• TilmannG
    Fuchs
    • 29.10.2013
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    [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.8348015
    Längengrad 16.5234375
    Im heißen Sommer 2019 mit meiner Frau Susanne unterwegs.

    Vorweg: Für mich waren es nach Grönland 2017 die ersten harten Rucksacktouren. Im März 2018 hatte ich mir auf Skitour in einer an sich harmlosen Lawine ein Knie verdreht: Kreuzbandriss mit komplexen Begleitverletzungen. Das Knie ließ sich lange nicht beugen und konnte daher erst nicht operiert werden. Im Juni wurde in einer ersten OP ausgeräumt und 50% des Meniskus entfernt. Das Kreuzband wurde dann erst im Oktober ersetzt.
    Ab Ostern 2019 war ich wieder fußläufig unterwegs (auch Norwegen), Ski waren noch verboten. Es bestand noch eine erhebliche Disbalance in der Muskulatur. Zwischen Ostern und Sommer konnte ich diese mit 20 Wochenstunden Sport (Fahrrad, Mucki-Bude) und selbstgebastelten Reha-Übungen einigermaßen ausgleichen. Im Sommer fühlte ich mich dann sehr fit, war aber unsicher, was das Knie zu hohen Gewichten im weglosen Gelände so sagt. Aber die Lust auf Zelttouren und anspruchsvolles wegloses Gelände war da. Daher haben wir Routen ausgesucht, die Ausstiegsmöglichkeiten bieten und von der Länge her nicht überhart sind. Die Anreise erfolgte mit dem PKW, um im schlechten Fall auch etwas anderes unternehmen zu können.
    Vorher hatte ich noch 2x3 Tage in den Alpen mit leichten Hochtouren und anspruchvollen Wanderungen. Nach der ersten Runde dort hatte das verletzte Knie völlig zugemacht und war wieder sehr steif. Es war also ungewiss, was so geht, aber wir wollten es einfach probieren.

    Auf meiner website gibt es im blog eine Galerie mit höher aufgelösten Fotos vor grauem Hintergrund

    In diesem Bericht wird es vier Abschnitte geben:

    I. Svartisen
    Die Umrundung des östlichen Eisfeldes auf Slartis Route. Mit einer Gipfeleinlage und Abkürzung am Schluss.
    Unsere Route - map
    (Kein GPS-Track! Alle Routen sind handgemalt, zwar mit Sorgfalt, aber nachträglich)


    II. Zwischen Rago NP und Storå entlang der Grenze.

    Meist auf der Route von Vobo 2017, mit Variationen von BernieHH und eigenen.
    Unsere Route - map
    (Kein GPS-Track! Alle Routen sind handgemalt, zwar mit Sorgfalt, aber nachträglich)


    III. Tagestouren auf Steigen und Engeløya



    IV. Noch eine kurze Tour ins Lurfjell südlich von Bodø
    Diese Route - map
    (Kein GPS-Track! Alle Routen sind handgemalt, zwar mit Sorgfalt, aber nachträglich)
    Zuletzt geändert von TilmannG; 18.01.2021, 12:14.
    http://www.foto-tilmann-graner.de/

  • TilmannG
    Fuchs
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    #2
    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…


    I. Ums schwarze Eis bei 30°C

    1. (halber)Tag (27. Juli) Hochwasser

    Den Vormittag verbrachten wir noch auf der Straße, waren um 6 Uhr am Mayavatnet gestartet und haben die Klimaanlage bald angemacht. Schon im Røvassdal hatten uns die Wasserstände nicht wirklich gefallen, die Svartisåga kam mit ihrem Flussbett nicht ganz aus. Ein schneereicher Winter und die aktuelle Hitzewelle zeigen Wirkung. Der Svartisvatnet hatte dann natürlich auch Hochwasser, der Pfad am Ufer war gesperrt. Wir mussten also das Touristenboot nutzen. Die anderen Fahrgäste sind zum Gletscher geeilt, wir trotteten hinterher. Ein Fallwind kommt zwar vom Eisfeld, es hat sich trotzdem wie im Heißluftföhn angefüllt. Bald konnten wir den Weg verlassen, schnell waren die Touristen nicht mehr zu sehen. Auf Felsplatten ging es meist bequem oberhalb des Austerdalsvatnet dahin, gelegentlich von kleinen Absätzen unterbrochen. Und immer wieder lief Schmelzwasser aus Schneefeldern über den Granit. Wirklich glatt ist es aber nur dort, wo Wasser permanent läuft und dicke schwarze Algen wachsen, nach einiger Zeit kann man das lesen. Richtig unheimlich bzw. schlicht schlecht wurde es mir beim Blick in die Strudellöcher, die den See künstlich regulieren.









    Nach nur wenigen Stunden lockte fast am Ende des Sees eine kleine Halbinsel mit einem schönen Zeltplatz. Ganz friedlich war es freilich nicht, gegenüber brüllte der Gletscherfluss des Austerdalsisen. Wenn das im Vesterdal auch so zugeht, kann diese Tour ganz schnell beendet sein.







    2.Tag (28. Juli) Buschhacken und Wassertreten

    Früh sind wir unterwegs, in der kurzen Nacht hat es ein bisschen abgekühlt. Den Zufluss zum Austerdalsvatnet furten wir zweimal und ohne Probleme. P 302 (die Wasserscheide im Austerdal) passieren wir nördlich und steigen anschließend an der nördlichen Talseite hinunter. So vermeiden wir (fast) die Kletterstellen, handeln uns dafür aber wüstes bushwhacking an steilen Hangtraversen ein (Gegenläufig wäre diese Routenwahl wohl zu steil). Kurz geht es in der Talsohle und südlich des Baches mal besser, dann wechseln wir wieder in das Busch- und Sumpfgelände der orogr. rechten Talseite. P 240 beschert uns tolle Aussicht und einige zusätzliche Steilstufen, die umgangen oder beklettert werden wollen (besser nördl. umgehen). Im Zickzack, immer wieder Felsabsätze durchs Buschwerk umgehend, erreichen wir schließlich einen Felskopf am Glomdalsvatnet.




    bei P240, im Talschluss, rechts über Susanne P302

    Wir müssen kurz durch den Fluss und genießen die Abkühlung so sehr, dass wir gleich im See weiterlaufen. Immer auf einer Sandbank, das Wasser meist satt bis zum Oberschenkel. Fast 1km sind wir so am kneippen, dann bricht die Sandbank plötzlich steil ab (an der Felsklippe westl. des Ferienhauses). Bevor ich mit Rucksack in der Tiefe des Sees verschwinde, kann ich das gerade noch erkennen. Also zurück zum Ferienhaus, das die Besitzer bevorzugt per Boot anlaufen. Wir schwimmen noch eine Runde, dann können wir oben am Haus im brusttiefen Gras einen kleinen Pfad ertasten, der uns über die Klippe zur Bucht mit der Bootshütte führt. Ein deutlicherer Pfad führt hinauf zum ehemaligen Hof, der wohl als größeres (Schul?)-Ferienheim genutzt wird. Es ist niemand da und alles zu. Wir dösen im Schatten vor uns hin und ziehen nachmittags weiter.







    Für Mo I Rana sind heute 30°C im Schatten angesagt, die wird es hier auch haben. Schatten hat es erstmal auch, während wir auf dem netten Pfad zum Pikhaugan schwitzen. Den Schatten mögen aber auch die Mücken und es gibt heftige Attacken von Bremsen. Auf dem Pikhaugan flimmert dann die Luft wie in der Wüste. Susanne leidet, ich schaffe immer noch mal ein paar extra Schritte um hinab ins Glomdal zu gucken - ein tolles Ziel für Bergsteigen und Packrafting.





    Am Øvre Pikhaugvatnet nutzen wir dann die erste Gelegenheit zum campen und liegen erstmal platt im Schatten des Zeltes. Abends kraul ich noch durch den See und auch Susanne ist wieder fit für einen kleinen Aussichts-Spaziergang. Und wir inspizieren die idyllische Mini-Hütte des Staatsforstes.
    Es war ein langer Tag mit richtig hartem Gelände im Austerdalen. Ich bin super glücklich, der Härtetest scheint bestanden. Das Knie ist schmerzfrei, die Muskulatur trotz der Strapazen nicht verspannt.



    Zuletzt geändert von TilmannG; 18.01.2021, 12:16.
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    • TilmannG
      Fuchs
      • 29.10.2013
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      #3
      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

      3.Tag (29.Juli) Zwischen den Eiskappen

      Entlang des Sees und dann auf Gras leicht abfallend geht es flott dahin. Ca. 100m vor dem Fluss, der vom Kampliis herunterkommt, führen Steinmänner ins Birkengestrüpp. Auf letzten Pfadspuren, immer mal von Felsabsätzen unterbrochen, geht es steil hinab in die Talsohle. Die erste Furt heute durch den Gletscherfluss ist offensichtlich, viele kleine und fünf weitere seriöse sollten folgen. Übers Geröll stolpern wir entlang des Flatisvatnet, immer wieder müssen wir hinüber zu den Gletscherzungen schauen - oder was davon übrig geblieben ist, denn überall strömt das Schmelzwasser.











      Im Vesterdalen läuft es sich erst mühsam, dann wird es flacher und ein bisschen zügiger. Die letzten beiden Flüsse, die beim Nunatak vom östl. Svartisen herunter strömen, zwingen uns zu Anstiegen am Hang, um Furtmöglichkeiten zu finden. Die Furten sind schwer, das Wasser hat viel Druck, kommt direkt aus dem Gletscher und ist entsprechend eisig.


      Hauptfluss


      Rückblick


      Rückblick ungefähr beim nedre Terskaldvatnet


      Und es war doch schonmal jemand hier und hat sein Mützchen verloren...

      Der nedre Terskaldvatnet ist (entgegen der neuen Karte) per Stollen ins Stauseesystem eingebunden, er hat keinen Abfluss mehr und ist um 7-10m abgesenkt. Das ist schon eine Weile her, die Wunden sind verheilt und es gibt einen schönen Zeltplatz - eine fast idydllische Oase zwischen Eiskappen und dem überall strömenden Wasser.





      Zuletzt geändert von TilmannG; 19.11.2019, 23:52.
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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
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        #4
        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

        Wow - das sind erstklassige Bilder von einer knackigen Tour in einem vertrauten und geliebten Gebiet ... bin dabei!

        Deine Übersichtskarte kann ich leider nicht anschauen: zuerst muß man sich bei google anmelden, und dann braucht´s noch eine Berechtigung ... aber egal: Deine Beschreibung ist so exakt, daß man´s auch auf norgeskart gut nachverfolgen kann.

        Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind schon faszinierend... und wenn man die Aussicht auf so eine Tour hat, dann auch die Motivation für´s Reha-Programm.

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        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
          • 1352
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          #5
          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

          Danke!
          Die Karten habe ich eben freigegeben, müsste jetzt für alle funktionieren.

          Grüße von Tilmann
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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          • Freedom33333
            Dauerbesucher
            • 09.09.2017
            • 900
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            #6
            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

            Das sieht doch schonmal sehr vielversprechend aus, freue mich auf euren Bericht.

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            • HO
              Erfahren
              • 04.02.2016
              • 193
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              #7
              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

              Danke für den schönen Bericht! Die Strudellöcher sind schaurig! Gibt es dort ein Stollensystem zur Stromgewinnung?
              Freue mich auf mehr

              Gruß! Gert

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              • ChuckNorris
                Erfahren
                • 03.08.2018
                • 177
                • Privat


                #8
                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                Sehr schönes Gebiet. Gerade das Glomdalen ist mit den Gletschern zu beiden Seiten schon sehr beeindruckend. Ich bin 2014, auch in einem brutal heißen Sommer da durch. Die üblen Bremsen habe ich noch sehr gut in Erinnerung. Wir sind damals komplett unten am Fluss gelaufen, wodurch wir dann doch sehr langsam vorangekommen sind.

                Ich bin mal so frei und hänge ein Bild vom Bjørnefossen am Flatisvatnet dazu, der war bei dir wohl leider fies im Gegenlicht:


                Bin gespannt wie es weiter geht.

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                • TilmannG
                  Fuchs
                  • 29.10.2013
                  • 1352
                  • Privat


                  #9
                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                  4.Tag (30. Juli) weißer Sumpf

                  Um 5.30 Uhr laufen wir los, es ist angenehm frisch. Im kurzen Zufluss vom Kjølvatnet markieren Steinmänner eine Furt, doch der Fluss hat viel Druck dort und die Tiefe ist nicht einsehbar. Direkt im Ausfluss vom Kjølvatnet geht es ganz gut, zwar bis zur Unterhose im Eiswasser, aber sonst gut kalkulierbar. Den øvre Terskaldvatnet lassen wir aus und passieren P 816 nördlich. Das weitere Gelände ist unübersichtlich, aber beim Bach, der in See 720 hinunter läuft, wissen wir wieder wo wir exakt sind. Am Sattel südl von P 957 gibt’s Pause und gute Aussicht (aber Bernie hatte schöneres Licht hier ;).




                  Storglomvatnet




                  Kjølvatnet und Snøtinden

                  Der Übergang zum Gletscher zieht sich ein bisschen, um 9.00 Uhr stehen wir auf dem Eis. Erst ist es aper, noch seilfrei geraten wir ein bisschen zu hoch und müssen immer mehr Spalten umlaufen. Dann legen wir doch das Seil an - und sind sehr froh darum. Inzwischen laufen wir nur noch im Wasser, unter einer dünnen Schneedecke ist totaler Sumpf. Es ist nicht mehr erkennbar, wo Spalten oder Schmelzwasserrinnen verlaufen. Die Löcher sind auf diesem Gletscher sicher moderat dimensioniert, das kurze 30m Halbseil erscheint mir ein akzeptabler Kompromiss, aber ohne würde ich hier keinen Schritt mehr laufen.
                  Dann wird die Auflage etwas kompakter, es bleibt anstrengend und die Sonne knallt schon wieder erbarmungslos. Die Idee, den Istind noch mitzunehmen, haben wir längst aufgegeben. Eine große Rentier-Herde scheint etwas leichtfüßiger unterwegs gewesen zu sein...


                  Spidstinden im Hintergrund





                  Die Zunge, die uns nun zügig hinunter zum Bogvatnet führt ist interessanterweise bis unten kompakt verfirnt (währende der parallele Fingerbreen komplett ausgeapert ist).
                  Unterwegs entdecke ich eine Möglichkeit, auf die beiden Gipfel 1564 südl des Spidstind hinauf zu kommen, und so bleiben wir am See. Die Nachmittag verbringen wir dösend und versuchen, im Zelt Schatten zu finden.

                  5. Tag (31.Juli) Gipfel-Dreieck

                  Schnell wird das Zelt am Rand des Fluss-Deltas kleiner, auf den steilen Wiesen-Hängen kommen wir gut voran. Sie führen hinauf auf den Rücken, der von unserer Gipfelgruppe nach Osten zieht. Kurz bevor wir den Scheitel erreichen, schaut eine Rentier-Mama mit ihrem Jungen um die Ecke. Sie trägt einen dicken Sender am Hals, beide sind schnell wieder verschwunden, wohin wissen wir nicht, den auf der anderen Seite geht es steil hinab auf den zerrissenen Gletscher.





                  Wir folgen nun dem Rücken, eine kurze Kletterstelle, ein steiles Firnfeld, dann führen sanfte Hänge zum ersten Gipfel. Dort entdecken wir, dass der Übergang zum Spidstind, den wir eher nicht im Sinne hatten, zwar seine Länge hat, aber technisch harmlos ist. Und so spazieren wir über Firnfelder und Blockgrate hinüber und anschließend noch zum westl P 1564.


                  Der östl P1564 (beim Abstieg fotografiert). Die Route führt weiter über den felsdurchsetzten Rücken und direkt hinauf, über das Firnfeld knapp links der Gratschneide




                  Dieses Panorama vom östl P1564 ist größer hinterlegt. In Bildmitte der west P1564, links davon Istinden, rechts Storglomvatnet und Helgelandsbukken, der über das Eisfeld schaut


                  Spidstinden in der Mitte

                  Den ganzen Tag sind wir seilfrei, es gibt keine Schwierigkeiten, dafür ausgiebig Aussicht: über beide Eisfelder des Svartis, hinunter ins Gråtådal, Weitblicke von Bergen in Schweden bis zu den Lofoten.










                  auch dieses Panorama, nun vom Spidstind, ist größer hinterlegt


                  die Route vom Vortag über das östl Eisfeld


                  die Spalten vom Anriss des Fingerbreen reichen weit in den flachen Bereich

                  Den Abstieg nehmen wir nach der Kletterstelle direkter, schnell führen uns Schneefelder hinunter zum Zelt.
                  Oben über den Eisfeldern hatten wir frische Luft, doch die intensive Sonne hinterlässt bei Susanne, die eigentlich ziemlich robust ist, ihre Spuren: Verbrennungen auf den Handrücken und allergische Reaktionen. Und so ist sie froh, wieder im Schatten zu sein - und bekocht zu werden.







                  Zuletzt geändert von TilmannG; 24.11.2019, 21:48.
                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                  • TilmannG
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                    • 29.10.2013
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                    #10
                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                    Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                    Sehr schönes Gebiet. Gerade das Glomdalen ist mit den Gletschern zu beiden Seiten schon sehr beeindruckend. Ich bin 2014, auch in einem brutal heißen Sommer da durch. Die üblen Bremsen habe ich noch sehr gut in Erinnerung. Wir sind damals komplett unten am Fluss gelaufen, wodurch wir dann doch sehr langsam vorangekommen sind.

                    Ich bin mal so frei und hänge ein Bild vom Bjørnefossen am Flatisvatnet dazu, der war bei dir wohl leider fies im Gegenlicht:
                    ...
                    Danke, gern. Der Bjørnefossen war wirklich noch im Schatten, den fotografierten Fall weiter oben fand ich nicht schlechter. Wenn man bedenkt, dass durch die Regulierung des Terskaldvatnet einiges Wasser abgeht...
                    Das Glomdalen sah von oben sehr spannend aus. Ich hatte im Vorfeld lang nach einer Route auf den Steintind gesucht, aber dazu müsste man über den Fluss. Wie gesagt eine interessante Ecke um mit Packraft, Steigeisen und einem kleinen Rockset unterwegs zu sein - und mit Muße...
                    Grüße von Timann
                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                    • TilmannG
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                      • 29.10.2013
                      • 1352
                      • Privat


                      #11
                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                      Zitat von HO Beitrag anzeigen
                      Danke für den schönen Bericht! Die Strudellöcher sind schaurig! Gibt es dort ein Stollensystem zur Stromgewinnung?
                      ...
                      Ich glaube nicht, das dient wohl nur der Kontrolle/Absenkung des Wasserspiegels, aus Furcht vor einem Abbruch des Gletschers.
                      Das Wasser kommt weiter unten wieder ans Tageslicht und donnert in den Svartisvatnet
                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                      • ChuckNorris
                        Erfahren
                        • 03.08.2018
                        • 177
                        • Privat


                        #12
                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                        Wenn man bedenkt, dass durch die Regulierung des Terskaldvatnet einiges Wasser abgeht...
                        Ich tue mir ein bisschen schwer den Wasserstand auf deinem Bild oberhalb des Flatisvatnet einzuschätzen, aber es ist auf jeden Fall deutlich weniger als damals. Wie ist denn deine Einschätzung? Hätte man den Fluss dort oder weiter oberhalb furten können?

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                        • TilmannG
                          Fuchs
                          • 29.10.2013
                          • 1352
                          • Privat


                          #13
                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                          Der Fluss hatte reichlich Wasser, den hätte man definitiv nicht furten können.
                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                          • Borgman
                            Dauerbesucher
                            • 22.05.2016
                            • 768
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                            Toll, es geht los! Und gleich mit so hammergeilen Bildern! Dein Bericht bringt schon mit dem ersten Teil meine Urlaubspläne für nächstes Jahr gefährlich ins Wanken… ich muss da noch mal hin… und auch auf den Gletscher.

                            Damals habe ich versucht, den Fluss oberhalb des Bjørnefossen zu furten und gerde noch rechtzeitig aufgegeben.

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                            • ChuckNorris
                              Erfahren
                              • 03.08.2018
                              • 177
                              • Privat


                              #15
                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                              Das habe ich beinahe überlesen:
                              Ich hatte im Vorfeld lang nach einer Route auf den Steintind gesucht, aber dazu müsste man über den Fluss.
                              Es gibt ein gutes Stück nördlich vom Glomsdalsvatnet eine Brücke über die Glomaga. Weiß nicht ob das was gebracht hätte.

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                              • vobo

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                                • 01.04.2014
                                • 734
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                Hurra, schon ein erstes Schmankerl mit Bildern vom Svartisen ... diese Gletscherwelten sind nochmal was ganz anderes als die Fjorde. Wunderschön. Ich freue mich - Eure Strecke hat mich neugierig gemacht.

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                                • TilmannG
                                  Fuchs
                                  • 29.10.2013
                                  • 1352
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                  Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                  Es gibt ein gutes Stück nördlich vom Glomsdalsvatnet eine Brücke über die Glomaga. Weiß nicht ob das was gebracht hätte.
                                  Die wärs in der Tat gewesen. Habe sie erst jetzt, nach deinem Hinweis, auf den Satbildern von GE und Kartverket entdeckt. Aber nur dort - auf keiner der Karten ist sie verzeichnet.
                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                  • TilmannG
                                    Fuchs
                                    • 29.10.2013
                                    • 1352
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                    6. Tag (1. Aug) einsame Pfade

                                    Den Bogvatnet umrunden wir nördlich. Das ist von unserem Camp aus sowieso plausibel. Am SW-Ufer würde steiles Gelände mit zahlreichen Schneefahnen bis an Wasser eine sonst vielleicht direktere Routenwahl eher etwas gewollt machen.
                                    Als wir auf den undeutlichen Pfades treffen, zeltet dort ein Angler aus Bodø. Hier ist noch Schatten, er wird gerade munter. Gestern ist er über den Pass aus dem Beiardal gekommen, ein kurzer Weg, eine unser Eingangs erwähnten Ausstiegsmöglichkeiten. Später, bereits am E-Ende des Sees, zieht eine riesige Ren-Herde im Streiflicht durch die Flanke des Bogfjellet. Und gegenläufig eine kleine Gruppe, mit dabei wohl unser Muttertier mit dem markanten Senderband von gestern. Damit wären dann die Begegnungen auf dieser Runde aufgezählt…wenn ich von den beiden Kampfjets absehe, die täglich einmal im Tiefflug durch die Täler hier donnern. Gestern konnten wir auf sie herunter schauen…




                                    Rückblick auf den Bogvatnet, links hinten der Abstieg vom Eisfeld, rechts sieht man P1564 gerdade nicht mehr

                                    Der Fluss aus dem Bogvatnet verschwindet sehr plötzlich und spektakulär in einem Betonloch, aber sonst gibt es keine Eingriffe in die Natur. Im Weiterweg hinunter zu Blakkågå verliert sich der Pfad gelegentlich in ein paar feuchten Stellen. Auch die Blakkågå ist am Oberlauf angezapft, entsprechend unproblematisch die Furt. Den Pfad verlieren wir hier, aber auch das ist kein Problem. Nach 50 Metern durch die Büsche steigen wir orogr. links im nedre Fossbekken auf. Oberhalb der Buschgrenze schwenken wir dann nach SW, bald kommen die Steinmänner und manchmal auch ein Pfad wieder dazu. Es folgt eine lange, angenehme Wanderung mit spektakulären Blicken auf die Zungen des Svartis und ins immer wilder werdende Blakkådal. In der letzten Stunde vor der Hütte wird es unübersichtlicher, die Blakkådalshytta selbst liegt in einem kleinen Wäldchen. Wir tippeln noch ein kleines Stück weiter und zelten auf einem Felsrücken oberhalb des ersten brauchbaren Seechens. Über die Felsen können wir hinunter zum Baden.


                                    Fingerbreen


                                    Das Tal des Lappbreen





                                    7.Tag (2.Aug) immer noch einsam, nun im Bergwald

                                    Im Hüttenbuch waren in dieser Saison gerade mal 25 Übernachtungen verzeichnet, entsprechen schmal bleibt des Weglein. Man findet es jetzt besser, im Wald geht es dann auf und ab, und gelegentlich braucht man auch mal die Hände - wir sind froh über diesen alpinen Steig. Und brauchen auch im Abstieg den ganzen Vormittag bis hinunter.
                                    Das Blakkådal selbst ist so interessant wie wild, herrliches Abenteuergelände mit sonst weglosem, aber nicht völlig undurchdringlichem Bergwald. Der Fluss ist mächtig, trotz der Entnahme im Oberlauf, furten kann man ihn wohl nicht.


                                    Blakkågå und Bjellådalen

                                    Für mich bleibt noch ein Marsch auf der Straße hinauf zur Touristenstation am Svartisvatnet, nur mit crogs und 8km ohne einmal stehen zu bleiben. Vier PKW fahren hinauf, Touristen, die Platz hätten, aber Angst vor fremden Männern haben. Dabei habe ich jeden Tag gebadet!

                                    Fazit dieser ersten knappen Woche: Eine grandiose Tour, habe selten so eine abwechslungsreiche Runde machen können, jeder Tag ist in völlig anderem Gelände. Aber eher nichts für Einsteiger und Schlechtwetter. Vielen Dank an Slarti für die Anregung!
                                    Zuletzt geändert von TilmannG; 21.11.2019, 16:54.
                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                    • berniehh
                                      Alter Hase
                                      • 31.01.2011
                                      • 2501
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                      Der nedre Terskaldvatnet ist (entgegen der neuen Karte) per Stollen ins Stauseesystem eingebunden, er hat keinen Abfluss mehr und ist um 7-10m abgesenkt.
                                      Es macht mich wütend daß die Seen in dieser schönen Gegend jetzt auch schon von der Stromindustrie verunstaltet werden.
                                      Der nedre Terskaldvatnet liegt doch noch im Grenzbereich eines Nationalparks,
                                      Zum Zeitpunkt als ich da 2013 durchgewandert bin war der Wasserstand (noch?) nicht abgesenkt

                                      Ansonsten habt Ihr eine wirklich schöne Tour gemacht und die Fotos sind der absolute Hammer
                                      Bin sehr gespannt wie es weitergeht
                                      www.trekking.magix.net

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                                      • Fjaellraev
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                                        • 21.12.2003
                                        • 13981
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                        Etwas OT, aber das Nedre Terskaldvatnet wird schon seit 1955 für die Stromproduktion genutzt, welchen Wasserstand man sieht ist vom Zeitpunkt der Tour und dem aktuellen Zu- und Abfluss abhängig.
                                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                        nur unpassende Kleidung.

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                                        • TilmannG
                                          Fuchs
                                          • 29.10.2013
                                          • 1352
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                          Nun, zumindest die letzten Jahre scheint der Wasserspiegel relativ stabil gewesen zu sein. Es gibt wie fotografiert eine schöne Ufervegetation. Eine alte Wasserstandslinie ist noch sichtbar, ca 7-10m über dem aktuellen Ufer, aber immer noch unter der Höhe des ehemaligen Abflusses. Diese Linie dürfte dem in der Saltfjellkarte 2014 mit angegeben 691m Wasserspiegel entsprechen (693m bei UT und Kartverket). Wenn man bei Kartverket zwischen Flyfoto und Kart wechselt, sieht man schön den Unterschied zwischen aktuell und dieser Linie.
                                          Grüße von Tilmann
                                          Zuletzt geändert von TilmannG; 24.11.2019, 21:52.
                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                          • Shades
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                                            • 21.08.2015
                                            • 642
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                            OT: "Es macht mich wütend daß die Seen in dieser schönen Gegend jetzt auch schon von der Stromindustrie verunstaltet werden."

                                            Wir waren ja dieses Jahr auch genau in dieser Gegend. Hatte mich zuerst gefragt, ob ich die künstlich aufgestauten oder angezapften Seen ganz schlecht finden soll. Aber letztlich schien es mir nicht so schlimm. Ich hatte bspw. nicht den Eindruck, dass durch das Aufstauen des Storglomvatnet eine ganz einzigartige Landschaft verloren gegangen ist. Im Gegenteil schien es mir eher, dass eine sehr schöne neue Seenlandschaft entstanden ist.

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                                            • TilmannG
                                              Fuchs
                                              • 29.10.2013
                                              • 1352
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                              II. Grensleden-Variationen

                                              Hier nochmal der Link zu dieser Route: map
                                              (Kein GPS-Track! Alle Routen sind handgemalt, zwar mit Sorgfalt, aber nachträglich.)

                                              Es hat abgekühlt, die nächsten Tage wird es Wolken haben, aber erstmal noch trocken bleiben. Ums Knie mach ich mir keine Gedanken mehr, wir wollen gleich weiter machen.
                                              Am Transfertag gehen wir ab Lakshol noch etwas spazieren, folgen der Nordfjordelva bis zur Hängebrücke am Storforsneset. Wunderschöne grüne Farben. Aber weglos dem Fluss weiter zu folgen wird uns bald zu mühsam und zu sumpfig.







                                              Weiter flussabwärts bei Nordfjord finden wir gutes Zeltgelände, das wir mit einem riesigen Wohnmobil teilen müssen. Während wir so am räumen sind, verschwindet jedoch der vermeintliche Badesee - die Flut vom nahen Meer hatte den Fluss gestaut, das Wasser blieb jedoch salzfrei.




                                              morgens um 5 Uhr ist der See wieder da


                                              drei Wochen später sind wir nochmal hier. Das gleiche Spiel, die Farben sind nur wenig anders...



                                              1. Tag (4.Aug) Aufstieg zum Hammer

                                              Ab Nordfjord folgen wir erst dem Wanderweg zum Litlvervatnet. Norwegen hat viele Wasserfälle, manche nehme ich gar nicht mehr war, aber der (fast) 300m Fächer des Litlverivassfoss ist wirklich wunderschön, auch ohne Sonne.









                                              Nach einer ausgiebigen Fotopause laufen wir wieder ein Stück zurück und verlassen dann den Weg. Kurz über ein paar bemooste Blöcke, dann geht es auf Tundra steil, aber gar nicht unkomfortabel, hinauf zum Svenskhammaren. Den eigentlichen Hammerkopf können wir auf einem Schneefeld umgehen und rechts liegen lassen. So treffen wir am Råggejavrre auf die Steinmannroute über den Litlvervasshamran.
                                              Viel Schnee hat es hier, sommerlich verfestigt läuft er sich ganz gut. Die Richtung ist offensichtlich, da müssen wir nicht jeden Steinmann suchen und laufen gern und flott noch weiter, auch nach 1000Hm Anstieg mit schwerem Rucksack. Für ca 13 Tage Nahrung ist dabei, dafür keine alpine Ausrüstung, außer je einem Eispickel, für steile Schee- oder sonstige Stufen.
                                              Leider hängen wir jetzt in tiefen Wolken, von den Blicken hinunter ins Storskogdal hatte ich mir viel versprochen. Beim Abstieg hinunter zum Boadnjasjroahtte holen wir ein bisschen nach S aus und nutzen ein steiles Firnfeld. Dabei stören wir eine kleine Herde Renntiere, die in alle Richtungen davon springen. Einige Stunden später, wir haben längst gekocht, sammeln sie sich noch auf dem Gletscherfleck und scheinen das Ereignis zu debattieren.
                                              Wir finden einen Zeltplatz beim Ausfluss des Boadnjasjroahtte, direkt an der Abbruchkante, in der Hoffnung auf einen Aufriss.





                                              2. Tag (5.Aug) Im Nebel nach Schweden

                                              Leider wird nicht aus den schönen Tiefblicken, heute sitzen wir wirklich im Nebel. Ein bisschen traurig, da wäre eine alternative Route unten im Rago NP schöner gewesen. Wir haben jetzt Sichtweiten von unter 50m. Eigentlich sollte im moderaten Gelände hier die Grundrichtung E problemlos einzuhalten sein, doch es gibt immer wieder Möglichkeiten Schleifchen zu laufen. Und die nutzen wir fast alle. Irgendwann ignoriere ich die Steinmännchen und hantiere nur mir GPS und Kompass, damit geht es etwas zügiger. Und irgendwann sind wir dann in Schweden.
                                              Zögerlich schält sich der Virihaure aus dem Nebel. Jetzt hat es deutlich weniger Schnee, aber in Bachgräben und an Geländekanten zeugen mächtige Einwehungen noch von einem schneereichen Winter. Manche sind gefährlich unterspült. Wir traversieren ein paar Hänge direkt zum Rahkojavrre und kommen flott voran, bis sich uns der Rastesjavrasj krakenartig in den Weg stellt. Wir probieren es erst westlich, doch steile Hänge, Felsstufen und eben diese unterspülten Schneefelder direkt über dem Wasser lassen uns umkehren. Doch warum nicht mitten durch die Ebene des Sees? Sein letzter Krakenarm liegt noch im Weg, nur ein paar Meter breit. Der sieht schon tief aus, und heute ist es wirklich nicht mehr warm. Splitternackt probiere ich es erstmal ohne Rucksack und bin gleich bis zur Brust im Wasser. Also doch 1km außen herum…



                                              Als der Fluss vom Guovddelisjavrasj hinzukommt, furten bequem wir bequem auf die orogrf linke Seite und finden dort auch einen netten Zeltplatz.

                                              Zuletzt geändert von TilmannG; 18.01.2021, 12:19.
                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                              • blackteah
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                                                • 22.05.2010
                                                • 779
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                Fantastische Bilder, einfach nur traumhaft. Danke!



                                                Das sieht ja krass aus! Kannst du dazu mehr sagen? Du meintest, es wäre künstlich angelegt, weißt du wieso es so gelöst wurde und nicht mit einer klassischen Staumauer / Abfluss?

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                                                • Ljungdalen

                                                  Alter Hase
                                                  • 28.08.2017
                                                  • 3014
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                  Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                                                  Das sieht ja krass aus! Kannst du dazu mehr sagen? Du meintest, es wäre künstlich angelegt, weißt du wieso es so gelöst wurde und nicht mit einer klassischen Staumauer / Abfluss?
                                                  Der See entstand überhaupt erst im 20. Jh. durch Gletscherschwund - siehe Karte von 1901 (revidiert 1931) - und wurde dann vom Gletscher Richtung Osten begrenzt/gestaut. Der ging dann weiter zurück bzw. der Eisdamm wurde brüchig, und um eine (unkontrollierte) Flut/Durchbruch zu verhindern, baute man 1940 diese(n) Stollen. Blieb dann einfach als Abfluss, auch nachdem sich der Gletscher ganz vom See (dem neu entstandenen Austerdalsvatnet) zurückgezogen hatte.

                                                  Pläne aus den 1980ern, das für die Stromerzeugung zu nutzen, wurden 2001 endgültig ad acta gelegt.

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                                                    Dauerbesucher
                                                    • 01.04.2014
                                                    • 734
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                    Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                    Leider wird nicht aus den schönen Tiefblicken, heute sitzen wir wirklich im Nebel. Ein bisschen traurig, da wäre eine alternative Route unten im Rago NP schöner gewesen. Wir haben jetzt Sichtweiten von unter 50m.
                                                    Echt schade, dass ihr die Blicke nicht mehr genießen konntet, aber irgendwann hat es dann ja offenbar aufgeklart. Ob im Nebel der Rago NP mit seinen bei Feuchtigkeit sehr glatten Felsen schöner gewesen wäre, würde ich aber eher bezweifeln ...

                                                    Dass der Weg westlich des Rastesjavrasj so steil sein würde, hat mich echt überrascht. Sowohl Bernd als auch Du habt es ja jetzt so beschrieben.

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                                                    • TilmannG
                                                      Fuchs
                                                      • 29.10.2013
                                                      • 1352
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                      @Ljungdalen
                                                      Danke für die Infos! Die historische Karte ist super interessant. Der Flatisvatnet wurde also auch erst spät im 20 Jh geboren, während Kjølvatnet und beide Terskaldvatnen aussehen wie auf heutigen Karten.

                                                      @Vobo
                                                      Unten im Rago NP hatte es ja keinen Nebel, das wär schon gegangen. Und zum Fotografieren mag ich so gedämpftes Licht manchmal ganz gern. Aber wir können dort ja nochmal hin und eine andere Variation laufen. Es soll hier im Forum Menschen geben, die mehrmals in der Gegend waren
                                                      Westlich des Rastesjavrasj gibts halt ein paar Steilstufen, muss man auf Karte oder Satfotos nicht erkennen. Denke schon, dass man auch da durchkommt. Und die Schneefelder dort waren krass unterspült, du hattest das ja jetzt in der Ecke auch. Eigentlich lauf ich gern auf Schnee, aber das ist nicht kalkulierbar.
                                                      Über den Seearm, den wir zu furten versuchten, bist du übrigens einfach auf Schnee gelaufen.
                                                      Grüße von Tilmann

                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                                        • 31.01.2011
                                                        • 2501
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                        Ich bin begeistert!
                                                        Du must echt eine gute Kamera haben. Von allen Lapplandberichten, die ich bisher hier gelesen habe, finde ich deine Fotos mit am besten
                                                        www.trekking.magix.net

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                                                          • 29.10.2013
                                                          • 1352
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                          Hei lieber Bernd,
                                                          danke für dein Kompliment, dass mich natürlich sehr freut. Aber ich habe gerade hier im Forum schon viele gute Fotos aus dieser Gegend gesehen - und dass nicht immer zu würdigen gewusst. Einige (auch von dir) hatten sich in meinem Speicher unter der Schädeldecke festgesetzt und Lust auf diese Touren gemacht.
                                                          Auf dokumentarische Bilder habe ich diesmal schon beim Fotografieren oft verzichtet, manchmal fehlen die jetzt, aber Andere haben die ja bereits öffentlich gemacht. Wenns fotografisch interessant wurde, habe ich mir dafür viel Zeit genommen. Die besseren Fotos kommen noch, aber vermutlich hast du auf meiner eigenen Galerie schon mal vorgeschaut.
                                                          Mit meinem Kamerasystem (KB-Sensor) und den verwendeten Brennweiten (3 Zooms: 16-35, 24-70, 70-200, alle f4 mit Stabi) bin ich sehr zufrieden - und vertraut. Ich glaube nicht, dass Unterschiede bei der fotografischen hardware im Internet schnell sichtbar werden. Natürlich hätte ich es gern ein bischen leichter und kompakter, hänge aber am Sensor in KB-Größe und vor allem am optischen Sucher. Wenn ich schon so viel da durch gucke, möchte ich da auch Natur sehen.
                                                          Grüße von Tilmann
                                                          Zuletzt geändert von TilmannG; 27.11.2019, 09:45.
                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                                            Fuchs
                                                            • 29.10.2013
                                                            • 1352
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                            3. Tag (6.Aug) Schwedisch Lappland für Neulinge

                                                            Morgens ist es strahlend schön, es sollte noch einmal ein sehr warmer Tag werden. Gestern wäre ich ja noch gern bis an den Vastenjaure gekommen, aber wir waren lang genug gelaufen und wollten uns nicht quälen. Jetzt geht es auf dem Tundraboden flott dahin und bald sind wir an der Renwächterstube. Aus einem gepflegten morgendlichen Toilettengang dort wird freilich nichts, das massive Häuschen liegt umgeblasen auf der Seite. Die Hütte selbst ist eine hermetische abgeschirmte und verschlossene Trutzburg. Eine Auskunft über die (Winter-)stürme hier, die in so manche Zeltdiskussion in diesem Forum Einzug finden könnte...



                                                            Im folgenden Abschnitt zur Hurreluokta geht es zwar ein bisschen rauf und ums Eck, aber auch das läuft sich angenehm und zügig. An der Furt des Hurrejåhkå treffen wir ein deutsche Paar, denen wir schon am Litlverivassfoss begegnet waren. Sie wollen weiter zum Padjelantaleden, für beide Seiten bleibt es der einzige Kontakt mit Menschen über viele Tage.




                                                            Im nun steileren Hang halten wir direkt und kompromisslos auf den Bakteglesjjavrasj zu. Die wenigen Büschlein sind nicht der Rede wert und bald ist der Blick frei auf den beeindruckenden Wasserfall. Die Furt unmittelbar am Seeausfluss ist angenehm erfrischend und natürlich machen wir am Logenplatz über dem Wasserfall eine Mittagspause. Ich brauche noch weitere Abkühlung und stelle mich für fotografische Spielereien in den Fluss kurz vor der Abbruchkante des Wasserfalls.









                                                            Wir sind ja das erste Mal in schwedisch Lappland und genießen den freien Blick über die endlosen Seen. Das Geläuf ist überraschend abwechslungsreich, und auch weglos kommt man zügig voran, was angesichts der Weite der Landschaft wiederum nicht verkehrt ist.
                                                            In der mehr kiesigen Fläche westl des Arajavrre wird es dann doch etwas zäher. Das große Schneefeld, dass am Ende hinauf zu einem namenlosen See auf dem Radtjevaratja führt, das will einfach nicht näher kommen. Ein junges Renntier tobt darauf herum und probiert sich im Galoppieren aus. Irgendwann sind auch wir oben auf dem Pass und beschließen spontan hier am Seelein zu bleiben.











                                                            Abends laufen wir noch zu P924 des Radtjevaratja und bestaunen die Weite und den Wald am Sallohaure. Und als es am Zelt schon dämmrig wird, schaut noch einmal das verspielte Renntier vorbei. Nur kurz bleibt es breitbeinig stehen und wirft ein staunenden Blick ins Zelt, die kleine und erschreckend ausgezehrte Mutter mahnt gleich zum Weiterziehen. Für den Fotografen ging das alles zu schnell, aber den Blick des Jungtieres werde ich trotzdem nicht vergessen.





                                                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                                              Dauerbesucher
                                                              • 09.09.2017
                                                              • 900
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                                                              #31
                                                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                              Aus einem gepflegten morgendlichen Toilettengang dort wird freilich nichts, das massive Häuschen liegt umgeblasen auf der Seite. Die Hütte selbst ist eine hermetische abgeschirmte und verschlossene Trutzburg. Eine Auskunft über die (Winter-)stürme hier, die in so manche Zeltdiskussion in diesem Forum Einzug finden könnte...


                                                              Na dann sei froh, dass du nicht drauf gesessen hast, als das Ding umgefallen ist.
                                                              https://www.youtube.com/watch?v=5-zDI6MxnYc&t=61s
                                                              (Offizieller Family Guy Kanal)

                                                              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                              Ich brauche noch weitere Abkühlung und stelle mich für fotografische Spielereien in den Fluss kurz vor der Abbruchkante des Wasserfalls.

                                                              Tja, ich habe ja auch jedes mal mit mir gerungen, ob ich mir die Mühe machen soll, extra Fotos von mir in guter Position anzufertigen. Zu zweit fällt die Entscheidung freilich deutlich leichter als mit der 10 Sekunden Selbstauslöserfunktion

                                                              So ein rotes Zelt in der Landschaft ist fotografisch immer wieder ein Highlight. Wäre das nicht in anderen Ländern so auffällig und hätte entsprechende Nachteile, hätt ich mir mein Unna auch in rot geholt.

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                                                                • 01.04.2014
                                                                • 734
                                                                • Privat


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                                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                Tja, ich habe ja auch jedes mal mit mir gerungen, ob ich mir die Mühe machen soll, extra Fotos von mir in guter Position anzufertigen. Zu zweit fällt die Entscheidung freilich deutlich leichter als mit der 10 Sekunden Selbstauslöserfunktion
                                                                OT: Ich nehme mal an, dass Du Deine Kamera auch über ein Smartphone steuern kannst. Da bietet es sich an, die Position zu überprüfen und dann vom Smartphone den Selbstauslöser zu starten. So bleiben 10 Sek, um das Smartphone wegzupacken und sich die Haare zu richten . Alles technischer Schnickschnack, aber deutlich entspannter besonders bei steilen Abgründen ...

                                                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                Wunderbares Bild, wenn aus der Weite des westlichen Padjelantas das steile Reinoksfjellet auftaucht.

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 29.10.2013
                                                                  • 1352
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                  4. Tag (7.Aug) Ein gebrauchter Tag

                                                                  Nur kurz laufen wir flach auf den Schneefeldern des Plateaus, die über Nacht angezogen haben. Im Blick immer die mächtigen Granitfluchten des Reinoksfjellet. Dann geht es steil und felsdurchsetzt hinunter zum Gajtsasjjavrre. Wir nutzen Bachläufe und Schneerinnen mit bestem Trittfirn, die uns schnell abwärts führen. Am See flach und flott über die Tundra, dann wieder sanft abwärts.




                                                                  Gajtsasjjavrre



                                                                  Wir sind schon wieder in Norwegen, der Talgrund des Linnavagge ist greifbar nahe, gedanklich bin ich schon zwei Seen weiter. Plötzlich höre ich hinter mir einen Schrei von Susanne, sie hat ihren Rucksack abgeworfen und fast sich ans Knie. Bevor ich bei ihr bin, knallt sie der Länge nach hin, glücklicherweise landet sie weich gebettet. Sie ist bald wieder da, weiß aber nicht, dass sie ohne Bewusstsein war. Das Bein kann sie nicht mehr strecken, irgendwas ist im Knie passiert, ohne Anlass, bei einem ganz normalen Schritt abwärts.
                                                                  So katastrophal das erstmal ist, der Ort könnte dafür nicht passender sein. Es gibt direkt eine gute Zeltmöglichkeit auf weicher, trockener Wiese und mit Wasseranschluss. Ich könnte in ca. einem Tag zur Kraftwerkstraße im Gjerdal laufen und so eine Bergung organisieren. Wir bleiben ziemlich ruhig, bauen das Zelt auf und kochen Tee. Nachdem Susanne versorgt ist, möchte ich sofort loslaufen, das Wetter ist nicht mehr so stabil, für die nächsten Tage war Regen angesagt. Es gibt eigentlich keinen Zweifel, dass unsere Tour beendet ist. Aber irgendwie möchte ich Susanne noch nicht allein lassen und auch dem Knie eine Chance geben. Nahrung gibt es für 10 Tage, das Schmerzmittel wirkt schnell.
                                                                  Bald wird uns langweilig, es war nicht absehbar, dass wir uns mit uns selbst beschäftigen müssen. Die Gedanken kreisen längst nicht mehr um unsere Tour, es geht um Ärzte und Krankenhäuser, den langen Weg nach Hause und was man so mit Urlaub und Wartezeiten noch anfangen kann. Zwei Seeschwalben kommen vorbei, finden unser Rumgehocke aber auch nur mäßig interessant. (Dass vobo inzwischen ein paar hundert Meter entfernt unter uns eingezogen ist, sich und seine Wäsche wäscht, dass wissen wir nicht. Nur ein winziger sanfter Hügel versperrt uns die Sicht auf sein camp am Oststrand des Elvkjosen).



                                                                  Ich ziehe nachmittags mal los, versuche mit Blumenfotografie, die mir noch nie besonders gelegen hat, die Gedanken zu vertreiben. Am Njoammeljavrre erkunde ich die Furt und entdecke unter einem Felsvorsprung ein Kanu, tonnenschwer und angekettet. Keine weitere Option, meine Frau hier rauszubringen.






                                                                  Njoammeljavrre

                                                                  Abends ziehen dramatische Wolken auf und ein heftiger Schauer prasselt aufs Zelt. Aber Susanne hat weniger Schmerzen und kann ein bisschen auf der Zeltwiese humpeln. Vielleicht kommen wir auch selbstständig aus der Situation, ohne Helikopter und den ganzen Zirkus. Vielleicht können wir morgen zusammen zur Kraftwerkstraße laufen.




                                                                  Gasskatjåhkkå


                                                                  5. Tag (8.Aug) Die Schauer sind durchgezogen

                                                                  Irgendwie konnten wir schlafen, sind aber natürlich früh wach. Susanne kann schmerzfrei ums Zelt laufen, die Streckung im Knie ist aber deutlich limitiert geblieben. Viel reden brauchen wir nicht, wir packen zusammen, ich nehme so viel es geht von ihrem Gepäck. Dann laufen wir los. Auf unserer Tour, auf Schotterstraße haben wir keine Lust und in Hellmobotn können wir immer noch aussteigen.



                                                                  Die Furt ist kein Problem, am monströsen Grenzturm schauen wir nur kurz zurück ins Linnavagge. Es geht weiter die Hänge oberhalb des Njoammeljavrre entlang. Etwas rumpeliger Untergrund, leicht überwachsen und noch nass, eigentlich kein Gelände für Knieverletzte. Die Lichtstimmung ist dramatisch, unsere hellt sich immer mehr auf. Wir kommen gut zurecht, sind wieder unterwegs. Ich kann den jetzt wirklich schweren Rucksack tragen, Susanne kann ohne Probleme folgen. Schon um 8 Uhr sind wir am Miehtjerjavrre. (Dort wartet seit zwei Jahren das Ungeheuer auf vobo, aber der hat gestern einen weiten Bogen über die Berge gemacht.)


                                                                  Njoammeljavrre


                                                                  Miehtjerjavrre

                                                                  Die Furt am Moalkomjåhkå hatte ich mir aus dem Weltraum gut angeschaut, eine breite Stelle mit Insel. Danach suchen wir in den Hügeln ein bisschen Richtung, sind aber bald am Slahpejavrre. Die Furt des Slahpejåhkå ist tiefer, auch hier hilft eine kleine Insel. Ein bisschen später machen wir Mittag, bauen schnell das Zelt auf und sitzen einen Schauer aus. Nachmittags trotten wir noch ein paar km durchs obere Ruonasvagge. Und abends genieße ich unbeschwertes Fotografieren an den schönen Kaskaden des Gibtsejåhkå.


                                                                  Ruonasvagge







                                                                  Die Geschichte vom Knie meiner Gattin möchte ich hier abkürzen. Am nächsten Tag hat sie ihren Pickel schon wieder selbst getragen, das Essen blieb in meinem Rucksack und wurde ja auch weniger. Mein Knie hat das vertragen, auch darüber waren wir sehr froh. Susanne konnte mir die ganze Tour (und die anschließenden) folgen, ohne Probleme und bald auch ohne Schmerzmittel. Die Streckung im Bein blieb aber deutlich eingeschränkt. Bemerkt habe ich das im Gelände nicht, doch in den Ortschaften, auf Asphalt, bin ich über ihr Gehinke jedes Mal erschrocken.
                                                                  Zu Hause dann irgendwann MRT und Ende Oktober Operation: Ein Meniskusteil war am Hinterhorn ausgerissen, hatte auch ein Stück Knochen mitgenommen, das Knie wurde so blockiert. Die Ärzte waren schon überrascht, dass sie damit so intensiv und schmerzfrei laufen konnte. Gerade fängt sie wieder mit Fahrrad fahren an. Meine Verletzung hatte geholfen, schnell an die richtigen Ärzte (Sportklinik Erfurt) und Physiotherapeuten zu kommen.




                                                                  Zuletzt geändert von TilmannG; 29.11.2019, 18:02.
                                                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 642
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                                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                    Vielen Dank für den Bericht über Eure ambitionierte Tour. Respekt und vor allem gute Genesungswünsche für Susanne!

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 29.10.2013
                                                                      • 1352
                                                                      • Privat


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                                                                      6. Tag (9. Aug) Im Tal der gestrandeten Walfische

                                                                      Die Charakteristik des Ruonasvagge konnten wir schon gestern kennen lernen. Das Tal ist geprägt von unzähligen Granitrücken. Gestern lagen sie noch quer, ein paar Steinmänner haben geholfen, Durch- und Übergänge zu finden. Heute laufen wir in Längsrichtung auf ihnen wie auf den Rücken von gestrandeten Walen. Das geht flott und friedlich so dahin, bis die Tiere zickig werden und ihre Köpfe heben. Wir stehen dann oben und können schauen, wie wir herunter und auf den nächsten Rücken kommen. Nach 50m zügigem Laufen beginnt das Suchen dann von vorn. Zwischen den Köpfen immer mehr Wasser, manchmal müssen wir da durch und legen etliche Umwege ein. In Gegenrichtung (talaufwärts) findet man das sicher besser. Aber es ist wunderschön hier, voller lieblicher landschaftlicher Details. Und noch am Vormittag erreichen wir die Tal-Verzweigung bei Juobmorijdda.







                                                                      Die Option, direkt nach Hellmobotn zu gehen, lassen wir rechts liegen, wir möchten uns eine extra Schleife zu besonderen Plätzen gönnen. So steigen wir über schöne Platten nach NE zu einem kleinen Pass. Den Rumbogierjavrre können wir relativ hoch passieren und haben dann nur noch einen kleinen Gegenanstieg zum Übergang ins Ruossavage.


                                                                      Ruossavage

                                                                      Dieses Tal läuft sich gut, bald können wir wieder nach E abbiegen. Und dann sehen wir ihn, den Hujtakjavrre mit seinem großen Sandstrand. Der hatte mich schon auf den Satphotos angelacht und ist Ziel für heute. Aber entlang des S-Ufers des Sees ist es nun erstmal ziemlich mühsam, Sumpf, Gestrüpp, Steine und auch mal wieder Mücken. Doch am späten Nachmittag laufen wir barfuss über den Sand. Der Zeltuntergrund ist nicht ganz ideal, die weiche Wiese fehlt, trotzdem ein traumhaft schöner Platz.














                                                                      7. Tag (10. Aug) Aussichten

                                                                      Der Tag beginnt wolkenlos und windstill. Wir wollen es heute ruhiger angehen lassen und genießen die Idylle.

















                                                                      Erst etwas mühsam, wieder Sumpf und Gestrüpp im Wechsel, erreichen wir den Sattel zwischen unserem See und dem zweiteiligen Gjelddajavrre. Auf dessen schmaler Unterteilung hätte ich ja auch gern das Zelt aufgebaut…Nun führen Felsplatten angenehm hinauf zum Tjahppisoajvve. Wir deponieren die Rucksäcke und haben bald geniale Tiefblicke auf den Hellmofjord.
                                                                      Und hier oben gibt es zum ersten Mal auch wieder mobilen Empfang und damit Wetterbericht. Knappe vier Tage soll es noch stabil sein, dann droht ein markanter Wetterwechsel. Wir müssen also aufpassen, nicht am Schluss in den Bergen vor Storå fest zu hängen. Aber wenn wir richtig Gas geben, könnten wir die geplante Route gerade schaffen, incl. Bernies Panoramaweg. Die Prognosen von YR haben sich mittelfristig eigentlich als ziemlich verlässlich erwiesen, aber wir wollen uns trotzdem nicht unter Druck setzten. Nur Extra-Schleifen wie diese sollten wir reduzieren.


                                                                      der Gjelddajavrre schaut als letzter See gerade hervor


                                                                      Nordbukta - darüber die Berge der Panorama-Route


                                                                      Hellmobotn

                                                                      Zum Biekkertjavrre kommen wir erstmal zügig, Platten, Gestrüpp, ein paar Stufen, doch dann stellen sich neue Hindernisse in unseren Weg: reife Moltebeeren - händeweise schaufeln wir sie in uns rein. In der Moorfläche östl des Biekkertjavrre stolpern wir dann über einen abgelegten Rucksack. Der Besitzer kommt bald angelaufen, 10kg Moltebeeren hat er gesammelt, seine Frau unten in der Hütte in Hellmobotn hat nun gut zu tun.


                                                                      Hujtakjavrre, rechts der Strand. Im linken Bilddrittel, unter der Felswand, das Ruossavage


                                                                      Das linke Bein in der maximal möglichen Streckung

                                                                      Wir queren den Biekkertjåhkå und haben fantastische Blicke (nicht nur) zum Canyon. Die Furt des Ravggajåhkå hatte ich gut vorgeplant, jetzt sollte es eigentlich schnell gehen, direkt hinüber zum Gurtejavrre. Doch diese eine Mal war meine Vorbereitung schlampig, aus der direkten Linie und dem entspannten Tag wurde nichts.


                                                                      links Tjuolak, mitte Hjevnek


                                                                      Biekkertjåhkå, hinten der Canyon und rechts der Tjårok




                                                                      Ravggajåhkå und der Canyon

                                                                      Über kleine Moorflächen waren wir in den letzten Tagen immer recht unbedarft getrampelt, es war ja so trocken. Jetzt wabbelt die dünne Deckschicht bedenklich unter mir, ich rufe „zurück“ zu Susanne. Die macht ein paar leichte Schritte zur Seite auf festen Boden, unter mir und dem schweren Rucksack reißt die Decke natürlich ein. Es dauert eine Weile, bis wir mein rechtes Bein mitsamt Schuh unter viel Zerren wieder draußen haben…
                                                                      Dann steigen wir zu weit ab, müssen wieder hoch, einen zugewachsenen Graben queren, wieder Platten, noch ein Graben, noch ein Tal, noch ein Fluss…unseren See sehen wir immer noch nicht. Susanne möchte jetzt zelten, ich habe keine Lust, morgen gleich wieder zu suchen.


                                                                      Wo ist der Gurtejavrre?

                                                                      Aber wir finden den Gurtejavrre dann doch, heftiger Wind peitscht über das Wasser. Heute also kein lauschiger Badetag, doch das Zelt steht gut, wir müssen nur aufpassen, dass unser Zeug nicht auf den Fjord hinunter geblasen wird. Der Blick dahin ist spektakulär.






                                                                      Gurtejavrre mit Hjevnek




                                                                      Hellmofjord und -Botn
                                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 15.09.2012
                                                                        • 295
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                        Ach herrlich, Erinnerungen...

                                                                        Kommentar


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                                                                          Dauerbesucher
                                                                          • 13.10.2014
                                                                          • 630
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                          Cool, das ist der See, wo wir am 29.07.19 gepaddelt sind.

                                                                          https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1780659

                                                                          Danke für den tollen Bericht und die super Bilder.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Vorstand
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                                                                            • 734
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                            ...auf zum Tjahppisoajvve. Wir deponieren die Rucksäcke und haben bald geniale Tiefblicke auf den Hellmofjord.

                                                                            ...

                                                                            Dann steigen wir zu weit ab, müssen wieder hoch, einen zugewachsenen Graben queren, wieder Platten, noch ein Graben, noch ein Tal, noch ein Fluss…unseren See sehen wir immer noch nicht.

                                                                            Aber wir finden den Gurtejavrre dann doch
                                                                            Du hast viel mehr Bilder vom Huittagjávrri als oben vom Tjahppisoajvve mit Blick auf dem Fjord, dort ist der Ausblick gerade bei diesem Traumwetter doch bestimmt genial, gerade auch nach Nordwesten?! Mir hat das Ding ja etwas die Sicht versperrt - und es war bewölkt.

                                                                            Wo habt ihr denn den Rávggajåhkkå gefurtet, vermutlich auf etwa 400 m Höhe nordwestlich des Pt. 511? Und den Sájvajåhkå werdet ihr doch wohl auch an der Brücke des Pfades runter vom Ruonesvágge überschritten haben (oder wo sonst?), wie konntet ihr danach den Gurtejávrre nicht finden?

                                                                            Wunderschöne Bilder. Und ich bin gespannt auf die nächsten Tage, am Dienstag werdet ihr dann wohl eine Nachtschicht eingelegt haben, so lang sieht mir die Strecke aus? Und am Mittwoch noch gerade über die Berge vor Storå gekommen - ach bin ich gespannt.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 29.10.2013
                                                                              • 1352
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                              Hei vobo,
                                                                              die Fernsicht war da oben schon etwas diffus, Richtung NW habe ich nicht fotografiert.

                                                                              Den Rávggajåhkkå haben wir nördlich P511 bei 375m gefurtet. Hier stimmt meine Skizze genau, den Punkt habe ich auch im GPS gespeichert (33 W 562874 7520486). Den Pfad haben wir auch dann noch ingnoriert, als wir ihn endlich hatten, wir wollten ja direkt...
                                                                              Den Sájvajåhkå haben wir im Ausfluss vom See gefurtet, das ging ganz gut, eine kleine Insel und scharfkantige Blöcke haben geholfen. Davor mussten wir aber in südl. Richtung ausweichen, um in den Graben hinunter zu kommen. Meine Skizze ist da etwas zu weit nach N gerutscht.
                                                                              Gefunden haben wir den See ja, habe das Gelände und den Zeitbedarf halt unterschätzt. Es ist auch irritierend, dass man den See eigentlich nie sieht, de er meist hinter P320 verborgen bleibt.

                                                                              Mit dem Weiterweg muss ich dich noch ein bisschen zappeln lassen, jetzt muss ich zum Konzert (=Arbeit). Vorweg: wir kamen ohne Nachtschicht aus, gerade so.

                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 29.10.2013
                                                                                • 1352
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                8. Tag (11. Aug) Auf historischen Routen

                                                                                Der frühe Morgen bietet eine düstere Stimmung und weiterhin starken Wind. Bald sind wir auf dem markierten und bestens präparierten Stichweg zum Nordkalottleden. Für eine kurze Zeit genießen wir unbeschwertes vor-sich-her-laufen, gedankenlos können wir der vielen Farbe folgen. Für Ritsem ist heute Wind mit bis zu 100km/h angesagt, selbst hier, im Windschatten des mächtigen Tjårok, bringen uns die harten Böen ins Schwanken. An den Kanonen verbietet sich schon von daher jegliches Posieren, auf dem Bauch krabbel ich vor bis an die Kante.







                                                                                Wir eilen weiter, lassen Attraktionen wie die historische Kate aus, und verlassen dann am E-Ende des Gussajavrre die menschenleere Wanderautobahn.
                                                                                Über den folgenden Abschnitt hatte ich keine Informationen, auf den mir zugänglichen Satfotos war er unter Wolken. Aber auf der Karte ist eine markierte Route durch die S-Flanke des Gussatjåhkkå eingetragen. Am Damm zwischen Gussa- und Valdajavrre gibt es noch eine klare Steinmannlinie, dann werden die Türmchen schwieriger zu finden. Erst machen wir noch Höhe, knapp unter 700m drehen wir dann in die steile, von glatten Platten dominierte Flanke. Es gibt immer wieder Rampen, die sich gut laufen lassen, aber man muss seine Route letzten Endes selbst finden. Viele Steinmänner sind umgestürzt, wir versuchen zu reparieren. Aber auch neben unserer Linie scheint es weitere Steinmännchen zu geben. An einer steilen Platte sind einige Felsbrocken mit Weidedraht zusammengebunden, dieses Konstrukt ist schon ziemlich betagt. Im westlichen Teil, in einem markanten rötlichen Plattenschluss, finden wir dann gar keine Steinmänner mehr. Wie sollten sie hier auch stehen bleiben? Auch in dem schmalen Vegetationsband unter uns, die eigentlich plausible Route, gibt es keine Spuren. Wir steigen daher auf den Platten kurz auf, bis es etwas flacher wird und können dann auf diesen weiter queren. So kommen wir relativ hoch ans Ende der Flanke. Mit ein bisschen Glück finden wir hier gut durch Felsbänder und gelangen ohne weiteren Anstieg in das Gussavagge, immer dicht unter dem Gussatjåhkkå.


                                                                                Blick nach Schweden im Aufstieg zur Flankenquerung. r Gussajavrre, h l Valdajavrre, ganz h Rautåive


                                                                                Blick nach Norwegen zu Beginn der Querung. Susanne hat sich nicht über die nassen Platten getraut. Unter dem schmalen Vegetationsband bricht es noch einmal steil ab. u Gussajavrre, h l Tjårok

                                                                                In diesem Tal geht es nun einfach und direkt nach N, weiterhin abseits der Steinmannroute, den mächtigen Wall des Ǻrojrieptjåhkkå im Blick und immer westl der Seen.



                                                                                Der hufeisenförmige Tjielumtjavrre liegt nun unter uns. Ein kurzer steiler Abstieg bringt uns in einen geschützten, aber unbequemen Talkessel mit vielen überwucherten Blöcken.
                                                                                Ich bin mir nicht sicher, ob es unten am See einen Durchschlupf gibt. Wir steigen daher wieder ein bisschen auf, zu einer Gelände-Rampe ca 70m über dem E-Ufer des Sees. Ausgerechnet hier, völlig abseits irgendwelcher aktuellen menschlichen Aktivitäten, finden wir eine uralte Steinmauer. Da wir auch am nächsten Tag, noch exponierter, auf Reste von Mäuerchen stoßen, möchte ich spekulieren, dass es hier mal eine Art Almwirtschaft mit Ziegen oder Schafen gegeben hat, betrieben von den Höfen unten an der Nordbukta oder am Grunnfjordbotn.


                                                                                beim Aufstieg auf die Rampe, auf den Felsen die Mauer


                                                                                Tjielumtjavrre und Tjielumtjåhkkå

                                                                                Die Rampe bringt uns schließlich auf den Wall zwischen Tjielumtjavrre und dem See 568 nördl des Ǻrojrieptjåhkkå. Bald sind wir nun auf Bernies Panoramaroute, der wir morgen gegenläufig an den Tjoaddnejavrre (Langvatnet) folgen wollen. Aber erstmal treibt uns noch der wieder mächtig aufgelebte Rückenwind nach NE, immer links der Seen entlang. Am unteren Gåddetjåkjavre finden wir schließlich einen gut geschützten Zeltplatz.
                                                                                Abends bin ich noch bis in die Dämmerung unterwegs. Zuerst beschäftigen mich die zwei einsamen Bäumchen am See. Westl, schon weit im Hang zum Stuortjåhkkå, finde ich dann noch eine uralte Steinmannlinie, die nach Grunnfjordbotn zu ziehen scheint. Die Türmchen sind solide gebaut und dick mit Flechten überzogen.












                                                                                9. Tag (12. Aug) Nochmal Platten schleichen

                                                                                Vor uns liegt ein spannender Tag mit vielen Aussichtsmöglichkeiten, doch den direkten Blick hinunter in den Grunnfjord wollen wir nicht auslassen. Ohne Gepäck laufen wir daher zum Gipfel des Stuortjåhkkå und können bereits um 7 Uhr die Aussicht genießen. Leider ist der Himmel noch bedeckt, auch bläst es immer noch heftig.







                                                                                Zurück am Zelt schläft der Wind dann mal für eine Weile ein, es klart auf und gibt schönes, warmes Licht. Wir hatten beim Spaziergang gute Einsicht in die Route und kommen nun flott voran.


                                                                                dieses Foto ist in großer Auflösung hinterlegt, klicken

                                                                                Erst folgen wir einer Rampe in den Ausläufern des Gåddetjåhkkå. Von unten sah es noch nass aus, aber das Band lässt sich einfach hochlaufen. Jeweils beim Ein- und Ausstieg in die Rampe gab es auch zwei kleine Steinmännchen. Dann folgt ein kurzer Abstieg in eine kleine Mulde, anschließend geht es auf dem Plattenschluss wieder relativ einfach hinauf. Der nun folgende Abstieg auf den Wall zwischen Guovddelisjavrre und Runndajavrre war von oben nicht ganz einfach zu finden und der schwierigste Abschnitt am Gåddetjåhkkå. Letzten Endes ohne Probleme, aber schon mit herrlichen Aussichten, erreichen wir die Platten zwischen den beiden Seen.


                                                                                Rückblick auf den Gåddetjåkjavre, ganz hinten Reinoksfjellt u.a.












                                                                                versteinertes Schneebrett am Runndajavrre

                                                                                Der steile Anstieg zum Skiddetjåhkkå hat dann mehr Vegetation zu bieten, hier finden wir noch mal ein Hirten-Mäuerchen, fest eingewachsen.







                                                                                Es drängen schon wieder viele Wolken heran, wir nehmen jetzt nicht mehr jeden Aussichtspunkt mit. P1016 können wir auf einer markanten Rampe links umgehen, auch diese Rampe sah erst kaum machbar aus und erwies sich dann als bequemer Weg. Auf ca 960m stoßen wir dann südl des Sattels auf den Grat und haben erstmals Blick auf den Tjoaddnejavrre.


                                                                                h l Bjertnatjåhkkå, r P1016


                                                                                Tjoaddnejavrre


                                                                                Biernnajavrre, h m Hamarøya, ganz h Lofoten

                                                                                Auf dem Bjertnatjåhkkå müssen wir dann natürlich ausgiebig rasten und genießen die unglaubliche Aussicht in vollen Zügen. Der geniale Gipfelturm gibt zumindest Susanne Schutz vor dem wieder auflebenden Wind.




                                                                                Blick nach SW, m l das Ruossavage, 3 Tage zurück


                                                                                Hamarøya, ganz h Lofoten


                                                                                Stetind


                                                                                Bjertnatjåhkkå, h Isfjellet


                                                                                Gihtsejiegna

                                                                                P942 passieren wir südl, bei P887 gelingt uns das nicht ganz, steile Platten weisen uns zurück an den ausgesetzten Grat. Hier noch einmal unglaubliche Blicke auf Mannfjorden, Naustvika und den Storvatnet, für die wir uns gut festhalten müssen, denn hier greift der Wind unsere Körper schon wieder massiv an.





                                                                                Auch im weiteren Abstieg am Grat brauchen wir die Hände, und sind dann doch froh, als wir auf sicherem Boden und weg vom Wind zum kleinen See 758 laufen können, wo wir den Tag beenden.
                                                                                Der heutige Übergang ist eine wirklich geniale Verbindung, toll gefunden von Bernie. Vielen Dank an dieser Stelle!






                                                                                Tjoaddnejavrre und Stuortjåhkkå
                                                                                Zuletzt geändert von TilmannG; 06.12.2019, 18:08.
                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 10.07.2008
                                                                                  • 2381
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                  Boooaaah!

                                                                                  Toll!

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                    • 09.09.2017
                                                                                    • 900
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                    Krasse Bilder.

                                                                                    Ist das so eine Art Pfad / Strecke die ihr da nachgelaufen seid wo die roten Pfeile sind (ich meine ob es eine bekannte Routenführung ist aus einem Reiseführer etc.) oder habt ihr euch das quasi selbst über Google Earth etc. vorher zusammengesucht?
                                                                                    Hättet ihr den Abschnitt auch bei schlechtem Wetter / Regen / rutschigem Untergrund machen können?

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 20.02.2012
                                                                                      • 1310
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                      Ich würde eher auf "live, vor Ort" tippen.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Alter Hase
                                                                                        • 07.03.2014
                                                                                        • 3154
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                        Klasse, die Tagesetappe muss ich auch mal einplanen, das sieht sehr genial aus!

                                                                                        Danke fürs mitnehmen,
                                                                                        Heiko

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 734
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                                                                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                          .. und verlassen dann am E-Ende des Gussajavrre die menschenleere Wanderautobahn.
                                                                                          Über den folgenden Abschnitt hatte ich keine Informationen, auf den mir zugänglichen Satfotos war er unter Wolken. Aber auf der Karte ist eine markierte Route durch die S-Flanke des Gussatjåhkkå eingetragen.


                                                                                          Blick nach Norwegen zu Beginn der Querung. Susanne hat sich nicht über die nassen Platten getraut. Unter dem schmalen Vegetationsband bricht es noch einmal steil ab. u Gussajavrre, h l Tjårok

                                                                                          ...

                                                                                          Der hufeisenförmige Tjielumtjavrre liegt nun unter uns. Ein kurzer steiler Abstieg bringt uns in einen geschützten, aber unbequemen Talkessel mit vielen überwucherten Blöcken.
                                                                                          Ich bin mir nicht sicher, ob es unten am See einen Durchschlupf gibt. Wir steigen daher wieder ein bisschen auf, zu einer Gelände-Rampe ca 70m über dem E-Ufer des Sees.
                                                                                          Tolle Tage, leider nicht mehr mit so einem Top-Wetter. Und schade, dass ihr nicht mehr soviel Zeit am Ende habt.

                                                                                          Auf norgeibilder.no ist die Strecke nördlich des Gussajávrre ohne Wolken, der Pfad ist immer mal wieder erkennbar. Vor zwei Jahren hatte ich bei diesem Bild gefragt, ob sich jemand vorstellen kann, dass dort ein Wegchen langführt, einer sagte, er wäre da schon mal langgegangen, würde gehen, das hast Du jetzt ja bestätigt.
                                                                                          Eine andere Frage: Meinst Du, dass man den Ausfluss des Gussajávrre im südwestlichen Rand furten kann? Hatte ich mir damals überlegt und sieht ja auf Deinem Bild oben auch gut aus.

                                                                                          Danke für die Info über den Tielumjávrre, wenn ich da doch nochmal langlaufe weiß ich jetzt auch dass es oberhalb geht.

                                                                                          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                          Hättet ihr den Abschnitt auch bei schlechtem Wetter / Regen / rutschigem Untergrund machen können?
                                                                                          Zumindest für den letzten Abschnitt über Pt 887 ein klares Nein. Und der Auf- bzw. Abstieg zum Rundajávrre sieht mir auch danach aus.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 29.10.2013
                                                                                            • 1352
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                            ...
                                                                                            Eine andere Frage: Meinst Du, dass man den Ausfluss des Gussajávrre im südwestlichen Rand furten kann? Hatte ich mir damals überlegt und sieht ja auf Deinem Bild oben auch gut aus....
                                                                                            Das hatte ich mir im Vorfeld auch überlegt und dann immer wieder hingeguckt:

                                                                                            klicken für größere Ansicht
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                                                                                            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                            ...
                                                                                            Ist das so eine Art Pfad / Strecke die ihr da nachgelaufen seid wo die roten Pfeile sind (ich meine ob es eine bekannte Routenführung ist aus einem Reiseführer etc.) oder habt ihr euch das quasi selbst über Google Earth etc. vorher zusammengesucht?
                                                                                            Hättet ihr den Abschnitt auch bei schlechtem Wetter / Regen / rutschigem Untergrund machen können?
                                                                                            Vor Ort gibt es keine Spuren, die beiden einzigen Steinmänner hatte ich ja erwähnt. Wir hatten nur die Infos von Bernie. Fremden Routen im Allgemeinen und denen von Bernie im Besonderen sollte man nicht einfach hinterher tappen. Deshalb habe ich mir das natürlich auf GE und den norwegischen Varianten (norge i bilder hatte ich schon auf dem Schirm, die Ecke um den Tjielumtjavrre scheint mir da durchgegangen zu sein) angeschaut.
                                                                                            Bei Schlecht-Wetter hat man da nix verloren. Der Granit hat zwar auch bei Nässe mehr Grip als man vermutet, die dauerhaft glatten Stellen (schwarze Algen) kann man dann aber nicht mehr erkennen. Hauptproblem sehe ich in der Orientierung, die runden Rücken sind nicht markant genug, bei Sichtweiten von <50m würdest du ständig herumsuchen und über irgendwelchen Abgründen herumhampeln. Dafür gibt es insgesamt viel zu viele Richtungswechsel.

                                                                                            Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
                                                                                            Ich würde eher auf "live, vor Ort" tippen.
                                                                                            So ist's: die wirklichen Entscheidungen werden so getroffen. Für diesen Übergang hatte ich am Vorabend und während der früh-morgens-Tour auch immer wieder nach Möglichkeiten und Varianten Ausschau gehalten.
                                                                                            Und das ist es auch, was mir auf großen Trekkingtouren am meisten Spaß macht: Das Gelände lesen und eigene Wege und Lösungen finden. So entstehen dann spontane Gipfeltouren wie am 5. Tag der Svartis-Runde. Wir nutzen dafür Puffertage und nehmen manchmal auch extra zumindest rudimentäre Bergausrüstung mit. Bei dieser Runde jetzt sind solche Extratage nicht so ergiebig ausgefallen, der Verletzung und dem schlechten Wetter am Schluss geschuldet.

                                                                                            Grüße von Tilmann
                                                                                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                              • 1352
                                                                                              • Privat


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                                                                                              10. Tag (13.Aug) Groteske Begegnungen

                                                                                              Gestern hatten wir wieder mobilen Empfang und Bestätigung der Wettervorhersage. Die Rechnung ist ganz einfach: je mehr wir heute schaffen, desto weniger müssen wir morgen im Regen laufen. Es würde auch keinen Sinn machen, die zu erwartenden Schlechtwettertage im Zelt und am Berg auszusitzen. Aber kein Grund zu rennen - wir freuen uns auf die kommende Strecke.


                                                                                              Biehtsegana

                                                                                              Entlang des Tjoaddnejavrre kommen wir unerwartet flott. Immer mal ein bisschen rauf und runter, aber nie höher als so ca. 50m über dem See, finden wir eine gute, dem Gelände angepasste Linie. Die finale Engstelle, nördl der Halbinsel P754, können wir direkt an der Wasserkannte passieren. Auch der Weiterweg nördl von See 738 und dann durch ein flaches Tälchen ist einfach. Nach insgesamt zwei Stunden haben wir freien Blick zum Gihtsejiegna und bald auch nach Schweden. Dort verläuft der Nordkalottleden und würde uns mit einem deutlichen Umweg zum Grensleden führen. Aber die Einreise in die EU möchten wir uns ersparen, mich interessiert ein direkter Weg an den Røysvatn.


                                                                                              Gihtsejiegna, davor Tjepuris

                                                                                              Wir queren den namenlosen Fluss, der den Unnaskajdasjjavrre und zahlreiche weitere Seen entwässert, direkt unterhalb eines wunderschönen Wasserfalls. Der Fluss hat dort eine markante Schleife in den Fels gefräst, leider war ich zu blöd, diese Kaskaden vernünftig zu fotografieren. Anschließend ist das Gelände zwar sehr unübersichtlich, aber nirgends wirklich schwer. Wir finden jedenfalls gut durch die zahlreichen Felsbänder, auch wenn wir manchmal die Grundrichtung wieder suchen müssen. Es folgt ein schwach ausgeprägtes Tälchen und bei Biernoalgge noch mal steilere Stufen. Dann stehen wir vor dem Canyon, durch den der Røysvatn abfließt. Wir klettern direkt steil hinunter, ein bisschen schottrig und ein paar schlüpfrige Felsen. Die Furt ist kurz und knackig, dann gleich wieder raus aus dem Canyon, den See 780 umgehend, treffen wir bald auf den markierten Grensleden. Von der ersten Furt bis hierher haben wir gute zwei Stunden gebraucht, eine flotte Linie, es wundert mich, davon noch nichts gehört zu haben.




                                                                                              bei Biernoalgge

                                                                                              Wir machen Mittagspause, immer die Hütte an der anderen Seeseite im Blick. Nichts ist los dort, heute wird wohl jeder schauen, dass er weiter kommt. Der Wind hat sich gelegt, eigentlich ist der Himmel blau, doch mächtige Wolkentürme verkünden nichts Gutes.



                                                                                              Nun haben wir einen Pfad, dort wo er sich halt bildet, und immer wieder Steinmänner. Aufgehalten werden wir nur von einem jungen Ren (-Hirsch?, -Stier?, -Bulle? Gibt es eine gebräuchliche dt Bezeichnung?), der uns auf diesem Pfad entgegen kommt. Mit einer lustigen Mischung aus Neugier und Genervtheit dreht er enge Kreise um uns. Er will schon wissen, wer da auf seiner Route unterwegs ist.


                                                                                              r ü dem Ren geht es morgen über die Berge









                                                                                              Bald haben wir dann das erste Mal Blick auf die Baustelle des Windparks. Die Türme sind noch weit weg, uns jucken sie überhaupt nicht. Aber ein Wanderer vor uns, mit einem merkwürdigen weißen Rucksack, ist zur Steinsäule erstarrt.





                                                                                              Nachmittags truddeln wir dann an der winzigen Hütte am Krokvatnet ein. Wunderschöne Blicke auf den Dappajavrre, eine unglaubliche gemütliche Unterkunft, eigentlich ein schöner Platz zum Bleiben. Doch wir hatten hier auch noch mal Empfang…


                                                                                              Rückblick, von r kommt der Grensleden über den Rücken Tjepuris




                                                                                              Weiter geht es also entlang des türkisen Dappajavrre und eine Anhöhe hinauf. Jetzt sehen wir zum ersten Mal die weiteren Ausmaße des Windparks, wähnen die Baustelle aber immer noch weit weg von uns. Der Pfad macht merkwürdige Schleifen, wir versuchen abzukürzen, werden aber von tiefen Felsspalten wieder zurück zu den Markierungen geschickt. Und dann stehen wir auf einmal mitten in der Baustelle.
                                                                                              Es ist eine unglaublich groteske Situation. Auf der einen Seite das tief eingeschnitten Tal des Riehppejåhkå, traumhafte Blicke auf die Muskvika am Mannfjorden, dahinter Hamarøya - und das bislang beste Licht dieser Reise. Und im Rücken Baumaschinen, dröhnende Bagger und mehr Menschen, als wir bislang zusammengezählt getroffen haben. Wir stolpern weiter, aber immer wieder fotografierend. Die Belichtungssituation ist herausfordernd, doch irgendwie schaffe ich es, das Baugeschehen, in dem ich mich befinde, zu ignorieren.









                                                                                              Es ist jetzt Abend, wir sind schon 12 Stunden unterwegs und sollten längst zelten. Irgendwo müssten hier, zwischen Baustraßen und Fundamenten, noch ein See und eine weitere Nothütte sein. Wir flüchten weiter, noch ein paar km, bis endlich der Baulärm hinter uns liegt.
                                                                                              An einem winzigen Karsee finden wir schließlich einen schönen Zeltplatz. Als ich endlich baden gehe, wird es schon dunkel. Der See fällt jäh unter mir ab, ich lasse mich in den eisigen Trichter sacken und kann so das Negative der letzten Stunden abstreifen. Und komme zu dem Schluss, dass man hier, wenn die Windräder fertig sind, auch wieder herrlich wandern kann. Dann läuft man halt kurz drunter durch, wie unter der Stromleitung, die es eh schon gibt.





                                                                                              Zuletzt geändert von TilmannG; 11.12.2019, 09:21.
                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                • 734
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                                                                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                Von der ersten Furt bis hierher haben wir gute zwei Stunden gebraucht, eine flotte Linie, es wundert mich, davon noch nichts gehört zu haben.



                                                                                                ...

                                                                                                Der See fällt jäh unter mir ab, ich lasse mich in den eisigen Trichter sacken und kann so das Negative der letzten Stunden abstreifen. Und komme zu dem Schluss, dass man hier, wenn die Windräder fertig sind, auch wieder herrlich wandern kann. Dann läuft man halt kurz drunter durch, wie unter der Stromleitung, die es eh schon gibt.
                                                                                                Nach deinem Bericht und meinen Blicken dieses Jahr würde ich auch vorschlagen, von der Røysvatnhytta südwestlich um den See zu laufen, mit oder ohne Brücke den Røysvatn-Abfluss zu kreuzen und dann viel weiter oberhalb der Furtstelle des Nordkalottledens den Fluss vom Unnaskájdásjjavrre in den Sårggåjávrre zu kreuzen. Vorausgesetzt der Abfluss des Røysvatn bleibt so "leicht" zu furten wie Du es schilderst (Kurz und knackig).

                                                                                                Die Ausblicke in Richtung Mann- und Tysfjorden sind echt toll, und es ist schön wenn ihr es so schildert, dass irgendwann die Windräder auch nicht mehr stören werden. Jetzt bin ich gespannt, wie ihr dem aufkommenden Regen getrotzt habt.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                  • 900
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                  Du hast nicht zufällig auch Bilder von den Bauarbeiten? Ich kann mir bei den Landschaftsbildern nur schwerlich vorstellen, wie da ein Bagger reinpasst.

                                                                                                  Tolle Tierfotos! Wie viel mm Zoom hat die Kamera bzw. mit wie viel mm haste die Fotos gemacht?

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 29.10.2013
                                                                                                    • 1352
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                    Du hast nicht zufällig auch Bilder von den Bauarbeiten? Ich kann mir bei den Landschaftsbildern nur schwerlich vorstellen, wie da ein Bagger reinpasst.

                                                                                                    Tolle Tierfotos! Wie viel mm Zoom hat die Kamera bzw. mit wie viel mm haste die Fotos gemacht?
                                                                                                    Zur Baustelle hab ich nicht fotografiert. Stell dirs lieber nicht vor...Wenn mich da mehr mit befasst hätte, weiss ich nicht ob das Eisbad zum positiven Fazit ausgereicht hätte
                                                                                                    Das Böcklein war wirklich sehr nah. Mein Telezoom reicht bis 200mm(KB-Sensor), für die letzten beiden Aufnahmen musste ich es auf 170mm zurück drehen.

                                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                    Nach deinem Bericht und meinen Blicken dieses Jahr würde ich auch vorschlagen, von der Røysvatnhytta südwestlich um den See zu laufen, mit oder ohne Brücke den Røysvatn-Abfluss zu kreuzen und dann viel weiter oberhalb der Furtstelle des Nordkalottledens den Fluss vom Unnaskájdásjjavrre in den Sårggåjávrre zu kreuzen. Vorausgesetzt der Abfluss des Røysvatn bleibt so "leicht" zu furten wie Du es schilderst (Kurz und knackig).

                                                                                                    Die Ausblicke in Richtung Mann- und Tysfjorden sind echt toll, und es ist schön wenn ihr es so schildert, dass irgendwann die Windräder auch nicht mehr stören werden. Jetzt bin ich gespannt, wie ihr dem aufkommenden Regen getrotzt habt.
                                                                                                    Ich häng hier mal einen Ausschnitt aus unserer Routenskizze rein (immer noch kein GPS-track!)
                                                                                                    Orange - unsere Route
                                                                                                    Grün - Grensleden mit Brücke (intakt?)
                                                                                                    Rot - mögliche Alternative, die Geländespalten (mit Wasser?) könnten Probleme bereiten

                                                                                                    klicken für größere Ansicht

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                                                                                                    Furt 1 unter den Kaskaden war lang und flach, siehe Foto. Das Wasser hat sich da beruhigt, es gibt deutliche Reserven.


                                                                                                    Auf denn neuen Satphots von google sieht man jetzt die Baustraßen von dem Windpark. Die wurden wohl nach meinem Gepinsel in der Karte eingestellt, jedenfalls lief unserer Route direkt an der südlichen Trasse (mit zwei Fundamenten) vorbei.
                                                                                                    Grüße von Tilmann
                                                                                                    Zuletzt geändert von TilmannG; 12.12.2019, 11:08.
                                                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 734
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                                                                                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                      Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                      Grün - Grensleden mit Brücke (intakt?)
                                                                                                      Wie gesagt, mindestens seit Ende Juli nicht mehr intakt. Und nach meiner Erfahrung mit den Brücken des Gränsleden würde ich wenigstens bis zum Abschluss der Windpark-Bauarbeiten keine Besserung erwarten.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 29.10.2013
                                                                                                        • 1352
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                        11. Tag (14.Aug) Punktlandung

                                                                                                        Nach nur wenigen Stunden Schlaf klingelt der Wecker, aber die ersten Sonnenstrahlen machen uns gleich munter. Nachdem wir unseren schönen Platz also auch noch bei Beleuchtung genießen durften, wandern wir auf dem Riddabårre weiter, der immer mehr zu einem Rücken wird, mit weiterhin grandiosen Aussichten und Lichtstimmungen.




                                                                                                        hi der Segltindan, wäre ein schönes Ziel gewesen




                                                                                                        Mannfjorden

                                                                                                        Es folgt ein kurzer Abstieg zum Austerskardvatnet, den man spektakulär an der Abbruchkante umgeht. Und dann ein Anstieg zu P978, in weitgehend weglosem Gelände, aber mit durchgehenden Markierungen: Steinmänner und Stangen. Um 7.30 sind wir oben und suchen uns gleich einen Aussichtspunkt zum Inner Tysfjorden hin.


                                                                                                        Rückblick: Austerskardvatnet und Riehppedal. Hi l Gihtsejåhkkå, hi r Biehtsegana.


                                                                                                        Inner Tysfjorden




                                                                                                        Russviktinden


                                                                                                        Stetind

                                                                                                        Der Abstieg zum Vesterskardvatnet ist noch einfach, dann folgt richtig alpines Gelände, in der Charakteristik weit entfernt von einem Weitwanderweg. Über einige Blöcke krabbeln wir steil hinab auf ein noch steileres Schneefeld, immer in Richtung N dem Abfluss des Sees folgend. Im Schneefeld greifen die Bergstiefel gerade so, die Pickel bleiben auf dem Rucksack. Ein paar Grad kälter oder ein bisschen mehr nächtliche Abstrahlung hätten Hilfsmittel erforderlich gemacht, eine Umgehung gibt es nicht wirklich. Nach fast 100m Abstieg geht es über Blockwerk, Schotter und Schnee wieder bergauf. Kleine Steinmänner weisen die Route, die auf der Karte (hatte für diese Passage einen Ausdruck 1:25k von ut.no) gut zu verfolgen ist: entlang der Bäche zu dem Mini-See exakt südl des Sommersetvatnet. Dann wieder nach E erneut steil hinauf zum Sattel oberhalb des Vajsajavrre. Nun noch mal ansteigend Richtung Spisstind, bis man in die steile Flanke queren und zum Vajsajavrre absteigen kann.


                                                                                                        Vajsajavrre, li Vajsajåhkkå, r Tverfjellet

                                                                                                        Wir machen noch mal Pause, unter uns liegt schon alles im Nebel, der schnell ansteigt. Um uns sind schöne Berge, die alle machbar ausschauen. Gern wäre ich noch hier oben geblieben, fürs nächste Mal studiere ich noch Routen, solange die Wolken das zulassen. Und dann tasten wir uns ohne Sicht hinunter zum Vajsajavrre. Nur kurz hatten wir Pfadspuren, im folgenden steilen Grashang verlieren die sich gleich wieder. Diese insgesamt 800Hm gehen uns gehörig auf die gebrauchten Knochen, wir benehmen uns mal altersgemäß und tasten uns ganz langsam, Schritt für Schritt, hinunter. Mit den ersten Büschen findet sich auch wieder ein Pfad, bald wird es flacher und ein Brücklein führt uns über den Bach. Nette Markierungen begleiten uns auf den letzten Schritten durch den lichten Wald.



                                                                                                        Am Storåvatnet stehen neue luxuriöse Häuser und Ferien-Resorts. Es sieht nach deutlich zuviel Geld aus. Wir folgen dem Wirtschaftsweg hinunter in den Ort. Storå selbst scheint weitgehend aufgegeben, die schönen Holzhäuser verfallen. Die Wiesen wurden irgendwann noch mal gemäht, die Himbeeren ernten nur wir. Als wir gegen 12 Uhr beim Anleger eintrudeln, fängt es an zu nieseln. Pünktlich wie vor 4 Tagen vorhergesagt.






                                                                                                        Blick nach Kjøpsvik

                                                                                                        Beim Suchen nach einem Zeltplatz sind wir erst irritiert, den überall stehen Autos. Wohnt hier doch noch jemand? Doch das sind alles Wracks, beim Rückzug blieben auch sie stehen. Für 8km Straßennetz waren sie mal über den Fjord gebracht worden.
                                                                                                        Gegen Abend hört es mal kurz auf zu regnen. Wir ernten noch mal Himbeeren und streifen durch den Ort. Schließlich landen wir in der Schule, wohl in den 90ern aufgegeben, kurz vorher noch mit einem feuerverzinkten barrierefreien Zugang ausgestattet. Lernmittel, Bastelarbeiten, Karteikarten und frisch gedruckte Warenkataloge liegen herum, unglaublich gut erhalten. Gäbe es nicht auch die üblichen Verwüstungen, wäre man zwei Jahrzehnte rückversetzt.






                                                                                                        Schule















                                                                                                        Bald lauschen wir wieder dem Regen auf der Zeltplane. Und kochen ein zweites Mal, Essen habe wir ja noch für zwei Tage. Zeit für ein Fazit: Eine weitgehend weglose Route, mit eher geringen Schwierigkeiten. Die Tage 8,9 und eigentlich auch der finale Übergang setzten sich davon deutlich ab und verlangen stabiles Wetter und Erfahrung in alpinem Gelände. Für uns überraschend, wie wenig Menschen wir getroffen haben und wie unberührt diese lange Strecke von zivilisatorischen Errungenschaften ist. Die Wechsel zwischen den Weiten schwedisch Lapplands und der norwegischen Fjordlandschaft sind extrem reizvoll. Wir werden wieder kommen…

                                                                                                        (15.Aug) Transfer Storå - Steigen
                                                                                                        Um 6.45 Uhr telefonieren wir nach dem Linienboot, dass uns pünktlich um 7 Uhr abholt. Wir sind die einzigen Gäste auf dem hochmodernen Schnellboot. Auch in Kjøpsvik will niemand zusteigen, ohne anzulegen geht es weiter nach Drag. Und dort direkt in den Bus Richtung Bodø. Die ganze Fahrt prasselt der Regen auf die Scheiben, wir sind froh, die Tour so durchgezogen zu haben. Und sind begeistert, wie Infrastruktur in dieser abgelegenen Region aufrecht gehalten wird.
                                                                                                        Natürlich dürfen wir auch ohne Haltestelle aussteigen. In den crogs marschieren ich die Straße hinauf nach Nordfjord zum Auto, das einzige Mal während dieser Reise, dass ich im Regen laufe. Über ein tramptaugliches outfit brauche ich mir keine Gedanken zu machen, es gibt keinerlei Verkehr.
                                                                                                        Nach ausgiebigen Studien des Wetters bei yr.no und dem vergeblichen Versuch, in Straumen einen Kaffe zu bekommen, fahren wir schließlich nach Steigen. Wir möchten draußen am Meer unterwegs sein und lockere Touren unternehmen. Abends finden wir dort schon wieder Sonnenstrahlen. Die weiteren Teile dieses Berichts werde ich aber wohl erst im nächsten Jahr erzählen…


                                                                                                        Alpøya, Lundvika


                                                                                                        Sørskot


                                                                                                        nochmal die Lundvika auf der Alpøya, ganz hinten kann man die Lofoten erahnen
                                                                                                        Zuletzt geändert von TilmannG; 14.12.2019, 09:05.
                                                                                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 642
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                          Vielen Dank nochmal für den tollen Bericht. Im Svartisen NP waren wir dieses Jahr selbst. Aber der Rest Eurer Route scheint auch richtig toll gewesen zu sein. Das müssen wir auch noch ausprobieren.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 734
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen

                                                                                                            Mannfjorden


                                                                                                            Rückblick: Austerskardvatnet und Riehppedal. Hi l Gihtsejåhkkå, hi r Biehtsegana.

                                                                                                            ...

                                                                                                            Der Abstieg zum Vesterskardvatnet ist noch einfach, dann folgt richtig alpines Gelände, in der Charakteristik weit entfernt von einem Weitwanderweg. Über einige Blöcke krabbeln wir steil hinab auf ein noch steileres Schneefeld, immer in Richtung N dem Abfluss des Sees folgend. Im Schneefeld greifen die Bergstiefel gerade so, die Pickel bleiben auf dem Rucksack. Ein paar Grad kälter oder ein bisschen mehr nächtliche Abstrahlung hätten Hilfsmittel erforderlich gemacht, eine Umgehung gibt es nicht wirklich. Nach fast 100m Abstieg geht es über Blockwerk, Schotter und Schnee wieder bergauf. Kleine Steinmänner weisen die Route, die auf der Karte (hatte für diese Passage einen Ausdruck 1:25k von ut.no) gut zu verfolgen ist: entlang der Bäche zu dem Mini-See exakt südl des Sommersetvatnet. Dann wieder nach E erneut steil hinauf zum Sattel oberhalb des Vajsajavrre. Nun noch mal ansteigend Richtung Spisstind, bis man in die steile Flanke queren und zum Vajsajavrre absteigen kann.
                                                                                                            Über den Mannfjorden hinweg sieht man wunderbar die Halbinsel mit dem Lossviktinden wo ich dies Jahr lang gelaufen bin, danke. Beim zweiten Bild würde ich immer noch wetten, dass es links nicht der Gihtsetjåhkkå sondern der Bjørntoppen ist...

                                                                                                            Und es wundert mich nicht, dass Euch der Abschnitt so herausfordernd vorgekommen ist. Ich nutzte ja auch die Grivels unter den Schuhen. Aber Steinmännchen habe ich kaum gesehen, vielleicht sind die jetzt mehr von Wanderern aufgebaut worden? Storå stirbt offenbar immer mehr aus, bei mir war noch Verkehr zur Bootsankunft. War denn der Warteraum im Fährhaus noch offen? In Kjerrvika ist da alles zu.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                              • 1352
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                              Hei Vobo,
                                                                                                              natürlich ist das der Bjørntoppen. Für mich läuft das ganze Massiv unter dem Namen des Gletschers, aber so schlampig darf man jemanden, der dort sein zweites Wohnzimmer hat, natürlich nicht kommen

                                                                                                              Die Steinmännchen (und ein paar Stangen) oben beim Übergang schienen mir ziemlich planvoll errichtet. Könnte gut sein, dass die lieben Menschen, die die Hütte am Krokvatnet betreuen, noch einmal gebaut haben. In der Hütte gab es noch Infos:
                                                                                                              > Der Zugang ab Sorfjorden war den ganzen Herbst gesperrt, wg Transporte zur Baustelle
                                                                                                              > Der Plan einer alternativen Route über die Berge: nach dem Austerskardvatnet steil hinunter ins Stordal, hinten wieder steil hinauf in den Sattel zwischen Tverfjellet und Vajsajåhkkå, dann zum Ausfluss des Vajsajavrre. Ich habe nicht verstanden, ob das wirklich markiert worden ist. Ich persönlich würde dann, gutes Wetter vorausgesetzt, den NE-Hang hinauf zum Segltindan und über das Tverfjellet zum See.

                                                                                                              Der Warteraum am Anleger war offen und beheizt. In der Wohnung darüber lebt auch noch jemand und pflegt liebevoll den Garten. Diese Dame durfte beim Anlegen auch behilflich sein, der Automatik an der MS Stadda zum Trotz.

                                                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                                                              Zuletzt geändert von TilmannG; 14.12.2019, 21:40.
                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 19.06.2014
                                                                                                                • 2101
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                Beindruckende Bilder.
                                                                                                                Da kriegt man direkt Lust, auch mal rum zu laufen.
                                                                                                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                  Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Beindruckende Bilder.
                                                                                                                  Da kriegt man direkt Lust, auch mal rum zu laufen.
                                                                                                                  Kann ich dem Urteil nur anschließen. Fotografisch wirklich hochwertig was hier geboten wird. Aber auch von der Routenwahl sehr spannend nachzuverfolgen. Wirklich Klasse!!!

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                    • 583
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                    Bin grad erst über den Bericht gestolpert - danke fürs Teilen, eine wirklich tolle Tour (mit beindruckenden Lichtstimmungen auf den Bildern) und Susanne ist echt eine harte Socke
                                                                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                      • 18.06.2014
                                                                                                                      • 1591
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                      Oh, irgendwie ist mir das Ende Deines schönen Berichtes durch die Lappen gegangen, dabei habe ich doch anfangs fasziniert mitgelesen. Und jetzt komme ich erst durch Volkers Hinweis in meinem Bericht wieder hierher. Und hatte ausgerechnet den Part verpasst, wo ich auch langgegangen bin.
                                                                                                                      Nun also reichlich spät aber von Herzen ein dickes Danke für den wundervollen Bericht mit den unglaublich schönen Bildern!
                                                                                                                      Und ne echt taffe Frau hast Du!

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 29.10.2013
                                                                                                                        • 1352
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                        Danke für eure positiven Rückmeldungen!
                                                                                                                        Susannes Knie geht es nach viel Physio gut und sie trainiert fleissig für neue Abenteuer. Und ich war endlich wieder auf Skitour!
                                                                                                                        Ich hoffe, dass ich im März die noch versprochenen Kapitel einstellen kann.

                                                                                                                        Grüße von Tilmann
                                                                                                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 29.10.2013
                                                                                                                          • 1352
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                          III. Tagestouren auf Steigen und Engeløya
                                                                                                                          16.-20. Aug

                                                                                                                          Eigentlich wollten wir ja nur ein paar Tage relaxen. Wir hatten am westlichen Svartisen noch ein alpinistisch ambitioniertes Projekt in Planung, für das es einige Tage wirklich stabiles Wetter gebraucht hätte. Das hat sich nicht eingestellt und so sind wir dann ein bisschen länger an der Küste geblieben. Wir waren begeistert vom Mix aus steilen Bergen, herrlichen Stränden und kultiviertem Land. Zu den Lofoten gegenüber hatten wir immer Blickkontakt, aber die Wohnmobile dort haben wir nicht vermisst. Bei uns gab es nur wenig Touristen und wir gönnten uns hin und wieder den Luxus eines Zeltgeländes mit Kochhütte und Dusche.
                                                                                                                          Das Wetter blieb wechselhaft, die gut vorher gesagten Lücken konnten wir bestens nutzen. Erstmal einige Fotos, für weitere Eindrücke möchte ich da noch mal auf die blog-Galerie meiner website verweisen.


                                                                                                                          Røssøya mit Hanekamtinden und Prestkona (Engeløya)


                                                                                                                          Laukbakken, Skotsfjorden und Skotstindan


                                                                                                                          Oskjeften und Lauvøyvær mit Lofoten




                                                                                                                          Leiranger


                                                                                                                          Engeløybrua und Skjettenfjorden


                                                                                                                          Engeløybrua


                                                                                                                          Skotsfjorden und Skotstindan von Engeløybrua


                                                                                                                          Brennviksanden und Brennvika mit Kråktindan


                                                                                                                          Bøsanden mit Lofoten (Engeløya)



                                                                                                                          Aber wir waren auch jeden Tag zu Fuß unterwegs. Schon am zweiten „Ruhe“-Tag wurde mit dem Kråktindan (1045m) aus den lockeren Spaziergängen eine richtige Bergtour. Sonst beschränkten sich die Gipfelhöhen eher auf 600-700m, aber bei so kurzen Touren kann man ja auch morgens eine und abends eine zweite machen…
                                                                                                                          Allen gemeinsam waren unglaubliche Tiefblicke auf Polarmeer, Sandstrände und Wiesen. Luftbildfotografie by fair means, garantiert Drohnen frei. Einige der Touren folgen gut markierten Wanderwegen und sind offensichtlich viel begangen. Getroffen haben wir trotzdem nie jemanden. Detailliert erzählen werde ich nicht, aber die Gipfeltouren in den folgenden Beiträgen nur mit Routenbeschreibungen kurz vorstellen.
                                                                                                                          Zuletzt geändert von TilmannG; 13.03.2020, 18:07.
                                                                                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 29.10.2013
                                                                                                                            • 1352
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                            Sørskottinden (608m)
                                                                                                                            Hinter Sørskot an der Kirche parken. Auf der Straße kurz zurück zum letzten Haus, dort beginnt ein Steig durch den anfangs steilen Bergwald. Auf einer Felsplatte geformt wie ein Dachfirst erste Ausblicke, dann noch mal aufwärts durch den Wald. Dann quert man nach E und steigt auf angenehmen Pfad zum Gipfel. Es lohnt sich, weiter nach E auszuholen und den Tiefblick nach Lund mitzunehmen. Leichte Tour.


                                                                                                                            Leinesfjorden und Skotstindan












                                                                                                                            Nordskotvika, Naustneset, Helligholmen vom Sørskottinden


                                                                                                                            Palmen oder Kiefern?
                                                                                                                            Korallen oder Granit?
                                                                                                                            Karibik oder Polarmeer?



                                                                                                                            Blick auf Lund. Über dem Fjord der Kråktindan

                                                                                                                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 10.07.2008
                                                                                                                              • 2381
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                              Wow! Traumhafte Bilder!

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                Kråktindan (1045m)

                                                                                                                                Das gewaltige Massiv des Kråktindan dominiert die südliche Halbinsel der Kommune Steigen. Auf meinen Kartenausdrucken und den Anschlagtafeln an den Parkplätzen konnte ich nur einen Weg bis in den Sattel am Grøntinden ausmachen. Nach der Tour auf den Sørskottinden habe ich immer wieder durchs Teleobjektiv hochgeschaut und meinte, eine Möglichkeit entdeckt zu haben. Als wir dann am Sattel waren fanden wir Markierungen, die Route verlief genau so, wie ich mir das ausgedacht hatte.


                                                                                                                                Botnfjorden mit Kråktindan



                                                                                                                                Aber vorher mussten wir natürlich noch am Brennviksanden vorbei. Das einzige Mal, dass ich im Polarmeer gebadet habe, im Frühherbst eine frische Angelegenheit. Aber es gibt dort eine Duschhütte.







                                                                                                                                Über die Ausblicke vom Gipfel und unterwegs muss man nicht viel Worte verlieren...
                                                                                                                                Die Route:
                                                                                                                                Von der 7512 zweigt eine Schotterstraße zur Brennvika ab. Am Höhepunkt dieser Straße führt ein Wirtschaftsweg nach wenigen Metern zu einem kleinen Wanderparkplatz. Ein markierter Pfad leitet erst durch Wald und dann über steiles Wiesengelände hinauf zum Sattel NE des Hestøyran. Ein kurzer Abstecher lohnt sich, aber auch vorher schon immer wieder herrliche Tiefblicke auf die Brennvika. Vom Sattel kurzer Abstieg zu Skarbotn-Hytte, eine idyllische Mini-Hütte, betrieben von einem lokalen Wanderverein. Kurz den Hang hinauf, dann Querung zum Sattel E des Grøntinden. Der Wanderpfad würde nun weiter nach NE hinab nach Gråstein an der Straße führen. Doch wir folgen einer nun weglosen, aber gut markierten Route auf den Kråktind. Erst immer am Kamm Richtung Snøtinden. Eine leichte Kletterstelle (UIAA II). Dann führen Steinmänner gute 100m hinab in die Ostflanke des Berges, die man in der Folge auf Schotter und Scheefeldern quert. Eine Schotterrinne führt wieder hinauf zur Einsattlung zwischen P 1017 und 1045. Von dort wieder leicht nach S zum Gipfel mit großer Warte. Bergtour, vielleicht mit PD- zu bewerten.




                                                                                                                                Tiefblick vom Hestøyran


                                                                                                                                Skarbotn-Hytta


                                                                                                                                Skarbotn mit Hütte, darüber der Hestøyran


                                                                                                                                Rückblick zum Grøntinden, rechts hinten die Skottindene


                                                                                                                                Botn-und Leinesfjorden




                                                                                                                                Panorama-Blick vom Gipfel Richtung Bodø


                                                                                                                                ...und hinunter zum Brennviksanden




                                                                                                                                Sjunkhatten NP...

                                                                                                                                ... mit Skeistinden



                                                                                                                                und nochmal der Skarbotn vom Sattel E des Grøntinden

                                                                                                                                Die Region ist mit dem Schnellboot Bodø-Svolvær übrigens gut zu erreichen, es gibt mehrere Anleger-Orte, Route 23-755.




                                                                                                                                Helnes (Steigen)
                                                                                                                                Zuletzt geändert von TilmannG; 15.03.2020, 20:55.
                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 29.10.2013
                                                                                                                                  • 1352
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                  Südl. des Flagsundet gibt es eine schöne Kammwanderung von 9km Länge: Die Dronningruta über Fløya. Wenn man nur in eine Richtung wandern will, ein gewisser logistischer Aufwand. Wir waren noch fauler und sind ab dem Anleger bei Øyhammaren nur bis auf die erste Anhöhe spaziert. Die Aussicht war trotzdem genial.


                                                                                                                                  Øyhammaren mit Lofoten





                                                                                                                                  Engeløya
                                                                                                                                  Wenn man es kurz machen will - wohl das highlight der Kommune Steigen. Fotos vom Bøsanden und der Brücke hatte ich Eingangs diese Kapitels ja gezeigt.
                                                                                                                                  Wildes Zeltgelände ist nicht einfach zu finden - wie überhaupt in der Region - , beim Steigen Sjøhus auf dem Weg zur Røssøya gibt es einen Zeltplatz mit sehr komfortablem Koch- und Duschhaus.
                                                                                                                                  Schon zur Eisenzeit war die Insel ein Machtzentrum. Viel zu sehen bekommt man von den Ausgrabungen leider nicht, der historische Wanderweg Steigen Fortidspark war ein bisschen enttäuschend.
                                                                                                                                  Es gibt einige schöne Gipfel, die sich untereinander auch verbinden lassen. Westlich des Prestkona bietet sich für Freunde des Abenteuerbergsteigens eine Kammüberschreitung mit Klettereinlagen an.
                                                                                                                                  Wir haben es gemütlicher gestaltet:

                                                                                                                                  Prestkonetinden (646m) (auch Prestkona)
                                                                                                                                  Am gut sortierten Laden von Solheim führt ein Wanderweg in den Wald. Bald kommt eine Wiese mit Grillplatz, dann geht es steil hinauf in den Sattel zischen Hankammen und Prestkona. Nun nach E über steiles Wiesengelände, erst auf einen Vorgipfel und dann entlang des Grates auf den Prestkonetinden. Leichte Tour.


                                                                                                                                  Blick vom Sjøhus, r Prestkonetinden mit Route


                                                                                                                                  am Wiesenhang, r Hankammen


                                                                                                                                  Blick vom Vorgipfel nach W. Über den dunken Kamm l verläuft die Dronningruta






                                                                                                                                  Gipfelpanorama NE, l Bøsanden


                                                                                                                                  Myklebostadfjellet - die steilen Buschhänge erwecken bei mir Assoziationen an Hawaii




                                                                                                                                  Bøsanden

                                                                                                                                  Skagstadtinden (454m), Tretindan (492m)
                                                                                                                                  Wanderparkplatz an der 7020 ungefähr auf Höhe Skagstadosen. Der Weg folgt erst einem rauen Wirtschaftsweg und macht einen großen südlichen Bogen durch Moorgelände. Dann hinauf durch Büsche zum Hamran. Hangquerung auf schwach ausgeprägtem Pfad zum Skagstadtinden. Dem Kamm folgend zum Tretinden, direkter Abstieg zum Hamran auf deutlichem Pfad. Leichte Tour.


                                                                                                                                  Skagstadosen und Sætertinden


                                                                                                                                  Skagstadtinden, Blick nach NE




                                                                                                                                  Tretindan


                                                                                                                                  Blick auf den Bøsanden




                                                                                                                                  Stormyran
                                                                                                                                  Zuletzt geändert von TilmannG; 17.03.2020, 19:25.
                                                                                                                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                    • 10.07.2008
                                                                                                                                    • 2381
                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                    #66
                                                                                                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                    Wow, supertolle Gegend!
                                                                                                                                    Klasse Bilder!

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                      • 29.10.2013
                                                                                                                                      • 1352
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                      Danke...extra für deinen User-Namen!!!
                                                                                                                                      Grüße von Tilmann
                                                                                                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 29.10.2013
                                                                                                                                        • 1352
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                        Nach Osten hin, entlang des Holmåk- und Skettenfjorden, steilen sich die Berge auf und erreichen Höhen bis über 1000m. Eine beeindruckende Szenerie, aber ohne leichte oder direkt ins Auge springenden Zugänge. Diesen Teil der Reise hatte ich ja nicht vorbereitet, das Wetter war immer noch sehr wechselhaft. Zum Stortinden (Wie viele Berge in Norwegen heißen so?) versprachen die touristischen Info-Tafeln jedoch eine moderate Tour. Die war zwar „rückgebaut“, der Wanderparkplatz nicht mehr ausgewiesen, dadurch aber spannend und durchaus lohnend.


                                                                                                                                        Blick von Skagstadosen auf der Engeløya


                                                                                                                                        Holmåktinden


                                                                                                                                        Blick vom Prestkona, Bildmitte Hatten, ganz l der Stortinden

                                                                                                                                        Stortinden (772m)
                                                                                                                                        Von der Hauptstraße 835 zweigt an der Bucht Dypingspollen ein breiter Wirtschaftsweg ab. Parkplatz. Man folgt der Forststraße zum Langvatnet, dort eine hübsche Grillhütte. Noch vielleicht 200m weiter, dann nach rechts einem deutlich weniger ausgeprägtem Weg folgen. Die Markierungen verlassen auch diesen Weg, ein schwacher Pfad folgt dem Rücken zum Gipfel Richtung W. Bald verlieren sich Pfad und Markierungen und das Gelände wird unübersichtlich. Durch lichten Steil-Wald mit Sträuchern und Büschen in Grundrichtung W bis auf ca 500m oberhalb der Buschgrenze. Hier kurz flacheres Gelände, dann quert man nur wenig ansteigend den steilen Hang in den Sattel zwischen Stor- und Motinden. Kaum noch Markierungen. Vom Sattel links (W) des Grates auf Pfadspuren durch felsdurchsetztes Gelände zum Gipfel.
                                                                                                                                        Leichte Bergtour, nicht mehr durchgehend markiert, z.T. weglos.


                                                                                                                                        Blick vom Stortinden auf Engeløybrua und Prestkonetinden


                                                                                                                                        Blick auf den Holmåkfjorden, Bildmitte Lilandstinden

                                                                                                                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                          • 10.07.2008
                                                                                                                                          • 2381
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Danke...extra für deinen User-Namen!!!


                                                                                                                                          Ja, Wasser/ Meer und Berge sind schon eine richtig geniale Kombination!

                                                                                                                                          Träum ...

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                            • 29.10.2013
                                                                                                                                            • 1352
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                            IV. Lurfjell

                                                                                                                                            So schön diese Entspannungstage nun waren, wir wollten doch noch mal mit dem Zelt los. Die Zeit dafür wurde allmählich knapp. Die langen Täler des Saltfjell boten sich für eine 3-Tagestour an, in Bodø wollten wir aber noch vorbeischauen.
                                                                                                                                            Als wir am Saltfjord lang fuhren der xte Blick auf die Wettervorhersage - nun sollte ein Nieselregen von SE genau am Saltfjell hängenbleiben, hier draußen könnte es feundlicher bleiben. Gegenüber standen die Børvasstindane, grau aber verlockend, eine Ecke, die ich bislang nicht auf dem Radar hatte. Ein kurzer Blick auf die Karte, schon war die Abschluss-Tour geplant, das Ǻselidal rauf, im Falkflågdalen runter, dazwischen auf den Lurfjelltinden. Zu dem fand sich auf der ut-app noch eine Beschreibung.


                                                                                                                                            Børvasstinden mit Ǻselidalen

                                                                                                                                            Aber heute sollte es noch viel Niederschlag geben, also erstmal Bodø. Wir genossen die lockere Atmosphäre, weder die Schauer, noch der Lärm der ständigen Landungen der Jagdflieger am stadtnahen Flughafen schienen irgendjemanden zu stören. Die durch die Stadt ziehenden Kerosinschwaden rochen nur wir. Wir besichtigen die Bibliothek und das neue Konzerthaus, und entdecken, dass es auch hier ein Orchester gibt, in dem ein Kumpel von früher spielt. Was für ein Arbeitsplatz und -Ort!


                                                                                                                                            Bodø, Stormen Kulturhus




                                                                                                                                            Domkirke

                                                                                                                                            Dann geht es an den Saltstraumen - das meditative Erlebnis dieser Reise!
                                                                                                                                            Fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser quetscht der Gezeitenstrom pro Tide durch die Meerenge. Viele Stunden hocken wir auf den Felsen, immer mal im Schutz der Brücke, und starren auf den Strom, beobachten wie sich immer neue Strudel bilden. Dann endlich ist 10 Minuten Ruhe, das Wasser ist still, auch sonst bewegt sich kaum noch etwas. Und dann geht das komplette Programm zurück, bald wieder mit 20 Knoten und neuen Strudeln. Spät abends, Susanne liegt längst im Zelt in der Nähe des Ausgangspunkts, komme ich noch einmal zurück und fotografiere von der Brücke.




                                                                                                                                            Es gibt viele Beobachter, nicht nur Touristen













                                                                                                                                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                            • TilmannG
                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                                                              • 1352
                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                              #71
                                                                                                                                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                              1. Tag (22. Aug) Über und in den Wolken
                                                                                                                                              ...zu dieser Runde gibt es wieder eine nachträglich handgemalte Karte, also kein gps-track

                                                                                                                                              Ein gut markierter und anfangs breiter Pfad führt uns ins Ǻselidal. Alles ist noch feucht, Platten und moorige Passagen wechseln sich ab. Entlang des øvre Ǻselivatnet wird das Gelände mühsamer, dann geht es neben dem Wasserfall steil hinauf. Ein Pfad bleibt immer erkennbar und im flachen oberen Talabschnitt sind wir flott unterwegs.




                                                                                                                                              øvre Ǻselivatnet, der weitere Aufstieg links von See und Wasserfall



                                                                                                                                              Gegen Mittag stehen wir an der Wegkreuzung im Skjellingsdalen. Kein ganz einfaches Zeltgelände, doch es findet sich ein flacher und trockener Platz. Zum Wasser sind es ein paar Minuten, es gab schon weicheres Gewächs…




                                                                                                                                              Die Gipfel stecken immer noch in den Wolken, aber morgen soll es noch unsicherer sein. Nach einem kurzen Essen brechen wir daher doch noch auf, vorerst nur mäßig motiviert.
                                                                                                                                              Eine kleine Senke, feucht und mit Gestrüpp, ist erstmal mühsam. Dann findet sich ein kleiner Pfad, der von der Lurfjellhytta zum N-Rücken des Lurfjelltinden führt. Auf diesem breiten Rücken verlieren sich alle Spuren, wir stecken nun im Nebel, ganz einfach ist die Orientierung nicht.
                                                                                                                                              Doch dann beginnt es aufzureißen, wir erspähen einzelne Gipfel, die die Nebel schnell wieder verschlucken. Das Gelände bleibt einfach, eine Engstelle am Grat sah aus der Entfernung problematisch aus, doch man kann einfach drüber laufen, braucht kaum die Hände. Nur der Tiefblick auf den Gletscher in der NE-Flanke sorgt für kurzes alpines Feeling.












                                                                                                                                              Falkflågtindane (Spisstind), der Sattel darunter ist der Übergang ins Falkflågdalen

                                                                                                                                              Gegen 17 Uhr erreichen wir den Gipfel des Lurfjelltinden (1284m), ein ganze Stunde genießen wir nun unglaubliche Stimmungen und Weitblicke bis nach Schweden.


                                                                                                                                              Tindvatnet




                                                                                                                                              Saltdal mit Solvågtinden


                                                                                                                                              Børvatnet





                                                                                                                                              Im Abstieg verschlucken uns wieder die Wolken, prompt steige ich zu früh nach E in steiles Gelände ein. Doch das GPS und ein Schneefeld führen uns zum richtigen Abstieg. Die Talsenke passieren wir nun etwas höher am Hang. Die Wolken lösen sich auf und geben eine wunderschöne Abendstimmung frei. Um 20.30 Uhr sind wir am Zelt, es wird dunkel und kalt. Der Herbst naht.


                                                                                                                                              Ǻselitindan, über den Pass waren wir vormittags gekommen








                                                                                                                                              der Børnupen hat noch Sonne

                                                                                                                                              Zuletzt geändert von TilmannG; 22.03.2020, 20:02.
                                                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                                2. Tag (23. Aug) Der letzte Abend

                                                                                                                                                Eine warme Sonne weckt uns, der Himmel ist erstmal strahlend blau. Wir lassen uns Zeit, das Zelt wird ausgiebig fotografiert und trocknet dabei.



                                                                                                                                                Quer durchs Tal finden wir bald den Pfad zum Store Sandvatnet. Und werden gleich aufgehalten: Vier junge Ren-Bullen stehen im Weg. Wir haben sie schon gestern getroffen, das weiße Tier ist unverwechselbar, aber da hatten es beide Parteien eilig. Jetzt beginnt wieder ein Spielchen, Neugier kämpft gegen Nervosität. Schnaubend ziehen sie große Kreise um uns, wechseln dabei die Richtung. Dann galoppieren sie doch davon.







                                                                                                                                                Der große Sandstrand am Store Sandvatnet ist gesäumt mit Renspuren, wieder einmal ein fast surrealer Ort. Es folgt ein steiler Anstieg, in großem Bogen führt ein schütterer Pfad zu einem Plattengürtel, auf dem wir die Flanke des Sandvasstindan nach N queren können. Zwischendurch geben eigenartige Furchen im Gestein Rätsel auf, Norwegens Geologie ist durchaus komplex, etwas mehr Kenntnisse wären schön.








                                                                                                                                                links Spisstind, unten Sandvatnet




                                                                                                                                                Rückblick auf Lurfjelltinden...


                                                                                                                                                ...mit Route, unten verdeckt

                                                                                                                                                Eigentlich hätte ich noch gern den Sandvasstindan bestiegen, das wäre eine Plattenkrabbelei mit ungewissem Erfolg geworden. Doch der lange Tag gestern hängt uns noch etwas in den Knochen und von SE drohen schon dunkle Wolken, der angekündigte Regen. Nicht das was man sich hier auf den Platten wünscht. Über die steigen wir unschwierig hinunter zum Pass und weiter ab ins Falkflågdalen. Am Dalsvatnan finden wir einen traumhaft gelegenen Zeltplatz. Und können den letzten Abend auf Tour in vollen Zügen genießen. Das Panorama ist unglaublich, die Lichtstimmungen werden immer dramatischer. Bis spät in die Nacht fotografiere ich die Wolken, die um den Spisstind gedrückt werden.


                                                                                                                                                Dalsvatnan mit Zelt, l Spisstand, r Sandvasstindan, m Pass





















                                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                  • 10.07.2008
                                                                                                                                                  • 2381
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                                  Boah, suuuuper tolle Bilder!

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                                                                                    • 1232
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                                    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                    Boah, suuuuper tolle Bilder!
                                                                                                                                                    Kann ich mich dem Urteil nur anschließen. Wirklich ganz tolle und stimmungsvolle Bilder. Und auch eine schöne Tour die ihr da noch im Lurfjell gelaufen seid. Letztendlich waren das je genau die Berge die ich von meinem Landeanflug auf Bodø gesehen habe. Schön dann mal zu sehen, wie die so von unten aussehen.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                      • 29.10.2013
                                                                                                                                                      • 1352
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                                                                                                                                      Danke ihr Beiden!
                                                                                                                                                      Ja, das waren fotografisch zwei besondere Tage. Aber in jedem Fall eine wunderschöne Kurz-Tour, die man leicht an einen längeren Trip anhängen kann. Vor dem Heimflug-/weg - oder auch als Start.
                                                                                                                                                      Der Rest ist dann schnell erzählt:

                                                                                                                                                      3. Tag (24. Aug) Auslaufen

                                                                                                                                                      Der Tag beginnt grau und verhangen, nach den Fotoorgien der letzten Tage tut das sogar gut und passt zum Abschied. Das Gelände ist feucht, ein bisschen suchen wir herum, doch bald wird der Pfad deutlich und führt uns zum Gehöft Falkflåget. Das ist wunderbar restauriert, die Wiesen gemäht.





                                                                                                                                                      Auch der folgende Karrenweg wurde liebevoll behandelt und nur vorsichtig befahren, meist ein schöner Grasweg. Wir treffen eine kleine Gruppe Tagesausflügler, es ist Wochenende. Gestern kam uns ein Solo-Trekker entgegen, sonst hatten wir wieder eine absolute einsame Tour.
                                                                                                                                                      Der Karrenweg endet schließlich an der Falkflågvika am Valnesvatnet. Einige Boote liegen hier, ein paar Quads stehen eingepackt im Gebüsch. Für Fußgänger ist der Weiterweg wieder fast alpin, ein kleiner Pfad steigt noch mal steil an. Zur Sandvika geht es wieder hinunter, das letzte Stück führt entlang des See, dann stehen wir an der Straße. Es ist reger Verkehr und bald bekomme ich einen Lift für die paar km zum Auto.

                                                                                                                                                      Nun ist also Schluss mit Laufen, ganz können wir es noch nicht glauben. Die vielbefahrene Straße holt uns in die Realität zurück. Wir müssen nach Hause. Noch am gleichen Tag fahren wir bis an die Provinzgrenze von Nordland.
                                                                                                                                                      Südlich von Trondheim können wir es dann etwas lockerer angehen, wir fahren eine etwas östlichere Route, nehmen Røros und Fermund mit. Die Bergbaustadt fasziniert, unglaublich, wie hier bis in die 70er Jahre gearbeitet wurde. Und die Verbindung mit dem Harz ist für uns natürlich auch berührend.









                                                                                                                                                      In Oslo müssen wir dann noch bei der Nationaloper vorbeischauen. Wohl der schönste Theaterbau den ich kenne, gern würde ich hier mal arbeiten.
                                                                                                                                                      Diese Fotos fallen mir jetzt sehr schwer. Obwohl mir der Virus dreiwöchige Skitourenferien unmöglich macht, auf die ich mich nach der langen Verletzungszeit so gefreut hatte - nach zwei Wochen der sozialen Isolation ist das Bedürfnis nach Konzert und Menschen fast größer als nach einsamen Touren im Schnee.













                                                                                                                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 29.10.2013
                                                                                                                                                        • 1352
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        Diese Reise haben wir 2020 fortgesetzt. Der Tourenbericht "Hohe Routen im hohen Norden" startet heute.
                                                                                                                                                        Zu Testzwecken habe ich hier am Layout verbessert und möchte zwei Fotos einfügen:

                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3032886
                                                                                                                                                        Der Øvre Pikhaugvatnet, zuerst im Sommer 2019, mit Badetemperatur.
                                                                                                                                                        Und ein Jahr später, August 2020....


                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 486_norge_08-2020_2559.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,4 KB ID: 3013532

                                                                                                                                                        Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von TilmannG; 30.03.2021, 08:12. Grund: Foto upload repariert
                                                                                                                                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Vorstand
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                                                                                                                                                          • 734
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                          Eine andere Frage: Meinst Du, dass man den Ausfluss des Gussajávrre im südwestlichen Rand furten kann? Hatte ich mir damals überlegt und sieht ja auf Deinem Bild oben auch gut aus.

                                                                                                                                                          Das hatte ich mir im Vorfeld auch überlegt und dann immer wieder hingeguckt:

                                                                                                                                                          klicken für größere Ansicht
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                                                                                                                                                          Ich habe zwar keine Infos über die Bewirtschaftung gefunden, aber die Frage zum Gussajávrre konnte ich jetzt dank eines Videos klären: Ich würde sicher sagen, dass man dort hochkommt.

                                                                                                                                                          ab 0:17 steigt die Drohne über die Felskante und man sieht den Gussajávrre.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                            • 29.10.2013
                                                                                                                                                            • 1352
                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                            Moin lieber Volker - ja, das sollte gehen! Du bist also wieder am planen, ich erwarte daher ab spätestens Aug 2023 einen neuen Tourenbericht aus deinem Stammrevier...
                                                                                                                                                            Ein hüsches Video - nur warum posiert niemand auf den Kanonen, bei diesem Wetter?
                                                                                                                                                            Viele Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                            Kommentar