• dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
    • Privat


    [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 68.475628573
    Längengrad 20.225257871
    Land: Schweden, Norwegen, Finnland
    Reisezeit: September
    Region/Kontinent: Nordeuropa


    Gorvvejohka

    Wie fast jedes Jahr habe ich es konstant vor mir hergeschoben, unseren Tourbericht zu schreiben. Inspiriert durch die tollen anderen Lapplandberichte, und weil es für mich selbst klasse ist, alles beim Schreiben nochmal zu erleben, Aufwand hin oder her, startet er jetzt aber endlich: Unser Bericht 2013.

    Dieses Jahr waren wir auf einer wirklich einsamen Strecke unterwegs - wir starteten auf der Nordseite des Torneträsk, ungefähr bei Laimoluokta, und wanderten von dort nach Norden, erst einmal nach Kilpisjärvi. Bis Kummavuopio begegneten wir nur einem einzigen Wanderer, dazu später im Bericht mehr.

    Der Hauptgrund dafür, dass dieser ja sogar markierte (wenn auch vermutlich wenig gepflegte) Weg selten begangen wird, dürfte darin liegen, dass eine Anreise nach Laimoluokta schwierig ist. Eine Alternative ist, wie Henning von Osten her über eine Straße zu kommen, hier sein Bericht dazu. Außerdem gibt es natürlich in Lappland viele andere Wandermöglichkeiten, die teilweise spektakulärer sind.

    Aber Holger hatte schon lange Lust auf diese Strecke, außerdem kamen die relativ wenigen Höhenmeter der Tatsache entgegen, dass dies die erste Wanderung nach meiner Knieverletzung war. Ich war mir zwar sicher, dass das schon alles läuft, aber eine einfache Strecke war so doch von Vorteil. Und wir wurden in keinster Weise enttäuscht. Gut, wir hatten auch zwei Wochen lang jeden Tag Sonne, das hatten wir vorher noch nie erlebt, super. Die Wanderung war wirklich klasse. Wer einsames Fjäll und weite Blicke mag, wird hier nicht enttäuscht. Man muss aber auch damit klarkommen, einfach mal ein paar Kilometer fast schnurgerade (oft entlang Wintermarkierungen) durch recht 'einfache' Landschaft zu laufen. Außerdem trifft man in dieser Gegend schon regelmäßig auf Spuren der Rentierzucht, wie Zäune und Quadwege - aber natürlich auch Rentierherden.

    Bleibt noch die Frage: Wie kamen wir über den Torneträsk nach Laimoluokta? Nach vielen erfolglosen Mails mit dem Versuch, ein Boot aufzutreiben, fiel mir etwas ein: Ich hatte Holger vor ein paar Jahren einen Gutschein für einen Hubschrauberflug geschenkt - den könnte man ja einlösen! Die Kosten, von Kiruna oder Abisko zu fliegen, waren ungefähr gleich, wir entschieden uns dann für einen Start in Abisko.

    Ab Kummavuopio machten wir noch einen Schlenker über Gappo, nach einem Ruhetag in Kilpisjärvi gab es dann eine kleine Abschlussrunde, die uns auf dem finnischen Nordkalottleden nach Kilpis zurückbrachte.

    Die Fotos sind wie immer zahlreich und unbearbeitet. Auf einigen befindet sich an der Seite ein Streifen, keine Ahnung, wo genau der herkommt. Einfach ignorieren.


    Typische Weite, hier bei Ittegielas
    Zuletzt geändert von dingsbums; 19.03.2015, 16:05.

  • dingsbums
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    #2
    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

    28./29.08. Anreise und Einlaufen zwischen Östra und Turist

    Wie jedes Jahr hatten wir einen sehr frühen Flug - nur leider hatte unser Chauffeur diesmal keine Zeit. Und man bittet nur sehr gute Freunde darum, so früh für einen aufzustehen. Deswegen entschieden wir uns, schon am Abend vorher mit der Bahn anzureisen und im Hotel am Flughafen zu übernachten. Dies hatte auch den netten Nebeneffekt, dass wir selbst etwas länger schlafen konnten.

    Beim Einchecken im Hotel schlug Murphy zu, natürlich hatten wir die falsche Schlange erwischt. Während vor uns nur ein anderer Gast seine Probleme klärte, wurden rechts und links von uns jeweils mindestens 5 Leute bedient. Wir machten schon dumme Witze, ob wir nicht lieber draußen das Zelt aufbauen sollten. Der Mann an der Rezeption war dann sehr nett, er konnte ja auch nix dafür. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihm unsere Idee mit dem Zelt vor der Tür vorzustellen. Sehr souverän meinte er, sie hätten eine nette Wiese, wir seien eingeladen, diese zu nutzen. Wir blieben dann aber doch bei unserem Zimmer, das wir ja jetzt auch endlich beziehen konnten.

    Morgens lief dann alles wie am Schnürchen. Hotelshuttle zum Terminal, keine Schlangen, weder beim Check-In, noch bei der Security. Die Zeit reichte noch für ein Brötchen zum Frühstück, weiter zum Gate und schon ging es in den Bus - Außenposition. Im Flieger das übliche Spiel - Leute sind nicht aufgetaucht und Gepäck musste ausgeladen werden. Irgendwie passiert uns das jedes Jahr, ob das am frühen Flug liegt? Diesmal konnte ich durchs Fenster schön beobachten, wie sie Etiketten scannten und die passenden Koffer suchten.

    Dann ging es los, Holger und ich haben wie immer fast die ganze Zeit geschlafen. In Stockholm angekommen mussten wir wieder das Gepäck abholen und neu aufgeben, dann ging es auf 'unsere Terrasse'. Es ist Tradition, dass wir beim Zwischenstop in Stockholm ein erstes Bier auf der Terrasse des Cafés am Terminal 4 trinken. Diesmal hatten wir über zwei Stunden Zeit und starteten erst mal mit einem Kaffee, aber um 11:00 gab es dann Bier und Cider, dazu ein gemeinsames Sandwich.

    Dann ging es weiter nach Kiruna, der Anflug war toll, fantastisch die Sicht auf Wälder, Seen und besonders die Flüsse. Auch einige bunte Bäume waren schon dabei. Außerdem sind wir diesmal eine Schleife geflogen und von Norden gelandet, ich glaube, das ist selten. (Ich kann mich mal nicht daran erinnern, das vorab schon mal gemacht zu haben.)

    Mit der Linie 91 ging es dann nach Abisko Östra, dabei sahen wir an der Straße die ersten Rentiere. Während es rund um Kiruna schon recht herbstlich war, wurde es Richtung Abisko immer grüner, komisch. Wir mussten unten an der Straße aussteigen, die Tanke ist wohl nicht mehr offizielle Haltestelle. Durch die neue Bahnunterführung ging es hoch zur Abisko Mountain Lodge. Wir brachten nur schnell unsere Sachen ins Zimmer, dann ging es gleich zum Einkaufen. Aber - der Shop an der Tanke hatte kein Reinbenzin mehr. Wir haben zwar schon mehrfach normales Benzin zum Kochen genommen, aber Reinbenzin ist uns doch lieber.

    Und so gab es doch noch einen kleinen Spaziergang heute, und wir ließen Abisko Turist nicht wie geplant links liegen. Holger schaltete unterwegs wieder die Sport-Liveübertragung und hat mich sogar gewinnen lassen. Im Shop der Turiststation gab es Power Fuel, wir haben dann auch noch die restlichen Kleinigkeiten (Schokolade, Nudeln, Soße) gekauft, außerdem das letzte Brötchen. Mit dem haben wir uns ins Kaminzimmer gehockt, allerdings hat es das Urlaubsfeeling doch gestört, dass wir rundherum nur deutsche Stimmen hörten. Allerdings waren es die letzten für den ganzen Urlaub, mit einer Ausnahme. In Kilpisjärvi trafen wir ein weiteres deutsches Urlaubspaar, außerdem war die Wirtin im Tundrea Schweizerin.

    Auf dem Rückweg guckten wir uns den neuen Bahnhof noch etwas genauer an, was für ein Ungetüm mitten im Ort. Außerdem liefen wir schon mal hoch zum Hubschrauber, das sind ja wirklich nur zwei Minuten. Perfekt für morgen. Es gab ein letztes 'Luxusabendessen' in der Mountain Lodge. Lecker, aber wir denken, beim Abendessen hat Abisko Turist knapp die Nase vorn. Danach ging es recht früh ins Bett, der Tag war ja schon lang, außerdem mussten wir auch am nächsten Tag wieder früh raus.

    Ich schrieb noch Tagebuch, das endete mit folgenden Worten: Was wird die Tour wohl bringen? Ich hoffe, viele schöne Momente. Ich bin wie immer optimistisch, hoffentlich will der Körper auch so wie ich. Wetter ist für morgen mal sonnig gemeldet, allerdings war es heute sehr windig. Einen ersten Regenbogen haben wir auch schon gesehen. Ich werde wie immer berichten.

    30.08. Hubschrauber und Zeltplatzsuche

    Gut geschlafen, das war auch gut so, denn schon um 6:00 klingelte der Wecker. Duschen, packen, dann lecker Frühstück mit frisch gebackenen Brötchen, obwohl wir beide noch keinen großen Hunger hatten. Danach sind wir hoch zum Hubschrauberplatz - und haben erst mal gewartet. Ich glaube, unser Pilot saß noch unten beim Frühstück. Aber dann kam er, ein recht junger, netter Kerl. Es war seine erste Saison in Lappland, letzten Winter ist er noch auf den Seychellen geflogen. Ich hatte schon vorab überlegt, dass es eigentlich doof wäre, in Laimoluokta am Ufer des Torneträsk zu starten. So scharf sind wir beide nicht auf bergan durch Wald. Und als der Pilot dann fragte, wo er uns absetzen soll, entschieden wir uns für 'am Wanderweg oberhalb der Baumgrenze', also südlich des Jorbacohkka.

    Los ging's. Holger durfte vorne sitzen, war ja schließlich sein Geschenk. Wir hatten schönes Wetter und gute Sicht. Schön war der Flug, die Schnappschüsse werden dem natürlich nicht gerecht. Aber schnell vorbei! Südlich des Jorbacohkka angekommen sind wir dann eine tiefe Runde geflogen, um den Wanderpfad zu sichten. Das ist uns nicht ganz gelungen, würde ich sagen. Wir haben zwar einen Weg gesehen und sind dann dort gelandet, ich denke aber, der Pfad war der falsche. War aber kein Problem, dieser führte uns zur Hütte, von dort stießen wir dann schnell auf den richtigen Weg.


    Start in Abisko


    Schnappschuss aus dem Hubschrauber


    Schnappschuss aus dem Hubschrauber


    Ist das da unten der Weg?

    Nachdem unser Hubschrauber weg war, durften wir als erstes feststellen, dass es auch ohne diesen sehr windig war. Das legte sich zum Glück später, und es blieb den ganzen Tag mehr oder weniger sonnig. Zuerst ging es ein paar Schritte den Pfad zurück, um einen guten Blick auf den Torneträsk zu haben. Dann wieder zu den Rucksäcken und es ging wirklich los. Juchu! Der Weg führte uns direkt ins Rengärde und dann zur Hütte. Danach hielten wir uns einfach etwas höher, stießen auf den Pfad und es ließ sich gut wandern. Bevor der Weg dann wieder in bewaldetes Gebiet ging, machten wir schon die erste Pause. Ich bin wegen Knie und Knöchel recht vorsichtig gelaufen, aber bis hierhin keine Probleme.


    Da fliegt er weg, unsere Tour startet!


    Blick zurück auf den Torneträsk


    Im Westen sieht das Wetter schlechter aus - kam aber zum Glück nicht zu uns.


    Los geht's, Richtung Rengärde und Stuga


    Schnell tauchen die nächsten Seen im Blick auf, es sollte sich um Kattujärvi, Koojärvi & Co handeln.


    Auch der Blick zurück ist nett, weit sind wir ja noch nicht gekommen.


    Pausenblick


    Pausenblick


    Pausenblick, irgendwo da hinten ist unser Ziel für heute

    Nach der Pause haben wir vermutlich recht schnell den 'richtigen' Weg verloren, es gab einfach zu viele Pfade. Diese führten uns dann natürlich über Matsch, Steine und Gestrüpp, ich landete auch fast zu tief im Sumpf. Super, gleich am ersten Tag die Wanderhose eingesaut, so muss es sein. Noch ärgerlicher aber war, dass ich es tatsächlich schaffte, einen falschen Schritt für mein Knie zu machen. Es tat noch nicht mal wirklich weh, aber ich merkte - das war nicht gut, das Knie ist nicht so ganz richtig. Etwas dick, man spürt es in der Kniekehle. Deswegen lief ich den Rest des Tages noch vorsichtiger, aber ich hatte keine Schmerzen. Es war aber gut, dass unsere Etappe heute sowieso kurz, nur bis Vuoskojaure, geplant war. Ich war bei Ankunft auch müde genug. Ich kann aber Entwarnung geben - das Knie muckte den ganzen Rest der Tour nicht mehr. Der Knöchel war abends manchmal leicht überanstrengt, aber auch der hielt.

    Wir mussten aber irgendwie raus aus diesem Waldstück - das GPS ist dabei auch keine wirkliche Hilfe, es dient nur dazu, die ungefähre Richtung nicht zu verlieren. Der Weg ist auf der Karte viel zu ungenau eingezeichnet, man befindet sich eigentlich nie auf dem Weg selbst, wenn man mal prüft. (Wir tracken nie, setzen nur in den Pausen Wegpunkte, und gucken halt mal zwischendurch dann aufs GPS, wenn wir wie jetzt gerne einen Anhaltspunkt hätten, wo es denn wohl weiter geht.) Jeder, der schon mal durch diese typischen Waldstücke in Lappland gelaufen ist, mit Steinen, Sumpf und Gestrüpp, weiß, wie anstrengend dabei jeder Meter sein kann. Zum Glück stießen wir schon vor dem Stück Kahlfjäll wieder auf einen Weg, danach lief es sich super.

    Als wir dann wieder in den Wald kamen, hatten wir gleichzeitig eine Quadspur und den Winterweg, hier konnte man keinen Weg mehr verlieren. Ich brauchte aber auch eine nächste Pause. Holger hatte vorab überlegt, vielleicht schon an der Brücke vor Vuoskojaure zu zelten, das wäre ja gar nicht mehr weit. So motiviert ging es weiter. Bevor wir an der Brücke ankamen, hatten wir aber das Problem, dass wir schon vor dem Rentierzaun wieder auf dem Winterweg gelandet waren. Hier gab es am Zaun kein Gatter (wenigstens nicht im Moment, es sah schon so aus, als würde der Zaun hier manchmal geöffnet werden, aber zur Zeit nicht). Statt dessen gab es aber eine komische Konstruktion. Als ich näher ging, um mir das anzugucken, bellte es aus einem Lautsprecher. Aha - ein Bewegungsmelder mit Bellen, lustig. Wir haben uns von diesem natürlich nicht abschrecken lassen, und krochen in der Nähe unter dem Zaun durch, das ging gut. Es sollte nicht das letzte Mal für diese Tour sein.

    Kurz danach waren wir an der Brücke, aber hier war keine schöne Stelle zum Zelten. Auch dies sollte während der Tour noch öfter vorkommen. Meist sind Brücken ja gute Stellen zum Zelten. Man weiß, es gibt Wasser, außerdem ist es einfach schön an einem Fluss. Aber auf diesem Weg waren die Brücken oft in sumpfigem, buschigem Gebiet, manchmal mit wirklich keinem geeigneten Zeltplatz in Nähe. Was aber nicht tragisch war, es gab immer genug Alternativen.

    Wir wanderten also weiter, wieder auf einem Quadweg. Bis dieser sich teilte - was tun? Ich entschied für links, denn rechts der Weg hätte eher von Vuoskojaure weg geführt. Dies bereuten wir fast, als es kurz danach super sumpfig wurde. Holger wollte zurück, aber der Blick nach rechts zeigte nichts anderes als weiteren Sumpf, der dann wohl sehr weiträumig zu umgehen gewesen wäre. Deswegen wollte ich lieber weiter, das war dann auch okay. Der Pfad wurde wieder besser und schon sahen wir den Vuoskojaure. Das war auch gut so, ich hatte eine Pause nötig. Während ich mich hinhockte, ging Holger runter zum See und füllte Wasser auf. Einen geeigneten Zeltplatz gab es hier am See nicht (höchstens mitten auf dem Weg), außerdem schmeckte das Wasser nicht so lecker wie gewohnt. (Es war nur ein bisschen erdig und ich trank es trotzdem ohne Bedenken, aber man ist ja besseres gewohnt.)


    Holger geht runter zum See Wasser holen. Ich ruhe.

    Es war ja noch früh, aber ich hatte ein Tief. Ich machte mir Sorgen ums Knie, außerdem saß der Rucksack heute nicht gut. Der rechte Schultergurt rutschte. Auf den ersten Blick sah alles okay aus, warum ist dem so? Eigentlich weiß ich es bis heute nicht. Ich vermute, ich hatte den Rucksack zu ungleichmäßig gepackt. Denn ab dem nächsten Tag achtete ich darauf besonders, und der Rucksack saß wieder so, wie ich es gewohnt bin. Super, wie angegossen! Aber schon faszinierend, wie das Packen den Sitz des Rucksacks beeinträchtigen kann. Und soo schlecht war er natürlich nicht gepackt, anscheinend nur zu rechtslastig. Zusätzlich glaube ich, dass ich an dem Tag zu wenig getrunken habe, deswegen war ich so früh so fertig.

    Nun, das machte die Zeltplatzsuche nicht einfacher. Wir folgten dem Pfad nach Vuoskojaure, aber das Seeufer eignete sich einfach nicht zum Zelten. Entweder zu steil oder zu sumpfig. Bei den ersten Häuschen gab es eine potentielle Stelle, etwas oberhalb des Sees. Es gab einen Pfad runter zu einem Bootshaus, hier könnte man zelten. Aber eigentlich hatten wir uns auf einen Zeltplatz direkt am See gefreut.

    So zogen wir weiter, es schien aber 'im' Ort auch nirgends Wasser zu geben. Komisch hier. Auf einer Terrasse saß ein Paar und genoß die Sonne. Da gingen wir hin und fragten nach Tipps für einen Zeltplatz. Die meinten, wir müssten an einem orangen Haus vorbeigekommen sein, dort gäbe es einen kleinen Bach und man sähe immer mal wieder Leute dort zelten. Tja, nur dass wir kein oranges Haus fanden. Wir erspähten zwar Richtung Osten ein Haus, das orange sein könnte (und wir waren nicht von dort, sondern aus dem Süden gekommen). Aber das war uns zu weit, zumal wir ja nicht wussten, ob dann dort wirklich Wasser ist. So kamen wir zurück zu Plan A und nahmen den Zeltplatz, den wir gleich am Anfang als geeignet auserkoren hatten.

    Ist ja oft so, man sucht nach was besserem und kommt zum alten Platz zurück. Nur dass ich mich diesmal, wirklich müde, fast eine Stunde, und mit Rucksack, durch die Gegend geschleppt habe, bis wir wieder am ersten Platz waren. Immerhin fanden wir dort eine noch bessere Stelle. Ich fand meine Seite zwar etwas besser zum Liegen, aber Holger hat seine einfach mit unseren Jacken unterlegt und meinte, alles sei prima. Während er wie immer abspannte, hockte ich mich hin, kam endlich an, und trank schön einen Tee. Und siehe da, ich wurde wieder fit genug, um sogar noch Blaubeeren zu sammeln. Aber großer Gau - ich habe die Dose vergessen! Wie konnte ich ohne Blaubeerdose auf Tour gehen? Nun gut, dann muss es dieses Jahr halt eine leere Tüte tun, ist sowieso leichter. Trotzdem, nächstes Mal kommt wieder eine leere Dose mit.

    Es war immer noch früh, wir sind dann runter zum See, Waschen und Wasser fassen. Ach, was tut das Waschen gut, egal wie kalt der See ist. Und danach geht es einem ja so richtig gut. Weil die Sonne noch schien, hockten wir uns erst mal draußen auf einen Stein und genossen die Aussicht. Allerdings wurde mir dann aber kalt, also schnell rein ins Zelt, ab in den Schlafsack. Das fühlte sich erst warm an, aber dann fing ich auch hier an zu zittern. Wir koppelten die Schlafsäcke, aber es half nicht wirklich. Von Zeit zu Zeit zittere ich trotzdem, Essen musste her. Der Körper braucht was zum Verbrennen, damit er Wärme produzieren kann. So kochte Holger, während ich anfing, Tagebuch zu schreiben.

    Dieses Jahr hatten wir Trekkingmahlzeiten von vier verschiedenen Herstellern mit. Ich nahm mir vor, jeden Abend aufzuschreiben, ob es lecker war oder nicht. Hier mein Fazit:
    Die Sachen von Globetrotter, Trek'n Eat, waren am schlechtesten, nehmen wir nicht mehr. Waren auch vor allen Dingen deswegen dabei, weil wir noch einen Gutschein hatten.
    Travellunch von Simpert Reiter hat den Vorteil, dass es die immer noch im Doppelpack gibt. Wir sind gewohnt, zusammen eine Doppelmahlzeit zu essen, das passt. Die Sachen von Globi gibt es jetzt nur noch als Einzelpack, das ist erstens mehr Verpackung, zweitens auch mehr als 125g. So sind zwei davon mehr Gewicht, obwohl uns der Doppelpack von 250g reichen würde. Die Mahlzeiten von Simpert Reiter waren alle okay, die anderen beiden waren aber besser.
    Blå Band war dabei, weil ich davon schon immer ein Fan war. Und hat mich nicht enttäuscht, wieder sehr lecker.
    Neu getestet haben wir dieses Jahr Lyo Food und waren begeistert. Es ist zwar teuer (gut, ist Real Turmat, das wir wieder nicht testen konnten, auch), aber unserer Meinung nach das Geld wert. 'Schweinelende in Grüner Pfeffersauce' hat zum Beispiel vollkommen überzeugt. Macht bei weniger Gewicht (107g die Einzelportion) gut satt, was natürlich an den 50% Fleisch liegen mag. Und lecker! Wird auf der nächsten Tour verstärkt zum Einsatz kommen. Wir fanden es gerade gut, dass es kein Beutel zum Wiederverschließen war, denn wir kochen immer unsere Doppelportion im Topf. So gab es auch hier weniger Verpackung. Leider scheinen sie dies aber umzustellen. Okay, ich weiß, dass viele es toll finden, wenn sie in der Tüte zubereiten und daraus essen können, da sind wir wohl eher die Ausnahme, dass wir darauf gerne verzichten. Egal, Lyo wird wieder mitkommen. Ich kann es nur empfehlen.

    Heute abend gab es Blå Band, kryddstarka grönsaker med nötkött, leicht scharf, sehr lecker. Obwohl ich auch wirklich hungrig war, da ist es immer gut. Danach fing ich, immer noch im Schlafsack, an zu heizen, alles gut. Holger war runter zum See spülen, danke. Hier ist einiges los, vielleicht auch, weil Wochenende ist. Wir beobachteten ein Wasserflugzeug beim Landen, eine Familie auf dem Quad kam bei unserem Zelt vorbei, Boote auf dem See. Also nicht ganz so einsam wie erwartet, aber Wanderer haben wir nicht getroffen.

    Bei so viel 'Action' schaltete ich mein Handy nochmal an. Tatsächlich, hier hat man Empfang. So gingen nochmal zwei SMS raus, um die Lieben zuhause zu informieren, dass es uns gut geht. Nach dem Zähneputzen im Abendrot ging es dann ins Bett, gegen 21:00 schliefen wir schon. Als ich zum Zähneputzen aus dem Zelt kroch, zitterte ich allerdings erst so heftig, dass meine Tasse heftig wackelte. Dabei war mir gar nicht so kalt, zum Glück ließ das Zittern dann auch nach.


    Zeltplatz am Vuoskojaure


    Zeltplatz, Blick in die andere Richtung - wir sind weit genug von der nächsten Hütte entfernt, um niemanden zu stören.


    Abendrot am Vuoskojaure
    Zuletzt geändert von dingsbums; 04.03.2014, 11:34. Grund: Kleinigkeiten korrigiert

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    • Trolltinden
      Gerne im Forum
      • 14.01.2013
      • 61
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      #3
      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

      Wow - das beginnt ja sehr vielversprechend. Und dann noch in einer mir unbekannten Gegend. Ich bin gespannt. Danke für den Bericht.
      Lg
      Christoph

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      • dingsbums
        Fuchs
        • 17.08.2008
        • 1503
        • Privat


        #4
        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

        31.03. Sonne und ein ziemlich guter zweiter Tag

        Weckerklingeln um 7:00, so langsam aktiv werden gegen 7:20. Das Müsli war mit den frischen Blaubeeren richtig lecker. Wir brauchen morgens immer länger (ich auf alle Fälle, vermutlich könnte Holger zackiger, hat sich mir aber netterweise angepasst), Aufbruch war gegen 10:15. Auf den ersten Schritten meckerte mein Knöchel etwas, das Knie gar nicht. Aber auch der Knöchel war eigentlich okay, ab und zu zwickte er ein bisschen, dann spüre ich für einen Schritt einen kurzen Schmerz und nach 5 weiteren Schritten ist es wieder gut. Das passierte aber immer nur ein paarmal über den Tag verteilt, dementsprechend war ich zufrieden.


        Jeden Morgen räume ich meinen Rucksack komplett aus und wieder ein. Hier mal ein Bild von allem auf einem Haufen.


        Der Vuoskojaure am Morgen

        Mit ein bisschen Glück fanden wir gleich den richtigen Weg raus aus Vuoskojaure. Das anschließende bergan wandern funktionierte gut, ich war ziemlich stolz. Wir querten einen nicht eingezeichneten Fluss mit Brücke, das war gut: Wasser fassen. Es war auch für lange Zeit die letzte Wasserquelle direkt am Weg. Bei Bedarf hätte man schon zu einem See/Fluss in Nähe hinlaufen können, aber direkt am Weg gab es erst wieder Wasser an der einzigen 'offiziellen' Brücke am Weg.


        Vuoskojaure, wir sind auf den ersten Metern


        Vuoskojaure, Blick zurück, kurz hinter der Brücke

        Als der Anstieg bewältigt war, machten wir die erste Pause, um den Blick zurück zum Vuoskojaure nochmal zu genießen. Danach liefen wir erst mal auf dem Quadweg weiter, dem wir schon die ganze Zeit folgten. Es hat auch was, wenn man mal nebeneinander laufen kann. Als es dann aber wieder bergab ging, liefen markierter Pfad und Quadweg auseinander. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir, doch lieber auf dem Pfad zu bleiben. Gute Entscheidung, denn der Quadweg tauchte nie mehr auf.


        Pausenblick zurück zum Vuoskojaure


        Pausenblick, Berge (und Norwegen) in der Ferne


        Pausenblick


        See 656


        An der Bergflanke entlang nach Norden

        Die sumpfige Stelle überquerten wir ganz gut, am kritischen Wasser (da gibt es ja manchmal tiefe Stellen) lagen zum Glück Bohlen - bzw. ein Brett, das reichte. :-) Nachdem der größte Teil des Gegenanstiegs geschafft war, gab es die nächste Pause. Am Rentierzaun stießen wir auf das Problem von gestern. Wir sahen nur ein verbarrikadiertes 'Wintergatter', also krochen wir wieder unter dem Zaun durch. Klappte auch hier gut.


        Zweite Pause, Blick nach Osten


        Zweite Pause, Blick nach Westen

        Der Weg lief sich wirklich gut, aber trotzdem wurde ich so langsam müde. Hilft nix, es warteten noch ein paar Kilometer, also weiter. Als nächstes Ziel setzte ich mir die Brücke, das schaffte ich aber leider nicht ganz. Etwa einen Kilometer vorher musste die nächste Pause sein. Im Prinzip laufe ich selten länger als eine gute Stunde, dann brauche ich Pause. Dabei schaffe ich ca. 3 km, mehr geht (zu Beginn der Wanderung) nicht. Im Laufe einer Tour werde ich schon etwas fitter. Ich rechne ja damit, dass ich durch weitere Gewichtsreduzierung (2013 waren es schon ca. 20 kg weniger als bei der Tour 2011) da flexibler werde - auf der anderen Seite wird man nicht jünger. Aber ich habe ja schon immer gesagt, dass es nicht darauf ankommt, wie schnell man vorankommt - sondern dass man überhaupt im Fjäll wandern kann und darf.


        Der Kamasjaure kommt in Sicht.


        Unterwegs zum Kamasjaure

        An der Brücke setzten wir dann kurz die Rucksäcke ab, tranken und füllten Wasser auf. Es sind übrigens zwei baugleiche Brücken kurz hintereinander, wenn auch nur eine in der Karte eingezeichnet ist. Nach der Brücke ging es motiviert weiter, allerdings brauchte ich doch noch eine Pause, ca. 2 km bevor wir ankamen. Na, war mir eigentlich schon vorher klar, dass ich das nicht durchlaufe. Wir konnten auch schon einige der Hütten erkennen, schon seit geraumer Zeit. Immer mal wieder tauchten die Hütten auf und verschwanden dann wieder aus dem Blickfeld.


        Letzte Pause vor Kamasjaure

        Okay, jetzt kam der Endspurt. Kurz vorm Ziel 'verliefen' wir uns dann noch, weil mal wieder nicht klar war, welcher Pfad zum Ziel führt. Welches ist überhaupt die Schutzhütte? Der Pfad, auf dem wir uns befanden, ließ die ersten Hütten links liegen. Dies passte eigentlich, aber die Schutzhütte ist doch noch vor dem Fluss eingezeichnet ... Das von uns zur Zeit anvisierte Ziel liegt dahinter. Ich war zu müde, um es zu 'riskieren', nochmal zurückgehen zu müssen. Deswegen suchten wir doch einen Pfad, der uns gleich zur ersten Hütte brachte. Nein, das sah nicht nach Schutzhütte aus. Das Fernglas zeigte dann auch, unsere erste Vermutung war richtig. Das Nottelefon war gut am Häuschen nebenan zu erkennen. Noch ein paar Meter weiter und wir waren da, juchu! Hier angekommen klärte sich auch die Verwirrung mit dem Fluss (die Hütte liegt doch davor, nicht dahinter) - der verlief nämlich hinter der Schutzhütte. Der Bach weiter vorne war gar nicht der in der Karte eingezeichnete Fluss.


        Schutzhütte Kamasjaure


        In der Hütte, man sieht mir den langen Tag an.

        Ich brauchte heute ca. 8 Stunden für 14 km (in der Zeit sind aber auch 4 Pausen enthalten). Das ist auf der einen Seite schon heftig, auf der anderen aber auch okay. Gerade am zweiten Tag tue ich mich immer sehr schwer. Es war anstrengend, ich war müde. Aber ich war nicht so stehend k.o. wie früher manchmal am Abend eines Tourtages, ich war für den zweiten Tag wirklich zufrieden. Die Schutzhütte war nett, wir entschieden, auf alle Fälle in der Hütte zu übernachten.

        Erst mal waschen im Fluss hinter der Hütte, da es windstill war, war es richtig 'warm'. Dann bald Abendessen, so war mir in der Hütte auch ohne Feuer nicht kalt. Holz wäre zwar massenhaft da, aber es ist Ehrensache, kein Feuer zu machen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Im Hüttenbuch gibt es für diesen Sommer nur einen Eintrag, vom 20.07. Zum Abendessen gab es 'Rotes Fischcurry' von Trek'n Eat. Wie schon erwähnt, nach einem langen Tag schmeckt alles okay, aber so richtig lecker war es nicht, wird nicht mehr gekauft.

        Trotz der Hütten wähnten wir uns alleine hier in Kamasjaure, aber als wir rausgingen, um das Abendrot zu bewundern, sahen wir es in einiger Entfernung unten am See qualmen. Für einen Ofen war es eigentlich zuviel Rauch - ein Lagerfeuer? Wer weiß ... Aber ansonsten trafen wir heute keinen Menschen, nur Rentiere und Ripor. Etwas später als gestern, so gegen 10, schliefen wir müde und zufrieden ein.


        Abendrot Kamasjaure


        Abendrot Kamasjaure


        Abendrot Kamasjaure

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        • evernorth
          Fuchs
          • 22.08.2010
          • 1835
          • Privat


          #5
          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

          Wunderbar - ein neuer Bericht von dingsbums.
          Ich hatte insgeheim schon auf einen neuen Tourbericht gewartet. Sehr vielversprechender Beginn.
          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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          • Mortias
            Fuchs
            • 10.06.2004
            • 1232
            • Privat


            #6
            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

            Toll, da ist er ja der ersehnte Bericht, der die Frage nach Eurer Wandergegend beantwortet. Da habt ihr euch aber echt eine schöne Gegend rausgesucht. Wirklich klasse, dass Du mit Deinem Bericht hier mal eine Gegend vorstellst, die ich so bisher noch gar nicht als potentielles Wanderziel aufm Radar hatte. Was hat denn der Helikopterflug gekostet wenn ich fragen darf? Übrigens hab ich das vor einigen Jahren bei der Anfahrt nach Abisko auch erlebt, dass es Ende August in Kiruna schon recht herbstlich war, in Absiko aber noch ziemlich grün.

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            • dingsbums
              Fuchs
              • 17.08.2008
              • 1503
              • Privat


              #7
              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
              Was hat denn der Helikopterflug gekostet wenn ich fragen darf?
              Klar, kein Problem, wenn es mir schon ein bisschen 'peinlich' ist, dass wir dafür so viel Geld ausgegeben haben: 4675 SEK. Ich habe aber außer Urlaub keine teuren Hobbies und denke mir immer: Für irgendwas gehe ich schließlich arbeiten. Deswegen haben wir uns das gerne gegönnt, den kurzen Flug genossen, und es hat uns in eine tolle Gegend gebracht, ohne dass wir vorab etliche Kilometer Straße laufen mussten.

              Nach der Buchung kam übrigens auch noch ein Antwort von Arctic Heli, die in der Nähe von Kiruna stationiert sind und die ich zusätzlich zu Kallax Flyg angeschrieben hatte.
              Price for the flight to Laimoluokta will be 5300:- sek.
              For that price we pick you up at airport and stop in Kiruna C for provisioning of food, fuel, etc then it is up to you if you would like to fly out same day or next day.
              If you like, you can put up your tent here at our lodge where the helicopter is based.
              Mit Pickup, Einkaufsstop und Zeltmöglichkeit ein fairer Preis, aber wir hatten uns mittlerweile halt für den Start im geliebten Abisko entschieden und schon bei Kallax Flyg gebucht.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1232
                • Privat


                #8
                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                Klar, kein Problem, wenn es mir schon ein bisschen 'peinlich' ist, dass wir dafür so viel Geld ausgegeben haben: 4675 SEK. Ich habe aber außer Urlaub keine teuren Hobbies und denke mir immer: Für irgendwas gehe ich schließlich arbeiten. Deswegen haben wir uns das gerne gegönnt, den kurzen Flug genossen, und es hat uns in eine tolle Gegend gebracht, ohne dass wir vorab etliche Kilometer Straße laufen mussten.

                Mit Pickup, Einkaufsstop und Zeltmöglichkeit ein fairer Preis, aber wir hatten uns mittlerweile halt für den Start im geliebten Abisko entschieden und schon bei Kallax Flyg gebucht.
                Ok, so gesehen ist es schon ein fairer Preis, danke für die Info. Hatte nur gehofft, dass es etwas günstiger wäre, damit ich für den Fall, dass ich da auch mal hin möchte, weiss dass es nicht zu teuer wird.

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                • Fjaellraev
                  Freak
                  Liebt das Forum
                  • 21.12.2003
                  • 13981
                  • Privat


                  #9
                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                  Juhu
                  Endlich geht es mit dem Bericht los
                  Teilweise merke ich bei deinen Schilderungen wie die Erinnerungen in den vergangenen 7 1/2 Jahren verblasst sind, aber teilweise kommt es mir auch vor als wären wir erst gestern dort unterwegs gewesen. Bin gespannt wie sich das auf der weiteren Strecke entwickelt.
                  Der Rastschutz Kamasjaure wurde wohl in der Zwischenzeit etwas renoviert, gestrichen war er innen, soweit ich mich erinnere, nicht und auch der Kamin sieht sehr neu aus.

                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                  Ok, so gesehen ist es schon ein fairer Preis, danke für die Info. Hatte nur gehofft, dass es etwas günstiger wäre, damit ich für den Fall, dass ich da auch mal hin möchte, weiss dass es nicht zu teuer wird.
                  Die Billigvariante für den Einstieg in die Region haben wir vor 7 1/2 Jahren gewählt, sie braucht dann halt etwas Zeit, falls man nicht gleich zu Beginn mit Autostop erfolgreich ist (Wir haben das ja erst nach mehr als einem Tag versucht nachdem wir den ursprünglich geplanten Nebenpfad nicht gefunden haben).

                  Gruss
                  Henning
                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                  nur unpassende Kleidung.

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                  • woelfchen
                    Erfahren
                    • 20.03.2010
                    • 276
                    • Privat


                    #10
                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                    Werde den Bericht mit Interesse verfolgen - auch wenn ich dazu im Wachzustand nur einmal in der Woche Zeit haben werde, denn "Zwergwoelfchen" ist gerade bei Oma und Opa . Leider muss ich zugeben, dass mir die Berichte einen ordentlichen Stich in der Magengegend zugefügt haben und das Gedärm krampft sich regelrecht zusammen ... dieser Nordlandvirus! Ich hoffe nur das "Zwergwoelfchen" auch gerne wandert und überhaupt draußen ist. Bisher schaut es vielversprechend aus!

                    Die Landschaft aus der Vogelperspektive zu sehen, das war sicher ziemlich spektakulär. Die Landschaft in Eurem Zielgebiet ist aber auch wunderschön, bin schon gespannt auf weitere Impressionen und Deine lebhaften Schilderungen dazu. Man findet sich selbst immer mal, bzw. häufig, wieder. Hoffe nur, dass Quad und co. die Idylle am Anfang der Tour nicht allzusehr gestört haben.

                    Dir aber ein WOW und Glückwunsch zu den ersten 20 Kilo, auf der Tour hast Du sicherlich nebenbei auch noch etwas verloren (obwohl man das später gerne wieder schnell drauf hat). Denke immer daran, dass wir beiden "Moppelchen" schon mehr geschafft haben als viele Spindeldürren!

                    Der Streifen auf den Fotos ist vermutlich ein Fussel auf dem Sensor oder am bzw. im Objetiv - falls Objektiv dann auf der Seite, die an die Kamera geschraubt wird. Der Streifen ist immer an der gleichen Stelle und verändert Dicke und Sichtbarkeit mit der Blende.

                    Lass Dir ruhig Zeit mit dem Schreiben, sonst ist das so viel nächste Woche und ich komme gar nicht mehr zum ausgiebigen ungestörten Duschen und anschließender Hausarbeit

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                    • dingsbums
                      Fuchs
                      • 17.08.2008
                      • 1503
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                      Vielen Dank für die netten Kommentare, damit macht das Schreiben noch mehr Freude.

                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                      Hatte nur gehofft, dass es etwas günstiger wäre, damit ich für den Fall, dass ich da auch mal hin möchte, weiss dass es nicht zu teuer wird.
                      Ja, für eine Solotour ist es schon ein heftiger Preis. Als Paar fand ich es zu verantworten, wenn man jetzt 4 Personen wäre, dann wäre es okay. Vielleicht musst du dir Mitwanderer suchen. Hat natürlich diverse Vor- und Nachteile.

                      @woelfchen
                      Glückwunsch zum Nachwuchs, alles Gute für euch!

                      01.09. Das Wetter hielt, der Knöchel hält

                      Während es heute morgen beim Aufwachen noch recht wolkig aussah, wanderten wir dann aber doch wieder bei strahlender Sonne los. Allerdings tauchten gegen Ende der Wanderung einige dunkle Wolken auf - und als wir über die letzte Kuppe gingen, waren ein paar feine Tröpfchen im Wind. Das Wetter hielt aber, bis wir mit Waschen fertig waren. Was für ein Timing! Danach hockten wir geschützt im Zelt, wenn es schon regnen muss, dann abends/nachts im Zelt. So soll es sein.

                      Als ich morgens auf dem Klo saß, hörte ich einen Hubschrauber so richtig nah. Er landete bei den hinteren Hütten am Kamasjaure, vermutlich war es 'unserer', auf alle Fälle mal der gleiche von Kallax Flyg. Wenn da heute jemand abgeholt wurde, passte das auch, dass die gestern noch Müll verbrannt haben.

                      Tatsächlich kamen wir heute sogar vor 10:00 los, Wahnsinn! Während mein Knöchel am Morgen nicht so gut war, ging es dann aber okay. Und er hielt, hat über den Tag nur dreimal gezwickt. Ganz ohne Probleme wäre mir natürlich noch lieber, aber das geht schon. Vom Gefühl bin ich auch gut marschiert, um so frustrierter war ich in der ersten Pause beim Blick auf die Karte. Bis das GPS mir verriet, dass wir doch schon 3,5 km Luftlinie gewandert waren. Dann erkannte ich auch meinen Fehler: Die Karte war auf dem heutigen Abschnitt geknickt und ein kleines Stück war unter den schwarzen Rand der Kartenhülle gerutscht. Diese 2 km hatten mir gefehlt. Deswegen hatte ich die heutige Strecke gestern auch mit 11 km abgeschätzt, während Holger sie zuhause mit 13 km berechnet hatte. Ich schätze, es waren sogar eher um die 14 km. Und damit habe ich für ca. die gleiche Strecke wie am Vortag mindestens eine halbe Stunde weniger gebraucht, und war nicht so müde. Es wird.


                      Blick zurück

                      Nach der Pause kamen wir dann irgendwann an die Watstelle, die man statt der Brücke über den Giehpanjohka nehmen sollte. Henning hatte uns vorgewarnt, ich hatte natürlich seinen Bericht auch nochmal gelesen. Allerdings nicht kurz vor der Wanderung noch ein letztes Mal, wie erst geplant. Und so hatte ich die Details doch nicht richtig in Erinnerung. Was bedeutete, dass wir die ein oder andere Erfahrung selbst machen mussten. Dies sollte hier an der Watstelle nicht das einzige Mal sein, schon lustig, wenn man in den Berichten die Parallelen entdeckt.

                      Wir wussten also vorab, dass der Weg nicht zur Brücke führt, diese im Sumpf liegt und wir sie einfach ignorieren sollten. So weit, so gut. Der Fluss hatte so wenig Wasser, dass wir über die großen Steine einfach so drüber gehen konnten, man konnte das ganze noch nicht einmal Watstelle nennen. Wir füllten unsere Wasserflasche auf - das war auch gut so. Es blieb mal wieder die letzte Wasserquelle direkt am Weg bis zum Zeltplatz. Bei den vielen Brücken und Seen, die auf der Karte eingezeichnet sind, hat uns das mit dem "seltenen" Wasser etwas verwundert. Aber wie schon gesagt, es gab trotzdem ausreichend, außerdem hätte man ja sonst etwas ab vom Weg zu einem Fluss/See hingehen können.


                      Giehpanjavri


                      Unterwegs zur Watstelle, kurz nach der Pause


                      Giehpanjavri


                      Watstelle am Giehpanjohka

                      Das Problem war, dass nach der 'Watstelle' weitere Steine (trockenes Flussbett), Sumpf und Gebüsch folgten. Und keine Markierung war zu sehen. Wir entdeckten dann zwar das ein oder andere Steinmännchen, aber die ließen nicht so richtig einen Weg oder auch nur eine eindeutige Richtung erkennen. Auch das machte mich müde, es musste erst mal eine zweite Pause her. In dieser beschlossen wir dann, einfach in die grobe Richtung zu laufen, wir würden den Weg dann schon wiederfinden. Die Rechnung ging auch mehr oder weniger auf. Da es sich im Gelände wirklich gut gehen ließ, war es kein Problem, dass wir ein Stück 'zu weit rechts' liefen. Das kam daher, dass die Brücke sich ja weiter rechts befand und wir mutmaßten, dass von dort der Weg wieder zu uns stößt. Und hier hätte eine genaue Erinnerung an Hennings Bericht doch geholfen. Zuhause konnte ich nachlesen, dass auch sie den Weg dann von links kommen sahen. (Ich wusste nur noch, dass er extra zur Brücke hin ist, und (deswegen) lange nach dem Weg gesucht hat.)

                      Holger gab mir zu Ende unserer Pause noch eine schöne Vorlage, indem er sagte: "Lass uns das Fernglas mitnehmen." Ich konnte nicht widerstehen und antwortete: "Na, hier liegenlassen wollte ich es nicht." Natürlich wusste ich gleich, was er meinte. Wir haben das Fernglas normalerweise im Deckelfach in meinem Rucksack, und er wollte, dass wir es draußen lassen, damit wir es nutzen können, um den Pfad wiederzufinden. Wir gingen also mit Fernglas den Hügel hoch und sahen dann den Minisee - zu unserer Linken. Kein Problem, wie schon gesagt, es ging sich ja gut. Als dann das große Sumpfgebiet kam, war klar, wir müssen weiter links. Also hielten wir uns ein Stückchen fast im 90°-Winkel zur bisherigen Laufrichtung und schwups - stolperten wir regelrecht über den Weg.

                      Als wir am Gipfel 770 fast vorbei waren, brauchte ich die nächste Pause. Okay, ich würde den Rest wohl nicht in einem Rutsch schaffen, aber weit war es nicht mehr. Der erste kleine See bei der Seengruppe vor dem Rentierzaun war leer - habe ich schon erwähnt, dass es trocken war und man auf Wasser achten musste? :-) Am Rentierzaun dachten wir erst, es gibt schon wieder kein Gatter. Dann erkannten wir aber, dass man hier den Draht lösen konnte, wie ein Gatter, also ging es diesmal ohne Kriechen.


                      Aussicht unterhalb Gipfel 770


                      Aussicht unterhalb Gipfel 770

                      Als wir die nächste Kuppe geschafft hatten und das Ziel schon sahen, machten wir doch noch eine kurze Pause. Kurz erholen für den letzten Kilometer und vor allen Dingen den Blick genießen! Das Tal des Gorvvejohka lag vor uns, einfach toll! Auch das letzte Stück lief sich dann gut, trotz bergab meckerte keins der Knien. Schon ein Stück vor der Brücke hielten wir nach potentiellen Zeltplätzen Ausschau, und es gab Möglichkeiten. Allerdings entschieden wir uns dann noch für einen Platz dicht an der Brücke, mit Bänkchen und Feuerstelle. Und den Resten einer alten Brücke. Eigentlich finde ich das alles gar nicht so schön, aber die Nähe zum Fluss war praktisch. Außerdem war es egal, denn wie schon gesagt: Kaum waren wir mit Waschen im kalten Fluss fertig, fing es an zu regnen.


                      Gorvvejohka


                      Gorvvejohka


                      Gorvvejohka, dort unten wollen wir zelten

                      Es gab erst mal den restlichen Tee und etwas Schokolade. Dann schrieb ich noch vor dem Essen Tagebuch. Heute vermerkte ich, dass wir noch weitere Hubschrauber gesehen haben, einer kreiste recht lange im gleichen Bereich. Ob er was gesucht hat? Und dann berichtete ich mal wieder von Liedern, die mir während des Wanderns durch den Kopf gehen. Ich singe sie (zu Holgers Glück, ich singe furchtbar) stumm, nur im Kopf, vor mich hin. Dieses Jahr (nicht nur heute) war es fast immer das gleiche Kirchenlied. Ich bin in einer sehr katholischen Gegend aufgewachsen, da ist man auch nach vielen Jahren noch textfest. Oder fast testfest, ich habe mich nämlich auch nach 14 Tagen immer noch an der gleichen Stelle 'versungen'. Lustigerweise sang ich aber immer die zweite Strophe, die so beginnt: "Hoch sollst du das Brot erheben, welches lebt und gibt das Leben, ..." Und, wer kennt es? An diesem Abend fiel mir doch tatsächlich nicht ein, wie die erste Strophe geht.

                      Statt Brot gab es zum Abendessen Lyo Food: Schweinelende in Dillsoße. Die 2x104g ergaben eine riesige Portion, waren lecker, hatten viel Fleisch. Nur die Optik der Eintopfs war auf den ersten Blick nicht so der Bringer. Netterweise hörte es zum Zähneputzen auf zu regnen - und ich entdeckte im Strahl meiner Stirnlampe eine Blaubeere. Blaubeeren? Ja gut, dass ich sowieso eine Tasse in der Hand habe, da wurde doch gleich noch eine Portion fürs Müsli am nächsten Morgen gepflückt.


                      Zeltplatz (am nächsten Morgen) mit Brücke im Hintergrund


                      Zeltplatz (am nächsten Morgen), Blick in die andere Richtung
                      Zuletzt geändert von dingsbums; 04.03.2014, 23:51.

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                      • dingsbums
                        Fuchs
                        • 17.08.2008
                        • 1503
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                        02.09. Zeltplatz am Fluss

                        Diese Nacht haben wir beide nicht so gut geschlafen. So konnten wir feststellen, dass es immer mal wieder regnete. Aber netterweise hörte es gegen Morgen auf, so konnten wir auch draußen frühstücken. Meine Matte hatte am Morgen fast keine Luft mehr. Ich hoffte, dass ich nur das Ventil nicht richtig zugedreht hatte - und vermutlich war dem auch so. Keine weiteren Probleme während der restlichen Tour, uff!

                        Beim Frühstück fiel mir dann auch endlich die erste Strophe des Kirchenliedes ein: "Deinem Heiland, deinem Lehrer, deinem Hirten und Ernährer, Zion, stimm ein Loblied an!" Diesmal musste Holger dran glauben, aus Freude über meine Entdeckung sang ich das Lied aus vollem Halse. Als er darauf meinte "Da Capo", hatte er Pech und ich sang es ihm tatsächlich nochmal vor. Ich frage mich ja, ob nicht mein ständiger Lobpreis (danach wieder stumm) für die 14 Tage Sonne gesorgt hat.

                        Schon wieder starteten wir vor 10:00, sollte das etwa zur Gewohnheit werden? Wir konnten das Zelt sogar trocken einpacken, prima. Der Weg lief sich wieder gut, meist war ein Pfad zu erkennen, und auch Markierung. So kamen wir zügig zur ersten Brücke und machten dort eine kurze, erste Pause. Die Schwierigkeit dieser Brücke bestand darin, dass Auf- und Abgang viel zu steil waren, gehen konnte man das nicht. Zum Glück konnte man sich über einen Stein an der Seite hochziehen bzw. 'ablassen'.


                        Heute zwang ich Holger, auch mal ein Foto von einem Warnschild zu machen.


                        Irgendwo unterwegs

                        Kurz später gab es die einzigen Wegprobleme des Tages, dort wo man zu Rengärde und Hütten kommt. Wir folgten einem gut erkennbaren Pfad - bis plötzlich weder Pfad noch Markierung zu sehen waren. Dann fiel uns auf, dass auch die Wintermarkierung weiter links ist - laut Karte laufen Sommer- und Winterweg aber gleich. So hielten wir uns nach links, Richtung Wintermarkierung. Dazu mussten wir erst mal durch einen Rentierzaun. Allerdings lag der auf einem großen Stück nur noch, wir konnten also einfach drüber gehen. Zum Wandern war es hier aber nicht wirklich geeignet, ziemlich sumpfig. Nur die Tatsache, dass es ja eigentlich zur Zeit recht trocken war, machte es möglich, da doch durchzugehen. Wir suchten uns also einen machbaren Weg, hielten uns in etwa an die Winterkreuze, und fanden dann auch wieder den Pfad - der von rechts kam. Vermutlich führt er zwischen Rengärde und Hütten hindurch, sicher nicht links, wo der Winterweg und wir waren. Und auch Henning, wie ich nachlesen konnte. Lustigerweise schrieb ich abends ins Tagebuch: 'Falls das in Hennings Bericht steht, ärgere ich mich, den nicht nochmal kurz vor der Reise gelesen zu haben.' Allerdings hätte es uns in diesem Fall nicht geholfen, denn er beschreibt es so:

                        Gegen Schluss der Tagesetappe, an einem Rengatter, stimmen der Wegverlauf auf der Karte und im Gelände einmal mehr nicht überein. Nachdem wir die Spur einmal mehr verloren haben, steigen wir zu den Wintermarkierungen auf und folgen einfach denen, bald entscheiden sich dann auch Markierung und Spur dazu, sich wieder zu uns zu gesellen. Nachdem wieder alle glücklich vereint sind, wollen wir uns natürlich nicht mehr trennen und schlagen vor der nächsten Brücke mitten auf dem Weg unser Zelt auf.
                        Für uns gab es an der nächsten Brücke nur eine Pause. Auch die Brücke dahinter war schnell erreicht. Diese ging irgendwie nur über den halben Fluss, allerdings über den Hauptstrom. Und bei dem flachen Wasser kamen wir über die zweite Hälfte auch wieder trockenen Fußes. Immer wenn das Gelände schwieriger wurde, fehlten eher die Markierungen, und wir mussten unseren eigenen Weg durch sumpfiges Gebiet suchen. Aber das war selten, außerdem waren die Wintermarkierungen immer als Orientierung da.


                        Blick zurück bei der Rengärde


                        Nähe Rengärde


                        Brücke, Blick nach oben


                        Brücke, Blick nach unten

                        Einen Kilometer vor der nächsten Brücke und damit vermutlich unserem Tagesziel brauchte ich aber doch noch ein Päuschen. Dieser Kilometer war dann schnell geschafft. Auf den letzten x Metern vor der Brücke guckten wir schon nach potentiellen Zeltplätzen. Sah gut aus, nur direkt vor der Brücke passte das Gelände nicht. An der Brücke angekommen, brachte Holger wieder so einen Spruch, ich verkniff mir aber diesmal einen Kommentar. Er meinte: "Wir gehen erst mal zu Fuß gucken." Hallo, wie sonst? Ich wusste natürlich wieder, was er meinte: Wir setzen die Rucksäcke ab und suchen erst mal ohne Gepäck nach einem Zeltplatz.

                        Überraschenderweise gab es kurz unterhalb der Brücke gleich am Fluss einen klasse Platz, damit hatten wir gar nicht gerechnet. Super! Aufgrund der kurzen Strecke war es noch recht früh am Tag, vor allen Dingen für uns. Aber wir hatten vorab gesagt, wenn es an dieser Brücke einen Zeltplatz gibt, dann bleiben wir. Wer weiß, wann wieder ein Platz mit Wasser kommt. Am nächsten Tag sah es so aus, als hätte man bei den nächsten kleinen Seen runter zum Wasser gehen können, aber so nah wie die Karte vermuten lässt, kommt man nicht dort vorbei. Die Entscheidung war gut.

                        Ich machte einen kleinen Spaziergang, aber in einer Blaubeergegend waren wir leider nicht. Also morgen mal Müsli ohne. Waschen wie immer kalt, aber gut. Es fielen auch wieder ein paar Tropfen, aber kaum so viel, dass man es Regen nennen konnte. Zum Abendessen gab es Pasta Carbonara von Travellunch, war lecker.


                        Brücke am Zeltplatz


                        Zeltplatz


                        Zeltplatz


                        Spaziergang mit (vergeblicher) Blaubeersuche


                        Spaziergang mit (vergeblicher) Blaubeersuche
                        Zuletzt geändert von dingsbums; 05.03.2014, 21:23.

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                        • Fjaellraev
                          Freak
                          Liebt das Forum
                          • 21.12.2003
                          • 13981
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                          So kamen wir zügig zur ersten Brücke und machten dort eine kurze, erste Pause. Die Schwierigkeit dieser Brücke bestand darin, dass Auf- und Abgang viel zu steil waren, gehen konnte man das nicht. Zum Glück konnte man sich über einen Stein an der Seite hochziehen bzw. 'ablassen'.
                          Wahrscheinlich die gleiche Brücke zu der ich in meinem Tourtagebuch vermerkt habe dass sie nur kletternd zu erreichen war, und dass sich November dabei das Knie ziemlich angeschlagen hat.

                          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen

                          Heute zwang ich Holger, auch mal ein Foto von einem Warnschild zu machen.
                          OT: Das ist kein Warnschild, da sollte der Postbusfahrplan ausgehängt werden. - Aber wie ich sehe ist das immer noch nicht geschehen.

                          Bei deinen Schilderungen des nicht so leicht zu findenden Wassers muss ich immer wieder etwas schmunzeln. Das gleiche Problem hatten wir ja auch und haben es zu einem grossen Teil auf den sehr trockenen Sommer geschoben. Wenn ein Bach auf der Karte eingezeichnet war, hiess das ja noch lange nicht dass es ihn auch gab. Aber der letzte Sommer war ja wirklich nicht ausgeprägt trocken, so dass es wohl ein generelles Phänomen der Region ist.

                          Gruss
                          Henning
                          Es gibt kein schlechtes Wetter,
                          nur unpassende Kleidung.

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                          • Zeppenvolk

                            Anfänger im Forum
                            • 04.12.2006
                            • 38
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                            Hej, Claudia,

                            toller Bericht mit herrlichen Bildern von einer nun etwas anderen Landschaft -"Weites Land" mit Fernblick aufs Gebirge -, jedenfalls wie ich sie bisher noch nicht so kennengelernt habe.
                            Mit Schmunzeln nahm ich Deine gedankliche Aktivität
                            "Deinem Heiland, deinem Lehrer, deinem Hirten und Ernährer, Zion, stimm ein Loblied an!"
                            zur Kenntnis. Das lohnt sich, sind doch, glaube ich 8 Strophen. Ich habe dergleichen auch schon auf meinen Touren - aber laut, weil ich nur in Begleitung meines Hundes war, von mir gegeben.
                            Auch ich kenne die Lobgesänge von den Fronleichnahmsprozessionen noch in- und auswendig (war früher Messdiener, bin aber vor 30 Jahren nach intensiven Studium des "Lex Canonicus" aus der rk Kirche ausgetreten).
                            Bei der Bewunderung der Natur halte ich unterwegs auch ab und an "Gespräche" mit dessen Schöpfer.

                            Ich freue mich auf die Fortsetzung und den verlauf Eurer Tour.

                            lg Rudolf
                            Der Weg ist das Ziel

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                            • Prachttaucher
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                              Liebt das Forum
                              • 21.01.2008
                              • 11979
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                              Verfolge den Bericht auch mit großem Interesse. Dank solcher Anregungen besteht kein Grund zur Sorge, daß einem irgendwann die Wege ausgehen.

                              Um Eure Route nachzuvollziehen, wollte ich mich auf meine Karten stürzen, die ich von der "Kilpisjärvi-Standard-Tour" habe. Mußte dann allerdings schnell erkennen, daß man ohne BD3 nicht wirklich weiterkommt, auch die norwegische "Bardu" nützt wohl eher wenig ?

                              Im letzten Urlaub habe ich zumindest mal für 3 Tage eine Ebene durchquert und irgendwie hatte das was....Bin gespannt wie´s weitergeht.

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                              • Fjaellraev
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                                Liebt das Forum
                                • 21.12.2003
                                • 13981
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                Um Eure Route nachzuvollziehen, wollte ich mich auf meine Karten stürzen, die ich von der "Kilpisjärvi-Standard-Tour" habe. Mußte dann allerdings schnell erkennen, daß man ohne BD3 nicht wirklich weiterkommt, auch die norwegische "Bardu" nützt wohl eher wenig ?
                                Mittlerweile kannst du die Strecke ja auf der BD1 nachverfolgen.
                                Auf der Bardu ist wirklich nur ein klitzekleiner Abschnitt der Route nachverfolgbar, ca. 15 km vor dem Rastschutz Kamasjaure.
                                Aber mittlerweile gibt es ja auch gute Onlinekarten von Schweden, so dass man für den Reisebericht nicht mehr zum digitalen Pauspapier greifen muss.

                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • Prachttaucher
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 21.01.2008
                                  • 11979
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                  Danke, diese Möglichkeit vergesse ich immer wieder. Das digitale Pauspapier hatte ich ausprobiert, kam aber nicht auf die größere Abbildung.

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                                  • dingsbums
                                    Fuchs
                                    • 17.08.2008
                                    • 1503
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                    03.09. Platz ist auf der kleinsten Landzunge

                                    Beim Wandern denke ich manchmal darüber nach, was wohl abends der Titel meiner Tagebucheintragung wird. Heute war der Arbeitstitel lange 'Ein schöner Tag'. Nicht, dass die anderen Tage nicht schön waren, aber heute hat einfach alles gepasst. Der Weg war gut zu gehen, ich war ziemlich fit. So habe ich vor den beiden Pausen jeweils gut 4 km Luftlinie geschafft. Außerdem kam auch die Sonne wieder, und die Strecke entlang Boggejavri und Omatjavri war einfach wunderschön.

                                    Diese Nacht schlief ich besser, nur gegen Morgen fing ich wieder an, mich zu drehen. Morgens war es zwar trocken, aber erst noch bewölkt und unkuschelig. Deswegen gab es Frühstück im Zelt. Schon wieder waren wir vor 10 fertig, unglaublich. Wie schon gesagt, es ging sich gut, über einen schönen Pfad kilometerweit geradeaus. Die Winterkreuze störten mich dabei nicht. Rundherum einfach nur weites Fjäll.

                                    Die erste Pause machten wir an der Stelle, wo Sommer- und Winterweg sich trennen. Von hier konnten wir ganz gut die Hütten am Råstojaure erkennen - nur dass es so wirkte, als seien sie gleich links hinterm Omatjavri. So kann man sich irren, denn später konnten wir erkennen, dass sie genau da liegen, wo sie auch in der Karte eingezeichnet sind.


                                    Pfad durch weites Fjäll


                                    Blick zur Pause, Omatjavri und Boggejavri in Sicht

                                    Der Weg führt dann direkt am Boggejavri entlang. Hier ist eine super schöne Stelle mit Strand, wäre auch nett zum Zelten. Aber nicht heute für uns, wir füllten nur Wasser auf. Und zogen das Softshell aus, mittlerweile war es richtig schön sonnig und warm. Der Weg entlang des Omatjavri verlief komplett auf einem kleinen Moränenkamm, die Aussicht war toppen. Das war Genusswandern.


                                    Boggejavri


                                    Wasser auffüllen am Boggejavri


                                    Omatjavri


                                    Weg auf dem Moränenkamm am Omatjavri


                                    Omatjavri

                                    Nachdem der See ungefähr zur Hälfte passiert war, war die nächste Pause fällig. Ach, war das schön hier. Zwischen Kamm und See hätte man bestimmt auch schöne Zeltplätze finden können. Obwohl ich in diesem Fall empfehlen würde, bis zu der Stelle zu laufen, wo der Minisee an den Omatjavri stößt. Dort ist eine kleine Brücke und die Gegend richtig klasse. Außerdem hat der Omatjavri dort einen richtigen Sandstrand, der bei der Sonne fast einladend zum Baden aussah.


                                    Pause am Omatjavri


                                    Pause am Omatjavri


                                    Pause am Omatjavri


                                    Pause am Omatjavri


                                    Pause am Omatjavri

                                    Wir aber sind weiter gewandert, den Hügel hoch, der Blick zurück super. Rechts tauchte der nächste See auf, auch nett. Und dann ging es auf der anderen Seite wieder runter. Und wir passierten einen Wegweiser, der lustig war. Er war recht groß, viele Schilder, aber die Schrift so verblasst, dass man auf den ersten Blick nur blau erkennen konnte. Mit etwas Mühe waren Ziel und Entfernung aber noch zu lesen. Es gab auch einen Hinweis Richtung Hjälptelefon, ich habe aber nicht darauf geachtet, ob ein Pfad zu erkennen ist. Auf der Karte ist ja nur einer weiter vorne eingezeichnet.


                                    Blick vom Hügel, Omatjavri und Råstojaure


                                    Råstojaure


                                    Wegweiser kurz hinter der Kuppe

                                    Wir hatten kurz später einen Ausblick auf die nächsten Seen. Auch Brücke und Rentierzaun waren schon zu erkennen. Natürlich verschwand die Brücke wieder aus der Sicht, wie das oft so ist. Auf dem letzten Kilometer wurde ich dann doch müde, aber ich dachte mir, die Brücke muss doch gleich erreicht sein! Ich wollte jetzt ankommen, nicht nochmal Pause. Allerdings wurde mir fast etwas schwindelig, ich musste doch sehr aufpassen. Da das Gelände zum Abschluss nochmal schwieriger geworden war, musste man die ganze Zeit nach unten gucken, zu viele Steine. So wurde ich auf den letzten Metern ziemlich langsam, aber egal. Irgendwann waren wir da. Ich wechselte als erstes die Schuhe, dann machten wir uns auf Zeltplatzsuche. Vor der Brücke suchten wir erst gar nicht nach einem Zeltplatz, dahinter sah es ganz gut aus. Aber man wird ja verwöhnt, und so ganz optimal waren die Stellen alle nicht. Nachdem wir endlich zwei Stellen als geeignet erachteten, entschied ich mich dann für die auf einer kleinen 'Landzunge'. Nachdem das Zelt stand, muss ich sagen, wir lagen überraschend gut. Und wieder zuhause konnte ich nachlesen, dass Henning und november ihr Zelt an genau der gleichen Stelle aufgebaut hatten.


                                    Råstojaure


                                    Råstojaure


                                    Råstojaure


                                    Das Zelt steht.


                                    Blick vom Zeltplatz zur Brücke

                                    Es gab neben unserem Platz noch eine Miniinsel, zu der ein Steindamm gelegt wurde. Die haben wir uns auch angeguckt, aber sie war nicht optimal zum Zelten, außerdem leider voller Müll. Nachdem das Zelt aufgebaut und eingeräumt war, ging ich Blaubeeren pflücken. Waren zwar alles kleine Beerchen, sehr mühsam, aber immerhin gab es Blaubeeren, da wollte ich mich nicht beschweren. Als ich fertig war - fing es an zu regnen. Eigentlich wieder gutes Timing, aber gewaschen war ich noch nicht. Wir tranken erst mal Tee, dazu Nüsse und Schokolade. Da es immer noch regnete, machten wir mal kurz die Augen zu - und schon war es 19:00. Leider windete es mittlerweile recht stark - aber gewaschen war ich immer noch nicht. Erst mal Tagebuch schreiben. Danach gab es aber keine Ausreden mehr, raus und waschen. Im Gegensatz zu sonst machte ich das aber in Etappen, befreite also erst Ober- und dann Unterkörper von der Kleidung, statt mich ganz nackig zu machen. Es war einfach zu windig, da muss man vorsichtig sein.

                                    Außerdem ließ ich meine 50%-Bekleidung an. Dies war seit zwei Tagen und für den Rest der Wanderung der Spitzname der Mütze. Ich hatte Holger beim Waschen vor 2 Tagen sozusagen einen 'gespielten Witz' erzählt. Ich erinnerte mich an eine Comiczeichnung, die sich etwas darüber lustig machte, dass man 50% der Wärme über den Kopf verlieren soll. Ich zog also nach dem Waschen erst mal nur meine Mütze an und meinte 'Bin ich jetzt zu 50% bekleidet?' Holger hatte übrigens heute befürchtet, seine 50%-Bekleidung verloren zu haben. Zum Glück zog er sie dann später völlig überraschend aus seiner Hosentasche.


                                    Zelt mit Damm und Inselchen im Hintergrund


                                    Auf unserer Landzunge


                                    Auf unserer Landzunge
                                    Zuletzt geändert von dingsbums; 15.03.2014, 16:28.

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                                    • dingsbums
                                      Fuchs
                                      • 17.08.2008
                                      • 1503
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                                      #19
                                      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                      04.09. Weiter Sonne

                                      Heute stand mit dem Ziel Hurvejåkka die bisher längste Etappe auf dem Programm. Und ich habe sie gut gemeistert und war happy! Die Nacht war gut, allerdings fing meine rechte Schulter mal wieder an zu meckern. Diese habe ich mir als Kind gebrochen, sie ist in der Bewegung eingeschränkt und manchmal etwas empfindlich. Im Zelt/Schlafsack ist es einfach zu eng, um den Arm bequem vom Körper wegzulegen, wie die Schulter es bevorzugt. Ich war aber zufrieden, dass die linke Schulter, die ich mir im März vor der Tour gebrochen hatte, sich anscheinend nicht an der Enge stört. Sehr beruhigend.

                                      Wie kamen (für uns) zügig in die Gänge, gefrühstückt wurde mal wieder draußen. Noch schien die Sonne nicht, aber der Tag versprach gut zu werden. Der See lag spiegelblank vor uns. Wie mittlerweile gewohnt kamen wir vor 10 los - und haben gleich mal den Weg nicht gefunden. Von der Brücke aus gehen einige Trampelpfade weiter, wir fanden den nach rechts am vielversprechendsten. Und standen dann irgendwann ohne Markierung da. Ein Blick aufs GPS verriet: falsche Richtung. Da das Gelände ganz gut zu gehen war, hielten wir einfach weglos auf den Rentierzaun zu. Wir sahen dann auch den kleinen See, liefen zwar auf der Ostseite daran vorbei, waren aber kurz später schon wieder auf dem Pfad.

                                      Der Zaun wurde wieder an solch einem 'Zaungatter' passiert, wo man den Draht lösen (und wieder einhängen) kann. Danach wurde das Gelände etwas schwieriger, an der nächsten Brücke wäre ein Zelten nicht möglich gewesen. Gut, dass wir gestern bei der ersten Brücke blieben, wir hatten ursprünglich überlegt, vielleicht noch bis zur nächsten weiterzugehen. (Auch hier ist die Ähnlichkeit zu Hennings Bericht wieder lustig.) Zum Glück wurde der Pfad danach wieder einfacher, so kamen wir zum nächsten Rentierzaun. Zeit für eine erste Pause.

                                      Der Zaun wurde hier über eine (große) Treppe passiert, die sich auch gleich als Sitzbank für die Pause anbot. Wir sahen (seit längerem mal wieder) eine größere Gruppe Rentiere, schön. Kurz hinter dem Zaun mussten wir durch einen Fluss, kein Problem. Holger ging nur über Steine, mir war dabei ein Schritt zu groß, so hatte ich ganze zwei Steine unter Wasser dabei. Hier am Fluss hätte es schöne Zeltplätze gegeben. Allerdings ließen die vielen Abdrücke der Rentiere darauf schließen, dass die nicht zum ersten Mal hier waren. Man könnte also leicht von solchen umringt sein in seinem Zelt.


                                      Blick zurück, kurz vor der Pause


                                      Man sieht den Winterweg, der Rentierzaun ist nicht weit.


                                      Perfekt für die Pause


                                      Rentiere in Flussnähe

                                      Der Weg ging erst einmal konstant bergan, relativ nah am Rentierzaun. Und wer hoch geht, muss auch wieder runter. So kamen wir zur nächsten Brücke. Obwohl wir hier in einem 'Loch' und in einem Sumpfgebiet hockten, ich brauchte eine weitere Pause. Und auf der Brücke selbst saß man auch ganz gut. Eine Riesenkröte neben uns. (Sie muss groß gewesen sein, wenn sie es in mein Tagebuch geschafft hat.) Auch die nächste Brücke war schnell erreicht, danach ging es konstant aufwärts.


                                      Letzter Blick auf den Råstojaure, dann geht es auf der anderen Seite bergab.


                                      Blick 'nach links' auf Gaskkamus und Bajimus, es geht wieder bergan.

                                      Mittlerweile schien kräftig die Sonne, wunderschön, aber auch anstrengend. Mitten im Aufstieg setzte ich mich deswegen kurz auf einen Stein, ohne den Rucksack abzusetzen. Aussicht genießen, ohne groß Pause zu machen. Und die Aussicht auf die Seenlandschaft unter uns war einfach nur grandios. Die Pause gab es dann, als wir oben waren, schon mit Blick auf die Seen der anderen Seite.


                                      Blick zurück auf die Seen unter uns: Vuolimus, Gaskkamus, Bajimus


                                      Blick zurück auf die Seen unter uns


                                      Blick zurück auf die Seen unter uns


                                      Blick zurück auf die Seen unter uns


                                      Pause oberhalb des Golggutjavri

                                      Danach wurde der Weg wieder etwas beschwerlicher und ich müder. Zusätzlich war es nochmal so richtig warm, kein Wind, keine Wolken vor der Sonne. Nun ja, dumme Sprüche, was die Wegfindung betrifft, konnten wir aber noch machen. Wir tendieren beide dazu zu sagen 'geradeaus', wenn wir dem anderen beschreiben wollen, wo wir die nächste Markierung gesehen haben und denken, dass der Weg weitergeht. Das ist natürlich sehr genau und hilfreich. Nun gut, wir hatten uns also gerade wieder für geradeaus entschieden, da umging ich aber doch irgendein Hindernis und erklärte Holger 'Ich gehe einen Bogen', damit er wusste, ich will immer noch in die gleiche Richtung wie er. Holger brachte dann den Kalauer schlechthin: 'Bogen werden doch in Grad gemessen, das ist dann ja auch gradeaus.' Ich war erst mal kurz sprachlos bei diesem Spruch.

                                      Irgendwann kamen wir endlich zum See und der Brücke, war schön hier, könnte man auch einen netten Zeltplatz finden. Eine Pause war vonnöten, aber ich dachte mir, lass uns noch ein paar Schritte weiter gehen, damit wir zurück auf den See gucken können. Als wir fast oben waren, überlegte ich mir aber, dass es auch nicht schlecht wäre, auf der anderen Seite schon runter gucken zu können. Und obwohl ich wirklich fertig war, das Stückchen wurde dann auch noch gelaufen. Und hat sich gelohnt, der Blick auf die Seen und die Berge dahinter - einfach toll! So gab es einen Kilometer vor Schluss sogar noch eine recht lange Pause, es war hier einfach wunderbar. Die Hütte war auch schon zu sehen.


                                      Blick zurück auf den namenlosen See, der bei der Brücke


                                      Oberhalb Hurvejåkka, welch eine Aussicht


                                      Blick oberhalb Hurvejåkka


                                      Blick oberhalb Hurvejåkka


                                      Blick oberhalb Hurvejåkka, noch ein Panorama, weil es so toll war!


                                      Blick oberhalb Hurvejåkka


                                      Blick oberhalb Hurvejåkka


                                      Schutzhütte Hurvejåkka

                                      Bergab war weniger steil als befürchtet, und obwohl ich nicht mehr 'schnell' war, fühlte ich mich relativ fit. Wir bezogen die Hütte, dann gingen wir runter zum Fluss zum Waschen. Kalt und gut! Danach musste ich aber sofort in den Schlafsack kriechen, um nicht zu frieren, während Holger netterweise wieder kochte. Heute gab es von Lyo die Schweinelende in Pfeffersoße, sehr lecker und eine Riesenportion.

                                      Während des Tagebuchschreibens fielen ein paar Tropfen, aber kaum der Rede wert. Und dann passierte etwas unerwartetes: Es klopfte an der Tür. Ein junger Schwede guckte rein, meinte aber, er wolle nur Hallo sagen und sein Zelt in der Nähe aufstellen. Wir haben ihm zweimal gesagt, er solle doch in der Hütte schlafen, aber er ist wieder raus. Am nächsten Tag sollten wir etwas mehr über diesen einzigen Wanderer, den wir auf dem einsamen Weg zwischen Laimoluokta und Kummavuopio trafen, erfahren.

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                                      • Fjaellraev
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                                        Liebt das Forum
                                        • 21.12.2003
                                        • 13981
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                        Je länger der Bericht dauert um so mehr kommen auch die Erinnerungen und die Details zurück, danke dafür - es ist eine Tour an die ich mich gerne erinnere.
                                        Besonders schmunzeln muss ich jeweils wenn du Sachen schilderst die auch uns aufgefallen oder passiert sind, die aber den Weg in den Bericht nicht gefunden haben. Wie zum Beispiel der Wegweiser bei Råsto, auf meiner Karte ist allerdings auch der heute eingezeichnete Pfad zum Fischercamp nicht verzeichnet.
                                        Was ich entweder ziemlich verdrängt habe, oder es gab es nicht in dem Ausmass, sind die vielen Durchgänge durch die Rentierzäune, ab und zu gab es sie sicher. Aber waren es auch so viele? november weisst du es noch?

                                        OT: Ich werde vermutlich demnächst die Bilder in meinem Bericht "restaurieren" ImageShack hat doch schon das eine oder andere Bild verloren

                                        Gruss
                                        Henning
                                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                        nur unpassende Kleidung.

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                                        • Mortias
                                          Fuchs
                                          • 10.06.2004
                                          • 1232
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                          Toller Bericht bisher. Wirklich eine wunderschöne landschaft wo ihr langgelaufen seit. Habs mir mal ein bisschen auf der Karte angeschaut. Ist ja weniger Hochgebirge aber dafür eine unheimliche tolle weite Landschaft mit herrlichen Fernsichten. Wirkt irgendwie sehr entspannt auf mich. Freu mich schon auf die Fortsetzung.

                                          Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                          OT: Ich werde vermutlich demnächst die Bilder in meinem Bericht "restaurieren" ImageShack hat doch schon das eine oder andere Bild verloren
                                          OT: Das Problem kommt mir leider nur allzu bekannt vor.

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                                          • Igelstroem
                                            Fuchs
                                            • 30.01.2013
                                            • 1944
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                            Zitat von Zeppenvolk Beitrag anzeigen
                                            Bei der Bewunderung der Natur halte ich unterwegs auch ab und an "Gespräche" mit dessen Schöpfer
                                            Und damit auch Nichtkatholiken wissen, was da im Fjäll gesungen worden ist:
                                            http://www.youtube.com/watch?v=G0NZPvuJyxE

                                            Gesang ab 0:31. OT: Bei uns in Westfalen wird es tatsächlich so langsam gesungen (»wir singen genauso langsam wie unsere Kirche sich wandelt«).

                                            Vollständiger Text lateinisch und deutsch:
                                            http://de.wikipedia.org/wiki/Lauda_Sion
                                            Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                            • dingsbums
                                              Fuchs
                                              • 17.08.2008
                                              • 1503
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                              05.09. Patrik

                                              Wir haben gut geschlafen, bei der breiten Fläche in der Hütte war auch meine rechte Schulter wieder zufrieden. Heute morgen habe ich mich dann mit dem Schweden unterhalten. Er wandert seit Anfang Mai vom südlichsten Punkt in Schweden zum nördlichsten. Damit war er nur noch 2 Tage von seinem Ziel entfernt - was ihn dazu brachte, dies neu festzulegen. Jetzt wollte er auch noch bis ans Nordkapp. Wir trafen Patrik dann heute regelmäßig, denn eigentlich war er schneller als wir unterwegs, aber heute war einer seiner 'Fotostopptage', so dass wir immer mal wieder an ihm vorbeiliefen. Außerdem glaube ich, dass er froh war, wieder ein bisschen Gesellschaft zu haben. Er meinte auch, er hätte gestern deswegen an die Hütte geklopft, weil er froh gewesen wäre, Licht und damit auch Menschen zu sehen.

                                              Seit dem Torneträsk war er niemandem mehr begegnet. Da er ja eine Wanderung durch Schweden machen wollte, war der Nordkalottleden von Abisko nach Kilpisjärvi keine Option für ihn. Er stand also auch vor dem Problem, wie er über den Torneträsk kommt. Er fuhr dann von Abisko aus erst mal mit dem Bus zur Ortschaft Torneträsk, in der nur 3 Menschen das ganze Jahr über leben. Dort traf er jemanden (keine Ahnung, ob das einer von den dreien oder sonst wer war), der eine Hütte auf der anderen Seeseite und Ruderboote hat. Mit denen machte er aus, dass sie mit ihm rüber rudern und dann sein Boot später mit zurück nehmen. So wanderte er dann von Abisko nach Torneträsk. Er ist auch selbst gerudert und wurde dabei aus dem Nachbarboot angefeuert, erzählte er.

                                              Ich habe ihn dann später im Netz gefunden: Patriks Facebook-Seite, Ein Bericht mit Fotos, auf dem man auch seinen Rucksack gut sieht.
                                              Da ich immer noch Facebook-Verweigerer bin, habe ich mich nicht bei ihm gemeldet, werde das aber vermutlich noch tun. Aber auch so konnte ich sehen, dass er es bis ans Nordkapp geschafft hat, freut mich für ihn. Ich hatte ihn auch auf seinen Rucksack angesprochen, der mir hier im Forum schon mal aufgefallen war und den ich interessant fand. Auch er war damit sehr zufrieden. Was mich allerdings irritierte, war seine Art, diesen zu packen. Er hatte das Ding immer schon auf, als noch ganz viel Zeugs rumlag, und hat das dann in die Vordertaschen gesteckt.

                                              Morgens zog mal wieder eine größere Rentierherde vorbei, wie immer schön. Der Eingang zum Klo war ziemlich hoch, da musste man regelrecht 'reinklettern'. Vermutlich hatte ich deswegen abends gar nicht registriert, dass das Klo gar kein Fenster hat. Natürlich hatte ich morgens keine Taschenlampe dabei, so gab es eine Sitzung bei offener Tür. Bei der Aussicht sowieso schöner!


                                              Rentiere am Morgen


                                              Sauber verlassen wir die Hütte


                                              Hurvejåkka


                                              Der Fluss hinter der Hütte

                                              Auch heute sind wir vor 10:00 los, in meinem Tagebuch steht sogar 'wie immer'. Da auf früheren Touren eher 11:00 die Standardzeit war, finde ich das lustig. :-) Am Anfang war der Weg noch etwas steinig, aber dann ging er sich wirklich gut. Und dann kam der erste Blick auf das Flusstal - toll! Relativ zügig war die Brücke erreicht. Da danach der Wald begann, gab es schon die erste Pause, um noch einmal die Aussicht zu genießen.

                                              Kurz vorher hatten wir Patrik hinter uns gesehen, aber er tauchte und tauchte nicht auf. Ich machte mir fast Sorgen, aber sagte mir dann: Der ist jetzt tausende von Kilometern gelaufen, da wird ihm ja auf den letzten 30 nicht gerade was passieren. Nein, war auch nicht, nur stoppte er regelmäßig für Fotos, wie er uns erzählte (und wir dann ja weiter beobachten konnten).


                                              Erster Blick ins Flusstal


                                              Boaldujohka


                                              Boaldujohka


                                              Pause oberhalb des Boaldujohka

                                              Nach der Brücke ging es dann regelmäßig auf Pfadsuche. Nicht, weil man ihn nicht erkennen konnte, nein, es gab einfach zu viele. Wir entschieden uns dann für die Quadspur. Kurz sah es aus, als sollten wir das bereuen, weil mal wieder eine sehr sumpfige Stelle kam. Es blieb aber die einzige, wir folgten dem Weg weiter. Ein Blick aufs GPS ließ vermuten, dass wir komplett falsch sind, denn laut GPS-Karte verläuft der Weg nördlich der Seen. Wir aber waren südlich. Nun gut, der Weg war gut zu gehen, wir bleiben so oder so auf diesem.

                                              Wir machten dann mit Blick auf den mittleren See die nächste Pause. In den Pausen gucke ich mir immer die Karte an - und siehe da, der Weg verläuft ja auch südlich. Vermutlich ist die Quadspur, auf der wir uns befinden, mittlerweile der offizielle Weg.


                                              Dieser Weg ist nicht zu verfehlen.


                                              Weg südlich der Seenkette


                                              Pause mit Blick auf den See

                                              Während der Pause lief Patrik wieder an uns vorbei. Im 'Kahlfjällbereich' trafen wir ihn dann nochmal, vielleicht ließen wir uns auch dadurch dazu verleiten, in seine Richtung zu laufen, statt an einer Gabelung den Weg nach links zu nehmen. Uns war relativ schnell klar, dass dies der 'falsche' Weg ist (war wohl der schwarz eingezeichnete), aber andererseits - es war eine guter Weg, der runter zur Straße führte, auf der wir dann auch einfach und zügig Kummavuopio erreichen konnten.

                                              Bis auf die Tatsache, dass ich ganz müde Beine hatte. So gab es noch eine Pause am Straßenrand, als der Blick Richtung See frei war. Es war hier nicht einsam, ein Quad fuhr Richtung Kummavuopio während der Pause vorbei, ein weiteres kam uns später entgegen, auch im 'Ort' gingen wir an einem Menschen vorbei und grüßten natürlich nett.


                                              Auch so sah der Weg zwischendurch mal aus.


                                              Falscher Weg mit guter Aussicht

                                              An der Brücke angekommen, suchten wir nach einem Zeltplatz - und traffen ein letztes Mal Patrik, der hier Pause machte. Im Prinzip war sein Pausenplatz die beste Wahl für den Zeltplatz, hier gab es eine Wiese und man kam auch runter zum Fluss. Das war ansonsten schwierig. Da ja einige Häuschen in der Umgebung standen, wollte Holger lieber nachfragen, ob es auch in Ordnung sei, hier zu zelten. Auf unserer Flussseite war niemand zuhause, also ging ich zurück zu dem Haus, wo wir vorher jemanden gesehen hatten. Ich näherte mich dem Haus, und natürlich entdeckt mich als erstes der Hund und fängt wie doof an zu bellen. Gut, denke ich mir, dann kommt vielleicht der Besitzer. Nein, tat er nicht. Was soll ich tun? Schließlich betrete ich ein fremdes Grundstück, von dem mich ein Hund böse anbellt. Ich redete aber von Anfang an mit dem Hund, und so traute ich mich dann ein paar Schritte weiter. Und der Hund bellte zwar weiter, aber er wich zurück. Kann mit daran gelegen haben, dass es noch etwas bergan ging und ich so plötzlich um einiges größer war als er. Ich sah dann einen Fuß durchs Fenster. Oh - der Bewohner liegt also auf dem Bett, soll ich den wirklich stören? Aber mittlerweile fragte er sich wohl doch, was sein Hund für einen Lärm vor der Tür macht, und kam raus. Wir unterhielten uns erst auf Schwedisch, dann Englisch, dann wieder Schwedisch. Wie es halt gerade passte. Zelten auf dem von uns ausgesuchten Platz - kein Problem. Er beschrieb mir auch noch, wo der Weg weitergeht, das hatten wir auf den ersten Blick nicht erkennen können. Obwohl die Karte uns wohl auch geholfen hätte, denn man muss gleich wieder durch den Rentierzaun, damit war die Richtung direkt hinter der Siedlung schon klar. Und natürlich gab es Smalltalk über das Wetter. Er glaubte, das Wetter wird schlechter. Diese letzte Info wollte ich eher nicht hören. Er hatte nur bedingt recht, zum Glück hielt das gute Wetter noch ein paar Tage durch. Erst dann wurde es schlechter.

                                              Zurück bei den beiden stellten Holger und ich dann das Zelt auf, kurz später ist Patrik los. Diesmal sagten wir wirklich zum letzten Mal 'Hej då.' Lustigerweise wollte Patrik die ganze Zeit Essen verschenken, er meinte, er könnte ja in Kilpisjärvi nachkaufen. Wir hatten aber genug und auch wir konnten dort Vorräte auffüllen. Ich nahm dann immerhin ein Päckchen Rosinen an, die ich auch gleich futterte.

                                              Holger war mit dem Zeltplatz nicht wirklich glücklich, war ihm zu sehr wie auf dem Präsentierteller. Außerdem kam man zwar zum Fluss, aber das war so schlammig am Ufer, da war Waschen nicht gut möglich. Gewaschen wurde natürlich trotzdem, und nach einer Fuß- und Rückenmassage ging es ihm schon wieder viel besser. Wir waren so früh in Kummavuopio, eigentlich hätten wir einfach noch weiter gehen sollen. Aber wie das manchmal so ist - man hat im Kopf, was wohl das Etappenziel ist, und dann ist man zu unflexibel - weil man einfach nicht nachdenkt. Allerdings haben wir uns später doch wohl gefühlt, Männer im Boot beobachtet, die mit dem Motor kämpften, und noch ein oder zwei Jägern Hallo gesagt, die über die Brücke liefen. Hier in Kummavuopio hatten wir Netz, so meldeten wir der Heimat, dass es uns gut geht.


                                              Zeltplatz in Kummavuopio


                                              Dort geht es morgen weiter - hinter den Häusern links durch den Rentierzaun.
                                              Zuletzt geändert von dingsbums; 21.04.2014, 23:03. Grund: Tippfehler

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                                                Liebt das Forum
                                                • 21.01.2008
                                                • 11979
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                Schön daß es weiter geht. Die Wettervorhersagen von locals sind nach meiner Erfahrung oft relativ negativ verglichen mit der Realität.

                                                Gesendet von meinem GT-S5830i mit Tapatalk 2

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                                                • Fjaellraev
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                                                  Liebt das Forum
                                                  • 21.12.2003
                                                  • 13981
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                  Juhu es geht weiter.
                                                  War der Holzschuppen beim Rastschutz Hurvejåkka, bei euch auch voll mit Müll? Ich war damals recht geschockt was die (vermutlich) winterlichen Scooterfahrer alles zurücklassen...
                                                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                  Ich habe ihn dann später im Netz gefunden: Patriks Facebook-Seite, Ein Bericht mit Fotos, auf dem man auch seinen Rucksack gut sieht.
                                                  Da ich immer noch Facebook-Verweigerer bin, habe ich mich nicht bei ihm gemeldet, werde das aber vermutlich noch tun. Aber auch so konnte ich sehen, dass er es bis ans Nordkapp geschafft hat, freut mich für ihn.
                                                  Er hat seine Tour wohl schon länger im Hinterkopf gehabt, ursprünglich hatte er sie schon für 2005 geplant. Da freut es einen natürlich besonders dass es, doch noch, geklappt hat. OT: Mehr Infos per PN
                                                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                  Nach der Brücke ging es dann regelmäßig auf Pfadsuche. Nicht, weil man ihn nicht erkennen konnte, nein, es gab einfach zu viele. Wir entschieden uns dann für die Quadspur. Kurz sah es aus, als sollten wir das bereuen, weil mal wieder eine sehr sumpfige Stelle kam. Es blieb aber die einzige, wir folgten dem Weg weiter. Ein Blick aufs GPS ließ vermuten, dass wir komplett falsch sind, denn laut GPS-Karte verläuft der Weg nördlich der Seen. Wir aber waren südlich. Nun gut, der Weg war gut zu gehen, wir bleiben so oder so auf diesem.

                                                  Wir machten dann mit Blick auf den mittleren See die nächste Pause. In den Pausen gucke ich mir immer die Karte an - und siehe da, der Weg verläuft ja auch südlich. Vermutlich ist die Quadspur, auf der wir uns befinden, mittlerweile der offizielle Weg.
                                                  Auch auf meiner Karte (Ausgabejahr 2005) verläuft der Weg am Südufer und ich kann mich auch nicht erinnern dass es da etwas am Nordufer gab. Wahrscheinlich ist die GPS-Karte (Welche war es?) da fehlerhaft.

                                                  Gruss
                                                  Henning
                                                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                  nur unpassende Kleidung.

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                                                  • dingsbums
                                                    Fuchs
                                                    • 17.08.2008
                                                    • 1503
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                    Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                                    War der Holzschuppen beim Rastschutz Hurvejåkka, bei euch auch voll mit Müll? Ich war damals recht geschockt was die (vermutlich) winterlichen Scooterfahrer alles zurücklassen...
                                                    Wir erinnern uns nicht mehr, also tippe ich auf nein. Leider glaube ich, dass eher jemand alles abtransportiert hat, als dass nichts mehr zurückgelassen wird.

                                                    Danke für die Infos zu Patrick - und natürlich fürs Wiederherstellen der Bilder in deinem Bericht.

                                                    06.09. Renvaktarstugan

                                                    Heute morgen wurde ich gegen 4:30 ziemlich wach, komisch. Ich bin dann zwar nochmal eingeschlafen, aber bei so leichtem Schlaf erinnert man sich ja viel eher an seine Träume. Ich träumte von leckerem Essen, was mir das wohl sagen sollte. Ums Frühstück kann es dabei nicht gegangen sein, ich hatte mich nicht um Blaubeeren gekümmert (dabei waren wir doch so früh an, Zeit zum Suchen hätte ich also gehabt), da rutschte das Müsli nicht ganz so gut, aber okay.


                                                    Frühstück


                                                    Letzter Blick auf die Brücke, dann geht es los.

                                                    Es war schon wieder was los im Dorf, ein Jäger lief über die Brücke. Außerdem kam jemand mit Quad angefahren - und wechselte dann auf das da stehende Quad - das passte nämlich über die Brücke. Wir sind 'wie immer' kurz vor 10 los, auch heute bei strahlendem Sonnenschein, unglaublich. Also wieder den Hügel hoch, dann links durch den Rentierzaun. Diesmal war es ein Gatter mit Stangen, die verschoben werden mussten, Holger hat das netterweise übernommen. Der Weg heute blieb den ganzen Tag eine Quadspur. Meist bedeutet das vor allen Dingen eins: sehr gut zu gehen. Aber es gibt auch sumpfige Abschnitte. Da es so trocken war, hat das nicht viel ausgemacht - aber ich möchte den Weg nicht unbedingt gehen, wenn es nass ist.


                                                    Der Weg heute sah meist so aus.

                                                    Vor dem Start und in den Pausen gucke ich mir immer die Karte an und setze mir meist ein Ziel bis zur nächsten Rast. So hatte ich im Kopf: bis zur ersten Brücke. Aber ich hatte nicht mehr im Kopf, wie die Landschaft da aussah. Als dann nach einer guten Stunde eine Popelbrücke kam, haben wir kurz dahinter Pause gemacht. Hm - war zwar nicht die eingezeichnete Brücke, aber was soll's. Während wir da saßen, kamen uns zwei ältere Wanderer entgegen, Finnen. Wir haben uns nett unterhalten, sie kamen von einem schönen Zeltplatz ein Stückchen weiter.

                                                    Ja, konnten wir bestätigen, dort, wo der Weg ganz nah an den Fluss kommt, war ein toller Zeltplatz - sah aber auch nach dem einzigen weit und breit aus. Okay, wir wären vor den Finnen hier gewesen, wären wir gestern noch weiter gegangen. Aber das hat schon gepasst, ich habe den beiden auch im Nachhinein ihren Zeltplatz gegönnt. Gleich hinter Kummavuopio, wo der Weg auch recht nah an den Fluss kommt, fragten wir uns, ob man dort hätte zelten können, suchten aber nicht wirklich. Vermutlich könnte man zwischen den Bäumen dort was finden, aber das Ufer (auf der anderen Seite) sah aus, als käme man genauso schlecht ans Wasser wie in Kummavuopio selbst. Also, falls jemand die Strecke auch mal laufen will: Kurz vor der Brücke, wo der Weg den Fluss 'berührt', da ist ein schöner Platz.


                                                    Kummaeno, der Weg 'berührt' den Fluss.


                                                    Kummaeno, Blick flussabwärts

                                                    Die Brücke selbst war mal wieder gar nicht Zeltplatz-fähig, danach ging es leicht bergan, um den Hügel rum, und dann wieder bergab. Der Weg war überraschend wenig wirklich im Wald. Nun gut, wenn man sich vom Grün auf der Karte nicht blenden lässt, sondern genauer hinguckt, erkennt man das sogar. An der nächsten Brücke gab es dann die nächste Pause. Genau genommen war es auf der Brücke, da war die Sicht besser. Es ist alles so herbstlich und leuchtet in der Sonne, einfach toll.


                                                    Kurz vor der Pause


                                                    Pausenbrücke


                                                    Oagguvarri, 753 und 738


                                                    Oagguvarri, 738

                                                    Weiter ging's, es gab mal wieder ein sumpfiges Stück, aber es war ja trocken. Außerdem gab es regelmäßig Bohlen, prima. Es kam nochmal ein waldiges Stück, ein kleiner Anstieg - und Zeit für die nächste Pause. Hier lohnte sich eher der Blick zurück, also setzten wir uns mitten auf den Weg und guckten zurück. :-) Wir waren recht genau unter dem Gipfel des Oagguvarri. Oben konnte man Greifvögel kreisen sehen, einer kam mir ziemlich groß vor. Leider haben wir von denen keine Ahnung. :-(


                                                    Unterhalb des Oagguvarri, Blick zurück

                                                    Als Ziel heute war die Renvaktarstugan angepeilt, denn dort gibt es einen Fluss. Ansonsten sah es mit Wasser mal wieder nicht so toll aus. Also ging es weiter und überraschend schnell war die Stelle erreicht, wo der Weg überhaupt mal wieder in Flussnähe kommt. Wir sahen den Fluss weiter unten hinter den Bäumen leuchten, waren jedoch der Meinung, es lohne sich nicht, da jetzt extra hinzulaufen. Wäre ja sonst evtl. auch eine nette Stelle zum Zelten. So ging es weiter zur Renvaktarstugan - und schon waren wir da. Ich war in der letzten Stunde ca. 4 km gelaufen, wie habe ich das denn geschafft? So waren wir relativ früh angekommen, entschieden uns aber, hier auch zu bleiben.

                                                    Die Renvaktarstugan liegt wunderschön auf einem Plateau, und ist auch von innen für eine Schutzhütte toll. Jetzt mussten wir bloß noch Wasser in der Nähe finden. Allerdings konnte ich mir (auch aufgrund der vielen Einträge im Hüttenbuch) nicht vorstellen, dass es anders wäre. Holger prüfte das netterweise, während ich mich ausruhte. Er ging erst einmal von der Hütte gleich runter zum Fluss - nicht so gut, es floss nicht. Dann folgte er dem Wanderweg und nahm sicherheitshalber gleich den Kanister aus der Hütte und unseren Wassersack mit. Und kam mit vollen Gefäßen zurück.

                                                    Ich habe noch einen kleinen Spaziergang gemacht, aber keine Blaubeeren - nur leere Pflanzen waren noch zu finden. Schade, also noch einmal Müsli ohne Blaubeeren. Danach ging's zum Waschen, wieder entlang des Wanderwegs. An der Brücke kam man prima an den Fluss, und so haben wir uns mal wieder so richtig mit Wasser übergossen. Der Topf eignet sich dazu prima, nur hätte Holger fast die Topfzange dabei verloren. Sie fiel ihm in den Fluss, zum Glück sah ich, zwischen welche Steine sie rutschte. Sehen konnte man sie nicht, aber wir fanden sie wieder.

                                                    Wir entschieden uns dafür, auch hier in der Schutzhütte zu übernachten. Diese in der Karte als 'Renvaktarstuga, öppen' angegebene Hütte ist eine relativ große Hütte, die eine Hälfte abgeschlossen, die andere als Schutzhütte offen. Wenn man hier auch prima das Zelt hätte aufstellen können, alles flach auf dem Plateau, so fand ich es in Ordnung, sie wie die anderen Schutzhütten auch, zum Schlafen zu nutzen. Im Hüttenbuch fanden wir Einträge von Fjaellraev und november, wie übrigens in Hurvejåkka auch schon. Beide Hüttenbücher waren noch von 2000, im Gegensatz zu Kamasjaure, das war mit 2011 richtig neu.

                                                    Während des Tagebuchschreibens guckte ich immer wieder aus den Fenstern, die Aussicht hier ist einfach super. Zuerst gab es zum Aufwärmen nach dem Waschen eine Heiße Tasse, später dann Abendessen, heute Paella von Travellunch, auch ganz gut. Morgen geht es nach Pältsa, weit ist das nicht mehr. Und dann gibt es einen wohlverdienten Ruhetag, auf den ich mich schon freue.


                                                    Kurz nach der Pause, man kann schon den Pältsan in der Ferne erkennen.


                                                    Renvaktarstugan, angekommen und ausruhen


                                                    Umgebung Renvaktarstugan, Pältsan in der Ferne
                                                    Zuletzt geändert von dingsbums; 19.04.2014, 01:26. Grund: Tippfehler

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                                                      Fuchs
                                                      • 17.08.2008
                                                      • 1503
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                      Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                                      Auch auf meiner Karte (Ausgabejahr 2005) verläuft der Weg am Südufer und ich kann mich auch nicht erinnern dass es da etwas am Nordufer gab. Wahrscheinlich ist die GPS-Karte (Welche war es?) da fehlerhaft.
                                                      Da war ja noch eine Frage - die Karte ist die Friluftskartan Pro Norra Norrland von 2005. Wir haben noch eine BD 1 von 1999 - da ist der Weg sowohl Winter- als auch Sommerweg. Aber an den Seen teilt er sich - Winter im Norden, Sommer im Süden. Da ist wohl die Wintervariante als Weg in der Karte gelandet ...

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                                                        Fuchs
                                                        • 10.06.2004
                                                        • 1232
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                        Schön schön, auf die Fortsetzung hab ich mich lange gefreut. Hoffentlich dauert Eure Tour noch ein paar Tage an, damit dieser Bericht nicht allzuschnell vorbei ist. Macht echt Spaß eure Tour anhand der Fotos und der Fjällkarten nachzuverfolgen.

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                                                          Fuchs
                                                          • 17.08.2008
                                                          • 1503
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                          Hoffentlich dauert Eure Tour noch ein paar Tage an, damit dieser Bericht nicht allzuschnell vorbei ist.
                                                          Tja, wenn ich weiter so selten am Bericht schreibe, dann dauert er noch lange ... Tut mir selbst leid, dass ich nicht dazu kam weiterzuschreiben, zuviel beruflicher Stress. Ich hoffe, das wird jetzt etwas besser. Und ansonsten kann ich dir tatsächlich noch 9 weitere Wandertage versprechen.

                                                          07.09. Und noch ein Sonnentag

                                                          Der Sonnentag hat es in den Titel geschafft, da es heute morgen absolut nicht danach aussah. Geschlafen haben wir wieder sehr gut. Auf den Betten lagen Schaumstoffmatratzen, zusammen mit einer dünn aufgeblasenen ThermARest die perfekte Ruhestätte. In der Nacht wurde es so stürmisch, da dachte ich mir - spätestens jetzt könnte niemand mehr einen Einwand haben, dass wir in der Schutzhütte übernachten. Obwohl ich mich vermutlich auch im Zelt sicher wie immer gefühlt hätte. Aber man hörte es auch regnen, war schon angenehmer in der Hütte.

                                                          Ich war dann aber um 6:00 einfach wach. Also beschloss ich aufzustehen, habe ein Sudoku gelöst. Anscheinend machte das Holger aber auch wach - er stand noch vor 7:00 auf. Heute morgen schmeckte das Müsli wieder richtig gut, auch ohne Blaubeeren. Das Wetter war morgens wechselhalft. Beim Aufstehen schien zwar die Sonne, aber es war abartig windig. Und dieser Wind brachte auch schon die erste Schauer. Der Blick Richtung Pältsa ließ auch nichts gutes verheißen. Schön war allerdings der Regenbogen. :-)


                                                          Doppelter Regenbogen am Morgen


                                                          Richtung Pältsa hängen Wolken.


                                                          Sauber und aufgeräumt hinterlassen wir die Schutzhütte.

                                                          Aber so starteten wir in voller Regenmontur, ich erwartete einen Mix von Sonne und Regen. Doch - außer ein paar Tropfen in der Luft am Anfang des Tages gab es dann doch nur Sonne - kaum zu glauben. Der starke Wind allerdings blieb. Ich hatte heute morgen nur meine Regenhose an, und war später zu faul zum Wechseln. Ich testete ein neues Modell, das schön stretchy ist. War so weit prima, allerdings war die Wäsche darunter einfach nass - ist halt doch eine 'Gummihose'. Bin noch unentschlossen, ob ich sie dieses Jahr wieder mitnehme. Mit meiner neuen Jacke war ich aber sehr zufrieden, obwohl auch diese nicht wirklich zeigen musste, was sie kann.

                                                          Wir starteten um 9:30 und ich war richtig gut drauf. Schön marschiert, fit gefühlt, und dann war ich angetrieben von meiner Blase und der Gier, endlich den Fluss zu sehen. Erst dann wollte ich Pause machen. Irgendwann aber, als hinter dem nächsten Hügel immer noch kein Fluss zu sehen war, musste ich doch erst mal zum Pinkeln absetzen. Wir gingen aber noch ein Stückchen weiter, und endlich schwang der Weg hoch auf den Kamm. Fluss in Sicht! Pause!


                                                          Blick zurück zur Schutzhütte


                                                          Das Wetter wird schon besser, aber noch laufen wir in den Regenbogen.


                                                          Fluss in Sicht, Blick nach Osten


                                                          Blick nach Westen, Flussseite


                                                          Blick nach Westen, auf der anderen Seite des Kamms, Pältsan ist jetzt gut zu sehen.

                                                          In anderthalb Stunden war ich ca. 5 km marschiert, das ist gut für mich. Ich hatte aus Hennings Bericht noch in Erinnerung, dass er meinte, sie hätten schon etwas früher auf den Kamm gehen können. Auch an unserer Pausenstelle sah es so aus, als gäbe es da schon vorher einen Weg. Allerdings war dieser noch recht weit vom Fluss entfernt, so dass ich beschloss, mich nicht zu ärgern, vermutlich war es egal. Aber ab jetzt liefen wir auf dem Kamm weiter.

                                                          Es ging dann runter zur Brücke, eine Quadspur verlief unten weiter, wir aber beschlossen, wieder auf den Kamm hoch zu laufen. Ich glaube sogar, dass dies der offizielle Weg ist. Obwohl dieser Teil bewaldet ist, konnte man immer wieder rechts und links gucken, schön. Und dann kam wieder ein freies Stück, man sah die Hütte und den Pältsa dahinter. Und zurück zum Fluss und das Tal. Pause! Wir waren zwar noch nicht weit gelaufen, aber es war einfach zu schön hier. Außerdem war es ja so oder so nicht mehr weit zur Hütte.


                                                          Immer wieder ist der Blick Richtung Fluss frei.


                                                          Flussschleife


                                                          Pause, Blick zurück


                                                          Pause, Blick zurück


                                                          Pause, Blick Richtung Pältsa


                                                          Pältsastugan


                                                          Pältsa - Hütte sowie Berg

                                                          Danach ging es zum Endspurt. Hier hat man unterwegs einen tollen Blick auf den imposanten Wasserfall. Kurz vor Schluss wurde es nochmal ein bisschen anstrengend. Wir mussten erst weit runter in ein Tal, nur um auf der anderen Seite noch weiter raufzusteigen. Aber danach waren wir gleich da. Oh - vor der Hütte sah man viele bunte Menschen. Aber es war auch noch Platz für uns, wir hatten sogar unser eigenes Zimmer. Im großen Raum war eine Gruppe von 7 Schweden, in dem anderen kleinen Raum eine Finnen mit ihrer japanisch-amerikanischen Freundin. Lustigerweise blieben auch die alle für zwei Nächte. Sie machten am nächsten Tag Ausflüge Richtung Pältsa, während wir recht faul waren. Wie immer am Ruhetag. Später kamen noch zwei Norwegerinnen, die aber in der alten Hütte schliefen.


                                                          Der Wasserfall bei Pältsa


                                                          Der Wasserfall bei Pältsa


                                                          Der Wasserfall bei Pältsa

                                                          Mit dem Hüttenwart redete ich mein bestes Schwedisch, klappte ganz gut. Obwohl wir schon früh an der Hütte ankamen, verging die Zeit schnell. Wir haben erst mal unseren Tee aufgetrunken und Schokolade gefuttert. Holger hat sich vorbildlich um Holz und Wasser gekümmert. Später gab es dann Bannock und Suppe. Der Hüttenwart kam zum Zahlen, wir unterhielten uns mit den Norwegerinnen, und dann verschwand so langsam einer nach dem anderen in der Sauna. Es hieß, diese ist klein, nicht mehr als 2-3 Leute auf einmal. Wir gingen als letztes.

                                                          Ach, Sauna und waschen mit warmem Wasser ist nach 9 Tagen schon was feines! Der 'Waschraum' ist in der Sauna, deswegen wird aus einer Sauna für x Personen ganz schnell eine für nur 2-3 Personen. Aber da wir ja alleine waren, passte das schon. Pältsa liegt unheimlich schön, auf der einen Seite der imposante Pältsan, auf der anderen Seite der Fluss im Tal. Während die Damen alle heute noch zum Wasserfall spaziert sind, ist das die einzige Aktivität, die wir für morgen geplant haben. Zum Abendessen gab es heute wieder Blå Band: Oxkött in Rotweinsauße mit Grönsaker - sehr lecker!

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                                                            Fuchs
                                                            • 17.08.2008
                                                            • 1503
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                            08.09. Promenad till Vattenfall

                                                            Heute war unser Ruhetag - und wieder strahlender Sonnenschein den ganzen Tag. Auf der einen Seite denkt man ja, da hätte man aber schön weiterwandern können. Auf der anderen Seite - gemütlich in der Sonne sitzen und den Blick genießen, das hat auch was für sich.

                                                            Wir haben wieder ganz gut geschlafen. Vor allen Dingen am Anfang dachte ich: So ein Bett ist schon was feines. Als ich dann aber nachts raus aufs Klo musste (um 3:30 war es schon nicht mehr wirklich dunkel), spürte ich meinen Rücken - so ein weiches Bett hat auch Nachteile. Der Rücken wurde aber wieder besser, und ich habe bis kurz vor 7:00 gut geschlafen. Dann aufgestanden und ab in die Küche, einen ersten Kaffe trinken. Die anderen waren auch schon alle auf. Während die Norwegerinnen weiter zogen, sind alle anderen (bis auf einen) auf Tagesausflug. Holger stand dann auch bald auf, und wir aßen heute zum Frühstück so eine Fertigmahlzeit von Blå Band. Während wir ja auf Trekkingmahlzeiten zum Abendessen schwören, fanden wir das ziemlich unnötig. Hatten wir nur deswegen dabei, weil es das in einem Angebotspaket von Blå Band dazu gab. Aber es schmeckte okay, überraschenderweise waren wir uns aber einig, dass wir es süßer mögen (weswegen noch etwas Zucker ran kam).


                                                            Hütte Pältsa


                                                            Holzschuppen, Sauna und Klo

                                                            Um 10:30 machten wir uns dann auf zu unserem Spaziergang zum Wasserfall. Wie schon gesagt, in strahlendem Sonnenschein. Schön war der Wasserfall, wir gingen auch bis ganz runter zu der Statue. Ein Künstler hat diese ins Fjäll getragen und dort, nahe am Wasserfall, aufgestellt. Eine ca. einen halben Meter hohe nackte Frau. Nach diversen Fotos gingen wir dann weiter am Fluss aufwärts. Oberhalb des Wasserfalls (da war es etwas leiser) hockten wir uns dann direkt auf die Flusssteine ('wenig' Wasser zurzeit). Es ist einfach schön hier!


                                                            Auf dem Weg zum Wasserfall, Blick ins Flusstal


                                                            Auf dem Weg zum Wasserfall, Blick ins Flusstal


                                                            Auf dem Weg zum Wasserfall, Blick Richtung Pältsan


                                                            Die Statue am Wasserfall


                                                            Die Statue am Wasserfall - versteckt hinter dingsbums


                                                            Die Statue am Wasserfall


                                                            Der Wasserfall


                                                            Der Wasserfall


                                                            Auf den Steinen oberhalb des Wasserfalls - Blick Richtung Pältsan


                                                            Auf den Steinen oberhalb des Wasserfalls - Blick nach unten


                                                            Und nochmal der Pältsan, weil er so schön ist.

                                                            Danach ging es weiter flussaufwärts bis zur Brücke. Bisher war meine Blaubeersuche erfolglos gewesen, alle Pflanzen leer. Ich wollte dann eigentlich nur aus Spaß kurz auf die Brücke gehen, Holger guckte dann aber irgendwas dahinter. Ich ging mit - und dort gab es noch Blaubeeren, juchu! Waren zwar ganz schön kleine Beerchen, wurde also eine eher mühselige Pflückaktion, aber wir hatten ja viel Zeit. Holger hockte währenddessen auf der Brücke und blickte auf den Fluss und Richtung Pältsan.

                                                            Danach bummelten wir gemütlich zurück zur Hütte - und waren tatsächlich fast drei Stunden unterwegs gewesen. Nach einem Schwatz mit 'Nummer 7' und dem Hüttenwart war es schon Zeit fürs Mittagessen, wieder Bannock und Suppe. Während Holger sich für ein Nickerchen entschied, packte ich dann zum ersten Mal mein Buch aus und hockte mich in die Sonne.

                                                            Dann spazierte ich nochmal ein bisschen um die Hütte, der Blick hier ist in alle Richtungen einfach klasse. Ich bevorzuge das Flusstal, gefolgt vom Pältsan selbst. Außerdem kümmert der Hüttenwart sich rührend um alles. So gab es zum Beispiel auf dem Weg zum Wasserfall Schildchen mit Infos über die Beeren, die dort wachsen. Früher im Sommer erklärt er wohl die Blumen. Und rund um die Hütte liegen kleine Steinchen, wo ohne diese potentielle Löcher in den Wegen wären. Auch in der Hütte gibt es viele Kleinigkeiten, nette Deckchen und Gardinchen, auf die ich eigentlich gar nicht stehe, aber hier gut aussahen. Und Blumen auf dem Tisch. Holger fand den Hüttenwart am Anfang etwas 'aufpasserisch', aber ist er nicht, denke ich. Er kümmert sich einfach nur und ist deswegen viel da. Aber er ist super nett und hilfsbereit.

                                                            Nach meinem Spaziergang legte ich mich zu Holger und schön aneinandergekuschelt machte ich auch mal die Augen zu. Und schon war es 18:00. Wir hockten dann noch etwas faul rum, lösten das nächste Sudoku, und um 19:30 ging es dann nochmal in die Sauna. Auf dem Weg zurück zur Hütte, fand ich das Abendlicht einfach nur schön. Ich versuchte mich an einem Foto (während Holger noch in der Sauna hockte), aber im Automatikmodus ließ sich die Lichtstimmung nicht optimal einfangen. Vielleicht sollte ich mich selbst auch mal etwas mit Fotografie beschäftigen. Egal, eine Erinnerung an die schöne Stimmung habe ich auch so.


                                                            Abendstimmung über dem Flusstal - meine Lieblingsblickrichtung


                                                            Abendstimmung über dem Flusstal - meine Lieblingsblickrichtung


                                                            Abendstimmung über dem Flusstal - meine Lieblingsblickrichtung

                                                            Erst zu dieser Zeit kamen die beiden Damen von ihrer Tagestour zurück, 12 Stunden waren sie unterwegs gewesen. Müde, aber begeistert, erzählten sie von ihrem Ausflug zum Pältsan. Sie waren zwar nicht ganz oben gewesen, weil erst gar nicht geplant, aber fast. Zum Abendessen gab es heute Tortellini mit Soße - genau, Carbonara. Eine andere hatte es in Abisko mal wieder nicht gegeben. Sie wurde allerdings mit Milch gemacht. Passenderweise gab es noch Milchpulver im Leftover (ich vergewisserte mich bei der Finnin allerdings, ob ich das richtig erkannt hatte, die Beschreibung des Tütchens war auf Finnisch), so konnte wir unsere Vorräte schonen. Holger spülte, während ich Tagebuch schrieb. Und so endete ein schöner, sonniger Ruhetag an einem phantastischen Ort.

                                                            Ach, und jetzt hätte ich fast meine UL-Literatur vergessen. Ich blätterte in diversen Büchern und Heften, die in der Hütte lagen, und stieß auf diese lustige Seite:



                                                            UL (lättpackning) war also schon vor vielen Jahren ein Thema. Eigentlich dachte ich, ich hätte mir notiert, von wann dieses Heftchen war, kann es aber zur Zeit nicht finden. (Vielleicht wollte ich auch die Seite mit dieser Info fotografieren, ich habe aber nur das Titelblatt noch abgelichtet.) Ich glaube, es war Mitte der 70er ... Heute würde man in Jeans und Turnschuhen vermutlich erst mal kritisch gemustert werden.

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                                                            • Fjaellraev
                                                              Freak
                                                              Liebt das Forum
                                                              • 21.12.2003
                                                              • 13981
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                              Pältsa ist einfach eine wunderschöne Ecke
                                                              Es juckt mich ja schon etwas meine Tour für den Sommer noch etwas umzuplanen, aber der Plan reizt mich halt auch unheimlich, so dass ich wohl in einem anderen Jahr wieder in die Ecke "muss".
                                                              Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                              Ach, und jetzt hätte ich fast meine UL-Literatur vergessen. Ich blätterte in diversen Büchern und Heften, die in der Hütte lagen, und stieß auf diese lustige Seite:



                                                              UL (lättpackning) war also schon vor vielen Jahren ein Thema. Eigentlich dachte ich, ich hätte mir notiert, von wann dieses Heftchen war, kann es aber zur Zeit nicht finden. (Vielleicht wollte ich auch die Seite mit dieser Info fotografieren, ich habe aber nur das Titelblatt noch abgelichtet.) Ich glaube, es war Mitte der 70er ... Heute würde man in Jeans und Turnschuhen vermutlich erst mal kritisch gemustert werden.
                                                              Ich tippe eher auf Mitte der 80er. Grund ist der Hinweis auf den Rucksack vom Kånkentyp. Der Kånken kam 1978 auf den Markt, und es dürfte noch ein paar Jahre gedauert haben bis er soweit zum Klassiker wurde, dass bei Kånkentyp klar war um was es sich handelt. So "alte" Literatur ist immer wieder für ein paar Überraschungen gut...

                                                              Gruss
                                                              Henning
                                                              Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                              nur unpassende Kleidung.

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                                                                Erfahren
                                                                • 22.05.2014
                                                                • 113
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                Ein toller, ausführlicher Bericht. Vielen Dank !Wir hatten uns im letzten Jahr überlegt, ob wir von Abisko nach Kilpis laufen, aber das war uns dann doch zu weit. So blieb es bei einem Rundkurs, der aber auch unheimlich schön war. Übrigens bin ich aus der Sauna in Pältsa mitsamt der Tür herausgeflogen- Danach hatte ich Knie:-)

                                                                Kommentar


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                                                                  Fuchs
                                                                  • 17.08.2008
                                                                  • 1503
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                                                  Pältsa ist einfach eine wunderschöne Ecke
                                                                  Stimmt, Pältsa ist jetzt nach Sälka meine Lieblingshütte, ich habe mich ein bisschen in diesen Ort verliebt. Er wird uns ohne Frage wiedersehen ...

                                                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                                                  Ich tippe eher auf Mitte der 80er. Grund ist der Hinweis auf den Rucksack vom Kånkentyp. Der Kånken kam 1978 auf den Markt, und es dürfte noch ein paar Jahre gedauert haben bis er soweit zum Klassiker wurde, dass bei Kånkentyp klar war um was es sich handelt.
                                                                  Lustigerweise fiel mir heute ein Prospekt in die Hände, in dem ich genau das über den Kånken las, und so hatte ich ähnliche Gedanken. Und eigentlich sehen die ganzen Klamotten auch eher 80er als 70er aus, muss ich zugeben.

                                                                  Zitat von Senja Beitrag anzeigen
                                                                  Übrigens bin ich aus der Sauna in Pältsa mitsamt der Tür herausgeflogen- Danach hatte ich Knie:-)
                                                                  Was da genau passiert ist, kann ich mir noch nicht vorstellen ... Aber da du ja so fleißig Berichte schreibst (nochmal danke dafür), hoffe ich, dass wir spätestens dann Details dazu erfahren.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 17.08.2008
                                                                    • 1503
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                    09.09. Moränenkamm

                                                                    Diese Nacht habe ich richtig gut geschlafen. Als wir um 22:00 ins Bett sind, war es zwar noch nicht wirklich dunkel, aber eine klare Nacht und die ersten Sterne leuchteten. Es wurde auch dementsprechend kalt, so war z.B. das Wasser in der Schüssel zum Händewaschen komplett gefroren. Wie immer bin ich gegen 7:00 aufgestanden, erst mal in die Küche, einen Kaffee trinken. Dann kam auch Holger und es gab Frühstück. Die Blaubeeren machten sich wie immer gut!

                                                                    Danach ging es ans Räumen und Packen. Die beiden Damen sind zuerst los. Ich ging noch raus, um Tschüss zu sagen. Und da fielen mir Handschuhe auf der Veranda auf - hätte die Finnin sonst wohl vergessen. Den Abmarsch der Schwedengruppe verpassten wir, obwohl - einer kam in die Küche zum Tschüss sagen. Der Hüttenwart erzählte uns später, einer hätte seinen Geldbeutel vergessen, er ist ihnen dann nachgelaufen. Sehr nett! Er ist einfach ein sich kümmernder Hüttenwart.

                                                                    Holger hat gespült und gesäubert, ich habe später alles gekehrt und das Geschirr noch weggeräumt. So haben wir die Hütte (wie immer) ordentlich verlassen. Tatsächlich war es trotzdem erst 9:30, als wir los sind. Der Hüttenwart kam zum Tschüss sagen, und ich habe ihm versichert, wie schön seine Hütte ist. Natürlich vor allen Dingen die geniale Lage, aber auch die vielen, kleinen Details. Man sieht schon Unterschiede zu anderen Hütten.

                                                                    Noch zu erwähnen ist, dass er versucht, so genau wie möglich Buch zu führen über die Wanderer des Nordkalottleden. So lässt er auch Leute, die nur an der Hütte vorbeiwandern, sich ins Nordkalottledenbuch eintragen. Während ansonsten die Anzahl der Deutschen in dieser Hütte überraschend gering war, standen dort doch sehr viele deutsche Namen. Und obwohl wir ja nicht entlang des Nordkalottleden wanderten, sollten auch wir uns eintragen. Denn jemand, der von Laimoluokta kam, war doch selten und einen Eintrag wert.

                                                                    In strahlender Sonne, nur im Shirt, wanderten wir los. Der Weg ging sich gut, und schon bald waren wir auf dem Moränenkamm, über den der Großteil der heutigen Wanderung verläuft. Pältsan sah von der Seite gar nicht mehr so spitz aus, aber immer noch gut. Auch das Massiv daneben/dahinter mit seinen Gletschern war schön zu erkennen. Als wir nach über einer Stunde mal wieder auf einer Höhe des Kamms ankamen, gab es Pause. Der Weg lief sich super, und eigentlich hält sich das Auf und Ab auch in Grenzen. (Lustig ist, dass laut Einträgen im Hüttenbuch manche das ganz anders sahen. Während ich im Allgemeinen auch empfindlich bin, was Auf und Ab betrifft, war ich anscheinend nach mittlerweile 10 Tagen im Fjäll einfach fit genug.)


                                                                    Pältsan schon etwas von der Seite, der leere Minisee zeigt wieder einmal, dass Wasser oft selten war.


                                                                    Blick zurück, Pältsan und benachbarte Gletscher


                                                                    Blick nach Norden, der Weg läuft auf dem Moränenkamm

                                                                    Kurz nach dieser Pause trafen wir drei ältere Damen, die einzigen Wanderer, denen wir heute unterwegs begegnen sollten. Wir unterhielten uns kurz auf Schwedisch, ein Blick ins Hüttenbuch in Gappo verriet uns später, dass es Finninen waren. Am Fuß der Moräne lag kurz später ein kleiner See, der durch das wenige Wasser noch kleiner und rundherum mit breitem Sandstrand war. Dort fiel uns (schon von weitem) ein Ren auf, das sich komplett nicht bewegte. Wir holten extra das Fernglas raus, ein Ren (vielleicht ein Kalb?) lag/saß da, das andere stand starr daneben. Wir hofften, dass die beiden (besonders das auf dem Boden) nur ruhten und nicht irgendwie krank waren. In der nächsten Pause sahen wir allerdings wieder ein Ren, das erst mal lange nur unbeweglich rumstand, dann aber doch weiter ging. Das hat mich irgendwie beruhigt.

                                                                    Diese nächste Pause war schon kurz vor dem Gahppojavri, aber noch war er nicht zu sehen. Aber wir hatten mal wieder eine Anhöhe geschafft, und ich war reif für eine Pause. Eigentlich war der Zeitpunkt optimal, denn danach kam ein steiniges Stück, da war es gut, 'frisch' zu sein. Und schon liefen wir entlang des Sees. Bzw. erst mal wieder auf dem Kamm, zwischen den beiden Seen. Und im Hintergrund die Berge Norwegens. Schön war das!


                                                                    Blick Richtung Gahpporuovddas


                                                                    Immer weiter auf dem Kamm


                                                                    Blick zurück


                                                                    Gahppojavri, Blick Richtung Norwegen, Barras zentral im Blick


                                                                    Blick zurück, der Kamm verläuft zwischen den beiden Seen.

                                                                    Die Bro war wieder nur so eine kleine Holzbrücke. Heute war sie total unnötig, wir liefen trotzdem drüber. Durch den Ausfluss des Sees wäre man aber problemlos gekommen, ich weiß nicht, ob man das überhaupt Watstelle hätte nennen dürfen. Die Hütten konnte man übrigens schon von weitem sehen, nur kurz vorher erst mal nicht mehr. Nach der Brücke ging es minimal bergan zur Riksgränsen. Und dort war die Hütte nicht nur schon wieder zu sehen, sondern wir waren fast da.

                                                                    Wieder waren wir richtig früh am Ziel angekommen. Alles war verschlossen, wir entschieden uns für die neuere Hütte. Obwohl - nicht für die neueste, es gibt eine ganz neue, kleine 4-Bett-Hütte. Holger hat sie genauer angeguckt, sie hat einen Zwinger. Also vermutlich jetzt die Hütte für Leute mit Hund. Da nur ein Eimer Wasser in der Hütte war, ist Holger erst mal runter noch welches holen - es ist weit bis zum Fluss. Mein Held!


                                                                    Die neuere Hütte in Gappo


                                                                    Die ältere Hütte und der Holzschuppen mit Klo. Wenn man ins Bild zoomt, kann man hinter dem See sogar das Schild an der Grenze (verschwommen) erkennen.


                                                                    Rundumblick nach Norden, Barras ist beliebt für Tagesausflüge, man kann wohl ohne groß zu klettern bis auf den Gipfel.


                                                                    Rundumblick nach Norden


                                                                    Rundumblick nach Norden


                                                                    Rundumblick nach Norden

                                                                    Wir tranken unseren Tee auf der Bank vor der Hütte. Das war zwar schön in der Sonne, aber es windete mittlerweile wieder stärker. So wurde es doch frisch, also erst mal was essen. Ich wollte wieder Bannock machen, und bin in die ältere Nachbarhütte, um nach Salz zu suchen. Und da lag doch (außer Salz) auch eine große Packung Knäckebrot. So sparte ich mir das Bannock backen, und es gab Knäckebrot zur Suppe. Nun ja, so trockenes Knäcke ist jetzt nicht der Bringer, aber mit Suppe war es ganz okay.

                                                                    Danach haben wir uns aufgerafft und waren waschen. Als wir ankamen, freuten wir uns noch auf ein Bad in dem kleinen See hinter der alten Hütte. Mittlerweile war es aber doch windig und frisch, so gab es nur die typische zügige Wäsche im eiskalten Wasser. Und bald wurde in der Hütte der Ofen angemacht. So gegen 18:00 kamen noch zwei Wanderer, auch Finninen, zogen aber in die alte Hütte. Gegen Abend zogen dann auch Wolken auf und sammelten sich an den Bergen ringsherum. Während das erst mal gut aussieht, befürchteten wir aber, dass die Wolken schlechteres Wetter mit sich bringen.

                                                                    Irgendwann war mir ziemlich kalt, trotz (laut Holger) warmer Hütte. Also Zeit fürs Abendessen, es gab wieder was von Blå Band. Obwohl es sich Thai-Kyckling nannte, war es eher fad gewürzt, im Grundgeschmack aber lecker. Und danach wurde mir auch wieder warm, ich konnte bestätigen - ja, die Hütte ist warm. :-) Es kamen übrigens noch zwei Wanderer vorbei, blieben aber nicht. Sie guckten nur kurz in der Nachbarhütte vorbei und gingen dann Richtung Pältsan - sie wollten irgendwo zelten und diesen wenn möglich am nächsten Tag besteigen.


                                                                    Abendstimmung in Gappo


                                                                    Abendstimmung in Gappo
                                                                    Zuletzt geändert von dingsbums; 07.06.2014, 14:18. Grund: Tippfehler

                                                                    Kommentar


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                                                                      • 13981
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                      Also wie einem der Moränenweg als anstrengend vorkommen kann könnte ich auch nicht verstehen ich finde ihn einfach herrlich.
                                                                      Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                                      Alles war verschlossen, wir entschieden uns für die neuere Hütte. Obwohl - nicht für die neueste, es gibt eine ganz neue, kleine 4-Bett-Hütte. Holger hat sie genauer angeguckt, sie hat einen Zwinger. Also vermutlich jetzt die Hütte für Leute mit Hund. Da nur ein Eimer Wasser in der Hütte war, ist Holger erst mal runter noch welches holen - es ist weit bis zum Fluss. Mein Held!
                                                                      Gibs doch zu, der Mensch ist einfach ein Gewohnheitstier und geht wieder in die bekannte Hütte Wir waren bei meinem zweiten Besuch dort ja auch wieder in der grossen Hütte.
                                                                      Die kleine Hütte ist gemäss Infos bei der Troms Turlag wirklich die "Hundehütte" und er Weg zum Wasser ist ja nicht nur recht lang, sondern mit den vollen Eimern auch nicht ganz ohne...
                                                                      Macht echt Spass eurer Tour mit deinem Bericht immer weiter zu folgen.

                                                                      Gruss
                                                                      Henning
                                                                      Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                      nur unpassende Kleidung.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 10.06.2004
                                                                        • 1232
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                        Sooo, ich wollte hier mal ganz vorsichtig meinen Wunsch anmelden, dass ich nichts dagegen hätte, wenn dieser schöne Bericht in absehbarer Zeit fortgsetzt werden könnte. Die herbstliche Fjälllandschaft bei diesem tollen Wetter ist wirklich malerisch anzuschauen, so dass ich ein gewisses Bedürfnis verspüre da mal wieder mehr von zu sehen.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 17.08.2008
                                                                          • 1503
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                          Da appelliert jemand an mein schlechtes Gewissen - und er hat ja auch recht. Nach einer wirklich anstrengenden Woche geht es jetzt weiter, mal sehen, ob ich es schaffe, den Bericht im Laufe der Woche zu beenden.

                                                                          10.09. Sonne auch im Land des roten T

                                                                          Die Sonne hat es mal wieder in den Titel geschafft, da es am Morgen noch nicht danach aussah. Irgendwann in der Nacht haben die Wolken wohl auch die Hütte erreicht, als ich um 2:30 aufs Klo musste, war 'Suppe'. Danach war ich zwar eine Zeit lang wach, habe aber ansonsten gut geschlafen. Allerdings kamen wir heute morgen nicht ganz so schnell in die Pötte, das Wetter hat halt nicht motiviert. Trotzdem waren wir gegen 10:00 fertig.


                                                                          Gappo in der "Morgensuppe"

                                                                          Holger war nochmal runter zum Wasser holen, das war ganz lieb von ihm. Wie Henning schon erwähnte, ist der Weg recht weit und anstrengend. Nach einem kurzen Schwatz mit den Finninen ging es um 10:15 los. Die Stelle unten über den Fluss hatte ich anders in Erinnerung, aber sie war mir immer noch nicht lieb. (2005 sind wir auf dem Nordkalottleden von Kilpisjärvi nach Abisko gelaufen, von Gappo bis Vuoma parallel mit Henning. Deswegen auch seine Anspielung auf die Hütte, die man kennt. Tatsächlich war sogar die damalige Begegnung mit Henning der Auslöser dafür, dass ich mich später hier im Forum angemeldet habe. Aber wer weiß, vermutlich wäre ich so oder so irgendwann hier gelandet. Vielleicht schreibe ich ja irgendwann noch Reiseberichte über die 'alten' Wanderungen, die Tagebücher habe ich ja. Ich hatte in Erinnerung, dass wir über dieses Fluss 'springen' mussten. Vermutlich war es nur ein wirklich großer Schritt, ich weiß aber noch, dass ich mir den am Ende des Tages nur ohne Rucksack zutraute. Ich habe halt zu viel Eigengewicht, das erst mal abgefangen werden muss. Holger hat damals den Fluss also zweimal überquert, erst mit seinem, dann mit meinem Rucksack.) Springen mussten wir heute nicht, vielleicht war es auch eine andere Stelle, aber ich habe mich trotzdem sehr vorsichtig über den Fluss drüber bugsiert. Lieber mal erst auf den Stein hingesetzt zum Absteigen, zumal die Steine noch feucht waren. Aber so war es unterm Strich kein Problem.

                                                                          Der Weg war am Anfang recht steinig, dafür aber meist gut zu gehen. Die Sonne kämpfte, und schon nach einer halben Stunde klarte es auf. Schon bald kam auch das ein oder andere Tal, das gequert werden musste, die hatte ich von der damaligen Tour nur zu gut in Erinnerung. Denn die hatten mir am Schluss den Rest gegeben. Nach anderthalb Stunden gab es die erste Pause, mittlerweile in strahlendem Sonnenschein. Wir waren mal wieder im Blaubeerparadies, schnell wurde eine Portion für den nächsten Morgen gepflückt. Nach der Pause ging es dann ohne Jacke weiter, so warm war es.


                                                                          Es klart auf.


                                                                          Man sieht mehr und mehr.


                                                                          Blick nach vorne während der Pause


                                                                          Blick zurück während der Pause


                                                                          Noch guckt Barras nur aus dem Nebel raus ...


                                                                          ... aber schon bald erkennt man ihn in ganzer Pracht.

                                                                          Noch waren wir nicht im Indre Skjærdalen gewesen, das kam als nächstes. Hier kam uns eine erste Wanderin entgegen, wir sagten aber nur 'Hej'. Sie trug ihre Stöcke über die Steine spazieren, während ich gerade wieder volle Konzentration brauchte. Unten im Tal füllten wir Wasser auf, dann ging es auf der anderen Seite hoch. Als wir fast oben auf dem Hügel waren, gab es nochmal Pause. Der Blick zurück war einach fantastisch, der musste genossen werden. Ich konnte mich von der letzten Wanderung noch gut an den prägnanten Barras erinnern, aber nicht mehr an das ganze Massiv rundherum. Später am Tag hatte ich dafür eine erste Erklärung - von weiter weg und als die Sonne anders stand, waren die Details auch nicht mehr so gut zu erkennen. Als wir da saßen, kamen zwei finnische Damen vorbei, sie hatten in der Nähe von Gappo gezeltet. Wir überholten sie später während ihrer Pause nochmal, und traffen sie ein letztes Mal an der Goldahytta. Während wir in der Hütte blieben, wollten sie aber noch ein Stück Richtung Golddabakti und sich einen schönen Zeltplatz suchen.


                                                                          Indre Skjærdalen


                                                                          Blick zurück, Indre Skjærdalen


                                                                          Indre Skjærdalen


                                                                          Pausenblick zurück, den musste man einfach genießen.


                                                                          Pausenblick


                                                                          Pausenblick

                                                                          Nach der Pause ging es über die Hochebene, dieser Abschnitt war gut zu gehen. Es gab eine lustige Brücke, ein Holzsteg auf vielen Steinen, mit Drahtseilen gesichert, damit sie nicht irgendwann fortgespült wird. Schon fast im Abstieg gab es dann noch einmal Pause, mit Blick auf den Golddajavri. Mit dem Fernglas konnten wir sogar schon die Hütten ausmachen. Okay, dann Endspurt. Wie so oft zog der sich aber noch etwas. Bergab durch den Wald hatten wir den Eindruck, dass der Pfad uns in die falsche Richtung führt. Aber wie das mit Wegen so ist, irgendwann drehte er und wir kamen an der Brücke an. Überraschenderweise floss der See an dieser Stelle raus in den Fluss. Ja, wenn man sich das auf der Karte genau anguckt, kann man das an den Höhenlinien schon erkennen/nachvollziehen. Aber wenn es relativ flach ist, dann achtet man darauf nicht unbedingt. Und wir wurden dieses Jahr mehr als einmal von der Fließrichtung eines Flusses überrascht. Die Brücke war nett, mehr ein Steg mit Geländer auf der einen Seite, der Blick auf den See hübsch.


                                                                          Blick zurück über die Hochebene


                                                                          Stordalen/Breiddalen


                                                                          Golddajavri


                                                                          Breiddalen


                                                                          Golddajavri


                                                                          Brücke am Ausfluss des Golddajavri


                                                                          Golddajavri

                                                                          Danach ging es nochmal durch einen Rentierzaun, der fehlt auf der Karte komplett. Er zieht sich am See entlang bis zum Treriksröset. Okay, jetzt sollte es ja nicht mehr weit sein. Nun, ein späterer Blick auf die Karte verriet mir, warum es sich so zog bis zur Hütte. Das waren schon noch ca. 2 km, und ich wurde müde. Aber jetzt wollte ich doch bis zur Hütte durchlaufen. Es gab regelmäßig etwas für Norwegen ungewöhnliches: Bohlen. Endlich drehte der Weg irgendwann in Richtung Wald - jetzt sollte es nicht mehr weit sein. Und genau, keine 100 m weiter (oder so) waren wir da. Juchu! Wir setzten unsere Rucksäcke erst mal an der oberen Hütte ab, ich musste pausen, hockte schön auf der Bank neben der Hütte.

                                                                          In der unteren Hütte war wohl schon wer, aber im Moment war ich nicht wirklich kommunikativ, also blieben wir oben. Erst mal wurde der Tee getrunken, und die letzten Nuss- und Schokoladenreste vernichtet. Ich war immer noch verschwitzt, deswegen wurde mir kalt. Also ab zum Waschen! Das kostete Überwindung, es kam mir wie so oft kälter als sonst vor. War es wohl nicht und tat gut! Zurück an der Hütte hatten sich die Jäger, die vorher angekommen waren und sich schon mit Holger unterhalten hatten, zu uns gesellt. Ihre 3 Hunde waren in der 'Hundehütte'. Dort gibt es wohl 2 Betten, und einer der Jäger würde auch dort übernachten. Die anderen beiden blieben bei uns. Ray, Christian und Otto waren aus Tromsø und sehr nett. So kam ich auch kaum zum Tagebuch schreiben, wir haben uns viel unterhalten. Es kamen noch weitere Gäste, eine Schulklasse, auch aus Tromsø. Es wurde auf Norwegisch diskutiert, und die Klasse ging in die untere Hütte. Eigentlich rechnete ich damit, dass das finnische Paar, das zuerst da war, deswegen hoch zu uns kommt, aber nein, sie tauchten nicht auf. Nachdem Otto mit Kochen fertig war, kümmerte sich Holger um unser Abendessen. Keine Frage, dass die beiden Mahlzeiten nicht zu vergleichen waren. Allerdings hatten die drei am Schluss was über - Rentier mit Pilzen in leckerer Soße - das wurde dann unser Dessert. Haben wir gerne angenommen. Eigentlich wollte ich als Dankeschön alles spülen, aber Ray meinte, er hätte doch schon Wasser aufgesetzt, er würde unseren Topf einfach mitspülen. Ich habe das dann sogar auch angenommen, aber dafür am nächsten Morgen das komplette Spülen und Säubern der Küche übernommen. Da wir am nächsten Morgen früh raus wollten, um das Boot um 11:30 nicht zu verpassen, gingen wir relativ zeitig schlafen. Noch konnte ich mir nicht vorstellen, dass wir morgen wieder in der Zivilisation ankommen würden.


                                                                          Goldahytta

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 17.08.2008
                                                                            • 1503
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                            11.09. Vollgefressen

                                                                            Der Titel klingt zwar nicht schön, aber genau so fühlte ich mich abends beim Tagebuchschreiben. Nach zwei Wochen im Fjäll sollte man abends einfach nicht Buffet essen, das bekommt einem nicht unbedingt. Aber fangen wir morgens an. Um 6:00 sind wir heute aufgestanden, die Norweger auch. Christian hatte bei den Hunden geschlafen, kam motiviert reingestiefelt und machte Porridge für die drei. Da mussten seine Freunde wohl oder übel auch aufstehen. Bei uns wie immer Müsli, mit Blaubeeren für mich. Wie schon erwähnt übernahm ich spülen und Küche säubern. Die Norweger nahmen Essen mit, das ein Vorbewohner stehen gelassen hatte (Apfelkuchen, Moltebeerenmarmelade und Sahne), wir übernahmen die vergessene Mülltüte, wir hatten es ja nicht mehr weit (war aber nicht viel drin).

                                                                            Um 8:30 waren wir abmarschbereit und eine Stunde später am Treriksröset angekommen. Er tauchte 'plötzlich' hinter Bäumen und See direkt vor uns auf, allerdings mussten wir noch ein bisschen um den See und durch den Rentierzaun laufen. Am Dreireichsstein gab es dann eine erste kleine Pause. Schöner ist der Stein in den letzten 8 Jahren ja nicht geworden. Danach ging es weiter, genau passend, denn die ersten Besucher, die mit dem Boot gekommen waren, tauchten auf. Wir hatten am Treriksröset noch die Ruhe des Sees für uns gehabt. Jetzt kamen uns so ca. 10 Leute entgegen. Das Wetter war heute erst mal durchwachsen, bewölkt und zu Beginn sogar etwas feuchte Luft. Aber es klarte wieder auf und wurde noch ein sonniger Tag.


                                                                            Treriksröset


                                                                            Treriksröset


                                                                            Finnland


                                                                            Schweden


                                                                            Norwegen

                                                                            Obwohl wir nur 50 Minuten bis zum Boot brauchten, kam es mir länger vor, es zog sich irgendwie. Das Boot war nicht da, aber wir sahen es schon kommen. Um 11:00 legte das Boot an und der Bootsführer verschwand in einer Hütte am See. Dort war kurz vorher auch ein Paar, das einheimisch aussah und uns mit Rucksack und Gewehr in der Nähe vom Treriksröset begegnet war, verschwunden. Kurz später ruderten zwei Menschen auf den See hinaus - hm. Während wir weiter warteten, kamen die anderen so langsam von ihrem Ausflug zum Treriksröset zurück. Es wurde 11:30, offizielle Abfahrtzeit, wir warteten weiter. Wie sich herausstellte auf das Boot. Sie hatten wohl Netze eingeholt, und sowohl das Paar als auch der Fang fuhren mit zurück nach Kilpisjärvi.


                                                                            Koltaluokta


                                                                            Da kommt unser Boot.

                                                                            Der Bootsführer hatte und hätte komplett vergessen, uns für die Fahrt zu kassieren. Da war ich dann aber zu ehrlich und meldete mich bei ihm - und war 40 Euro los. Stolzer Preis. Auf 5 km Straße hatten wir dann aber gar keine Lust und riefen das Taxi an. Beim Warten kamen wir mit einem deutschen Paar ins Gespräch, das auf die Bootstour um 14:00 wartete. Es sollten die einzigen Deutschen bleiben, die wir in diesem Urlaub trafen. Eigentlich ist das untypisch für Wandern in Lappland, war aber eine angenehme Abwechslung. Vor 8 Jahren hatten wir im Hotel Kilpis übernachtet und wollten uns das wieder gönnen. Es gab nur noch ein Zimmer mit Bad und Klo auf dem Flur, aber wir entschlossen uns zu bleiben. Das Zimmer war wirklich nur Jugendherbergsstandard im Nebengebäude, aber nachdem wir die Betten zusammengeschoben hatten, waren wir dann doch zufrieden.

                                                                            Als erstes ging es unter die Dusche - super! Wir hätten ganz gerne auch ein paar Klamotten gewaschen, und fragten an der Rezeption nach. Nein, Waschen (lassen) kann man bei ihnen nicht, sie fragen mal nach, wo das geht. Nach einem späten Mittagessen im Restaurant über der Tanke (Fleisch und Pommes schmecken nach 14 Tagen wirklich lecker) bummelten wir zur Touristinfo. Wir diskutierten mit der netten Dame über mögliche Rundwanderungen für die nächsten Tage, und fragten nach Wetter, Bus und Waschmöglichkeiten. Auf dem Rückweg haben wir uns im Tundrea nebenan nach Waschen erkundigt. Die haben teilweise Hütten mit Waschmaschine oder ansonsten einen Münzautomat im Servicehaus. Und die Appartments sind im Preis ungefähr wie unser Jugendherbergszimmer. Damit war klar, nach unserer Abschlussrunde werden wir dort übernachten und in Ruhe waschen, so dass wir mit frischen Klamotten den Flieger nachhause besteigen können. Das Hotel hatte zwar eine Waschgelegenheit für uns aufgetan - aber leider nur im Hostel 5 km entfernt. Nun gut, ich kann schon verstehen, dass die uns nicht unbedingt nach nebenan zur direkten Konkurrenz schicken wollten. Heute verzichteten wir aber auch auf deren Münzautomat (obwohl sie uns anboten, ihn zu nutzen), ich wusch nur Unterwäsche und Socken von Hand aus.

                                                                            Wir guckten auch noch im Supermarkt vorbei, um einen Eindruck zu gewinnen, was wir für die nächsten Tage an Verpflegung erstehen könnten. Sah gut aus. Heute wurden aber nur Snacks erstanden. Wir gammelten dann etwas rum, studierten die Karte, überlegten hin und her, welchen Weg wir denn nun gehen wollen, und schon war es Zeit fürs Abendessen. Wie gesagt, es gab Buffet, und danach ging es mir nicht wirklich gut. Ob ein Kaffee hilft? Das ist ja toll in Finnland, für 3 Euro bekam ich ein ganzes Kännchen mit viel Milch. Gut, wir machten dumme Sprüche ('Auch drinnen nur Kännchen'), aber die 3 Tassen waren lecker - ich fühlte mich danach aber noch voller.

                                                                            Erst mal raus an die frische Luft, die war aber wirklich frisch. Wir gingen dann nochmal rein, hockten uns ins 'Nebenzimmer', Holger genoss sein Bier, während ich testete, ob denn ein Aquavit mir gut bekommt. Lecker war er mal! Und so langsam ging es mir wirklich besser. Im Restaurant gab es heute abend Tanz mit Livemusik. Es waren wohl 2 Busse hier im Hotel, und das ein oder andere Paar verschwand auch zum Tanzen regelmäßig nach nebenan. Holger kann man mit Tanzmusik jagen, also gab es für uns kein Tanzbeinschwingen. Wir gingen dann bald ins Bett, und nachdem ich (endlich) eingeschlafen war, schlief ich auch super.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 17.08.2008
                                                                              • 1503
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                              12.09. Ruhetag mit Aussichtsspaziergang und Nordlicht

                                                                              Wir schliefen bis 8:00, dann ging es zum Frühstück. So schön ein Frühstücksbuffet auch ist, der Hunger war noch nicht soo groß. Außerdem wurde sich heute nicht so vollgefuttert wie am Vortag! Aber es war lecker, und danach waren wir nochmal faul. Holger machte sogar ein Nickerchen. Dann ging es zum Einkaufen in den Supermarkt. Trekkingmahlzeiten gab es leider nicht (mehr, laut Regal führen sie sonst wohl Blå Band). Aber wir haben auch so alles gefunden, was wir brauchen. Zurück im Hotel wurde es dann gleich in Säckchen gepackt und aufgeteilt.

                                                                              Danach gab es unseren Spaziergang für heute, hoch auf den Salmivaara, das ist der Hügel 'nebenan'. Da wir gestern neben dem Hotel ein Schild in Richtung Salmivaara sahen, folgten wir erst einmal diesem Pfad. Bis wir vor dem Fluss standen - hier war keine Watstelle für mich, die Schritte wären viel zu groß gewesen. Wir gingen dann etwas weiter runter, dort gab es eine Stelle, die zum Furten geeignet war. Allerdings habe ich meine Stöcke dabei ziemlich vermisst. Um so mehr weiß man sie dann wieder zu schätzen. Auf der anderen Seite waren wir auf dem Gelände des Tundrea gelandet - und kein weiterer, direkter Weg Richtung Salmivaara in Sicht. Ich schätze, das Schild ist eher für den Winter gedacht.

                                                                              Kein Problem, wir gingen hoch zur Straße. Ich wusste, wo es dort rechts ab geht, und ab der Abzweigung weiter unten war der Pfad dann auch ausgeschildert und gut markiert. Und ging bergan - klar, wenn man auf einen Aussichtspunkt steigt. Es ging sich aber gut, und schon bald waren wir oben. Der Rundumblick war toll, dieser kleine Ausflug hatte sich auf alle Fälle gelohnt. Es gab auch ein Gipfelbuch, in das wir uns eintrugen. Auch das deutsche Paar aus Rottweil, das wir am Vortag getroffen hatten, war heute schon hier oben gewesen.


                                                                              Salmivaara


                                                                              Aussicht auf Kilpisjärvi vom Salmivaara, der Ort wächst ganz schön.


                                                                              Aussicht vom Salmivaara


                                                                              Aussicht vom Salmivaara. Eigentlich kein Wunder, dass die Finnen so gerne den Barras besteigen. Ein prägnanter Berg, den man von Kilpisjärvi gut sehen kann.


                                                                              Aussicht vom Salmivaara, Richtung Süden

                                                                              Runter ging es auch ohne Stöcke überraschend gut. Es macht wohl doch etwas aus, ob man noch 20 kg zusätzlich auf dem Rücken hat oder nicht ... Als wir zurück waren, wurde es Zeit für einen 'Mittagssnack', wir entschieden uns für Ribs aus dem Supermarkt. Die gab es dort frisch zubereitet an der Fleischtheke, und wenn man die Menge dort betrachtet, sind sie wohl sehr beliebt. Sie waren auch lecker! Der Junge im Supermarkt hatte mitgedacht und gleich gefragt, ob er sie schneiden soll. So saßen wir draußen auf einer Bank und futterten unsere Rippchen gleich aus der Tüte.

                                                                              Danach gab es noch ein Nickerchen, schön ausruhen am Ruhetag. Bis es Zeit für die Sauna war. Diese ist im Hotel aber wirklich klasse, gleich unten am See gelegen. Nur leider typisch finnisch getrennte Sauna. Holger hatten den Deutschen als Gesprächspartner. Ich war beim 1. Gang alleine, beim 2. saßen zwar drei finnische Damen mit mir in der Sauna, davon hatte ich aber auch nicht viel. :-) Nach dem ersten Saunagang kletterte ich nur so 'halb' in den See, beim zweiten Mal konnte ich mich aber überwinden. Kalt! Aber gut. Da wir keine Badesachen mithatten, ging ich zwar sehr unfinnisch nackt baden, aber ansonsten war ich brav in mein Handtuch gewickelt und hoffe, die Finnen nicht zu sehr gestört zu haben.

                                                                              Vor dem Abendessen hockten wir noch ein bisschen im Aufenthaltsraum. Erst guckten zwei Finnen fern, bald gingen sie aber, bzw. der eine unterhielt sich vorher noch etwas mit uns. Er brachte uns ein finnisches Wort für Prost bei: Kippis! Wichtig war ihm dabei vor allen Dingen die Entstehung dieses Ausdrucks. Es geht darum, dass man wohl früher zu den Matrosen sagte, sie sollten Ruhe halten, wenn sie trinken: "Keep peace!" Wir hatten gestern im Supermarkt Bier und Cider erstanden (immer diese Gelüste, wenn man aus dem Fjäll kommt), das genossen wir heute.

                                                                              Um 21:00 gingen wir (pünktlich zur Livemusik) zum Abendessen. Heute lieber à la carte. Ich entschied mich für Reindeer Stew, das ein Traum war. Das Fleisch war superzart, im Stew waren noch Gemüse, Käse, Preiselbeeren und eine super lecker Soße. Holger war mit seinem Pfeffersteak auch sehr zufrieden. Für Dessert war kein Platz mehr, für einen Kaffee schon. Ich weiß, ich erzähle viel vom Essen, aber meist besteht ein Ruhetag halt hauptsächlich aus Essen und Schlafen. Und die Notizen aus meinem Tagebuch landen eben hier im Bericht ...

                                                                              In der Nacht gegen 0:30 musste ich aufs Klo. Die erste Schwierigkeit bestand darin, dass wir keinen Strom hatten. Trotzdem tastete ich mich durch den dunklen Gang dann noch zum Ausgang - zum Glück. Es gab Nordlicht, ein strahlend heller Bogen zog sich komplett über den Himmel. Ich also wieder rein, Holger geweckt, und zusammen wieder raus zum Gucken. Nach einiger Zeit ging Holger dann doch seine Kamera holen, und ich ging auch kurz rein - eine Hose anziehen. Erst wollten wir halt nur kurz Gucken und Genießen, aber netterweise gab es längere Zeit Nordlicht zu bewundern. Ohne Stativ stellte Holger die Kamera einfach irgendwie auf dem Boden ab. Irgendwann wurde das Licht dann schwächer und wir sind wieder ab ins Bett. Aber eine schöne Erinnerung, das Nordlicht in dieser Nacht.


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi


                                                                              Nordlicht in Kilpisjärvi

                                                                              Kommentar


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                                                                                Alter Hase
                                                                                • 31.01.2011
                                                                                • 2501
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                Whow,.....das sind ja sehr beeindruckende Nordlichterfotos
                                                                                Ich habe ja leider keine davon gesehen obwohl ich in der selben Jahreszeit auch noch in Lappland war.
                                                                                Die herbstlich gefärbte Landschaft ist ebenfalls ein genuss
                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                  • 1232
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                  Kann mich da Bernd nur anschließend. Herrliche Herbstlandschaften und wunderschön nochmal diese Nordlichter. Da hat sich das warten auf die Fortsetzung wirklich gelohnt. :-)

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 17.08.2008
                                                                                    • 1503
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                    Danke für die netten Kommentare. Das mit dem Nordlicht ist wirklich irgendwie Glückssache, dass man zufällig zur passenden Zeit aufwacht und rausgeht. Wir haben auch mehr als einmal im Nachhinein gehört, dass wir die Nordlichter verschlafen haben. Lappland im Herbst finden wir einfach am schönsten, deswegen zieht es uns immer wieder im September dorthin.

                                                                                    13.09. Blaubeerparadies und Hütte ohne Holz

                                                                                    Heute starteten wir zum zweiten Teil unserer Wanderung, für den wir aber nur noch 5-6 Tage Zeit hatten. Ursprünglich hatten wir überlegt, von der norwegischen Seite her auf den Halti zu steigen und auf ähnlichem Weg auch wieder zurück zu gehen. Ich hatte zur geplanten Strecke nur wenig Informationen gefunden, aber klar war: Kann man gehen, ist aber verdammt steinig. Und das gab schließlich auch den Ausschlag, auf den Halti doch zu verzichten. Auf eine knapp kalkulierte Strecke, die weglos und anspruchsvoll ist, ohne viel Spielraum, hatten wir keine Lust. Wir beschlossen, unsere Wanderung trotzdem über Didno zu starten. Von dort wanderten wir nach Osten zum Nordkalottleden, um über diesen zurück nach Kilpisjärvi zu wandern. Halti ließen wir also im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, aber aufgeschoben ist ja nicht unbedingt aufgehoben. Kann schon sein, dass wir uns doch mal den höchsten Punkt Finnlands angucken.

                                                                                    Um 7:00 standen wir auf, Frühstück gab es ab 7:30. Da war natürlich viel los, aber egal, auch für uns gab es einen Tisch und wir frühstückten in Ruhe. Ich machte mir sogar eine Waffel, war beim Backen aber zu ungeduldig. So schmeckte sie okay, aber nicht so lecker wie erwartet. Nach dem Frühstück wurde gepackt, ich ging Tee kochen. Dabei unterhielt ich mich dann nochmal mit dem Finnen vom Vortag, der im Gegensatz zu uns das Tanzbein geschwungen hatte. Die Auswahl an Tanzpartnerinnen hatte ihm eindeutig zugesagt.

                                                                                    Wir hatten uns vorab das Taxi wieder bestellt (bzw. vom Hotel bestellen lassen), auf ging's nach Didno, wieder im Sonnenschein. Was ich an der Grenze zu Norwegen lustig fand: Das Zollhäuschen steht mehr oder weniger direkt hinter Kilpis, die Grenze selbst ist aber erst ein ganzes Stück weiter. Am Parkplatz an der E8 wurden wir rausgelassen. Und los ging's, erst einmal die 'Straße' entlang.


                                                                                    Start in Didno, an der E8, Blick zurück

                                                                                    Während auf der Karte ein Pfad von der Straße abzweigt, sahen wir mal keinen Weg - und folgten der Straße so bis 'oben'. Da ist ein kleiner Damm und darunter hat der Didnojohka kein Wasser mehr. :-) Am Damm fanden wir auch einen Trampelpfad und befanden uns mitten im Blaubeerparadies. Eigentlich waren schon die ganze Zeit, entlang der Straße, viele Blaubeeren, aber da hielt ich mich noch zurück. Aber jetzt musste ich einfach kurz pflücken. Die Beeren wuchsen hier in Unmengen, ganz dicke, und sie standen dicht. Ruckzuck hatte ich ausreichend in meiner Tüte, und auch Holger hatte sich dadurch schnell mit diesem 'Zwangspäuschen' angefreundet. Er war heute etwas 'unruhig', fühlte sich auf dieser unbekannten Strecke noch nicht wohl. Und zu viele Pfade verdarben uns den Weg. Allerdings fanden wir immer wieder einen guten Weg, wenn wir auch einmal ganz gezielt zu einem anderen 'rüber wechselten'. Das war auch korrekt, insoweit man auf einem nicht markierten Pfad 'richtig' sein kann. Es ging sich ganz gut, und irgendwann war eine Pause fällig.

                                                                                    Noch waren wir 'im grünen Teil der Karte', aber irgendwie am 'falschen' Fluss, so auf Höhe des Sees. Der Weg sah aber gut aus, und ja - er schwenkte dann weiter nach links. Es ging leicht bergan, man sah auch mal ein bisschen Wasserfall. Ansonsten sah man überraschend wenig vom Didnojohka, eigentlich schade. Es kamen uns zwei Damen entgegen, wir sagten aber nur 'Hej'. Ich tippe auf Finninen, dazu passte auch am Abend der Eintrag im Hüttenbuch.


                                                                                    Didnojohka, Blick zurück


                                                                                    Blick nach vorne, wo geht es wohl genau weiter?

                                                                                    Und dann kamen wir zum 'Bogen' im Weg, der in echt um einiges mehr Umweg war, als in der Karte eingezeichnet. Um den Nebenfluss des Didnojohka zu furten, läuft man ein Stück in dessen Tal. Ein großer Steinpfeil auf dem Boden ließ uns dann zur Furt abbiegen, der Trampelpfad führte wohl noch weiter außen rum. Mag sein, dass man früher im Jahr, mit mehr Wasser, unsere Stelle schlecht furten kann und deswegen noch weiter hoch läuft. Die Furt war kein Problem, wir kamen in Wanderschuhen durch, aber tatsächlich war es die erste in diesem Jahr, die sich überhaupt Furt nennen durfte. Auf der anderen Seite ging der Pfad dann wieder ein gutes Stück zurück. Hätte man das vorher gewusst, beim heutigen Wasserstand hätten wir bestimmt auch weiter unten den Fluss durchwaten können, aber hinterher ist man immer schlauer. Und der 'Umweg' war ja gut zu laufen, also kein Problem.


                                                                                    Der Nebenfluss, den wir auch hier hätten furten können, hätten wir gewusst, dass es nach links weiter geht.

                                                                                    Dann ging es weiter bergan, höchste Zeit für die nächste Pause. Es hatte sich mittlerweile zugezogen, während dieser Pause machte ich mir sogar Sorgen, dass wir heute noch Regen bekommen, aber das Wetter hielt. Das Stück danach war richtig schön, man kommt an lauter kleinen Seen vorbei. Den Fluss selbst sah man allerdings immer noch kaum. Irgendwann tauchte dann ein 'See' auf - sollte das schon der Didnojavri sein. Unwahrscheinlich. Der nächste See - ist er es jetzt? Aber noch ein Stückchen weiter tauchte dann ein richtiger See auf und es gab Pause. Was sah man denn dahinter? Eine Hütte? Nein, da war der Wunsch Vater des Gedanken. Der erste Tag (nach den verfressenen Pausentagen) war irgendwie anstrengend. Die potentielle Hütte war nur ein großer Stein, wir waren jetzt (erst) am Didnojavri und die kleinen Seen davor waren 'Fluss', der ist ja sehr breit, seenartig, auf der Karte eingezeichnet.


                                                                                    Noch nicht der Didnojavri


                                                                                    Didnojavri, Blick zurück


                                                                                    Didnojavri, Blick zurück

                                                                                    Aber gut, so weit war es jetzt nicht mehr, also Endspurt. Ich ging zwar recht konstant, aber irgendwie war ich panne. Holger ging es aber besser als zu Beginn unserer heutigen Etappe. Seit wir offensichtlich 'auf dem Pfad' waren, war er ruhiger geworden. Nachdem wir den Didnojavri passiert hatten, ging es wieder einen Hügel hoch, noch ein See, gleich gefolgt vom nächsten See - und da, viel größer (und damit näher) als erwartet, sahen wir sie: die Loassuhytta. Auch die finnische Hütte kurz dahinter war zu erkennen. Das letzte Stück war dann nochmal umkämpft, da es ein paar Abschnitte über große Steine ging. Aber dann waren wir an der Hütte angekommen, zeitgleich mit drei Wanderern aus der anderen Richtung, wieder Finnen. Wir haben uns kurz unterhalten, sie gaben uns Tipps für einen Zeltplatz am nächsten Tag. Dummerweise haben wir sie nicht nach der finnischen Hütte gefragt, die drei selbst sind dann noch weiter.

                                                                                    Es war 16:30 und mein Hirn sagte 'angekommen'. Diese norwegische Hütte war nicht wirklich schön und es gab leider kein Holz, aber wir entschlossen uns dazubleiben. Am nächsten Tag konnten wir feststellen, dass die finnische Hütte gemütlicher war und massenhaft Holz vorhanden war, aber was soll's. Geschlafen habe ich hier gut. Mir war allerdings recht kalt, obwohl ich mich gleich nach dem Waschen in meinen Schlafsack hüllte. Prima, dass man den auch nur unten aufmachen kann, so konnte ich sogar in dem rumlaufen. Richtig warm wurde mir zwar nicht, aber es war okay. Es gab erst mal den restlichen Tee, dazu unsere restliche Schokoladenration für den Tag. Beim Tagebuchschreiben war das Wetter hinter dem einen Fenster ziemlich grau, während es auf der anderen Seite sogar etwas aufklarte. Später war es sogar nass draußen. Egal, wir hocken in der Hütte, soll es doch jetzt regnen, wenn es dann morgen wieder gut ist. Nach dem Abendessen (Pasta in Tomatensoße) wurde mir, wie gehabt, auch wärmer, und wir schliefen bald.


                                                                                    Loassuhytta, Blick nach Westen


                                                                                    Loassuhytta, Blick nach Osten. Man erkennt den Grenzzaun, da wird es morgen weitergehen.


                                                                                    Loassuhytta, kalt hin oder her, die Aussicht will auch ich genießen.


                                                                                    Loassuhytta, Abendstimmung vor der Hütte
                                                                                    Zuletzt geändert von dingsbums; 13.07.2014, 23:59. Grund: Tippfehler

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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 17.08.2008
                                                                                      • 1503
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                      14.09. Wandern in Finnland

                                                                                      Heute hatten wir also unseren ersten Tourtag in Finnland. Welch Überraschung: man muss genauso einen Fuß vor den anderen setzen wie in Schweden und Norwegen auch. Ich habe gut geschlafen, einen Vorteil hatte die norwegische Hütte: Durch die Matrazen (wieder mit minimaler Luft in der ThermARest ergänzt) lag man angenehm weich. Am Morgen alles Routine, beim Frühstück blendete mich doch tatsächlich die Sonne durch das Fenster! Fein!

                                                                                      Um 9:30 ging es schon los. Wir trafen sofort ein finnisches Vater/Tochter-Paar, noch vor dem Grenzstein. Sie waren schon etwas länger unterwegs, ähnlich wie von mir ursprünglich geplant Richtung Halti. Sie meinte, ihr Vater kenne diese Gegend wie seine eigene Westentasche. Und sie bestätigten, dass ihr Weg Richtung Halti sehr steinig war. Die beiden hatten in der finnischen Hütte übernachtet, jetzt waren sie auf dem Rückweg.

                                                                                      Wir mussten erst mal durch den Rentierzaun. Es war kein Gatter zu sehen, auch nicht bei der fetten Markierung. Also griffen wir auf die bewerte Methode zurück: drunter durch kriechen. Schnell war die finnische Hütte erreicht, die wir uns natürlich anschauten. Viel schöner als die norwegische und massenhaft Holz. In den offenen finnischen Hütten (Autiotupa) hier in der Gegend bestehen die 'Betten' aus Holzpritschen. Allerdings nahmen diese hier auch den Großteil der kleinen Hütte ein, ansonsten war nicht mehr viel Platz. Es hätte für uns vier locker gereicht, man könnte zur Not auch mit 8 Leuten auf diesen vier Pritschen schlafen. Dann wäre es aber sehr kuschelig in der Hütte. Egal, wir hatten ja auch eine gute Nacht, das nächste Mal würde ich aber die finnische Hütte bevorzugen.


                                                                                      Blick zurück zur Loassuhytta


                                                                                      Grenzstein


                                                                                      Lossujärvi


                                                                                      Lossujärvi Autiotupa, klein aber fein


                                                                                      Lossujärvi, Hütten für Holz, Müll und Klo

                                                                                      Der Weg führte uns dann durch das Urrtasvaggi, mehr oder weniger am Fluss entlang. Eigentlich ganz gut zu gehen, wenn auch immer wieder ein wenig steinig. Schon am See hatten wir die ersten Rentiere gesehen, an der Hütte dann noch mehr, ein richtiges Albino war auch dabei. Gestern sahen wir gar keine Rentiere, sie waren also alle brav auf der richtigen Seite vom Zaun. Die Gruppe begleitete uns fast die Hälfte des Tages. Noch recht weit oben im Tal war die erste Pause des Tages fällig.


                                                                                      Urrtasvaggi


                                                                                      Rentiere zur Pause


                                                                                      Rentiere zur Pause


                                                                                      Urrtasvaggi


                                                                                      Urrtasvaggi, Blick zurück

                                                                                      Weiter ging's, vom nächsten Abschnitt gibt es nicht so viel zu erzählen. Ich merkte aber, dass ich heute nicht so fit war. Der berühmte zweite Tag auch nach dem Ruhetag? Es lief einfach nicht, der Knöchel war empfindlich, so dass ich extra vorsichtig lief. Naja, aber irgendwann waren wir 'in der Kurve' und das Tal der Seen tauchte vor uns auf. Wunderschön und ein guter Punkt für die nächste Pause.


                                                                                      Kurz nach der Pause, jetzt geht es an den Seen entlang.


                                                                                      Blick ins 'Tal der Seen'

                                                                                      Eigentlich ging sich der Weg immer besser, aber dann tauchten doch immer mal wieder Steinpassagen auf. Am Riimmajärvi angekommen gab es schon die nächste Pause. Urtashotelli war wie erwartet eine offene Schutzhütte. Diese war ziemlich alt, mit 4 Betten, aber es gab sogar etwas Holz. Für uns ging die Reise weiter, der Weg weiter wechselhaft, meist gut zu gehen. Aber trotzdem brauchte ich ungefähr zur Mitte des Luohtojavri nochmal eine Pause. Heute also sogar vier Pausen. Vermutlich haben wir kurz danach den 'richtigen' Pfad verloren, denn plötzlich waren See und Fluss weit unten. Oben bei uns gab es viele große Steine. Sie sahen aber akzeptabel aus, deswegen gingen wir einfach weiter, statt extra runter, wo wir den Pfad vermuteten.


                                                                                      Riimmajärvi


                                                                                      Riimmajärvi, Blick zurück


                                                                                      Luohtojavri

                                                                                      Wir hielten uns aber schon leicht bergab, und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Pfad auf. Ich glaube zwar immer noch, dass es wohl auch einen Weg ganz unten gibt, aber dieser hier passte uns gut. Schneller als erwartet sahen wir runter zu den Hütten und der Furt, und damit auf unseren Zeltplatz für heute. Wir gingen also runter zu den Hütten, setzten ab und guckten nach einem schönen Platz für unser Zelt. Ich wollte erst nicht 'auf die Wiese hinter den Hütten', aber es war einfach der beste Platz. Bei der Suche guckten wir uns auch schon die Furt für morgen an, aber der Hauptstrom ist auf der anderen Seite, so war nicht zu sagen, wie tief/schwer das wird. Breit ist der Fluss mal, eigentlich ein gutes Zeichen. Ich war bei der Suche nach dem optimalen Zeltplatz müde und erst nur bedingt zufrieden. Holgers Seite fand ich nicht so toll, aber er war damit zufrieden. Dann soll es auch mir recht sein. Eigentlich lustig, während wir zuhause im Bett regelmäßig die Seiten wechseln, liegen wir im Zelt aber immer gleich.


                                                                                      Blick auf die Furt des Bihcosjohka


                                                                                      Der Zeltplatz (am nächsten Morgen), im Hintergrund die Schlucht, zu der wir nicht waren.


                                                                                      Der Zeltplatz (am nächsten Morgen), irgendwie waren wir doch recht dicht an diese Steine gekommen.

                                                                                      Obwohl die Sonne den ganzen Tag tapfer gegen die Wolken kämpfte, zog es sich dann beim Zeltaufbau doch zu. Und ja, kaum waren wir im Zelt, hörten wir kleine Tropfen. So lief das Waschen wieder nach der Methode: Nackt raus, waschen, im Zelteingang abtrocknen und rein in die gute Stube. Obwohl es danach wieder aufhörte, war meine Motivation, noch zur Schlucht hochzuwandern, um den Wasserfall zu bewundern, sehr gering. Der Wasserfall muss also wie der Halti auf das nächste Mal warten. Die drei Jungs gestern meinten ja auch, er hätte wenig Wasser. So gab es also nur noch Abendessen und es wurde wieder früh geschlafen.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 13981
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                        Auch in den mir unbekannten Regionen ein Genuss dem Bericht zu folgen.
                                                                                        Danke fürs schreiben.

                                                                                        Henning
                                                                                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                                        nur unpassende Kleidung.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 17.08.2008
                                                                                          • 1503
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                          Nächste Woche geht es auf die nächste Tour , und ich habe meinen Reisebericht immer noch nicht fertig. Das geht nicht, also Endspurt!

                                                                                          15.09. Regen und eine entsprechend kurze Etappe

                                                                                          Diese Nacht habe ich mich viel gedreht, mal regnete es dann, mal nicht. Man kann immer auf gutes Wetter hoffen. Um 7:00 kamen wir gleich in die Gänge, Frühstück aber im Zelt. Es regnete nicht mehr wirklich, also habe ich gleich mal das Zelt abgewischt. Und tatsächlich konnten wir es fast trocken einpacken. Das ließ auf weiter gutes Wetter hoffen.

                                                                                          Als wir irgendwann nach 9:00 starteten, fieselte es leicht. Aber beim Waten war es schon wieder trocken. Wir liefen gleich in den Crocs los, es waren ja nur ein paar Meter bis zum Fluss. Wie erwartet kam die tiefste Stelle am Schluss, aber man hätte sie vielleicht sogar in Wanderschuhen durchwaten können. So konnten wir einfach locker durchgehen, ohne nach passenden Steinen zu suchen, das war gut. Gegen 9:40 waren dann die Wanderschuhe wieder an den Füßen, der Rucksack aufgesetzt und die Tagesetappe konnte losgehen.


                                                                                          Blick zurück auf die Furt am Bihcosjohka

                                                                                          Wir gingen auf direktem Weg Richtung Ostende des Vuomakasjärvi und damit zum Kalottireitti. Manchmal sogar auf einem Pfad, manchmal weglos, aber super zu gehen. Und dann war er erreicht, der Nordkalottleden. Prima, auf geht's. Ich lief richtig fit, keine Probleme mit dem Knöchel - bis ich mich auf einmal fragte - hm, hier sind ja gar keine Markierungen mehr? Gab es da nicht noch einen Pfad? Ja, es gab, wir hatten prompt die Abzweigung zur Brücke verpasst. Wir liefen dann weglos, schräg zurück, und schon sahen wir die Brücke. Wir waren also nur ein paar hundert Meter extra gelaufen, kein Problem.


                                                                                          Blick zurück über den Vuomakasjärvi


                                                                                          Blick zurück über den Vuomakasjärvi


                                                                                          Da ist der, der Nordkalottleden. Und prompt sind wir einem falschen Pfad geradeaus gefolgt, anstatt uns rechts zu halten. War aber an einer sumpfigen Stelle. Hätte man die Karte im Kopf gehabt, wäre es jedoch früher klar gewesen, dass hier was nicht stimmen kann.


                                                                                          Aber wir haben sie gefunden, die Brücke über den Vuomakasjoki.


                                                                                          Vuomakasjoki

                                                                                          Danach wurde es mal wieder steinig, und dann ging es 'am Rande eines Abhangs' entlang. Die Stelle war eigentlich harmlos, breit genug, außerdem gab es eine Sicherung seitlich am Fels. Aber man ging über nasse, glatte Steine, von daher war das Seil eine gute Sache. Holger war aber etwas angespannt, er wollte jetzt kein Foto machen, um das zu dokumentieren. Der Weg blieb auch danach eher steinig, es fieselte auch wieder. Als wir dann fast unten am Vuomakasjoki angekommen waren, war es für mich Zeit für eine Pause. Kurz vorher war uns der erste Wanderer entgegengekommen, aber er schien nicht gesprächig zu sein, nur ein 'Hej'. In der Pause fing es dann stärker an zu regnen, na toll. Holger wechselte komplett in Regenklamotten, ich nur die Jacke.


                                                                                          Vuomakasjoki, hier rechts kommt die Stelle am Hang entlang.


                                                                                          Vuomakasjoki, als wir fast vorbei sind, macht Holger doch noch ein Bild von der Stelle.


                                                                                          Am Vuomakasjoki, dieser rote Baum leuchtete schon von weitem.


                                                                                          Vuomakasjoki, es geht weiter am Fluss entlang.

                                                                                          Der Weg ging sich dann zwischendurch ganz gut - bis er verdammt steinig wurde. Obwohl die Steine sich für das feuchte Wetter noch überraschend gut gingen, brauchte das hier schon seine Zeit. Und Spaß machte das im Regen nicht so wirklich. Wir kamen dann zum Meekonjärvi, man sah die Hütten am anderen Ufer. Ein Blick Richtung Megonbakti zeigte aber schon: Das wird wieder steinig. Ja, wurde es. Und trotzdem dafür wieder ganz gut zu gehen. An 2-3 Stellen gab es sogar Bohlen. Und wenn die Finnen Bohlen bauen, dann anscheinend aber richtig: Richtig breit und massiv waren die.

                                                                                          Auf diesem Stück rund um den Meekonjärvi reifte in mir ein Gedanke - wir haben ja mit einem Zusatztag geplant, warum nicht in Meekonjärvi bleiben? Falls das Wetter nicht besser wird, können wir morgen immer noch im Regen wandern. Wir hatten heute eigentlich bis Kuonjarjoki laufen wollen, aber die weiteren Etappen Saarijärvi und Kilpisjärvi waren ja auch kurz, und mit jeweils einem Tag eingeplant. Selbst falls sonst noch was dazwischen kommen sollte, könnten wir Etappen zusammenlegen, Kilpisjärvi pünktlich zu erreichen sollte so oder so kein Problem sein.

                                                                                          Als wir also an den Meekonjärvi-Hütten ankamen, suchten wir den Wind- und Regenschutz einer der Hütten, und ich machte Holger den Vorschlag. Das kam für ihn erst mal etwas überraschend, aber er sagte schnell ja. Hätte er weitergehen wollen, wäre ich aber ohne Murren weitermarschiert. Und hätte hier im Windschutz dann doch in die Regenhose gewechselt. Aber so ließ ich die schon feuchte Hose auch noch weiter an. Die Sache hatte noch einen kleinen Haken. Wir waren an den geschlossenen Hütten, die offene liegt auf der anderen Flussseite. Wir entschieden uns für den Weg über die Brücke - denn wenn es eine Brücke gibt, wäre die Furt vermutlich nicht ohne. Dies bedeutete, dass wir noch ca. 1,5 km vor uns hatten, also los.

                                                                                          Bald kamen wir an der Autiotupa an. Neben der Hütte stand ein Zelt, dessen Bewohner wir aber erst spät am Tag 'gesehen' haben. Allerdings rauchte der Kamin - Holz ist also da. In der Hütte waren schon zwei Franzosen, sie hatten heute morgen ein nasses Zelt eingepackt und sich deswegen auch früh für die Hütte entschieden. Kurz später kam noch eine Finnin mit Hund, die zwar zwischendurch auch in der Hütte hockte, aber doch viel unterwegs war und nachts bei ihrem Hund draußen im Zelt schlief.

                                                                                          Da meine Hose gar nicht so nass und es in der Hütte schön warm war, ließ ich sie sogar an. Als es dann nur noch fieselte, ging ich nochmal raus, ein paar Blaubeeren pflücken. Danach war es aber endgültig Zeit zum Waschen. Wir gingen ganz tapfer in den Fluss, kalt hin oder her. Danach gab es Heiße Tasse, Schokolade, Sudoku, lesen, also faul sein in der Hütte. Die Zeit verging aber überraschend schnell, und gegen 18:30 machten wir uns nochmal auf zu einem Abendspaziergang. Es war mittlerweile trocken und Brücke und Wasserfall waren ein lohnendes Ziel. Sowieso war es hier am Meekonjärvi und Skadjajavri richtig schön. Von daher waren wir auch zufrieden mit der Entscheidung, heute hierzubleiben. Hoffentlich ist das Wetter auch morgen so gut wie heute abend.


                                                                                          Meekonjärvi Autiotupa


                                                                                          Meekonjärvi, Hütte für Holz und Müll und das Klo, im Hintergrund der Skadjajavri


                                                                                          Saivaara - oben befindet sich eine Gedenktafel für Urho Kekkonen. Die Finnin erzählte uns davon.


                                                                                          Fluss zwischen den beiden Seiten der Meekonjärvi-Hütten - man sieht hier aber nur einen Seitenarm.


                                                                                          Meekonjärvi


                                                                                          Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


                                                                                          Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


                                                                                          Wasserfall bei Meekonjärvi


                                                                                          Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


                                                                                          Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


                                                                                          Blick flussabwärts, Skadjajavri und Saivaara


                                                                                          Blick zurück, Vuomakasjoki und Meekonjärvi


                                                                                          Blick flussaufwärts von der Brücke

                                                                                          Zurück in der Hütte machte Holger Abendessen, es gibt hier sogar einen Gaskocher. Ich schrieb in der Zeit Tagebuch. Die Franzosen hatten die Hütte gut eingeheizt, der Schlafsack war zuerst einmal überflüssig. Wir gingen wieder relativ früh ins Bett, zum Glück schlief ich trotz der Hitze schnell ein.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                            • 2501
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                            Eine tolle Gegend ist das

                                                                                            Ich habe mich am 15.September ja wieder auf dem Rückweg nach hause gemacht. Im Nachhinein bedauer ich daß ich nicht noch etwas später heimgefahren bin um die schönen Herbstfarben noch länger zu genießen

                                                                                            Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                                                            Nächste Woche geht es auf die nächste Tour , und ich habe meinen Reisebericht immer noch nicht fertig.
                                                                                            dann wünsche ich dir viel Spaß auf deiner nächsten Tour. Geht´s denn wieder nach Lappland?
                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 17.08.2008
                                                                                              • 1503
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                              Geht´s denn wieder nach Lappland?
                                                                                              Ja, wir sind so 'langweilig' und fahren wieder nach Lappland. Wir lieben es einfach, dort im September unseren Urlaub zu verbringen. Es gibt auch wieder einen Bericht - die ein oder andere Stelle wirst du dann vielleicht wiedererkennen.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                • 2501
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                                                                                Ja, wir sind so 'langweilig' und fahren wieder nach Lappland. Wir lieben es einfach, dort im September unseren Urlaub zu verbringen. Es gibt auch wieder einen Bericht - die ein oder andere Stelle wirst du dann vielleicht wiedererkennen.
                                                                                                Herbst in Lappland,......das ist doch nicht langweilig
                                                                                                dann bin ich mal gespannt auf den nächsten Bericht
                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 17.08.2008
                                                                                                  • 1503
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                  16.09. Wind

                                                                                                  Gut schlief ich diese Nacht nicht, es war wohl doch zu warm. Und als ich dann mal wach war ... Aber egal, irgendwie ging die Nacht rum, und als um kurz vor 7:00 die Finnin rein kam, stand ich auch sofort auf. Heute gab es die zweite Portion vom Blå Band Frühstück, mit braunem Zucker (war die kleinste Packungseinheit, die es in Kilpis im Supermarkt gab) und Blaubeeren auch richtig lecker.

                                                                                                  Wir verließen ungefähr mit den Franzosen die Hütte, gingen aber in andere Richtungen. Es war superwindig, aber trocken. Sogar die Sonne kam kurz raus. Es blieb die ganze Wanderung über viel Wind! Sehr viel Wind! Gegenwind! Zuerst ging es langsam, aber stetig bergan. Genau so bin ich auch gestiegen - langsam, aber stetig. Nur immer mal wieder einen Blick zurück geworfen, die Seen liegen hier echt schön.


                                                                                                  Blick zurück auf Meekonjärvi und Skadjajavri


                                                                                                  Skadjajavri

                                                                                                  'Oben' angekommen wurde es dann langweiliger. Recht steinig, der Rest wirkte einfach nur braun. Einzig die Seen, die in der Entfernung immer mal wieder auftauchten, waren kleine Highlights. Als wir Richtung Westen schwenkten, kam der Wind erst einmal von der Seite. Das war etwas besser. Für unsere Pause, die ich brauchte, suchten wir uns dann aber ein 'Loch', um etwas geschützer zu sitzen. Kühl wurde es trotzdem schnell und somit die Pause kurz. Ich war aber auch gut drauf, der Weg war gut zu laufen (kein Vergleich zu gestern), und so lief es, besonders nach der Pause, so richtig rund. Erst ein flaches Stück, dann leicht bergab zum Fluss. Diesen furten - kein Problem, einfach durchgehen. Allerdings waren die Steine abartig glatt, also vorsichtig. Auf der anderen Flussseite wieder hoch und weiter flach.


                                                                                                  Ein letzter Blick zurück


                                                                                                  See in der Ferne


                                                                                                  Weiter geht's.

                                                                                                  Da gab es dann nochmal eine Gegenwindattacke, aber wie! Wenn selbst ich mit meiner Masse aufpassen muss, nicht umgeweht zu werden, dann ist es windig! Es gab dann ein bisschen das typische Auf und Ab, und Holger fragte mich, ob ich wohl nochmal Pause machen will. Ich sagte, wir gucken mal, wenn wir am Ende des nächsten Hügels sind. Okay, es gab dann keine Pause mehr, denn wir waren sozusagen da. Es waren heute auch nur gut 10 km bis Kuonjarjoki, aber trotzdem: 5 km Luftlinie in 1,5 Stunden, das ist gut für mich.


                                                                                                  Blick zur Seite


                                                                                                  Blick zurück

                                                                                                  Um 13:00 waren wir so schon am heutigen Ziel angekommen, unterwegs waren uns drei Leute begegnet. Erst ein einzelner Wanderer, danach ein Paar. Die Hütte hier in Kuonjarjoki ist geteilt, mit offenem und geschlossenem Raum. Aber auch der offene ist größer als gestern. Offiziell hat es 10 'Betten', aber zur Not passen schon ein paar mehr rein. Erst mal gab es Tee und Schokolade. Danach kämpfte Holger mit dem Ofen, bis er gewann. Das war auch gut so, denn mir wurde mittlerweile kalt. So stand ich auch erst mal eine Zeit lang vor dem Ofen. Und die Zeit war schnell vergangen, schon war es 15:00, Zeit fürs Mittagessen. Tomatensuppe und Bannock.

                                                                                                  Danach machte ich meinen Blaubeerspaziergang. Zuerst sah es ganz schlecht aus, und ich griff schon auf Preiselbeeren zurück. Aber dann wurde ich doch noch etwas fündig. Es war zwar mühselig, aber ich hatte ja Zeit. Und war mir sicher: Morgen werden die lecker im Müsli schmecken!

                                                                                                  Wir blieben nicht die einzigen Gäste. Erst kamen welche in den geschlossenen Teil der Hütte, dann entschieden sich zwei Finnen auch dazu, heute hier zu bleiben. Holger kümmerte sich um Wasser und Holz, ich schrieb Tagebuch. Außerdem musste ich mich noch waschen. Da entschied ich mich heute aber für die Weicheivariante. Der Trockenraum der Hütte war ganz leer, aber von unserem Ofen leicht mitgeheizt. Dort ging ich mich dann waschen und umziehen.

                                                                                                  Der Tag blieb gemütlich. Einer der Jungs stieg auf den Hügel hinter der Hütte, dem guckten wir durchs Fenster zu. Außerdem kamen immer mal wieder Rentiere vorbei. Irgendwann war es Zeit fürs Abendessen. Heute gab es das letzte Lyo, Schweinegulasch in Perlgraupen. Ich fand es gut, Holger etwas fad. Okay, die Schweinelende von Lyo war schon leckerer. (Deswegen geht die dieses Jahr auch zweimal mit.) Recht spät kam noch ein fünfter Besucher in die Hütte. Mit nebenan den 3 Frauen ist damit aber noch immer nicht wirklich 'viel' los - höchstens für uns.

                                                                                                  Wir beobachteten noch den Fast-Vollmond, wie er riesengroß über dem Fjäll aufging, dann war es auch schon Zeit zum Schlafen.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 17.08.2008
                                                                                                    • 1503
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                    17.09. Nebel

                                                                                                    Wenn man früh schlafen geht, wird man auch früh wach. Um 7:00 standen wir auf und machten (leise) Frühstück, der Rest schlief noch. Beim Aufwachen war der Berg in Wolken und ich dachte mir 'Kann sich ja noch heben.' Von wegen heben - runter kam das Zeug, wir waren bald mitten drin in der Suppe. Heute gab es das in Kilpis gekaufte Müsli, mit Zucker und Blaubeeren lecker. Wir hätten wieder gegen 9:30 fertig sein können, aber wegen des Nebels machten wir extra langsam. Und warteten dann weiter. Aber nein, es blieb neblig.


                                                                                                    Kuonjarjoki im Nebel

                                                                                                    So machten wir uns gegen 11:00 dann trotzdem los. Der Weg war ausgetreten genug und dadurch gut zu sehen, außerdem gut markiert. Ich habe aber schon gut aufgepasst, nicht doch mal einen falschen Trampelpfad zu erwischen. Die nächste Markierung sah man immer erst, wenn man schon ein Stück weiter war. Beim Fluss mussten wir dann etwas überlegen. Beim Furten verliert sich ein Pfad ja schnell. Die Furt war nicht der Rede wert, aber der potentielle Weg dahinter hätte auch nur ein Wasserlauf sein können. Aber nach ein paar Metern tauchte dann doch eine Markierung auf, da hatte ich den richtigen Riecher.

                                                                                                    Es ging dann bergan, wir kamen ja nochmal fast auf 1000 Meter. Wie es da oben aussieht, keine Ahnung. Irgendwann sagte ich zu Holger: 'Wanderer.' Er meinte: 'Wo?' Na, sehen konnte man sie noch nicht, ich hatte nur Stimmen im Nebel gehört. :-) Und schon ging es wieder leicht bergab. Holger musste dringend pinkeln, ich dann auch. So machten wir eine 'Stehpause' (sehr ungewöhnlich für mich, ich muss immer sitzen zum Erholen), aber schon mit Riegel, Tee und Rentierfleisch. Wir waren anderthalb Stunden unterwegs und hatten schon ca. die Hälfte des Weges hinter uns, wie uns das GPS verriet.

                                                                                                    Kalt muss es hier oben auf dem Pass gewesen sein, der Nebel hat sich auf der Windseite als Eiskristalle auf unsere Kleidung gesetzt.


                                                                                                    Auf dem Pass

                                                                                                    Holger und ich tippten dann, wann wir etwas sehen würden. Da es bergab ging, würden wir ja (hoffentlich) irgendwann die Wolken hinter uns lassen. Er meinte 730 Meter, ich war mit 780 etwas optimistischer. Kaum hatten wir übrigens den Weg gelobt, wie gut er heute zu gehen wäre, da wurde er steinig. Tja, nix zu machen, da müssen wir jetzt durch. Und plötzlich sah man die Seen - Wahnsinn! Wir stoppten kurz später für ein Foto und überprüften die Höhe auf dem GPS. Jetzt waren wir auf 750 Meter, da waren wir beide ja ungefähr gleich gut. Wobei man über 'Sicht' noch diskutieren könnte, weiter oben hing weiterhin alles in Wolken.


                                                                                                    Juchu, man sieht wieder was!


                                                                                                    Saarijärvi und Coahpejavri

                                                                                                    Wir befanden uns ungefähr an der Stelle, wo der Trampelpfad abgeht. Kurz danach kamen wir an Blaubeeren vorbei. Ich blieb kurz stehen und überlegte ... Holger meinte dann: 'Willst du pflücken?' Ich glaube, er meinte die Frage erst nicht so ganz ernst, aber ja, ich wollte. Es war erst 13:40, die Hütte in Sicht, das Wetter gerade relativ gut. Und die Stelle hatte recht viele Blaubeeren, keine 15 Minuten und ich war zufrieden.

                                                                                                    Also auf zum Endspurt. Der war nochmal steinig, eine 'hart erkämpfte' Hütte. Von hinten sahen wir schon die Finnin mit Hund ankommen. Im Rentierzaun gab es hier am Nordkalottleden natürlich ein Gatter, dann kam die Brücke und wir waren da. Das Mädel mit Hund kam direkt nach uns an. Sie kochte sich was in der Hütte, und wir unterhielten uns nett. Sie machte aber nur Pause. Es kam noch ein weiterer Wanderer, der wohl mit ihr die letzte Nacht in Meekonjärvi war, auch der ging weiter. Klar, typisch. Die kamen von weiter weg und gingen weiter, während wir faul in der Hütte blieben. Aber die kurzen Etappen zum Ausklang unserer Tour fanden wir nicht schlecht.

                                                                                                    Auch die beiden Jungs, die letzte Nacht mit uns in Kuonjarjoki waren, kamen kurz später vorbei. Sie wollten ursprünglich von Kuonjarjoki weglos nach Süden, nach Termisjärvi. Eine Alternative, die uns auch in der Turistinfo vorgeschlagen worden war. Der Weg durch die Schlucht soll toll sein. Die beiden hatten also noch etwas länger in Kuonjarjoki gewartet, es dann aber irgendwann aufgegeben. Der Nebel würde heute nicht mehr verschwinden. Und ohne Sicht weglos über einen Pass - mit GPS vielleicht sogar machbar, aber was hätte man davon? So hatten auch sie sich auf dem Nordkalottleden weiterbewegt, machten bei uns eine Rast, aber auch sie zogen noch weiter.

                                                                                                    Holger kämpfte wieder mit dem Ofen, aber im Gegensatz zum Vortag war mir nicht kalt. Das kann auch daran gelegen haben, dass wir so viele Cashews gefuttert hatten. Die sollten eigentlich Ersatz für unsere Nussriegel als Zwischenmahlzeit sein. Aber da wir ja in den letzten 3 Tagen immer nur eine Pause gemacht hatten, mussten sie jetzt weg. Es gab schon Netz, so rief ich in Kilpis im Tundrea an und reservierte uns ein Apartment für die nächste Nacht. Sie meinte zwar, die hätten alle keine Waschmaschine, aber es gibt ja die im Servicehaus. Somit war die frische Wäsche für die Heimreise gleich mit gesichert.

                                                                                                    Noch während ich Tagebuch schrieb, hörte das Feuer sich so an, als hätte Holger den Kampf mit dem Ofen gewonnen - wie immer. Es ist ganz lustig, wenn man von Hütte zu Hütte wandert und in den Hüttenbüchern dann immer von den gleichen Leuten liest. Lars aus Deutschland (www.lost-track.de) hatte anscheinend Knieprobleme. Leider hat er auf seiner Homepage nichts dazu geschrieben, aber schöne Fotos.

                                                                                                    Ich machte draußen nochmal einen kleinen Spaziergang, mit Blaubeerfuttern. Gepflückt hatte ich ja schon vorher genug. Eine Sache fand ich hier in Finnland noch bemerkenswert - die Plumpsklos hatten immer eins für Männer und eins für Frauen. Das habe ich in Norwegen oder Schweden hier oben in Lappland noch nie gesehen. Die Frauenklos hatten seitlich tatsächlich eine Klappe, für Binden und Tampons. Welch ein Luxus - und die Klappe kam mir sehr gelegen.

                                                                                                    Die Hütte heute war nicht ganz so schön wie die gestern, auch etwas dunkler. Aber wir haben uns trotzdem wohlgefühlt. Wir blieben dann alleine, keine weiteren Gäste mehr, so hatten wir eine riesige Liegefläche ganz für uns.
                                                                                                    Zuletzt geändert von dingsbums; 28.08.2014, 10:24. Grund: Tippfehler

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 17.08.2008
                                                                                                      • 1503
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                      So, die Rucksäcke sind gepackt, morgen geht es los nach Lappland, die nächste Tour wartet auf uns. Also muss jetzt der Reisebericht hier fertig werden.

                                                                                                      18.09. Letzter Wandertag

                                                                                                      Heute morgen wurden wir also das letzte Mal für dieses Jahr in einer Hütte wach. Frühstück mit vielen Blaubeeren (und Zucker) war wieder lecker. Das Wetter sah ganz okay aus. Es hingen zwar immer noch viele Wolken rundherum, aber es war so wie am Vortag 'die beste Sicht'.


                                                                                                      Saarijärvi


                                                                                                      Brücke bei Saarijärvi


                                                                                                      Der Saarijärvi vor der Hütte


                                                                                                      Saarijärvi, der Coahpejavri im Hintergrund

                                                                                                      Wieder ging es 9:30 los, erst einmal an den Seen entlang. Tja, das mit der Sicht war mal wieder ein Satz mit x. Schwuppdiwupp hatte der Nebel uns wieder. Nun gut, der Weg war weiter gut zu erkennen und gut markiert. Nur schade, wenn man nichts sieht. Der Weg war wechselhaft, mal gut zu gehen, aber auch immer mal wieder steinige Abschnitte. Und später dann ein richtiges langes Stück über Bohlen. Die waren dort aber auch wirklich angebracht, es war richtig sumpfig.

                                                                                                      Es gab schon früh die erste Pause, mitten in dem norwegischen Abschnitt. Erstens musste ich pinkeln und zweitens hatte der Nebel sich mal wieder leicht gehoben, wir waren optimistisch. Aber nein, kurz später hatten wir wieder Suppe. Kurz vor der Pause waren uns drei Wanderer begegnet, nur ein 'Hej', aber vermutlich Finnen. Direkt nach der Pause trafen wir zwei Finnen, mit denen wir einen kurzen Schwatz hielten, vermutlich Vater und Sohn. Der Vater rutschte aus, ob wir ihn abgelenkt hatten? Lustig war der Anblick, wie der Sohn ihm half, indem er ihn einfach an seinem Außengestellrucksack wieder hochzog.


                                                                                                      Coahpejavri


                                                                                                      Hier geht der Weg weiter.


                                                                                                      Coahpejavri, Blick zurück

                                                                                                      Es ging runter zum Fluss, danach ein überraschend langes Stück nochmal hoch. Manchmal sah man etwas mehr, aber nie wirklich gut. Würde man mittlerweile den Saana erkennen? Wir kamen dann zum Rentierzaun und trafen zwei Wanderer ohne Gepäck. Wir sind nah genug an Kilpisjärvi für die ersten Tagesausflügler. Irgendwann tauchte der See und dahinter der Kilpisjärvi in der Sicht auf. Und ich hatte eine Pause nötig. Also auf den nächsten Stein gehockt, ungefähr da, wo der Pfad sich nochmal etwas vom Rentierzaun weg bewegt.


                                                                                                      Unterwegs im Nebel, etwas Sicht


                                                                                                      Pause, Blick zum Cahkaljavri, dahinter erkennt man den Kilpisjärvi

                                                                                                      Das Wetter blieb auch wie gehabt, die Luft wurde sogar zwischendurch nochmal etwas feuchter. (Das bedeutet, es nieselte. Wenn wir der Meinung sind, Regenklamotten muss man noch nicht unbedingt auspacken, sprechen wir immer von feuchter Luft. :-) Los zum Endspurt! Es ging bergab, über den Rentierzaun gab es eine Treppe. Und weiter ging es bis zur Brücke, deren eines Ende doch wieder auf der anderen Seite des Rentierzauns lag. Also nochmal durch ein Gatter.

                                                                                                      Jetzt mussten wir also nur noch am See entlang bis zur nächsten Brücke und dann runter - zu den Verheißungen der Zivilisation. Beide Strecken wollten aber erobert werden. Das Stück am See entlang zog sich. Vor allen Dingen war es plötzlich total windstill, und mir wurde warm. So gab es am Ausfluss des Sees angekommen noch eine kleine Trinkpause.


                                                                                                      Am Ausfluss des Cahkaljavri

                                                                                                      Hier sahen wir 5 Tageswanderer, die wir dann sogar überholten. Okay, die 3 Männer wären wohl schneller gewesen, warteten aber auf ihre Frauen, die uns zwischendurch vorbeiließen. Die Brücke war eher nur ein Bohlensteg, aber egal - trockenen Fußes über den Fluss. Wir hatten uns für den Weg entschieden, der bei der Tankstelle rauskommt. Es wurde zum Schluss nochmal steinig, aber dann waren wir da. Und damit war unsere Tour für dieses Jahr abgeschlossen.

                                                                                                      Ich ging dann in den Supermarkt und kaufte: Wattestäbchen, Deo, Shampoo, Cola Zero, Sprite Zero, Banane und - Rippchen. Dann ab zum Tundrea. Wir wurden sogar auf Deutsch willkommen geheißen. Eine Schweizerin hat die Liebe nach Lappland gebracht. Unser Apartment war echt super, alles helles Holz, wirkt neu, schön! Es ist über dem Servicehaus, also auch nicht weit bis zur Waschmaschine. Aber erst mal gab es Mittagessen, die Ribs. Lecker! Die Portion war zu groß, obwohl ich weniger kaufen wollte. Das Problem: Die Ribs waren so dick, das konnte ich aber nicht erkennen, wie sie in der Vitrine lagen. Nun gut, im Gegensatz zum letzten Mal hörten wir einfach früh genug auf mit Futtern.

                                                                                                      Dann duschen, geil! Das Apartment hatte zwar auch eine Sauna, aber die haben wir nicht genutzt, keine Lust. Wir gingen erst mal waschen, 3 Euro, Waschmittel stand da. Recht günstig. Die Wäsche brauchte ca. 2 Stunden, in der Zeit machten wir nicht viel. Ich bezog die Betten, und wir guckten auch fern. Der Fernseher hatte keine Fernbedienung, das fand ich irgendwie gut. Holger tendiert nämlich dazu, sehr viel zu zappen. 3 Sendungen gleichzeitig sind kein Problem für ihn. Wir guckten meist den schwedischen Sender in Finnland, da haben wir wenigstens ein bisschen was verstanden. Das Apartment hat auch einen Trockenschrank, hervorragend.

                                                                                                      Dann ging es zum Abendessen. Das Essen war super! Holger hatte als Vorspeise frittierten Käse mit Salat, dann Steak. Ich startete mit der Hauptspeise, Ren, das Fleisch war der Hammer! Lecker und zart. Dazu Blauschimmelkäse-Kartoffeln, angeblich typisch finnisch, auch lecker. Und für mich gab es dann Nachtisch: Käse in einer cremigen Soße mit Moltebeerkompott. Auch super! Dazu Kaffee. Und dann waren wir beide pappsatt und zufrieden. Ein würdiger Abschluss unserer Tour.

                                                                                                      Das einzig schlechte in unserem Apartment waren irgendwelche Brummgeräusche im Haus. Den Trockenschrank hatten wir schon abgeschaltet, bevor wir ins Bett gingen, der war auch laut. Ab 12 sollte diese Nacht der Strom weg sein, bis zum Zeitpunkt x, spätestens 5:00. Gegen 1:30 musste ich aufs Klo, also mit der Taschenlampe runter. (Die Betten waren ein Stock höher, ein großer Raum mit vier Betten, davon zum Glück zwei direkt nebeneinander.) Wieder zurück guckte ich aus dem Fenster (wegen Polarlicht), aber was sah ich - Lichter? Tatsächlich, der Strom war schon wieder da.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 17.08.2008
                                                                                                        • 1503
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        19./20.09. Etappen-Heimreise

                                                                                                        Die Heimreise dauerte aufgrund der seltenen Busverbindungen etwas länger. Am ersten Tag ging es bis Karesuvanto, am nächsten Morgen von Karesuando nach Kiruna, dann Flug über Stockholm nach Frankfurt, und das letzte Stück mit dem Auto nach Kaiserslautern.


                                                                                                        Tundrea, Kilpisjärvi

                                                                                                        Frühstück war lecker, Postkarten kauften wir dann auch. Briefmarken fehlten noch, also gingen wir nach dem Packen nochmal bei der Tankstelle vorbei. Nein, die Briefmarken gibt es im Supermarkt. Ich fragte aber auch, wo der Bus hält. An der Straße, war die Antwort. Im Supermarkt bekam ich meine Briefmarken und fragte wieder nach dem Bus. Auf dem Parkplatz oder an der Straße, war diesmal die Antwort. Hm, okay. Wir entschieden uns dann dafür, uns an die Straße zum Busschild zu stellen.

                                                                                                        Der Bus fuhr dann erst auf den Parkplatz und bekam die Post. Dann fuhr er runter zum Hotel, die Haltestelle, die Holger bevorzugen wollte, weil sie so im Busfahrplan steht. Und dann hielt er auch bei uns an der Straße am Busschild. Einen Fahrgast gab es bereits, ansonsten war der Bus leer. Wir setzten uns ganz vorne hin, durch die Windschutzscheibe sieht man besser. Okay, es gab Bäume, Steine, mal einen See, recht lange einen Fluss. Wie erwartet. :-)

                                                                                                        Und der Busfahrer gab Gas, überpünktlich waren wir in Karesuvanto. Wir wollten im Hotel Davvi Arctic Lodge übernachten, sind dann gleich da hoch. Ja, sie haben ein Zimmer für uns. Wir waren auch begeistert, ein richtig schönes Zimmer mit großem Doppelbett. Ansonsten können wir das Hotel aber nicht empfehlen!

                                                                                                        Erst mal gab es einen Spaziergang, wir sind rüber zur schwedischen Seite. Zeit abschätzen, wie lange wir am nächsten Morgen brauchen würden, und die Bushaltestelle suchen. An der Brücke war mal kein Busschild zu sehen, deswegen sind wir in die Turistinfo. Vorne war niemand, aber hinten im Café saßen zwei Leute. Es gibt mehrere Haltestellen (auf dem Busfahrplan steht nur eine Zeit). Wenn wir über die Brücke kämen, wäre die beste am 'Krankenhaus'. Dort hält der Bus immer, weil er Proben mitnimmt. Okay, dann werden wir das am nächsten Tag tun.

                                                                                                        Wir bummelten zurück nach Finnland und testeten das Lunch im Restaurant an der Tanke. Nichts besonderes, aber okay. Nach einem Nickerchen wurde es Zeit, die Postkarten zu schreiben! Der Aufenthaltsraum des Hotels war noch wirklich schön, dort hockten wir dann. Ich brauchte natürlich länger für meine Vielzahl an Karten. Holger hätte ja gerne den Fernseher genutzt, ein riesiger Panasonic. Aber es gab nur drei schwedische Programme, und die noch nicht mal konstant sauber. Naja, aber eine Fernbedienung, er konnte also zappen. *duck*

                                                                                                        Ich hatte vorab gelesen, dass das Hotel vor allen Dingen für englische Pauschaltouristen ist. Würde zum Bücherregal passen, dort standen nur englische Bücher. Ich fing eins an zu lesen, das ganz nett war, und ich mir deswegen zuhause kaufen musste, um es zu beenden. Holger brachte zwischendurch die Postkarten runter in den Shop. Das war auch gut so, entgegen der Aussage von der Rezeption hing der Briefkasten nämlich im Shop, nicht draußen. Da hätten wir am nächsten Morgen dumm geguckt mit unseren Karten.

                                                                                                        Gegen 19:30 gingen wir dann ins Restaurant essen. Ich hatte darüber wenig gutes gelesen, dachte aber, so schlimm wird es schon nicht sein. Mit einem solch guten Essen wir am Vortag hatten wir so oder so nicht gerechnet. Aber es war schlimm. Es fing damit an, dass das Restaurant halb dunkel war. Wir wählten mal einen Tisch, an der Rezeption hatten auch drei Leute gestanden, die sahen, dass wir ins Restaurant gingen. Es passierte aber nichts. Gut, dann ging ich mal zur Küche gucken. Da war jemand, und ja, das Restaurant hat offen (wie uns beim Check-in auch gesagt wurde).

                                                                                                        Die Karte war nicht der Bringer, aber ein kleines Essen reicht uns ja aus. Dann kam der erste Hammer. Bier und Cider ist aus. Wein gäbe es. Hallo? Das ist ein Restaurant! Wenn er kein Bier hat, soll er halt jemanden runter zur Tanke schicken, da kann man Bier kaufen. Er war aber bemüht, ging gucken und meinte, er hätte noch genau zwei Bier. Okay, dann nehmen wir die. Kamen in der 0,33l Dose, aber mit Glas und schön kalt.

                                                                                                        Ich hatte als Vorspeise Salat, Holger Brokkolisuppe. Man hörte den Pürierstab in der Küche, das fand ich ja noch ein ganz gutes Zeichen. Die Vorspeise war auch okay, der Salat sehr einfach, aber gut. Als Hauptgericht gab es für uns beide 'fried nordic fish'. Wir dachten, mit Pommes kann man da nicht so viel falsch machen. Doch. Der Fisch war gerade so akzeptabel, aber es gab entweder Pommes oder Gemüse dazu. Da hatten wir die Karte nicht ordentlich gelesen. Wir wurden aber nicht gefragt, was wir wollten, sondern bekamen Gemüse. Ich weiß gar nicht, wie man Tiefkühlgemüse so verhunzen kann. Ich wollte zum ersten Mal in meinem Leben ein Essen zurückgehen lassen. Aber Holger meinte, nicht am letzten Urlaubstag. Okay. Den Fisch habe ich gegessen, aber das Gemüse musste ich liegen lassen. Er hat beim Abräumen auch nicht gefragt, ob es geschmeckt hat. Hat sich wohl nicht getraut.

                                                                                                        Ich dachte mir, dann gönne ich mir als Nachtisch ein Eis. Schmeckte komisch. Okay, dass ich diesen Erdbeergeschmack komisch fand und Schokoeis nicht mag, da konnte der Typ (der übrigens Koch und Bedienung war) jetzt nichts für. Aber ich bin mir sicher, auch in Finnland gibt es leckereres Eis.

                                                                                                        In unserem Zimmer gab es dann als 'echten Nachtisch' das letzte Rippchen für Holger und eine Banane für mich. :-) Dass die vermutlich einzigen anderen Gäste sich dann in der Tür irrten und in unser noch nicht abgesperrtes Zimmer reinwollten, war einfach Pech. Dass es morgens um 6:00 kein warmes Wasser zum Duschen gab, war wieder sehr ärgerlich. Lustig war übrigens auch die Wasserhahn-Konstruktion im Bad. Man schaltete zwischen Waschbecken und Dusche nebenan um. Zum Glück war das Wasser nur kalt, nicht eiskalt, kurz abduschen ging noch.

                                                                                                        Vermutlich war es gut, dass uns so früh kein Frühstück angeboten wurde. Wir verließen dann das Hotel um 7:00 und damit war das Thema Davvi Lodge abgehakt. Drüben angekommen mussten wir noch etwas warten, bis gegen 6:40 der Bus kam. Er hielt am Krankenhaus, holte dort seine Proben und lud auch uns ein. Es saßen schon Leute im Bus, und wir hielten danach noch an zwei Busschildern im Ort. Es gibt also wirklich ein paar Haltestellen, nur wir standen an der 'inoffiziellen'. Irgendwann stiegen viele Schüler zu, die alle in Vittangi an der Schule wieder ausstiegen. Aber in Vittangi wurde dann nicht nur unser, sondern noch ein zweiter Bus richtig voll.

                                                                                                        In Kiruna angekommen hatten wir etwas Zeit. Wir wollten die Rucksäcke in den Schließfächern am Busbahnhof lassen, nur sind diese außer Betrieb. Für kleines Geld konnten wir sie dann aber an der Turistinfo zwischenlagern. Wir sind auf Empfehlung ins Café Safari, wo es super lecker Sandwiches (waren frische Baguette) und Caffè latte bzw. Milch gab. Im Ica wurden die Standard-Mitbringsel gekauft, dann ging es zurück zur Turistinfo. Als wir uns das Modell von Kiruna (mal wieder) anguckten, kam eine Frau vom LKAB und hat uns was dazu erzählt. War wirklich interessant. Der Bahnhof war schon verlegt, allerdings ist das noch eine temporäre Lösung. Er könnte dort bleiben, aber es gibt diverse andere Standorte, die auch zur Diskussion stehen.

                                                                                                        Mit dem Flygbuss ging es zum Flughafen. Wir waren spät an beim Check-in, so gab es nur noch Plätze Mitte, hintereinander. Das nächste Mal sollten wir Online-Check-in machen. Der Flug hatte Verspätung, da der Flieger aus Stockholm zu spät war. Angeblich musste dieser nochmal zurück und nachtanken, weil er einen 'Umweg' fliegen musste. Hallo? Wer hat denn da gepennt? Mit anderthalb Stunden Verspätung ging es dann los. Uns wurde gesagt, das Militär hat Übung, deswegen fliegen wir tiefer und brauchen länger.

                                                                                                        Das gute daran war, wir stiegen gleich am Utrikes Terminalen aus, und mussten durch keine Security mehr. Dann konnten wir gleich zum O'Learys. Ich kaufte mir noch ein schwedisches Buch, aber für Gummibärchen war keine Zeit mehr, wir mussten zum Gate. Der Flug nach Frankfurt verlief ohne Besonderheiten. In Frankfurt wartete mein Auto auf uns, denn unser Mitbewohner ist an diesem Tag in den Urlaub geflogen und kam mit meinem Auto nach Frankfurt. Autofahren war ungewohnt, aber problemlos. Und so kamen wir sicher, voller Erinnerungen, mit erstaunlich leichten Rucksäcken nachhause.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Freak

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                                                                                                          • 21.01.2008
                                                                                                          • 11979
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                          Danke für´s zu Ende schreiben. Unter diesen Umständen wirklich sehr lobenswert. Hoffentlich habt Ihr deshalb Eure Abreise nicht verpaßt, trotzdem alles eingepackt...Es geht ja schon auf die zweite Septemberwoche zu.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                                            • 1232
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                            Auch von mir nochmal ein großes Dankeschön für die Fertigstellung Eures Berichtes. Hat mir sehr gut gefallen einen mir recht unbekannten Teil Lapplands im schönen Herbstlicht zu Gesicht zu bekommen. Danke dass Du Dir die Mühe gemacht hast, einen so detaillierten und ausführlichen Bericht zu verfassen. Ich hoffe mal, dass Ihr dann auch dieses Jahr wieder eine schöne Wandertour hattet und das Forum dann bezeiten mit einem entsprechenden Bericht bereichtert.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Freak
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                                                                                                              • 21.12.2003
                                                                                                              • 13981
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                              Nachdem ich jetzt noch die dritte logische Variante (Wieder etwas zeitaufwendiger aber sonst günstig) das Gebiet zu erreichen erfolgreich getestet habe kann ich euch im Nachhinein nur zum Entscheid oben am Hügel aus dem Hubschrauber zu steigen beglückwünschen: Der Aufstieg von Laimoluokta durch dem Wald auf der Quadspur ist echt nicht der Bringer.
                                                                                                              Aber ich laufe ja eh nicht so gerne im Wald ohne Aussicht und hatte zu dem Zeitpunkt schon ein paar Tage im (fast) einsamen Kahlfjäll hinter mir.
                                                                                                              Ein paarmal habe ich auf dem Weg bis Vuoskojaure gedacht ich hätte deinen Bericht vor der Tour nochmal lesen müssen, aber wie ich sehe habt auch ihr den Weg gelegentlich verloren, es hätte also nicht gross geholfen... Wobei ich allgemein das Gefühl hatte, dass die Wege durch den späten Sommer in der Vegetation nicht so gut zu erkennen waren.

                                                                                                              Gruss
                                                                                                              Henning
                                                                                                              Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                                                              nur unpassende Kleidung.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 17.08.2008
                                                                                                                • 1503
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                                                                                                Oh, da hat es dich dieses Jahr hinverschlagen. Schön! Falls es keinen Bericht gibt, hoffe ich wenigstens auf ein paar Fotos. Bist du von Westen weglos gelaufen?

                                                                                                                Kommentar