O.k., kann also nicht so schlimm sein.

                                                                            Was war passiert ? Ein größerer Block war ganz plötzlich weggekippt, so dass Anke, vom nach vorne oben schiebenden Rucksack unterstützt (ohne Stöcke zu diesem Zeitpunkt), quasi zu einem Kopfsprung ins Blockgelände gezwungen wurde. Dabei hätte ziemlich viel passieren können, bis auf einige kleinere Kratzer und blaue Flecke an Knie und Ellenbogen ist aber nix passiert. Schutzengel ausgereizt.

                                                                            Wir schnaufen beide mal durch und Anke trinkt erstmal was und muss sich kurz setzen, aber dann gehts auch schon weiter. Naturgemäß etwas vorsichtig und langsamer.

                                                                            Der weitere Rückweg verläuft ohne besondere Vorkomnisse. Durch die gute Übersicht von oben kommend, schaffen wir es diesmal sogar, das Tal zu queren, ohne furten zu müssen.

                                                                            Zeltsuchbild:





                                                                            Gegen 18 Uhr sind wir am Zelt, 10h hat es heute gedauert. Wir waschen uns noch im See und belohnen uns danach mit Pasta Bolo und Milchreis mit Erdbeeren. Wieder mal ist es total windstill. Was für ein grandioser Tag.


                                                                            Zuletzt geändert von Antracis; 09.10.2016, 22:46.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Vorstand
                                                                              Fuchs
                                                                              • 18.06.2014
                                                                              • 1591
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                              Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                              Zeltsuchbild
                                                                              Hab's gefunden, hab's gefunden!!


                                                                              Was für ein Schreck an einem sonst so fantastischen Tag! Ein Glück, dass Anke nix Schlimmeres passiert ist!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 29.05.2010
                                                                                • 1280
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen

                                                                                Immerhin habt ihr jetzt also nach der harten Zeit mal wieder einen richtigen Hammertag gehabt, schon den dritten, wenn ich nix übersehen habe - das ist doch schonmal ein echt guter Schnitt. Bei den Cirruswolken auf den letzten Bildern würde ich (ohne Derlorme) allerdings vermuten, dass es im späteren Verlauf des nächsten Tages zuziehen wird - am Vormittag müsste es allerdings noch klappen mit eurer geplanten Besteigung. Bin auf jeden Fall schon gespannt auf die Fortsetzung.
                                                                                Über das Wetter konnten wir uns auch wirklich nicht beschweren, letztlich ist es auch interessant Wetterbeobachtung vorort und Forecast zu vergleichen. Letztlich muss man sich klar darüber sein, das beides beschränkte Sicherheit bietet, gerade im küstennahen Gebirge z.B.


                                                                                Das mit der Abspannleine bzw. der Schlaufe ist aber natürlich schon der Hammer. Wenn der Sturm noch nen Tag angehalten hätte, was durchaus vorkommt, dann wäre die vermutlich irgendwann durch gewesen und ihr hättet mal ein richtig großes Problem gehabt. Das ist doch dasselbe Zelt, mit dem du vor zwei Jahren schon den Gestängebruch hattest, oder? Eieiei...
                                                                                Ja,wobei ich den Gestängebruch ja dem Scandium anlaste, das bezeichnenderweise ja auch kein Expeditionszelthersteller mehr verwendet. Wichtig ist halt, beim Sturm immer mal wieder draußen die Lage zu peilen. Demnächst also auch die Schlaufen.

                                                                                Hab das Datum jetzt mal zumindest im Header nachgetragen.

                                                                                Danke auch die Komplimente für das UnterwasserBild, da bedanke ich mich mal mit einem Video.

                                                                                https://youtu.be/Ci1BCFrUtic

                                                                                @Borgmann: Danke! Der Sturm war 11/12.09, aber 6/7 hats auch ziemlich gerappelt, nur zelteten wir da 500 Hm tiefer und windgeschützt. In welche Bereichen von Borgefjell warst Du denn unterwegs ?
                                                                                Zuletzt geändert von Antracis; 11.10.2016, 07:41.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 29.05.2010
                                                                                  • 1280
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                  Hab's gefunden, hab's gefunden!!


                                                                                  Was für ein Schreck an einem sonst so fantastischen Tag! Ein Glück, dass Anke nix Schlimmeres passiert ist!
                                                                                  Gibt aber keinen Preis.

                                                                                  Ja, wir waren auch sehr froh, war schon ein Schreck, aber manchmal muss man auch Glück haben.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                    • 1591
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                    Gibt aber keinen Preis.
                                                                                    Och, schade

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 27.09.2015
                                                                                      • 1022
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                      Das ist schon ein wenig erschreckend, das es mit der abspann Leine so möglich ist! Aber in der Realität, da sieht doch oft vieles anders aus als beim Test eines Zeltes .
                                                                                      Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 28.03.2013
                                                                                        • 373
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                        Toller Bericht über eine sehr schöne Tour. Und hübsche Bilder. Und schöner Text 😀 Weiter so!! Vielen Dank.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 28.05.2015
                                                                                          • 199
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                          Über das Wetter konnten wir uns auch wirklich nicht beschweren
                                                                                          ...
                                                                                          Hab das Datum jetzt mal zumindest im Header nachgetragen.
                                                                                          ...
                                                                                          Danke auch die Komplimente für das UnterwasserBild, da bedanke ich mich mal mit einem Video.
                                                                                          ...
                                                                                          Danke für das Update - ich hatte mir den Zeitraum inzwischen schon auf +/- einen Tag genau über die Wetterstatistik von Bodö hergeleitet (an eurem Sturmtag gab's da ne 22m/s-Böe) - aber so ist's auf jeden Fall leichter und für jeden dauerhaft nachvollziehbar.

                                                                                          Ja, ihr habt da dieses Jahr wirklich ein ganz gutes Fenster erwischt (wobei es im LV um die Zeit sicher ganz ähnlich war). Wenn ich die Statistiken nicht falsch interpretiere, solltet ihr noch ein paar weitere echt schöne Tage gehabt haben, oder? Schon krass, wieviel da manchmal eine Woche hin oder her, oder 100km weiter südlich oder nördlich, ausmachen kann. Wenn man das nur irgendwie im Voraus planen könnte... Auf der anderen Seite gehört das ja auch dazu dort oben - und wenn da ähnlich verlässlich viel Sonne wäre wie am Mittelmeer, wäre es mit Sicherheit auch ähnlich überlaufen - von dem her...

                                                                                          Wird's denn dieses Jahr auch wieder ein (komplettes) Filmchen von der Tour geben? Wobei ich sehr gut verstehen würde, falls nicht - ist halt doch immer ein riesen Aufwand, falls man es halbwegs richtig machen will, sowohl vor Ort als auch daheim beim Schneiden und so.

                                                                                          Zum Abschluss noch eine ... *hüstel* vielleicht etwas ketzerische (aber nicht bös gemeinte) Frage - habt ihr euer verrücktes Wasser-Desinfektions-Lichtschwert noch einmal mitgenommen (weil teuer) oder habt ihr euch das diesmal gespart?

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                            • 1280
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                            Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen

                                                                                            Wird's denn dieses Jahr auch wieder ein (komplettes) Filmchen von der Tour geben? Wobei ich sehr gut verstehen würde, falls nicht - ist halt doch immer ein riesen Aufwand, falls man es halbwegs richtig machen will, sowohl vor Ort als auch daheim beim Schneiden und so.
                                                                                            Definitiv gibt es einen Film. Wir haben jede Menge Material, aber das dann - ich glaube es sind locker 4h mit der Fuji und noch 1,5h Gopro-Material auf 20-30min zu schneiden und zu vertonen, ist ein sehr großer Aufwand, wie Du richtig sagst. Ich mache das auf jeden Fall, habe auch schon angefangen, kann aber gut noch 2 Monate oder so dauern, weil ich da immer mal was mache, wenn ich Zeit und Lust habe.

                                                                                            Geben wirds das aber auf jeden Fall, ist einfach für uns eine sowohl Urlaubsverlängerung als auch Konservierung.

                                                                                            Zum Abschluss noch eine ... *hüstel* vielleicht etwas ketzerische (aber nicht bös gemeinte) Frage - habt ihr euer verrücktes Wasser-Desinfektions-Lichtschwert noch einmal mitgenommen (weil teuer) oder habt ihr euch das diesmal gespart?
                                                                                            Hehe,...keine Bange, da bin ich nicht so empfindlich. Luke Skywalkers Säbel hat tatsächlich am Tag nach dem Kvigtinden das Zeitliche gesegnet. Ich denke, die UV-Lampe ist hin. WIr haben dann Wasser bester Herkunft verwendet und überlebt. Neuanschaffung wird diskutiert werden müssen.

                                                                                            Ansonsten nochmal zum Wetter: Ja, sehe ich wie Du, es gehört da irgendwie dazu. Ich habe auch so viel gute Erinnerungen an wirkliches Sauwetter und andererseits schätzt man dann auch erst solche Tage, wie wir sie hatten,als echtes Geschenk.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 29.05.2010
                                                                                              • 1280
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                              Tag 10: Austre Måsskardvatnet - Nordre Bisseggvatnet



                                                                                              Heute morgen lassen wir uns wieder mal Zeit. Der Himmel ist bedeckt und insofern lockt es uns nicht vors Zelt. Trotzdem wagen wir uns irgendwann hervor und frühstücken trotz der Kälte vor dem Zelt.





                                                                                              Die Ebene des wunderschönen Moevsdurrie läuft sich erwartet einfach und kommt unserer entspannten Bummellaune entgegen.





                                                                                              Zaghafte Existenzgründer.





                                                                                              Bald sind wir auf Höhe der Wasserfälle unter dem Kvigtinden und erinnern uns mit Freuden an den genialen gestrigen Tag. Zumal Monsieur heute bei bedecktem Himmel noch schroffer und abweisender wirkt.

                                                                                              Aus der Perspektive kann man auch gut die Aufstiegsroute nachvollziehen





                                                                                              Obwohl wir immer mal wieder versucht haben, in dem Seenwirrwar des Plateaus trockenen Fußes auf die südliche Seite zu gelangen, müssen wir dazu kurz vor dem Vestre Måsskardvatnet doch furten. Geht aber alles einfach und problemlos.





                                                                                              Die nächste Zeit laufen wir auf flauschigen und sehr fotogenen Moosen, die den einen oder anderen IKEA-Teppich inspiriert haben dürften.








                                                                                              Dann kommt der erwartete Regen.

                                                                                              Wir queren dann zu einem Sattel ins nächste Tal. Der Blick in die Weite des herbstlichen Bisseggkardet mit seinen in der Ferne gelb aufleuchtenden Birken ist trotz des immer stärkeren Regens großartig. Aus dieser Richtung kommt man übrigens, wenn man den Kvigtinden als Tagestour machen will. Alter Falter, aus meiner Sicht nur ab 20h Tageslicht aufwärts zu empfehlen.








                                                                                              Über die westlichen Ausläufer des Måsskardfjellet zu queren, ist wieder eine üble Schinderei, weil natürlich wieder massenhaft, jetzt feuchtes, Blockgelände.

                                                                                              Schließlich können wir zum Nordre Bisseggvatnet absteigen. Bei immer stärker werdenden Regen haben wir wenig Blick für die vermutlich bei Sonne grandiose Landschaft und bauen schnell das Zelt auf und verziehen uns in selbiges.

                                                                                              Ein großes Stück Schinken findet sich noch im Rucksack und wärmt uns, zusammen mit Hähnchen in Currysauce und warmen Schokopudding wieder auf.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 29.05.2010
                                                                                                • 1280
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                Tag 11: Nordre Bisseggvatnet - Kråhtjoehdurrie - Storelva



                                                                                                Die Nacht gab es doch einiges an Regen und Wind, wir schliefen dennoch gut. Morgens ist es empfindlich kalt, ganz früh so um die Null Grad. Der Herbst ist da, der Winter naht.

                                                                                                Die Sonne scheint, allerdings hatten wir gestern wenig Lust noch über einen sonnengünstigen Standort nachzudenken, geschweige einen solche zu suchen, deshalb sind wir noch lange am Morgen im Schatten. Aber wir haben Übung, im Schlafsack zu frühstücken. Erst gegen 10 Uhr gehen wir vors Zelt und checken erstmal, was das für ein grandioser Ort ist.





                                                                                                Heute wollen wir dem Hochgebirge den Rücken kehren und dazu den letzten Pass unserer Route queren. Zwischen zwei Schneefeldern zeichnet sich schon ein bequemer Durchschlupf ab.





                                                                                                Ein letztes Mal steil aufwärts durch Blockgelände. Die Gefühle sind zwiespältig. Das Gebirge war großartig, andererseits freuen sich unsere Füße (die reichen bekanntlich bei Berlinern bis zur Hüfte. ) auch mal über Abwechslung.





                                                                                                Kurz vor dem Pass versuche ich wieder einmal zu vermitteln, dass sich niemand für seine Doofheit schämen muss.

                                                                                                Ich schaffe es also tatsächlich, bei meiner Kamera, die ich seit rund 2 Jahren besitze, aus Versehen wegen der Handschuhe die Tastensperre einzuschalten, von deren Existenz ich bisher nichts wusste.

                                                                                                Zunächst habe ich gar nicht gerafft, was los ist. Irgendwann konnte ich mir dann einen Reim auf das Schloss-Symbol und die Tatsache machen, dass keine Taste reagierte und probierte wild drauf los.

                                                                                                Natürlich die richtige Kombination nicht rausbekommen.

                                                                                                Genau für solche Fälle habe ich aber ja das Kamerahandbuch auf meinem Tablet.

                                                                                                Welches ganz unten im Rucksack ist.

                                                                                                Also 75 Liter-Rucksack ausräumen mitten im Blockfeld.

                                                                                                Habs endlich.

                                                                                                Display lässt sich nicht in der grellen Mittagssonne ablesen.

                                                                                                Ich schimpfe derweil, dass sich Rohrspatzen angeekelt abwenden würden und meine Ehe ist nur deshalb nicht gefährdet, weil meine Frau mit den Jahren gelernt hat, dem Ganzen still und staunend mit einer Engelsgeduld beizuwohnen.


                                                                                                Irgendwann ist dann die Kontrasteinstellung optimiert und hinter einem Stein hockend, finde ich nach gefühlten Ewigkeiten die richtige Info.

                                                                                                Na also, hat doch nur knapp 25min gedauert.


                                                                                                Wehmütig schauen wir dann doch, als wir fast oben sind, zurück auf diesen schönen Ort unten am See.





                                                                                                Oben am Pass angekommen machen wir eine längere Pause an dem namenlosen See 985. Wie herrlich diese ganzen Bergseen hier sind, das werden wir wirklich vermissen.





                                                                                                Wieder geht es über endlose Blockfelder, aber irgendwann sind wir dann wieder auf dem Weg durch das Kråhtjoehdurrie nach unten und es wird grüner.





                                                                                                Der Blick ins weitere Tal, wo sich die Storelva ihren Weg schlängelt, ist sehr schön, die Sonne steht langsam immer tiefer.





                                                                                                Wir müssen zunächst noch einen kleinen Zufluss überqueren und suchen etwas länger nach einer geeigneten Stelle. Anke holt sich einen nassen Fuss, weil Ihr Stein wegkippt, aber das verdirbt die Laune nicht.

                                                                                                Schließlich liegt die Storelva vor uns und wir bewundern das schöne Tal. Das macht uns doch den Abschied vom Gebirge leicht.





                                                                                                Die Landschaft wird nun wieder lieblicher. Wir können endlich auch wieder Blaubeeren fürs Abendbrot pflücken und die Welt wird auch wieder farbiger.





                                                                                                Schließlich zelten wir auf einer Blaubeer-Terasse nahe dem Fluss. Die Heringe setzen gleicht eher einer Lotterie, weil leider sehr steiniger Boden, aber irgendwann steht alles und wir genießen das tolle Licht der untergehenden Sonne.





                                                                                                Schließlich schlemmen wir nochmal ausgiebig: Mangoröllchen, Tiroler Speck, Rindfleischtopf und Grießbrei mit frischen Blaubeeren. Dazu noch einen Schluck Glenfarclas 2004 First Fill Sherry Cask...der einzige Fehlgriff im Proviant. Der ist zwar auf dem Sofa toll, aber fürs Zelt zu filigran. Leer bekommen wir die Pulle natürlich trotzdem.
                                                                                                Zuletzt geändert von Antracis; 12.10.2016, 20:52.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 02.02.2011
                                                                                                  • 2318
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                                                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                  Ich schaffe es also tatsächlich, bei meiner Kamera, die ich seit rund 2 Jahren besitze, aus Versehen wegen der Handschuhe die Tastensperre einzuschalten, von deren Existenz ich bisher nichts wusste.... Na also, hat doch nur knapp 25min gedauert.
                                                                                                  Ein kleiner Tipp fürs nächste mal (auch wenn du die notwendige Kombination jetzt wohl kennst): Nimm doch einfach den Akku raus. Beim nächsten einschalten sollte die Tastensperre dann doch weg sein!?

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 31.12.2005
                                                                                                    • 1642
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                                                                                                    Nicht bei Fuji.
                                                                                                    radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 28.05.2015
                                                                                                      • 199
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                      In der Wildnis an der Technik gescheitert... - priceless!

                                                                                                      Großes Lob und Respekt übrigens auch an deine Frau, dass die das alles so anstandslos(?) mitmacht - also ich mein jetzt vor allem die Touren an sich und so.

                                                                                                      Ich muss immer einen Sommer-Sonne-Strand-Urlaub pro Jahr mitmachen so quasi als Ausgleich, und selbst dann wird's im Norden manchmal ... schwierig, wenn das Wetterglück einem nicht gerade zufällig eine überdurchschnittlich warme und sonnige Tour beschert.

                                                                                                      Aber ich bin sicher, du weißt das schon alles sehr gut zu schätzen - das ist nämlich wirklich, mehr als alles andere, priceless!

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 29.05.2010
                                                                                                        • 1280
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                        Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen

                                                                                                        Großes Lob und Respekt übrigens auch an deine Frau, dass die das alles so anstandslos(?) mitmacht a - also ich mein jetzt vor allem die Touren an sich und so.
                                                                                                        Das hört sie gerne. Also ein Fan von kaltem Wasser wird sie nie, aber ansonsten ist es wirklich anstandslos und sie hat genausoviel Spaß wie ich. Insofern weiß ich auch schon zu schätzen, was ich an Ihr hab.

                                                                                                        Zwar dehne ich zuweilen die Grenzen des vermutet möglichen gerade im alpinen Bereich etwas, aber hinterher war es bisher immer gut.

                                                                                                        Das Wichtigste ist halt, die Frau in einen wirklich warmen Schlafsack zu stecken, das ist schon die halbe Miete.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 18.10.2008
                                                                                                          • 1076
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                          Hello Sascha. Nice to follow your tour, and now I have a bit more time since Im on night shift.

                                                                                                          I must say I had to smile over all the trouble you had with the camera, but im glad you sorted it out since the pictures you have posted was fantastic. Especially I loved the first picture on day 11, that was "hammer".
                                                                                                          Otto.
                                                                                                          Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                          Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                                            • 1280
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                            Tag 12: Storelva - Storelvdalen - Storelhøgda



                                                                                                            Beim heutigen Erwachen schwingt etwas Wehmut mit. Der letzte komplette Trekkingtag steht an, morgen Mittag werden wir schon in Majavatn sein. Zumindest hoffen wir das.

                                                                                                            Beim Frühstück tröstet uns aber bombastisches Wetter über diesen Umstand hinweg, zumal unser Plätzchen direkt an der Storelva, in mitten der Weite des Tals, einfach fein ist.





                                                                                                            Die Wasserqualität der Storelva ist, frei nach Rolls Royce, mit ausreichend treffend beschrieben.








                                                                                                            Da wir heute kontinuierlich Höhe verlieren und über weite bewachsene Flächen des Tals laufen, wachsen wir nochmal unsere Lundhags nach, da es voraussichtlich eine feuchte Angelegenheit werden wird.





                                                                                                            Dann nehmen wir uns noch die Zeit, ein paar Blaubeeren zu pflücken.





                                                                                                            Wer weiß, wie oft wir noch welche bekommen werden. Mittlerweile ist unsere Ausrüstung und sogar wir von den Blaubeeren gezeichnet. Ich habe einen großen Blaubeerfleck unter der Fußsohle, hoffentlich sieht das kein Metzger.

                                                                                                            Dann starten wir durch die wundervolle Landschaft. Stetiges Schmatzen begleitet unsere Schritte, das Nachwachsen war keine schlechte Idee.





                                                                                                            Nachdem wir einen größeren seitlichen Zufluss der Storelva gequert haben, werfen wir noch einen letzten wehmütigen Blick zurück in die Berge. Das war echt schön dort oben!





                                                                                                            Aber auch die Wanderung durch das Storelvdalen wird uns als ein echtes Highlight in Erinnerung bleiben: Das tolle Wetter, die von den Bergen eingerahmte Weite und vor allem die sich vom Fluss aus ausbreitenden großen Wollgrasfelder haben sich nicht nur in den Kamerasensor, sondern auch in unsere Erinnerungen eingegraben.





                                                                                                            Wir kommen besser voran als gedacht. Stellenweise, wo der sinnvollste Weg offensichtlich ist, findet sich sogar manchmal ein Pfad, der sich aber auch schneller wieder verliert.





                                                                                                            Im Schatten eines Felsens machen wir Rast, mittlerweile ist es ziemlich windig geworden, obwohl das schöne Wetter hält. Stunde um Stunde unserer Wanderung kommen wir in tiefere Regionen, bis wir schließlich auf den ersten Baum seit bestimmt 10 Tagen treffen.





                                                                                                            Die Vegetation nimmt zu und es gibt wieder tolle Farben zu sehen.





                                                                                                            Zunehmend wird das Vorankommen beschwerlicher. Größere Sumpfflächen und vor allem immer höhere Vegetation bremst uns gehörig aus.





                                                                                                            Obwohl wir schon in höhere Regionen ausgewichen sind, müssen wir immer wieder im Zickzack ausweichen, speziell bei den Krüppelbirken, die noch mit extra gegen Wanderer entwickelte Fussangeln ausgestattet zu sein scheinen, gibt es kaum ein Durchkommen.

                                                                                                            Irgendwie findet sich aber immer ein Weg. Einmal rutsche ich einen sumpfigen Abhang hinunter, aber bis auf einen nassen Hintern ist nix passiert.

                                                                                                            Unser Ziel ist, auf den Pfad Richtung Majavatn zu treffen und weit kann er nicht mehr sein, können wir doch schon von einem Hügelkamm aus die Furt über die Storelva sehen, die man nutzen kann, wenn man Richtung Osten weiter in den Park eindringen will.





                                                                                                            Nachdem wir uns, möglichst schonend, durch ein paar letzte Dickichte geschlagen haben, sind wir endlich auf dem Pfad nach Westen angekommen. Eine sehr sumpfige Angelegenheit, weshalb ein Großteil mit Planken abgedeckt ist.





                                                                                                            Dann sind wir schließlich auf dem Storelhøgda, ein kleiner Aussichthuppel hier in der Gegend, der auch schon deutliche Zivilisationszeichen zeigt.





                                                                                                            Unser Plan war, am kleinen namenlosen See 636 zu zelten, der sich auch als angemessen attraktives Plätzchen für das letzte Camp entpuppt.





                                                                                                            Der Schein der Sonne trügt im warsten Sinne des Wortes, das Waschen am See ist bei sinkenden Temperaturen und mittlerweile starkem Wind eine eher unangenehme Angelegenheit.

                                                                                                            Dafür gibts nach dem leckeren Essen - es gibt Kabeljau in Currysauce - noch mal eine Extradosis Warmlicht, das die Ingenieure von Osram und Phillips sicher gerne so hinbekommen würden. Aber irgendwie wird es glücklicherweise nie das Selbe sein.








                                                                                                            Als wir uns dann später schon tief im Schlafsack verkrochen haben und dem Gezerre des Windes am Zelt lauschen, leuchtet es plötzlich, wie mit einer Taschenlampe, aufs Zelt. Was ist das ? Die Neugier treibt mich raus und ich bewundere bibbernd in der Kälte den Vollmond, der in der sternklaren Nacht unglaublich hell strahlt. Wow.

                                                                                                            Also schnell Daunenjacke übergeworfen und Stativ aufgebaut. Mist, ist wirklich extrem windig, also Handschuhe an und Stativ mit allen möglichen Sachen beschwert. Dann nochmal bibbernd ein paar Einstellungen und Feuer frei:


                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 29.05.2010
                                                                                                              • 1280
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                              Tag 13: Storelhøgda - Majavatn (Mosjøen) - Trondheim



                                                                                                              Nach einer windigen und kalten Nacht ist es morgens sehr bedeckt und ziemlich frisch. Wie meist an solchen Tagen liefert sich die Sonne einen kurzen morgendlichen Kampf mit den Wolken, den sie schließlich verliert.





                                                                                                              Obwohl dies der letzte Urlaubstag ist, sind wir mittlerweile gar nicht mehr wehmütig. Wir haben unseren Tourplan fast vollständig umsetzen können, das Wetter war größtenteils fantastisch, erlebt haben wir auch jede Menge. Wir sind sozusagen angenehm gesättigt und freuen uns auch ein bischen auf zu Hause.

                                                                                                              Da wir planen, direkt auf dem Flughafen zu übernachten, da ein Hotelzimmer in Trondheim uns zu teuer ist, wenn wir es nur wenige Stunden nutzen können, werden wir vermutlich keine Option haben, die Gaskartuschen in einem Outdoorladen zurückzugeben, wie wir es sonst machen. Also brenne ich die zweite, noch etwas gefüllte Kartusche kurzerhand leer.

                                                                                                              Dann genießen wir nochmals die Herbstfarben.








                                                                                                              Unglaublich schön die vielen kleinen Farbdetails, wohin man auch blickt.











                                                                                                              Letztlich hilft es aber nix, wir müssen diesen schönen Platz verlassen und verabschieden uns von See 636.





                                                                                                              Nach unten ins Tal geht es auf einem zunehmend sumpfiger werdenden Pfad. Schon nach kurzer Zeit verlassen wir den Nationalpark.





                                                                                                              Unsere nächste Orientierungsmarke ist der Tomasvatnet, den wir schon von Weitem erblicken können.





                                                                                                              Unterhalb von 400m wird das Ganze wirklich arg boggy, nur dort wo Planken oder stabile Plastikgitter auf dem Boden liegen, kommt man halbwegs unbeschwert voran. Durch die anderen Stellen helfen die Lundhags.





                                                                                                              Die letzten Meter des Pfades sind, wie meist in Zivilisationsnähe, nicht mehr so klar definiert, aber schließlich erreichen wir die angepeilte Schotterstraße...




                                                                                                              ...der uns nach Tomaslia Downtown bringt.





                                                                                                              Neben ein paar (Ferien?)Häusern gibt es hier auch eine "Touristinfo", bestehend aus einer angedeuteten Parkplatzfläche, einigen Aushängen, einem Briefkasten wo man die Gebühr fürs Parken einwerfen muss und einem Klo.





                                                                                                              Entlang einer Straße laufen wir dann eine weitere Stunde bis Majavatn, von wo aus wir den Zug nach Trondheim nehmen wollen.





                                                                                                              Unser Zug geht leider erst in 5 Stunden. Wir erwägen kurz, den Zug in die andere Richtung nach Mosjøen zu nehmen, weil wir dort etwas essen könnten, während die gastronomischen Möglichkeiten in Majavatn vermutlich gegen Null gehen, aber der Zug ist gerade weg.

                                                                                                              Die kleine unbemannte Bahnstation hat aber einen zeitschlossgesicherten Warteraum. Wie üblich bestens ausgestattet und geheizt. Wir wollen uns gerade häuslich einrichten, da blickt ein netter Busfahrer der NSB durch die Tür. Es ist ja Busersatzverkehr, deshalb ist er etwas später dran. Wenn wir wollten, können wir nach Mosjøen mitfahren. Das lassen wir uns natürllich nicht zweimal sagen.

                                                                                                              Eine Stunde später sitzen wir in einem Cafe in Mosjøen, wo wir uns schon einmal am empfehlenswerten All-You-Can-Eat-Buffet die Plauze vollgeschlagen haben und das tun wir diesmal wieder. Ich glaub, ich hab mir dreimal den Teller vollgeschlagen mit allem was da so, in ungesunden Transfettsäuren frittiert, zu haben war - und dann mit eiskalter Coke runtergespült. Rülps! Großartig!





                                                                                                              Später nehmen wir dann den Ersatzbus nach Trondheim. Wir hatten schon im Vorfeld den NSB-Ersatzverkehr recherchiert und die Ticket sicherheitshalber gebucht. Und alles läuft, bis auf eine kurze Schrecksekunde, wo uns eine Norwegerin vor Ort einreden wollte, dass es keinen Ersatzverkehr gibt (das betraf aber nur den Nachtzug ), super. Zwar dauerte die Reise nach Trondheim so eine Stunde länger, aber es gab lecker Brot und Getränke auf Staats(bahn)kosten.

                                                                                                              Die Nacht am Flughafen in Trondheim verläuft ohne besondere Vorkomnisse. Bevor wir uns ein paar Stunden hinhauen, nutzen wir die Toiletten für ( bezgl. der anderen Passagiere ) lebensrettende Hygienemaßnahmen und rekapitulieren nochmal die Reise der letzten 2 Wochen. So viel an Strecke und Höhenmetern ist gar nicht zusammengekommen, aber durch das weglose Gelände war es für uns trotzdem mehr als ausreichend.





                                                                                                              Am nächsten Morgen sind wir schon gegen 9:00 Uhr wieder in Berlin und, da uns der gute Freund wieder abholt, schon wenige Stunden später im Bett und schlafen uns, nach einer längeren heissen Dusche, richtig aus. Das eigene weiche Bettchen ist auch nicht zu verachten.



                                                                                                              E N D E




                                                                                                              Fazit folgt...
                                                                                                              Zuletzt geändert von Antracis; 16.10.2016, 16:36.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                • 737
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                Fazit folgt...
                                                                                                                Ich ziehe mal mein persönliches Fazit nach dem Lesen: Wahnsinn!! Sieht nach einer wirklich wirklich schönen und gelungenen Tour aus, Glückwunsch!

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 28.03.2013
                                                                                                                  • 373
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                  Super!

                                                                                                                  Das Fazit ist doch klar...

                                                                                                                  Vielen Dank!!

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 29.05.2010
                                                                                                                    • 1280
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                    Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen

                                                                                                                    Das Fazit ist doch klar...
                                                                                                                    Wollte mir halt nochmal Zeit nehmen.


                                                                                                                    Fazit

                                                                                                                    Wir hatten wirklich eine tolle Zeit. Sicher waren wir begünstigt vom Wetter, das nicht nur oft gut bis fantastisch war, sondern vor allem dann toll, als wir es am dringendsten brauchten. Der Park hat ja noch einige andere interessante Teile, die wir wenn möglich auch noch mal besuchen wollen. Ich kann aber den nordwestlichen Gebirgszug wirklich empfehlen. Das viele Blockgelände kostet viel Konzentration, ist aber selten technisch schwierig. Der Golvertinden braucht vor allem Ausdauer und gute Sicht. Der Kvigtinden ist technisch anspruchsvoller, aber die Kletterei war doch harmloser, als ich zunächst gedacht hatte. Aber auch hier spielt das Wetter natürlich die entscheidende Rolle. Meiden würde ich das Simskardfjellet bei schlechter Sicht und/oder Unwetter, das ist unnötig mühsam bis gefährlich und man kann ja gut unten rum gehen. Jedenfalls wirklich ein schönes Fleckchen Erde. Ich hoffe, wir kommen nochmal hin. Die Gletscher von unten zu sehen, muss auch durchaus großartig sein.

                                                                                                                    Danke nochmal für das positive Feedback, das macht die Arbeit, die so ein Bericht macht, doch leichter.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 18.10.2008
                                                                                                                      • 1076
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016



                                                                                                                      Wery well done, and what a nice story and wonderful pictures you have presented Antracis! We were sitting in the warm sun in Croatia and looking at the weather forecasts for Børgefjell. Always hoping that you had as much good weather as possible. Well now I see that it was on the whole quite OK weatherwise. Of course you had some bad days where you had to wait it out, but these days were not so many as I had feared.
                                                                                                                      Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                                      Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                        Vielen Dank für den schönen, gut geschriebenen und trefflich bebilderten Bericht.
                                                                                                                        Gutes Team - Well done.
                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                          • 768
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                          Wieder mal ein fabelhafter Bericht aus Deiner Feder, schade, dass er schon zu Ende ist . Werde ihn aber bestimmt in der dunkelsten Winterzeit noch mal raussuchen und zur Gemütserhellung komplett durchlesen.

                                                                                                                          Tolle Fotos auch in Tag 12, da hattet Ihr ja noch mal geniales Wetter. Bin gespannt auf das Video von der Tour!

                                                                                                                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                          In welchen Bereichen von Borgefjell warst Du denn unterwegs ?
                                                                                                                          Beim ersten Mal auf einer Rundtour mit Start und Ziel Majavatn Stasjon. Zuerst fast genau auf Eurer Route zum Kvigtind, weiter zur Simskardelva, dann nach Süden zum Store Kjukkelvatn, Steinlægda, Steinvatnet und mit einem Schlenker nach Osten über den Pass ins Sapmandal. Zurück über Gaukarvatnet und Orrekskardet. Das Ganze im Juli bei Knallvær und geschlossener Schneedecke ab ca. 900 m Höhe. Die gefürchteten Geröll- und Blockfelder waren da (fast) überhaupt kein Problem, eher die Flussdurchquerungen.

                                                                                                                          Das zweite Mal war ich im Børgefjell auf einer Streckentour von Grong nach Mo i Rana, also eine Durchquerung in Süd-Nord-Richtung. Mit dem Boot über den Namsvatn bis zum Anleger Viermahytta (herrlich!!!), dann ganz das Virmadal hoch bis zum Steinvatn und über die Hochebene geradewegs nach Norden zur Simskardelva. Diesmal im August, ohne Schnee, fluchend, kilometerweit über Steine. Weiter über Austre Tiplingen zur Harvasstua. Den weiteren Weg von dort nach Grannes fand ich übrigens auch extrem schön.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Freak

                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                            • 21.01.2008
                                                                                                                            • 11979
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                            Danke, danke !!

                                                                                                                            Eine Möglichkeit die Strecke so zu legen, daß man nach einer Woche Proviant nachkaufen kann wird´s vermutlich nicht geben, weil einfach nichts in der Nähe ist ?

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 18.10.2008
                                                                                                                              • 1076
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                              @Prachttaucher: correct, there are no possible ways to get extra food in Børgefjell other than fishing it yourself or picking it in form of berries.
                                                                                                                              Otto
                                                                                                                              Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                                              Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Freak

                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                • 21.01.2008
                                                                                                                                • 11979
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                Thanks, the hope dies last.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                  Es hat etwas gedauert, aber nun hab ich es auch geschaftt, alles zu lesen. Vielen Dank für diesen tollen Bericht. Super geschrieben mit wunderbaren Bildern, die die Stimmungen perfekt einfangen. Ihr hattet ja wirklich alles dabei, vom Horrorsturm und Beinaheunfall bis hin zum absoluten Traumwetter. Jezt kann ich es nachvollziehen, dass ihr im nächten Urlaub etwas mehr Luxus haben wollt. Aber mal sehen wie es in einem halben Jahr aussieht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es euch dann doch wieder in die Einsamkeit zieht.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                    • 28.05.2015
                                                                                                                                    • 199
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                    :Eine Möglichkeit die Strecke so zu legen, daß man nach einer Woche Proviant nachkaufen kann wird´s vermutlich nicht geben, weil einfach nichts in der Nähe ist ?
                                                                                                                                    Ist das nicht herrlich?! Ich bin soo froh, dass es solche Gegenden dort oben noch gibt - viele sind es leider nicht mehr. Davon abgesehen - ne Woche Proviant, wieviel wiegt das denn, 5kg oder so - das sollte doch eigentlich nahezu jeder problemlos zusätzlich tragen können, oder nicht? Zur Not macht man halt Touren mit 2-3-tägigen 'Basecamps' an besonders schönen Plätzen, und von dort dann 'Tagesausflüge' - dann muss man nicht jeden Tag mit dem 'schweren' Rucksack laufen.

                                                                                                                                    Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                                                                                                                                    Well now I see that it was on the whole quite OK weatherwise.
                                                                                                                                    'Quite okay'?!?! You gotta be kidding, Otto, aren't you?! As Sascha stated himself, the wheather was absolutely exceptional. Within only 13 days they had 6 absolutely fantastic days with more or less plain sunshine, then they had 5 days that were primarily overcast with maybe a little rain shower here and there, but were otherwise absolutely (what I would call) 'okay' - and then they had two 'horrible' days that forced them to stay in the tent. Most importantly, they had some of their best weather exactly when they needed it the most, in order to climb the highest mountains in the area or to cross high mountain passes.

                                                                                                                                    I would say, telling from 20+ years of trips up North, that you can on average, expect to find such great conditions only in maybe one out of five years/trips or even less 'frequently'. In many other years you can call yourself lucky to get two of those perfect sunny days in the course of your trip - because in some you'll even get none. Just see Borgman's 2nd report from this year or And1gap's - which doesn't even exist since he had to cancel his trip halfway in due to the bad weather.

                                                                                                                                    When one actually lives up there like you do, then of course you'll inevitably always be there when the huge high pressure area builds up once or maybe twice per summer and then lasts for a consecutive two weeks or more (see 2014). Of course that's then even better than what Sascha had this year, but coming from abroad, you probably only hit such a 'flawless' period once in at least ten years, simply because you only have this short 'window' which is your holiday.

                                                                                                                                    As far as I can tell Sascha is perfectly aware of this which is great so I'm just trying to manage expectations here of others who maybe haven't been up there (as often) yet. Such trip reports (or even one's own photo collection from a trip) can often be misleading since there'll always be way more photos of the good days and our memories will normally be(come) heavily biased towards these nicer days and all but the absolutely worst wheather events will soon be forgotten or will at least be far less present in memory than the rest.

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                      • 18.10.2008
                                                                                                                                      • 1076
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                      @JustMe: Hehe, let us not quarrel about whether it was "quite OK" or faboulous. What I wanted to point out also was the fact that a couple of days inside the tent to wait out the shit-weather is to be expected on a two week trip. But since we were following the weather forecasts from Croatia only, we had a feeling they could have had much worse than it was. The Børgefjell is an inland climate with far less precipitation than the coastal areas. It is therefore more sunny than average.
                                                                                                                                      Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                                                      Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                                                        • 29.07.2016
                                                                                                                                        • 22
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                        Vielen Dank für den tollen Bericht und die fantastischen Bilder. Als alter Schottland-Freak habe ich mir den skandinavischen Norden auch schon lange mal vorgenommen.
                                                                                                                                        Übrigens habe ich zur gleichen Zeit im gleichen Sturm auf Skye oben am Prison mein Zelt festhalten müssen. Orkanstärke und waagerechter Regen hat das brave Wechsel aushalten müssen. Alles gut gegangen. Immer wieder gerne

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                          • 19.10.2009
                                                                                                                                          • 2925
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                          Toller Bericht und tolle Fotos von einer wirklich schönen Tour
                                                                                                                                          Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                                                                            • 1280
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            .Jetzt kann ich es nachvollziehen, dass ihr im nächten Urlaub etwas mehr Luxus haben wollt. Aber mal sehen wie es in einem halben Jahr aussieht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es euch dann doch wieder in die Einsamkeit zieht.
                                                                                                                                            Ja, die Chancen dafür stehen gut. Wobei es jetzt aber gar nicht so ist, das uns die Anstrengungen zu viel waren. Wir wollten aber halt schon immer mal auch eine Tour machen, wo z.B. Angeln einen Platz hat. Und/oder etwas aufwändige Küche. Und das verträgt sich schlecht mit viel Strecke oder anspruchsvollen Bergtouren.

                                                                                                                                            Und dann ist es auch so, dass wir wirklich gerne im Zelt sind, aber die norwegischen Hütten haben es uns wirklich auch angetan. Und gerade, wenn das Wetter nicht so mitspielt, ist es doch gut, da mal absteigen zu können.

                                                                                                                                            Aber wie Du schon sagst: Es gibt immer mehrere Projekte und was es am Schluss wird, steht eh noch nicht fest und wird vielleicht wieder etwas ganz anderes. Die Jahreszeit ist auch wichtig: Wenn wir z.B. Juli oder Anfang August Urlaub nehmen müssen, dann wirds sicher eine eher einsamere Gegend, weil es uns dann doch schnell zu voll wird. September hat man da mehr Auswahl.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                              • 29.05.2010
                                                                                                                                              • 1280
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                              So, ich hab die trüben Wintertage genutzt, um noch ein Video zu schneiden. (HD einstellen!). Och Menno, ist schon wieder viel zu lange her und noch zu lange hin zum nächsten Trip.

                                                                                                                                              https://youtu.be/GLOJMwl9zIg

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Vorstand
                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                • 18.06.2014
                                                                                                                                                • 1591
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                Fernweh!

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                  • 29.05.2010
                                                                                                                                                  • 1280
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                  Jupp, das Video zu schneiden war schon fast wie Urlaub (und dauerte auch ähnlich lange ) und wir könnten auch sofort wieder los.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                    • 29.05.2010
                                                                                                                                                    • 1280
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                    Jetzt kann ich es nachvollziehen, dass ihr im nächten Urlaub etwas mehr Luxus haben wollt. Aber mal sehen wie es in einem halben Jahr aussieht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es euch dann doch wieder in die Einsamkeit zieht.
                                                                                                                                                    Tut es natürlich. Wobei wir die Route in Lomsdal-Visten so legen, dass wir zwischendurch auch mal eine offene Hütte haben, um ggf. die Sachen durchzutrocknen, aber ich vermute, die menschlichen Begegnungen werden sich wieder mal an einer Hand oder weniger abzählen lassen.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Freak

                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                      • 21.01.2008
                                                                                                                                                      • 11979
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                      Bin gerade auch etwas am Planen und habe deshalb natürlich auch wieder Euren Bericht im Auge. Da ich noch kurz vor Beginn der Schul-Saison starten werde fallen einige Busse weg. Wo man allerdings hinkommt ist Kroken auf der Ostseite. Von da könnte es dann eine Querung nach Majavatn werden mit ca. 1-wöchigem Zeitfenster. Bis zum Tiplingen scheint es auch einen Weg zu geben. Dauert´s dann doch etwas länger werde ich nicht verhungeren, weil ich noch Müsli für Tour 2/ Woche 2 dabei habe.

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 29.05.2010
                                                                                                                                                        • 1280
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                        Na dann viel Spaß. Wir wollten ja ursprünglich auch wieder dorthin und hatten, aufgrund der spärlichen Busverbindungen in den Schulferien, eine Rundreise von Majavatn ins Auge gefasst. Aber eine Woche ist da natürlich etwas knapp bemessen. Freue mich jedenfalls auf Deinen Bericht.

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Freak

                                                                                                                                                          Liebt das Forum
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                                                                                                                                                          • 11979
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                          Danke Dir !

                                                                                                                                                          In Majavatn gibt´s doch keine Probleme mit dem Zug oder ? Hatte so etwas gelesen, daß es eine Bedarfshaltestelle ist und man vorher gebucht haben muß, damit der Zug auch hält. Klingt aber merkwürdig. Daß man als Anreisender beim Schaffner Bescheid sagen muß ginge ja noch, aber wenn man seinen Rückreisetermin nicht kennt...

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                                                                                            • 1280
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                            Als ich letztes Mal in Majavatn auf den Zug gewartet hab ( das zeitschaltuhrgesteuerte Wartehäuschen hat den Komfort so manchen Berliner Wohnzimmers übertroffen ), war Schienenersatzverkehr und wir sind dann mit dem Bus erstmal nach Mosjoen (In Majavatn gibt es glaube ich nix bis überhaupt nix, um sich zu verpflegen), wo wir uns den Bauch vollgeschlagen haben und sind dann mit Busshuttle a ka Schienenersatzverkehr nach Trondheim. Die Verpflegung war allerdings besser als Deutsche Bahn ICE erste Klasse.

                                                                                                                                                            Insofern kann ich nix dazu sagen, würde aber denken, ein Hinweis beim Schaffner reicht aus und sich pünktlich sichtbar am Bahnhof aufstellen, auch. Gehst Du dann Ende August los, bis dahin sollte ja schon ein Großteil Schnee geschmolzen sein.

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Freak

                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                              • 21.01.2008
                                                                                                                                                              • 11979
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                              Nicht ganz - um den 18./19.8. Nach Schnee frage ich vielleicht nochmal Anfang August in dem anderen Thread. Werde auch nicht so in die Berge, wie Ihr das gemacht habt, aber gut die Watstellen habe ich auch.

                                                                                                                                                              Routenvorschläge / Tips (auch von den anderen) nehme ich natürlich gerne. Für die eine Woche werde ich aber wohl keine großen Abstecher machen können.

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                • 29.05.2010
                                                                                                                                                                • 1280
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                Welche Route hast Du denn angedacht ? Ich hab mir jetzt gerade, da noch auf Arbeit, mal mit Ut.no angeschaut, wo Kroken liegt. Ich würde auf jeden Fall den "Zustieg" in den Park so bis zur Höhenlinie 500-600m möglichst auf einem Pfad/Weg zurücklegen bzw. mit Norgeibilder.no checken. Alles was noch Krüppelbirken oder hohe Sträucher hat, kann stellenweise ziemlich dicht und sehr mühseelig zu gehen sein. Da haben wir am Anfang und am Ende auch tüchtig geflucht.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                  • 18.04.2009
                                                                                                                                                                  • 3034
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                  In Majavatn gibt´s doch keine Probleme mit dem Zug oder ? Hatte so etwas gelesen, daß es eine Bedarfshaltestelle ist und man vorher gebucht haben muß, damit der Zug auch hält...
                                                                                                                                                                  Das würde mich auch mal interessieren - klappt der Ausstieg auf "Zuruf", d.h. ohne Ticket direkt für Majavatn?

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    • 11979
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Welche Route hast Du denn angedacht ? Ich hab mir jetzt gerade, da noch auf Arbeit, mal mit Ut.no angeschaut, wo Kroken liegt. Ich würde auf jeden Fall den "Zustieg" in den Park so bis zur Höhenlinie 500-600m möglichst auf einem Pfad/Weg zurücklegen bzw. mit Norgeibilder.no checken. Alles was noch Krüppelbirken oder hohe Sträucher hat, kann stellenweise ziemlich dicht und sehr mühseelig zu gehen sein. Da haben wir am Anfang und am Ende auch tüchtig geflucht.
                                                                                                                                                                    Das glaube ich gerne....Ich werde auch fluchen, wenn es wieder so viel Flugverkehr wie 2015 gibt.

                                                                                                                                                                    Wenn man in Kroken die Straße ein Stück Richtung Süden geht, ist ein Weg eingzeichnet, der ins Gebiet reinführt bis Tiplinhaug.
                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Prachttaucher; 11.07.2017, 20:45.

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      • 768
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                      Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Wenn man in Kroken die Straße ein Stück Richtung Süden geht, ist ein Weg eingzeichnet, der ins Gebiet reinführt bis Tiplinhaug.
                                                                                                                                                                      Genau, das ist der Pfad zur Hütte Tiplingen Skogstue:
                                                                                                                                                                      http://www.statskog.no/Hytter/Sider/...nSkogstue.aspx

                                                                                                                                                                      Auf der Papierkarte ist östlich davon sogar eine Brücke über die Tiplingelva eingezeichnet. Als ich damals nach Tiplingen und weiter nach Norden gelaufen bin, kam ich über die steinigen Hochebenen im östlichen Nationalpark, zwischen Steintinden und Reinfjella. Das wäre also zumindest eine Möglichkeit, von Tiplingen direkt nach Süden, dann nach Südwesten schwenken und über Steinlægda zum Store Kjukkelvatn. Ziemlich viel Geröll da oben, aber ich kam trotzdem ganz gut voran.

                                                                                                                                                                      Wie gut man an der Simskarelva entlang Richtung Kvigtinden kommt, kann ich nicht sagen, aber die vielen Moore kann man sicher nicht immer umgehen. Dafür gibts wahrscheinlich tonnenweise Moltebeeren.

                                                                                                                                                                      Zitat von Rhodan76 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Das würde mich auch mal interessieren - klappt der Ausstieg auf "Zuruf", d.h. ohne Ticket direkt für Majavatn?
                                                                                                                                                                      Kein Problem. Bedarfshaltestelle heißt, der Zug hält immer dann, wenn jemand Bedarf anmeldet. Also im Zug dem Schaffner Bescheid sagen, wenn man aussteigen will und gut sichtbar auf dem Bahnsteig stehen und im Zweifelsfall den Arm ausstrecken, wenn man einsteigen will. Habe ich schon oft gemacht, der Zug hat immer angehalten. Man muss nicht schon eine Fahrkarte für diesen Halt haben.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Freak

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                                                                                                                                                                        • 11979
                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                        Danke ! Das ist doch schonmal ein guter Plan. Erst südlich halten und dann je nachdem direkt oder mit einer Südschlaufe Richtung Majavatn. Vielleicht erleichtert der Schnee ja auch auf der Hochebene das Vorankommen, sofern dann noch viel liegt.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                          • 03.04.2008
                                                                                                                                                                          • 443
                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                          Vielen Dank für den tollen Bericht

                                                                                                                                                                          Und an die Deutsche Bahn, die es mir per WLAN ermöglicht, alte Berichte im Zug zu lesen
                                                                                                                                                                          "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                            • 29.08.2006
                                                                                                                                                                            • 2555
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                            Der Bericht ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber wenn ihn Voronwe schon mal hochholt ... .

                                                                                                                                                                            Schöne Tour, die Ihr gemacht habt. Das Borgefjell steht bei mir schon seit sehr vielen Jahren auf der Liste. Genau seit ich bei Recherchen nach Wandergebieten mal gelesen habe, dass es keine Wanderinfrastruktur gibt.
                                                                                                                                                                            Das sind genau die Plätze nach meinem Geschmack !

                                                                                                                                                                            Inzwischen habe ich viele schöne Gebiete viel weiter nördlich abgegrast, aber Dein schöner Bericht macht Lust auf mehr.

                                                                                                                                                                            Vielleicht ja sogar kommendes Jahr, da haben wir aus diversen Gründen entwas weniger Zeit als üblich zur Verfügung. Spart 2-3 Tage Reisezeit.

                                                                                                                                                                            Danke nochmal.
                                                                                                                                                                            Andrej

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                              • 02.09.2016
                                                                                                                                                                              • 1511
                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                              Zitat von Rhodan76 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                              Das würde mich auch mal interessieren - klappt der Ausstieg auf "Zuruf", d.h. ohne Ticket direkt für Majavatn?
                                                                                                                                                                              Der Ausstieg klappt sowieso - einfach dem Schaffner Bescheid sagen, daß man da raus will.

                                                                                                                                                                              Bei mir hat bei meiner Tour September 2017 sogar der Zustieg geklappt, obwohl ich kein Ticket hatte. Man muß halt gut sichtbar am Bahnsteig stehen und deutlich Zeichen geben.

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                • 1280
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                Das werden wir wohl auch wieder testen. Ab Ende Juli gehen wir wieder ins Børgefjell. Da zu der Zeit noch Ferien sind und kaum öffentlicher Nahverkehr fährt, wird es wohl auf eine Rundtour von Majavatn aus hinauslaufen. Passt uns aber ganz gut, weil wir ja jetzt den Nordwestlichen Teil des Parks ganz gut kennengelernt haben und jetzt mehr im Süden und in Richtung Schwedische Grenzen gehen. Mit einigen wetterabhängigen Varianten vermutlich so ähnlich, wie die "Outdoormagazin"-Route.

                                                                                                                                                                                Aber wenn das Wetter gut ist (nachdem wir in Schottland wieder bestes Wetter hatten, rechne ich ja schon mit dem Schlimmsten ), schauen wir uns sicher wieder einige Berge an. Viel Altschnee dürfte ja nicht mehr vorhanden sein, wenn ich mir anschaue, wie warm es da aktuell gerade ist.

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                  • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                  • 1511
                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                  #89
                                                                                                                                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  Das werden wir wohl auch wieder testen. Ab Ende Juli gehen wir wieder ins Børgefjell. Da zu der Zeit noch Ferien sind und kaum öffentlicher Nahverkehr fährt, wird es wohl auf eine Rundtour von Majavatn aus hinauslaufen.
                                                                                                                                                                                  Ach ja.... das Børgefjell.... SEUFZ!

                                                                                                                                                                                  Habe in Deinen Bericht von 2016 reingeklickt, weil ich gerade eigenen Erinnerungen von dort nachhing.

                                                                                                                                                                                  Dann wünsche ich eine schöne Tour!

                                                                                                                                                                                  Rundtour von Majavatn wäre ja nicht schlecht. In der Tat ist Anreise nach Fiplingdal bzw. Susendal wegen nicht vorhandener Schulbusse schwierig.
                                                                                                                                                                                  Allerdings gäbe es noch die Variante Namsskogan - per Bahn sowieso, und ansonsten noch den Bus, der sogar manchmal bis Smalåsen fährt
                                                                                                                                                                                  http://2oylkk291qcm12qmq438jham.wpen...inter-2018.pdf
                                                                                                                                                                                  bzw. die Røyrvik-Variante
                                                                                                                                                                                  http://2oylkk291qcm12qmq438jham.wpen...inter-2018.pdf
                                                                                                                                                                                  ... aber das wirst Du wohl eh wissen.

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                    • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                    • 1511
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                    Hoppla, ich muß mich korrigieren....

                                                                                                                                                                                    Mittwochs und Freitags gibt es einen Bus von/ nach Kroken im hintersten Susendal:

                                                                                                                                                                                    https://www.177nordland.no/?a_id=4049&ac_parent=280

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                      • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                      • 1280
                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                      #91
                                                                                                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Hoppla, ich muß mich korrigieren....

                                                                                                                                                                                      Mittwochs und Freitags gibt es einen Bus von/ nach Kroken im hintersten Susendal:

                                                                                                                                                                                      https://www.177nordland.no/?a_id=4049&ac_parent=280
                                                                                                                                                                                      Danke erstmal, aber das meiste kannten wir tatsächlich schon, aber einiges auch nicht. Ist manchmal nicht so leicht ohne norwegische Sprachkenntnisse. Ursprünglich wollten wir von Kroken aus starten und dann, ggf. auf Umwegen nach Westen und Majavatn, aber wir landen am Sonntag und würden so zwei Tage verlieren. Das wiegt dann den Streckenvorteil gegenüber einer Rundwanderung auf.

                                                                                                                                                                                      Namsskogan und Smalasen (kannte ich noch nicht und werde aus dem Busfahrplan nicht ganz schlau, scheint nur Sa und So zu fahren...?) käme ja mehr südlich und da kämen wir etwas weit von der ursprünglich Route ab, eigentlich wollten wir ja südlich vom Kvigtinden vorbei bzw. Zumindest nahe ran.

                                                                                                                                                                                      Interessant wäre noch, ob man irgendwie von Süden an den Namsvatnet ran käme und dann mittels Boot ins Herz des Parks gefahren wird. Aber wir haben den Flug von nach Mosjoen schon gebucht und somit ist Majavatn wohl am unkompliziertesten.

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                        • 768
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                        Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Namsskogan und Smalasen (kannte ich noch nicht und werde aus dem Busfahrplan nicht ganz schlau, scheint nur Sa und So zu fahren...?) käme ja mehr südlich und da kämen wir etwas weit von der ursprünglich Route ab, eigentlich wollten wir ja südlich vom Kvigtinden vorbei bzw. Zumindest nahe ran.
                                                                                                                                                                                        Nach diesem Fahrplan geht Mo - Fr mittags und täglich abends ein Bus nach Namsskogan. Smalåsen muss man telefonisch anmelden. Allerdings, wenn Du mal auf die Übersichtsseite von Trønderbilene schaust, gilt der Fahrplan nur bis 22.06. (die Linkbezeichnung ist irreführend):
                                                                                                                                                                                        http://tronderbilene.no/ruteopplysni...016varen-2017/

                                                                                                                                                                                        Interessant wäre noch, ob man irgendwie von Süden an den Namsvatnet ran käme und dann mittels Boot ins Herz des Parks gefahren wird. Aber wir haben den Flug von nach Mosjoen schon gebucht und somit ist Majavatn wohl am unkompliziertesten.
                                                                                                                                                                                        Das (Namsvatnet, Boot bis Viermahytta) habe ich auch schon gemacht und war begeistert!:
                                                                                                                                                                                        https://borgefjellfoten.wordpress.com/skyssbat/
                                                                                                                                                                                        Ab 15.07. gibt es feste Anfahrtszeiten, man muss aber immer einen Platz bestellen. Den Fahrplan nach Røyrvik hat fjellfex ja schon genannt. Von dort ein paar Kilometer auf der Straße zum Anleger. Vielleicht nimmt Euch jemand mit.

                                                                                                                                                                                        Aber Majavatn ist in der Tat am unkompliziertesten. Sehr schön fand ich auch die Gegend nördlich der Harvasstua, außerhalb des Parks. Viel Spaß noch bei der Planung!

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                          • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                          • 1511
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          Von Röyrvik zum Namsvatnet-Bootsanleger könnte man sich ja ein Taxi leisten; das sollte halbwegs bezahlbar sein.

                                                                                                                                                                                          Teurer würde es bei Kroken im Susendal. Zumindest bis Hattfjelldal gibt es ja einen Bus am Montag (Ankunft 15:45). Von dort sind es ca 40km bis Kroken... ein Taxi dorthin kann rund 1000 NOK kosten... könnte man nachfragen.

                                                                                                                                                                                          Weiterhin viel Spaß bei der Planung, getreu dem Motto "Vorfreude ist die schönste Freude".

                                                                                                                                                                                          PS: Norwegische Fahrplaninterpretationshilfen:
                                                                                                                                                                                          Zahlen entsprechen den Wochentagen. Also 1 = Montag, 2 = Dienstag usw
                                                                                                                                                                                          D = daglig = täglich
                                                                                                                                                                                          X = untatt = außer

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                            • 1280
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            Danke Euch beiden für die Tips. Wir sind da ja immer etwas eingeschränkt, weil wir halt kein Norwegisch sprechen. Aber leider gibt es zu viele Interessen und Hobbys, als dass sich das bald ändern würde. Immerhin sind wir auf das mit den Zahlen und Wochentagen schon selbst gekommen.

                                                                                                                                                                                            Es läuft doch alles auf Majavatn hinaus, Knackpunkt ist vor allem die Anreise am Sonntag nach Mosjøen, wo wir nicht mit Sicherheit Gas kaufen können (an den Tankstellen hatten wir in 3 Jahren 1 Mal große Auswahl, einmal Reste, einmal Niete). Da der Intersport erst um 10 öffnet, müssen wir u.U. den späten Zug nehmen, was alle Taxi- und Bootreservierungen obsolet macht. Dazu kommt, dass ich notfalls auch 200€ Für Ein Taxi zahlen würde, wenn es darum ginge, eine ganz bestimmte außergewöhnliche Route zu realisieren, aber wir haben ja genug Auswahl.

                                                                                                                                                                                            Die grobe Planung sieht aktuell so aus:

                                                                                                                                                                                            Zunächst durchs Storelvdalen nach Nordosten und über den Pass mit dem See 954 zum Søre Bisseggvatnet. Von dort ggf. Besteigung des Kvigtinden über dessen südlichen Grat und/oder Tagesausflug zum Kvigvatnet.

                                                                                                                                                                                            Dann weiter nach Osten und zwar nördlich am Store Kjukkelvatnet entlang bis zu der Formation von Gapsfjellet und Reinfjellet. Das dann entweder umrunden oder über die zwischen den beiden Gebirgsformationen verlaufende Passachse am See 1063 entlang bis in das Raentserenmehkie. Von dort aus ggf. Besteigen des Jetnamsklumpen, als höchster Berg im Südosten sicher eine tolle Aussicht über die Umgebung.

                                                                                                                                                                                            Wie genau wir aus dem Berggewurschtel da wieder rauskommen, bin ich noch nicht sicher. Wird vom Wetter abhängen. Die leichteste Option scheint laut Karte der Pass mit den Gletscherresten südlich des Flåfjellet zu sein.

                                                                                                                                                                                            Dann je nach Route und Zeit entweder nördlich oder südlich vom Viermafjellet wieder nach Westen und dann wieder grob zu dem Pfad, der an der Kjukkelelva beginnt und aus dem Park rausführt.

                                                                                                                                                                                            Wir haben insgesamt 13 Tage Zeit, also sehr großzügig bemessen, nehmen aber auch eine Angel mit und planen bis auf die möglichen Bergbesteigungen eher chillig.

                                                                                                                                                                                            Kommentare, Ergänzungen und Alternativvorschläge sind natürlich willkommen.

                                                                                                                                                                                            Prinzipiell sollten die Bedingungen in der Gegend ja eher gut sein. Die gesamte Ebene liegt ja erstaunlich hoch und aufgrund des von den Schneemengen eher moderate Winters und dem rekordwarmen Mai sollte Ende Juli kaum noch Altschnee da sein. Der Mückenhöhepunkt sollte auch schon vorrüber sein, bzw. Die Höhe uns schützen, und das Gelände ist ja vermutlich durch das Geröll beschwerlich, aber aufgrund der Höhe nur wenig Gestrüpp. Wettermäßig rechne ich natürlich damit, dass wir die Hucke vollbekommen, nachdem wir bei den letzten 3 Touren quasi Wunschwetter hatten.

                                                                                                                                                                                            Fragen:

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                                                                                                                                                                                            https://www.flickr.com/photos/statskog/36286864771

                                                                                                                                                                                            Das auch in diesem Reisebericht erwähnt und zur Übernachtung genutzt wird:


                                                                                                                                                                                            http://turopplevelser.blogg.no/14188...jell_2014.html

                                                                                                                                                                                            Könnte ja im Zweifel wichtig sein.


                                                                                                                                                                                            Und Borgmann, nur aus Interesse: Wie bist Du direkt von der Viermahytta weiter ? In Kenntnis der Gegend würde ich da ja zunächst sehr dichte Vegetation und Sumpf erwarten, also eher sehr beschwehrlich ohne Pfad oder gibt es da welche ?
                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Antracis; 02.06.2018, 06:58.

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                              • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                              • 1511
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                              Also falls Du zur Not auch tiefer in Tasche greifen willst für ein Taxi, dann ist Startpunkt Kroken nicht aus dem Rennen:
                                                                                                                                                                                              es gibt ja Montags den Bus ab Mosjöen 14:15, an Hattfjelldal 15:45... und dann halt per Taxi weiter.

                                                                                                                                                                                              Aber auch Deine Rundtour ab Majavatn verspricht schön zu sein!

                                                                                                                                                                                              Wie ich das (nicht aus Erfahrung, sondern bloß aus Kartenstudium) so sehe, dürften die beiden Haupthindernisse der Biseggelva und Kukkelelva sein.

                                                                                                                                                                                              Zu den Problemen mit dem Biseggelva siehe den Bericht von barleybreeder hier im Forum. Und das Furten des Kjukkelelva (über den ihr wohl beim Rückweg rübermüßt) dürfte nicht leichter sein.

                                                                                                                                                                                              Da ihr ja vom Pass runter zum nordre Biseggvatnet kommt, könntet ihr aber zumindest das Überqueren des Biseggelva umgehen.

                                                                                                                                                                                              Kvigtinden vom Süden scheint ein sehr alpines Unternehmen zu werden! Wenn ich Beschreibungen von Gipfelbesteigungen fand, dann sind alle von der Nordseite hoch... da könnt ihr also Pionierarbeit leisten.

                                                                                                                                                                                              Das Photo zeigt die Ranserbua (direkt bei der Brücke über den Ranserelva), eine offene Statskoghütte mit 3 Betten und Holzofen, wenn ich das richtig sehe. (Direkt daneben und nicht im Bild noch eine weitere verschlossene Hütte, mit der man sich das Klohäuschen "teilt".)
                                                                                                                                                                                              http://www.turkarthelgeland.no/ranse...66-234276.html
                                                                                                                                                                                              Ca 2km südwestlich davon soll es laut ut.no im Raentserenmehkie (im folgenden Ranserdalen genannt) noch einen einfachen Rastschutz geben, der allerdings nicht sonderlich zum Übernachten geeignet scheint:
                                                                                                                                                                                              https://www.ut.no/hytte/3.1670/

                                                                                                                                                                                              Hier ist eine netter Tourenbericht von jemandem: der vom Susendal aus westlich des Reinfjella ins Ranserdalen gewandert ist, von dort einige der umliegenden Gipfel erstiegen hat (Jetnamsklumpen, Flafjellet, Viermafjellet), und dann östlich des Reinfjella retour ging:
                                                                                                                                                                                              http://helgetur.net/2016/05/24/borge...t-ranserdalen/
                                                                                                                                                                                              Ist zwar auf Norwegisch, aber dank der nachvollziehbaren Bildunterschriften gewinnst Du vielleicht interessante Einblicke - Bilder sagen ja manchmal mehr als Worte.

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                • 1511
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                Nachtrag zur Ranserbua: Der Link ist nicht sonderlich aktuell, wie ich gerade sehe - dort steht nämlich, daß die Hütte bis Herbst 2013 wegen Renovierung geschlossen ist.
                                                                                                                                                                                                Inzwischen sollten sie wohl fertig damit sein....

                                                                                                                                                                                                In der online-Liste der offenen Statskoghütten ist sie jedenfalls drin:
                                                                                                                                                                                                https://www.statskog.no/hytter-og-fr...mal/vis-bu1048

                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                • Borgman
                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                  • 22.05.2016
                                                                                                                                                                                                  • 768
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                  Danke Euch beiden für die Tips. Wir sind da ja immer etwas eingeschränkt, weil wir halt kein Norwegisch sprechen. Aber leider gibt es zu viele Interessen und Hobbys, als dass sich das bald ändern würde. Immerhin sind wir auf das mit den Zahlen und Wochentagen schon selbst gekommen.
                                                                                                                                                                                                  Keine Ursache. Man hat gerade in abgelegenen Gegenden schon einen leichten Vorteil, wenn man Norwegisch spricht, aber zumindest was die Planung betrifft, helfen wir Dir gerne weiter.

                                                                                                                                                                                                  Die grobe Planung sieht aktuell so aus:

                                                                                                                                                                                                  Zunächst durchs Storelvdalen nach Nordosten und über den Pass mit dem See 954 zum Søre Bisseggvatnet. Von dort ggf. Besteigung des Kvigtinden über dessen südlichen Grat und/oder Tagesausflug zum Kvigvatnet.

                                                                                                                                                                                                  Dann weiter nach Osten und zwar nördlich am Store Kjukkelvatnet entlang bis zu der Formation von Gapsfjellet und Reinfjellet. Das dann entweder umrunden oder über die zwischen den beiden Gebirgsformationen verlaufende Passachse am See 1063 entlang bis in das Raentserenmehkie. Von dort aus ggf. Besteigen des Jetnamsklumpen, als höchster Berg im Südosten sicher eine tolle Aussicht über die Umgebung. [...]
                                                                                                                                                                                                  Kommentare, Ergänzungen und Alternativvorschläge sind natürlich willkommen.
                                                                                                                                                                                                  Bei so viel Zeit könnt Ihr ja entspannt nach Lust und Wetterlage laufen, klingt so schon mal nach einer interessanten Route. Wo ich es mir so auf der Karte anschaue, bekomme ich direkt Lust, selber noch mal da zu wandern. Bin gespannt, was Ihr berichtet.

                                                                                                                                                                                                  Prinzipiell sollten die Bedingungen in der Gegend ja eher gut sein. Die gesamte Ebene liegt ja erstaunlich hoch und aufgrund des von den Schneemengen eher moderate Winters und dem rekordwarmen Mai sollte Ende Juli kaum noch Altschnee da sein. Der Mückenhöhepunkt sollte auch schon vorrüber sein, bzw. Die Höhe uns schützen, und das Gelände ist ja vermutlich durch das Geröll beschwerlich, aber aufgrund der Höhe nur wenig Gestrüpp.
                                                                                                                                                                                                  Mit Mücken kennt Ihr Euch ja bestens aus . Die Geröllfelder in der östlichen Hälfte des Nationalparks fand ich mit einer dicken Schneedecke (im Juli) sehr viel angenehmer als ohne (Mitte August).

                                                                                                                                                                                                  Fragen:

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                                                                                                                                                                                                  https://www.flickr.com/photos/statskog/36286864771
                                                                                                                                                                                                  Die bei ut.no auf der Karte eingetragene Nothütte "Raentserenmehkie" irritiert mich auch. Wahrscheinlich hast Du Recht mit der Vermutung, dass damit die Ranserbua gemeint ist. Dann wäre aber die Lage falsch eingezeichnet.
                                                                                                                                                                                                  http://www.turkarthelgeland.no/ranse...66-234276.html
                                                                                                                                                                                                  Die Hütte wurde anscheinend 2013 restauriert, ist aber wohl trotzdem nur ein Wetterschutz und keine vollwertige Übernachtungshütte. Die Ranserhytta direkt daneben ist abgeschlossen, ich beziehe mich da auf diesen Artikel:
                                                                                                                                                                                                  https://www.helg.no/utgave/nyhetsdog.../1/5-24-188718

                                                                                                                                                                                                  Direkt unterhalb der Hütten gibt es eine Hängebrücke. Ich empfehle hier noch mal Turkart Helgeland. Nicht vergessen links unter "Velg Kart" die Punkte "Stier", "Hytter" und "Interessepunkt" einzuschalten:
                                                                                                                                                                                                  http://tema.webatlas.no/turkarthelgeland#
                                                                                                                                                                                                  Ist etwas umständlicher als ut.no, enthält aber mehr Infos.

                                                                                                                                                                                                  Und Borgmann, nur aus Interesse: Wie bist Du direkt von der Viermahytta weiter ? In Kenntnis der Gegend würde ich da ja zunächst sehr dichte Vegetation und Sumpf erwarten, also eher sehr beschwehrlich ohne Pfad oder gibt es da welche ?
                                                                                                                                                                                                  Ich bin direkt dem Fluss am westlichen Ufer gefolgt und dann hoch zum Steinvatnet. Pfad gab es keinen, aber es ging erstaunlich gut. War ein trockener August, könnte im Juli erheblich nasser sein. Tonnen von Moltebeeren in den Mooren im unteren Tal, die werden im Juli wohl noch nicht reif sein.

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                    • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                    • 1280
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                    Danke Euch beiden erstmal für die Hütteninfos, das werden wir wohl aus nächster Nähe mal genauer Klären müssen.


                                                                                                                                                                                                    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                    Wie ich das (nicht aus Erfahrung, sondern bloß aus Kartenstudium) so sehe, dürften die beiden Haupthindernisse der Biseggelva und Kukkelelva sein.

                                                                                                                                                                                                    Zu den Problemen mit dem Biseggelva siehe den Bericht von barleybreeder hier im Forum. Und das Furten des Kjukkelelva (über den ihr wohl beim Rückweg rübermüßt) dürfte nicht leichter sein.
                                                                                                                                                                                                    Sehe ich ähnlich, allerdings war Barleybreeder Anfang Juli mit viel Altschnee und laufender Schneeschmelze unterwegs, während wir den Kjukkelelva (Hatte ich schon wieder vergessen, aber da war was: Flüsse sind generell maskulin, oder ?) Anfang August ansteuern werden und die Schnee- und Wetterlage der letzten 2 Monate ist ja sehr günstig. Wetterbedingt kann das natürlich immer noch problematisch werden, aber das Risiko trägt man halt in weglosen Gegenden immer. Sonst wärs ja auch nichts besonderes.

                                                                                                                                                                                                    Ich werde mich den Kjukkelelva auf jeden Fall nochmal genauer mit norgeibilder.no anschauen. Die Satelittenbilder sind wetterbedingt ja meist bei sehr niedrigen Wasserständen gemacht, da kann man potentielle Furtabschnitte tendentiell gut ausmachen. Und im Verlauf um den Litle Kjukkelvatnet mit den ganzen kleinen Zu- und Abflüssen sollte das eigentlich immer irgendwie möglich sein.


                                                                                                                                                                                                    Kvigtinden vom Süden scheint ein sehr alpines Unternehmen zu werden! Wenn ich Beschreibungen von Gipfelbesteigungen fand, dann sind alle von der Nordseite hoch... da könnt ihr also Pionierarbeit leisten.
                                                                                                                                                                                                    Von der Nordseite sind wir ja schon rauf. Das ist natürlich sowohl vom Zustieg durch den Park als auch von der Länge des Gratstückes zum Gipfel der kürzere einfachere Weg.

                                                                                                                                                                                                    Allerdings sah der südwestliche Gratverlauf, als ich Ihn vom Gipfel betrachtet habe, machbar aus und von der Karte her ist der Zustieg auf den Grat auch gut machbar. Schnee sollte wie gesagt nicht mehr das Problem sein. Entscheiden kann man sowas natürlich immer nur direkt vor Ort. Wichtig sind gutes Wetter und im Zweifel auch mal Umdrehen und so ein Unternehmen abbrechen. Letzteres haben wir bisher immer gut hinbekommen.


                                                                                                                                                                                                    Hier ist eine netter Tourenbericht von jemandem: der vom Susendal aus westlich des Reinfjella ins Ranserdalen gewandert ist, von dort einige der umliegenden Gipfel erstiegen hat (Jetnamsklumpen, Flafjellet, Viermafjellet), und dann östlich des Reinfjella retour ging:
                                                                                                                                                                                                    http://helgetur.net/2016/05/24/borge...t-ranserdalen/
                                                                                                                                                                                                    Ist zwar auf Norwegisch, aber dank der nachvollziehbaren Bildunterschriften gewinnst Du vielleicht interessante Einblicke - Bilder sagen ja manchmal mehr als Worte.
                                                                                                                                                                                                    Danke. Normalerweise kann man sowas immer ganz gut mit Google übersetzen lassen (ins Englische), aber da stört wohl die Formatierung des Blogs. Werd mich aber mal durchwurschteln.

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                      • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                      • 1280
                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                      #99
                                                                                                                                                                                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                      Zitat von Borgman Beitrag anzeigen


                                                                                                                                                                                                      Bei so viel Zeit könnt Ihr ja entspannt nach Lust und Wetterlage laufen...
                                                                                                                                                                                                      Exakt das ist der Plan.


                                                                                                                                                                                                      Mit Mücken kennt Ihr Euch ja bestens aus . Die Geröllfelder in der östlichen Hälfte des Nationalparks fand ich mit einer dicken Schneedecke (im Juli) sehr viel angenehmer als ohne (Mitte August).
                                                                                                                                                                                                      Aktuell ist ja wetterbedingt gerade Mückenplage, hoffe dann der Höhepunkt ist im Juli schon durch. Mit dem Geröll sehe ich es ähnlich, dafür hat man dann aber weniger Probleme mit der Schneeschmelze, siehe Fjellfexs Post.



                                                                                                                                                                                                      Direkt unterhalb der Hütten gibt es eine Hängebrücke. Ich empfehle hier noch mal Turkart Helgeland. Nicht vergessen links unter "Velg Kart" die Punkte "Stier", "Hytter" und "Interessepunkt" einzuschalten:
                                                                                                                                                                                                      http://tema.webatlas.no/turkarthelgeland#
                                                                                                                                                                                                      Ist etwas umständlicher als ut.no, enthält aber mehr Infos.
                                                                                                                                                                                                      Danke, hatte ich bisher nur für Lomsdal-Visten benutzt und in der Tat etwas vergessen.!

                                                                                                                                                                                                      Ich bin direkt dem Fluss am westlichen Ufer gefolgt und dann hoch zum Steinvatnet. Pfad gab es keinen, aber es ging erstaunlich gut. War ein trockener August, könnte im Juli erheblich nasser sein. Tonnen von Moltebeeren in den Mooren im unteren Tal, die werden im Juli wohl noch nicht reif sein.
                                                                                                                                                                                                      Das Gebiet werden wir wohl eher meiden, aber auf ein paar frühreife Moltebeeren hoffe ich vielleicht trotzdem, wenn das Wetter so weitergeht.
                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Antracis; 02.06.2018, 10:51.

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                        • 1511
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                                                                                                                                                                                                        Also Fluß in Deutsch ist ja männlich, elva in Norwegisch hingegen weiblich. Bin mir selber nicht sicher, ob man in einem deutschen Text jetzt sagen soll DER Kukkelelva oder DIE...

                                                                                                                                                                                                        Ich bin ja ein youtube-Fan nordischer Tourenvideos, und hier ist ein Börgefjellfilmchen von finnischen Sportsfreunden:
                                                                                                                                                                                                        https://www.youtube.com/watch?v=nvs6M1P6sx8
                                                                                                                                                                                                        Sie scheinen von Majavatn gestartet zu sein, und dann über den Jengelveien Richtung Jengelvatnet... und wenn ich mich nicht irre, sieht man nach 9:50 bzw. 11:57 den besagten (bzw. die besagte) Kukkelelva... sieht nicht einfach aus, aber machbar.

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                          OT: AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                          Also Fluß in Deutsch ist ja männlich, elva in Norwegisch hingegen weiblich. Bin mir selber nicht sicher, ob man in einem deutschen Text jetzt sagen soll DER Kukkelelva oder DIE...
                                                                                                                                                                                                          Naja, viele FlussNAMEN sind im Deutschen ja auch weiblich, also warum nicht DIE? (Die Elbe, die Weser, die Mosel...)

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                            • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                            • 1511
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                                                                                                                                                                                                            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                            Naja, viele FlussNAMEN sind im Deutschen ja auch weiblich, also warum nicht DIE? (Die Elbe, die Weser, die Mosel...)
                                                                                                                                                                                                            Da hast Du natürlich auch recht. Vielleicht gibt es hier Philologen, die Klarheit verschaffen können...

                                                                                                                                                                                                            Norwegern wird´s wahrscheinlich eh wurscht sein; die nehmen es nämlich mit der Grammatik nicht so genau. Da gelten mehrere Alternativen noch als "richtig"; sei es bei Artikeln oder Hilfsverben oder Vokabeln. Eigentlich sagt man z.B. "jeg er gått" (ich bin gegangen), aber wenn einer sagt "jeg har gått" (ich habe gegangen) reißt einem auch keiner den Kopf ab.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Freak

                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                              • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                              • 11979
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                              Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              Hoppla, ich muß mich korrigieren....

                                                                                                                                                                                                              Mittwochs und Freitags gibt es einen Bus von/ nach Kroken im hintersten Susendal:

                                                                                                                                                                                                              https://www.177nordland.no/?a_id=4049&ac_parent=280
                                                                                                                                                                                                              Worauf habt Ihr Euch denn geeinigt ? Geht´s oder nicht ? Ich würde den dann am 16.8. von Mosjoen nach Kroken benutzen wollen. Etwas verwirrend ist a. Kjøres kun søndager før skoledag. Der 16.8. ist noch kein Svhultag und er fährt deshalb nicht ?

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                • 16.08.2009
                                                                                                                                                                                                                • 1244
                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                Nein, das geht nicht. Maximal bis Klövimo fährt der Bus an diesem Tag. Ein Tag vorher und ein Tag später kannste aber bis zur Endhaltestelle fahren.
                                                                                                                                                                                                                bear shit - sounds like bells & smells like pepper

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Freak

                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                  • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                                  • 11979
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                  Sorry ich meinte Freitag den 17.8. - jetzt habe ich auch den Bezug für das "a" gefunden.

                                                                                                                                                                                                                  In Mosjøen habe ich dann von 11.35 bis 14.15 Uhr Zeit um Gaskartuschen zu besorgen. Da sollte sich ja was finden lassen...

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                    • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                                    • 1280
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                    Viel Spaß! Wir versuchen mal, ob es heute an der Tanke Gas gibt, ansonsten müssen wir morgen den späten Zug nehmen. Bei uns wirds ja eine Rundtour von Majavatn aus. Regen und Probleme mit den Flussquerungen wirds wohl zumindest die erste Woche nicht geben.

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Euch auch viel Spaß - Ihr habt sicher ideale Bedingungen.

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
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                                                                                                                                                                                                                        • 1280
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        Nur kurze Info zu den Furten für diejenigen, die eventuell jetzt am Wochenende starten, sind gerade wieder in Mosjøen.

                                                                                                                                                                                                                        Wir sind am südlichen Bisseggvatnet gefurtet, und zwar knapp oberhalb seines Zuflusses. Sehr flach dort, bei unserem Wasserstand kein Problem, sollte auch bei deutlich höherem Pegel machbar sein. Einige 100m unterhalb seines Abflusses, nach den Steilstufen, sah es ebenfalls machbar aus.

                                                                                                                                                                                                                        Den Kjukkelelva sind wir am kleinen Kjukkelvatnet gefurtet, und zwar am westlichen Ende, wo es sich die Seen zu einem schmalen Verbindungsfluss für ca. 200-300m verengen, direkt an der Einmündung in den letzten größeren Seenabschnitt. Ebenfalls sehr flach und breit dort, auch noch heftigem Starkregen wegen Gewitter noch gut passierbar gewesen.

                                                                                                                                                                                                                        Eine weitere Möglichkeit wäre etwas weiter flussabwärts wo sich der Fluss um einige Felsinseln verbreitert. Da ist ein Norweger eine lange diagonale Strecke gefurtet, wäre auch bei mittleren Wasserständen sicher noch eine Option.

                                                                                                                                                                                                                        Die Furt an der Storelva auf dem Weg nach Majavatn ist so breit (Aber deshalb auch lang und kalt!, zumindest ohne Neopren) , dass sie wohl immer passierbar ist, sofern nicht gerade Godzilla den Kvigtinden abtaut. Dafür sind wir auf der Mittelinsel fast im Schlamm stecken geblieben.
                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Antracis; 04.08.2018, 14:04.

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          Am Kjukkelelva hätte ich wohl sonst die Stelle weiter westlich genommen wo dann am Nordufer der eingezeichnete Pfad beginnt. Mal schaun...

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                                            • 1280
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                            Das dürfte ja dann die Furt bei den Inseln sein, je nach Richtung ist die andere halt eine Alternative.

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                              • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                                              • 1280
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                              In Mosjøen habe ich dann von 11.35 bis 14.15 Uhr Zeit um Gaskartuschen zu besorgen. Da sollte sich ja was finden lassen...
                                                                                                                                                                                                                              Die größte Auswahl ( alle 3 üblichen Größen, Sommer und Wintergas-Mischung) hatte in Mosjøen der Intersport. Die Tankstellen dagegen Fehlanzeige, nur an einer Stechkartuschen.

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Freak

                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                                                • 11979
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                Intersport ist gut, da scheint es auch einen Bunnpris für anderes zu geben. Toll wären auch Schließfächer am Bahnhof....

                                                                                                                                                                                                                                Mal sehen, ob den Kopenhagenern diesmal 1 h für den Rucksack reicht und ich den Bus dann bekomme, ansonsten eben Majavatn. Hoffe das 15 km am Tag im Børgefjell nicht zu ehrgeizig sind....Bin aber ggf. auch flexibel.

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                  • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                                                  • 1280
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                  Schließfächer am Bahnhof gibt es, haben wir vor 2 Jahren benutzt. Ziemlich teuer, glaube 24h belegbar, bin aber nicht sicher. Bei Hunger empfehle ich Gilles Cafe, direkt am Beginn der Sjogata neben der Tourist-Info. Dort gibts für 199 Kronen ein leckeres All-you-can Eat Buffet + free Kaffee, für Norwegen ja schon fast umsonst. Haben uns da heute die Kante gegeben.
                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Antracis; 05.08.2018, 08:27.

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                    • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                                                    • 1280
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                    Hoffe das 15 km am Tag im Børgefjell nicht zu ehrgeizig sind....Bin aber ggf. auch flexibel.
                                                                                                                                                                                                                                    Denke, das passt. Wir haben in 13 Tagen 116km und 3600 Hm gemacht, Strecke stand ja diesmal nicht im Vordergrund. 2 Tage ohne Standortwechsel und zwei Tage extrem kurze Strecken (2h) und sind oft erst Mittags los. Nur oberhalb 800m ist es mit den vielen Steinen sehr mühsam, je nach Hanglage und die Pässe ab 950 bestehen quasi nur aus Geröll. Das ermüdet doch sehr, wenn man 6-8h und länger darauf unterwegs ist.

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Freak

                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
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                                                                                                                                                                                                                                      • 11979
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                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Freak

                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
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                                                                                                                                                                                                                                        • 11979
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        Plane jetzt doch nochmal etwas um. Wenn ich zu mir ehrlich bin : Da wo ich weglos unterwegs war, waren es dann doch eher 10 KM am Tag. Da ich wegen der Schulbusse nur 5 ganze Tage habe werde ich wohl nach dem Abschnitt Kroken Tiplinghaug dann direkt nach Westen über das Simskardfjellet nach Simkskar zum Bus gehen. Ist im zweiten Teil sicher steinig, aber dann brauche ich nicht zu hetzen.

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                          • 29.05.2010
                                                                                                                                                                                                                                          • 1280
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                          Falls Du zwischenzeitlich gut in der Zeit bist, finden sich bestimmt Verwendungen dafür.

                                                                                                                                                                                                                                          Drücke Dir die Daumen. Bin ja gespannt, welches Wetter Du erwischst. Aktuell scheinen ja teils infernalische Regenmengen auf das Børgefjell niederzugehen.

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Freak

                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                            • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                                                            • 11979
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                            Danke und trifft bisher auch für meine Zeit dort zu - ab Do 4 Tage Dauerregen. Vielleicht sollte ich noch einen Plan C (für anderswo) machen, der an Hütten vorbeiführt.

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                              • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                                                              • 1511
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                              ab Do 4 Tage Dauerregen.
                                                                                                                                                                                                                                              ... allerdings bei sehr niedriger Prognosewahrscheinlichkeit; da kann sich noch was tun.

                                                                                                                                                                                                                                              Ansonsten gibt es ja in der von Dir anvisierten Region auch offene Unterschlüpfe wie z.B. beim nedre Båttjønna (hierzu vielleicht aktuelle Informationen von Antracis? Die Hütte soll ja in keinem besonderen Zustand sein.), Simskarhytta, eventuell Jengelvatnet.

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                Freak

                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                • 11979
                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                Bestimmt hast Du recht - Saltfjell sieht aktuell für diesen Zeitraum einiges besser aus und da hätte es genügend Hütten. Ich glaube nach zwei Anläufen wär´s dann hier aber wirklich vorbei für mich.

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Freak

                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                  Die Prognose ist nach wie vor düster : Majvatn (SHMI) Do-So zw. 11,7 und 26,6 mm Niederschlagsmenge, bei YR.NO vielleicht 80% davon. In Jämtland (mein aktueller Plan B) jeweils im einstelligen Bereich.

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar