• andrea2
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    [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 66.928499617
    Längengrad 17.006835937
    2,5 Wochen im Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016


    Silvervägen - Ikkesjávrre – Miehkak – Sarddávágge – Vájmok – Pieskehaure – Mourki – Balvatnet – Trygvebu (Skaiti)


    Land: Schweden, Norwegen
    Reisezeit: Ende August bis Anfang September
    Kontinent: Nordeuropa





    Routenbeschreibung auf Google.
    Für weiter Informationen einfach die Symbole oder Strecken anklicken.



    Vorbereitung:

    Dieses Jahr sollte es endlich wieder nach Lappland gehen. Vier Wochen Urlaub standen zu Verfügung. Die großen NPs wie Sarke und Padjelanta kamen für uns nicht in Frage, da wir wieder mit unserem Kleinen Münsterländer Benny unterwegs sein würden. Wichtig war uns die Möglichkeit Proviant nachkaufen zu können. Früher war es kein Problem das Essen für drei Wochen zu schleppen, aber das machen wir heute nicht mehr. Irgendwo muss man doch ein paar Zugeständnisse ans Alter machen. Wir legten uns also aufs Arjeplogsfjällen fest, mit der Option den Junderdal NP anzuhängen. Nachkaufen würden wir entweder in Miehkak oder wenn das nicht geht in Kvikkjokk. Nach den Möglichkeiten würde sich auch die weitere Route richten. Bekommen wir in Miehkak alles was wir brauchen geht es weiter ins Sardávagge und nach Norwegen, „müssen“ wir nach Kvikkjokk haben wir das Rounasvágge und Fierróvagge mit Ausstieg über Mavas geplant. Alternativ von Kvikkkokk über den Kungsleden nach Jäkkvikk. Auf die Möglichkeit in Pieskehaure Proviant nach zu kaufen, wollten wir uns nach den Berichten hier im Forum lieber nicht verlassen.

    Soweit die Planung. Karten wurden besorgt und die Ausrüstung, wie schon in den letzten Jahren, weiter optimiert. In diesem Jahr gab es neue Gore Tex Regenhosen von Berghaus. Ich kann jetzt schon verraten, dass dies die beste Anschaffung dieses Urlaubs war. Neben dem Minitrangia kam ein Picogrill 85 mit, dafür nur ein halber Liter Spiritus. Neue Sealskizhandschuhe sollten auch im Regen wärmen.

    Bei Benny machten wir uns am meisten Gedanken. Immerhin ist er jetzt fast 11 Jahre alt und ab und zu merkt man das Alter etwas. Wir begannen drei Wochen vor dem Urlaub mit dem Packtaschentraining, auch sollte er nur noch knapp 3 kg Gewicht in seine Taschen bekommen. Den Rest der insgesamt 6 kg Hundefutter würden wir tragen.

    Der Urlaub rückte näher, keiner war krank, alles lief bestens. Eine Woche vor dem Start schaute ich immer mal wieder auf die Wettervorhersage für Kvikkjokk und Mavas. Dicke fette Sonnen waren über Tage eingezeichnet. Genial! Leider blieb es nicht so, von Tag zu Tag verabschiedete sich etwas von dem vorhergesagten Sonnenschein.

    Anreise:

    Wie immer geht es aus der Eifel über die A1 und A7 nach Kiel. Wir kommen gut durch, keine Staus, selbst vor dem Elbtunnel war alles frei. In der Gegenrichtung allerdings sahen wir kilometerlange Staus. Schon nachmittags sind wir kurz vor Kiel und können mit Benny noch eine schöne Runde im Wald drehen, bevor es gegen 17.00 Uhr auf die Fähre nach Göteborg geht.

    Benny kennt das nun alles schon seit Jahren und ist ganz entspannt. Nachdem er sein Futter bekommen hat, rollt er sich zufrieden auf seinem Kissen zusammen, während wir uns dem Buffet widmen können. Gemütlich sitzen wir im Speisesaal und schlagen uns die Bäuche voll, während wir bei strahlendem Sonnenschein dem Auslaufen der Fähre zusehen können. Zur Verdauung gibt es noch einen kleinen Spaziergang über Deck.





    Das Frühstück am nächsten Morgen schenken wir uns wie immer. Hunger hat noch keiner. Pünktlich ist die Fähre in Göteborg. Das Ausschiffen geht gewohnt schnell. Allerdings stehen wir ewig im Hafen, da durch die Passkontrollen alles deutlich länger dauert. Als wir dann noch Benny beim Zoll angemeldet haben, sind wir tatsächlich die letzten, die außer den LKWs das Hafengelände verlassen.

    Es ist nun 10:30 Uhr und etwa 600 km bis Orsa liegen vor uns. Der Himmel ist grau geworden, ab und zu regnet es. Es geht über Mariestad, Kristinehamn, Filipstad, und Mora nach Tallhed kurz hinter Orsa.



    Mittagspause machen wir wieder im Surö-Bokskog am Vänern. Inzwischen ist auch die Sonne wieder da. Man sieht, dass es in Schweden wohl sehr trocken war. Der See hat viel weniger Wasser als im letzten Jahr. Als wir abends bei unseren Freunden in Tallhed ankommen, wartet schon der Hirschbraten mit Steinpilzen und als Nachspeise Blaubeertiramisu auf uns. Lecker!!

    Am nächsten Morgen geht es nach einem gemeinsamen Frühstück auf die nächste Strecke. Den ganzen Tag folgen wir bei Dauerregen und kaum Verkehr dem Inlandsvägen. Über Ytterhogdal, Östersund, Drothea bis kurz hinter Storuman. Hier nehmen wir uns bei Avasunds Fiskecamp eine Hütte. Zum Abendessen gönnen wir uns einen Rökt Röding (geräucherter Saibling), der zwar unverschämt teuer aber sehr, sehr lecker ist.
    Zuletzt geändert von andrea2; 07.11.2016, 21:00.

  • andrea2
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    #2
    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

    Samstag 20.08.2016 – Tag 1

    Morgens werden die Rucksäcke soweit wie möglich fertig gepackt. Immer noch regnet es. Weiter geht es die E45 über Sorsele bis nach Slagnäs. Von hier direkt nach Norden Richtung Arjeplog. War bisher schon kaum Verkehr, so wird es jetzt noch weniger. Bald treffen wir dafür auf die ersten Rentiere.



    Bei Arjeplog wird ein letztes Mal getankt, und weiter geht es jetzt den Silvervägen nach Westen. Das Wetter wird nicht besser, sondern eher immer grauer, je näher wir den Bergen kommen.

    Gegen 13.30 Uhr erreichen wir den Parkplatz am Guoletisjávrre kurz vor der Grenze zu Norwegen. Laut Wetterbericht soll es eigentlich am Nachmittag besser werden und morgen sogar recht schön. Wir hadern, sollen wir im Regen loslaufen, oder noch einmal eine Hütte nehmen? Da es hier einen netten Unterstand gibt, beschließen wir erst einmal Mittagspause zu machen. Es muss sowieso noch das letzte Polarbröd mit Räkost und Filmjölk vernichtet werden.


    Benny hätte so gerne auch was vom Polarbröd


    Der Parkplatz ist noch recht voll

    Der Regen macht kurze Pausen, aber nach Besserung sieht es nicht wirklich aus. Wir beschließen trotzdem zu starten, wir wollen nach der langen Anreise jetzt endlich los. Zudem können wir hier im Unterstand sehr gut auch im Regen packen.
    Also werden die letzten wichtigen Sachen in den Rucksäcken verstaut, Schuhe umgezogen, Regenklamotten angezogen und der Hund gesattelt.







    Etwas entsetzt lesen wir das Schild „Båtled över Mavasjaure avstängd“. So ein Mist, der Weg über Mavas sollte doch unser Notausstieg sein, wenn wir länger brauchen als gedacht. Ich hatte noch im Frühsommer die Facebookseite von Mavas Stugby immer mal wieder verfolgt und so konnte ich mir das eigentlich nicht erklären. Aber gut, wir können ja in Kvikkjokk noch nachfragen und notfalls muss es dann doch der Kungsleden werden. Aber jetzt wollen wir erst mal los und uns nicht über den Rückweg Gedanken machen.


    Ein letzter Blick zurück zum Silvervägen

    Es ist kurz vor 15 Uhr als wir starten. Mein Mann geht mit Regenjacke und Regenhose. Ich ziehe zur Regenhose lieber gleich den Poncho über. Es geht gleich ordentlich den Hang hinauf. Die meiste Zeit regnet es, aber es ist nicht kalt. Wir treffen eine norwegische Großfamilie mit Oma, Opa, Mama, Papa, Kindern und Hund. Sie haben eine Tagestour gemacht und sind jetzt auf dem Rückweg zum Auto. Der Hund ist wohl sehr müde und muss getragen werden. Wollen wir hoffen, dass uns das mit Benny nicht passiert. Der Weg führt über eine kleine Brücke, an Seen und Mooren entlang bis auf fast 900 m.







    Die Sicht ist leider gleich Null. Nachdem wir den Punkt 909 passiert haben sehen wir ins Seldutvágge, wenn man denn Mal was sehen kann.



    Jetzt folgt ein langer Abstieg bis zur Schutzhütte Jurun am Seldutjåkkå. Zuerst übers Kahlfjäll, später durch Birkenwald. Hier stehen viele Zelte und aus dem Schornstein der Hütte steigt Rauch auf. Viele Leute sind rund um die Hütte unterwegs.
    Es ist gerade mal trocken und so können wir ein paar Fotos machen. Sogar ein kleines Stückchen blauer Himmel ist zu sehen. Dafür sind die Mücken gleich ziemlich lästig.









    Weiter folgen wir dem Weg zum Ikkesjávrre. Es geht aufwärts durch Birkenwald. Bald treffen wir auf den Weg aus Vuoggatjålme. Es fängt wieder an zu regnen. Oberhalb des Jurunjávrre kommen wir an einer schönen Zeltstelle vorbei. Da es bereits kurz vor 19 Uhr ist, und das Wetter nicht aussieht, als würde es bald besser werden, müssen wir nicht lange überlegen und bauen hier das Zelt auf. Trotzdem wir uns beeilen ist am Ende alles ziemlich nass. Egal, Gepäck ins Zelt, Regenklamotten aus und dann sind wir auch schon alle drinnen. Benny bekommt sein Futter, und schläft danach schnell ein.



    Wir richten uns nun ein, nutzen eine kurze Regenpause zum Waschen und dann wird erst einmal gekocht. Wie gut, dass wir uns nicht komplett auf den Picogrill verlassen haben. So können wir gemütlich vom Zelt aus auf dem Trangia kochen. Nach dem Essen ist es schon 21 Uhr durch und während ich noch Tagebuch schreibe wird es langsam dunkel. Selbst hier nördlich des Polarkreises lässt der Herbst sich nicht mehr verleugnen.

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    • codenascher

      Lebt im Forum
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      #3
      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

      Ich werde gespannt weiterlesen!

      OT: Meine Großeltern hatten, als ich ein kleines Kind war ebenfalls einen Hund namens Benny. Ein Cocker Spaniel.
      Sie trägt dadurch heute noch, dreißig Jahre später den liebevollen Namen "Oma Benny".

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

      meine Weltkarte

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      • vobo

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        #4
        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

        Toll, dass Du gleich loslegst mit dem Bericht. Ein dickes Lob .

        Das Bild am Anfang ist Vaimok aus Südosten, also dem Sarddavagge, oder?

        Bin sehr gespannt auf die Sichten auf Kaskaure und Laddaure aus dem Süden...
        Zuletzt geändert von vobo; 19.09.2016, 07:38.

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        • Dogmann
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          • 27.09.2015
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          #5
          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

          Hey andrea, klasse das ihr (denke ich ) gesund zurück seid!? Zurück ja auf jeden Fall, ja? Die Fotos fangen ja gleich klasse an . Der Bericht verspricht auch einiges! Ohh zum Wetter bis dahin, na ja da hatten wir mehr Glück. Aber da oben ist es ja mit dem Wetter eh immer wie Roulett . Oder? Bin gespant.

          Gruss Michael
          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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          • Muddypaws
            Erfahren
            • 21.02.2012
            • 483
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            #6
            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

            Ui, voll toll - als erklärter Benny-Fan freu ich mich sehr auf euren Bericht und die Gegend ist auch voll meins!

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            • andrea2
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              • 23.09.2010
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              #7
              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

              Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
              OT: Meine Großeltern hatten, als ich ein kleines Kind war ebenfalls einen Hund namens Benny. Ein Cocker Spaniel.
              Sie trägt dadurch heute noch, dreißig Jahre später den liebevollen Namen "Oma Benny".
              Ist das nett.

              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
              Toll, dass Du gleich loslegst mit dem Bericht. Ein dickes Lob .
              Das Bild am Anfang ist Vaimok aus Südosten, also dem Sarddavagge, oder?
              Bin sehr gespannt auf die Sichten auf Kaskaure und Laddaure aus dem Süden...
              Ich hab hier zu Hause gerade eine riesige Baustelle, kann eh nicht viel machen, und so bietet es sich an den Bericht zu schreiben, so lange die Erinnerungen noch frisch sind. Vájmok und Sarddávágge sind genau richtig.

              Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
              Hey andrea, klasse das ihr (denke ich ) gesund zurück seid!? Zurück ja auf jeden Fall, ja? Die Fotos fangen ja gleich klasse an . Der Bericht verspricht auch einiges! Ohh zum Wetter bis dahin, na ja da hatten wir mehr Glück. Aber da oben ist es ja mit dem Wetter eh immer wie Roulett . Oder? Bin gespant.
              Gruss Michael
              Alles gesund wieder daheim, auch wenn es zwischenzeitlich nicht danach aussah, aber dazu mehr im Bericht. Wetter muss man halt nehmen wie es kommt, aber in der zweiten Hälfte der Tour war es schon echt fies.

              Zitat von Muddypaws Beitrag anzeigen
              Ui, voll toll - als erklärter Benny-Fan freu ich mich sehr auf euren Bericht und die Gegend ist auch voll meins!
              Wie schön, dass Benny eigene Fans hat.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1232
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                #8
                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                Cool, ich bin gestern aus Lappland zurückgekommen und war in derselben Ecke unterwegs. Der erste Tag kommt mir hierbei glatt bekannt vor. Diese Strecke bin ich auch gelaufen. Bin dann mal auf den weiteren Verlauf gespannt und was ihr dann so für Wetter hattet. Ab September war es ja größtenteils leider nicht mehr so geil (zumindest bei mir).

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                • Antracis
                  Fuchs
                  • 29.05.2010
                  • 1280
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                  #9
                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                  Freue mich auch schon auf die Fortsetzung des schönen Berichtes.

                  Aber:
                  Neue Sealskizhandschuhe sollten auch im Regen wärmen.
                  Taten sie das ? Meine Frau hatte sich für den letzten Schottlandtrip welche zugelegt und die waren nach Dauerregen vollkommen durchnässt, wurden auf dem Trip nie wieder trocken und bei starkem Wind froren ihre Hände erbärmlich. Subjektives Prädikat total unbrauchbar. Ich bin bisher ja nur mit mehreren Paar Fleecehandschuhe + Goretex-Überzieher komfortabel durch Unwetterperioden gekommen.

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                  • andrea2
                    Dauerbesucher
                    • 23.09.2010
                    • 977
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                    #10
                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                    Sonntag 21.05.2016 – Tag 2

                    Nachts ging der Regen in leichtes Nieseln über und als ich früh morgens einen Blick nach draußen riskiere, sehe ich blauen Himmel. Beruhigt drehe ich mich noch einmal um und schlafe noch etwas. Um 7.00 Uhr werden wir wieder wach. Das Gesicht ist total verquollen und die Nase verstopft. Ersteres wohl am ehesten vom harten „Kopfkissen“, das zweite ist eher eine Folge der ungewohnt salzigen Tütennahrung.



                    Draußen hängen die Wolken noch sehr tief, aber es sieht so aus, als würde sich die Sonne langsam durchsetzen. Nach dem Aufstehen wird zuerst Holz gesammelt. Alles natürlich klitschnass. Aber mit etwas Birkenrinde als Starthilfe brennt das Feuer im Hobo erstaunlich schnell.



                    Während das Wasser langsam warm wird, sammle ich noch ein paar Blaubeeren fürs Müsli, das gibt es dann gleich zum Frühstück. Dazu Kaffe und reichlich Tee. Heute müssen wir ja keinen Spiritus sparen. Es dauert nur alles ein bisschen länger. Wir genießen das Frühstück in der Sonne sehr. Aber irgendwann ist der letzte Schluck ausgetrunken und dann muss gepackt werden. Wie immer dauert das an den ersten Tagen ein wenig länger. Alles muss noch seinen festen Platz im Rucksack finden. Um 10.30 Uhr sind wir dann aber doch endlich fertig. Die ersten Wanderer kamen schon vorbei, als wir noch beim frühstücken waren. Das waren aber gleichezeitig auch die letzten, denen wir für eine ganze Weile begegneten.



                    Es geht nun oberhalb des Jurunjávrre weiter, dann am Ikkesjåhkå aufwärtes zum Ikkesjávrre. Der Weg ist easy zu gehen und steigt langsam aber stetig an. Die Sonne lacht und wir können den ganzen Tag im T-Shirt laufen. So wünscht man sich das.


                    Blick zurück über Jurunjávrre und Jurunvágge


                    Erster Blick auf den Ikkesjávrre


                    Die Renvarktahütten

                    Als wir den Ikkesjávrre erreichen machen wir eine erste Pause bei den Renvarktastugor, genießen die herrliche Aussicht. Am anderen Ende des Sees kann man schon die nächsten Hütten erkenne. Bis dahin sind es aber noch etwa 5 Kilometer.


                    Auch Benny bekommt zur Pause seinen Packtaschen abgenommen.


                    Blick über den Ikkesjávrre

                    Es geht nun am See entlang. Zuerst oberhalb und dann über kilometerlange Kiesstrände. An einem klaren Bach müssen wir einfach noch eine Pause machen. Auch Benny fühlt sich wohl, ist mehr im Wasser als außerhalb. Mit steigender Temperatur werden auch die Mücken wieder zahlreicher.


                    Blick zurück




                    Und immer wieder der Ikkesjávrre


                    Ikkesjávrre


                    Fotoshooting


                    Strandwanderung - Blick nach vorne...


                    ... und zurück

                    Am Ende des Sees einige sehr fotogene überwachsene Kåten, ein windschiefer Schuppen aber auch eine gerade neu gebaute Hütte.









                    Nach der Brücke ist Schluss mit Strandbummeln. Der Weg führt weiter das Ikkesvágge aufwärts vorbei am Ikkesjaurewindschutz.




                    Wasserfall im Ikkesvágge, im Hintergrund schieb sich langsam Årjep Sávllo ins Bild.


                    Wollgras und im Hintergrund wieder Årjep Sávllo.


                    Auch das nächste Wollgrasfeld musse noch fotografiert werden.


                    Ein einzelnes Rentier im abendlichen Gegenlicht. Fast hatten wir den Eindruck es sucht Anschluss.



                    Nach einer neu gebauten Brücke haben wir das erst mal Sicht auf den Mavasjaure.

                    Wir legen eine Pause ein und studieren die Karte. Ab hier fällt der Weg wieder ab, deshalb verlassen wir ihn gegen 16 Uhr und begeben uns auf den weglosen Teil unserer Tour. Möglichst auf gleicher Höhe geht es nun um Tjielonjuonnie herum. Die grobe Richtung für die nächsten Tage ist Osten. Das Gelände ist wunderbar zu gehen. Wenig Felsen, fast ebener Fjällboden. Bald kann man die kleinen Seen auf dem Plateau um den Rädniltjávrre sehen. Gegen 17.30 Uhr sind wir etwa oberhalb des in der Karte eingezeichneten Beginns des Rädniltjåhkå. Hier finden wir einen herrlichen Zeltplatz mit fantastischer Aussicht über den Mavasjaure auf Nuortta Sávllo und das Sulitjelmamassiv.


                    Blick über den Mavasjaure auf Sulitjelma...


                    ... und Nuortta Sávllo

                    Schnell steht das Zelt. Benny bekommt sein Futter und schläft bald zufrieden. Auch für ihn ist es wieder ungewohnt den ganzen Tag auf den Pfoten zu sein. Das Zelt ist noch ziemlich nass von heute Morgen, trocknet aber in der Sonne schnell. Wir lassen das Gepäck erst mal wo es ist, breiten alles aus, was noch von gestern feucht ist und beginnen Holz für den Picogrill zu sammeln. Es ist wirklich erstaunlich wie viel Holz man noch finden kann, auch wenn es kaum Sträucher gibt. Man muss nur den Boden absuchen, überall liegen kleine abgestorbene Äste von Zwergbirken. Nach dem Essen gibt es noch Kaffe und einen ganzen Liter Tee.





                    Um 20 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bergen. Schnell sammeln wir alles zusammen, räumen das Zelt ein und gehen noch eben zum Waschen, bevor es richtig kühl wird. Als ich dann mit dem Tagebuchschreiben fertig bin, ist es 21.00 Uhr. Die nötige Bett-(bzw. Schlafsack-) schwere hätten wir schon. Draußen sind die Berge von der untergehenden Sonne beschienen, und zu allem Überfluss geht auch noch der Mond auf. Ein schöner Tag, auch wenn Schultern und Hüften schmerzen vom ungewohnten Gewicht und wir alle drei etwas kaputt sind. Für unsere Verhältnisse sind wir heute mit etwa 16 km richtig weit gelaufen.

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                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 977
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                      Cool, ich bin gestern aus Lappland zurückgekommen und war in derselben Ecke unterwegs. Der erste Tag kommt mir hierbei glatt bekannt vor. Diese Strecke bin ich auch gelaufen. Bin dann mal auf den weiteren Verlauf gespannt und was ihr dann so für Wetter hattet. Ab September war es ja größtenteils leider nicht mehr so geil (zumindest bei mir).
                      Oh, da kann ich mich ja auch schon auf deinen Bericht freuen. Das Wetter ab Ende August war in der Tat nicht so toll.

                      Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                      Aber:
                      Neue Sealskizhandschuhe sollten auch im Regen wärmen.
                      Taten sie das ? Meine Frau hatte sich für den letzten Schottlandtrip welche zugelegt und die waren nach Dauerregen vollkommen durchnässt, wurden auf dem Trip nie wieder trocken und bei starkem Wind froren ihre Hände erbärmlich. Subjektives Prädikat total unbrauchbar. Ich bin bisher ja nur mit mehreren Paar Fleecehandschuhe + Goretex-Überzieher komfortabel durch Unwetterperioden gekommen.
                      Das kann ich leider sofort in jedem Punkt unterschreiben. Für uns die absolute Fehlanschaffung. Zum Glück hatten wir beide noch ein zweites Paar Handschuhe dabei, ansonsten hätten wir alt ausgesehen. Ich denke auch, dass es für uns in Zukunft auch auf Überzieher hinaus laufen wird.

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1232
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                        Sehr schöne Bilder. Jetzt sehe ich auch endlich mal wie die Landschaft dort wirklich in den höheren Lagen ausschaut. Der Blick Richtung Sulitelma ist schon sehr beeindruckend. Als ich ca. 3 Wochen später dort war, war fast alles in den Wolken verdeckt und ich konnte die Schönheit der Landschaft nicht so wahrnehmen wie ihr es tatet.

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                        • Dogmann
                          Fuchs
                          • 27.09.2015
                          • 1022
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                          Wart ihr mit dem Hobo-ofen, zufrieden, in allen Punkten? Immer brennfähiges Material? Echt klasse Bilder!
                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                          • andrea2
                            Dauerbesucher
                            • 23.09.2010
                            • 977
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                            @mortias: So ging es uns später auch. Ich hatte mich so auf die Strecke um Mourki gefreut. Gesehen haben wir kaum was. Immerhin früh morgens war Sulitjelma mal kurz frei. Aber so ist es doch leider oft. Und kommt man dann ein zweites Mal in so eine Gegend bei schönem Wetter, ist es um so schöner.

                            @Dogmann: Wir sind keine Hoboexperten, das ist unser erster Versuch. Aber für uns war er prima. Herumliegendes Totholz gabs eigentlich überall, und wenn es nur von Krähenbeeren war. Man braucht ja nicht so viel. Angebrannt ist er auch immer. Ich muss aber gestehen, dass wir gecheatet haben. Ich hab immer ein paar Wachsanzünder in meinem "Survivalkit". Von denen haben wir, wenn es nass war, kleine Stücke benutzt. Und damit war es echt einfach. Wir hätten uns aber nie ganz auf den Hobo verlassen. Wenn es draußen regnet, dann wollen wir vom Zelt aus kochen können. Deshalb ist der Trangiabrenner mit Minigestell und Windschutz auch dabei. Das war auch gut, bei dem Wetter der letzten Woche. Der Picogrill 85 hat komplett 115 g gewogen. Das hatten wir an Spiritus schnell eingespart.

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                            • Sylvie
                              Erfahren
                              • 20.08.2015
                              • 361
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                              "Das Gesicht ist total verquollen und die Nase verstopft. Ersteres wohl am ehesten vom harten „Kopfkissen“, das zweite ist eher eine Folge der ungewohnt salzigen Tütennahrung."

                              Hah... das kenne ich auch, mit der verstopften Nase. Habe es aber nie auf die Tütennahrung geschoben, sondern eher auf die Anstrengung. Diese Interpretationsweise ist mir total neu und ich werde sie in meinem Herzen bewegen.

                              Deine Berichte mit dem Hund hab ich schon letztes Jahr gerne gelesen. Freue mich auf die Fortsetzung.

                              LG Sylvie

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 977
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                Montag 22.08.2016 – Tag 3

                                Als ich morgens die Augen aufmache, scheint die Sonne aufs Zelt. Herrlich!!



                                Wir stehen um 7.00 Uhr auf. Zu Hause würden wir nie freiwillig so früh aufstehen, aber hier im Urlaub ist das wie von selbst unsere Aufstehzeit. Kommt sicher auch daher, da wir meist früher schlafen gehen, wenn es dunkel wird. Natürlich bekommt Benny zuerst sein Futter und schläft dann noch eine ganze Weile zufrieden in der Sonne.







                                Schnell brennt ein Feuer im Hobo und bald kocht das Wasser im Topf. Wieder genießen wir das Frühstück in der Sonne, wer weiß wie oft wir das noch können auf der Tour. Mit dem Haferl in der Hand fühlen wir uns immer an Jack Londons Geschichte erinnert vom Feuer und dem letzte Holzscheit. Sobald das letzte Holzscheit verbrannt ist, werden die Wölfe kommen und damit das Leben des alten Indianers, der zurückblieb, um seinen Stamm nicht zu belasten, beenden. So sitzen wir da und zögern den letzten Schluck hinaus, denn dann heißt es wieder Packen und Abmarsch. Aber ganz so schlimm ist ja nun auch nicht bei dem herrlichen Wetter. Das Packen geht auch schon einen Tick schneller, und kurz nach 10 Uhr können wir bei herrlich warmem T-Shirtwetter starten.





                                Der Weg ist nun deutlich anstrengender. Angepeilt haben wir etwa den Stuor-Gibda. Wir versuchen uns möglichst auf gleicher Höhe zu halten, aber immer wieder müssen wir Umwege gehen. Immer wieder halten uns tiefe Einschnitte, Seen, Felsplatten, oder Blockfelder auf, die umgangen werden müssen. Felsplatten die von Wasser überspült sind, sind meist so glitschig, dass selbst Benny den Halt verliert.





                                Bald haben wir eine schöne Sicht auf den Rädniltjávrre und auch die Gletscher des Sulitjelmamassives sieht man immer besser.


                                Sulitjelma über dem Mavasjaure






                                Sulitjelma über dem Rädniltjávrre, links Nuortta Sávllo mit Bállek

                                Immer wieder machen wir kleine Pausen zum Ausrasten oder auch nur um die Aussicht zu genießen. Während des Laufens hat man meist den Blick auf dem Boden oder auf den Weg kurz vor sich gerichtet und bekommt gar nicht viel mit von den herrlichen Ausblicken. Ein Felskamm folgt auf den anderen. Das ist wahrlich kein Gelände, durch das ich bei Regen laufen möchte. Schon von weiten sehen wir die Renvarktastugan am kleinen See zwischen Rädniltjávrre und Nuorjojávrre, und wissen so, dass wir genau richtig sind. Inzwischen ist der Himmel ziemlich zugezogen. Schon morgens sah man im Westen ein Wolkenband und vormittags, wie auch schon gestern Abend die ungeliebten Skidspetsmoln (Skispitzenwolken). Diese Cirren kündigen nicht selten schlechteres Wetter an.

                                Wir müssen jetzt den Rädtniltjåhkå (den zweiten) queren. Der Fluss ist breit, aber nicht so tief, dass wir die Stiefel ausziehen müssen. Dafür sind die Steine extrem glitschig.





                                Kurze Zeit später beginnt es auch schon zu regnen. Also Rucksack einpacken und Regenklamotten anziehen. Wahnsinn wie schnell sich das Wetter von wunderschön zu nass ändert. Jetzt passiert genau das, was wir befürchtet haben, die nassen Felsen werden immer rutschiger. Bald kommen rundherum Schauer runter.




                                Und wieder Sulitjelma über dem Rädniltjávrre, links Nuortta Sávllo mit Bállek

                                Bei Regen wollen wir den anstehenden weiteren Anstieg zum See 921 eigentlich nicht gehen, da wir damit rechnen, dass das Gelände noch felsiger wird. Wir wissen nicht wie lange wir laufen müssten bis wir wieder eine passende Zeltmöglichkeit finden würden. So lassen wir uns ins Boxhorn jagen und bauen um 14.30 Uhr in der Nähe der Renvarktastugan am kleinen See zwischen Rädniltjávrre und Nuorjojávrre das Zelt auf.


                                Am Einfluss in den See die Watstelle und dann ginge es links den Hang hinauf


                                Benny wartet im Trockenen bis das Zelt steht.


                                Kartenstudium und Kursberechnung

                                Als das Zelt steht hört der Regen natürlich auf, und auch die Schauer rundherum werden weniger. Insgesamt sieht das Wetter aber sehr unbeständig aus. Nun steht das Zelt und soll auch stehen bleiben. Wir nutzen den Nachmittag und kochen ausgiebig. Holz für den Hobo gibt es hier reichlich.



                                Danach machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Nuorjojávrre und sehen uns die Watstelle für morgen an.



                                Immer noch ist es trocken. Um 20 Uhr sind wir mit allem fertig, Tagebuch ist geschrieben und die Karte kennen wir langsam auswendig. Von Westen kommt eine dicke, graue Wolkenwalze und auch der Luftdruck ist stark gefallen. Mal sehen was uns der morgige Tag bringt.


                                Und noch einmal der Blick auf Sulitjelma, weils so schön ist.

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                                • Borgman
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                                  • 22.05.2016
                                  • 768
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                  Ja, das ist schon eine tolle Wandergegend. Ich kenne sei bisher nur von der norwegischen Seite und habe Deinen Bericht und die schönen Fotos bisher sehr genossen. Immer, wenn ich Fotos von diesen Zwergstrauch- und Krähenbeerenheiden sehe, werde ich ein bißchen wehmütig und möchte am Liebsten mein Zelt sofort genau da aufstellen.

                                  Gruß,
                                  Bernd

                                  P.S. Pausen zum Ausrasten sind herrlich befreidend!!

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                                  • Sylvie
                                    Erfahren
                                    • 20.08.2015
                                    • 361
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                    Über Pausen zum Ausrasten bin ich auch gestolpert. Nette Kreation!

                                    Schöner Bericht! Sooo viel einsamer als Finnland im Herbst.

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                                    • andrea2
                                      Dauerbesucher
                                      • 23.09.2010
                                      • 977
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                      Oh je, ich hab das erst gar nicht kapiert was ihr meintet. In Bayern sagt man zu sich ausruhen, verschnaufen, Pause machen = ausrasten.
                                      Zuletzt geändert von andrea2; 20.09.2016, 18:33.

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                                      • Dogmann
                                        Fuchs
                                        • 27.09.2015
                                        • 1022
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                        Ah das mit dem Ausrasten ist schon und "schön" OK !- Aber wenn ich soweit richtig aufgepast habe, war es schön Einsam, oder? Also was für mich!? Mit der Anschaffung des Hobo, habe ich gelesen. Deshalb hat mich auch eure Ansicht und Erfahrung in dieser Sache besonders interessiert . Aber wenn , dann wollte ich schon nur eine Heizquelle nutzen. Was meinst du dazu , ist das überall im Fjäll gegeben? Ich dachte immer nur mit Einschränkungen.

                                        Gruss Michael
                                        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                        • andrea2
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                                          • 23.09.2010
                                          • 977
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                          Ja, es war sehr einsam. So lange wir weglos unterwegs waren, haben wir überhaupt keine Wanderer getroffen. Nur im Miehkak Fiskcamp die Hüttenwirte und ein paar Jäger. Und noch zweit Tag lang morgens der Heli über uns, der wohl die Jäger ins Fjäll brachte. Danach in 8 Tagen vielleicht 15 Leute und da sind die Hüttenwirtin von Pieskehaure und ihre Tochter schon mit eingerechnet. Der überwiegende Anteil übrigens Deutsche. Ich muss aber auch dazu sagen, dass das Gelände bis Miehkak teilweise sehr anstrengend war.

                                          @Dogmann: Obs überall geht, kommt immer drauf an wie hoch du steigst. Wie schon gesagt, so lange es noch reichlich Krähenbeeren gibt, sollte es reichen, ist aber schon mühsam, darüber findet man nichts mehr. In Bereichen in denen noch Zwergbirken, Wacholder und Weiden wachsen wird es einfacher. Allerdings hätte ich keine Lust mich bei Regen und Kälte mit dem nassen Kleinholz abzumühen. Man kann übrigens den Trangiabrenner auch direkt in den Picogrill stellen. Haben wir aber nie ausprobiert, da dann der Ring zum Regulieren der Flamme kaum noch drauf passt, bzw. nur in einer Position. Wir möchten auf ein bisschen Luxus bei schlechtem Wetter nicht verzichten. Es kommt sicher auch darauf an, ob man auf Wegen oder weglos unterwegs ist. Da wo wir anfangs zelteten, hat sicher noch niemand das Totholz zusammen gesammelt. Wäre man an viel begangenen Wegen unterwegs, sieht das sicher anders aus. Für uns insgesamt nur eine sehr praktische Ergänzung, die aber immerhin einiges an Spiritus gespart hat.

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                                          • vobo

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                                            • 01.04.2014
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                                            #22
                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                            Hinter dem Hügel (Arjjevárddo) steht Euer Zelt



                                            Das mit den Jägern habe ich da ja auch erlebt, rund um den 20.-25.08. beginnt die Jagdsaison auf Schneehühner.

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                                            • andrea2
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                                              • 23.09.2010
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                                              #23
                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                              Dienstag 23.08.2016 - Tag 4

                                              In der Nacht wird zuerst der Wind immer stärker. Als ich einmal einen Blick raus werfe sind wir bereits mitten in den Wolken. Gegen Morgen fängt es dann auch an zu regnen.


                                              Wie man sieht, sieht man nichts.

                                              Wir bleiben lange liegen, ohne Sicht und im Regen würden wir nicht weiter laufen. Wir haben zwar den Kompasskurs schon eingestellt, aber in dem felsigen Gelände sollte man schon ein paar 100 Meter weit sehen können. Sonst steht man immer wieder vor Hindernissen wie Seen, Blockfeldern oder Felsabbrüchen und kann dann noch nicht mal sehen, wie man diese am besten umgeht.

                                              Erst gegen 9.00 Uhr schälen wir uns langsam aus den Schlafsäcken. Zuerst bekommt Benny sein Futter, dann ist er wieder zufrieden und verkriecht sich in seine Ecke. Jetzt haben wir genug Platz können ebenfalls frühstücken. Wir sparen uns, wie so oft bei schlechtem Wetter, das heiße Wasser und trinken zum Müsli nur einen kalten Kaffee.

                                              Nun steht eigentlich ein fauler Tag im Schlafsack auf dem Programm. Gegen Mittag lässt der Regen nach und als auch die Wolkendecke etwa ansteigt, und somit auch die Sicht besser wird, beschließen wir gegen 12.30 Uhr doch noch los zu gehen. Dieses Umschalten, wenn man sich mental schon auf einen Tag im Zelt eingestellt hat, fällt mir immer schwer. Als Mittagessen gibt es noch schnell ein paar Nüsse auf die Hand, und dann wird gepackt. Der Zeltabbau gestaltet sich im Sturm etwas schwieriger, aber innerhalb einer Stunde sind wir fertig zum Loslaufen.


                                              Auf geht´s. Noch hängen die Wolken tief.

                                              Es ist deutlich kälter geworden und wir sind vom Packen und Zelt abbauen durchgefroren. So laufen wir erst mal mit Regenhose und Jacke sowie Mütze und Handschuhen los.

                                              Zuerst kommt die Watstelle durch den Fluss. Der kommt in Wasserfällen vom Nuorjojávrre herunter und hier am Einfluss in den kleinen See ist die einzige Möglichkeit ihn zu furten. Dort, wo es so aussieht, als käme man mit den Stiefeln durch, kommt man kaum hin. Das Ufer ist von steilen Felsen umgeben. Vorne am See ist das Wasser aber schon wieder sehr tiefer. Die einzige Möglichkeit das lästige Umziehen bei diesen Temperaturne zu vermeiden, ist, sich über die Steine und das Felsband entlang zu hangeln, bis wir die Steine im Fluss erreichen. Ich bin überhaupt nicht begeistert, noch weniger reizt es mich aber die Schuhe zu wechseln. Also Zähne zusammen beißen und durch. Sobald wir auf den Steinen im Fluss sind, ist es zwar noch eine recht lange, aber unschwierige Watstelle.




                                              Auf den Bildern sieht es immer viel harmloser aus. Rechts an den Felsen entlang bis zu den Steinen im Fluss.


                                              Geschafft! Am andern Ufer.

                                              Direkt hinter der Watstelle kommt die nächste Hürde. Wir müssen unter dem Rentierzaun durchkriechen. Es dauert nicht lange bis wir eine passende Stelle gefunden haben, und so liegt auch dieses Hindernis bald hinter uns.


                                              Der Rentierzaun scheint schon etwas in die Jahre gekommen zu sein.


                                              Durchschlupf gefunden.

                                              Jetzt beginnt der Anstieg zum See 921. Von weitem hatten wir den Eindruck, der Hang würde nur aus Felsen bestehen. Jetzt finden wir immer wieder grüne Bänder zwischen den Felsen, denen wir folgen können, und so kommen wir sogar recht zügig voran. Warm wird uns auch wieder. Schon bald können wir die Regenjacken ausziehen.


                                              Blick zurück auf den Nuorjojávrre.

                                              Als wir an die kleinen Seen kommen wird das Gelände wieder felsiger und anstrengender.


                                              Erste Seen.

                                              Die ersten Seen passieren wir auf der rechten Seite, wechseln dann aber auf die linke Talseite, die uns besser begehbar aussieht. Trotzdem zwingen uns hohe, querverlaufende Felsrippen immer wieder zu Umwegen. Dazwischen Blockfelder mit meterhohen Felsen.



                                              Kein einfaches Gelände und heute Morgen ohne Sicht und im Regen, wäre es sicher keine gute Idee gewesen los zu gehen. Endlich erreichen wir den Pass und sehen auf den großen See 921.


                                              See auf 921 m.




                                              Da geht es weiter über den Pass, Benny schaut schon in die richtige Richtung.

                                              Grau liegt der See inmitten der Felslandschaft. Wir umrunden ihn auf der Südseite und halten uns dann östlich um über den nächsten Pass südlich des Njalåk zu gelangen. Auch hier finden wir teilweise schöne grüne Bänder, dann folgen wieder Blockfelder, Felsrippen oder kleine Seen, die umgangen werden müssen.


                                              Njalåkjávrre, und anscheinend gibts hier Blau- oder Moltebeeren.

                                              Vom Pass sehen wir nun den Njalåkjávrre und an seinem Ufer die Renvarktahütten. Der See ist von deutlich mehr Grün umgeben als die vorherigen. Der Abstieg ist einfacher, nur noch wenige Felsrippen und Blockfelder behindern das Vorankommen. Der Wind aber ist heftig, und kalt ist es. Es ist inzwischen 18.00 Uhr. Den nächsten Anstieg werden wir heute nicht mehr angehen. Zu ungewiss sind die Zeltmöglichkeiten in dem felsigen Gelände. So bleiben wir hier, auch wenn wir heute nicht wirklich weit gekommen sind.

                                              Am See finden wir schnell eine schöne Stelle fürs Zelt. Allerdings verhindert der Sturm einen zügigen Zeltaufbau. Nur mit vereinten Kräften bekommen wir das Zelt aufgestellt. Auch lassen sich die Heringe nur schwer im felsigen Gelände verankern. Alle müssen heute mit großen Steinen gesichert werden. Bis alles steht sind wir schon wieder total durchgefroren. Schnell die Isomatten ins Zelt, Rücksäcke und Benny rein, Wasser holen und dann kommen wir endlich auch aus dem Wind raus. Herrlich, was so eine dünne Stoffbahn für Gemütlichkeit bringen kann.

                                              Benny bekommt sein Futter und auch wir fangen gleich an zu kochen. Heute haben wir das Gefühl, wir brauchen dringend etwas Warmes zum Essen um wieder warm zu werden. Gekocht wird im Windschatten der Asis auf dem Trangia. Etwas entsetzt stellen wir fest, dass der, vom Hobo verrußte, Topf jetzt auf dem Trangiagestell festklebt. Weiß man es einmal, dann kann man aufpassen. Beim ersten Anheben des Topfes hätten wir beinahe etwas vom brennenden Spiritus verschüttet.

                                              Nach dem Essen sind wir wieder aufgewärmt. Jetzt noch schnell abwaschen und Tagebuch schreiben, dann wird es auch schon dunkel. Zeit fürs Zähneputzen und den Schlafsack. Zwischenzeitlich hatten wir den Eindruck, der Wind würde etwas nachlassen, aber jetzt bläst er wieder ganz ordentlich. Die Wolken sind nach wie vor sehr grau, aber deutlich höher gestiegen als heute Mittag. Auch der Luftdruck ist etwas nach oben gegangen.

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                                              • Dogmann
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                                                • 27.09.2015
                                                • 1022
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                Sehr interessant , ich bleib dran!
                                                Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                                  Fuchs
                                                  • 18.06.2014
                                                  • 1591
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                  Hallo Andrea,
                                                  ein sehr schöner Bericht, in die Gegend will auch gerne mal und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Jaa, mit dem Wetter hatten wir kein Glück, ich war in der gleichen Zeit etwas weiter nördlich unterwegs und der viele Wind und Regen hat den Genuß doch getrübt. Aber zumindest am Anfang hattet ihr ja noch tolle Blicke auf die Berge. Schöne Fotos!! Und selbst mir, die ich doch gar keine Hundefreundin bin, imponiert euer tapferer kleiner Benny
                                                  Lieben Gruß,
                                                  Anne
                                                  OT: p.s.: Was machen die Pilze in der Eifel?

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                                                    • 23.09.2010
                                                    • 977
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                                                    #26
                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                    Aber zumindest am Anfang hattet ihr ja noch tolle Blicke auf die Berge. Schöne Fotos!! Und selbst mir, die ich doch gar keine Hundefreundin bin, imponiert euer tapferer kleiner Benny
                                                    Lieben Gruß,
                                                    Anne
                                                    Die schönen Tage haben wir auch immer sehr genossen. Man weiß es ja nach den vielen Jahren im Norden zu schätzen, wenn die Sonne scheint.

                                                    Ja, der Benny, der wickelt jeden um den Finger.

                                                    Bin gespannt wo du in diesem Jahr warst.

                                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                    OT: p.s.: Was machen die Pilze in der Eifel?
                                                    OT: Nichts, es ist viel zu trocken. Alle warten schon auf ein bisschen Regen, in der Hoffnung, dass dann die Steinpilze endlich kommen. Ob die Birkenpilze im Garten überleben ist die Frage, da wir gerade eine Drainage machen lassen, nachdem uns das Wasser etwas zu oft und zu nahe am Haus stand.

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                                                      Mittwoch 24.08.2016 - Tag 5

                                                      Nachts stürmt es noch eine Weile weiter, morgens ist es dann komplett windstill. Es klart auf und ist ziemlich frisch. Beste Voraussetzungen dafür, dass das Zelt klitsch nass ist vom Kondenswasser. Aber immerhin haben wir die Sonne auf dem Zelt, und das ist ja das wichtigste. Bis zum Abbau des Zeltes ist hoffentlich das meiste getrocknet.



                                                      Wie die meisten Tage ist um 7.00 Uhr Aufstehzeit. Nachdem Benny sein Futter bekommen hat, richten wir ihm in der Sonne einen Schlafplatz mit seiner Decke und Isomatte ein.






                                                      Schnell haben wir ein bisschen Holz zusammen und das Feuerchen im Hobo brennt. Wir müssen uns zwar noch dick anziehen, aber dank der Windstille kann man es gut aushalten in der Sonne. Wir dehnen das Frühstück ein bisschen aus, doch dann geht es zügig ans Packen. Das schöne Wetter wollen wir gut nutzen. Inzwischen frischt der Wind schon wieder auf und so packen wir Benny noch ein bisschen ins Zelt, da ist es wärmer.


                                                      Schon wieder erste Wolken.

                                                      Bis wir gegen 10 Uhr fertig sind, sind schon wieder die ersten Wolken aufgezogen, der Luftdruck ist aber weiter gestiegen. Hoffen wir mal, dass das Wetter ein bisschen hält.
                                                      Am See entlang geht es jetzt vorbei an den Renvarktahütten. Wir halten weiter den Kurs nach Osten ein, steigen den Hang hinauf Richtung Vijnak. Bis hier ist das Gelände deutlich einfacher zu gehen als gedacht. Doch schon bald folgen wieder Blockfelder und kleine Seen, die umgangen werden müssen. Auf gleicher Höhe geht es weiter zum Tjierbmakjávrre, den wir schon von weitem sehen können. Heute können wir die Felsbänder gut nutzen. Im trocknen Zustand gleichen sie Autobahnen. Aber auch immer wieder Blockfelder mit riesigen Felsen.


                                                      Felsen, Felsen, Felsen....


                                                      Ein Hermelin scheint sich wohl zu fühlen in der Felslandschaft.

                                                      Für all die Mühen entschädigt heute wieder die fantastische Aussicht.


                                                      Namenloser See vor Sulitjelma




                                                      Schaut lustig aus, schmecken würde der wohl nicht mehr.


                                                      Blick zurück auf den Nuortta Sávllo mit Bállek


                                                      Es muss recht trocken gewesen sein, viele kleine Tümpel sind ausgetrocknet.


                                                      Ein erster Blick auf den Låddávrre mit Rádjá dahinter.


                                                      Und noch einmal Sulitjelma, davor eine klitzekleine Ecke vom Pieskehaure, leider ziehen immer mehr Wolken auf.


                                                      Pause - warum bekommen immer nur die Zweibeiner was?

                                                      Hier noch zwei Panoramen, für die volle Ansicht bitte 2x aufs Bild klicken:


                                                      links Nuortta Sávllo mit Bállek, in der Mitte sieht man den Blåmannsisen, rechts wieder Sultjelma


                                                      der weitere Verlauf mit dem Kaskaure und dem Låddáre, dahinter Guotko und Rádja
                                                      OT: speziell für Vobo



                                                      Weiter geht es, eine kleine Ecke des Tjierbmakjávrre ist schon zu sehen.


                                                      Noch ein Blick zurück auf Nuortta Sávllo


                                                      Endlich ist der Tjierbmakjávrre erreicht.


                                                      Und weil es so fotogen ist, noch einmal die Gletscher des Sulitjelmamassives vor blauem See.

                                                      Den Tjierbmakjávrre passieren wir südlich. Hier ändern wir den Kurs auf NNO.


                                                      Weiter geht es nach NNO, genau auf den kleinen Hügel über dem Durchgang zwischen den beiden Seen.


                                                      und noch einmal in der Vergrößerung, da soll es hin gehen!

                                                      An einen kleinen Bach, der auf der Karte nicht eingezeichnet ist steigen wir etwas ab und verschaffen uns erst mal einen Überblick über den Talkessel, den wir nun durchqueren müssen. Unten fließt der Fluss, der aus dem Råggejávrre kommt, davor einige See, durch die wir uns einen Weg hindurch suchen müssen, gegenüber der Njuosetjåhkå und an seinem Ausläufer Richtung Norden ein kleine Hügel, der schon eine ganze Weile unsere Marke am Horizont ist. Wir versuchen uns den besten Durchgang zwischen den Seen einzuprägen, dann geht es nach einer kleinen Stärkung weiter.


                                                      Zwischen den Seen hindurch, am Horizont ist wieder gut der kleine Hügel zu erkennen.

                                                      So gelangen wir recht gut und schnell an den Fluss. Das Wasser ist tiefer, mit vielen großen, teilweise von Weiden überwachsenen Felsen. Mein Mann versucht es mit Stiefeln, während ich mich gleich entscheide die Crocs anzuziehen. Die Männer ziehen also los. Ich stehe noch am Ufer und mache ein paar Fotos und wollte gerade beginnen meine Schuhe zu wechseln, als Benny wie am Spieß schreit, und gar nicht mehr aufhört. Er ist mit der Hinterpfote zwischen zwei Steine gerutscht, und kommt alleine nicht mehr raus. Zum Glück ist mein Mann ganz in der Nähe, und kann ihn schnell befreien. Dass dabei die Stiefel mit Wasser volllaufen, und die Handschuhe nass werden, ist in dem Moment egal. Nun stehen die beiden aber noch mitten im Fluss und Benny streikt. Er hat jetzt Angst, und will nicht mehr weiter durch das Wasser. So leid er uns in dem Moment tut, so müssen wir ihn doch zwingen ans andere Ufer zu laufen. Dort wird er erst mal untersucht und kräftig geknuddelt. Außer einer kleinen Schürfwunde hat er sich zum Glück nichts getan.


                                                      Hier war noch alles gut.

                                                      Solange die beiden nicht drüben sind, war ich gar nicht in der Lage weiter meine Schuhe zu wechseln. Also hieß es jetzt Crocs und Neoprensocken raus und umziehe. Damit ist der Fluss für mich recht einfach, trotzdem muss auch ich etwas suchen, um nicht in zu tiefes Wasser zu kommen. Mit den Crocs habe ich einen viel besseren Halt auf den glitschigen Steinen, als mit den festen Vibramsohlen der Stiefel. Schnell sind am andern Ufer wieder die Stiefel angezogen und es kann weiter gehen. Wir beobachten Benny genau, aber er zeigt kein Lahmen, läuft wie immer.


                                                      Geschafft - am andern Ufer.

                                                      Wir müssen jetzt wieder ansteigen, halten immer noch die Richtung auf den kleinen Hügel. An kleinen Seen finden sich Birkenoasen. Sie erinnern uns etwas an Oasen im Femundmarka NP.


                                                      Immer mehr sieht man vom Låddávrre.


                                                      Ein paar Birken inmitten der Felslandschaft.

                                                      Immer wieder geht es kleine Hügel rauf und runter, die Seen und auch immer wieder Blockfelder müssen umgangen werden. Endlich haben wir die höchste Stelle erreicht. Jetzt können wir die Stromschnellen bei Stubbomuotkke vom Låddávrre im den Alep Miehkak und auch die Hütten von Miehkak schon sehen.


                                                      Weit blicken wir nun das Tal aufwärts. Låddávrre, Kaskaure und sogar noch eine Ecke vom Marvasjaure.


                                                      Låddávrre mit den Stromschnellen bei Stubbomuotkke


                                                      Hier nun der Alep und Lulep Miehkak mit dem Fiskecamp rechts der Halbinsel. Etwas links der Bildmitte kann man schon den Durchgang zum Sarddávágge sehen. Rechts unten am kleinen See in der Ecke, da wollen wir irgendwo zelten.

                                                      Noch einmal kurz orientieren. Unter uns sehen wir den Bach zum Ruossjajávrre. Hier beginnt der Abstieg zum Giesek. Wir steigen noch ein kleines Stück ab bis wir einen schönen Zeltplatz direkt am Bach finden.



                                                      Inzwischen ist die Sonne ganz verschwunden, der Wind hat stark aufgefrischt. Es sieht nach schlechtem Wetter aus, bleigrau der Himmel mit „Ufowolken“.
                                                      Zeltaufbau, Einräumen, Benny füttern, Holz sammeln, Hobo anfeuern, Essen kochen, danach noch einen Tee. Alles wie jeden Abend. Mit Regenjacke und dem Wind im Rücken kann man es gerade noch draußen aushalten. Den Tee trinken wir dann aber lieber im Zelt.




                                                      Blick talaufwärts, Låddávrre.

                                                      Nun noch eben an den Bach zum Waschen, Zeltaufräumen und dann können wir in die Schlafsäcke kriechen. Ich schreibe Tagebuch, während mein Mann die Karte studiert. Langsam müssen wir uns über den weiteren Weg Gedanken machen, wenn wir morgen nach Miehkak kommen. Wir entscheiden, es davon abhängig zu machen, was wir in Miehkak nachkaufen können.

                                                      Benny ist total müde, er kann kaum seine Augen offen halten, als mein Mann ihm die Pfoten mit Hirschtalg einschmiert. Aber er scheint es zu genießen und macht keine Anstalten das verletzte Bein zu entziehen. Es scheint also wirklich alles nicht so schlimm zu sein.

                                                      Heute sind wir bei schönem, trockenem Wetter in knapp 8 Stunden 14 km gelaufen. Bei dem Geländer ist das gar nicht so schlecht.

                                                      Und dann brennt auf einmal der Himmel. Es fängt mit einem leichten roten Schein an, der uns im geschlossenen Zelt auffällt, bis der Himmel nach kurzer Zeit wirklich feuerrot ist.







                                                      Mal sehen was das für das morgige Wetter bedeutet, heißt doch die Bauernregel:
                                                      Morgenrot-Schlechtwetter droht - Abendrot-Gutwetterbot.

                                                      Zuletzt geändert von andrea2; 22.09.2016, 16:05.

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                                                        • 20.08.2015
                                                        • 361
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                                                        Wow!!! Was für eine krasse, karge, wunderschöne Landschaft. So stell ich mir den Sitz der nordischen Götter vor. Irgendwann taucht Walhall vor Euch auf! Mit Benny habe ich sehr mitgelitten heute, das hatte schon Dramatik. Aber es war ja Gottseidank nicht so schlimm.

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                                                          • 27.09.2015
                                                          • 1022
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                                                          Ahh, was für tolle Fotos und diese Landschaft. Bin echt begeistert.
                                                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                            der weitere Verlauf mit dem Kaskaure und dem Låddáre, dahinter Guotko und Rádja
                                                            OT: speziell für Vobo
                                                            Dann seid ihr jetzt ganz am linken Bildrand


                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                            Etwas links der Bildmitte kann man schon den Durchgang zum Sarddávágge sehen.
                                                            von dort aus seid ihr hier in der Bildmitte.


                                                            Ganz vielen Dank für die schönen Erinnerungen und Blicke.

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                                                              Erfahren
                                                              • 23.08.2012
                                                              • 471
                                                              • Privat


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                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                              Schmacht, danke für die tägliche Dosis Schwedisch Lappland.
                                                              Habt Ihr eigentlich auch Euer Angelglück versucht?

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                                                                Dauerbesucher
                                                                • 23.09.2010
                                                                • 977
                                                                • Privat


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                                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                Vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen.

                                                                Mal sehen, ich danke, dass ich heute wieder einen Tag einstellen kann.

                                                                @Kuoika: Wir hatten drüber nachgedacht, ob wir die Angel mitnehmen sollen. Am Ende haben wir sie aber doch im Auto gelassen.

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 27.09.2015
                                                                  • 1022
                                                                  • Privat


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                                                                  Ja mit den Angeln ist das wohl ähnlich wie bei uns auch!? Aber letzendlich bleiben die am Auto, nicht so dieses Jahr! Dafür blieben eben Köder und alle Hacken am Auto.
                                                                  Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
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                                                                    • 977
                                                                    • Privat


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                                                                    Donnerstag 25.08.2016 – Tag 6

                                                                    Wie fast schon befürchtet fängt es in der Nacht bald an zu regnen. Von wegen Abendrot-Gutwetterbot. Morgens bleiben wir lange liegen, nutzen die erste Regenpause um Benny, und uns selber, kurz vors Zelt zu schicken. Danach gibt es Frühstück, natürlich erst für den Kleinen, und dann für uns. Regenwetter bedeutet mal wieder kaltes Frühstück.

                                                                    Vormittags geht der Regen langsam in Nieseln über, die Wolken heben sich etwas und es wird wieder heller. Um 11.30 Uhr beschließen wir zu packen, in der Hoffnung, dass die nassen Felsen zum einen bald abtrocknen und zum anderen weniger werden, je tiefer wir kommen.


                                                                    Blick über den Låddávrre.


                                                                    Blick über den Låddávrre von etwas tiefer.

                                                                    Um 13.00 Uhr sind wir fertig und starten. Inzwischen nieselt es nur noch ab und zu leicht. Für den ersten Kilometer halten wir uns nördlich, auf dem Giesek schwenken wir dann auf NO. Schnell sind wir nun in den ersten Birkenwäldchen. Neben den bisher schon reichlich vorhandenen Felsenplatten, Blockfeldern, Sümpfen und kleinen Seen noch ein weiteres Hindernis, welches uns das Vorankommen schwierig macht.


                                                                    Blick über Rádjábákte auf unseren weitern Weg Richtung Sarddávágge.


                                                                    Alep Miehkak



                                                                    Die Felsbänder die jetzt meist quer verlaufen, fallen gerne einige Meter steil ab. Immer wieder müssen wir also umkehren und Umwege gehen. Zusätzlich halten uns große Moltebeervorkommen auf.



                                                                    Langsam hört es ganz auf zu nieseln, aber es bleibt grau. Die blauen Flecken am Himmel lassen die Sonne leider nicht zu uns durch. Wir nähern uns dem letzten Stück des Abstieges. Zu weit nach Osten wollten wir nicht, da wir sonst in die Steilwand oberhalb der Brücke geraten. Bis wir einen mehr oder weniger freien Blick nach unten haben, ist der Abstieg aber schon sehr steil geworden. Alternativ hätten wir ein ganzes Stück zurück nach Westen im weniger steilen Gelände, oder weiter nach Osten, am Bach vom kleinen See unterhalb unseres letzten Zeltplatzes, der direkt in den Alep Miehkak fließt, absteigen können. Aber beide Möglichkeiten hätten auch wieder einen zusätzlichen langen, beschwerlichen Weg über die Felsen und Blockfelder am Ufer bedeutet. Eine Rinne mit Felsen und Birken macht uns Hoffnung. Wir können zwar nicht den ganzen Weg nach unten einsehen, versuchen aber hier den Abstieg.


                                                                    Da runter??

                                                                    Mit den Stecken, und ab und zu mal auf dem Hinterteil, wenn die Felsstufen zu hoch sind, kommen wir noch einigermaßen nach unten. Puh, das alles wieder rauf, das wäre kein Spaß gewesen. Aber empfehlen würde ich diesen Weg wirklich nicht. Unten haben wir dann Glück und stoßen auf einen unmarkierten, schwach ausgetretenen Pfad. Er führt in die richtige Richtung, also folgen wir ihm erst mal.


                                                                    Labyrinth - Blick zurück

                                                                    Der Pfad führt uns tatsächlich perfekt zur Brücke und spart uns auch noch die Schleife des Flusses, die wir ansonsten wohl ausgegangen wären, nur ganz zum Schluss, als wir die Brücke schon sehen können, müssen wir noch einmal durch ein Blockfeld. Es ist 15.00 Uhr, zwei Stunden haben wir für das kurze Stück bis hier her gebraucht.


                                                                    Und da ist sie, die erste Brücke über die Stromschnellen vom Låddávrre in den Alep Miehkak.




                                                                    Kurze Pause im Windschutz.

                                                                    Im Windschutz an der Brücke machen wir eine kurze Pause, dann geht es weiter. Wir müssen nun am Ufer des Alep Miehkak entlang zur nächsten Brücke. Zuerst sehen wir an zwei Birken eine alte orange Markierung. Aber so sehr wir auch suchen, wir finden keine weitere. Also folgen wir erst einmal der ausgetretenen Spur am Ufer entlang. Diese verliert sich aber nach kurzer Zeit und an einem Felsabbruch ist dann Schluss. Fast können wir um die Ecke sehen, es fehlt nicht viel, aber hier ist kein Durchkommen. Auch ein zweiter Versuch etwas höher scheitert. Wieder kommen wir an steil abfallende Felsen. Also noch weiter zurück, bald sind wir wieder beim Windschutz, und noch höher. Hier kommen wir nun langsam voran über die Felsrücken. Und dann, auf einmal sehen wir wieder Markierungen. Sie kommen von links, vom Windschutz. Gleich geht es sehr viel besser durch dieses Labyrinth aus Felsen, Birken, Seen und Sümpfen. Inzwischen kommt sogar die Sonne ab und zu mal kurz durch und die Felsen sind auch nicht mehr so rutschig.







                                                                    Bald treffen wir auf den Winterweg. Hier steht sogar ein Wegweiser zum Låddájávrre und zu den Stromschnellen, von denen wir gerade kommen. Das nützt uns ja beides nichts.


                                                                    Dort unten kommt der Winterweg, auch den Wegweiser kann man schon erahnen.


                                                                    Alep Miehkak

                                                                    Ganz unten am Ufer sind ein paar Spuren zu erkennen, aber es ist wieder das gleiche, absolut kein Durchkommen. Wir folgen jetzt erst mal den Markierungen zum Låddájávrre ein Stück, um dann östlich den Hang hinauf zu steigen. Hier ist das Vorankommen wieder extrem schwer. Immer wieder müssen wir umkehren, und versuchen einen neuen Weg zu finden. Blockfelder, riesige Felsen dann wieder Felsabbrüche und dazwischen Birkendschungel oder Sumpf, zum Glück ist es wenigstens trocken. Wir sind genervt, vom Geländer, von Benny, der sich mit der Leine immer wieder im Dschungel verheddert und vor allem davon, dass wir so gar nicht voran kommen. Selbst zum Fotos machen hab ich keine Lust mehr. Dann endlich nach etwa 2/3 des Wegs vom Winterweg zur nächsten Brücke stoßen wir wieder auf die Markierungen. Sie kommen am Ufer entlang, also von rechts. Wir sind absolut ratlos, wo wir die übersehen haben könnten. So genau hatten wir das Ufer abgesucht nach der ersten Erfahrung mit dem verlorenen Weg. Aber egal, wir sind froh, dass sie da sind.



                                                                    Ein Weg ist zwar kaum noch vorhanden, aber die Markierungen lotsen uns das letzte Stück durch den Blockfelder-Birkenwald-Dschungel bis zur Brücke. Was für ein Glück als wir die Brücke endlich sehen.





                                                                    Wir wussten zwar recht sicher, dass die Brücken da sind, und auch ok sind, aber ein kleiner Restzweifel bleibt doch immer. Gerade wenn die Brücken so mitten in der Einsamkeit, mehr oder weniger ohne Weganschluss stehen. Direkt an der Brücke bauen wir um 19.00 Uhr das Zelt auf. Keinen Schritt gehen wir heute noch weiter, und dabei wollten wir ja eigentlich noch "einkaufen gehen".

                                                                    Zelt einräumen, Benny füttern, dann verziehen wir uns auch ziemlich schnell nach drinnen. Während mein Mann sich ums Essen kümmert, schreibe ich schon mal Tagebuch. Das warme Essen tut gut, hebt die Körpertemperatur und die Stimmung. Nach Essen und Abwasch wird es schon langsam dunkel und ich muss das Tagebuch mit Stirnlampe zu Ende schreiben. Heute haben wir in 6 Stunden gerade mal 6 km geschafft und sind auch noch völlig erledigt. Das Wetter sieht wieder recht grau aus und der Luftdruck ist noch ein bisschen weiter gefallen. Wir schreiben noch eben eine Einkaufslist, und gehen bald schlafen. Mal sehen was wir morgen in Miehkak bekommen werden.
                                                                    Zuletzt geändert von andrea2; 26.09.2016, 14:38.

                                                                    Kommentar


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                                                                      • 199
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                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                      Donnerstag 25.08.2016 – Tag 6

                                                                      Wie fast schon befürchtet fängt es in der Nacht bald an zu regnen. Von wegen Abendrot-Gutwetterbot.
                                                                      Das mit der Bauernregel kommt schon hin - wenn das Wetter denn von Westen her kommt, was in unseren Breiten (und auch dort oben) ja meistens der Fall ist.

                                                                      Es gibt allerdings auch den Fall, dass sich das Tief von Süden kommend nach Norden vorarbeitet und dabei durch die Drehung gegen den Uhrzeigersinn quasi von Süd bis Südost her 'eindreht'.

                                                                      Wenn man dann westlich von sich ein (Zwischen-)Hoch hat, sieht man eben abends oft ein wunderschön intensives Abendrot, trotz des bevorstehendes Wetterumschwungs.

                                                                      Auf dem einen Bild vom Nord-Saulo ein Stück weiter oben kann man an der 'Wolkenhaube' gut sehen, dass die Strömung in der Höhe aus südlicher bzw. südöstlicher Richtung kommt.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 734
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                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                        Offenbar sind die Wege um Miehkak alle in keinem guten Zustand. Die Strecken zu den umliegenden Hütten werden wohl kaum begangen, da die Hütten von Jägern gemietet werden, die direkt per Heli aus Vuoggatjalme eingeflogen werden.

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 27.09.2015
                                                                          • 1022
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                          @-Andrea-Ihr seid doch sicher nach best. Karten gegangen!? Welche waren es?
                                                                          Danke für die ehrlichkeit, wegen gerade mal 6 km geschaft, manchmal siehts halt so aus und auch das gehört dazu! Man darf halt auch niemals vergessen wo man sich befindet und wie das Gelände ist!
                                                                          Zuletzt geändert von Dogmann; 27.09.2016, 09:02. Grund: Nachtrag
                                                                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
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                                                                            • 977
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                            Das Wetter war für uns oft schwer zu beurteilen. Die Wolken kommen von Südosten aber der Wind aus Westen. Der Luftdruck sag eigentlich auch nicht wirklich was über das kommende Wetter aus, sondern gibt nur das wieder, was gerade ist.
                                                                            Ich hab inzwischen auch ein bisschen nach den Bauernregeln gegoogelt. Klingt einleuchtend.

                                                                            Die Wege um Miehkak sind in den aktuellen Karten ja auch kaum noch eingezeichnet, nicht mal als unmarkierte Wege. Einzig der Weg von Miehkak zum Pieskehaure, ist als makierter Weg eingezeichnet. So weit wir den gegangen sind, war er auch gut zu finden. Dazu in Kürze, beim nächsten Tagesbericht, mehr. Die Jäger und Angler fliegen nicht nur direkt von Vuoggatjålme in die Berge. In Miehkak steht ein eigener Heli, um die Gäste jeden Tag ins Fjäll zum Jagen oder an einen See zum Angeln zu fliegen. Da geht kaum noch einer zu Fuß.

                                                                            An Karten hatten wir von Calazo die Sarek och Padjelanta und die Kvikkjokk-Ammarnäs dabei, sowie für den Junkerdal Nationalpark die norwegische Turkart Saltfjellet, alle 1:100 000.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Dauerbesucher
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                                                                              • 977
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                              Freitag 26.08.2016 – Tag 7

                                                                              Trotz, oder gerade wegen, der tosenden Stromschnellen direkt neben uns schlafen wir hervorragend. Morgens, welche Freude, sehen wir blauen Himmel und nur wenige Wolken. Die Sonne versteckt sich noch hinter den Bergen. Es wird noch dauern bis sie unser Zelt erreicht. Frisch ist es draußen. Wir stehen wieder gegen 7.00 Uhr auf, frühstücken aber noch im Zelt. Danach wird fürs Einkaufen gepackt. Dazu leert mein Mann seinen Rucksack und außer Geld und Papieren bleibt alles andere im Zelt.




                                                                              Blick talaufwärts, nur an den Bergen hängen noch ein paar Wolkenfetzen.

                                                                              Um 9.00 Uhr geht es bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein los. Ein Kilometer ist es etwa bis Miehkak. Der Weg ist ausgetreten und gut markiert. Endlich mal wieder ein einfaches Laufen. Schon 20 Minuten später erreichen wir die kleine Ansiedlung am Alep Miehkak. Und auf einmal sind überall Menschen. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Na ja, insgesamt waren es auch nicht mehr als 10 Leute.



                                                                              Hier stehen einig Hütten mit Bootshaus, Sauna und eigenem Heliport.


                                                                              Sauna



                                                                              Schnell finden wir die Stugvärdhütte und werden sogleich freundlich begrüßt.



                                                                              Auf unsere Frage ob wir hier Proviant kaufen können, bittet man uns in den Laden. Hier befinden wir uns nun wahrlich im Paradies. Es gibt kaum etwas was man nicht bekommt und die Regale sind gut gefüllt. Bis auf Müsliriegel bekommen wir alles was auf unserer Liste steht und sogar noch vieles mehr. Insgesamt kaufen wir Essen für etwa 6-7 weitere Tag und einen halben Liter Spiritus.

                                                                              Wir unterhalten uns nun noch etwas mit den netten Hüttenwirten über die nicht mehr vorhandenen Wege. Es geht hier kaum noch einer zu Fuß, die Angler fahren mit den Booten, die Jäger werden mit dem Heli in die Berge geflogen und so verfallen die Wege langsam aber sicher. Als bester Weg Richtung Sarddávágge wird uns empfohlen, dem markierten Weg Richtung Pieskehaure zu folgen bis zum ersten Bach von rechts. An diesem sollen wir aufsteigen. Das wäre der kürzeste und einfachste Weg durch den Birkendschungel. Die Hüttenwirtin sieht extra noch einmal in den Wetterbericht für uns. Leider sind die Aussichten alles andere als gut. Heute soll es noch schön und trocken bleiben, ab etwa 22 Uhr ist dann Regen angesagt bis morgen Mittag 14.00 Uhr. Die weiteren Tag eher sehr mäßig, ohne Sonne und viel Regen. Das war nun nicht das, was wir hören wollten.




                                                                              Boote werden fertig gemacht.

                                                                              Dann packen wir unsere neu erworbenen Schätze zusammen und machen uns auf den Rückweg in die Einsamkeit. Um kurz nach 10 Uhr sind wir bereits wieder am Zelt. Jetzt müssen wir packen und den neuen Proviant umverteilen. Benny döst derweil in der Sonne.


                                                                              Herrlicher Blick auf die Stromschnellen auf dem Rückweg zum Zelt


                                                                              Inzwischen haben sich fast alle Wolken aufgelöst.


                                                                              Blick von der Brücke auf den Wasserfall.


                                                                              Eigentlich wächst das Abendessen direkt neben dem Zelt.


                                                                              Unsere neu erworbenen Schätze.


                                                                              Benny nutzt jede Gelegenheit zum Schlafen.

                                                                              Wie soll es nun weiter gehen? Eigentlich hatte ich für die Strecke bis Kvikkjokk eine gute Woche veranschlagt. Aber da sind wir weit hinter dem Zeitplan zurück. Nachdem wir nun unseren Proviant auffüllen konnten, brauchen wir Kvikkjokk als Versorgungsstation nicht mehr unbedingt. Der Ausstieg über Mavas ist fraglich und über den Kungsleden wollen wir eigentlich nicht zurück laufen. Wir beschließen also, Kvikkjokk samt Rounas- und Fierróvagge zu streichen und direkt durchs Sarddávágge nach Vájmok und weiter nach Pieskehaure zu laufen. Dort würden wir dann weiter sehen.

                                                                              Nur etwa eine Stunde später als sonst, um 11.30 Uhr, sind wir startbereit. Wir folgen der Markierung nach Norden. Der Weg ist sehr gut ausgetreten und nicht zu verfehlen. Erst nach den Stromschnellen, am Beginn des ersten kleinen Sees wird der Weg schwächer. Wahrscheinlich biegen hier die Kanuten wieder zum Wasser ab.


                                                                              Ein letzter Blick auf "unsere" Stromschnellen.


                                                                              Der Weg




                                                                              Der erste See talaufwärts.

                                                                              Jetzt müssen wir schon hin und wieder nach der Markierung suchen. Ab und zu gibt es sogar Bohlen. Nach einer Stunde erreichen wir den von rechts kommenden Bach. Insgeheim hatten wir auf einen Pfad gehofft, da dies doch der beste Weg sein soll. Aber hier war gar nichts, nicht mal ein Wildwechsel.


                                                                              Dschungel

                                                                              Die nächste halbe Stunde ist eine echte Plackerei. Bald sind die Unterarme zerkratzt von den Birken und der Schweiß läuft in Strömen. Aber wir wollen uns nicht beschweren, sind wir doch froh, dass die Sonne scheint. Auch die Mücken nehmen wir da klaglos in Kauf. Immer mal wieder gesellen sich kleine Blockfelder zu den Birken, dann wird es besonders lustig.

                                                                              Nach 30 Minuten kommen wir aus dem Wald heraus. Schnell ist die Anstrengung vergessen, denn eine fantastische Aussicht belohnt uns. Der Blick schweift über die Seen und Stromschnellen bis hinauf zum Pieskehaure mit dem Nuortta Sávllo. Wir gönnen uns eine Pause und da die Sonne scheint, ist es auch durchgeschwitzt nicht kalt.


                                                                              Erste Ausblicke talaufwärts.


                                                                              2 x klicken für volle Auflösung


                                                                              Das Gelände wird einfacher, wir folgen dem Bach der im Bogen nach oben führt.


                                                                              Immer weiter reicht der Blick.


                                                                              Blick zurück über Rádjá auf unseren bisherigen Weg.

                                                                              Weiter geht es bergauf, dem Bach folgend. Deutlich bequemer ist der Weg nun, aber nicht weniger steil und immer noch sehr schweißtreibend. Am Ende des Baches (auf der Karte) bei einem kleinen See machen wir noch einmal Pause zum Orientieren und um die Aussicht zu genießen. So ganz genau wussten wir nicht, wo wir ins Tal abbiegen müssen, aber nun ist alles klar. Es gibt gleich noch eine Stärkung, dann gehts weiter. Langsam ziehen immer mehr Wolken auf und es wird schon etwas kühler bei den Pausen.




                                                                              Ein allerletzter Blick in Richtung Pieskehaure.

                                                                              Wir halten uns nun genau nach Norden und treffen bald auf den ersten kleinen See im Tal. Diesen passieren wir auf der östlichen Seite, um danach die Talseite zu wechseln. An den beiden größeren Seen, dem namenlose See und dem Skärrebåtkåjávrre, gehen wir nördlich entlang. Das Gelände ist viel einfacher zu gehen als die letzten Tage. Richtig entspannt sind wir jetzt unterwegs. Ab und zu sehen wir Steinmännchen, aber der Weg dazu hat sich bereits aufgelöst. Davon hatte ich schon in vobos Bericht gelesen.


                                                                              Wir sind genau richtig, hier der erste kleine See im Tal.


                                                                              Namenloser See


                                                                              Skärrebåtkåjávre


                                                                              Steinmännchen ohne Weg.


                                                                              Blick zurück, die Wolken schauen nicht gut aus.

                                                                              Als etwa in der Mitte des Skärrebåtkåjávre ein Bach von links kommt, queren wir auf gleicher Höhe bleibend langsam nach Norden ins Sarddávágge. Bald schon können wir den Sarddájåhkå im Tal sehen. Wieder machen wir auf einer erhöhten Rippe Pause, um uns zu orientieren und etwas zu Essen. Benny schläft direkt ein.


                                                                              Sarddávágge mit seinen runden Bergkuppen auf der gegenüberliegenden Seite.


                                                                              Sarddávágge - links talaufwärts, rechts talabwärts; 2 x klicken für größere Auflösung.

                                                                              Eigentlich wollten wir noch eine Weile laufen, morgen soll ja das Wetter schlechter werden. Aber Benny kommt nach der Pause nur noch schlecht hoch. Ganz entgeistert schaut er uns an, wahrscheinlich dachte er, wir würden hier bleiben. Es ist ja auch schon 17.00 Uhr. Etwas geschafft sind wir auch und einen Hundeunfall wollen wir auf keinen Fall riskieren. Also suchen wir langsam nach einem Zeltplatz.


                                                                              Sarddávágge

                                                                              Bald haben wir an einem kleinen See südöstlich des 741er Sees ein windgeschütztes Plätzchen gefunden. Wer weiß, ob wir hier morgen weg kommen, da soll es schon etwas komfortabler sein.






                                                                              Alpen-Bärentraube, leider wieder nicht mit Sonne.

                                                                              Zeltaufbau, Einräumen, Benny füttern wie jeden Abend. Dann kann Benny sich ins Zelt verkriechen und schlafen. Wir sammeln Holz und bald brennt das Feuer im Hobo. Heute gibt es Snabbmakarona in Boeuf Stroganoff, später Kaffee und noch einen Tee. Denn Tee trinken wir im Zelt, denn es wird schon wieder ganz schön frisch im Wind. Abwaschen und Tagebuchschreiben, dann ist es 21.00 Uhr. Und mal wieder ist der Himmel feuerrot.





                                                                              Da wir ja nun schon wissen wie das Wetter werden soll, wohl wieder ein schlechtes Zeichen. Und tatsächlich fängt es kurz vor 22 Uhr an zu regnen.

                                                                              Ich habe mich nach dem Urlaub gefragt, wann eigentlich der Herbst kam. Als wir starteten, waren die Hänge noch grün. Am Ende der Tour war alles braun. Aber während wir unterwegs waren, ist uns die Veränderung gar nicht so sehr aufgefallen. Jetzt beim Raussuchen der Bilder würde ich sagen, an diesem Tag wird es langsam herbstlich, zumindest in höheren Lagen.
                                                                              Zuletzt geändert von andrea2; 29.09.2016, 11:59.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 05.11.2012
                                                                                • 1929
                                                                                • Privat


                                                                                #40
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                                                                                Schöner Bericht bisher, macht Spass zu lesen!

                                                                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                Ich habe mich nach dem Urlaub gefragt, wann eigentlich der Herbst kam. Als wir starteten, waren die Hänge noch grün. Am Ende der Tour war alles braun. Aber während wir unterwegs waren, ist uns die Veränderung gar nicht so sehr aufgefallen. Jetzt beim Raussuchen der Bilder würde ich sagen, an diesem Tag wird es langsam herbstlich, zumindest in höheren Lagen.
                                                                                Genau an diesem Tag ist mir das auch aufgefallen, als ich den zweiten Teil der Etappe zwischen Staddajåkkå und Pieskehaure ging und mich dem Pieskehaure näherte. Auf einmal waren die Blätter der Blaubeeren und der Alpen-Bärentraube rot, vorher war noch alles grün.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  • 977
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                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                  Das ist ja lustig. Evtl. hatte es weiter oben in der Nacht den ersten richtigen Frost. Wir haben an der Brücke ja so tief wie sonst nie auf dieser Tour gezeltet. Und auch dort war es am Morgen recht kalt. Besonders intensiv fand ich die Rotfärbung in diesem Jahr nicht. Es gab zwar immer auch Flecken mit schönem leuchtenden Rot, aber im großen und ganzen war alles eher braun.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                    • 1022
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                    Ich würde sagen, wenn euch beiden die Tour so gut wie Benny gefallen hat, dann kann man von gelungen sprechen! Wenn man die Aufnahmen sieht wäre man am liebsten vor Ort.


                                                                                    Gruss Michael
                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 07.06.2008
                                                                                      • 1929
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                      Ach wie schön! Danke für den Bericht. Dieses Jahr hat es leider bei mir für eine Reise in den Norden nicht geklappt! Nächstes Jahr muss ich wieder da hoch!
                                                                                      "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                                                                                      Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                        • 977
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                        Samstag 27.08.2016 – Tag 8

                                                                                        Wir haben nachts nicht besonders gut geschlafen. Es kann der späte Kaffee gewesen sein, oder auch das schlechte Wetter. Morgens liegen wir lange im Schlafsack, es gibt kaum Regenpause. Erst gegen 10.00 Uhr wird der Regen etwas weniger. Also schnell mal raus und Hund füttern. Dann können auch wir ans Frühstück denken. Heute gibt es Polarbröd mit Skinkost. Das ist mal eine leckere Abwechslung vom täglichen Müsli. Nach dem Frühstück studieren wir ausgiebig die Karte, das ändert aber auch nichts an den Plänen, erst in Pieskehaure eine endgültige Entscheidung über den Weiterweg zu treffen.

                                                                                        Laut Wetterbericht soll es ja um 14.00 Uhr aufhören zu regnen. Und nachdem die Prognose gestern Abend so zutreffend war, hoffen wir, dass dies jetzt auch stimmt. Langsam steigen die Wolken etwas und gegen den Blick frei auf verschneite Berghänge. Wären wir weiter nach Kvikkjokk gewandert, würden wir jetzt irgendwo da oben im Schnee stecken.





                                                                                        Um 13.00 Uhr scheint es etwas heller zu werden. Es dauert nicht lange, dann hören und sehen wir auch schon den Hubschrauber aus Miehkak über uns hinweg fliegen. Es sieht alles nach einer Wetterbesserung aus, also beschließen wir zu packen und weiter zu gehen.



                                                                                        Kurz nach zwei sind wir fertig, das Zelt ist eingepackt und prompt fängt es wieder heftig an zu regnen. Mist, hätten wir das Zelt mal lieber gleich stehen lassen, und uns nicht vom Wetterbericht verführen. Aber nun ist alles eingepackt, nun geht es auch weiter. Regenjacke und Hose hatten wir eh schon an, nun also noch den Poncho über alles drüber und los geht es. Es ist alles sehr nass und rutschig, der Wind peitscht den Regen ins Gesicht, was als Brillenträger natürlich besonders praktisch ist. Unter der tief nach unten gezogenen Kapuze ist die Sicht nach vorne gleich null und von dem schönen Tal ist sowieso nicht viel zu sehen.


                                                                                        Sie scheint der Regen nicht zu stören.

                                                                                        Der Weg ist ganz ok, dafür dass es immer hießt, das Sarddávágge wäre so steinig. Wobei hier Weg nicht wirklich Weg heißt, sondern nur, dass man gut begehbares Gelände findet. Sehr angenehme Stücke wechseln sich mit Zwergbirken- und Weidendickicht ab und immer mal wieder muss man kleinere Blockfelder queren oder umgehen. Einige etwas größere Bäche sind einfach zu furten. Wir laufen immer noch am Hang über dem Tal, hier scheint das Gelände einfacher zu sein als unten am Wasser. Trotzdem kommen wir nur sehr langsam vorn, müssen wir doch viel vorsichtiger laufen als bei trockenem Wetter.




                                                                                        Sartájávrres



                                                                                        Spaß macht es heute nicht. Vorbei am See 741 gehen wir bis etwa zur Hälfte des Sartájávrres. Am Fluss der aus dem Tal zwischen Ruopsok und Ruopsokåjvve kommt bauen wir genervt das Zelt auf. Es ist 17.00 Uhr und wir sind gerade mal 4 km weit gekommen. Bei ordentlichem Wetter wären wir das in einer guten Stunde gelaufen. Manchmal lohnt es sich einfach nicht, bei so einem Wetter weiter zu gehen.

                                                                                        Immerhin ist es beim Zeltaufbau kurze Zeit trocken. Schnell Hund und Rucksäcke ins Zelt, die nassen Klamotten stapeln sich in der Apsis. Erst im Zelt blasen wir die Isomatten auf und richten uns ein, während es draußen schon wieder anfängt zu regnen. Benny bekommt sein Futter und wir ziehen die trockenen Zeltklamotten an. Gekocht wird wieder in der Apsis, heute gibt es Seewolf mit Krabben von Real Turmat gestreckt mit Snabbmakaroner. Das war mal was anderes, aber etwas dünn. Danach gibts noch einen Tee, den Kaffee lassen wir lieber bleiben.





                                                                                        Die Schauer werden gerade etwas weniger. Am Himmel zeigen sich sogar einige Wolkenlücken, aber es ist stürmisch und kalt, 5°C sagt das Thermometer. Nach dem Essen spannen wir das Zelt noch einmal gründlich nach. Heute steht der Wind aufs Fußende. Das ist beim Nammtj immer etwas ungünstig.



                                                                                        Nun wartet noch das Tagebuch, dann ist es auch schon 20.30 Uhr. Der Himmel fängt schon wieder an sich rötlich zu färben, aber wir wissen ja nun, was dies bedeutet. Talauswärts sieht das Wetter gar nicht so schlecht aus, aber in der Bergen hängen die dicken Wolken.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 27.09.2015
                                                                                          • 1022
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                          Die Bilder mit Regenbogen haben immer ganz was besonderes ! Aber mit dem Zelt seid ihr zufrieden,ja? Auch was das Platz Angebot betrifft ? Mit Gepäck usw. .
                                                                                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 977
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                            Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                            Aber mit dem Zelt seid ihr zufrieden,ja? Auch was das Platz Angebot betrifft ? Mit Gepäck usw. .
                                                                                            Jein. Das Nammtj ist ein super Zelt. Wir haben das Nammtj 3 für uns beide mit Hund. Da ist genug Platz, dass die Rucksäcke mit ins Innenzelt können. Aber auch nicht mehr Platz. Mit drei Leuten möchte ich da nicht drinnen schlafen. Die Apsis ist so gerade ausreichend, kleiner sollte sie nicht sein. Wir haben uns aber bewußt gegen die GT Version entschieden, da wir das Zelt ja gekauft haben um Gewicht zu sparen. Trotzdem wäre es nett, wenn man die Apsis nicht nur auf einer Seite öffnen könnte, um bei Änderung der Windrichtung ausweichen zu können. Was nicht optimal ist, ist der Platz am Fußende. Das wurde hier im Forum auch schon diskutiert. Man muss immer aufpassen, dass das Fußende gut abgespannt ist, möglichst auch das Innenzelt, troztdem stößt man mit dem Schlafsack nachts unweigerlich ans Innenzelt. Wenn der Wind aufs Fußende steht, wird schnell das Aussenzelt aufs Innenzelt gedrückt. Das Verhältnis Gewicht - Qualität / Platz ist gut und wir werden es auch weiter nutzen, trotzdem weiß ich nicht ob ich es noch einmal kaufen würde.

                                                                                            Vielen Dank auch allen für die netten Kommentare, denen ich bisher nicht extra geantwortet hab .
                                                                                            Zuletzt geändert von andrea2; 02.10.2016, 11:06.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 977
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                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                              Sonntag 28.08.2016 – Tag 9

                                                                                              Die ganze Nacht war es trocken, aber wie sollte es auch anders sein, gegen Morgen fängt es wieder an zu nieseln. Es stürmt und ist kalt. Die Wolken hängen tief und die Berge sind verschwunden, aber es gibt auch schon ein paar kleine Stücke mit blauem Himmel. Auch der Luftdruck ist über Nacht gestiegen.



                                                                                              Wieder stehen wir gegen 7.00 Uhr auf. Zum Frühstück gibt es heute die zweite Hälfte des Polarbröds mit dem Rest des Skinkosts. Während mein Mann sich um das warme Wasser kümmert, schmiere ich die Brote. Nachdem alle Brote aufgegessen sind habe ich durchgefrorene Finger und bin froh über den warmen Kaffee. Müsli hat auch Vorteile! Gefroren hat es heute nacht wohl nicht, aber es hat nur wenige Grad über Null. Obwohl die Sonne inzwischen schon ab und zu aufs Zelt scheint, wird es nicht wärmer.



                                                                                              Während es draußen immer wieder leicht nieselt packen wir zusammen. Die Wolken steigen langsam. Die Berge auf der östlichen Talseite sind erneut verschneit, heute noch weiter runter als gestern. Um 10.15 Uhr sind wir fertig. Wir laufen wieder in voller Regenmontur los, dazu Mütze und Handschuhe, und das ist auch nicht zu warm. Der Sturm ist nach wie vor heftig und die Temperaturen bleiben trotz der Sonne, die immer mehr durch kommt, kalt.




                                                                                              Talaufwärts



                                                                                              Es geht nun am Sartájávrre entlang. Das Gelände geht sich gut, und ohne den Regen von gestern ist es auch viel einfacher. Die Sicht wird immer besser, die Wolken weniger und bald überwiegt der blaue Himmel.




                                                                                              Wie stürmisch es ist, sieht man gut an Bennys Ohren. Rechts hinten schon der "Schlottertjåhkå".

                                                                                              Wir wandern weiter talaufwärts. Die Zuflüsse die aus den Seitentälern kommen sind alle einfach zu furten. Den See 746 lassen wir hinter uns. Vor uns nimmt die Wand des Souhttetjåhkkå immer mehr Raum ein. Bei einem flüchtigen Blick auf die Karte haben wir uns den Namen nicht genau gemerkt und so wurde daraus im Laufe des Tages Schlotter-tjåhkkå. Passend zu den niedrigen Temperaturen.


                                                                                              Sarddájåhkå und der See 797


                                                                                              Blick talabwärts


                                                                                              Fliegende Ohren.



                                                                                              Am Einfluss in den See 797 wollen wir den Sarddájåhkå furten. Die Stelle sieht von weitem recht gut aus. Als wir davor stehen, sehen wir, dass der Fluss hier teilweise knietief ist mit starker Strömung. Also trotz der Kälte, Watsachen an, Hosen hochkrempeln und möglichst zügig durch. Das erste Stück ist noch recht einfach, nach der kleinen Insel wird das Wasser tiefer und schiebt schon ganz ordentlich. Mit Stecken ist es für mich aber noch gut zu gehen. Für meinen Mann, der Benny zusätzlich am Griff der Packtaschen sichern muss, ist es da schon schwieriger. Nach wenigen Minuten sind wir alle wohlbehalten am andern Ufer.


                                                                                              Watstelle, sieht eigentlich ganz einfach aus.


                                                                                              Blick zurück auf die Watstelle. Im Gegenlicht kann man diese kaum fotografieren. Ganz unten am Übergang zum See mußten wir durch.

                                                                                              Hier finden wir nun sogar eine windgeschützte Stelle in der Sonne. Angenehm warm ist es hier. Im Angesicht der schneebedeckten Hänge im Hintergrund können wir die Füße trocknen lassen und noch eine gemütliche Pause machen. Rentiere grasen in der Nähe, lassen sich durch uns nicht stören und legen sich sogar ganz entspannt hin. Als die Sonne hinter einer Wolke verschwindet brechen wir die Pause freiwillig ab, sofort ist es kalt.





                                                                                              Weiter geht es talaufwärts. Die Steigung ist nur sehr mäßig, allerdings müssen immer wieder kleine Rippen und Hügel bestiegen werden, nur um oben zu sehen, dass es wieder runter geht. Alles in allem aber eine sehr schöne entspannte Wanderung, wenige Blockfelder aber immer wieder Weiden und Zwergbirken. Schön ist der Blick zurück auf die schneebedeckten Berghänge und nach Westen in den Talkessel des Årasjåhkå.


                                                                                              Sarddájåhkå und "Schlottertjåhkå".


                                                                                              Blick in den Talkessel des Årasjåhkå.

                                                                                              Es geht vorbei am See 826. Von hier können wir das erste Mal den Vájmok sehen. Wahnsinn, diese intensive, dunkelblaue Farbe der Seen bei dem schönen Wetter heute. Jetzt sind wir genau gegenüber der Felswand des Souhttetjåhkkå. Nur noch ein kurzes Stück und wir stehen am Vájmok. Nachdem der Souhttebákte kurzzeitig den Wind abhielt, geht es jetzt wieder ordentlich zur Sache.


                                                                                              Erster Blick auf den Vájmok.


                                                                                              Vájmok mit Vájmokbákte, rechts vom Wasserfall kann man die Vaimokstugan erahnen.


                                                                                              Nie hätten wir uns träumen lassen einmal den ganzen Tag freiwillig in Regenklamotten zu laufen. Aber es ist eindeutig angenehmer und wärmer. Die neuen Gore Tex Regenhosen von Berghaus waren die beste Anschaffung für diesen Urlaub. Selbst nach Anstiegen und einem ganzen Wandertag ist man darunter noch so gut wie trocken.

                                                                                              Auf der Hälfte der Strecke am See entlang bis zum Nordkalottleden kommen wir an einer schönen Zeltwiese vorbei. Auf der einen Seite der schneebedeckte Staikagipfel, auf der anderen Seite der herrliche Blick über den tiefblauen See auf die Gletscher des Sulitjelmamassiv, da fällt die Entscheidung nicht schwer. Hier bleiben wir, auch wenn der Wind pfeift.


                                                                                              Blick über den See auf Sulitjelma.


                                                                                              Staika

                                                                                              Leider ziehen schon wieder Wolken auf, die sich zu Schäfchenwolken auffedern. Oh je, dass bedeutet ja eigentlich nichts Gutes. Aber noch ist es herrlich.



                                                                                              Zeltaufbau, Benny füttern und Zelt einräumen, die gleiche Routine wie jeden Tag. Während mein Mann die Heringe mit Steinen sichert, mache ich mich auf zum See um Wasser zu holen. Das gestaltet sich allerdings ziemlich schwierig. Zwischen riesigen Felsen, die auch noch nass sind vom Spritzwasser und bei heftigem Wellengang muss ich irgendwie ans Wasser kommen. Zum Glück hab ich immer noch die Regenklamotten an.

                                                                                              Heute kochen wir wieder auf dem Picogrill. Es gibt Pasta Bolognese von Adventure Food mit Snabbmakarona. Schmeckt gut, ist aber nicht überwältigend. Obwohl es auch in der Sonne frisch ist essen wir draußen. Erst mit dem warmen Tee verziehen wir uns ins Zelt.



                                                                                              Als die Sonne untergeht wird es schnell knackig kalt. Ich schreibe noch den Tagesbericht ins Tagebuch.





                                                                                              Es ist erst 20.15 Uhr, aber wir kriechen schon mal in die warmen Schlafsäcke, und sind auch bald eingenickt. Erst gegen 22 Uhr werden wir wieder wach. Schnell noch einmal vors Zelt und Zähneputzen. Puh ist das kalt! Bloß schnell wieder in den kuscheligen Schlafsack.
                                                                                              Zuletzt geändert von andrea2; 02.10.2016, 14:08.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                • 977
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                                                                                                Montag 29.08.2016 – Tag 10

                                                                                                Nachts war es ganz schön kalt, aber in den Daunenschlafsäcken kuschelig warm. Gegen Morgen bilden sich Wolken, so dass es dauert bis die Sonne aufs Zelt scheinen kann. Aber als die Wolken sich langsam verdünnisieren wird es schnell angenehm warm. In der Nacht hat der Sturm schon nachgelassen, jetzt ist es windstill. Spiegelblank liegt der See vor uns. Es hat gefroren und im Schatten hält sich noch lange der Reif auf Zelt und Boden. Aufgestanden wird wieder gegen 7.00 Uhr. Nachdem Benny sein Futter hat, kochen wir Wasser auf dem Trangia. Für den Hobo ist es uns dann doch etwas zu kalt.


                                                                                                Recken und Strecken am Morgen.


                                                                                                Zelt vor Vájmok und Souhttebákte.


                                                                                                Spiegelblanker See.


                                                                                                Skidspetsmoln schon am Morgen.




                                                                                                2 x klicken für volle Auflösung.

                                                                                                Nach dem Frühstück ist es schon deutlich wärmer und so nutzen wir die Gelegenheit für eine gründliche Wäsche am See. Beim Packen im Zelt wird es schon fast zu warm. Windstille und die Sonne scheint direkt in den Zelteingang. Aber da wollen wir uns ja nun nicht beklagen. Das Zelt kann auch endlich mal wieder etwas abtrocknen.

                                                                                                Während wir noch beim Packen sind hören wir immer wieder die Rufe der Prachttaucher. Eine Gruppe von etwa 15 Vögeln schwimmt auf dem See. Noch weit entfernt aber mit dem Fernglas gut zu erkennen. Langsam kommen sie immer näher. Ich wechsle schnell das Objektiv und laufe langsam zum See runter, bis ich direkt am Ufer auf den großen Felsen sitze. Die Vögel scheinen keine große Angst zu haben. Immer wieder sind fast alle abgetaucht nur um dann noch näher wieder aufzutauchen. Das geht so eine ganze Weile, dann schwimmen sie wieder davon. Und ich merke, dass es im T-Shirt mit langsam wieder aufkommendem Wind doch noch ganz schön frisch ist.


                                                                                                Sulitjelma


                                                                                                Noch sind die Prachttaucher weit weg.













                                                                                                Jetzt aber schnell fertig packen, Zelt abbauen und um kurz nach 10 Uhr geht es los. Im Gegensatz zu gestern können wir ohne Jacke laufen. Das letzte Stück am See entlang ist noch einmal richtig anstrengend. Da war der ganze Weg durchs Sarddávágge einfacher zu gehen. Viele Blockfelder und dann noch der Bach aus dem Vájmokvágge, zu dem wir erst einmal runter kommen müssen. Eine steile Felswand versperrt uns den Weg, erst fast am Einfluss in den Vájmok gelingt es uns abzusteigen. Das furten ist dann relativ einfach.


                                                                                                Zum Schluss noch mal Blockfelder.




                                                                                                Furt


                                                                                                Der Nordkalottleden ist erreicht.

                                                                                                Wir halten uns jetzt westlich und steigen wieder an. Kurze Zeit später stehen wir auf dem Nordkalottleden. Zur Feier des Weges gibt es eine kleine Pause mit Schokolade. Schön ist es in der Sonne mit dem Blick über den See. Eigentlich wollen wir gar nicht weiter laufen. Während der Pause überlegen wir uns noch, ob wir wohl Kuoika hier aus dem Forum noch treffen würden. Im Vorfeld der Tour hatten wir ein paar PNs ausgetauscht, uns aber kurz vor dem Urlaub nicht mehr gesprochen. Zeitlich könnte es noch passen.

                                                                                                Irgendwann schultern wir dann doch wieder die Rucksäcke und gehen weiter. Wir haben kaum ein paar Schritte gemacht, als uns auch schon der erste Wanderer entgegen kommt. Ich sage noch zu meinem Mann: "Stecken, also bestimmt ein Deutscher". Die Schweden und Norweger wandern fast nie mit Stecken. Wie sich schnell herausstellt habe ich auch diesmal recht mit meiner Vermutung. Und damit nicht genug, stellen wir nach kurzer Zeit fest, dass wir uns hier aus dem Forum virtuell schon kennen. Vor uns steht Vintervik. Von ihm erfahren wir, dass Kuoika ihre Tour verschieben musste. Wir unterhalten uns eine Weile, tauschen Informationen über Hütten, Wege und Wetter aus. Nach einer viertel Stunde geht es dann mit einem gegenseitigem "God tour" weiter.

                                                                                                Wir folgen dem Nordkalottleden. Es läuft sich entschieden einfacher als weglos. Der Weg verläuft oberhalb des Sees mit nur geringen Höhenunterschieden. Kleine Blockfelder sind nicht weiter schwierig. Die Sonne scheint und es ist warm. Was will man mehr?





                                                                                                Mittags erreichen wir die Vájmokstugan, die wir schon seit gestern sehen konnten. An der Tür hängt ein Zettel des Stugward. Er ist auf einer Übernachttour nach Pieskehaure. Das hatte Vintervik schon erzählt. Auch der Wetterbericht für die nächsten Tage steht mit auf dem Zettel. "Teilweise wolkig mit Regenschauern". Hört sich ja eigentlich nicht sooo schlecht an. Wir setzten uns auf die Treppe vor die warme Hüttenwand. Hier kann man es aushalten. Der Wind hat inzwischen schon wieder zugelegt, so kommt uns der Windschatten der Hütte sehr gelegen. Der Blick zurück auf den schneebedeckten Staikagipfel wird immer beeindruckender.




                                                                                                Blick von der Vaimokhütte auf den Staika.

                                                                                                Nach eine halben Stunde brechen wir wieder auf. Vor uns liegt der Anstieg zum Vájmokbákte. Vorher müssen wir noch den Fluss furten. Mit ein bisschen Suchen geht es recht einfach mit den Stiefeln. Im Scheckentempo steigen wir nun den steilen 250 m Anstieg hinauf. Die Blockfelder weiter oben sind heute in trockenem Zustand überhaupt kein Problem.


                                                                                                Aufstieg am Wasserfall entlang.


                                                                                                Ein letzter Blick auf die Vaimokhütten



                                                                                                Oben am Pass haben wir eine fantastische Sicht vom Sulitjelmamassiv bis zum Nuortta Sávllo und den weiteren Weg am Vistekjávrre. Der Blick zurück ist nicht weniger beeindruckend. Immer noch beherrscht der schneebedeckte Staikagipfel die Landschaft, über das Fierrovágge hinweg sind die ebenfalls verschneiten Gipfel des Sareks zu sehen. Ich meine sogar den Pårte identifizieren zu können.


                                                                                                Blick vom Pass nach NO über das Fierrovágge Richtung Sarek.


                                                                                                Sarekberge mit dem Pårte auf der rechten Seite (oder irre ich mich da?).


                                                                                                Noch einmal Vájmok mit Staika.


                                                                                                Blick nach Osten auf das Sulitjelmamassiv.


                                                                                                2x klicken für volle Auflösung


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                                                                                                Leider zieht es immer mehr zu, und hier oben ist der Wind schon wieder stärker und kalt. Also schnell nach unten in wärmere Gefilde. Der Abstieg gestaltet sich unproblematisch und als es wieder etwas weniger windet machen wir an einer windgeschützten Stelle eine Pause.


                                                                                                Vistekjávrre und wieder Sulitjelma.


                                                                                                Vistekjávrre von etwas weiter unten.

                                                                                                Wir studieren die Karte und beschließen unten im Vájmokvágge an der Brücke nach einem Zeltplatz zu suchen. Den nächsten Anstieg wollen wir heute nicht mehr gehen. Um 16.00 Uhr erreichen wir die Brücke. Ein Zeltplatz ist schnell gefunden.


                                                                                                Der heutige Zeltplatz liegt dem gestrigen genau gegen über.

                                                                                                Wir bauen das Zelt auf und müssen feststellen, dass es noch sehr nass ist vom Kondenswasser der letzten Nacht. Das konnte auch die Sonne heute Morgen nicht ändern. Also auswischen und in der Zwischenzeit bis der Boden innen trocken ist können wir schon mal Holz für den Hobo sammeln. Wie praktisch, dass wir quasi auf dem Winterweg zelten. Überall liegen die Reste von uralten Kvisten herum, das gibt ein feines Feuer.







                                                                                                Zuerst bekommt Benny noch sein Abendessen, dann kochen wir. Heute gibts Snabbmakaroner mit Käsesoße. Immer wieder lecker und genau so gut wie jedes Trekkingessen. Nach dem Essen gibts Kaffee und einen ganzen Topf Tee. Den Tee kochen wir inzwischen um mit den Teebeuteln den Topf zu reinigen. Meist ist danach kein weiterer Abwasch erforderlich. Natürlich ist auch der warme Tee immer willkommen. Ist es doch inzwischen wieder ganz schön ungemütlich geworden. Das Wetter sieht nicht mehr gut aus. Graue Wolken wohin man schaut, auch der Luftdruck ist wieder gefallen.

                                                                                                Wir sichern die Heringe vorsorglich wieder mit Steinen, füllen noch einmal das Wasser auf und ziehen uns dann ins Zelt zurück. Es dauert nicht lange, dann fallen auch schon die ersten Tropfen. Viel Regen fällt heute Abend aber nicht, dann ist es wieder trocken. Jetzt steht wieder das Tagebuch an, bevor wir in die Schlafsäcke kriechen.
                                                                                                Zuletzt geändert von andrea2; 03.10.2016, 15:01.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Dienstag 30.08.2016 – Tag 11

                                                                                                  Die Nacht war trocken, erst gegen Morgen fängt es an zu nieseln, bald regnet es kräftig. Es ist grau draußen und die Wolken hängen tief. Wieder einmal bleiben wir lange liegen.


                                                                                                  Tief hängen die Wolken.

                                                                                                  In einer kurzen Regenpause werden alle vors Zelt gescheucht, dann gibt es Frühstück. Heute essen wir das erste Mal das schwedische Müsli, welches wir in Miehkak gekauft hatten. Naja, man kann es essen, und das ist die Hauptsache. Eine weitere Regenpause nutzen wir um die Wasservorräte aufzufüllen.


                                                                                                  Ab und zu sieht man auch etwas weiter.


                                                                                                  Benny wird vom Wind durchgepustet.

                                                                                                  Der Wind ist wieder kräftig und es ist kalt. Mittags gibt es immer mal wieder Lücken in den Wolken, aber auch wieder kräftige Schauer. Wir können uns nicht wirklich zum Weitergehen entscheiden. Wir faulenzen im Schlafsack, die einzige Abwechslung ist das Essen. Mittags gibts ein paar Nüsse und zum Nachmittag als Highlight des Tages eine Schokolade mit kaltem Kaffe.


                                                                                                  Kaffeepause

                                                                                                  Drei Wanderer sehen wir vorbei laufen. Einer wird wohl der Hüttenwirt aus Vaimok sein. Das Abendessen ist heute kalt, aber trotzdem lecker. Es gibt Knäckebrote mit Räkost. Während des Essens schüttet es wieder ordentlich. Kurz darauf kommt die Sonne kurz durch und zaubert einen Regenbogen über den See.





                                                                                                  Auch Benny bekommt sein Abendessen. Tagebuchschreiben geht heute schnell. Um 20.00 Uhr sind wir mit allem fertig. Während es draußen weiter regnet studieren wir einmal mehr die Karte.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                    • 977
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Mittwoch 31.08.2016 – Tag 12

                                                                                                    Nachts klart es auf. Ich schaue ein paar Mal raus, aber leider lässt sich kein Nordlicht blicken. Ich schlafe entspannt weiter, hoffe auf schönes Wetter. Leider zieht es morgens sehr schnell wieder zu. Keine warme Sonne auf dem Zelt. Das Zelt ist klatschnass, da der Wind in der Nacht immer weiter nachließ. Jetzt ist es windstill. Wir stehen früh auf, können nach dem Tag im Zelt gestern nicht mehr schlafen. Es ist erst 6.30 Uhr. Der Himmel ist bleigrau, und trotz Windstille ist es kalt, aber noch ist es trocken.

                                                                                                    Benny bekommt sein Futter und wir frühstücken. Wir sind gerade erst fertig mit Essen, als es auch schon anfängt zu regnen. Wir kriechen noch einmal in die Schlafsäcke, können uns nicht recht einig werden, was wir machen. Keiner hat Lust hier noch einen Tag abzuwettern, andererseits sind die 15 km bis Pieskehaure bei diesem Wetter auch kein Vergnügen. Um 10.00 Uhr wird der Regen etwas schwächer, wir beschließen zu packen. Als das Zelt um 11.30 Uhr verpackt ist und wir startklar sind, sind wir durchgefroren und auch Benny zittert. Da kommt der Anstieg gerade recht.


                                                                                                    Aufbruch

                                                                                                    Es geht hinauf zum Vistekjávrre und an diesem entlang. Die Sicht ist gleich null, außer auf die Wolken. Es geht immer wieder über rutschige Blockfelder, und extrem schmierigen Boden, immer weiter regnet es. Je höher wir kommen desto stürmischer wird es. Noch kommt der Wind von hinten.


                                                                                                    Vistekjávrre


                                                                                                    Blick zurück über den Vistekjávrre.


                                                                                                    Immer noch weiter hinauf.

                                                                                                    Am höchsten Punkt des Wegs am Vistek können wir den Pieskehaure bereits sehen und auch die Hütten erahnen. Es wird noch Stunden dauern bis wir dort sind. Nun dreht der Wind und kommt von der Seite oder von vorne. Wir müssen uns gegen den Wind lehnen und aufpassen, dass wir nicht daneben treten bei den starken Böen. Dazu der Regen, der jetzt direkt ins Gesicht und auf die Brille gepeitscht wird. Auch Benny fühlt sich überhaupt nicht wohl. Ganz selten haben wir mal einen kleinen Durchblick durch die Wolken.


                                                                                                    Erster Blick auf den Pieskehaure.

                                                                                                    Als es langsam abwärts geht, wird zumindest der Wind etwas schwächer. Einige Blockfelder müssen immer noch überquert werden. Die Steine sind rutschig, und Vorsicht ist geboten. Die Bäche die wir furten müssen sind einfach. Auch der Weg ist eigentlich nicht weiter schwierig und bei schönem Wetter wäre es sicher eine traumhafte Panoramtour.


                                                                                                    Einer der wenigen Durchblicke durch die Wolken - Varvvekråhto.

                                                                                                    Kurz vor der Adámvallda Hochebene treffen wir den einzigen Wanderer am heutigen Tag. Bretteben geht es hier entlang. Neben uns sehen wir immer wieder auf den Varvvekjåhkå. Bald sind wir an der letzten Furt für heute. Die Wasserhöhe ist grenzwertig für die Stiefel, es läuft etwas Wasser hinein, und für die letzten Schritte nehme ich gerne die helfende Hand meines Mannes in Anspruch. Aber es ist ja eh schon alles nass, da kommt es auf das bisschen Wasser auch nicht mehr an.


                                                                                                    Letzte Furt -Blick zurück.

                                                                                                    Ein letzter Anstieg, und immer noch liegen die Hütten nicht direkt vor uns. Inzwischen sind wir ganz schön kaputt, sind wir doch den ganzen Tag ohne Pause durchgelaufen. Der letzte Kilometer ist noch einmal hart, dann stehen wir vor der Stugvardhütte. Es ist bald 18.00 Uhr und die Hüttenwirtin, eine in Schweden lebende Deutsche mit ihrer Tochter, schaut uns erstaunt an. Sie hat uns nicht kommen sehen und kaum noch mit Gästen gerechnet, wir sind bisher die einzigen für heute. Sie zeigt uns die Hütte und erklärt auch gleich was alles nicht funktioniert. An fast allen Ofenrohren läuft das Wasser rein, ein Gaslicht ist kaputt und der Gasofen für den Trockenraum funktioniert nur manchmal. Uns ist alles egal, Hauptsache ein Dach über den Kopf. Wir unterhalten uns noch eine bisschen, und sie fragt ob wir in die Sauna möchten. Wir lehnen aber dankend ab, für heute haben wir zu nichts eine Meinung, sind froh wenn wir die nassen Sachen in den Trockenraum bekommen und etwas Warmes zu essen.

                                                                                                    Ich setzte gleich mal einen Kessel mit Wasser auf und feure den Ofen an, während mein Mann Benny versorgt und abtrocknet. Der große Aufenthaltsraum ist ausgekühlt und es wird noch eine Weile dauern, bis es gemütlich warm wird. Während wir nebenbei warmen Tee trinken kommen die nassen Sachen in den Trockenraum. Zum Glück läuft der Ofen heute. Hoffen wir, dass keiner mehr kommt, denn schnell haben wir alle Leinen belegt. Jetzt steht noch eine Wäsche an, bevor wir in die trockenen Klamotten schlüpfen können. Komisch, im Zelt geht alles viel schneller!


                                                                                                    Kurze Regenpause - Blick aus dem Hüttenfenster über den Pieskehaure auf den Nuortta Sávllo.

                                                                                                    Als nächstes ist der Einkauf dran. Die Hüttenwirtin hat schon angekündigt, dass es kaum noch etwas gibt im Shop. Wir kaufen drei Blåbandgerichte, eine Packung Nudeln mit leider sehr langer Kochzeit, eine Dose Würstchen für heute Abend, zwei Tüten Gott & Blandat und noch ein paar Teebeutel. Schokolade, Knäcke oder Müsli ist alles ausverkauft. Einen halben Liter Spiritus bekommen wir auch noch. Gleichzeitig zahlen wir die Übernachtung und lösen die Familienmitgliedschaft im STF.

                                                                                                    Jetzt ist es bereits 21.00 Uhr und ganz schön dunkel. Höchste Zeit fürs Abendessen.


                                                                                                    Abendessen - wer hat das ganze Chaos hier verbreitet?



                                                                                                    Inzwischen ist es auch in der Stube etwas wärmer und gemütlicher geworden. Nach dem Essen waschen wir noch ein paar Sachen durch, ich schreibe Tagebuch. Inzwischen ist es 23.00 Uhr durch, draußen schüttet es immer noch, und wir kriechen in die Schlafsäcke.
                                                                                                    Zuletzt geändert von andrea2; 20.10.2016, 15:53.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 05.11.2012
                                                                                                      • 1929
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                      Puh, was hattet Ihr ein Sch...wetter an dem Tag. Dieser Tag war mein letzter, zwischen Njunjes und Kvikkjokk war es auch regnerisch, aber durch den Wald recht geschützt und dadurch nicht so windig.

                                                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                      Auch der Weg ist eigentlich nicht weiter schwierig und bei schönem Wetter wäre es sicher eine traumhafte Panoramtour.
                                                                                                      Das ist diese Etappe in der Tat, ich hatte ja das Glück, sie am Tag, bevor wir uns getroffen haben, zu gehen (an dem Tag, an dem es so gesässkalt von Westen geweht hat). Hoffe, Ihr kommt noch mal in die Gegend und könnt dann die Aussicht geniessen.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 734
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                        Auch ich bedaure euer tagelanges Katastrophenwetter in dieser wunderschönen Gegend. Kocht ihr eigentlich wegen Benny nicht im Zelt? Mich schauderts immernoch, wenn ich mir kaltes Abendbrot vorstelle...

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                          • 977
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                          Das Wetter war eigentlich gar nicht so schlimm. Ich habe gerade gestern wieder einmal woelfchens Sarekbericht von 2011 gelesen. Schlimmer? Geht immer! Also da hatten wir ja noch ein richtiges Prachtwetter.

                                                                                                          Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                                                                                          Hoffe, Ihr kommt noch mal in die Gegend und könnt dann die Aussicht geniessen.
                                                                                                          Bestimmt! Andererseits, es gibt noch so viele andere schöne Ecken.

                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                          Kocht ihr eigentlich wegen Benny nicht im Zelt? Mich schauderts immernoch, wenn ich mir kaltes Abendbrot vorstelle...
                                                                                                          Nein, mit Benny hat das nichts zu tun. Seitdem wir nicht mehr das komplette Tranigaset mitschleppen ist die Outdoorküche etwas wackeliger. Da vermeiden wir es in der Apsis zu kochen. Irgendwann passiert doch mal etwas.



                                                                                                          Das sieht dann so aus im Zelt. Den Windschutz legen wir unter, wenn es nicht so stark windet, damit das Grünzeug nicht anbrennt.



                                                                                                          Oder so mit Windschutz, hier ein Bild vom letzten Jahr. Geht alles, aber man muss schon sehr aufpassen.

                                                                                                          Das kalte Abendessen war aber auch wirklich eine Ausnahme. Nachdem wir den ganzen Tag im Schlafsack lagen, war uns ja auch nicht kalt. Knäckebrot ist auf Tour sowieso immer eine willkommene Abwechslung.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 20.08.2015
                                                                                                            • 361
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                            Und damit nicht genug, stellen wir nach kurzer Zeit fest, dass wir uns hier aus dem Forum virtuell schon kennen. Vor uns steht Vintervik. Von ihm erfahren wir, dass Kuoika ihre Tour verschieben musste. Wir unterhalten uns eine Weile, tauschen Informationen über Hütten, Wege und Wetter aus. Nach einer viertel Stunde geht es dann mit einem gegenseitigem "God tour" weiter.
                                                                                                            Verrückt! Das scheint hier also tatsächlich immer mal zu passieren, dass man die virtuellen Forumsfreunde dann in echt kennenlernt. Trotz dieser Weltenferne und Sterneneinsamkeit. Phantastisch!

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                              • 977
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                              Das kommt gar nicht so selten vor. Uns ist es schon zweimal passiert, dass wir im Nachhinein hier im Forum erkannt wurden. Aber wir sind ja nun mit dem Hund auch nicht gerade unauffällig.

                                                                                                              Dass wir jemanden treffen, der uns auch wirklich ein Begriff ist aus dem Forum, war das erste Mal.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 29.05.2010
                                                                                                                • 1280
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                Weiterhin ein echt schöner Bericht!

                                                                                                                Und nicht nur wegen Benny.

                                                                                                                Welche KB-Brennweiten hast Du eigentlich dabei. Ein Weitwinkelzoom und ein Tele ? Ich will demnächst auch mal mehrere Objektive mitnehmen aber dafür muss ich sie mir erstmal kaufen und suche da noch nach Inspiration.


                                                                                                                Lese den Bericht übrigens auch deshalb gern, weil wir nächstes Jahr die Begriffe Saltfjell-Sulitjelma-Junkerdalen in die Waagschale werfen und da es eine mehr chillige Tour werden soll (Angeln und richtig kochen), sind wir auch an Hütten interessiert.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                  • 977
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Weiterhin ein echt schöner Bericht!
                                                                                                                  Und nicht nur wegen Benny.
                                                                                                                  Danke

                                                                                                                  Ich habe bisher nur die Kitobjektive von Sony. 16-50 und 55-210 mm. Ich hab mir die Kamera erst kurz vor dem Urlaub zugelegt und muss erst mal sehen wie zufrieden ich bin und was ich noch in bessere Objektive investieren möchte.

                                                                                                                  Alle Bilder, die ich in diesem Bericht eingestellt hab sind nur aus den JEPGs bearbeitet. Das neue Lightroom, welche die RAWs (bzw die ARWs bei Sony) lesen könnte liegt schon hier, läuft aber auf dem alten Rechner nicht mehr.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                                                    • 1022
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                    Einfach schön zu lesen und eben die Bilder, Mensch da fühlt man sich sofort zu hause! Die Aussagekraft der einzelnen Bilder , vor allem wenn man das vor Ort ähnlich erlebt hat, ist echt stark. Habt ihr mit den Daunenschlafsäcken in Verbindung mit der Feuchtigkeit keine Probleme gehabt ? Nun ja der Trangia in abgespeckter Form, ist wohl wirklich wackelig!? Kocht ihr sonst im Zelt? Ich habe noch nie im Zelt gekocht, meine Angst , das es dann irgend wann durch läst , ist da zu groß .



                                                                                                                    Gruss Michael
                                                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 29.05.2010
                                                                                                                      • 1280
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Danke

                                                                                                                      Ich habe bisher nur die Kitobjektive von Sony. 16-50 und 55-210 mm. Ich hab mir die Kamera erst kurz vor dem Urlaub zugelegt und muss erst mal sehen wie zufrieden ich bin und was ich noch in bessere Objektive investieren möchte.
                                                                                                                      Kitobjektive sind ja teilweise viel besser als Ihr Ruf.

                                                                                                                      Jedenfalls schöne Fotos!

                                                                                                                      Das mit dem Kochen und dem Wetter draußen (meist in dieser Gegend ja kalter Wind oder Regen) ist übrigens der Hauptgrund, weshalb wir die letzten Jahre nur noch Wasser heiß gemacht haben. Das funktioniert in der Apsis immer irgendwie und die 2 Minuten kann man aufpassen und gemütlich im Schlafsack bleiben.

                                                                                                                      Allerdings habe ich während eines 14stündigen Unwetters in Schottland gelernt, dass es sinnvoll ist, auf der wetterabgewandten Seite zu kochen.

                                                                                                                      https://youtu.be/6Lfp9xT15vE

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        • 1591
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                        Hallo Andrea, ich bin immer noch mit Spannung dabei, die Bilder von den Prachttauchern sind ja wundervoll!!!
                                                                                                                        Ich habe gerade mal in meinen Notizen geguckt, am 30. August war ich im Hoiganvaggi unterwegs und habe sehr mit dem Wetter gehadert...
                                                                                                                        OT: Immer noch keine Pilze in der Eifel, oder? Hier im Wald ist der Regen der letzten Tage kaum auf dem Boden angekommen. Da tut sich gar nix

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                          • 23.09.2010
                                                                                                                          • 977
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                          Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Kocht ihr sonst im Zelt? Ich habe noch nie im Zelt gekocht, meine Angst , das es dann irgend wann durch läst , ist da zu groß.
                                                                                                                          Mit dem Trangia im VE25 haben wir bei schlechtem Wetter oft in der Apsis gekocht. Allerdings ist die auch deutlich größer und man kann den Eingang wahlweise nach rechts oder links öffnen, sich also die wind- und regengeschütztere Seite aussuchen. In den meisten Fällen haben wir den Trangia dann so weit aus dem Zelt geschoben, dass man noch aus dem Zelt heraus kochen konnte. Beim Nammtj ist das schwieriger, wenn der Wind gerade auf den Eingang steht, dann wird im Zelt alles nach. Also muss die Apsis zu sein. Geht aber, man sollte sich aber aufs Kochen konzentriern und nichts anderes nebenbei mache. Gerne machen wir es nicht.

                                                                                                                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Kitobjektive sind ja teilweise viel besser als Ihr Ruf.

                                                                                                                          Jedenfalls schöne Fotos!
                                                                                                                          Danke.

                                                                                                                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Das mit dem Kochen und dem Wetter draußen (meist in dieser Gegend ja kalter Wind oder Regen) ist übrigens der Hauptgrund, weshalb wir die letzten Jahre nur noch Wasser heiß gemacht haben. Das funktioniert in der Apsis immer irgendwie und die 2 Minuten kann man aufpassen und gemütlich im Schlafsack bleiben.

                                                                                                                          Allerdings habe ich während eines 14stündigen Unwetters in Schottland gelernt, dass es sinnvoll ist, auf der wetterabgewandten Seite zu kochen.

                                                                                                                          https://youtu.be/6Lfp9xT15vE
                                                                                                                          Nur fertige Gerichte mit Wasser aufzuschütten, dazu konnten wir uns bisher nicht druchringen. In den meisten Fällen sind mir die Fertiggerichte zu stark gewürzt und vor allem auch zu teuer. Wir kochen fast immer eine Mahlzeit für eine Person mit einer zusätzlichen Portin Nudeln oder Reis (etwa 125g), dann reichlich Butter rein, das passt genau für zwei Personen. Für absolutes Sauwetter, gibts auch schon mal Müsli am Abend. Ich glaube das Wetter auf deinem Video wäre so ein Fall gewesen.

                                                                                                                          OT: Hast du noch Süße Momente bekommen? Seitdem Dr. Oetker nur noch Meine Momente verkaufen, für die man noch extra Milchpulver braucht, haben wir die nicht mehr dabei.

                                                                                                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Hallo Andrea, ich bin immer noch mit Spannung dabei, die Bilder von den Prachttauchern sind ja wundervoll!!!
                                                                                                                          Ich habe gerade mal in meinen Notizen geguckt, am 30. August war ich im Hoiganvaggi unterwegs und habe sehr mit dem Wetter gehadert...
                                                                                                                          OT: Immer noch keine Pilze in der Eifel, oder? Hier im Wald ist der Regen der letzten Tage kaum auf dem Boden angekommen. Da tut sich gar nix
                                                                                                                          Ja, allein für die Prachttaucher hat sich das mitschleppen des Telezooms schon gelohnt.

                                                                                                                          Du warst dieses Jahr also weiter nördlich. Da kommt doch bestimmt auch noch ein Bericht.

                                                                                                                          Immer noch keine Pilze. Das bisschen Regen hat bei uns auch nicht geholfen. Gestern Morgen hat es kräftig geforen. Mal sehen ob überhaupt noch was kommt.

                                                                                                                          Dauert leider noch etwas bis es weiter geht, ich hab im Moment zu wenigs Zeit.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 29.05.2010
                                                                                                                            • 1280
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                                                                                                            OT: Hast du noch Süße Momente bekommen? Seitdem Dr. Oetker nur noch Meine Momente verkaufen, für die man noch extra Milchpulver braucht, haben wir die nicht mehr dabei.
                                                                                                                            OT: Nein, natürlich war es "Mein Moment", da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Aber so schlimm finde ich das mit dem Milchpulver auch nicht. Liegt aber wohl auch an unser minimalistischen Küche, da brauchen wir jede Kalorie. Naja, nächstes Jahr ist eine Tour mit weniger Anspruch an die Wege, aber umso mehr an die Kulinarik geplant. Mal abwarten

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Erfahren
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                                                                                                                              • 199
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Mit dem Trangia im VE25 haben wir bei schlechtem Wetter oft in der Apsis gekocht.
                                                                                                                              OT: Ich koche seit 20 Jahren mit Trangia bei Zweier-Touren mit dem VE25 grundsätzlich im Zelt, dasselbe bei Solotouren mit meinem TNF Westwind.

                                                                                                                              Wenn man halbwegs Ordnung im Zelt hält, sich ne kleine (ggf. temporäre) Kochecke einrichtet und für die Dauer der Prozedur ausreichend Acht gibt und die Füße stillhält, geht absolut nichts über solcherlei Komfort, speziell wenn draußen Mistwetter ist oder es einfach sehr kalt und/oder windig ist, selbst in der Apsis.

                                                                                                                              Daneben genießen ich und speziell meine Freundin es sehr, bei besonders kalten Abenden/Nächten das Zelt von innen mit dem Trangia sowie einer geringen Menge Spiritus ab und zu auf wohlige 20-25°C aufzuheizen. Das hält dann natürlich nicht ewig, tut bei solchen Bedingungen aber einfach ungemein gut. Auch lassen sich so ggf. nassgeschwitzte Klamotten ziemlich zügig trocknen.

                                                                                                                              Das mit den süßen Momenten ist allerdings wirklich schade, die haben wir letztes Jahr auch schon nicht mehr bekommen und dementsprechend vermisst. Naja, solange es als Nachtisch noch Ruf Fruchtsuppen zu kaufen gibt, kann ich das halbwegs verschmerzen, auch wenn die natürlich kalt sind...

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                • 977
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Donnerstag 01.09.2016 – Tag 13

                                                                                                                                Ich habe nicht gut geschlafen. Das Problem habe ich oft in den Hütten. Nach den Nächten im Zelt ist es viel zu warm und das Bett ist zu weich. Das Tropfen des am Ofenrohr herunterlaufenden Wassers war auch nicht gerade zuträglich für eine gute Nachtruhe. Nachdem ich eh nicht mehr schlafen kann, stehe ich um kurz vor 6 Uhr auf und schleiche mich raus. Erst mal den Ofen in der Stube einheizen, dann gehe ich mit der Kamera vor die Tür. Das Wetter weiß nicht so recht was es will. Blauer Himmel auf der einen Seite und sogar ein paar sonnige Flecken auf den gegenüberliegenden Hängen. Auf der anderen Seite hängen die Wolken grau und tief, aber immerhin kann man ein Stück des Gletschers sehen.


                                                                                                                                Blick über den Pieskehaure am frühen Morgen.


                                                                                                                                Da ist ja wirklich ein Gletscher hinter der Hütte.

                                                                                                                                Die Männer stehen auch bald auf. Während mein Mann ein paar Schritte mit Benny geht, mache ich das Frühstück. Und schon fängt es auch wieder an zu regnen. Nach dem Frühstück machen wir uns ans Packen und Hütte putzen. Die nassen Sachen sind im Trockenraum recht gut getrocknet.


                                                                                                                                Blick aus dem Fenster, ein neugieriges Rentier beäugt uns.

                                                                                                                                Wasser und Holz auffüllen, kehren und wischen, wirklich schneller als im Zelt sind wir nicht. Zwischendurch kommt die Hüttenwirtin vorbei. Wir müssen die Daten für die STF-Mitgliedschaft ausfüllen und unterhalten uns eine ganze Weile über Gott und die Welt. Auf unsere Frage nach dem Boot in Mavas, kann sie uns aber auch nichts sagen. Sie weiß nur, dass der Weg eben nach Mavas geht. Von dort gekommen ist wohl in dem Sommer keiner, wir haben auch im Hüttenbuch keinen entsprechenden Eintrag gefunden. Alles sehr seltsam. Aber eigentlich haben wir uns eh schon entschieden über Norwegen und den Junkerdal Nationalpark zurück zu laufen. Bei den Wetteraussichten kann sie uns keine große Hoffnung machen, die nächsten Tag ist keine Wetterbesserung in Sicht.


                                                                                                                                Alles wieder ordentlich!

                                                                                                                                Bis wir wirklich los kommen, ist es schon Mittag. Nachdem zwischenzeitlich sogar wunderbar die Sonne schien, sieht es jetzt wieder sehr grau aus. Wir ziehen sicherheitshalber gleich wieder die Regenhosen über, lassen die Ponchos aber stecken, in der Hoffnung, dass es bei kurzen Schauern bleibt.


                                                                                                                                Da scheint die Sonne, da wollen wir hin.


                                                                                                                                Blick zurück, Brücke über den Varvvekjåhkå.

                                                                                                                                Gleich hinter der Hütte geht es mit der Brücke über den Varvvekjåhkå und dann um das Delta des Lájrrojåhkå herum. Für das Furten des namenlosen Flusses ziehe ich mal wieder die Crocs an, während mein Mann so hinüber kommt. Kurz darauf folgen die Brücken über die beiden Gletscherflüsse Labbájåhkå und Lájrrojåhkå.


                                                                                                                                Schon wieder Regenschauer, Blick über den Pieskehaure.


                                                                                                                                Delta des Lájrrojåhkå.


                                                                                                                                Labbájåhkå


                                                                                                                                Labbájåhkå


                                                                                                                                Labbájåhkå

                                                                                                                                Weiter geht es immer am Hang des Lájrro entlang. Ich bin nicht besonders motiviert heute, ich hab zu wenig geschlafen und außerdem steckt mir der gestrige Tag noch in den Knochen, Knie und Hüfte beschweren sich etwas. Das Wetter wechselt alle paar Minuten. Schien gerade noch die Sonne, so ziehen kurz darauf schon wieder bedrohlich graue Wolken auf. Die Lichteffekte sind dadurch aber besonders schön. Unter uns liegen der grüne Pieskehaure und das Lájrrodelta, lange können wir die Hütten von Pieskehaure noch sehen.


                                                                                                                                Regen und ...


                                                                                                                                ... Sonnenschein




                                                                                                                                Blick zurück aufs Delta des Lájrrojåhkå



                                                                                                                                Die Vegetation hier an der Nordseite des Pieskehaure ist beeindruckend. Anscheinend ist diese Stelle entweder besonders geschützt oder warm. Sehr viele Fjällblumen können wir identifizieren. Zum Teil noch blühend wie riesige Stauden von Engelwurz, Kratzdistel, Rosenwurz und Steinbrech. Von vielen anderen stehen nur noch die verblühten Fruchtstände. Eisenhut, Trollblume, Storchschnabel, Karlszepter, Schwedischer Hartriegel, Norwegisches Ruhrkraut, Goldrute, Lebendgebärender Knöterich, Sumpfherzblatt, Klappertopf und sicher noch viele mehr. Daneben natürlich auch rot gefärbte Sträucher von Blaubeere, Rauschbeere und Alpen-Bärentraube. Im Sommer muss es hier fantastisch sein.

                                                                                                                                Der Weg ist den ganzen Tag ausgesprochen nass, sumpfig und aufgeweicht. Ab und zu müssen wir genauer suchen wo es weiter geht. Meist verliert sich der Weg etwas, wenn es durch Weidendickicht geht. Wir erreichen den Abzweiger nach Muorki. Hier geht, wie schon in verschiedenen Berichten zu lesen war, der Weg nach Mavas kaum sichtbar links weiter.


                                                                                                                                Kurz bevor wir den Weg nach Mavas verlassen, im Hintergrund wieder einmal der Nuortta Sávllo.


                                                                                                                                Nuortta Sávllo


                                                                                                                                Wir folgen dem breit ausgetreten Pfad bergauf. Das Gelände ändert sich, wir laufen jetzt über glatt geschliffene Felsen kaum noch über Geröll, daneben aber auch viel Grün. Noch scheint bei uns die Sonne, aber rundherum sehen wir immer mehr Schauer.


                                                                                                                                Ein letzter Blick auf den Pieskehaure.

                                                                                                                                Gerade als wir die Grenze zu Norwegen erreichen entsteht ein fantastischer Regenbogen.


                                                                                                                                Rotes T - wir sind in Norwegen.


                                                                                                                                Regenbogen von Norwegen nach Schweden, in der Bildmitte die Grenze.


                                                                                                                                Sulitjelma, leider nur teilweise zu sehen.

                                                                                                                                Noch ein kleines Stück bergauf, dann können wir den Muotkejávrre bereits sehen. Kurz vor der Hütte suchen wir einen Zeltplatz. Wir sind nicht sicher, ob wir direkt am Ufer des Sees später noch was finden werden. Und so bauen wir um 17.30 Uhr das Zelt auf.



                                                                                                                                Der Weg zum Wasser ist heute etwas weiter, ansonsten folgt die übliche Abendroutine. Wir haben einen tollen Blick auf Sulitjelma, oder besser wir hätten, denn die Berggipfel sind in den Wolken. Und auch dieser Rest verschwindet bald, als wieder Regen einsetzt. Zu der Zeit sind wir mit dem Kochen zum Glück schon fertig. Den Tee müssen wir in der Apsis kochen. Insgesamt hatten wir heute Glück mit dem Wetter. Tagsüber hat es nur ab und zu leicht geschauert, während wir rundherum immer wieder dicke Regenwolken sahen. So, nun noch schnell Tagebuch schreiben, und dann bin ich fertig mit der Welt. Es ist erst 20.30 Uhr, aber ich bin totmüde.
                                                                                                                                Zuletzt geändert von andrea2; 09.10.2016, 18:59.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                  Der länderübergreifende Regenbogen gefällt mir

                                                                                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Da kommt doch bestimmt auch noch ein Bericht.
                                                                                                                                  Ja, ist in Planung, auch wenn es diesmal weniger Spannendes zu berichten gibt als letztes Jahr. Aber derzeit komme ich nicht so recht dazu, wahrscheinlich wird's eher wieder Januar...
                                                                                                                                  Erstmal reise ich mit großem Vergnügen weiter bei Dir mit

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                                                                    • 1022
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Diese Bilder mit Regenbogen, einfach toll
                                                                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                      • 977
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      Freitag 02.09.2016 – Tag 14

                                                                                                                                      Ich bin gestern Abend auch wirklich sofort eingeschlafen und habe gut und vor allem lange geschlafen, dass es die ganze Nacht regnete war mir erst mal egal. Morgens kommen wir nur schwer aus den Schlafsäcken. Es ist kalt und alles ist klamm. Erst als der Regen um 7.30 Uhr eine kurze Pause einlegt, nutzen wir die Gelegenheit, scheuchen Benny vor die Tür und uns selber dann auch. Anschließend gibts für alle Frühstück. Für uns wieder einmal kalt. Keiner hat Lust den Kocher anzuwerfen. Von den Bergen kann man nichts sehen, die Wolken hängen bis auf den See.

                                                                                                                                      Es nieselt mehr, als dass es regnet und so haben wir auch keinen wirklichen Grund heute nicht weiter zu gehen. Aber der Boden ist inzwischen durchgeweicht und sehr nass. Überall steht das Wasser. Wir packen, wenn auch etwas unmotiviert. Und so dauert es auch entsprechend länger, bis wir fertig sind. Das Zelt müssen wir klitschnass einpacken. Gegen 11.00 Uhr können wir starten. Wir hoffen es bleibt beim Nieselregen und lassen die Ponchos im Rucksack.



                                                                                                                                      Zuerst geht es das kleine Stück abwärts bis zur Muorkihytta, die wunderschön direkt am See liegt. Heute allerdings eher ungünstig, da der Wind den Regen über den See bläst. Hier teste ich ob unser DNT Schlüssel, der schon über 20 Jahre in einer Schublade verstaubte, noch passt. Und tatsächlich, es ist immer noch der gleiche. Mit unserer STF-Mitgliedschaft dürfen wir nun auch die norwegischen Hütten nutzen. Ungünstig wäre für uns aber gewesen, dass Benny nur in den Vorraum der Hütte darf. Und das ist zu kalt für ihn, wenn er nass ist. Gut, dass wir im Zelt geschlafen haben. Wir verschließen die Hütte wieder sorgfältig und gehen weiter.


                                                                                                                                      Die kleine Muorkihytta.


                                                                                                                                      Blick zurück auf die Hütte.

                                                                                                                                      Das erste Stück am See entlang geht sich sehr entspannt, es ist nur sehr, sehr nass. Der Regen wird langsam stärker. Aber irgendwann haben wir den Zeitpunkt verpasst die Poncho noch überzuziehen, jetzt ist eh schon alles nass. Da wir die Rucksäcke immer mit im Zelt haben, achten wir sehr darauf, dass sie nicht nass werden.


                                                                                                                                      Am Muotkejávrre, Benny ist nicht besonders glücklich über das Wetter.


                                                                                                                                      Muotkejávrre

                                                                                                                                      Etwa bei der Hälfte des Sees wird der Weg etwas anstrengender. Es geht immer wieder am Hang bergauf, um steile Uferpassagen zu umgehen. Zum Ende des Muotkejávrre besteht das Gelände hauptsächlich aus glattgeschliffenen Felsplatten, die zum Teil sehr rutschig sind. Ab und zu erlauben die Wolken einen kurzen Blick zum Himmel, oder auf die Berge. Aber nach wenigen Minuten setzt immer wieder der Regen ein. Durch die Brillen können wir kaum noch etwas sehen. Da der Wind von vorne kommt, hilft auch kein Mützenschirm.

                                                                                                                                      Hier am Ende des Sees befindet sich eine kleine Siedlung. Wir sind überrascht, auf unserer schwedischen Karte sind keine Hütten eingezeichnet. Alles sieht verlassen und bereits winterfest aus. Im Windschatten einer Hütte machen wir Pause. Ich bin etwas entsetzt, wie nass die Rucksäcke, trotz des Rucksackschutzes, bereits sind. Das Wasser hat sich den ganzen Rücken hinunter gesogen. Auch die neuen Sealskizhandschuhe sind total durchgeweicht. Bisher wärmen sie noch, es war nur immer sehr schwierig sie aus und wieder anzuziehen. Fotos beschränken sich daher heute auf ein Minimum. Lange können wir nicht sitzen bleibe, dann wird es zu kalt und vor allem Benny friert mit seinem nassen Fell im Wind.


                                                                                                                                      Siedlung am Ende des Muotkejávrre.


                                                                                                                                      Da gehts weiter zum Lámivatnet.

                                                                                                                                      Also schultern wir wieder die Rucksäcke und versuchen uns in die nassen Handschuhe zu quälen. Gut dass uns keiner fluchen hört. Bei mir dauert es eine Weile, aber dann habe ich trotz der nassen Handschuhe wieder warme Hände. Mein Mann wird den ganzen Tag nicht mehr richtig warm. Überhaupt stellen wir fest, dass er jetzt viel schneller friert als ich. Meist ist das umgekehrt. Wahrscheinlich war es keine gute Idee eine Woche vor Tourstart noch einen Ultramarathon zu laufen. Jetzt nach 14 Tagen Tour fehlt so langsam die Substanz um noch etwas zuzusetzen. So zumindest erklären wir und das.


                                                                                                                                      Oberhalb des Lámivatnet - Blick auf Sulitjelma.


                                                                                                                                      Blick zurück über den Muotkejávrre.

                                                                                                                                      Der Weg geht nun oberhalb des Lámivatnet weiter. Die glatten Felsplatten machen nicht wirklich Spaß und immer wieder müssen Flüsse gefurtet werden. Alle lassen sich aber gut mit den Stiefeln durchwaten.






                                                                                                                                      Lámivatnet

                                                                                                                                      Nach vier Stunden erreichen wir gegen 15.00 Uhr den Abzweiger zur Calalveshytta. 10 km sind es noch, das wird heute wohl nichts mehr werden. Nach Mourki sind 11 km angeschlagen. Ein bisschen wollen wir aber noch weiter gehen. Es folgt ein steiler Aufstieg genau in Richtung Süden. Durch einige der Flüsse, die wir unten am See schon durchwatet haben, müssen wir jetzt noch einmal hindurch. Der Weg führt zunehmend über die ungeliebten rutschigen Felsplatten, dann wird auch noch der Regen stärker, und ab und zu mischen sich die ersten Schneeflocken dazwischen. Jetzt reicht es uns. Das ist das letzte was wir wollen, bei Schnee über diese Felsplatten zu eiern. Also muss ein Zeltplatz her. Das ist gar nicht so einfach. Viele Flächen stehen unter Wasser, der Rest ist Fels. Aber irgendetwas findet sich doch immer. Der Platz ist zwar schief, die Heringe gehen nicht gut rein, aber die Aussicht ist fantastisch, wie wir wenig später feststellen werden. Wir bauen das Zelt im Regen auf. Nachdem wir es heute Morgen schon nass einpacken mussten ist es total nass von innen, auf dem Boden steht das Wasser.

                                                                                                                                      Aber wir wollen erst mal raus aus dem Regen. Die Rucksäcke sind eh nass, also nehmen wir nur den Rucksackschutz ab und schieben sie ins Zelt. Dann quetschen wir uns alle drei in die Apsis und beginnen das Zelt auszuwischen. Mit einem Lumpen, den wir immer zum Zeltabwischen dabei haben und dem Hundehandtuch geht es ganz gut. Danach ist Benny dran, er friert schon und wird nun abgerubbelt und kommt unter seine Decke ins Zelt. Inzwischen ist der Zeltboden etwas abgetrocknet, und wir können die Isomatten rausholen, und uns selber trockene Sachen anziehen. Bevor wir die Daunenschlafsäcke rausholen, wickeln wir die nassen Rucksäcke in die Ponchos ein.


                                                                                                                                      Zeltplatz über dem Lámivatnet.


                                                                                                                                      Blick über Lámivatnet und Muotkejávrre, gleich neben dem Zelt steht schon das Wasser.

                                                                                                                                      Nur kurz aufwärmen, dann müssen die Heringe noch mit Steinen gesichert werden und Wasser geholt werden. Jetzt kann Benny sein Fressen bekommen. Danach ist er glückklich und kann sich langsam entspannen. Bald schläft er tief und fest in seiner Ecke. Man glaubt es kaum, aber seit das Zelt steht, regnet es nicht mehr. Wir nutzen die Gunst der Stunde und kochen gleich. Spätestens nach dem Tee ist uns nicht mehr gar so kalt. Sogar die Sonne lässt sich blicken und man kann wieder die Berge sehen. Wir legen die nassen Jacken zum Trocknen aus, viel bringt es nicht, dazu ist es zu kalt.


                                                                                                                                      Abendsonne

                                                                                                                                      Inzwischen ist es 19.00 Uhr und das Tagebuch wartet auf den täglichen Tourenbericht. Ganz schön frisch heute, bei diesen Temperaturen. Aber wenn wir schon einmal so eine herrliche Aussicht haben, wollen wir die auch noch etwas genießen. Also schreibe ich mit Handschuhen. Zum Glück hab ich außer den Sealskiz noch dünne Laufhandschuhe dabei.

                                                                                                                                      Nun ist es gleich 20.00 Uhr, alt werden wir heute sicher nicht mehr. Ich wollte mich nur kurz aufwärmen im Schlafsack, bin aber schnell eingeschlafen. Zum Glück hatte ich ja zumindest schon die Zeltklamotten an. Erst um 23.00 Uhr wache ich auf, weil die Blase drückt. Eigentlich wollte ich nur kurz raus und gleich weiter schlafen, aber was sehe ich? Ein gigantisches Nordlicht!!

                                                                                                                                      Natürlich ist die Kamera nicht entsprechend eingestellt, und ohne Brille kann ich das Display nicht lesen. Aber die Brille ist schon weggepackt. Wäre es doch nur nicht so kalt! Schnell die Brille raus. Was ist das? Akku nur noch auf 10%. Mist, war doch abends noch bei 40%. Das muss an der Kälte liegen. Also schnell Modus auf M, Blende 5.6 und Zeit 15´´, Iso auf auto lassen und dann Selbstauslöser. Aber wie zum Henker bekomme ich den Fokus auf manuell? Ich finde es auf die Schnelle im Dunkeln nicht mehr raus. Also versuche ich es so.





                                                                                                                                      Zufrieden bin ich mit den Bildern nicht. Wäre schon schön gewesen, wenn die Berge im Hintergrund scharf wären. Aber besser als gar nichts. Inzwischen ist mir so kalt, dass ich die Kamera kaum noch auslösen kann. Also Schluss für heute, ab in den Schlafsack und Nordlicht einfach nur noch bewundern. Was für ein genialer Abschluss dieses nassen Tages.

                                                                                                                                      Edit: Ich muss mich korrigieren, die Polarlichtbilder sind mit 8 sec aufgenommen worden, nicht mit 15.
                                                                                                                                      Zuletzt geändert von andrea2; 18.10.2016, 17:59.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 27.09.2015
                                                                                                                                        • 1022
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        Polarlichter , wow das hat was !
                                                                                                                                        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          • 1591
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                                                                                                                                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Wahrscheinlich war es keine gute Idee eine Woche vor Tourstart noch einen Ultramarathon zu laufen.
                                                                                                                                          Monschau???

                                                                                                                                          Also ich finde Deine Bilder von den Polarlichtern fantastisch und ich freue mich, dass sie Euch nach dem nassen und kalten Tag ein bisschen belohnt haben...

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            OT:
                                                                                                                                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Monschau???
                                                                                                                                            Stimmt, gut recherchiert.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              • 734
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Ultramarathon ...
                                                                                                                                              Was für eine Grundlage ...
                                                                                                                                              Ich bin total stolz, es nach der letzten Tour bis zum Halbmarathon geschafft zu haben .

                                                                                                                                              Habt ihr an der Pieskehaure-Nordseite wirklich kein Problem mit dem Weg gehabt? Bisher hat da noch jeder drüber geklagt.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                • 977
                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Habt ihr an der Pieskehaure-Nordseite wirklich kein Problem mit dem Weg gehabt? Bisher hat da noch jeder drüber geklagt.
                                                                                                                                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Der Weg ist den ganzen Tag ausgesprochen nass, sumpfig und aufgeweicht. Ab und zu müssen wir genauer suchen wo es weiter geht. Meist verliert sich der Weg etwas, wenn es durch Weidendickicht geht. Wir erreichen den Abzweiger nach Muorki. Hier geht, wie schon in verschiedenen Berichten zu lesen war, der Weg nach Mavas kaum sichtbar links weiter.
                                                                                                                                                Eigentlich nicht, das waren höchstens mal ein paar Meter, wenn die Spuren auseinander gegangen sind. Aber wir mussten schon auch gut aufpassen. Die Steinmännchen waren nicht besonders zahlreich, und auch die Markierung hätte besser sein können. Allerdings waren da auch ein paar Stellen, da haben wir schon gesagt, wären wir aus der anderen Richtung gekommen wir wären auch falsch gelaufen.
                                                                                                                                                Aber wir hatten ja auch einen Hund dabei. Benny hat meist genau den richtigen Weg gewählt, und da er immer der erste sein muss, gehen wir automatisch da weiter, wenn es so aussieht als könne das der richtige Weg sein.

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                  • 20.08.2015
                                                                                                                                                  • 361
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                  Oh Mann, schlechtes Wetter kann einem die Tour zur Tortur machen, oder? Habe mit Euch gelitten. Ich finde immer, es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man nicht mehr warm wird. Aber vielleicht gewöhnt man sich auch dran?

                                                                                                                                                  Die Idee mit dem Strecken des Outdooressens mit Nudeln oder Reis finde ich klasse. Mir ist das auch oft zu salzig. Werde ich auch mal ausprobieren.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    • 1591
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                    OT:
                                                                                                                                                    Stimmt, gut recherchiert.
                                                                                                                                                    Na, ja, ich hatte schon mal davon gehört...

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                                      • 977
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      Samstag 03.09.2016 – Tag 15

                                                                                                                                                      Wieder einmal kann ich morgens nicht lange schlafen. Bereits ab 5.00 Uhr bin ich wach und fühle mich ausgeschlafen. Ich schaue raus, der Himmel, der die ganze Nacht sternenklar war, zieht schon wieder langsam zu. Ob das noch was wird mit der Sonne auf dem Zelt heute Morgen? Es hat wieder einmal gefroren. Bei jeder Berührung rieselt das gefrorene Kondenswasser vom Außenzelt herunter. Um sechs Uhr hab ich keine Lust mehr liegen zu bleiben. Ich möchte ein paar Fotos machen, wer weiß wie lange man die Berge noch sehen kann.

                                                                                                                                                      Ich ziehe alle warmen Klamotten an, die ich dabei habe und verlasse das Zelt. Die Regenjacke ist am Kragen und den Ärmeln noch unangenehm feucht, aber ohne Jacke ist es zu kalt. Nicht nur das Zelt ist von innen und außen vereist. Auch der Boden ist gefroren und auf den Pfützen ist eine Eisschicht.






                                                                                                                                                      Sulitjelma ohne Wolken.

                                                                                                                                                      Als ich den Weg weiter nach oben gehen möchte, rutsche ich erst einmal zwei Schritte rückwärst. Der feuchte Weg ist spiegelglatt geworden. Aber die Sicht auf Sulitjelma ist noch frei. Neben dem Weg gehe ich ein bisschen den Hang hoch, bis die Sonne aufgeht. Alles wird in wunderbar warmes Licht getaucht. Ich mache einige Fotos, bis es mir dann doch zu kalt wird, und ich schnell wieder ins Zelt und den Schlafsack krieche. Jetzt hat Sulitjelma schon wieder eine Mütze auf.


                                                                                                                                                      Sonnenaufgang






                                                                                                                                                      Rentierflechte auf Eis.


                                                                                                                                                      So könnte das Wetter bleiben.

                                                                                                                                                      Um 7.00 Uhr stehen wir endgültig auf. Heute gibt es warmes Wasser zum Frühstück. Das können wir bei diesen Temperaturen auch gut gebrauchen. Die Sonne hat nur ein kurzes Gastspiel gegeben und ist bereits wieder hinter den zunehmenden Wolken verschwunden. Nach dem Essen wärmen wir uns etwas in den Schlafsäcken. Jeden Morgen fällt es uns schwerer uns zum Packen zu motivieren. Wenn wir dann aber auf dem Weg sind, sind wir doch zufrieden, draußen unterwegs zu sein. Zumindest wenn es nicht den ganzen Tag regnet.

                                                                                                                                                      Lustlos packen wir zusammen. Irgendwann muss aber der Schlafsack eingepackt werden, und dann muss es zügig weiter gehen, sonst wird es zu kalt. Auch Benny friert wenn er draußen warten muss, bis wir das Zelt fertig ausgeräumt haben. Wir lassen ihn so lange wie möglich im Windschatten der Apsis liegen. Der Wind der sich in der Nacht gelegt hatte, bläst wieder stark.


                                                                                                                                                      Aufbruch, inzwischen wieder wolkig.

                                                                                                                                                      Kurz nach 10.00 Uhr sind wir fertig. Den Rucksackschutz lassen wir erst einmal eingepackt damit die nassen Rucksäcke etwas abtrocknen können. Die nassen Handschuhe sind nicht tragbar und kommen außen an den Rucksack. Die Jacken sind bald wieder trocken und angenehm warm. Das Eis ist inzwischen überall getaut. Es folgt ein kurzer Anstieg, bis wir die Höhe erreicht haben. Jetzt geht es in leichtem Auf und Ab über die glattgeschliffenen Felsen oder zwischen den Felsrippen hindurch. Nachdem die Felsen abgetrocknet sind, geht es sich recht bequem.


                                                                                                                                                      Erster Ausblick nach Süden


                                                                                                                                                      Und noch ein Blick zurück auf Sulitjelma.


                                                                                                                                                      Ein kurzer Durchblick auf Langvatnet und den Ort Sulitjelma.

                                                                                                                                                      Bald beginnt der Abstieg in den Talkessel der ersten Brücke. Wir sind noch keine Stunde unterwegs, als es auch schon wieder anfängt zu nieseln. Nach der gestrigen Erfahrung kommt jetzt wieder die volle Regenmontur zum Einsatz, Rucksackschutz, Regenhose, Regenjacke und Poncho. 10 Minuten später erreichen wir die Brücke. Eine typische norwegische Brücke. Für Benny ist es nicht ganz einfach die Leiter hinauf zu klettern und auch auf der Brücke hat er keinen Spaß. Mit ein bisschen Nachhilfe geht er aber hinüber.




                                                                                                                                                      Blåmannsisen

                                                                                                                                                      Der Regen hat wieder aufgehört, so können die Ponchos nach hinten geschoben werden. Über dem Rucksack lassen wir sie hängen, damit wir sie schnell griffbereit haben. Das Wetter sieht immer noch unbeständig aus. Wir klemmen die Ärmel des Ponchos unter den Hüftgurt, so kann er nicht wegfliegen und flattert auch im starken Wind nicht so herum.


                                                                                                                                                      Blåmannsisen

                                                                                                                                                      Am gegenüberliegenden Hang steigen wir wieder auf. Zurückblickend können wir immer mehr vom Blåmannsisen sehen, Sulitjelma hüllt sich bereits wieder vollständig in Wolken. Oben angekommen ist der Wind stark und kalt, so sind wir nicht unglücklich als wir Richtung Calalveshytta wieder absteigen können.


                                                                                                                                                      Blick nach Süden auf den weiteren Weg oberhalb des Kjelvatnet.



                                                                                                                                                      Immer wieder müssen Bäche gefurtet werden. Einige Watstellen gehen über Felsplatten. Diese sind oft sehr rutschig und wir versuchen sie wenn möglich zu umgehen. Als wir in die Weiden kommen, lässt der Wind nach und es wird schlagartig wärmer.



                                                                                                                                                      Es folgt die zweite Brücke, diesmal ohne Geländer.



                                                                                                                                                      Ein kurzes Stück durch Sumpf-Weiden-Birken-Dschungel, dann geht auch schon der Weg zur Calalveshytta ab. Wir sehen sie unter uns im Wald liegen, sparen uns die 300 m zu Hütte aber. Der Weiterweg zur Coarvihytta ist auf einem alten verwitterten Schild angeschlagen. Ein Pfad ist kaum zu sehen. Eine rote Markierung an einer umgefallenen Birke, das ist alles. Das kann ja heiter werden. Wir lassen Benny von der Leine, da er sich hier immer wieder in den Sträuchern verwickelt. Aber schon nach wenigen Metern fliegen einige Schneehühner auf. Benny liegt zwar auf Befehl sofort im Down, aber er kommt doch wieder an die Leine. Wir suchen weiter den Weg und nach ein paar Fehlversuchen haben wir wieder eine Markierung sowie einen schwachen Pfad gefunden. Mühsam hangeln wir uns nun von Markierung zu Markierung, verlieren immer wieder den Weg. Zum Glück kommen wir bald aus den Birken heraus. Im freier werdenden Gelände können wir die roten Ts besser sehen.


                                                                                                                                                      Blick zurück - Birkendschungel. Wo der Weg verlief könnte ich nicht mehr sagen.

                                                                                                                                                      Kurze Pause um etwas zu essen und die warmen Sachen auszuziehen. Jetzt ist uns doch tatsächlich richtig warm geworden. Weiter geht es bergauf. Immer wieder verlieren wir kurzzeitig den Weg, wenn wir keine weitere Markierung sehen könne.


                                                                                                                                                      Vor allem in den Weiden ist es oft nicht einfach den weiteren Weg zu finden. Wir müssen in den Sattel in der oberen Bildmitte.


                                                                                                                                                      Und noch ein Blick zurück auf den Weg des heutigen Tages.

                                                                                                                                                      Es geht westlich des Punktes 874 entlang.Auf der Höhe wird der Blick nach Süden frei. Was sehen wir? Regen und der Regen kommt näher. Es ist erst 14.30 Uhr und wir wollen heute eigentlich noch etwas Strecke machen, da wir uns noch nicht ganz schlüssig sind, ob wir durchs Skaitidalen oder über die Berg zurück gehen wollen, und wie viel Zeit wir noch brauchen. ABER ... wir haben keine Lust mehr auf Regen! Und so schlagen wir oberhalb eines kleinen Sees unser Zelt auf. Schnell die Rucksäcke und Benny hinein, Wasser holen und dann ab ins Zelt, denn die ersten Tropfen fallen schon. Er regnet sich ein und hört auch bis zum Abend nicht mehr auf.

                                                                                                                                                      Wir richten uns ein und Benny bekommt sein Futter. Wir hätten jetzt noch eine Tafel Schokolade aus dem Tagesproviant, aber da wir so knapp mit Schokolade sind, heben wir sie auf und fangen lieber gleich an zu kochen. Wieder einmal in der Apsis. Im Anschluss kochen wir noch einen Kaffee und einen Liter Tee. Jetzt ist es erst 16.30 Uhr und wir sind mit allem fertig. Wir grübeln mal wieder über der Karte. Sollen wir über die Berge zum Ikkesjávrre, oder weiter auf dem Weg nach Skaiti? Seitdem wir in Norwegen sind, haben wir ab und zu Handyempfang. Die Wetterapp verspricht weiteren Regen. Das spricht eher für den Weg im Tal. Wir werden es morgen spontan entscheiden, wenn wir kurz vor der Coarvihytta am Abzweiger des Weges zum Mavasjaure sind.

                                                                                                                                                      Ich mache meinen Eintrag ins Tagebuch und dann ist es auch schon 20.00 Uhr. Am gegenüberliegenden Hang auf der anderen Seite des Kjelvatnet gehen die Lichter an. Das sieht gemütlich aus.

                                                                                                                                                      Benny scheint Probleme mit der linken Vorderpfote zu haben. Als er gerade noch einmal vorm Zelt war hat er die Pfote geschont. Beim Abtrocknen hat er aufgeschrien und geknurrt. Jetzt ist es schon ziemlich dunkel, wir können nicht viel erkennen und lassen ihn erst einmal in Ruhe. Morgen früh müssen wir das mal genauer ansehen. Hoffentlich gibt das keine Probleme, wir haben noch etwa 50 km zu laufen.
                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von andrea2; 18.10.2016, 12:15.

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 29.05.2010
                                                                                                                                                        • 1280
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                        Schöner Bericht weiterhin, trotz aber auch wegen des Wetters

                                                                                                                                                        Hoffe, es geht Benny gut.

                                                                                                                                                        Um die Polarlichter beneide ich Euch. Wir waren ja zu der Zeit viel weiter südlich und haben immer nur den Schimmer dessen gesehen, was fette Polarlichter viel weiter nördlich gewesen sein müssen, aber bei uns war nix. Und später war dann der Vollmond zu hell.

                                                                                                                                                        Zum Zelt würde mich interessieren, warum Ihr Außenzelt und Innenzelt nicht getrennt einpackt, wenn es so feucht ist. Dann kann man doch abends meist das noch trockene Innenzelt wieder einhängen ?

                                                                                                                                                        Nachtrag: Und die Polarlichtfotos finde ich für unerwartete Schnappschüsse ziemlich gelungen!

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                          Benny geht es wieder gut.

                                                                                                                                                          Das Zelt getrennt einzupacken, da haben wir auch drüber nachgedacht. Aber aus zwei Gründen haben wir es nie gemacht. Wir müssen um das IZ aushängen zu können das ganze Gepäck und Benny vor das Zelt packen. Wir haben kein Nammatj GT und nur eine kleine Apsis. D.h. bei Regen haben wir nicht viel gewonnen. IZ ist vielleicht etwas trockner, dafür wird der Rest nass. Der Boden ist schnell aufgewischt beim Wiederaufstellen und trocknet dann auch schnell. Zum anderen dauert es einfach länger bis das Zelt verpackt und auch wieder aufgebaut ist. Das ist bei schlechtem Wetter immer zusätzliche Zeit, die Benny in Regen und Wind warten muss bis er ins Zelt darf, bzw. bis es los geht.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                            • 27.09.2015
                                                                                                                                                            • 1022
                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                            Das Zelt habe ich auch noch nie getr. eingepackt! Glaube nicht das es Sinn macht. Hoffentlich ist nichts schlimmes mit der Pfote.
                                                                                                                                                            Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                              • 977
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                              Ich kann mir schon vorstellen, dass es etwas bringt, wenn man sich bei Regen noch in der Apsis aufhalten kann. Dann ist das IZ mehr oder weniger trocken, das AZ könnten wir, da wir uns gegen einen Footprint entschieden haben, gut ausschütteln, und hätten so zumindest einen großen Teil des Wassers, sowohl Kondenswasser als auch Regen, schon mal eliminiert.

                                                                                                                                                              Ich weiß nicht, ob ich es schaffe am Wochenende weiter zu schreiben, aber ich will euch ja nicht auf die Folter spannen. Benny hat sich eine Kralle gespalten. Das, so glaubten wir zumindest, war alles. Diese haben wir mit Duct Tape getaped. Das hat wunderbar gehalten. Zwei Tage hat er geschont, dann ist er wieder normal gelaufen. Erst zu Hause, als ich zwei Wochen später das Tape entfernen wollte, da klebte es immer noch wie am ersten Tag, hab ich gesehen, dass er sich die Kralle daneben komplett "ausgeschuht" hatte. Inzwischen wächst da aber schon langsam wieder die neue Kralle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das im Urlaub noch nicht war. Ich denke mir, er hat sich beide Krallen verletzt, aber wir haben nur die eine gesehen. Und die andere ist dann irgendwann im Laufe der Tage ausgefallen. Sonst hätten wir das gemerkt. Wenn sich die Hunde eine Kralle, d.h. die Hornschicht, rausreißen, blutet das ja immer unglaublich.

                                                                                                                                                              Ich war letzte Woche mit ihm sowieso bei der Tierärztin und hab sie gleich einen Blick drauf werfen lassen. Alles wieder in Ordnung, nichts entzündet, das Krallenbein hab nichts abbekommen.

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                • 18.10.2008
                                                                                                                                                                • 1076
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                What a nice story with magnificent pictures too from the area I know so well. I love the pictures you have taken of the dog, they were so adoring.

                                                                                                                                                                Regarding the rules for the dog at Muorki hut. They must have changed the rules there, for I have been there with my dogs at least half a dusin times. The dogs has always been inside, but not into the chairs or in the sofa of course. And I have never received any comments from the SOT people for taking the dog inside.
                                                                                                                                                                Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                                                                                Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                  Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                  What a nice story with magnificent pictures too from the area I know so well. I love the pictures you have taken of the dog, they were so adoring.
                                                                                                                                                                  Danke Otto, da sieht man doch gleich wer der Chef ist!

                                                                                                                                                                  Wir haben nur ganz kurz in den Vorraum der Muorkihytta geschaut. Wir waren nass und wollten auch nicht weiter rein. Ich könnte es jetzt nicht mehr beschwören, aber ich glaube da war kein weiterer Raum, in den Hünde hinein hätten dürfen. Nur in den unbeheizten Flur. In Balvass und Argalad war die Haupthütte sogar komplett für Hunde gesperrt. Da wir aber dort jeweils sowieso nicht übernachten wollten, haben wir uns nicht weiter umgesehen.

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    Sonntag 04.09.2016 – Tag 16

                                                                                                                                                                    In der Nacht hörte der Regen irgendwann auf. Wir stehen schon um 6.30 Uhr auf. Zum einen haben wir nicht gut geschlafen, da wir uns doch etwas Sorgen um Benny machen, zum anderen sagt der Wetterbericht, dass der Regen im Laufe des Tages eher stärker werden soll. Die letzte Nacht war deutlich wärmer als die vorige. Im Norden gibt es sogar einiges an blauem Himmel, aber rundherum auch schon wieder Regenwolken.






                                                                                                                                                                    Aus dem Süden nahen schon wieder Schauer.

                                                                                                                                                                    Nach dem Frühstück halten wir uns ran mit dem Packen. Bennys Pfote muss noch verarztet werden. Er zittert wie Espenlaub und ist ganz panisch, wenn wir nur versuchen seine Pfote zu untersuchen. Wenn man an die Kralle kommt schreit er gleich. Wir meinen aber sehen zu können, dass eine Kralle aufgespalten ist und der Nagel sich abhebt. Ich bin da zu zögerlich, also nimmt mein Mann ihn und hält ihn fest, während ich versuche einen schmalen Streifen Duct Tape um die Kralle zu wickeln. Das hält auch ganz gut, ob es hilft werden wir sehen. Das Futter, das Benny noch in seinen Packtaschen hat, tragen wir. Er soll jetzt nicht noch zusätzlich tragen, und bekommt nur die leeren Packtaschen.

                                                                                                                                                                    Beim Zeltabbau kann Benny draußen warten. Es ist wirklich deutlich milder geworden. Tatsächlich sind wir heute um 9.30 Uhr fertig. Ringsherum sehen wir schon wieder die Regenschauer. Also geht es wieder mit voller Regenmontur los. Den ganzen Tag schauert es immer wieder, mal stärker, mal schwächer, nur sehr selten ist es trocken. Zuerst geht es noch eine Weile auf der Höhe weiter, in leichtem Auf und Ab, mal einfach, mal steil, mal matschig, im allgemeinen aber recht einfach. Auf die Markierungen muss man immer noch sorgfältig achten, sie sind aber immer zu finden. Benny schont seine Pfote. Er tut mir so leid wenn er so humpelt. Das hindert ihn aber nicht daran wie ein Wilder über die Felsen zu hüpfen. Hoffen wir also, dass es nicht so schlimm ist.


                                                                                                                                                                    Nedre und Øvre Doarrojávrre

                                                                                                                                                                    Um den Abfluss des Nedre Doarrojávrre zu queren, über den eine Brücke führt, müssen wir etwas absteigen. Hier liegen einige Hütten am See, man merkt die Zivilisationsnähe. Weiter geht es wieder ansteigend und zwischen Jåttuvarre und Duolbbavárddo hindurch.


                                                                                                                                                                    Ich was nicht, was mir mehr zuwider ist, nasse Brücke oder nasse Felsen.







                                                                                                                                                                    Nach 3 Stunden stoßen wir auf den Weg von der Coarvihytta nach Mavas. Kurz vorher treffen wir mal wieder einen Wanderer. Wir unterhalten uns kurz, dann geht es weiter, das Wetter ist zu ungemütlich.

                                                                                                                                                                    Jetzt müssen wir uns entscheiden, links herum oder rechts herum um den Balvatnet. Rechts, also auf der Westseite des Sees haben wir einen Weg, und nur zwei Watstellen, die wir nicht so recht einschätzen können. Auf der Ost- und Südseite haben wir keinen Weg, können die Gegebenheiten nur nach Karte und Sicht beurteilen. Aber, wir hätten die Chance noch über die Berge hinüber nach Schweden zu laufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir dies machen ist bei dem derzeitigen Wetter zwar nicht sehr hoch, aber um uns alle Möglichkeiten offen zu halten, entscheiden wir uns für die weglose Variante an Ost- und Südufer entlang.


                                                                                                                                                                    Balvatnet



                                                                                                                                                                    Für 2 km folgen wir nun dem Weg nach Mavas. Dieser ist anscheinend viel begangen und sehr breit ausgetreten. Als der Weg beginnt stärker anzusteigen, verlassen wir ihn, wenden uns nach Süden. Wir sind noch deutlich über dem See, aber hier läuft es sich fast ohne Birken und Weiden sehr angenehm. Nur ab und zu müssen wir eine Rippe queren oder einen kleinen Bach furten. Diese sind alle nicht weiter schwierig. Nur an einem suchen wir eine ganze Weile nach einer passenden Stelle. Aber nicht weil der Fluss so schwierig wäre, sondern weil wir einfach nicht hinunter kommen. Der Bach hat eine kleine Klamm gebildet und an der müssen wir nun entlang, bis wir zum Bach absteigen können. Ansonsten ist dies hier eines der angenehmsten und einfachsten Gelände der ganzen Wanderung.


                                                                                                                                                                    Blick zurück


                                                                                                                                                                    Immer wieder faszinierende Blicke über den See.


                                                                                                                                                                    Entspanntes Wandern

                                                                                                                                                                    Benny humpelt ab und zu wie heute Morgen, nicht weniger aber auch nicht mehr. Lange Pausen können wir nicht machen. Der Wind hat inzwischen wieder stark zugelegt. Beim Sitzen wird es schnell ungemütlich kalt. Am Südende des Ostufers sehen wir schon lange einen schönen Strand. Bis dorthin wollen wir noch laufen. Da es aber so stürmt, suchen wir eine etwas zurückliegende, geschützte Stelle.

                                                                                                                                                                    Um 15.30 Uhr ist für heute Feierabend. Es tröpfelt gerade nur, aber über den See kommen schon wieder graue Regenwolken. Wieder einmal heißt es also, schnell Zeltaufbauen, auswischen, alles hinein, Wasser holen und ab ins Zelt. Während es draußen weiter regnet, richten wir uns ein, füttern Benny und können endlich trockene Klamotten anziehen.

                                                                                                                                                                    Bis auf das Humpeln wirkt Benny sehr zufrieden. Er schleckt oder knabbert nicht an der Pfote. Das Duct Tape hält gut. Ich hätte nicht geglaubt, dass das einen Tag übersteht. Alles in allem können wir hoffen mit dieser Verletzung noch einmal Glück gehabt zu haben.



                                                                                                                                                                    Regenpausen werden genutzt um die Heringe zu sichern. Ganz geheuer ist uns der Platz hier nicht so fast direkt an dem großen See. Der Abend vergeht schnell mit Kochen und Tagebuchschreiben. Abends klart es kurz auf, vielleicht gibt es ja noch einmal Polarlicht.


                                                                                                                                                                    Hinter den Bergen ist schon Schweden. Bis zum Ikkesjaure sind es nur 4 km.



                                                                                                                                                                    Ich stelle die Kamera gleich richtig ein, auch der manuelle Fokus ist schnell gefunden. Sorgen macht mir nur langsam die verbleibende Akkukapazität. Ich hatte ja damit gerechnet, dass wir in Kvikkjokk nachladen können.

                                                                                                                                                                    Schon bald regnet es aber wieder. Das geht so die ganze Nacht weiter. Mal ein Schauer, dann wieder blauer Himmel. Wenn ich wach werde, werfe ich einen Blick nach draußen, und tatsächlich mitten in der Nacht zeigt sich ein schwaches Polarlicht. Ich versuche ein paar Fotos zu machen. Aber der manuelle Fokus ist in der Dunkelheit kaum zu bedienen. Was gäbe ich jetzt für einen optischen Sucher. Durch den digitalen Sucher kann ich nicht wirklich etwas erkennen, auch auf dem Display ist alles dunkel. Also wieder ein paar Bilder auf gut Glück. Die Ausbeute ist mäßig. Verwackelt, zu dunkel oder zu hell und nicht farbecht. Dann gebe ich auf, was ist das wieder kalt geworden draußen. Ich will nur noch in den Schlafsack.



                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      • 977
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      Montag 05.09.2016 – Tag 17

                                                                                                                                                                      Als wir um 7.00 Uhr aufstehen, hängen die grauen Wolken tief. Einige blaue Flecken am Himmel lassen uns hoffen, dass das Wetter heute nicht ganz so schlecht wird. Da wir hier immer noch Handyempfang haben, können wir noch einmal den Wetterbericht checken. Demnach soll es heute weitgehend trocken bleiben. Was uns aber Sorgen macht, es hat wieder geschneit, diesmal ist die Schneegrenze nur noch etwa 100 m höher. Es ist kalt und es stürmt immer noch.



                                                                                                                                                                      Nach dem Frühstück überlegen wir nicht lange wie wir weiter gehen. In den Bergen wären wir sehr schnell in den Wolken, die Sicht also gleich Null, die Schneegrenze ist nicht mehr viel höher, das Wetter ist unbeständig bis schlecht angesagt, es ist kalt und stürmisch und Benny humpelt und schont seine Pfote immer noch. Wir werden also am Südufer des Balvatnet weiter gehen um dann auf den Weg ins Skaitidalen zu treffen.

                                                                                                                                                                      Wir packen und um 10.15 Uhr geht es los. Da es sowieso kalt ist, macht es uns auch nichts aus gleich wieder mit Regenklamotten loszulaufen. Es geht nun noch ein Stück den schönen Kiesstrand entlang. Der Beginn des Südufers ist felsig. Wir steigen etwas an, können anfangs noch über angenehm freies Gelände laufen. Sehr schnell sind wir aber im anstrengenden Weiden- und Birkendschungel. Sobald am Ufer der Strand beginnt, steigen wir ab. Wobei Strand schon etwas übertrieben ist, besteht er doch hauptsächlich aus Geröll. Hier kommen wir für einige 100m einfach voran. Dann beginnen erneut die Felsen und wir müssen wieder ansteigen und uns durch die Sträucher kämpfen. Ab und zu können wir einem Elchwechsel folgen. Für 200-300 Meter brauchen wir eine halbe Stunde. Sobald wieder Strand beginnt, schlagen wir uns zum Ufer durch. Für etwa einen halben Kilometer geht es jetzt wieder über den Strand.


                                                                                                                                                                      Blick zurück am Stand entlang


                                                                                                                                                                      Kurz ist der schneebedeckte Bállek zu sehen, Nuortta Sávllo hüllt sich in Wolken.


                                                                                                                                                                      Da vorne müssen wir irgendwie hoch kommen.

                                                                                                                                                                      Von weitem sieht es so aus, als kämen wir bei der nächsten Felsnase gut hoch in begehbares Gelände. Beim Näherkommen sehen wir, dass dies schwierig wird. Es ist zwar so etwas wie ein Wildwechsel zu erkennen, aber der einzig mögliche Weg führt über eine steile, nasse, veralgte Felsplatte. Darunter geht es steil in den See. Das ist uns zu gefährlich. Also etwa 300 Meter zurück, jetzt sind wir fast wieder da wo wir abgestiegen sind. Hätten wir gleich oben bleiben können. Hier arbeiten wir uns nun mühsam durch die Weiden nach oben, bis wir vor einer Felswand stehen und noch weiter ausweichen müssen. Dass es gerade jetzt wieder anfängt zu regnen, ist der Stimmung auch nicht gerade zuträglich. Wir sind genervt, wären wir doch mal den einfachen Weg am Westufer des Sees gegangen.

                                                                                                                                                                      Dann endlich erreichen wir freies Gelände. Hier kommen wir wieder gut voran, sind aber trotzdem etwas angespannt, ob wir wirklich durchkommen. Aber es passt alles sehr gut, wir sind um die Felsnase herum und können zum See absteigen, das letzte Stück sehr steil und mühsam durch die Weiden.


                                                                                                                                                                      Einfaches Gelände...


                                                                                                                                                                      ... und Weidendickicht.

                                                                                                                                                                      Jetzt können wir ein längeres Stück über den Geröllstrand laufen. Benny ist nicht begeistert. Er versucht immer in den Grünstreifen am Rand auszuweichen. Wahrscheinlich ist das für seine verletzte Pfote angenehmer. Der Bach der aus dem Klaravatnet kommt, muss noch gefurtet werden. Wir konnten ihn bereits seit gestern sehen, wie er als Wasserfall den Hang herunter kommt und wir hatten etwas Bedenken, ob wir da gut rüber kommen. Viel Spielraum um eine geeignete Furt zu suchen gibt es nicht. Kurz vor der Einmündung in den See ist es aber relativ einfach.


                                                                                                                                                                      Der Bach aus dem Klaravatnet


                                                                                                                                                                      Schöner Strand


                                                                                                                                                                      Interessante Felsen

                                                                                                                                                                      Als wir fast in der Bucht Richtung Skaitidalen sind, blockieren wieder Felsen den Uferbereich. Wir suchen nach einer geeigneten Umgehung, haben absolut keine Lust auf den Birkendschungel der hier wächst, und wollen wenigstens versuchen, ob wir nicht am Ufer weiterkommen. Man kann nur einen kleinen Bereich des Ufers einsehen, dann folgt die Biegung in die Bucht. Aber viel verlieren können wir ja nicht. Hier haben wir es nicht mit kompakten Felsen zu tun, sondern mit aufgespaltenen Felsplatten (Schiefer? Vielleicht kenn sich jemand aus?). Es sieht auf jeden Fall interessant aus und was für uns viel wichtiger ist, wir kommen relativ einfach um die Ecke und stehen dann wieder auf dem Geröllstrand.





                                                                                                                                                                      Weit kann es jetzt nicht mehr bis zur Balvasshytta sein. Zu guter Letzt müssen wir dann doch noch einmal in den Wald aufsteigen. Die vor uns liegenden Felsplatten sind nass, von Algen überwachen, und glatt. Es sind aber nur wenige Meter durch die Birken, dann sehen wir die Balvasshytta bereits über uns liegen. Es ist bereits 14.30 Uhr. Für die sechs Kilometer am See entlang haben wir 4 Stunden gebraucht.


                                                                                                                                                                      Balvasshytta


                                                                                                                                                                      Blick durchs Fenster. Ich bin zu faul den Schlüssel rauszukramen.





                                                                                                                                                                      Wir machen die erste Pause heute, essen eine Kleinigkeit. Lange halten wir uns aber nicht auf, es ist einfach zu kalt. Benny nutzt die Gelegenheit um ein bisschen zu schlafen. Weiter geht es, jetzt wieder auf markiertem Weg, etwa einen Kilometer entlang der Bucht, bis wir auf den Weg von der Coarvihytta treffen. Der Fluss aus dem Skaitidalen wird auf einer Hängebrücke überquert.




                                                                                                                                                                      Rechts der Brücke kann man das Dach der Balvasshytta im Wald erahnen.



                                                                                                                                                                      Jetzt geht es ins Skaitidalen. Das Wetter ist etwas besser geworden. Während es im Tal immer noch zu regnen scheint, sieht man über dem Balvatnet keine Schauer mehr. Sehr schade, dass man von den Bergen kaum etwas sehen kann. Der Weg ist gut ausgetreten und markiert. Etwas steigen wir wieder an, bis wir die Wasserscheide erreichen. Die Watstelle ist genau das, was ich überhaupt nicht mag. Große, rutschige Felsen im Fluss. Mein Mann läuft drüber, ich ziehe es vor die Crocs anzuziehen.


                                                                                                                                                                      Skaitdalen / Skiejddevágge


                                                                                                                                                                      Ein letzter Blick zurück über den Balvatnet.



                                                                                                                                                                      Weiter geht es. Zweimal müssen wir den Rentierzaun queren, bevor wir zu einer kleinen Hütte kommen, die auf der Karte eingezeichnet ist. Für uns sieht sie aus wie eine verschlossene Renvarktastugan, aber wir haben keine Lust zu schauen, ob sie offen ist. Langsam quälen wir uns, die Strecke am See entlang war doch ganz schön anstrengend. Ein bisschen laufen wir noch, wollen das trockene Wetter nutzen. Bevor der Weg aber weiter nach unten in bewaldeteres Gebiet führt, suchen wir einen Zeltplatz.


                                                                                                                                                                      Rentierwächterhütte oder Schutzhütte, wir wissen es nicht.



                                                                                                                                                                      Nach einigen Fehlversuchen haben wir gegen 18.00 Uhr endlich einen Platz gefunden. Schnell das Zelt aufgebaut, Einräumen, Benny füttern, trockene Klamotten an und ab in den Schlafsack. Was für eine Wohltat. Alle bekommen einen Traubenzucker, auch Benny. Ich weiß gar nicht warum ich heute so kaputt bin, am Schluss hat mir alles weh getan. Aber sobald es im Schlafsack warm wird, geht es uns schon wieder besser. Wir kochen mit dem Trangia, für den Hobo haben wir keine Energie mehr. Heute gibt es Gulasch von Adventure Food mit Nudeln, lecker! Danach noch einen Tee um endgültig warm zu werden und die letzten Gott & Blandat aus Pieskehaure.





                                                                                                                                                                      Dabei genießen wir die Aussicht auf die Wasserfälle die überall runter kommen. Das Wetter wird immer besser, die Wolken heben sich, damit wird es aber auch schlagartig kalt.



                                                                                                                                                                      Jetzt noch schnell Tagebuch schreiben, dann dürfen wir schlafen gehen. Benny ist wieder brav gelaufen, aber wir merken immer wieder, wie er die Pfote schont. Das Duct Tape hält noch perfekt.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                        In den Bergen wären wir sehr schnell in den Wolken, die Sicht also gleich Null, die Schneegrenze ist nicht mehr viel höher, das Wetter ist unbeständig bis schlecht angesagt, es ist kalt und stürmisch und Benny humpelt und schont seine Pfote immer noch.

                                                                                                                                                                        ...

                                                                                                                                                                        Für uns sieht sie aus wie eine verschlossene Renvarktastugan, aber wir haben keine Lust zu schauen, ob sie offen ist. Langsam quälen wir uns, die Strecke am See entlang war doch ganz schön anstrengend.

                                                                                                                                                                        ...

                                                                                                                                                                        Ich weiß gar nicht warum ich heute so kaputt bin, am Schluss hat mir alles weh getan. Aber sobald es im Schlafsack warm wird, geht es uns schon wieder besser.
                                                                                                                                                                        Akku total alle?! Wirkt auf mich so, dass ihr dringendst in die wohlig-warme Zivilisation kommen wollt, dazu die Sorge um Benny. Muss auch wirklich schon ordentlich herbstlich gewesen sein, immer wieder Schnee auf 1000 m Höhe, da war vor einem Jahr an genau diesen Tagen noch gar nichts.
                                                                                                                                                                        Aber ich finde es immer sehr schwer, die letzten Tage einer Tour noch aus vollen Zügen zu geniessen - ideal wären zwei Tage Pause und dann noch zwei letzte schöne Tage

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                          • 27.09.2015
                                                                                                                                                                          • 1022
                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                          #85
                                                                                                                                                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                          Noch mal zu den Anfängen. Wo genau hattet ihr den PKW, abgestellt? Kann auch sein das ich es übersehen habe!
                                                                                                                                                                          Aber kurz zum Wetter, hatten wir ein Jahr auch mal, aber so gut wie nur Regen jeden Tag , jede Nacht. Dazu heftiger Wind, halt ungemütlich!
                                                                                                                                                                          Aber um so mehr freut man sich darauf, wenn das Zelt steht, raus aus den Klamotten. Da lernt man einen warmen Tee sehr zu schätzen. Genauso wie ein gutes Zelt und Schlafsack.
                                                                                                                                                                          Ich finde es gehört halt auch irgendwie dazu!
                                                                                                                                                                          Mit der Kralle ist mir auch schon passiert! Schmerzlich, keine Frage. Habs jeden Tag neu abgetäpt, mit Watte oder Flies, damit es beim auftreten besser ist. Aber ihr seit erfahren und kriegt das ohne zweifel hin.
                                                                                                                                                                          Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                            #86
                                                                                                                                                                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Akku total alle?!
                                                                                                                                                                            Ja, irgendwie schon. Und zwar bei allen incl. Hund und Kamera.
                                                                                                                                                                            Wobei, das oft gar nicht physisch ist, sondern sich eher im Kopf abspielt. Wenn morgens schon die Motivation fehlt, sich im Regen auf den Weg zu machen, dann kommt man auch nicht weit. Im Grunde wissen wir ja auch, dass dies ganz normales Wetter dort oben ist. Um so mehr kann man nach dem Urlaub die Annehmlichkeiten der Zvilisation genießen.

                                                                                                                                                                            Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Noch mal zu den Anfängen. Wo genau hattet ihr den PKW, abgestellt? Kann auch sein das ich es übersehen habe!
                                                                                                                                                                            Das Auto steht am Silvervägen (Rv95), am Guoledisjávrre kurz vor der norwegischen Grenze.

                                                                                                                                                                            Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Aber kurz zum Wetter, hatten wir ein Jahr auch mal, aber so gut wie nur Regen jeden Tag , jede Nacht. Dazu heftiger Wind, halt ungemütlich!
                                                                                                                                                                            Aber um so mehr freut man sich darauf, wenn das Zelt steht, raus aus den Klamotten. Da lernt man einen warmen Tee sehr zu schätzen. Genauso wie ein gutes Zelt und Schlafsack.
                                                                                                                                                                            Ich finde es gehört halt auch irgendwie dazu!
                                                                                                                                                                            Ja, das stimmt. Gerade ein warmer Tee ist dann unbezahlbar. Schönes Wetter kann ja jeder.

                                                                                                                                                                            Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Mit der Kralle ist mir auch schon passiert! Schmerzlich, keine Frage. Habs jeden Tag neu abgetäpt, mit Watte oder Flies, damit es beim auftreten besser ist. Aber ihr seit erfahren und kriegt das ohne zweifel hin.
                                                                                                                                                                            Die gesplitterte Kralle war ja recht gut versorgt. Und ich bin fast froh, dass wir das noch nicht wussten, dass es da noch ein Problem gab. Ich glaub mit einer ausgeschuhten Kralle hätten wir uns gar nicht weiter getraut. Wir haben zwar Watte, Verband, Söckchen und auch Booties dabei, aber wie sich das praktisch hätte machen lassen, den ganzen Tag in Regen und Sumpf? Ich will es gar nicht wissen.

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Vorstand
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                                                                                                                                                                              • 18.06.2014
                                                                                                                                                                              • 1591
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                              So vom warmen Sofa aus liest sich der Bericht aber trotz des üblen Wetters sehr schön
                                                                                                                                                                              Vielen Dank für's fleißige und interessante Weiterschreiben

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                • 18.10.2008
                                                                                                                                                                                • 1076
                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                The grey hut in Skaitidalen is for sure something that belongs to sami herders. The hut must have been rebuilt, for the former was taken by a "slush" avalance 5 years ago. The former was an open refuge stop for all hikers. Ill check out if this one is closed or open. The conditions at the watershed in Skaitidalen may be very extreme especially in winter so an emergency shelter is very needed.
                                                                                                                                                                                Otto.
                                                                                                                                                                                Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                                                                                                                                                                Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                  • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  So vom warmen Sofa aus liest sich der Bericht aber trotz des üblen Wetters sehr schön
                                                                                                                                                                                  Ich finde es jetzt auch nicht mehr so schlimm.

                                                                                                                                                                                  Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  The grey hut in Skaitidalen is for sure something that belongs to sami herders. The hut must have been rebuilt, for the former was taken by a "slush" avalance 5 years ago. The former was an open refuge stop for all hikers. Ill check out if this one is closed or open. The conditions at the watershed in Skaitidalen may be very extreme especially in winter so an emergency shelter is very needed.
                                                                                                                                                                                  Otto.
                                                                                                                                                                                  Das ist interessant Otto. Wir haben uns schon gewundert, denn auf der Karte ist die Hütte (Gamme) auf der anderen Seite es Weges eingezeichnet. Aber etwa an der gleichen Stelle. Ich hab mal nachgesehen, die Karte ist von 2010, würde also passen.

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                    • 1022
                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                    #90
                                                                                                                                                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                    Jetzt mit dem Regenwetter , Herbst halt, kann man es aber sehr gut nachvollziehen, trotz Sofa!
                                                                                                                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                      • 15.10.2016
                                                                                                                                                                                      • 18
                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                      #91
                                                                                                                                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                      Das ist ein echt toller und sehr ausführlicher Bericht.

                                                                                                                                                                                      Ich hätte da noch eine Frage zum Nammatj Zelt wo du an anderer Stelle schreibst, dass ihr euch bewusst gegen das 3 gt entschieden habt aus Gewichtsgründen. Deiner Einschätzung nach wären zwei Eingänge besser wegen Wind .. .
                                                                                                                                                                                      Habt ihr euch das Kaitum 3 angesehen?

                                                                                                                                                                                      lg

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                        • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                        • 977
                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                        #92
                                                                                                                                                                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                        Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Jetzt mit dem Regenwetter , Herbst halt, kann man es aber sehr gut nachvollziehen, trotz Sofa!
                                                                                                                                                                                        Heute Morgen hab ich mir auch gedacht, jetzt haben wir hier genau das gleich Wetter wie vor zwei Monaten in Lappland.

                                                                                                                                                                                        Zitat von freuch Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Das ist ein echt toller und sehr ausführlicher Bericht.

                                                                                                                                                                                        Ich hätte da noch eine Frage zum Nammatj Zelt wo du an anderer Stelle schreibst, dass ihr euch bewusst gegen das 3 gt entschieden habt aus Gewichtsgründen. Deiner Einschätzung nach wären zwei Eingänge besser wegen Wind .. .
                                                                                                                                                                                        Habt ihr euch das Kaitum 3 angesehen?
                                                                                                                                                                                        lg
                                                                                                                                                                                        Danke

                                                                                                                                                                                        Oh ja, wir haben immer wieder darüber nachgedacht, gerade auch nach dem letzten Urlaub hab ich mich wieder gefragt, warum haben wir nicht das Kaitum genommen. Aber jedes Mal wenn wir uns erneut mit dem Thema beschäftigen, landen wir wieder beim Nammatj. Wir zelten fast immer oberhalb der Baumgrenze und müssen also mit starkem Wind rechnen. Also würden wir das Gestänge tauschen, wenn schon kein Black Label. Auf den Footprint würden wir wohl sogar verzichten, hätten dann aber schon wieder mehr Gewicht als beim Nammatj und nur 1200er Kerlon. Wir müssen halt einen Kompromiss machen. Und da steht an erster Stelle die Sicherheit, an zweiter das Gewicht und erst an dritter Stelle der Komfort. Und so gibt es halt nur den einen Eingang.

                                                                                                                                                                                        So, und nun werd ich mal sehen, dass ich den Bericht hier endlich mal fertig bekomme.

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          Dienstag 06.09.2016 – Tag 18

                                                                                                                                                                                          Die Nacht ist klar und kalt. Wieder können wir ein leichtes Polarlicht sehen. Am Morgen ist alles überfroren. Nachts war es windstill und so haben wir sehr viel Kondenswasser. Selbst das Innenzelt ist feucht. Als wir früh morgens raus schauen, sehen wir die Sonne noch den gegenüberliegenden Hang bescheinen. Bis zum Zelt schafft sie es aber nicht mehr, es ziehen Schäfchenwolken auf, die schnell dichter werden. Wir haben keine Lust die Schlafsäcke bei dieser Kälte zu verlasse und trödeln etwas. Erst gegen 7.30 Uhr stehen wir auf.





                                                                                                                                                                                          Benny bekommt sein Futter und für uns gibt es warmes Wasser. Auch beim Frühstück lassen wir uns Zeit. Das rächt sich schon kurze Zeit später. Wir sind noch beim Packen, als es wieder anfängt zu regnen. Und so packen wir wieder ein klitschnasses Zelt ein. Benny bekommt beim Zeltabbau einen Rucksackschutz über damit er nicht gleich so friert. Vor dem Aufbruch haben wir noch einmal seine Kralle kontrolliert. Es sieht alles noch gut aus, auch scheint er heute nicht mehr so stark zu schonen wie die letzten Tage.


                                                                                                                                                                                          Tape halt!


                                                                                                                                                                                          Benny ist nicht begeistert vom Regenschutz


                                                                                                                                                                                          Los geht es im Regen.

                                                                                                                                                                                          Um 10.30 Uhr brechen wir auf. Im Moment nieselt es mehr als dass es regnet. Anfangs laufen wir noch über bequemen Tundraboden. Die auf der Karte eingezeichnete Watstelle ist nicht tief, so können wir mit den Stiefeln furten. Der Regen wird stärker und der Weg beschwerlicher. Wir kommen immer tiefer und müssen uns jetzt ab und zu durch Weiden kämpfen. Über den Fluss aus dem Arggalijvágge führt eigentlich eine Brücke. Allerdings hat der Fluss sich geteilt und der Flussarm auf den wir zuerst treffen muss durchwatet werden. Der Fluss ist schmal und tief mit starker Strömung. Es besteht zwar die Möglichkeit ihn mit ein paar Sprüngen über große Felsen zu überqueren. Das schließe ich aber für mich gleich aus. Während mein Mann wieder einmal einfach hinüber kommt, sitze ich im Regen und ziehe die Crocs an. Ich verfluche meine Angst und schimpfe auf alles und jeden. Mit den Crocs ist es dann einfach durch den Fluss zu kommen. Am andern Ufer lasse ich sie gleich an, während wir weiter durch ein Blockfeld zur Brücke gehen. Erst als ich sicher bin, dass kein weiterer Flussarm mehr kommt, ziehe ich mich wieder um. Hände und Füße sind kalt, und es dauert eine Weil bis mir wieder warm ist.

                                                                                                                                                                                          Der Weg führt nun zunehmend durch Birkenwald. Große Teile der Bäume sehen nicht gut aus. Wahrscheinlich hat auch hier der Birkenspanner zugeschlagen. Auch gebrannt muss es haben. Viele schwarz verkohlte Baumstämme stehen neben dem Weg. Im Wald läuft es sich recht bequem, nur kurz vor der Agaladhytta ist es für einige hundert Meter, die direkt am Fluss entlang führen, sehr, sehr nass und sumpfig. Idyllisch liegt hier die kleine Hütte an einer Flussschleife. Aus dem Schornstein sehen wir Rauch aufsteigen. Leider ist der Zutritt für Hunde nicht erlaubt. Also machen wir vor der Hütte eine kleine Pause im Regen.




                                                                                                                                                                                          Argaladhytta

                                                                                                                                                                                          Bald kommt der Wanderer aus der Hütte und wir unterhalten uns ein Weilchen. Es handelt sich um einen Deutschen, der den Nordkalottleden von Kautokaino bis Alesjaure gelaufen ist, und dann wegen Fußproblemen abbrechen musste. Jetzt geht es wieder besser und er macht hier noch eine kleine Tour um den Urlaub ausklingen zu lassen. Als wir erzählen, dass wir noch bis zum Parkplatz am Guoledisjávrre müssen, fragt er, ob uns das Auto aus Monschau gehört. Ähhhm ..... jaaa ....? Woher er das weiß? Er war gestern dort und außer unserem Auto stand nur noch ein Wagen aus Hamburg dort auf dem Parkplatz. Auf jeden Fall geht es unserem Auto gut. Da hatten wir vor Beginn der Tour ja etwas Bedenken. Er erzählt auch, dass er die letzte Nacht in Trygvebu verbracht hat. Die Hütte soll sehr schön und gemütlich sein. Wir wollten dort eigentlich nicht übernachten. Da die Hütte fast direkt mit dem Auto erreichbar ist, haben wir damit gerechnet, dass es dort sehr voll ist. Aber das genaue Gegenteil ist wohl der Fall.

                                                                                                                                                                                          Inzwischen hat der Regen etwas nachgelassen, und wir machen uns wieder auf. Der Weg ist sehr schön, führt durch lichten Birkenwald, immer in der Nähe des Flusses. Wir laufen durch einen Dschungel aus verblühten Fruchtständen von Weidenröschen, Eisenhut, Alpenmilchlattich, Goldrute und Klappertopf.





                                                                                                                                                                                          Der Fluss ist auf dem kurzen Stück von der Wasserscheide bis hier her schon ganz schön mächtig geworden. Mit den steilen Felswänden und den gelben Birken ist es wirklich ein sehr schönes Tal.





                                                                                                                                                                                          Nachdem wir den Skiejddejåhkå auf einer Brücke überquert haben wird der Weg wieder etwas anstrengender. Viele Felsen, Sumpf und immer wieder leichte Watstellen. Wir spulen die Strecke heute mehr runter, als dass wir wandern. Nachdem es kurzzeitig trocken war, fängt es kurz vor Trygvebu wieder an zu regnen.



                                                                                                                                                                                          Um 16.00 Uhr erreichen wir die Hütte und eigentlich stand schon längst fest, dass wir heute hier übernachten werden. Der einzige weitere Gast ist eine junge Norwegerin, die hier heute einen Ruhetag einlegt. Wir beziehen den kleinen Raum, der für Hunde erlaubt ist. Etwas einrichten, umziehen, waschen, dann bekommt Benny sein Futter. Nun noch schnell die nassen Klamotten über den Ofen hängen, und es beginnt der gemütlich Teil des Tages. Für Benny lassen wir die Tür zum Vorraum auf, damit es dort etwas wärmer wird. Wir unterhalten uns mit der Norwegerin. Sie will nach Narvik wandern, hat zwar schon einige Touren gemacht, aber noch nie so weit und mit so schwerem Gepäck.

                                                                                                                                                                                          Hier gibt es sogar Strom, der pure Luxus. Während sich mein Mann ums Essen kümmert, schaue ich was es neues von den Kindern gibt und schreibe ihnen SMSen. Heute essen wir die letzte Trekkingmahlzeit, nach Hause wollen wir sie nicht wieder mitnehmen. Nach dem Essen schreibe ich wie immer Tagebuch, bevor wir uns über der Karte beraten, wie es morgen weiter gehen soll. Der Weg ginge nun weiter über Graddis zum Guoledisjávrre. Das Wetter ist für morgen nicht besser angesagt als für heute. Und auf einen weiteren Tag im Regen, noch dazu nicht einmal mehr richtig in der Einsamkeit, haben wir keine Lust. Wir beschließe also unsere Tour hier mehr oder weniger abzubrechen. Ich werde morgen mit dem Gepäck und Benny hier warten, während mein Mann das Auto holt.

                                                                                                                                                                                          Nachdem dies beschlossen ist, machen wir es uns gemütlich, stöbern in den Büchern der Hütte und haben gar keine rechte Lust schlafen zu gehen. Die Norwegerin verabschiedet sich früh ins Bett, wir gehen erst weit nach 22 Uhr schlafen. Wie schnell man sich doch wieder an elektrisches Licht gewöhnt. Im Zelt sind wir alleine schon deshalb früh schlafen gegangen weil es dunkel wurde.

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            Mittwoch 07.09.2016 – Tag 19

                                                                                                                                                                                            Nachts, auf dem Weg zur Toilette, stelle ich fest, dass es wieder einmal sternenklar ist. Auch ein letztes schwaches Polarlicht kann ich sehen. Vielleicht sollten wir doch weiter wandern? Aber schon wenig später regnet es wieder. Um 7.00 Uhr stehen wir auf und frühstücken. Dann leert mein Mann seinen Rucksack, packt etwas zu Essen, Wasser, die Regensachen zusammen und natürlich ganz wichtig, den Autoschlüssel. Karte und Ausweis sollten auch nicht fehlen, immerhin muss er über die Grenze. Um 8.30 Uhr startet er. Für die 18 Kilometer wird er eine Weile brauchen.


                                                                                                                                                                                            Ausblick aus derm Hüttenfenster

                                                                                                                                                                                            Ich spüle und fange an etwas aufzuräumen. Von unserer norwegischen Mitbewohnerin ist nichts zu hören, also warte ich mit dem Krach noch etwas. Stattdessen studiere ich das Hüttenbuch. Viele NPLer sind hier vorbei gekommen. Um 11 Uhr fange ich dann doch an zu saugen, ich will ja fertig sein, wenn mein Mann wieder kommt. Auch Holz muss noch gehackt und aufgefüllt werden. Aber auch das nützt nichts. Langsam fange ich schon an mir Sorgen zu machen. Es dauert noch eine Weile, dann rührt sich etwas. Ich bin doch erleichtert. Sie meint es ist alles ok, sie war nur sehr müde. Ich hätte diese Ruhe nicht gehabt. Zumal es ja inzwischen recht zeitig dunkel wird und bis zur Balvasshytta sind es einige Kilometer. Sie frühstückt in aller Ruhe und packt zusammen.


                                                                                                                                                                                            Alles wieder aufgeräumt.

                                                                                                                                                                                            Um 12.00 Uhr schickt mein Mann eine SMS, dass er am Auto ist und jetzt los fährt. Kurz darauf startet auch die Norwegerin. Ich helfe ihr noch ihren riesigen Bergansrucksack zu schultern und wünsche ihr alles Gute. Während ich fertig aufräume und putze, setzte ich noch mal Wasser auf, mein Mann trinkt bestimmt gerne noch einen Kaffee. Es dauert noch ein bisschen, aber um 12.30 ist er wieder da. Während wir Kaffee trinken und die letzte Schokolade essen, erzählt er, dass er erst für den letzten Kilometer vor dem Silvervägen von einem Norweger mitgenommen wurde. In der Hoffnung auf einen Lift ist er nicht den Wanderweg, sondern die Straße gelaufen. Die geht, nachdem sie den Skiejddejåhkå überquert hat noch einmal richtig hoch in die Berge, um dann kurz vor Graddis auf den Silvervägen zu treffen. Hier muss der Norweger aber in die andere Richtung und mein Mann muss wieder laufen. Erst hinter der Grenze wird er wieder mitgenommen bis zum Parkplatz. Die ganze Zeit regnet es mehr oder weniger.

                                                                                                                                                                                            Wir müssen jetzt nur noch die letzten Reste zusammen packen, Wasser entleeren (anders als ich es von den schwedischen Hütten kenne, sollen hier die Wassereimer nicht gefüllt stehen bleiben), alle Lichter aus, Zeitschaltuhr aus und abschließen.


                                                                                                                                                                                            Birkenwald vor Trygvebu.


                                                                                                                                                                                            Trygvebu

                                                                                                                                                                                            Jetzt geht es die letzten paar 100 Meter unserer Tour bis zum Auto. Gleich über der Hütte verläuft eine Forststraße, welcher wir folgen. Wir kommen an einem kleinen Gehöft vorbei und sind nach 10 Minuten an dem kleinen Parkplatz, auf dem das Auto steht. Benny kann es gar nicht erwarten in seine Box zu springen. Wie nach jeder Tour rollt er sich mit einem zufriedenen Schnaufer zusammen und ist bald eingeschlafen.


                                                                                                                                                                                            Skaiti


                                                                                                                                                                                            Gerettet

                                                                                                                                                                                            Wir ziehen die Regenklamotten und die Bergstiefel aus und damit ist jetzt auch die Tour zu Ende. Aber selbst der Weg mit dem Auto hier raus ist noch einmal abenteuerlich. Über den tosenden Skiejddejåhkå führt eine schmale Brücke ohne Seitenbefestigung. Ein letztes Mal hoch ins Fjäll, diesmal mit dem Auto. Von hier oben haben wir noch einen letzten schönen Blick ins Skaitivagge. Was ist doch alles gelb und braun geworden. Kein Vergleich zu der grünen Landschaft vor fast drei Wochen. Dann geht es abwärts und auf dem Silvervägen nach Osten.


                                                                                                                                                                                            Skaitivagge



                                                                                                                                                                                            Heimreise


                                                                                                                                                                                            Silvervägen im Regen

                                                                                                                                                                                            Während es anfangs noch regnet, wird das Wetter immer besser, je weiter wir die Berge hinter uns lassen.



                                                                                                                                                                                            In Jäkkvikk fallen wir in den Landhandel ein. Wow, hier gibt es ja wirklich alles. Hätte ich nicht gedacht, so ein kleiner Laden hinter der Tankstelle. Wir haben seit heute Morgen fast nichts mehr gegessen und haben einen riesigen Hunger. Schnell ist ein Berg Lebensmittel im Korb. Jetzt müssen wir nur noch einen Pausenplatz finden, das ist gar nicht so einfach, denn Rastplätze sind hier rar. Vor einem Campingplatz werden wir endlich fündig, und inzwischen scheint sogar die Sonne. Herrlich, sich endlich mal wieder satt essen zu können.

                                                                                                                                                                                            Weiter geht es nach Arjeplog. Allerdings hat der Campingplatz hier schon geschlossen, und eigentlich wäre uns der eh zu groß gewesen. Also fahren wir wieder bis Storuman zum Avasunds Fiskecamp. Hier hatten wir auf der Hinreise schon in Erfahrung gebracht, dass im September noch offen ist. Wir bekommen die gleiche Hütte wie vor drei Wochen und kaufen noch einen geräucherten Saibling fürs Abendessen.

                                                                                                                                                                                            Nach dem Abendessen ist es schon spät und wir verschieben das Duschen auf morgen früh. Schließlich müssen wir eh noch einmal im Schlafsack schlafen. Lieber essen wir noch ein paar Chips, und schauen uns die Fotos vom Urlaub an. Endlich können wir die Akkus wieder aufladen und müssen nicht mehr Strom sparen. Um 22.30 Uhr fallen wir todmüde in die Schlafsäcke.

                                                                                                                                                                                            Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und duschen ausgiebig. Nach Frühstück, Packen und Putzen geht es um 10.30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf die Straße. Wieder fahren wir den ganzen Tag den Inlandsvägen, bis wir abends gegen 18.00 Uhr bei unseren Freunden in Tallhed bei Orsa ankommen.

                                                                                                                                                                                            Die Saison ist vorbei und so bekommen wir die große Luxushütte Älgen. Schnell alles in die Hütte räume, ein kurzer Gang mit Benny und dann dürfen wir uns an den Essenstisch setzen. Wir müssen sehr verhungert aussehen und werden mit einem super leckeren Menü verwöhnt.


                                                                                                                                                                                            Älgen

                                                                                                                                                                                            Die nächsten drei Tage verbringen wir sehr gemütlich hier in Tallhed mit kleinen Wanderungen und Ausflügen, bevor es am Montag nach Göteborg zur Fähre weiter geht. Das letzte Highlight der Reise, das leckere Buffet hätten wir allerdings fast verpasst. Das Verladen der Autos auf die Fähre dauert aus irgendeinem Grund extrem lange. Als wir endlich total genervt in unserer Kabine sind, ist die erste Stunde der Essenszeit schon rum. Aber zum Glück, dürfen wir verlängern.

                                                                                                                                                                                            Nur noch anstrengend ist der letzte Urlaubstag auf den deutschen Autobahnen. Hier in Deutschland herrscht gerade Hochsommer mit Temperaturen von weit über 30°C. Größer könnte der Kontrast zum Spätherbst in Lappland nicht sein.



                                                                                                                                                                                            Fazit:

                                                                                                                                                                                            Wie immer soll es auch in diesem Jahr wieder ein Fazit geben. Jetzt ist der Urlaub fast zwei Monate her, und die negativen Eindrücke sind verblasst. Schön war es trotzdem und wir planen bereits wieder fürs nächste Jahr.

                                                                                                                                                                                            Nüchtern betrachtet war das Wetter nicht so schlecht. Wir hatten auch eine ganze Reihe schöner Tage, aber eben auch viel Regen und Kälte. Aber damit muss man rechnen.

                                                                                                                                                                                            Das wichtigste war sowieso wieder, einfach einmal weg zu sein von allem. Den Kopf frei bekommen, keine Nachrichten, keine Verpflichtungen, niemand stellt Ansprüche. Es zählt nur das hier und jetzt. Wo können wir schlafen, was gibt es zu Essen und wie bleibe ich trocken und warm.

                                                                                                                                                                                            Die Strecke selbst war sehr abwechslungsreich und eigentlich (fast) immer schön. Auch wenn ich besonders die Strecke vom Ikkesjávrre bis Miehkak, und hier speziell den Abschnitt zwischen den Brücken, nicht unbedingt noch einmal gehen würde. Das Gelände ist nicht besonders abwechslungsreich und ist doch recht anstrengend zu gehen. Bei schönem Wetter sind die Ausblicke spektakulär.

                                                                                                                                                                                            Die neuen Gore Tex Regenhosen von Berghaus haben sich sehr bewährt. Kein Vergleich zu unseren alten Regenhosen, die man gar nicht anziehen wollte. Die Sealskizhandschuhe waren ein Flopp. Trocken sind sie erst wieder am letzen Tag der Wanderung über den Ofen in Trygvebu geworden. Nass lassen sie sich kaum anziehen und wärmen auch nicht wirklich. Der Picogrill war eine nette Ergänzung, allerdings würde ich in den Regionen in denen wir unterwegs sind, immer auch noch den Trangiabrenner mitnehmen.

                                                                                                                                                                                            Benny hat zum Glück alles gut überstanden. Aber wir merken auch, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Wenn wir noch weitere Touren mit ihm machen können, wird er wohl noch weniger oder gar nichts zu tragen bekommen, und wir müssen genug Ausstiegsmöglichkeiten einplanen.
                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von andrea2; 04.11.2016, 09:49.

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                              • 768
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                                                                                                                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                              Toll! Hat mir sehr gut gefallen, Dein Bericht (und ich habe geduldig auf die Fertigstellung gewartet...). Du hast Dir ja sehr viel Mühe mit den ausführlichen Beschreibungen gegeben, sie hat sich auf jeden Fall gelohnt. Dadurch wird der Bericht beim Lesen ausgesprochen lebendig, man kann gut mitfühlen was Ihr erlebt habt. Danke dafür!

                                                                                                                                                                                              Bennys Blick am Ende in seiner Box ist ja wahnsinnig ausdrucksvoll und sagt eigentlich alles, was wir Menschen noch mit vielen Worten beschreiben müssen. Großartig!

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                • 23.08.2012
                                                                                                                                                                                                • 471
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                Andrea, Danke für´s Mitnehmen auf Eure Tour. Schade, dass wir uns nicht treffen konnten, aber dank Deines Reiseberichts fühlt es sich fast so an, als ob man selber da war.

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                                                                                                  • 734
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                  Das wichtigste war sowieso wieder, einfach einmal weg zu sein von allem. Den Kopf frei bekommen, keine Nachrichten, keine Verpflichtungen, niemand stellt Ansprüche. Es zählt nur das hier und jetzt. Wo können wir schlafen, was gibt es zu Essen und wie bleibe ich trocken und warm.
                                                                                                                                                                                                  Diese Stimmung kann ich sehr nachempfinden, meine Sehnsucht ist auch schon wieder riesig nachdem es dieses Jahr nicht geklappt hat. Vielen Dank Andrea für diesen Bericht und die Mitnahme auf die Tour.

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                                    • 1022
                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                    #98
                                                                                                                                                                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                    Hallo Andrea, großen Dank fürs mitnehmen auf diese Tour.
                                                                                                                                                                                                    Ganz nach meinem Geschmack!
                                                                                                                                                                                                    Du, dein Mann und natürlich euer treuer Begleiter, ihr habt wieder einmal einiges vollbracht. Hut ab, dann das alles noch so wunder schön mit diese Fotos und der Stimmung rüber zu bringen - einfach toll! Danke, danke und noch mal danke!
                                                                                                                                                                                                    Es war nicht das letzte mal das ich mir diesen Bericht durch gelesen habe. Wäre eine sehr schöne Tour, wer kann wissen, ob ich nicht mal auf eueren Spuren unterwegs sein werde?





                                                                                                                                                                                                    Gruss Michael

                                                                                                                                                                                                    Ach ja und schade das es zu ende ist, könnte immer so weiter lesen!
                                                                                                                                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                                                                      • 01.02.2012
                                                                                                                                                                                                      • 211
                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                      #99
                                                                                                                                                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                      Hallo Andrea,
                                                                                                                                                                                                      besten Dank auch von mir für den tollen Reisebericht. Es war sehr interessant alles nachzuvollziehen, weil wir ja wirklich zur gleichen Zeit nicht viel weiter entfernt unterwegs waren.

                                                                                                                                                                                                      Viele Fragen haben wir uns zum Beispiel genauso gestellt, etwa, ob solch ein Abendrot ein schlechtes oder vielleicht doch ein gutes Wetterzeichen ist

                                                                                                                                                                                                      Eine winzige Anregung hätte ich noch: ich wünsche mir bei Reiseberichten immer ein paar Bilder der Menschen, die den Bericht verfassen oder dabei sind. Hab aber auch echt Verständnis, wenn jemand sagt er wolle das nicht. Ansonsten erkennen wir euch ja bei einer potentiellen Lapplandbegegnung an Benny
                                                                                                                                                                                                      Viele Grüße
                                                                                                                                                                                                      Horst

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                        • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                                        • 1022
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        Andrea, würdet ihr , jetzt nach der Tour, evtl., im nach hinein etwas anders machen? Streckenverlauf, oder so?
                                                                                                                                                                                                        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                          • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                          @all: Vielen Dank für die positiven Rückmeldungen. So weiß ich doch, dass es sich lohnt, auch im nächsten Jahr wieder so viel Zeit ins Schreiben zu investiern. So ausführlich wird der Bericht immer, weil er zum großen Teil für uns als Erinnerung gedacht ist.

                                                                                                                                                                                                          Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                          Eine winzige Anregung hätte ich noch: ich wünsche mir bei Reiseberichten immer ein paar Bilder der Menschen, die den Bericht verfassen oder dabei sind. Hab aber auch echt Verständnis, wenn jemand sagt er wolle das nicht. Ansonsten erkennen wir euch ja bei einer potentiellen Lapplandbegegnung an Benny
                                                                                                                                                                                                          Viele Grüße
                                                                                                                                                                                                          Horst
                                                                                                                                                                                                          Klar, Bilder der Akteure gestalten den Bericht noch persönlicher. Aber ich stelle prinzipiell keine Bilder von uns ins Netz, auf denn man mehr erkennen kann als auf denen im Bericht. Dafür ist Benny ja oft genug auf den Bildern.
                                                                                                                                                                                                          Ich sag immer, wir sind bekannt wie ein bunter (braun-weißer ) Hund.

                                                                                                                                                                                                          Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                          Andrea, würdet ihr, jetzt nach der Tour, evtl., im nach hinein etwas anders machen? Streckenverlauf, oder so?
                                                                                                                                                                                                          Schwierig, da muss ich erst mal drüber nachdenken. Das Stück Ikkesjaure - Miehkak würde ich evtl. anders herum gehen. So hat man die Möglichkeit sich mit dem Boot übersetzten zu lassen und vermeidet das Stück zwischen den Brücken.

                                                                                                                                                                                                          Wir haben die Strecke ja so geplant, ohne zu wissen, dass wir in Miehkak alles an Proviant kaufen können. Geplant war der Nachkauf in Kvikkjokk. Mit diesem Wissen, würde ich wohl eher in Kvikkjokk starten. In Miehkak nachkaufen und dann wieder eine Schleife über Mavas und Pieskehaure nach Kvikkjokk zurück, je nach Zeit und Laune kürzer oder länger. Andererseits war auch der Teil in Norwegen schön und interessant und vor allem sehr einsam.

                                                                                                                                                                                                          Am Balvatnet würde ich auf jeden Fall auf dem Weg am Westufer bleiben, außer man will definitiv über die Berge zum Ikkesjaure.

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                            • 18.04.2009
                                                                                                                                                                                                            • 3034
                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                            Am Balvatnet würde ich auf jeden Fall auf dem Weg am Westufer bleiben, außer man will definitiv über die Berge zum Ikkesjaure.
                                                                                                                                                                                                            Da ich das Westufer des Balvatnet kenne, würde ich mich dem anschließen. Die Seite ist sicherlich abwechslungsreicher, allerdings mit ca. 20km auch länger. Und geschenkt bekommt an diese auch nicht: am Anfang ein stetes auf- und ab, hintenraus ziemlich morastig und dazwischen einige Furten, wobei allerdins nur der Laggejahka bei Dauerregen oder Schneeschmelze Probleme macht:

                                                                                                                                                                                                            Laggejahka:




                                                                                                                                                                                                            Dann gibt es natürlich noch unerwartete Highlights wie den Ausfluss des Rastnijavri in den Fuglevatn:


                                                                                                                                                                                                            Alles in allem ist die Gegend durchaus etwas für Leute, die es einsam mögen. Schöne Tour, danke für den Bericht!

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                              • 18.04.2009
                                                                                                                                                                                                              • 3034
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                              Blick durchs Fenster. Ich bin zu faul den Schlüssel rauszukramen.
                                                                                                                                                                                                              Dazu hätte ich noch das Gegenfoto parat. Balvasshytta: Blick nach draussen - das Wetter war ähnlich

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                • 1232
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                                Schöner Bericht den Du da geschrieben hast. Teile der Landschaft kamen mir von meiner eigenen Tour durchaus vertraut vor. Ist auf jedenfall eine schöne Ecke in der ihr unterwegs wart, auch wenn das Wetter nicht immer ganz so optimal war. Aber ich glaub so ging es allen die zu der Jahreszeit dort unterwegs waren. Ich find ja diesen Farbkontrast zwischen Ende August und Mitte September schon faszinierend. Erst noch alles schön sommerlich grün und dann, innerhalb kurzer Zeit, ist es Herbst geworden.

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                  @ Rhodan: Vielen Dank für die Eindrücke vom Westufer des Balvatnet. Das sieht wirklich lohneswert aus. Ich hatte mir nach der Karte die Strecke langweiliger vorgestellt.

                                                                                                                                                                                                                  @ Mortias: Während man unterwegs ist, merkt man den Unterschied gar nicht so sehr. Mir ist das erst so richtig auf den Bildern aufgefallen, wir stark der Unterschied innerhalb weniger Tage war.
                                                                                                                                                                                                                  Auf deinen Bericht warte ich auch schon gespannt.


                                                                                                                                                                                                                  Ich hab mir jetzt mal noch die Arbeit gemacht und eine Karte auf Google nachgezeichnet. Eigentlich mache ich das ja sowieso für jede Tour, aber dieses Mal musste ich mich erst mit viel Fluchen ins neue Google einarbeiten. Ich hoffe man kann die Karte aufmachen. Wenn das so passt, werde ich sie im ersten Beitrag noch editiern.


                                                                                                                                                                                                                  Routenbeschreibung auf Google.
                                                                                                                                                                                                                  Für weiter Informationen einfach die Symbole oder Strecken anklicken.
                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von andrea2; 07.11.2016, 22:12.

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                                                    • 1022
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                                    Danke Andrea, Routenbeschreibung mit allem drum und dran, erste Sahne !
                                                                                                                                                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                      • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                      • 1232
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                                                                                                                                                                                                      Sehr schöne Route. Ich hab zwar immer bei Google Earth versucht alles vom Bericht nachzuverfolgen, aber es hilft schon immer sehr die Route nochmal explizit aufgeführt zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar