• ChuckNorris
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    • 03.08.2018
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    [NO] Von der Freude am Scheitern

    Von der Freude am Scheitern


    LOMSDAL-VISTEN 2020




    TAG 1 | 15.8.2020 SAMSTAG

    Wohlstandsschnösel.

    Ich sehe da so eine gewisse Progression ins Dekadente. Letztes Jahr bin ich mit dem Taxi vom Flughafen zum Zeltplatz gefahren. Dieses Jahr habe ich mich gleich im besten Haus am Platz einquartiert.

    Das macht natürlich alle weiteren Vorbereitungen deutlich entspannter. Die Einkäufe sind schnell erledigt. Diesmal gibt es alle Größen an Gaskartuschen. Der Sport 1 ein Stück nördlich vom City Nord Einkaufszentrum hilft – direkt im City Nord wäre das wieder mal nix geworden.

    Irgendwer hat hier mal von Kornmo geschwärmt, darum hab‘ ich davon auch was gekauft. Ansonsten kaufe ich das übliche: Salami, Käse, Knäckebrot und einen Haufen Real Turmat.

    Um 17:00 steige ich in Mosjøen am Bahnhof aus dem Zug. Kein Taxi zu sehen, also fängt die Tour „by fair means“ an und ich laufe einfach direkt hier los.

    Es geht kurz durch den Ort, über die Vefsna und durch ein Industriegebiet. Das Wetter ist trüb aber trocken. Kurz nach dem Ortsschild kommt ein recht unangenehmes Stück Landstraße ohne Seitenstreifen. Das ist aber schnell vorüber und am Hof Nes verlasse ich die Straße. Ich folge auf einer auffällig gut gepflegten Piste dem Lauf des Tverråga aufwärts. Bald erreiche ich den Wanderparkplatz beim gleichnamigen Bauernhof.



    Viel weiter will ich heute nicht mehr. Das waren jetzt 8 km und allzu bald werden keine guten Plätze mehr kommen. Frühestens nach 400 Hm Aufstieg rechne ich wieder mit einem Plätzchen fürs Zelt. Der Aufstieg kann noch bis morgen warten. In einem Wäldchen am Fluss finde ich einen brauchbaren Platz und lasse den Tag hier enden.



    TAG 2 | 16.8.2020 SONNTAG

    Ich komme früh los. Um 8:30 sitzt der Rucksack. Zuerst geht es auf einem guten Pfad neben dem Kvanndalselva aufwärts. So folge ich eine Zeit lang dem Weg durch den Wald.

    Heh! Was soll denn das?

    Als ich aus einem Birkenwäldchen trete, stehe ich mitten im Abraum einer Piste. Der Verlängerung der Piste auf der ich gestern schon unterwegs war.

    Sieht nagelneu aus. Auf meinen Norgeskart Ausdrucken vom Vorjahr war genau hier nur Wanderweg.
    Komisch, auch gestern schon ist mir aufgefallen, dass die Piste in exzellentem Zustand ist. Irgendwer muss die regelmäßig glattziehen. Wozu nur?

    Bald treffe ich auf eine Stromtrasse und biege links ab. Ab hier führt mich wieder ein Pfad steil hinauf in den Fjell. Nach ungefähr einer Stunde mache ich Pause. Fuck, ganz schön kalt hier! Ist doch schon Herbst.



    Landschaftlich habe ich diesmal einen sanften Einstieg gefunden. Schon bald ist der Aufstieg erledigt und es wird deutlich flacher. Auf gut markiertem Pfad geht es durch saftig grüne Hügel. Alles ist voll mit riesigen Schwammerln. Teilweise stehen gleich ein Dutzend beieinander – jeder groß wie ein Pizzateller. Überall Tümpel und Bäche. Wie geil!





    Westlich vom Melkarbakken gabelt sich der Weg. Hier mache ich noch einmal Pause. Mir ist wieder saukalt. Mein Hemd ist halt auch nassgeschwitzt. Wegen dem eisigen Wind trage ich trotzdem lieber das Hardshell darüber. Ein schneller Kaffee und ein paar Happen zu Mittag, dann muss ich mich dringend wieder bewegen um nicht zu frieren.

    Zuerst finde ich den richtigen Aufstieg Richtung Aksla nicht, treffe aber nach kurzem Blick auf das GPS gleich wieder auf Steinwarten in meine neue Richtung. Keine Ahnung wo da der richtige Einstieg gewesen wäre. Vielleicht hat es nur die ersten paar Warten im Winter umgelegt.



    Plötzlich passiert es. Auf einem Dutzend Höhenmetern ändert sich die Landschaft schlagartig. Es fühlt sich ein bisschen an wie Heim kommen. Schöne, runde Felsrücken mit Moos und Gras dazwischen. Der Blick in die Ferne schweift über Tümpel und Seen. Die dichten, grauen Wolken am Himmel verleihen der Landschaft noch mehr Dramatik.







    Nach nur ein paar Schritten entdecke ich eine Herde Rentiere nicht weit von mir. Ich bleibe lange stehen und beobachte einfach nur was sie machen, schieße ein paar Fotos. Immer wieder schauen sie aufmerksam zu mir rüber, scheinen dann aber zu entscheiden, dass ich keine Gefahr bin und kommen erstaunlich nah. Nach 10 Minuten habe ich genug von dem Spektakel und gehe zufrieden weiter.







    Es geht jetzt zügig nach unten zum Nervatnet. Wahnsinn, was für ein Ausblick. Einen schöneren Einstieg in die Tour kann ich mir nicht wünschen. Als dann der Birkenwald und die Sümpfe beginnen verliere ich natürlich prompt den Weg. Ich balanciere auf Steinen über den Gardselva und stapfe danach schmatzend durchs Moor. Eine Hütte am Waldrand finde ich noch, meinen Weg habe ich aber immer noch verloren. Weiter geht es durch einen verwunschen anmutenden Birkenwald, in dem uralte Stämme kreuz und quer liegen. Es ist eine einzigartige Umgebung. Zwischen den Birken ist Sumpf, der immer wieder von tiefen Bächen durchzogen ist.





    Als ich die Wegspur wieder finde sind es nur noch ein paar hundert Meter, bis ich den weglosen Teil meiner Tour beginne. Hier geht’s dann wohl los ins Ungewisse…

    Der Øvrevatnet ist vom Nedrevatnet durch einen recht breiten Abfluss verbunden. Auf beiden Seiten davon sind weite Sumpfflächen. Da finde ich aber leicht hindurch und stehe schon bald vor meiner Furt. Zuerst versuche ich mein Glück eine Zeit lang an verschiedenen Stellen, bis ich einsehe, dass ich hier nicht trocken rüberkomme. Schuhwechsel und durch.



    Hui, doch tiefer als gedacht. Die nicht ganz über die Knie gekrempelte Hose wird recht ordentlich nass. Ich gehe nur noch ein paar Dutzend Meter weiter und stelle das Zelt auf einem trockenen aber schiefen Platz auf. Viele Optionen hat man hier nicht, da kann man nicht wählerisch sein.



    Diese Route ist ein ausgesprochen schöner Einstieg in die Tour. So viele verschiedene Landschaften in einem einzigen Tag. Technisch trivial und nicht übermäßig anstrengend. 13,5 km waren es heute, bei recht ordentlichen 720 Hm rauf und 510 Hm wieder runter.

    Eine Weile halte ich es am Abend noch am Seeufer aus, dann wird es aber doch bald zu kalt. Der Tag geht mit Asimovs „Foundation meets Empire“ zu Ende.

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    Zuletzt geändert von ChuckNorris; 30.09.2020, 17:29.

  • Franky66
    Fuchs
    • 07.09.2013
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    #2
    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

    Vielen Dank für den Bericht und die gekonnt gemachten und eingebetteten Bilder
    Möchte am liebsten sofort los


    Liebe Grüße

    Franky
    Bemerke, höre, schweige. Urteile wenig, frage viel.

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    • Voronwe
      Erfahren
      • 03.04.2008
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      #3
      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

      Sehr schön, abonniert.
      Aber der Titel in Verbindung mit dem Usernamen ist schon einen Schmunzler wert.
      "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

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        • 18.04.2008
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        #4
        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

        Zitat von Voronwe Beitrag anzeigen
        Aber der Titel in Verbindung mit dem Usernamen ist schon einen Schmunzler wert.
        Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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        • Fjellfex
          Fuchs
          • 02.09.2016
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          #5
          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

          Super, es geht los!

          Da hast Du Deine Planungen doch geändert - wolltest Du nicht von Westen (Visthus?) starten? Start von Mosjøen ist zumindest von der Logistik am einfachsten, und schön obendrein.
          Tja, und fröhliches Scheitern eines ChuckNorris ist natürlich ein Brüller, der schwer zu toppen ist...

          Bin gespannt, wie´s weiter geht!

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          • ChuckNorris
            Erfahren
            • 03.08.2018
            • 177
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            #6
            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

            Ich freue mich schon mal über das erste Feedbank. Danke.

            Aber der Titel in Verbindung mit dem Usernamen ist schon einen Schmunzler wert.
            Das war der Plan :-)

            Da hast Du Deine Planungen doch geändert - wolltest Du nicht von Westen (Visthus?) starten? Start von Mosjøen ist zumindest von der Logistik am einfachsten, und schön obendrein.
            Richtig, ich hab nochmal umgeplant. Für die Anreise nach Visthus wäre noch ein ganzer Tag drauf gegangen. Zudem wäre ich da erst ziemlich spät Abends angekommen. Der Start ab Mosjøen ist da deutlich komfortabler. Die Route über das Finnknefjellan habe ich aber trotzdem gemacht, allerdings nur als Tagestour. Die Gegend nordwestlich vom Nordvassdalen ist ein absoluter Geheimtipp. Für mich die schönste Ecke in Lomsdal-Visten bisher.

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            • ChuckNorris
              Erfahren
              • 03.08.2018
              • 177
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              #7
              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

              Wie anspruchsvoll beurteilst du die Gegend um Nordvassdalen? Lohnt sich ein Besuch schon für weniger Trainierte?
              Da kommen noch mehr Details, wenn ich die Tage 3 und 4 veröffentliche. Mit den Bildern wirst du das dann vermutlich für dich ganz gut einschätzen können.
              Vorerst nur so viel dazu: der Zugang den ich genommen habe sollte für jeden machbar sein. Aus Richtung Visthus kann ich mich nur an den Topokarten orientieren, schätze es aber auch als gut machbar ein. Ein bisschen tricky wird es wenn man das Nordvassdalen überqueren will.

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              • Voronwe
                Erfahren
                • 03.04.2008
                • 443
                • Privat


                #8
                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen


                Ich sehe da so eine gewisse Progression ins Dekadente. Letztes Jahr bin ich mit dem Taxi vom Flughafen zum Zeltplatz gefahren. Dieses Jahr habe ich mich gleich im besten Haus am Platz einquartiert.

                Das macht natürlich alle weiteren Vorbereitungen deutlich entspannter. Die Einkäufe sind schnell erledigt. Diesmal gibt es alle Größen an Gaskartuschen. Der Sport 1 ein Stück nördlich vom City Nord Einkaufszentrum hilft – direkt im City Nord wäre das wieder mal nix geworden.
                Du hast leider nicht hingeschrieben welche Stadt. Ich vermute mal Trondheim?
                "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

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                • ChuckNorris
                  Erfahren
                  • 03.08.2018
                  • 177
                  • Privat


                  #9
                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                  Du hast leider nicht hingeschrieben welche Stadt. Ich vermute mal Trondheim?
                  Stimmt, das habe ich tatsächlich versäumt. Ich bin in Bodø gelandet.

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                  • qwertzui
                    Alter Hase
                    • 17.07.2013
                    • 3048
                    • Privat


                    #10
                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                    Zitat von Wanderbursche
                    Was für ein toller Beitrag, da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen Bei diesen Bildern möchte man direkt selbst loslaufen! Wie anspruchsvoll beurteilst du die Gegend um Nordvassdalen? Lohnt sich ein Besuch schon für weniger Trainierte?
                    Wenn sogar Chuck Norris scheitert???

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                    • Pylyr

                      Alter Hase
                      • 12.08.2007
                      • 2705
                      • Privat


                      #11
                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                      Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                      Wenn sogar Chuck Norris scheitert???
                      Chuck Norris scheitert nur um zu beweisen, daß er alles kann...sogar scheitern.
                      Wenn dir etwas gefällt, analysiere es nicht, sondern tanze dazu.
                      Tex Rubinowitz

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                      • ChuckNorris
                        Erfahren
                        • 03.08.2018
                        • 177
                        • Privat


                        #12
                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                        Zu gerne würde ich ja sagen: "Chuck Norris scheitert nicht am Wetter. Das Wetter scheitert an Chuck Norris." War aber nicht so, doch dazu später mehr.

                        Grüße
                        Michi

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                          #13
                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                          Mal abgesehen von dem ungewöhnlichen Titel, der ja schon die Fantasie anregt, bin ich auf Deinen geänderten Plan auch sehr gespannt. Der Einstieg kommt mir jedenfalls sehr bekannt vor . Wer auf der Route zum Nervatn mit höheren Flusspegeln rechnet, kann auch die Brücke über die Gardselva ein paar hundert Meter flussaufwärts nehmen, die in den Karten immer noch nicht eingezeichnet ist.

                          Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                          Sieht nagelneu aus. Auf meinen Norgeskart Ausdrucken vom Vorjahr war genau hier nur Wanderweg.
                          Komisch, auch gestern schon ist mir aufgefallen, dass die Piste in exzellentem Zustand ist. Irgendwer muss die regelmäßig glattziehen. Wozu nur?
                          Für den Bau von 72 Windturbinen, die Ende 2021 fertiggestellt sein sollen. Øyfjellet vindpark. Mehr Infos hier:
                          https://oyfjelletvind.no/fakta-om-prosjektet/

                          Der Bauweg ist tatsächlich ganz neu, aber in Norgeskart jetzt schon eingezeichnet. Ich sage jetzt nichts mehr zu Sinn oder Unsinn dieser riesigen Windparks, die überall in Norwegen ins Kraut schießen. Das Øyfjell selber hat man aus den Planungen wieder herausgenommen, wohl damit der Blick von Mosjøen auf seinen Hausberg nicht getrübt wird, aber die Berge westlich dahinter werden in eine Industrieanlage verwandelt. Ursprünglich waren bis zu 109 Windturbinen gepant:
                          https://www.eolusvind.com/wp-content/uploads/2018/06/2014-01-06-konsesjonssa%CC%83-knad-a%CC%83-yfjellet-vindkraftverk.pdf

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                          • ChuckNorris
                            Erfahren
                            • 03.08.2018
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                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                            TAG 3 | 17.8.2020 MONTAG

                            Seltsam, ich habe gestern Abend immer so komische Geräusche gehört. Dumpfes rumpeln in der Ferne, aber kein Gewitter. Jetzt in der Früh, höre ich es wieder. Eine Weile grüble ich beim Kaffee, dann fällt es mir ein. Ich habe gestern schon beim Elvdalsfjellet auf einem Grat in der Ferne Bagger und Lastwagen gesehen.

                            Baulärm. Damit hätte ich hier jetzt nicht gerechnet. Schätze das Storkvanndalen kann man jetzt vergessen. Was auf den veralteten Kartenausdrucken so vielversprechend aussieht ist jetzt von der Piste zur Baustelle verschandelt.

                            Nun denn, dann mal weiter an einen Ort wo man die Baustelle nicht mehr hören kann. Ich will aus dem Sørvassdalen nach Westen aufsteigen und folge einen GPS-Trail den ich ut.no gefunden habe. Irgendwann werde ich wohl am geographischen Zentrum Norwegens vorbeilaufen. Naja, wer’s braucht. Für mich ist die Route erstmal ein Anhaltspunkt für einen sinnvollen Aufstieg.

                            Zuerst folge ich dem Ufer des Øvrevatnet 1,5-2 km weit. Ok, der Track ist wirklich nur ein Track. Wäre ja auch zu schön gewesen einfach hirnlos einem Pfad hinterher zu laufen. Der Aufstieg geht steil durch den Wald. Dann vertue ich mich ein wenig. Hmh, bisschen unentspannt hier. Ein wenig ab vom Track kraxle ich arg steil nach oben. Da habe ich wohl zielsicher die schwierigste Stelle genommen.









                            Unter mir liegen die Seen. Was für ein Blick. Wunderschönes Sørvassdalen. In Gehrichtung, hunderte Tümpel, größere Seen, Moor und genug Fels dazwischen um gut voran zu kommen. Eine liebliche Landschaft. Kein Bombast, dafür aber umso schöner. Tatsächlich laufe ich irgendwann eher zufällig am erwähnten Zentrum des Landes vorbei. Zumindest vermute ich, dass diese einsame, ziemliche große Steinwarte genau dieses markiert.

                            Im letzten Drittel der Hochebene, vor dem Aufstieg zum Pass, wird das Gelände unübersichtlich. Immer wieder muss ich 10-20 m tiefer liegende Bachläufe überqueren. Trotzdem habe ich ein glückliches Händchen bis zum Pass. Ich komme ohne Umwege durch, umgehe ein paar größere Hindernisse mehr durch Gefühl als geplant.









                            Als ich den Pass erreiche, kommt der Stausee Finnknevatnet in Sicht. Dass es sich um einen Stausee handelt sieht man nicht. Die Staumauer ist hinter einem Berg versteckt und der See ist voll bis zum Rand.





                            Auf ungefähr 350 / 400 Hm laufe ich nach SW. Ich folge einen langen Felsabbruch, der später zu einer kleinen Schlucht wird. Tatsächlich handelt es sich hier um die letzten Ausläufer der Verwerfung die weiter im SW Nordvassdalen genannt wird.

                            Interessant wie sich solche landschaftlichen Merkmale manchmal noch kilometerweit entfernt auswirken.

                            Ich gehe noch weiter, bis der namenlose See 402 auftaucht. Der See selbst liegt zwar noch 5 Minuten entfernt, aber ich bleibe hier oben. Es ist ein zu schöner Platz. Hinter dem Zelt ist noch ein kleiner Weiher an dem ich Wasser holen kann. Gigantisch große Kaulquappen schwimmen im Wasser. Was das wohl ist. Leider vergesse ich dann doch ein Bild zu machen. Ich denke, der Körper war ohne Schwanz ungefähr so groß wie ein 20 Cent Stück.





                            Knappe 10 km bin ich heute gelaufen und nur eine Handvoll Hm. Ich fühle mich fit, könnte noch weiter. Aber ich bleibe. Schon früh ist alles erledigt und ich kann noch lange in der Sonne chillen. Außerdem habe ich viel Zeit im Abendlicht zu fotografieren.

























                            Eigentlich wollte ich meine Tour ja in Visthus starten und meinen aktuellen Standort über das Finnknefjellan erreichen. Die Anreise nach Visthus war mir am Ende zu aufwändig. Eine Überschreitung des Finnknefjellan will ich aber trotzdem versuchen. Das ist der Plan für Morgen. Vorteil durch den geänderten Plan: das wird eine Tagestour mit leichtem Gepäck. Ich drehe um, wenn ich keinen Bock mehr habe und schaue mir auf dem Rückweg das Nordvassdalen genauer an. Es gilt noch eine Stelle zu finden an der ich hinüber komme. Notfalls muss ich wieder ein paar Kilometer zurück, dann kann ich das Tal sicher umgehen. Das ist aber nicht der Plan.

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                            Zuletzt geändert von ChuckNorris; 30.09.2020, 17:32.

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                            • ChuckNorris
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                              #15
                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                              Wer auf der Route zum Nervatn mit höheren Flusspegeln rechnet, kann auch die Brücke über die Gardselva ein paar hundert Meter flussaufwärts nehmen, die in den Karten immer noch nicht eingezeichnet ist.
                              Eigenartig. Ungefahr dort wo ich die Gardselva gefurtet habe stand ein nagelneues Schild, aber ohne Hinweis, dass es eine Brücke gibt. Auf Norgeibilder sieht man die Brücke tatsächlich gar nicht weit von der Stelle.

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                                #16
                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                Für den Bau von 72 Windturbinen, die Ende 2021 fertiggestellt sein sollen. Øyfjellet vindpark. Mehr Infos hier:
                                https://oyfjelletvind.no/fakta-om-prosjektet/
                                Krass, das ist ja ein riesiges Gebiet das davon betroffen ist. Ich habe nur den äußersten Rand davon gesehen.

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                                • Ljungdalen

                                  Alter Hase
                                  • 28.08.2017
                                  • 3014
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                  Vielen Dank, bin gespannt auf die Fortsetzung.

                                  ("Scheitern"?!?!?! Sicher auf hohem Niveau...)

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                                  • Voronwe
                                    Erfahren
                                    • 03.04.2008
                                    • 443
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                    Vielen Dank, bin gespannt auf die Fortsetzung.

                                    ("Scheitern"?!?!?! Sicher auf hohem Niveau...)
                                    Für Chuck Norris ist jedes Niveau auf der Grundlinie
                                    "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

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                                    • Pylyr

                                      Alter Hase
                                      • 12.08.2007
                                      • 2705
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                      Vielen Dank, bin gespannt auf die Fortsetzung.

                                      ("Scheitern"?!?!?! Sicher auf hohem Niveau...)
                                      Bin auch schon am Warten, hoffentlich scheitere ich nicht.
                                      Wenn dir etwas gefällt, analysiere es nicht, sondern tanze dazu.
                                      Tex Rubinowitz

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                                      • Fjellfex
                                        Fuchs
                                        • 02.09.2016
                                        • 1511
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                        Zitat von Pylyr Beitrag anzeigen
                                        Bin auch schon am Warten, hoffentlich scheitere ich nicht.
                                        Wäre für Chuck Norris kein Problem, für unsereinen schon...

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                                        • ChuckNorris
                                          Erfahren
                                          • 03.08.2018
                                          • 177
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                          Die Bilder für den nächsten Tag sind schon fertig ausgwählt. Wenn mir nichts dazwischen kommt geht es heute Abend weiter.

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                                          • ChuckNorris
                                            Erfahren
                                            • 03.08.2018
                                            • 177
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                            TAG 4 | 18.8.2020 DIENSTAG

                                            Kurz nach 8:00 habe ich meinen kleinen Tagesrucksack gepackt und bin bereit aufzubrechen. Ich nehme die Laufschuhe, statt der schweren Stiefel. Daunenjacke, Foto, ein Müslirigel, die mageren Reste einer Tüte Studentenfutter. Los geht’s.


                                            Der Finnknevatnet liegt wie ein Spiegel vor mir.

                                            Ich steige über die östlichen Ausläufer des Finnknefjellan auf. Es geht recht steil rauf und schon bald bin ich ganz schön am Schnaufen. Ich halte relativ direkt auf das zu, was ich für P694 halte.


                                            Mein Aufstieg aus der Ferne. P694 ist die kleine grüne Kuppe.













                                            Als ich höher komme bemerke ich meinen Fehler, ich stehe auf einem unbedeutenden Vorgipfel. Nicht, dass P694 irgendwie bedeutend wäre, interessant aber irgendwie schon. Von saftigem, grünen Gras bewachsen steht er inmitten des felsigen Gebirges und sticht schon dadurch optisch stark heraus. Auf dem Gipfel der Erhebung drehe ich eine Extrarunde. Das liegt daran, dass eine Überschreitung unmöglich ist. Die NW-Seite bricht steil ab.


                                            P694 in der Bildmitte aus der anderen Richtung.

                                            Nach meiner Extrarunde mogle ich mich oberhalb eines Schneefeldes am Hang vorbei. Bis hier her war der Aufsteig leicht, wenn auch stellenweise steil. Die letzten 150-200 Hm zu P840 hinauf sind deutlich alpiner. Ich habe Glück und finde auf Anhieb eine gute Route nach oben. Mit dem leichten Gepäck und vor allem den Laufschuhen flitze ich schon fast nach oben. Was für eine Freude.


                                            Blick vom Sattel nach SW.



                                            Als ich P840 Richtung NW überschreite, muss ich kurz stehen bleiben. Was für ein Anblick! Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Hänge um See 747 herum sind von zahlreichen Kleinen Seen, Weihern und Bächen durchzogen. Viele sind noch schneebedeckt. Es ist wunderschön hier oben.















                                            Ich quere bis zum westlichsten See und halte mich dann Richtung Norden. Ich will zu den Seen bei P866. Das Gelände wird unübersichtlich, aber alle Umwege sind mir herzlich egal. Ich flitze geradezu zwischen den Hindernissen herum – ich bin voll im Flow. Schon lange habe ich nicht mehr so viel Freude einfach nur am Gehen gehabt.

                                            Immer mal wieder sehe ich Steinwarten, folge ihnen aber kaum, weil es eh keinen großen Unterschied machen würde. Aber jetzt habe ich die Gewissheit. Die Überschreitung von Visthus kommend muss machbar sein, sonst wäre das hier nicht so gut markiert.

                                            Hier oben gibt es wirklich hunderte geniale Plätzchen zum Zelten. Eben, trocken, Wasser nebenan und eine Hammeraussicht. Man muss sich nur entscheiden, ob man lieber zum Meer schauen will oder es vorzieht den Zelteingang in Richtung einer Schlucht oder eines Sees auszurichten.



                                            Im Westen, auf ca. 800 Hm kehre ich dann nach einer kurzen Pause um. Ich bin froh das als Tagesausflug gemacht zu haben. Was für ein Spaß. Vor allem, wenn es noch nicht mal anstrengend ist.

                                            Auf dem Rückweg versuche ich der Route aus Steinwarten nach zu gehen. Nachdem ich nicht wusste, dass es hier oben Markierungen gibt, bin ich davon ausgegangen, dass hier keine bekannte Route entlangführt. Nachdem die Markierungen so ziemlich meiner eigenen Planung anhand der Karte entsprechen, sehe ich das Ganze jetzt als „meinen Weg“. Dann kann ich auch gleich dafür sorgen das die Steinmännchen gut zu sehen sind.



















                                            Der Abstieg von P866, auf dem Rückweg, sieht von oben übel steil und wegen der schlechten Übersicht fast unmöglich aus. Oben am Gipfel steht die letzte Steinwarte. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Mit ein bisschen Ruhe findet sich eine sichere Route. Das letzte Stück zum Sattel, neben P694 führt mich nochmal über einen kurzen Hang, der dicht mit Farnen bewachsen ist. Das Stück ist ein bisschen steiler als das was ich den Laufschuhen gerade noch zutraue, aber mit ein bisschen Umsicht geht’s trotzdem nach Unten.



                                            Am Sattel, westlich von P694, steige ich entlang eines Bachlaufs zu den Seen ab. Diese Route ist deutlich leichter und viel schöner als mein Aufstieg vom Morgen. Schnell komme ich nach unten, zu der Seengruppe auf der Ebene vor dem Nordvassdalen.















                                            Hier habe ich noch was vor. Ich muss auskundschaften ob und vor allem wo ich über die Schlucht kommen könnte. Am Morgen beim Aufstieg, sah es ziemlich hoffnungslos aus. Ich habe mich schon fast damit abgefunden, Morgen weitläufig über das Burrienvaerie laufen zu müssen. Laut Karte könnte der Abfluss von See 390 aber einen Zugang in die Schlucht bieten.

                                            Tatsächlich.


                                            Nordvassdalen bei See 390.



                                            Hier könnte man sehr steil im Birkendickicht runter. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einige machbare Aufstiege. Auf dem Rückweg zum Camp schaue ich mir noch die Gegend südlich von See 402 genauer an. Jawoll! Hier geht es sogar noch einfacher nach Unten. Genau die Stelle, die auch der Karte markiert hatte.


                                            Nordvassdalen bei See 402.

                                            Zurück geht es geschwind auf einem Wildwechsel durch mückenverseuchtes Birkendickicht. Um den Mücken keine Chance zu lassen renne ich fast und fühle mich ein paarmal wie ein Hindernisläufer, wenn ich über Matschlöcher springe, oder über Wurzeln hüpfe. In Rekordzeit spuckt mich der Wildwechsel keine 100 Meter vom Zelt entfernt wieder aus.

                                            5 Meter weiter fällt die Sohle von meinem rechten Schuh ab.

                                            Ok. Glück gehabt! Wenn mir das oben am Finnknefjellan passiert wäre, dann hätte ich ein massives Problem gehabt. Zufrieden schlappe ich mit meinen kaputten Turnschuhen zurück zum Zelt, nur vom Flapp-Flapp der losen Schuhsohle begleitet.

                                            Nach 6h, 18 km und 800 Hm auf und ab genieße ich den Abend und hoffe, dass die Sonne bald hinter den Bergen verschwindet. Natürlich habe ich in der Früh die Sonnencreme vergessen und kann inzwischen die Haut an meiner Nase mit den Fingernägeln abschälen. Ich repariere den kaputten Schuh mit der Ahle in meinem Schweizermesser und zwei Kabelbindern. Fast wie neu und hält bis nach der Tour.

                                            zur Karte
                                            Zuletzt geändert von ChuckNorris; 30.09.2020, 17:35.

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                                              Fuchs
                                              • 18.06.2014
                                              • 1591
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                              Unverschämt schön!!!

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                                              • ChuckNorris
                                                Erfahren
                                                • 03.08.2018
                                                • 177
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                Unverschämt schön!!!
                                                Das freut mich wenn es dir gefällt. Genau das selbe habe ich mir auch gedacht, als ich da war.

                                                Schade nur, dass die eingebundenen Bilder im Bericht immer ein bisschen matschig sind. Vermutlich steht da schon was in irgend einem Foto Thread. Bin allerdings zu faul mich da einzulesen. Da mache ich lieber noch ein paar neue Bilder fertig. Falls einer der Vorbeilesenden zufällig weiß ob es was bring die Fotos vorher auf 700 px Breite runter zu rechnen oder sonst irgendeine Wicked Magic anzuwenden wäre ich für Input dankbar.
                                                Zuletzt geändert von ChuckNorris; 17.09.2020, 18:20.

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                                                  Erfahren
                                                  • 03.08.2018
                                                  • 177
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                  Tag 5 | Kommt später

                                                  Jetzt erstmal:
                                                  Der Garmin Rant

                                                  Ich hab mir ja vorgenommen in dem Bericht drei Rants unter zu bringen über Dinge die mich tierisch aufgeregt haben. Fangen wir mal mit Garmin an, weil es auch ganz gut die Brücke zum nächsten Tag schlägt.

                                                  Wir reisen ein Jahr zurück in der Zeit. Ich habe mir gerade einen inReach Mini für meine Tour gekauft. Die bidirektionale Kommunikation fand ich super und als nettes Extra den Wetterbericht von DarkSky.net

                                                  Vom Wetterbericht habe ich mir im Vorfeld nicht allzu viel erwartet, was sich im Verlauf der Tour zur größten Überraschung entwickelte. Als ich nach ein paar Tagen konstant wechselhaftes bis schlechtes Wetter hatte, konnte ich mich auf die Stunde genau auf die Vorhersage verlassen. Stand da ab 16:00 regnet es, dann hab ich um 15:30 das Zelt aufgebaut und als ich fertig war kamen die ersten Tropfen runter. Das fand ich damals extrem krass und hatte das wirklich einige Tage hintereinander.

                                                  Wir springen zurück ins Jahr 2020. Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff, nur ein kleines gallisches Dorf - setzt noch auf den Wetterbericht von Garmin... Morgen habe ich also (laut Garmin) den letzten Tag mit gutem Wetter, dafür aber den ganzen Tag wolkenloser Himmel. Danach wird es rapide schlechter. Na gut. Wir werden sehen.

                                                  BWWFFFT! BWWFFT! Der Wecker klingelt. Hm, ganz schön dunkel hier. RRRRZZZZZPT. RRRRZZZZZPT. RRRRZZZZZPT! Drei Reißverschlüsse später schaue ich aus dem Zelt. Was ist das denn für eine trübe Suppe. Dichte, dunkle Wolken wohin man auch schaut. Machen wir erst mal eine Kaffee.

                                                  Während der Kocher läuft hole ich mir mal einen neuen "Premium" Wetterbericht auf's Gerät. In den Bergen kann man sich schon mal mit dem Wetterbericht vertun. Kennen wir alle. Was sagen sie denn für heute?

                                                  Ah, cool. Die Sonne scheint es hat fast 20° C. Dumm nur, dass die Realität nicht viel von dem Quatsch auf meinem Display hält. Ich drehe mich nochmal im Kreis. Nope. Definitiv keine Sonne hier.

                                                  Als dann ein paar Tage später das Tief direkt über mich zieht und mein Barometer tatsächlich nur noch 992 HPa anzeigt stimmt die Vorhersage wieder halbwegs. Mit Ausnahme von dem Moment, war der "Premium" Wetterbericht aber jeden Tag (nach Tag 4) für die Tonne.

                                                  Hey Garmin! Wenn der einzige Anbieter für einen Wetterbericht, mit dem ihr einen Vertrag habt, anfängt nur noch Mist abzuliefern, dann wäre es vielleicht mal an der Zeit was zu tun! Vielleicht das System aufmachen, so dass man eine Auswahl hat, oder einen anderen Partner suchen der das besser kann.
                                                  Davon, dass man sich nicht sämtliche Systeme von einer Ransomware zerschießen lassen sollte wollen wir mal vornehm schweigen (siehe Juli 2020).

                                                  Dass Garmin von Software keine Ahnung hat sieht man vor allem wenn man mit der Grütze die einem da so vorgesetzt wird arbeiten will. Wir reisen wieder ein paar Wochen in die Vergangenheit. Kurz vor der Reise. Mein inReach Mini ist letztes Jahr in Afrika geblieben, genauso wie mein altes GPSMap 64. Ok, beide Geräte sind weg, da wäre doch das GPSMap 66i eine gute Lösung. Das Gerät bei einem Spezialisten für Expeditionstechnik in München direkt abgeholt und 100€ gegenüber dem besten Preis im Internet gespart. Support your local dealer.

                                                  Ich muss das ganze komische Garmin Explore wieder lernen. Ich scheitere schon daran die Wegpunkte / Routen von diesem und letztem Jahr nicht gleichzeitig auf der Mapshare Karte zu haben. Irgendwann gebe ich es auf und kümmere mich um die Message Presets und Kontakte. Irgendwas klappt bei der Zustellung an meine Freundin nicht. 2 Stunden später denke ich mir: "Lösche ich halt die Handynummer und trage sie neu ein." Das Glück ist nicht mit den Dummen.

                                                  Die Nummer ist weg. Wenn ich sie neu eingeben will bekomme ich eine Meldung die sinngemäß sagt: Diese Nummer existiert schon. Fuck off.

                                                  Ok, so rum also nicht. Löschen wir mal den ganzen Kontakt mit allem drum und dran. Erledigt. Ich trage also nochmal die Daten von meiner Freundin ein. Dieser Kontakt existiert schon... WTF! Echt jetzt?

                                                  Pappnasen.

                                                  Jetzt ist das eh schon lang genug geworden. Mehr Spaß mit Garmin vielleicht im nächsten Jahr. Will nicht irgendjemand mal eine kleine, geile Firma gründen die anständiges Zeug für Satellitennavigation und so herstellt? Ich würde bei euch kaufen!

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                                                    Fuchs
                                                    • 18.06.2014
                                                    • 1591
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                    Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                    ...Ich scheitere schon daran die Wegpunkte / Routen von diesem und letztem Jahr nicht gleichzeitig auf der Mapshare Karte zu haben...
                                                    Und ich hab' immer gedacht, ich wär' nur zu blöd, um das richtig zu bedienen! Du hast gerade mein Selbstwertgefühl ein gutes Stückchen aus dem Keller geholt!

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                                                      Erfahren
                                                      • 02.11.2012
                                                      • 430
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                      Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                      Mit Ausnahme von dem Moment, war der "Premium" Wetterbericht aber jeden Tag (nach Tag 4) für die Tonne.
                                                      Deckt sich mit meinen Erfahrungen dieses Jahr im Saltfjell.
                                                      Die Wettervorhersage war komplett für die Tonne, der Wind wurde die gesamte Tour über von der Richtung her zwar halbwegs korrekt aber immer deutlich zu schwach vorhergesagt (angezeigt wurde angeblich in km/h, in m/s hätten die Werte deutlich mehr Sinn gemacht).
                                                      Vorhersage zu Sonne/Regen hatte 0 mit der Realität zu tun.

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                                                        • 09.09.2017
                                                        • 900
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                        Ähnlich hier. Angebliche 10miles Wind per hour haben mich fast umgeblasen und die Zeltstangen meines Zeltes so zu Boden gedrückt, dass ich den ganzen Wisch wieder eingepackt habe und mir eine windgeschützte Stelle gesucht.

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                                                        • Borgman
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                                                          • 22.05.2016
                                                          • 768
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                          Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                          Tag 5 | Kommt später
                                                          Grr... mach hinne!!

                                                          Abgesehen von dieser fiesen Hinhaltetaktik gefällt mir Dein Bericht aber ausgesprochen gut . Die Route über Finnknefjellan sieht ja sehr attraktiv aus, wenn man von Visthus kommt. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weiter geht. Und danke, dass Du diesmal daran gedacht hast, mehr Fotos von den interessanten Stellen zu machen .

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                                                            Fuchs
                                                            • 10.10.2017
                                                            • 2024
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                            Das mit dem Wetter kann ich nicht bestätigen, aber bei fast durchweg schönem Wetter ist das wohl auch nicht schwer. Ansonsten großer Misst. Bei mir sind auch erst die MapShare Links nicht raus gegangen, mir wurde zwar angezeigt wann eine Nachricht genug Zeichen hat nur meinen Schreibern nicht, deren Nachrichten ich dann nur zur hälfte bekam aber trotzdem doppelt oder dreifach. Manchmal hatte man auch nur 143 Zeichen statt 159 usw.. Im Nationalpark ist dann die völlig unscharfe Karte für den Livetrack (in dem Fall Sarek) auch noch so gestrichelt das man nix erkennt. Also Kurz: Ich kann dich verstehen, großer Misst, für das Geld zu viele Ahnungslose am Werk
                                                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                              Erfahren
                                                              • 03.08.2018
                                                              • 177
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                              Ich sehe schon, ich bin nicht der einzige der vom Quasi-Monopolisten entäuscht ist :-)

                                                              Grr... mach hinne!!
                                                              Na gut, machen wir mal weiter. Sorry, ich war die letzten Tage mit anderen Dingen beschäftigt. Nächster Tag ist unterwegs, ein paar Minuten noch...

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                                                              • ChuckNorris
                                                                Erfahren
                                                                • 03.08.2018
                                                                • 177
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                TAG 5 | 19.8.2020 MITTWOCH



                                                                Hm, was ist das denn? Dicke, dunkle Wolken. Angesagt war strahlend schöner Sonnenschein. Na, bei dem Wetter ist es auch wurscht, wann ich loskomme. Bis ich alles gepackt habe ist es 9:00.

                                                                Ich finde meinen Wildwechsel von Gestern wieder und so komme ich einfach durch das Birkengestrüpp. Wenn man den Wildwechsel nicht finden sollte, würde ich den Hang umgehen, zur Not einmal um den See herum. Weglos macht das definitiv keinen Spaß. So erreiche ich das Nordvassdalen aber problemlos und in wenigen Minuten.



                                                                Ganz so leicht, wie Gestern noch gedacht, komme ich wohl doch nicht rüber. Der Abstieg ist nicht tief, höchstens 10-20 Meter, aber ordentlich steil. Zum Glück stehen am Hang überall Birken, an denen man sich gut festhalten kann.

                                                                Mit einem Fuß taste ich unter mir zwischen in dem Gestrüpp nach dem nächsten Felsbrocken als er mich trifft. Der erste Regentropfen. Ach komm, muss das sein?





                                                                Ich warte ein paar Minuten, halbwegs geschützt unter den Blättern. Mal wird der Regen stärker, dann wieder weniger – und dann geht es wieder von vorne los. Wenn das so weiter geht, dann stehe ich noch in einer Stunde hier. Drauf geschissen. Regenkluft an, weiter. Hoch, wieder ein bisschen runter und dann über eine Verschneidung rauf.

                                                                Soweit die Idee. Die Verschneidung ist dann doch nicht so gut – und vor allem inzwischen nass. Ein bisschen ratlos stehe ich da. Ich kann gerade so über die Kante schauen, wenn ich mich über die Zehenspitzen stelle. Wie soll ich da denn jetzt rauf kommen?

                                                                Ein paar Meter weiter links sah es aus der Ferne auch nicht schlecht aus. Von hier entpuppt sich jene Stelle aber als schmieriges Moos, Gras Gemisch, das auf feuchten Felsen wächst.

                                                                Dann muss es entweder hier rauf gehen, oder gar nicht…

                                                                Nebenan schauen die Zweige eines Busches über die Kante. Ach, da sind ja auch kleine Leisten im Fels, so 1 cm breit. Da müsste man doch…

                                                                Gedacht, getan. Draufsteigen, oben im Busch festkrallen – fühlt sich fest an - und rüber. Geht doch. Ich schaue noch mal runter, muss grinsen und denke mir „Gut, dass ich vorher nicht viel darüber nachgedacht habe.“ Das wäre schonmal geschafft.
                                                                Eventuell kann man das an einer anderen Stelle einfacher haben, so richtig sicher bin ich mir nicht. Die ganze Schlucht ließe sich weit im NO umgehen, dazwischen liegt von hier aber noch zwei weitere, kleinere Schluchten die man ebenfalls umgehen müsste. In dem Fall würde ich aber gleich den ganzen Kamm des Burrienvaerie entlang gehen...

                                                                Zurück zum Text. Es geht noch ein Stück weit ziemlich steil, meist felsig nach oben. Der Regen hört auf. Über den Kessel am Burrienvaerie steige ich auf zu einem Pass im Süden.



                                                                Meine kühn am Schreibtisch geplante Route oberhalb des Nordvassdalen, weiter im SW habe ich schon gestern verworfen. Das letzte Stück ist ungewiss und die Routenführung eigentlich nutzlos. Deutlich länger, spart nur wenige Höhenmeter.

                                                                So also durch den Kessel. Der besteht fast ausschließlich aus glatten Platten. Mal mehr, mal weniger steil. Das ist jetzt, nach dem Regen, ein bisschen suboptimal. Allerdings ist das ja so eine Sache mit den nassen Platten. An sich hat der Fels auch bei Nässe super Grip. Da geht fast alles, was auch im Trockenen geht. Wo der Untergrund nur schwarz wird, man aber die Struktur im Stein noch gut sehen kann, da kommt man auch im Nassen gut drüber. Aber Vorsicht! Nicht zu verwechseln mit den Stellen die tiefschwarz und dick von dem Zeug bewachsen sind. Die Stellen sind echt gefährlich. Nur da, wo der Boden wirklich eben ist, traue ich mich da rüber.

                                                                So wird das ein eigenartiger Tanz, im Bogen nach oben und um die schmierigsten Stellen herum. Am Pass östlich von P648 ist es geschafft.





                                                                Auf der anderen Seite ist die Sicht bescheiden. Hier hängt die ganze Suppe drin. Leicht geht es abwärts zum Burrienjaevrie, den ich westlich passiere.





                                                                Dabei wird die Sicht immer schlechter. Ich bin schon froh, wenn ich mal kurz 30 Meter weit sehen kann. Das Gelände ist hier, weiter im Süden, ziemlich zerklüftet. Ohne Sicht kann ich keinen brauchbaren Kurs um die größeren Hindernisse planen. Stattdessen geht es halt vorwärts, bis es nicht mehr weiter geht. Dann an irgendeinem Graben entlang bis man darüber kommt – und so weiter.



                                                                Am Südufer des Burrienjaevrie folge ich kurz zwei Steinwarten, deren Fortsetzung ich nicht finde, oder die einfach nur diese Stelle markieren sollen.

                                                                Immer noch keine Sicht. Erstmal muss ich weiter nach Osten um dann zum Austerfjordvatnan abzusteigen. Aber ich fange den Abstieg zu früh an und lande in einem Gewirr von tiefen Schluchten.







                                                                Rückzug. Wieder nach Oben. Ich kämpfe mich zu P612 durch. So richtig Spaß macht das gerade nicht. Immer wieder muss ich tiefen Rinnen ausweichen oder sie queren. Irgendwann habe ich endlich wieder ein bisschen bessere Sicht. Den südlichen Abstieg verwerfe ich. Da könnte es eng werden, unten am See. Versuchen wir es mal weiter im Osten.

                                                                Absolut dumme Idee. Süden wäre noch am besten gewesen, dann immer weiter bis zur Schlucht. Naja, wäre, hätte,…
                                                                Ein übles Blockfeld später habe ich es dann doch geschafft – ohne Foto. Jetzt nur noch ein paar Meter runter zum See. Der Austerfjordvatnan. Ich hätte ihn ja Seepferdchenvatnan genannt. Er hat sogar eine kleine Insel als Auge.



                                                                Zeit für eine Pause.

                                                                10 km geschafft, es ist 14:00. Da es immer noch ungemütlich ist und ich erstmal ein navigatorisches Problem lösen muss, baue ich zum ersten Mal das Zelt für eine Pause auf.

                                                                Nun zum zu lösenden Problem. Geplant war die Überschreitung des Vistfjellan nach Süden. Das würde mich deutlich über 900 Meter bringen. Die Wolken hängen gerade mal auf 600 m. Die Route ist mir ohne Sicht zu gefährlich, außerdem würde ich nicht mal die Aussicht genießen können.



                                                                Im besten Fall noch 2 Tage brauchbares Wetter, liegen vor mir. Dann 4 Tage Regen. Das macht mein Unterfangen, einen Durchgang von dem Vistvasselva zu den Vistvatnet zu finden, äußerst unwahrscheinlich. Im Regen wird das nix. Soll der Versuch jetzt schon zum zweiten Mal in Folge scheitern?

                                                                30 Minuten später habe ich ein paar Pläne gemacht. Die Entscheidung für einen davon kann ich aber erst Morgen früh treffen. Heute gehe ich nirgendwo mehr hin. Ich würde eh nichts sehen und außerdem bin ich hier im Urlaub! Mal sehen was das Wetter bringt…

                                                                Die Situation wurmt mich noch eine Weile. Wenn die Wolken nicht wären, dann hätte ich abends schon im Svartvasskogen sein können. Ich grüble noch ein bisschen. Ein paar Stunden später habe ich dann endlich eine Erkenntnis. Ich Depp.

                                                                Ich hab‘ mir eine ambitionierte Route gebastelt, von der ich mir beweisen wollte, dass ich sie auch gehen kann. Das ist ja erstmal kein Problem. Aber dann hätte ich mich halt auch darum kümmern müssen, dass die Bedingungen auch optimal sind. Wäre ich im Sommer gegangen, sähen die Chancen auf ein Wetterfenster schon besser aus. Eigentlich ist „Wetterfenster“ ein ganz schön affiger Begriff, wenn es nur um 900 Hm geht, aber es hilft ja nix.

                                                                Ich spiele mit dem Gedanken, aus meiner Route eine Art Basecamp Tour zu machen. Ich fand es gestern, auf meiner Tagestour mit leichtem Gepäck, schon eine interessante Idee. Mal sehen. Im Geiste werfe ich schonmal die 6 Tage der geplanten Borgefjell Tour in den Topf. Ich denke eh nicht mehr, dass ich dort, wo alles deutlich höher liegt, so gehen könnte wie geplant.

                                                                zur Karte
                                                                Zuletzt geändert von ChuckNorris; 30.09.2020, 17:36.

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                                                                  Alter Hase
                                                                  • 28.08.2017
                                                                  • 3014
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                  Beeindruckende Gegend. Sieht auch ziemlich menschenleer aus - ist das so?

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 03.08.2018
                                                                    • 177
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                    Ja, ich glaube nicht, dass da oft jemand lang kommt. Ich habe jedenfalls niemanden getroffen. Wenn, dann würde ich vermuten, dass gelegentlich Leute von Bona über den Krongelvatnan kommen.

                                                                    Da wo ich meinen Ruhetag gemacht habe, hat wohl schonmal wer gelagert. Ich habe die Reste einer alten Feuerstelle gefunden. Die ist aber augenscheinlich schon Jahre nicht mehr benutzt worden.

                                                                    Man soll da wohl prima fischen können. Ich habe später einen Jäger getroffen. Der hat mich gefragt ob ich geangelt habe. Als ich ihm gesagt habe, dass ich keine Angel dabei habe, hat er mich ausgelacht :-)

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 03.08.2018
                                                                      • 177
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                      TAG 6 | 20.8.2020 DONNERSTAG

                                                                      Stärkerer Regen wechselt sich mit Niesel ab. Immer wieder schaue ich Richtung Vistfjell. Keine Sicht. So macht das keinen Sinn. Um 12:00 hört der Regen endlich auf und die Wolkengrenze steig nach oben.

                                                                      Die Strecke zur Litlvasshytta ist lang. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das noch bis zum Abend schaffen würde. Später stellt sich heraus: nein, hätte ich nicht geschafft. Richtig Lust, jetzt noch aufzubrechen, habe ich eh nicht mehr. Zeit für einen Ruhetag.

                                                                      Zumindest ein Spaziergang sollte aber heute noch drin sein. So mache ich mich auf den Weg und versuche einen Blick auf Innertjønnen zu erhaschen, kann aber nur einen der Seen sehen. Auf dem Rückweg schaue ich mir dann noch den Talschluss des Nordre Austerfjorddalen genauer an.











                                                                      Wenn man es darauf anlegen würde, dann könnte man vielleicht runter in die Schlucht und dort am Ende über ein fieses Blockfeld aufsteigen. Das wäre aber ganz sicher kein Vergnügen. Auch eine Querung der Schlucht ist hier ausgeschlossen. Die Südseite ist zu steil und schroff. Der Boden der Schlucht ist bis weit nach Westen voller Felsbrocken. Es bleibt dabei, das Nordre Austerfjorddalen ist ein ernst zu nehmendes Hindernis.

                                                                      Das kann mir aber egal sein, ich werde die Schlucht morgen einfach umgehen.





                                                                      Am späteren Nachmittag wir es noch richtig schön, mit viel Sonnenschein. Hier am See sind ganz schön viele Mücken unterwegs. Komischerweise wollen sie mich aber nicht stechen. Die flattern nur planlos in der Gegend herum. Auch das Wasser ist voller Mückenlarven, so dass es gar nicht so einfach ist Trinkwasser ohne Proteineinlage zu schöpfen.





















                                                                      Kommentar


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                                                                        • 1591
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                        Ich sach' jetz ma nix zu den Bildern und der Gegend, sonst wiederhole ich mich ja ständig!
                                                                        Aber was ist denn das für eine interessante Wohnzimmersesselluftmatratze? Was wiegt sie, hat sie einen ordentlichen R-Wert, bist Du damit zufrieden? So was will ich auch haben!

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 03.08.2018
                                                                          • 177
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                                                                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                          Aber was ist denn das für eine interessante Wohnzimmersesselluftmatratze?
                                                                          Hehe, das Ding ist der Hammer :-) Ich glaube das nennt sich Chair Kit, ist von Exped und gibt's in sämtlichen Größen für deren Matten. D.h. den R-Wert suchst du dir direkt über die Isomatte raus wie du es brauchst. Der Stuhl ist so bequem, dass ich den als Wohnzimmersessel benutzt habe als ich ihn neu hatte :-) Man kann das auch zu einer Art Liege machen. Die Unterseite ist relativ robust, ich mache mir da keine Sorgen wegen spitzen Steinen oder so Zeug. Das Gewicht weis ich jetzt nicht genau, schätze um die 500 / 600 g. Das ist es mir aber definitiv wert.

                                                                          Man muss allerdings tierisch aufpassen, dass man die Matte nicht beim zumachen mit dem Reissverschluss von der Sitzhülle kaputt macht. Das ist mir schon passiert und die Löcher sind dann ziemlich schwer zu finden weil sie total winzig sind.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 03.08.2018
                                                                            • 177
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                            TAG 7 | 21.8.2020 FREITAG
                                                                            Heute wird’s nochmal richtig geil. Nicht nur das Wetter, sondern auch die Landschaft. Zu guter Letzt erwartet mich am Abend dann auch noch die schönste Überraschung, die ich mir wünschen kann. Aber der Reihe nach.



                                                                            Das gute Wetter vom Vorabend hält noch ein wenig an. Bei Sonnenschein und nur vereinzelten kleinen Wolken geht es in der Früh los. Erstmal nach Osten. In der Nähe von P774 querer ich eine größere, mit Schnee gefüllte Rinne.



                                                                            Ich versuche die steilen Hänge im Süden zu umgehen, lande aber genau mittendrin. Vielleicht hätte ich auf der Online Karte auch einfach mal weiter rein zoomen sollen. Naja, jetzt haben wir den Salat. Eigentlich wäre ja umkehren schlau gewesen und den ganzen Schlamassel am besten umgehen.



                                                                            Gerade so sieht es aber noch machbar aus schräg von hier, Richtung NO wieder in weniger haariges Gelände zu kommen. Eine viertel Stunde später, mit viel Suchen und auf allen Vieren die grasigen Stellen hoch erreiche ich menschenfreundlicheres Gelände.



                                                                            Das hat Nerven gekostet. Noch ein Stück weiter, dann muss ich einen Abstieg zu den Seen bei P728 finden. Mhm, wirklich einfach ist das hier immer noch nicht. Steil geht es über ein Blockfeld mit großen Brocken runter. Das ist mir zu haarig. Ich teile mein Gepäck auf und klettere dreimal runter und wieder hoch. So geht’s auch. Jetzt ist alles unten. Trotz aller guten Vorsätze gibt’s von dieser Schlüsselstelle keine Fotos.



                                                                            Noch ein paar Schritte und dann ist erstmal Mittagspause. Auch von hier unten kann ich keine wirklich bessere Stelle finden. Jetzt, beim Schreiben des Berichts schaue ich mir nochmal die Online Karte an. Alternativen finden ich keine, wenn man hierher will, dann wohl so wie ich es gemacht habe.



                                                                            Ach so. Ich habe ja noch gar nicht erwähnt was jetzt der neue Plan ist. Die Wettervorhersage hat mir ja meine eigentliche Route zerlegt. Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass ich schonmal die Litlvasshytta erwähnt habe. Das ist erstmal der Plan für heute. Dort will ich die kommenden Tage Regenwetter abwarten und wenn es klappt von dort wieder nach Westen zum Vistvasselva oder den Vistvatnet. Mal sehen.





                                                                            Nach der Mittagspause geht es erstmal direkt nach Süden, um den Wanderweg ins Eiterådalen zu erreichen. Die namenlose Ebene zwischen Vistfjellet und Vistfjellan ist ein wahres Kleinod. Der rundgeschliffene Fels, überall Bäche – wunderschön. Ein bisschen Geduld braucht man um da hindurch zu navigieren, aber ich genieße es. Noch zumindest. Bald komme ich ganz schön ins Schwitzen und mache nur noch kleine Schritte, mit vielen Pausen dazwischen. War wohl keine schlechte Entscheidung gestern einen Ruhetag eingelegt zu haben.





                                                                            Als ich dann endlich den Wanderweg erreiche, folge ich ihm nach Osten. Das zieht sich. Hoch auf 900 Hm, eine gefühlte Ewigkeit über zahllose Kuppen. Hier oben weht ein starker, saukalter Wind, der den Wetterwechsel bereits erahnen lässt. Trotzdem ist es sehr schön hier oben, nur richtig genießen kann ich es nicht. An eine längere Pause ist nicht zu denken.







                                                                            Endlich! Der Abstieg beginnt. Mit grandiosem Ausblick auf das Sæteråsen geht es abwärts. Meist leicht zu gehen, alle paar Meter eine Markierung. Einzig der Abstieg über ein großes, übel steiles Schneefeld erfordert Konzentration und Nerven. Bei Nebel ist die Stelle sicherlich problematisch, weil man die nächsten Markierungen nicht sehen kann und erstmal nicht erwarten würde, dass es da lang geht.







                                                                            Danach wird der Weg wieder leichter, wenn auch weiterhin steil. Ich genieße es das Hirn ausschalten zu können und einfach von Markierung zu Markierung zu watscheln. Der Blick nach Süden, Richtung Vistmannen und Visttindan wird immer schöner.













                                                                            Im Tal angelangt geht es in tiefem Matsch durch das Moor. Dieser Weg wird viel begangen. Zumindest ein einziges Mal im Jahr, dann aber von sehr vielen Leuten. Hier wird jährlich, im Rahmen einer Wanderung zum Austerfjorden dem norwegischen Widerstand gedacht. Entsprechend sehen die Pfade im Moor aus. Was für eine Schlammschlacht.

                                                                            Der Fjellskardelva ist leicht zu furten, aber das mag ein, zwei Tage nach starkem Regen anders aussehen. So komme ich aber mit Steinehüpfen drüber. Am Ufer versuche ich den gröbsten Schlamm von den Stiefeln abzubekommen und mache nochmal kurz Pause.

                                                                            Noch 5km bis zur Litlvasshytta. Das sollte noch zu schaffen sein, auch wenn ich schon ganz schön am Ende bin. Eineinhalb, vielleicht zwei Stunden. Weiter geht’s durch noch mehr Moor und Matsch, dann endlich festerer Boden.

                                                                            Ich trete aus einem Wäldchen – und stehe vor einer Hütte. Auf der Karte ist gar nichts eingezeichnet. Ich gehe näher und schaue auf den knorrigen Ast, in den der Name der Hütte geschnitzt ist. Fjellgarden. Ich erinnere mich, den Namen habe ich schonmal gehört. Die Hütte ist von Statskogen, also unverschlossen und kostenfrei. Da gibt es nicht viel zu überlegen. Hier bleibe ich. Einem geschenkten Gaul und so… Ich vermute eh, dass die Litlvasshytta verschlossen ist und ich hab‘ keinen Schlüssel.



                                                                            Dann werde ich das schlechte Wetter also hier aussitzen. Besser geht’s eh nicht. Außer mir ist auch niemand da. Ich sitze in der späten Sonne, trinke meinen Schnapps und rauche, als mir auffällt, dass hier etwas fehlt.

                                                                            Etwas essentielles.

                                                                            Wasser.

                                                                            Wer baut denn bitte einen Bauernhof, genau das war die Hütte nämlich um 1850 als sie erbaut wurde, irgendwo hin wo es kein Wasser gibt. Ich glaube mich auch nebulös zu erinnern woher mir der Name der Hütte bekannt vorkommt. Aus einem Bericht von jemandem, der da kein Wasser gefunden hat. Der entspannte Teil des Abends hat also wohl noch nicht angefangen.

                                                                            Ich schnappe mir zwei Kanister und folge dem Pfad talwärts. Zweihundert Meter von der Hütte, ein kleines Rinnsal nur wenige Zentimeter tief und schön bernsteinfarben. Wie alles was hier so aus dem Moor tropft. Das kann es eigentlich nicht gewesen sein, da muss doch noch was Besseres kommen. Ich laufe weiter und weiter. Irgendwann habe ich den Punkt erreicht, an dem ich schon so lange gelaufen bin, dass ich halt ganz bis zum Fluss runter laufe. 100 Hm unter der Hütte und deutlich länger gelaufen als man zum Wasser holen laufen will, komme ich an einer Seilbrücke an. Unter mir tost der Fluss. Jetzt stehe ich fast am Wasser, aber hier gibt es keine Chance Wasser zu holen.

                                                                            Wieder hoch zur Hütte.

                                                                            Ich laufe die Wiese ab, folge dem Weg in die andere Richtung, laufe nochmal die Wiese ab. Ich versuche mich am Spurenlesen. Gibt es irgendwo einen Pfad in die Pampa, wo man vielleicht das Wasser holt. Auch nix. Keine Quelle, keine Pumpe, kein Rinnsal.

                                                                            Ok. Einer der Kanister bleibt hier, stattdessen brauche ich meine Trinkflasche. Wieder runter zu dem Rinnsal das ich schon vor 45 Minuten entdeckt und für ungeeignet befunden habe. Mit der Wasserflasche kann ich gerade so Wasser aus der Pfütze schöpfen, das ich dann in den Kanister gieße. Es dauert ewig bis die 10 Liter voll sind. Wieder hoch. Anstrengend.

                                                                            Zurück an der Hütte will ich dann schnell den Ofen einheizen. Das kann doch nicht sein. Randvoll mit Müll. Was ist eigentlich bei den Leuten kaputt, die sowas machen?

                                                                            30 Minuten später habe ich den Dreck in brennbar und Sondermüll sortiert, bin zweimal raus gegangen um die Asche weg zu bringen und habe mit der stumpfen Axt Holz gehackt. Dauert alles ein bisschen länger, bis endlich ein Feuerchen brennt. Mit der Zeit wird es wärmer in der Hütte und ich wasche mich und meine Klamotten. Die Hütte ist ziemlich groß und es gibt kein Licht, weder Kerzen noch Lampenöl. So finde ich es doch bald recht unbehaglich und entscheide mich doch noch mein Zelt hinter der Hütte aufzubauen. Da kann ich wenigstens den Wind und den Regen hören.

                                                                            Ein langer, ereignisreicher Tag geht zu Ende.

                                                                            zur Karte
                                                                            Zuletzt geändert von ChuckNorris; 30.09.2020, 17:40.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Dauerbesucher
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                                                                              • 900
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                              Mega schöne Bilder, ich mag diese Art von steiniger Landschaft ja total. Da zeigt sich mal wieder, dass die typische erste Frage von nicht Outdoorexperten - "Wie viele km bist du am Tag gelaufen" - schon der völlig falsche Ansatzpunkt ist. Vor Ort ist das natürlich mitunter nervig, wegen einer Spalte einen Umweg laufen zu müssen, aber so ist sie halt die Natur - warum sollte es Wege geben, die immer schön geradeaus führen, sodass der Mensch ohne Umstände gerade aus laufen kann?

                                                                              Ich finde die Gegend da auf jeden Fall auch sehr spannend. Falls du ein Navi dabei hattest würde es mich freuen wenn du am Ende den Track hochlädst, im Zweifelfall genügt auch ein Foto einer Wanderkarte auf der man das grob eingezeichnet hat, bei einem völlig unbekannten Gegenden ist es sonst extrem mühsam das nachzuvollziehen wo jetzt das Highlight wo man hin will eigentlich war, zumal man die Ortsnamen ohne die Striche über den Buchstaben (Ich bin dazu leider auch immer zu faul, also ich bin da kein Stück besser) über google oft überhaupt nicht findet, sprich Null Treffer.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Alter Hase
                                                                                • 28.08.2017
                                                                                • 3014
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                Falls du ein Navi dabei hattest würde es mich freuen wenn du am Ende den Track hochlädst, im Zweifelfall genügt auch ein Foto einer Wanderkarte auf der man das grob eingezeichnet hat, bei einem völlig unbekannten Gegenden ist es sonst extrem mühsam das nachzuvollziehen wo jetzt das Highlight wo man hin will eigentlich war, zumal man die Ortsnamen ohne die Striche über den Buchstaben (Ich bin dazu leider auch immer zu faul, also ich bin da kein Stück besser) über google oft überhaupt nicht findet, sprich Null Treffer.
                                                                                +1, wäre schön.

                                                                                Btw, die "Littlvasshytta" heißt in der Norgeskart "Litlvasshytta", analog zum namensgebenden See Litlvatnet und dem daraus entfließenden Litlvasselva. Beim Besitzer "Vefsn Jeger- og Fiskerforening (VJFF)" ist der Name interessanterweise Litjvasshytta (ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?)...

                                                                                Alternativname für "Fjellgarden" ist "Eiteråfjellet", in der Norgeskart zu finden als "Eiteråfjellet, Gammel bosettingsplass i Vefsn". Wenn die Hütte auch Statskog gehört, wird sie doch nicht (mehr?) auf deren Website unter Hytter og åpne buer geführt. In der Gegend nur Sirijordburet und Stavassætra weiter oben im Eiterådalen, und dann Kvalfors skogstue weiter nördlich. Das mag erklären, warum der offenbar nicht so gute Zustand, Müll im Ofen und so. Irgendwie "aufgegeben"?
                                                                                Zuletzt geändert von Ljungdalen; 30.09.2020, 11:03.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 03.08.2018
                                                                                  • 177
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                  Schön, feedback. Das freut mich :-)

                                                                                  Ich hab die ganze Tour als GPS Track aufgezeichnet. Ich muss mir allerdings noch überlegen in wie fern ich das alles teile. Bei den Streckenabschnitten die unkritisch / leicht sind habe ich damit gar kein Problem. Teils haben die mich ja auch über markierte Wege geführt. Da überlege ich ob ich das auch gleich in OSM eintrage. Bei den haarigeren Stellen muss ich mal schauen wie ich das mache, ggf. mit einer groben Skizze verlinkt über Norgeskart. Bei Interesse teile ich auch da den genauen Track gern per PN oder so. Ich will nur vermeiden, dass Tracks im Netz landen auf die sich dann jemand verlässt , der nicht weis worauf er sich einlässt. Mal sehen.

                                                                                  Bzgl. der Namen: bei der Litlvasshytta hab ich mich tatsächlich verschrieben. Ich werde das korrigieren. Wenn ihr noch mehr so Fehler findet, immer her damit. An sich mache ich mir schon die Mühe die ganzen Sonderzeichen zu benutzen, normalerweise sollte man die Ortsbezeichnungen z.B. auf Norgeskart.no damit finden können. Manchmal gibt's halt alternative Schreibweisen, da wird's dann schwieriger.

                                                                                  Dass Fjellgarden nicht bei Statskog zu finden ist hat mich auch überrascht. An der Hütte hängt aber ein fettes Statskogen Schild. Verlassen oder gar aufgegeben ist die Hütte definitiv nicht. Ich vermute mal, dass der Ofen im Sommer einfach länger nicht benutzt wurde.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 03.04.2008
                                                                                    • 443
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                    Btw, die "Littlvasshytta" heißt in der Norgeskart "Litlvasshytta", analog zum namensgebenden See Litlvatnet und dem daraus entfließenden Litlvasselva. Beim Besitzer "Vefsn Jeger- og Fiskerforening (VJFF)" ist der Name interessanterweise Litjvasshytta (ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?)...
                                                                                    Tippfehler? Mit Landschaftsnamen ist es doch sowieso so, daß man sich öfters nicht auf eine Schreibweise einigen kann. Im Schwarzwald hatte ich jetzt den Fall, daß sich die Schilder nicht einig waren, ob es "Schmiedberger" oder "Schmidberger" Platz heißt.

                                                                                    OT:
                                                                                    Ich habe vor einiger Zeit mal einen Vortrag gehört, wie hier im Württembergischen die Flurnamen in die Karte gekommen sind. Da kamen so um 1830 die Vermesser aus Stuttgart, haben die lokale Bevölkerung gefragt und dann das hingeschrieben, was sie aus dem Bruddeln verstanden haben. In Tübingen gibt es eine "Hafengasse", die eigentlich "Hafnergasse" heißen müsste (Hafner = Töpfer). Vielleicht gibt es auch irgendwo Flurnamen, die "Mirdochwursch" heißen
                                                                                    "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 18.08.2006
                                                                                      • 4869
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                      Ja, so läuft das. Erst werden die Flurnamen mündlich überliefert. Irgendwann werden sie aufgeschrieben. Und je nachdem.....

                                                                                      ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?
                                                                                      Wer weiß. Die "norwegische" Sprache in der heutigen Form ist nicht älter als der Staat. Und der ist noch sehr jung. Diese vielen abweichenden Schreibweisen machen natürlich die Navigation nicht einfacher. Aber Linguisten viel Freude. Ich erinnere nur an die 2. niederdeutsche Lautverschiebung. Insofern kam mir in Norwegen meine niederdeutsche Kindheit wieder hoch.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 03.08.2018
                                                                                        • 177
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                        ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?
                                                                                        Wenn ich mich recht erinnere, dann gibt es doch in manchen Gegenden sogar noch Ortsbezeichnungen die auf Samisch geschrieben werden. Alles nicht so einfach.

                                                                                        Ich werde mal anfangen am Ende der existierenden Posts einen Kartenlink mit der groben Route anzuhängen.

                                                                                        @Freedom33333 und Ljungdalen: also nochmal zurück scrollen wenn ihr jetzt schon eine genauere Sicht auf die Route haben wollt. Sobald ich die Tracks sortiert und irgendwie online verfügbar gemacht habe, kann ich euch die auch direkt zukommen lassen. Vielleicht müsst ihr mich da nochmal dran erinnern.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Alter Hase
                                                                                          • 18.08.2006
                                                                                          • 4869
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                          In der Finnmark werden alle Schilder norwegisch/Sami/Finnisch beschriftet. Sami und Finnisch unterscheiden sich aber sehr stark vom Norwegischen. Das kann man nicht verwechseln.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                            • 22.05.2016
                                                                                            • 768
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                            Sehr geil! Das Nadelöhr zwischen Nordre Austerfjorddalen und Vistfjellet hatte mir schon bei der Planung zur Tour 2016 Kopfzerbrechen bereitet, zumal damals kein brauchbarer Bericht im Netz zu finden war. Ein Foto der Schlüsselstelle wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen , aber Deine Beschreiung ist auch so sehr hilfreich. Was für ein Glück, dass Du in Fjellgården gelandet bist und nicht vor der verschlossenen Litlvasshytta standest. In der topographischen Karte fehlen manche Hütten und Brücken, deshalb noch mal der Hinweis auf Turkart Helgeland - diese Seite ist m.E. unverzichtbar für die Tourplanung.

                                                                                            "Litj" ist übrigens Trøndersk, also Dialekt. Hier ungewöhnlich, weil eigentlich die Gemeinde Bindal als nördlichste Gegend gilt, in der trøndersk gesprochen wird.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 03.08.2018
                                                                                              • 177
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                              Sehr geil!
                                                                                              Danke.

                                                                                              Ein Foto der Schlüsselstelle wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen
                                                                                              Das stimmt. Ich hab mich beim Bilder durchschauen auch geärgert, dass ich keins gemacht habe. Aber du kennst das bestimmt, manchmal hat man einfach genug und ist erstmal nur froh, dass man eine bestimmte Stelle geschafft hat. Hier war das so.

                                                                                              Mit den Karten nimmst du schon das Thema von Rant Nr. 2 vorweg :-) Da kommt noch ein bisschen was.

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • zhnujm
                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 29.12.2008
                                                                                                • 434
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                Zu gerne würde ich ja sagen: "Chuck Norris scheitert nicht am Wetter. Das Wetter scheitert an Chuck Norris." War aber nicht so, doch dazu später mehr.

                                                                                                Grüße
                                                                                                Michi
                                                                                                Wenn du auch nur einen Tag hattest mit so schönem Wetter wie auf deinen Bildern zu sehen ist hattest du verdammtes Glück
                                                                                                Ich fahre seit Jahren im Urlaub Norwegen rauf und runter und nie hat sich ein vernünftiges Wetterzeitfenster für Lomsdal Visten ergeben...

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Erfahren
                                                                                                  • 03.08.2018
                                                                                                  • 177
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                  Ich fahre seit Jahren im Urlaub Norwegen rauf und runter und nie hat sich ein vernünftiges Wetterzeitfenster für Lomsdal Visten ergeben...
                                                                                                  Gräme dich nicht. Gegen Ende meiner Tour kommen ein paar Ecken die ich so nie eingeplant hätte, die aber mehr als lohnenswert sind. Da kann man auch mal was als kurze Tour unterbringen. So zu sagen zum reinschnuppern.

                                                                                                  Mein Wetterkarma hat sich inzwischen halbwegs ausgeglichen. Meine ersten zwei Touren waren jeweils im Hochsommer. Da hatten wir fast 14 Tage lang, 24 h Sonne und haben haben uns gefreut wenn es mal geregnet hat. Danach hat sich das Glück dann gewendet, bzw. bin ich dann halt zweimal erst deutlich später gefahren.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 03.08.2018
                                                                                                    • 177
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    TAG 8 | 22.8.2020 SAMSTAG



                                                                                                    Es regnet fast den ganzen Tag, nicht stark aber ausdauernd. Noch ist es mit 18°C ziemlich warm. Ich hacke Holz und lese. Irgendwann durchsuche ich die Hütte nach einem Schleifstein. Wenn ich schon nichts zu tun habe, könnte ich ja zumindest die Äxte schleifen. Beide sind schartig und stumpf. Ich finde aber nichts.



                                                                                                    Mehr gibt es zu dem Tag nicht zu sagen.

                                                                                                    TAG 9 | 23.8.2020 SONNTAG

                                                                                                    Ich hacke noch mehr Holz und lese mein nächstes Buch. Den ganzen Tag regnet es stark bei viel Wind. Es wird kälter.

                                                                                                    Gegen Mittag kommt eine Familie mit zwei Hunden auf die Hütte. Sie bereiten die Hütte für die Jagdsaison vor. Der Mann repariert die Stockbetten in einer der Kammern. Derweilen ratschen die Frau und der Opa bei mir am Tisch. Wir kommen ein wenig ins Gespräch und sprechen über meine weiteren Pläne. Sie verraten mir wo ich eine kleine Hütte, ganz in der Nähe meiner geplanten Route rüber zum Vistvasselva finden kann. Auch von den offenen Hütten im Stavvassdalen erzählen sie mir. Ich versuche mir zu merken welche Hütten unverschlossen sind und welche nicht.

                                                                                                    Sie können nicht glauben, dass ich keine Angelrute mitgenommen habe. Offenbar hätte man überall prima fischen können. Vielleicht kaufe ich mir in Trofors eine, mal sehen.

                                                                                                    Die Frau verrät mir noch, dass es weiter unten am Weg jede Menge Blaubeeren geben soll. Pfifferlinge hat sie auch gefunden. Die riesigen Schwammerl, die ich überall gesehen habe kann man aber nicht essen.

                                                                                                    Als die Familie wieder geht, lassen sie mir eine Art gefüllte süße Pfannkuchen und eine Packung dieser grausigen Wiener da. Großartig. Ein Abendessen mehr. Ich habe einen Tag mehr Zeit, bevor mir das Essen ausgeht. Ein Tag mehr Reichweite.



                                                                                                    Am Nachmittag mache ich mich dann selber auf die Suche nach Blaubeeren und Pfifferlingen. Beeren finde ich ein paar, Schwammerl leider keine die ich kenne.

                                                                                                    Am Abend blättere ich im Hüttenbuch und lese im letzten Eintrag vom „hyggelig tysker“ den die Familie hier in der Hütte getroffen hat. Das gefällt mir.



                                                                                                    TAG 10 | 24.8.2020 MONTAG

                                                                                                    Vormittags regnet es immer noch ausdauernd. Es ist kalt, 8°C. Ich wollte eigentlich heute zu Litlvasshytta weiterziehen. Vormittags ist das Wetter zu schlecht, nachmittags ist es in der Hütte zu gemütlich, als dass ich noch los möchte. Es macht eh keinen Unterschied.



                                                                                                    Nochmal warten auf besseres Wetter. Ich bin froh, dass ich noch fast 14 Tage habe bevor ich zurückfliege. Kein Grund im Regen herum zu laufen. Ich hoffe nur, dass sich bald ein stabiles Hoch einstellt, oder zumindest das Barometer wieder aufwärtssteigt. 989 HPa.

                                                                                                    Ein bisschen was habe ich ja doch noch vor. Jetzt aber erstmal noch ein bisschen warten...

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 02.09.2016
                                                                                                      • 1511
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                      Jessas! Da hat Dir Lomsdal-Visten ordentlich die Zähne gezeigt...

                                                                                                      Das ist ja von Haus aus die krasseste Gegend Norwegens (nach meinem Dafürhalten): diese fiesen Klüfte, die das Gebiet durchziehen, in Kombination mit Sümpfen, glatten Felsplatten und nerviger Vegetation sowie bei Regen brutal anschwellenden Flüssen...

                                                                                                      Und dann noch mehrere Tage Dauerregen!

                                                                                                      Wenigstens hattest Du den Fjellgården - wesentlich besser, als das im Zelt auszusitzen.
                                                                                                      Zur dortigen Wasserproblematik: als ich 2016 dort war, gab es bei der Hütte Wasser - auf der Wiese, Richtung NO von der Hütte, war eine Art Holzkiste, die ein Becken schützte, in dem das Wasser eines Rinnsals gesammelt wurde.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                                        • 3014
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                        Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                        Oh. Das hatte ich mir nach deiner vorherigen Charakterisierung ("unbehaglich") aber anders vorgestellt...

                                                                                                        Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                        Die riesigen Schwammerl, die ich überall gesehen habe kann man aber nicht essen.
                                                                                                        Sind das nicht Birkenpilze? OK, meist um die Jahreszeit schon zu alt und mit Wasser vollgesogen, aber prinzipiell kann man die doch essen. Im Sarek (bzw. am Rand des selbigen) habe ich auch ein paar junge gesehen, hatte nur keinen Appetit.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 03.08.2018
                                                                                                          • 177
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                          diese fiesen Klüfte, die das Gebiet durchziehen, in Kombination mit Sümpfen, glatten Felsplatten und nerviger Vegetation sowie bei Regen brutal anschwellenden Flüssen...
                                                                                                          Das ist eine ziemlich gute Zusammenfassung :-) Die Flüsse waren diesmal nicht so dass Problem, weil ich auf meiner Route nix größeres queren musste. Ein massives Problem war bei mir oft die Sicht. Weil das Gebiet direkt am Meer liegt, kommen die Wolken auch richtig tief runter und müssen erst hier nach Oben ausweichen. In Kombination mit den Klüften bedeutet das einfach, dass man nicht weiter kann, weil man nichtmal ein paar Meter voraus planen kann.

                                                                                                          Zur dortigen Wasserproblematik: als ich 2016 dort war, gab es bei der Hütte Wasser - auf der Wiese, Richtung NO von der Hütte, war eine Art Holzkiste, die ein Becken schützte, in dem das Wasser eines Rinnsals gesammelt wurde.
                                                                                                          Genau dieses Ding habe ich auch gefunden. Ich hab's zuerst für eine kaputte Hundehütte gehalten. Das war aber trocken und bis oben mit Matsch voll. Bin mir nicht sicher, ob ich da Wasser geholt hätte, wenn es welches gegeben hätte.

                                                                                                          Oh. Das hatte ich mir nach deiner vorherigen Charakterisierung ("unbehaglich") aber anders vorgestellt...
                                                                                                          Ja, ich hab mich da mit der Beschreibung ein bisschen schwer getan. Es gibt halt einen ziemlich großen Raum (den man auch auf den Fotos sieht) und dahinter zwei kleine Kammern. Tagsüber war das auch echt gemütlich, obwohl es ewig dauert, bis der Ofen die Hütte aufheizt. Im Dunkeln fand ich es aber kurz vor der Grenze zu gruselig, unbehaglich eben. Das lag eigentlich nur daran, dass es überhaupt kein Licht gab. Einen Kerzenstummel habe ich gefunden, der hat aber nicht lange gehalten. Lampenöl hab ich erst am letzten Tag gefunden, da war es dann ein bisschen gemütlicher.


                                                                                                          Sind das nicht Birkenpilze?
                                                                                                          Keine Ahnung was das war. Birkenpilze waren es, glaube ich, nicht. Außer in Norwegen haben sie die Chernobyl-Version von Birkenpilzen. Die Schwammerl die ich meine waren locker so groß wie ein großer Essteller. Der Jäger meinte die wären giftig. Ich hab sie mir nicht genauer angeschaut, weil ich nichts dabei hatte um die sicher bestimmen zu können. Das was auf dem Pilzfoto bei Tag 2 zu sehen ist könnte schon ein Birkenpilz gewesen sein, die anderen waren aber massiv viel größer. Mal sehen ob ich auf einem Landschaftsfoto welche in der Ferne finde die ich markieren kann. Oft sind mir beim orientieren die Schwammerl eher ins Auge gesprungen, als die Steinmännchen :-)

                                                                                                          Im Sarek (bzw. am Rand des selbigen) habe ich auch ein paar junge gesehen, hatte nur keinen Appetit.
                                                                                                          Kannst ja mal anfangen deinen Bericht einzustellen. Bzw. wenn da noch einer mit Sarek im Titel kommt, dann liest hier keiner mehr mit. Wart mal noch bis das hier fertig ist
                                                                                                          Zuletzt geändert von ChuckNorris; 02.10.2020, 19:01. Grund: Tötet alle Typos!

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 734
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                            Hej, mach riesig Spaß Deinen Bericht zu verfolgen. Und mit den Karten habe ich jetzt eine viel bessere Vorstellung von Lomsdal-Visten, habe mich bisher außer einigen Berichten hier im Forum noch nicht damit beschäftigt. Aber drei Tage Regen ist ja auch echt heftig ...

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                              • 3014
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                              Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                              Birkenpilze waren es, glaube ich, nicht. Außer in Norwegen haben sie die Chernobyl-Version von Birkenpilzen. Die Schwammerl die ich meine waren locker so groß wie ein großer Essteller. Der Jäger meinte die wären giftig.
                                                                                                              Können durchaus so groß sein. Hut bis fast 30 cm habe ich schon gesehen. Aber dann normalerweise viel zu alt. "Giftig" ist Quatsch (essen Jäger nicht nur Fleisch und haben darum von Pilzen keine Ahnung? ) Wirklich lebensgefährliche Röhrenpilze gibt es (zumindest in Europa) nicht, Satanspilz ziemlich unangenahm, aber den erkennt man. Plus manche ungenießbar/bitter (Gallenröhrling a.k.a. Bitterling... der ist sogar ähnlich, aber unten hell, fast weiß... kann man ein kleines Stück roh probieren).

                                                                                                              "Tschernobyl" übrigens ein beachtenswerter Punkt. Norwegen weiß ich auf Anhieb nicht, aber in Teilen Schwedens sind Pilze immer noch belastet. Aber die Isotope, die da am meisten heruntergekommen sind (Strontium 90 & Cäsium 137), haben eine Halbwertszeit von ca. 28 bzw. 30 Jahren, also ist jetzt zumindest mehr als die Hälfte "weg". Und wenn man nur ein paar Mal im Jahr solche Pilze ist, schadet das kaum. Menge zu gering.

                                                                                                              Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                              Bzw. wenn da noch einer mit Sarek im Titel kommt, dann liest hier keiner mehr mit. Wart mal noch bis das hier fertig ist
                                                                                                              Jo, dauert noch...

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                • 03.08.2018
                                                                                                                • 177
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                Hej, mach riesig Spaß Deinen Bericht zu verfolgen. Und mit den Karten habe ich jetzt eine viel bessere Vorstellung von Lomsdal-Visten, habe mich bisher außer einigen Berichten hier im Forum noch nicht damit beschäftigt. Aber drei Tage Regen ist ja auch echt heftig ...
                                                                                                                Ich lese deine Berichte auch immer sehr gern, von daher freut mich das Lob besonders. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit der Gegend zu beschäftigen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es dir da gefallen würde. Immerhin ist es mir gelungen den Regen an einem guten Stützpunkt auszusitzen, von daher hatte ich echt Glück im Unglück. Drei Tage im Zelt abwettern hätten mich wahrscheinlich wahnsinnig gemacht.

                                                                                                                essen Jäger nicht nur Fleisch und haben darum von Pilzen keine Ahnung?
                                                                                                                Wahrscheinlich ist das so. Wobei Rehgulasch mit Schwammerl... Vielleicht hat mich der gute Mann auch nur falsch verstanden. Um Fjellgarden herum, wo ich ihn getroffen habe, gab es an größeren Pilzen eigentlich nur Fliegenpilze. Vielleicht hat er gedacht, dass ich ein Depp bin der Fliegenpilze essen will :-)
                                                                                                                Dass bei uns der Satanspilz der einzige unangenehme Röhrenpilz ist weiß ich, aber ich war mir nicht sicher wie das in Norwegen ausschaut. Nächstes Mal werde ich mich dann wohl nur von Forellen und Birkenpilzen ernähren.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Freak

                                                                                                                  Vorstand
                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                  • 12.07.2008
                                                                                                                  • 43828
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                  Total schön, auch bei Regen
                                                                                                                  Freu mich auf die Fortsetzung

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                    • 18.08.2006
                                                                                                                    • 4869
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                    Am 22., 23. und 24.8. haben wir uns des Dauerregens auf den Lofoten erfreut. Es gab dann noch einzelne trockene Tage. Aber im Grunde war es der Einstieg in zwei Wochen Regen. Wobei die Wolken immer tiefer kamen. So dass irgendwann wirklich nicht mehr viel zu wollen war. Nicht einmal stimmungsvolle Fotos.

                                                                                                                    Letzten Endes haben wir immer gesucht, wo das Wetter besser war. Und landeten so gegen Ende recht zügig in Süd-Norwegen.

                                                                                                                    Verregnet waren insgesamt 28 von 60 Tagen. Überwiegend war das Wetter also schön.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 03.08.2018
                                                                                                                      • 177
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                      Verregnet waren insgesamt 28 von 60 Tagen.
                                                                                                                      60 Tage? Jetzt bin ich einigermaßen neidisch :-)

                                                                                                                      Einen längeren Zeitraum mit stabilem Wetter hatte ich auch nicht mehr. Immerhin waren einzelne schöne Tage oder halbe Tage dabei. Alles in allem, habe ich das beste daraus gemacht und hab einige sehr schöne Flecken entdeckt, die ich bei besserem Wetter niemals besucht hätte. Deswegen auch der Titel des Berichts.

                                                                                                                      Freu mich auf die Fortsetzung
                                                                                                                      Saukrasses Emoticon :-) Ich denke am späteren Nachmittag geht's weiter.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 03.08.2018
                                                                                                                        • 177
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        TAG 11 | 25.8.2020 DIENSTAG

                                                                                                                        Brr. Immer noch kalt!

                                                                                                                        Und regnerisch. Ich heize erstmal die Hütte ein und lese mein Buch zu Ende. Zodiac von Neal Stephenson, sehr zu empfehlen.
                                                                                                                        Dann packe ich gemächlich vor mich hin, fege die Hütte und richte Feuerholz und Zunder für die nächsten Besucher her. Gegen 12:00 geht es dann los. Weiter konnte ich meinen Aufbruch dann doch nicht mehr herauszögern.

                                                                                                                        Natürlich regnet es immer noch. Macht aber nix. Für heute steht nur ein Hüttenwechsel an. Auch wenn am Ende alles nass ist, dann bekomme ich meine Sachen trotzdem wieder trocknen.

                                                                                                                        Ich steige ab, quere den Skjorlægdelva auf der Hängebrücke und folge dem Fluss nach Süden. Immer auf gutem Pfad, der aber stellenweise völlig unter Wasser steht. Mehrmals muss ich Fröschen ausweichen, die 10 cm tief unter Wasser auf dem Pfad sitzen und die das Wetter so eigentlich ganz geil finden. Vier Tage Regen…



                                                                                                                        Am Mølnbekken muss ich einen Bach furten, der normalerweise sicher völlig witzlos ist. Einen Finger tief vielleicht, ein größerer Schritt und drüber. Heute nicht.



                                                                                                                        Direkt nebenan stürzt der Bach, der jetzt ein gutes Stück über meine Stiefelkante reicht, über einen kleinen Wasserfall unten in den Fluss. A bissl vor, a bissl zurück. Ach drauf geschissen, schnell einfach mitten durch. Ein bisschen mehr Wasser, als gedacht, schwappt oben in die Schuhe. Komisch, mit der Regenhose darüber hätte das besser klappen müssen. Hat wohl schon ein paar Löcher zu viel. Mit der Softshellhose geht sowas normalerweise immer trocken aus.

                                                                                                                        Am Litlvasselva muss ich dann doch die Laufschuhe anziehen um rüber zu kommen. Weiter geht’s.

                                                                                                                        Ewig viele Blaubeeren hat es hier. Ich male mir schon aus, wie ich die nachher sammeln werde und fühle mich wie Balu klick

                                                                                                                        Bald erreiche ich die Litlvasshytta. Schnell rein, Feuer machen und aufwärmen. Zugesperrt.

                                                                                                                        Scheiße! Da habe ich nicht richtig aufgepasst. Ich dachte der Jäger hätte gesagt die Hütte wäre offen. Das waren wohl doch zu viele Informationen auf einmal. Ich bin nicht ganz hinterhergekommen das alles in die Karte zu schreiben.

                                                                                                                        Das macht aber nichts. Plan B ist sofort zur Hand. Auf zu der kleinen Hütte, die er mir auch beschrieben hat. Ich habe nicht allzu viel darauf gegeben. So wie er das beschrieben hat, hatte es sich eher wie ein Notnagel angehört: „Da steht so eine kleine Jagdhütte im Wald. Die ist offen. Nichts Besonderes, aber für einen allein reichts. Zwei Leute passen da höchstens rein.“
                                                                                                                        Na gut. Zurück zum Litlvasselva, schweren Herzens wieder an den Blaubeeren vorbei. Dann dem Wegweiser nach, der zur Stokkbruk weist. Der Pfad verliert sich bereits nach 20 Metern im Sumpf. Gut, dass ich Gestern Abend alle Hütten und Brücken als Wegpunkte ins GPS eingetragen habe. Kurz vor der Stokkbruk finde ich auch den Pfad wieder.

                                                                                                                        Ich quere den Storvasselva auf der Brücke, die direkt neben einem kleinen Wasserfall liegt. Jetzt nur noch diese Hütte finden. Direkt neben der Brücke, die nagelneu aussieht, verliert sich der Pfad bereits wieder. Ich navigiere querfeldein, recht einfach durch lichten Fichtenwald. Dann ein größerer Sumpf, den ich am Rand umgehe. Es kann nicht mehr weit sein.

                                                                                                                        Da höre ich schon wieder einen Fluss rauschen. Stimmt. Ich erinnere mich. Die Hütte liegt auf der anderen Seite des Sæterelva. Eine passende Furt ist aber schnell gefunden.



                                                                                                                        Diesmal fühlt sich der rechte Schuh irgendwie komisch an. Hah! Die nächste Sohle die sich verabschiedet. Wenn der getrocknet ist, dann habe ich wieder was zum Basteln.

                                                                                                                        Ich laufe am Rand eines kleinen Sumpfes weiter und hoffe, dass ich die Hütte nicht lange suchen muss – und schon stehe ich direkt davor.

                                                                                                                        Gut so. Mir ist recht kühl und mich freue mich ein Dach über meinem Kopf zu haben. Die Hütte ist offen.

                                                                                                                        Es ist die Sæterskaret - auch von Statskogen. Schon ganz schön beknackt, dass die offenen und geschlossenen Hütten auf der Karte nicht zu unterscheiden sind. Diese Hütte ist sogar nur mit dem Symbol für „anderes Gebäude“ verzeichnet. Fjellgarden war überhaupt nicht eingezeichnet.

                                                                                                                        Insgesamt bin ich doch 3 h und 10 km durch den Regen gelaufen. Hätte nicht gedacht, dass es so weit wird. Egal. Jetzt sitze ich schön im Warmen, in meiner winzigen Hütte mit nur zwei Betten. Der Ofen ist nicht voller Müll. Zwei Scheite Holz liegen darin, daneben ein bisschen Zunder. Die Kiste für Feuerholz neben der Tür ist gefüllt mit klein gehackten Scheiten.
                                                                                                                        Hier fühle ich mich richtig wohl.

                                                                                                                        Ich breite mich aus. Ich rechne nicht damit, dass hier noch jemand vorbeikommt. Trotz Regen und Kälte war es schön endlich wieder unterwegs zu sein.

                                                                                                                        Mal sehen, wie das große Abenteuer morgen ausgeht. Das Wetter soll gut werden. Kalt, aber trocken. Vielleicht wird sogar die Sonne hin und wieder zwischen den Wolken heraus blitzen. Ich will ohne Gepäck versuchen doch noch zum Vistvasselva durchzukommen. Da will ich herausfinden, ob es eine Route von dort zu den Vistvatnet gibt – noch gebe ich nicht auf. Drei Tage habe ich abgewartet für diesen Versuch. Der einzige Anhaltspunkt für einen Übergang nach Westen ist ein Track auf ut.no, dem ich aber nicht ganz vertraue…

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 03.08.2018
                                                                                                                          • 177
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          TAG 12 | 26.8.2020 MITTWOCH



                                                                                                                          Die Route, die ich heute versuchen will, verbindet meine Hütte mit einer privaten Jagdhütte im Svartvasskogen. Dieser Teil des Sæteråsen ist ziemlich weit ab vom Schuss. Von Trampelpfaden oder gar Markierungen keine Spur. Per GPS navigiere ich entlang eines Tracks, den ich bei Turkart Helgeland gefunden habe.

                                                                                                                          So richtig vertraue ich der Route allerdings nicht. Der Aufstieg zum Sæterskardet ist, na sagen wir mal unintuitiv gelegen. Beim Blick auf die Karte würde man im Leben nicht vermuten, dass es dort nach oben gehen könnte. Wir werden sehen.





                                                                                                                          Erstmal geht es eine Weile durch lichten Wald und über Sümpfe. Tatsächlich ist das Gelände einfacher zu gehen, als es den Anschein hat. Der Aufstieg ist dann auch bald klar erkennbar. Allerdings eher im Sinne von „wenn es überhaupt geht, dann hier“.

                                                                                                                          Vor mir liegt ein alter Felssturz, der schon dicht von Farn, Moos und einem Birkenverhau bewachsen ist. Nach den Regentagen ist natürlich alles klatschnass. Immerhin kann man sich an den Sträuchern festhalten und nach oben ziehen. Obwohl es gerade nicht regnet erlebe ich trotzdem einen Schauer nach dem anderen. Während ich mich durch die Büsche zwänge prasseln die ropfen von den Blättern auf mich runter. Verdammt ist das steil hier.



                                                                                                                          Weiter oben kommen mehrere Stellen an denen glatten Platten ausgewichen werden muss, oder wo man schmale Bänder zwischen den Platten finden muss. Das vorankommen ist mühsam und langsam.





                                                                                                                          Nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich in einem flacheren Stück, das in einer Steilwand endet. Ich schaue mich um und entdecke einen Haufen Steine, den jemand offensichtlich als Hilfestellung zum Erreichen der nächsten Stufe aufgeschichtet hat. Ich steige hoch.

                                                                                                                          Was ich sehe gefällt mir gar nicht. Vor mir liegt eine nasse Platte, die bei diesen Verhältnissen definitiv lebensgefährlich ist. Hinter mir geht’s steil nach unten.

                                                                                                                          Nein danke, das war’s. Der Vistvasselva wird von der Liste gestrichen. Ich hab’s jetzt für meinen Geschmack oft genug versucht. Abbruch.

                                                                                                                          Ich habe bewusst kein Foto von der Schlüsselstelle gemacht. Eventuellen Nachahmern rate ich aber mit Nachdruck davon ab hier entlang zu gehen. Von Ost nach West mag man die Route versuchen, hier fällt ein Abbruch leichter. In der Gegenrichtung würde ich die Route aber keinesfalls empfehlen. In dem Fall würde man erst gegen Ende an die Schlüsselstelle kommen und müsste weit zurück um einen anderen Weg zu finden.

                                                                                                                          Und schon fängt es wieder an zu regnen. Was stelle ich jetzt mit dem angefangenen Tag an? Ich hatte ja eigentlich vor über die Berge zu steigen und im Westen entlang des Sæterelva abzusteigen. Kurioserweise kann ich das immer noch machen, auch wenn ich gar nicht über den Pass gekommen bin. Tatsächlich gibt es auf beiden Seiten jeweils einen Fluss mit Namen Sæterelva.







                                                                                                                          So laufe ich bei beständigem Regen ein gutes Stück weit ins Sæterskardbekken hinein. Auf einem Wildwechsel komme ich zügig voran. Hier gäbe es dann auch tatsächlich ein, zwei Stellen an denen ich mir einen Aufstieg vorstellen könnte. Zumindest wenn das Wetter nicht so grausig wäre. So verschwende ich allerdings keinen weiteren Gedanken auf eine Überschreitung.









                                                                                                                          Entlang des Sæterelva geht es zurück zur Hütte. Der Regen wird wieder stärker. Es hat keinen Sinn weiter zu gehen.













                                                                                                                          Als ich ankomme hört der Regen auf und die Sonne kommt raus. Das hält allerdings nicht lange. Schon bald zieht es wieder zu. Am späten Nachmittag sammle ich Blaubeeren, die es um die Hütte herum in Hülle und Fülle gibt. Später repariere ich noch meinen zweiten Laufschuh und hacke Holz. Endlich mal gescheites Werkzeug. Hier gibt es tatsächlich eine scharfe Spaltaxt. So macht das Spaß.





                                                                                                                          zur Karte

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            • 1591
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                                                                                                                            Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Immerhin kann man sich an den Sträuchern festhalten und nach oben ziehen...
                                                                                                                            Kommt mir so bekannt vor Das habe ich auf der Nordseite vom Ahkka stellenweise auch so gemacht!

                                                                                                                            Danke Dir für den Tipp mit dem Luftmatrazensessel und schade, dass Du ihn im weiteren Verlauf der Tour wohl nicht mehr so oft nutzen konntest. Dafür wirken die Bilder vom Hütteninterieur ausgesprochen stimmungsvoll. Die Jameson-Flasche auf dem Fensterbrett war aber gar nicht von Dir, oder?

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                              • 03.08.2018
                                                                                                                              • 177
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                              Doch, doch, der Jameson war von mir. Das sind diese ultra praktischen, hervorragend für's Trekking geeigneten Plastikflaschen die es am Flughafen im Duty Free gibt.

                                                                                                                              Ich hab kurz Pause gemacht, aber schreibe momentan am nächsten Tag. Muss noch die Fotos fertig machen und dann gehts vermutlich morgen weiter.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Vorstand
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                                                                                                                                • 1591
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                                                ...Das sind diese ultra praktischen, hervorragend für's Trekking geeigneten Plastikflaschen die es am Flughafen im Duty Free gibt...
                                                                                                                                Nicht, dass ich die nicht kennen würde! Dieses Jahr musste ich allerdings feststellen, dass es sie wohl tatsächlich nur in den Flughafen-Duty-Frees gibt und wegen der rein terrestrischen Anreise umdisponieren.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Nicht, dass ich die nicht kennen würde! Dieses Jahr musste ich allerdings feststellen, dass es sie wohl tatsächlich nur in den Flughafen-Duty-Frees gibt und wegen der rein terrestrischen Anreise umdisponieren.
                                                                                                                                  Auf Fähren gibt's die auch. Allerdings nicht mehr Duty Free, zumindest nicht zwischen D und S. Stena Line hatte aber nur 0,5 Liter Lauder's.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                    • 03.08.2018
                                                                                                                                    • 177
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                    TAG 13 | 27.8.2020 DONNERSTAG



                                                                                                                                    Das erste Stück meines Weges für heute kenne ich schon. Über die Brücke zurück zum Litlvatnet. Sowohl Sæterelva, als auch Litlvasselva führen heute schon wieder so wenig Wasser, dass ich trockenen Fußes rüberkomme. Am See mache ich kurz Pause und überlege mir die weitere Route. Soll ich dem Tal weiter nach Süden folgen, oder steige ich direkt hier auf? Ich vermute, dass ich oben auf dem Holmfjellet besser vorwärtskommen sollte, also Aufstieg direkt hier.

                                                                                                                                    Am Nordufer des Sees quere ich noch einmal den Litlvasselva, der hier und heute nur ein harmloser Bach ist. Ganz anders als vor zwei Tagen, als er als Fluss mit Getöse die Schlucht herab gerauscht ist. Ich steige zu einer offensichtlichen Rampe auf. Zuerst durch Wald, dann nur noch durch Sträucher.













                                                                                                                                    Bevor ich den See Rundtjønna erreiche muss ich eine imposante Schlucht durchqueren, doch durch Glück finde ich direkt einen einfachen Ab- und Aufstieg. Südlich von P616 stoße ich auf zwei Steinwarten nahe am östlichen Hang.





                                                                                                                                    Ab hier kann ich mehr oder weniger auf einer Höhe nach Süden laufen. Es ist bewölkt und hier oben weht ein eisiger Wind. Ich brauche dringend eine Pause, aber mir ist zu kalt. Kurz kommt die Sonne raus und ich nutze die Chance um mir schnell einen Kaffee zu kochen und ein bisschen was zu essen.







                                                                                                                                    Irgendwo am See Småtjønna sollte der Abstieg beginnen, den mir der Jäger empfohlen hat.

                                                                                                                                    Ganz wohl ist mir nicht bei der Sache. Die Route muss durch enorm steiles Gelände führen. Aber der Jäger war sich sicher: „Das passt schon, der Weg ist markiert.“ Na gut, mal sehen.

                                                                                                                                    Der Ausblick zu Vistmannen und Visttindan ist phänomenal, die Ebene mit den weit verästelten Seen wunderschön.





                                                                                                                                    Ich halte Ausschau nach irgendwelchen Markierungen. Da!

                                                                                                                                    Drei Steinwarten nebeneinander. Eine einzelne steht ein paar Meter weiter. Das sieht aber gar nicht gut aus. Da kann es nicht lang gehen. In der anderen Richtung sehe ich in der Ferne noch eine weitere Markierung. Als ich näher komme taucht noch eine auf. Ok, bis dahin gehe ich noch. Wenn die nächste Warte im Osten kommt gehe ich da lang. Falls nicht muss ich wohl oder übel zurück und mein Glück in dem gruseligen Stück von vorhin versuchen.

                                                                                                                                    Gottseidank. Noch eine Warte. Richtige Richtung, mit Trampelpfad. Alles klar, das ist mein Weg. In der anderen Richtung müsste der Weg irgendwo im Westen ebenfalls ins Tal führen. Für mich geht es aber nach Osten, auf immer klar erkennbarem Steig steil bergab. Ganz am Ende kommt sogar noch ein Stück, das mit einem billigen Plastikseil aus dem Baumarkt versichert ist. Ich schaue mir kurz den Knoten und den windigen Busch an dem das ganze festgebunden ist an. Ziemlich improvisiert, sollte aber halten. Notwendig war es nicht, die paar Meter hätte man auch abklettern können, aber es hat auf jeden Fall geholfen.





                                                                                                                                    Ich hab’s geschafft. Ich bin im Eiterådalen. Jetzt nur noch ein paar Kilometer Piste. Der Eiteråga ist unfurtbar. So muss ich in einem Bogen zurück nach Norden, über eine Brücke und dann wieder am Fluss entlang nach Süden. Noch ungefähr 6km bis zur Hütte Langskardnasan. Hin und wieder gibt es einen schönen Blick auf den Fluss, meistens ist die Strecke aber ziemlich monoton.





                                                                                                                                    Nach ein paar Kilometern kommt mir endlich die Idee von meinen Wanderstiefeln auf die geflickten Laufschuhe zu wechseln. Was für eine Wohltat.

                                                                                                                                    Aha, ok. Die Straße ist zu Ende. Genau hier müsste eigentlich die Hütte stehen! Ich stehe aber nur vor einem ranzigen Bauwagen der Aluminiumwerke in Mosjoen. Vielleicht habe ich nur was übersehen und die Hütte existiert tatsächlich, aber ich kann nichts finden. Ich bin inzwischen überzeugt, dass die Karte von Nordeca richtig scheiße ist. Der Abstieg von vorhin – nicht eingezeichnet. Fjellgarden – nicht eingezeichnet. Jetzt eine Hütte die unauffindbar ist.



                                                                                                                                    Ich beschließe weiter zu laufen. Noch 4 km zur Stavassætra. Es geht wunderschön am Fluss entlang. Dann eine Schleife durch’s Moor, bis ich vor einem grandiosen Wasserfall stehe. Sofort steht fest, hier bleibe ich.



                                                                                                                                    Eine passable Stelle für mein Zelt ist bald gefunden. Ein Wahnsinnsplatz! Außerdem bin ich hier im Blaubeerparadies. Ich fühle mich mal wieder wie Balu der Bär und mampfe Beeren frisch vom Strauch während ich mein Zelt aufbaue.













                                                                                                                                    Das war ein harter Tag, aber mit einem perfekten Ende. Über 20 km, 800 Hm rauf und wieder runter. Ich bin rechtschaffen geschafft und genieße den Abend.

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Gesperrt
                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                      • 27.10.2020
                                                                                                                                      • 10
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                      Wunderschöne Bilder! Danke!

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                                                        • 1511
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                        Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Genau hier müsste eigentlich die Hütte stehen! Ich stehe aber nur vor einem ranzigen Bauwagen der Aluminiumwerke in Mosjoen. Vielleicht habe ich nur was übersehen und die Hütte existiert tatsächlich, aber ich kann nichts finden. Ich bin inzwischen überzeugt, dass die Karte von Nordeca richtig scheiße ist.
                                                                                                                                        Wie ärgerlich: erst die Sache mit Fjellgården, und dann das. 2016 stand die Langskarneshytta genau dort, wo sie meine nordeca-Karte (Blatt 10114 Vistfjellan von 2015) verzeichnet hat, und wo sie laut norgeskart.no immer noch sein soll, nämlich ein wenig vor Ende/ westlich des Fahrweges.
                                                                                                                                        Auch auf der homepage des Eigentümers ist die Hütte noch existent:
                                                                                                                                        https://www.njff.no/fylkeslag/nordla...aspx?menuid=11

                                                                                                                                        Aber vielleicht gut, daß Du die Hütte nicht gefunden hast; bei schönem Wetter ist es eh besser im Zelt, und zumal an so einem schönen Platz.

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                          • 03.08.2018
                                                                                                                                          • 177
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                          Na gut, dann muss ich wohl zähneknirschend mein Gemecker revidieren Offensichtlich war ich einfach nur zu blöd die Hütte zu finden.

                                                                                                                                          Im Nachhinein war ich auch recht froh, dass ich noch weiter gelaufen bin. Der Platz am Wasserfall war es definitiv wert. Vor allem wenn ich mir das Bild von der Hütte anschaue. Vermutlich wäre ich da nicht geblieben, auch wenn ich sie gefunden hätte.

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                            • 02.09.2016
                                                                                                                                            • 1511
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                            Meine Erinnerung an die Hütte ist nicht mehr ganz frisch. In meinem Bericht steht ja "keine sonderliche Perle". Aber immerhin kostenlos und mit Brennholz versorgt. Ich war an einem windigen, kalten und regnerischen Tag froh, dort zu sein. Vom Weg aus sieht man die Hütte, glaube ich, nicht. Ich alter Hosenscheißer hatte aber die GPS-Koordinaten einprogrammiert...

                                                                                                                                            Bei trockenem und wärmeren Wetter warst Du aber bei dem Wasserfall bestens aufgehoben. Und spätestens nach einem Schlückchen Jameson durfte der Frust übers Nicht-Finden der Hütte verflogen sein...

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                              • 03.08.2018
                                                                                                                                              • 177
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              Jameson - my ass. Der war da schon lange leer

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                • 03.08.2018
                                                                                                                                                • 177
                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                TAG 14 | 28.8.2020 FREITAG



                                                                                                                                                Was für ein schöner Platz. Am Morgen gibt’s Kaffee und Tee mit Blaubeerfrühstück, dazu das rauschen des Wasserfalls. Ich mache noch zig Fotos, von Stellen die ich alle gestern Abend auch schon fotografiert habe.









                                                                                                                                                Der weitere Weg führt zuerst neben den Wasserfällen entlang, dann weiter vom Fluss entfernt ziemlich matschig zur Stavassætra.





                                                                                                                                                Die schlimmsten Matschlöcher sind schon großzügig mit Holzbohlen entschärft. Trotzdem bleibt es eine Schlammschlacht. Die Etappe zur sehr schön gelegenen Hütte fällt kurz aus, das nächste Teilstück zum Stavatnet ebenfalls.





                                                                                                                                                Hier am See gibt es einen Unterstand mit Feuerstelle für Angler und ein paar Meter weiter findet sich sogar ein Bootshaus samt Ruderboot zur freien Verwendung. Von wegen „leben wie Gott in Frankreich“, das sollte wohl eher auf „wie Gott in Norwegen“ enden. Zu blöd, dass ich weder eine Angel habe, noch dass ich damit umgehen könnte.

                                                                                                                                                Es geht weiter nach Stavassgarden, einer großen alten Farm. Für diese „Hütte“ braucht man einen Schlüssel, nur die Küche und das Klo sind offen. Mein lieber Scholli, das ist aber mondän hier.





                                                                                                                                                Schon kurz bevor ich Stavassgarden erreicht habe bin ich durch die ersten abgeholzten Stücke Wald gelaufen. Naja, die Zivilisation kündigt sich an. Ich laufe auf einem kleinen Pfad weiter Richtung Trofors – auch dieser ist nicht auf der Karte verzeichnet. Ein Stück geht es noch am Hang durch dichten Wald, dann über ausgedehnte Moorflächen auf das Ende dieser Tour zu.



                                                                                                                                                Ich finde etwas, das wilde Johannisbeeren sein könnten, oder irgendwas anderes. Am Schluss geht es nochmal eine Weile durch dichten Wald. Ich habe noch nie so viele Schwammerl auf einem Haufen gesehen, Selbstversorger müsste man sein.



                                                                                                                                                Als ich aus dem letzten Unterholz herausstolpere stehe ich unvermittelt auf einer breiten Schotterpiste. Vor mir der Fluss Svenningelva, der kurz später zum Vefsna werden wird. Am Straßenrand, direkt oberhalb einer grässlichen Uferbefestigung lege ich erstmal den Rucksack ab und mache mir Gedanken über den Rest des Tages.

                                                                                                                                                Eigentlich liegt der Plan auf der Hand. Ab zum Supermarkt, Bier und Essen kaufen, danach auf einen Zeltplatz. Nur wohin genau? In Trofors selbst gibt es keinen Zeltplatz, der nächste liegt etwa drei Kilometer südlich, immer entlang der Landstraße, auf der anderen Seite des Flusses. Eine Busverbindung kann ich nicht finden, also doch zu Fuß. Nicht perfekt, aber es ist ein Plan.

                                                                                                                                                Es geht weiter. Schon bald stehe ich vor dem Coop in Trofors. Ich kaufe erstmal nur genug Vorräte um über das Wochenende zu kommen. Ich will mich erstmal nur am Zeltplatz ausruhen und derweil einen Plan für die letzte Woche meines Urlaubs machen. Oh wie sehr freue ich mich darauf zu duschen. Und eine Waschmaschine. Und ein Bier. Oder sechs.

                                                                                                                                                Vollbepackt mit tollen Sachen mache ich mich also wieder auf den Weg zu dem Zeltplatz den ich mir auserkoren habe. Puh, ganz schön schwer dieses Bier. Die letzten Kilometer werden nochmal anstrengend. Da ich direkt neben der Landstraße entlang laufe ist es auch weder besonders reizvoll, noch in irgendeiner Weise entspannend. Egal Zähne zusammenbeißen und durch.

                                                                                                                                                Der Weg zieht sich, dann geht es endlich ab von der Landstraße auf ein Nebensträßchen, das zum Zeltplatz und einem Steinbruch führt.

                                                                                                                                                Endlich, der Zeltplatz. Ziemlich ruhig hier. Zu ruhig. Ja Scheiße! Geschlossen!

                                                                                                                                                Während ich mein Ziel-/Frustbier trinke rufe ich beim Zeltplatz in Grane an. Sehr gut die haben offen. Da laufe ich aber sicher nicht mehr hin. Internet, Google, Taxi. Die zweite Telefonnummer die ich ausprobiere führt zum Erfolg. Zwar versteht weder der gute Mann mich, noch ich ihn aber nach ein paar Minuten habe ich das Gefühl, dass er mich aufsammeln wird.

                                                                                                                                                Kurz darauf sitze ich frisch geduscht auf dem Zeltplatz in Grane. Kein besonders toller Platz. Die Waschmaschine scheint auch kaputt zu sein, aber das ist jetzt egal. Es gibt was richtiges zu Essen und kaltes Bier.

                                                                                                                                                Wie so oft, kam also auch diesmal noch eine Überraschung am Ende des Weges, aber das bin ich ja inzwischen gewohnt. Eigentlich hätte ich schon skeptisch werden sollen als bis zum Supermarkt alles super geklappt hatte.

                                                                                                                                                Alles in allem eine sehr schöne Tour. Das schlechte Wetter hat sich ein bisschen zum Glücksfall entwickelt. Dadurch habe ich einige wunderschöne Ecken entdeckt, die ich sonst niemals durchwandert hätte. Es macht mir nichts (mehr) aus, dass ich weder Vistvasselva noch Grunnvassdalen erreicht habe.

                                                                                                                                                Eine Weile hatte ich noch geplant in der letzten Woche Urlaub doch noch zum Grunnvassdalen zu laufen. Routen gäbe es genug. Nach einem Blick auf den Wetterbericht der nächsten Tage löst sich der Plan aber schnell in Luft auf. Eine Mischung aus miesem und passablem Wetter. Darauf habe ich jetzt echt keine Lust mehr. Die Routen die mich von hier aus interessieren würden führen alle auf 1000 Meter hoch. Das Risiko, dass ich wegen Null Sicht wieder abwarten muss ist mir zu groß.

                                                                                                                                                Außerdem sind die Osthänge auf dieser Höhe immer noch von großen und ziemlich steilen Schneefeldern bedeckt. Nein Danke.
                                                                                                                                                Es wird sich schon noch was anderes finden und die Sache mit dem Angeln würde ich eigentlich auch gerne noch ausprobieren…

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  • 18.06.2014
                                                                                                                                                  • 1591
                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                  AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                                  Da am Wasserfall hast Du ja ein echt traumhaft schönes Plätzchen erwischt! Und auch sonst gefällt mir die Gegend auf deinen Bildern ausnehmend gut! Vielleicht sollte ich mein Jameson-Fläschchen auch mal da spazieren tragen!?!

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                    • 03.08.2018
                                                                                                                                                    • 177
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [NO] Von der Freude am Scheitern

                                                                                                                                                    Vielleicht sollte ich mein Jameson-Fläschchen auch mal da spazieren tragen!?!
                                                                                                                                                    Das würde ich schon empfehlen :-)

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                      • 03.08.2018
                                                                                                                                                      • 177
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      Puh. Ich wollte gerade den Rest des Berichts einstellen, aber der neue Workflow ist jetzt wirklich oberhalb meiner Schmerzgrenze. Hut ab an die Admins. Ich bin mir sicher, ihr gebt euch alle Mühe. Mir ist das jetzt aber zu viel Aufwand. Ich stelle den Rest des Berichts mal als PDF ein. Von der Freude am Scheitern_Epilog_2.pdf
                                                                                                                                                      (die Linie gibts nur weil sonst alles andere auch Teil des Hyperlinks wäre :-))

                                                                                                                                                      Für alle die bisher mitgelesen haben, lasst euch nicht abschrecken. Das Dokument hat zwar 33 Seiten, aber das meiste sind Fotos :-)

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                                                                        • 1511
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        Eine Lehre, die man als Leser dieses Berichtes mitbekommt, lautet: Scheitern kann schön, vergnüglich und unterhaltsam sein.
                                                                                                                                                        Danke für´s Mitnehmen!

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                          • 03.08.2018
                                                                                                                                                          • 177
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          Danke schön :-)

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                                                                            • 18.06.2014
                                                                                                                                                            • 1591
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            Klappt auch als pdf! Und endlich mal eine Empfehlung, wo man nicht hinreisen muss. Da wird die Wunschliste nicht noch länger!

                                                                                                                                                            Kommentar