Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 67.266757801 |
Längengrad | 17.816131591 |

Unterwegs im Sarek und Padjelanta
06. September 2010 – 21. September 2010
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06. September 2010 – 21. September 2010
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Kurzes Vorwort: Geplant war eine etwa 3-wöchige Rundtour mit Ausgangs- und Endpunkt in Kvikkjokk. Unsere 3. Trekkingtour überhaupt. Der Bootstransfer vom Padjelantaleden zurück nach Kvikkjokk wurde schon vor Reiseantritt geklärt und über alles mögliche Infos eingeholt um keine bösen Überraschungen zu erleben. Es sollte zunächst den Kungsleden in nördlicher Richtung nach Akste gehen, von dort über den Skierffe und noch ein gutes Stück weiter oberhalb der Baumgrenze, bevor es dann ins Rapadalen hinunter ging. Von Skárja aus wollten wir durch das Ruohtesvágge zur Kisurisstugan und den Padjelantaleden wieder nach Kvikkjokk zurück zu laufen. Wie es aber endgültig von Skárja aus weitergehen sollte ... das sollte witterungsabhängig entschieden werden, bzw. danach, wie wir vorankommen würden. Es stand deshalb von Anfang fest, durch das Àlggavágge oder das Guohpervágge "abzukürzen" zu können. Wir schleppten zu Beginn der Tour jeder etwas über 30 kg mit sich rum (incl. allem - auch Rucksack), wobei das Haupt aus Lebensmitteln bestand. Gegen Ende der langen Tour wären dann noch ca. 13 kg übrig geblieben - zumindest rechnersich.
06. September 2010
Das Packen unserer Rucksäcke dauerte länger als erwartet und das Chaos rund ums Auto war ebenfalls größer als erwartet, obwohl alles zu Hause fein säuberlich in Kisten verstaut wurde und eigentlich nur noch umgeräumt werden musste.
Das „Abenteuer“ begann allerdings schon einen Tag zuvor, als wir Kvikkjokk später erreichten als wir erwarteten. Um ca. 21:50 Uhr betrat ich die Fjällstation, zunächst einmal um zu schauen, ob wir hier übernachten konnten. Glücklicherweise wurden wir noch aufgenommen, obwohl die Rezeption schon ab 19:00 Uhr geschlossen war (Campingplätze in Stockholm stollten sich daran ein Beispiel nehmen!!!). Ansonsten hätten wir uns im dunklen einen einigermaßen akzeptablen Platz fürs Zelt in der Nähe des Parkplatzes suchen müssen.
So konnte nach einem reichhalteigen Frühstück und einer letzten Tasse RICHTIGEN Kaffee die Pack- und Stopferei der Rucksäcke beginnen bei traumhaften Herbstwetter beginnen. Ausrüstung, Bekleidung, aber vor allem Nahrungsmittel für geplante 21 Tage, incl. Reserve, mussten verstaut … und natürlich auch getragen werden. Mittendrin im konzentrierten Chaos schneite dann Björn Sarstad herein mit der Frage, ob wir einen Bootstransport benötigen würden. Auch wenn wir seine Dienste jetzt noch nicht benötigten, passte es ganz gut, ihn zu treffen, denn so konnten wir nochmals über den zuvor per Email bestellten Bootstransport am Ende der Tour sprechen und die Telefonnummer kontrollieren.
Gegen 11:00 Uhr war es dann endlich soweit, unsere Tour konnte beginnen! Der Kungsleden Richtung Pårte führte größtenteils durch herbstlichen Birken- und Fichtenwald, ohne großartige Ausblicke auf die uns umgebende Bergkulisse. Hin und wieder querten wir einen kleinen Bach und ein Moor.


(Njáhkájåhka)
Nach ca. 6 km Wanderung wurde es dann ein klein wenig abwechslungsreicher, als wir über größere Moorflächen oder durch lichteren Wald hinüber zum Pårte oder zum Tarrekaise blicken konnten.

Unsere Tagesetappe endete am Ende des Sees Stuor-Dáhtá. Den gesamten Tag über war kein Wölkchen am Himmel zu sehen gewesen, es war warm und sonnig. Warum also nicht dieses herrliche Wetter nutzen und schon hier am See die Seele baumeln zu lassen. Mal abgesehen davon, war zumindest bei mir von Trittsicherheit nicht mehr zu reden. Die ungewohnt schwere Schlepperei der Rucksäcke, die etwas über errechnete 30 kg wogen, ließen meine Füße schmerzen und der letzte Abstieg hinunter zum See war schon recht steinig sowie holprig gewesen. So nutzten wir gern das Plätzchen am See in der Sonne und später am wärmenden Feuer um den ersten Tag der Tour ausklingen zu lassen.

(Stuor-Dáhtá)
07. September 2010
Sonne, blauer Himmel, Nachtfrost und tagsüber Temperaturen für sommerliche Bekleidung … was wünscht man sich mehr, für eine solche Tour? Dummerweise hatten wir nicht mit solchen Temperaturen gerechnet, also musste das Unterhemd als T-Shirt herhalten.
Durch den Nachtfrost und der Tatsache, dass unser Zelt erst spät von der über den Berg gekletterten Sonne erwärmt wurde, war es natürlich bis zum Abbau nicht trocken geworden. Gegen Mittag erreichten wir dann das eigentlich Tagesziel vom Vortag – die Pårtestugan. Vom See bis zur den Pårtestugan gab es keine nennenswerte Steigungen, viel Wald ohne großartige Aussichtsmöglichkeiten, aber vor allem einfach zu gehen.
Dies änderte sich nun, es ging stetig bergan – zunächst mit wenig Steigung, zum Schluss für unsere Verhältnisse ziemlich heftig. Zwischendurch passierten wir die Grenze zum Sarek Nationalpark.

Es dauerte eine geraume Zeit, bis wir die Waldgrenze hinter endlich uns ließen und nur noch die letzten Meter Anstieg "auf Sicht" bewältigen mussten. Dort angekommen waren wir fix und fertig! Auf diesem Abschnitt machte sich das Gewicht der Rucksäcke nun doch richtig bemerkbar. Zwischen Favnoajvve (1.117 m) und Huornnásj (884 m) ließen wir uns auf einem Felsbrocken nieder und genossen den Blick zurück über Wald, Berge, Seen … allerdings erst nachdem wir wieder ruhig durchatmen konnten und die Beine aufhörten zu schmerzen.

(Aussicht nach dem kräftezehrenden Aufstieg)

(Tjaktjajaure und einer der drei Nammásj Berge)
Nachdem wir dann so etwas Kraft gesammelt hatten, ging es weiter über einiges an Geröll in Richtung Rittak. Nur wenige Meter vor der Brücke über den Jåkkejågåsj schlugen wir unser Nachtlager auf. Wir waren am Ende unserer Kräfte angekommen. Dafür konnten wir von hier oben den Blick über die uns umgebende Fjällwelt im Licht der untergehenden Sonne genießen.
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