• bourne
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    [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



    NORWEGEN 2018: DIE ROUTE
    GRÄNSLEDEN – NORDKALOTTLEDEN – NARVIKFJELL
    BY MARKUS
    Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

    Nach zwei fantastischen Touren im schwedischen Fjäll führt uns unsere heurige herbstliche Weitwanderung in das norwegisch-schwedische Grenzgebiet. Unsere Tour startet in Ritsem und führt auf dem Gränsleden nach Westen, bis wir auf den Nordkalottleden treffen und diesem nach Norden folgen. In diesem Streckenabschnitt verläuft unsere Route immer abwechselnd in Norwegen und Schweden. Beim Gautelisvatnet verlassen wir den Nordkalottleden und gehen durch das Caihnavagge und in Folge durch das Narvikfjell bis Riksgränsen. In Summe umfasst unsere Tour eine Strecke von rund 190 Kilometern und fand von 1. bis 18. September 2018 statt.

    Die folgende Karte zeigt die Gesamtstrecke in "Basecamp", man sieht auch gut, wie weit die Abdeckung der Fjällkartan geht, der Rest die OSM Summer II.



    Der Gränsleden (samisch Rádjebálges, norwegisch Grenseleden) ist ein Pfad aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts (1920/1930) und wurde von den ansässigen Samen benutzt, wenn sie ihre Sommerlager bezogen haben. Der Pfad verläuft über 62 Kilometer von Sørfjorden in Norwegen bis Ritsem in Schweden. Im zweiten Weltkrieg erlangte er als Flüchtlingsroute von Norwegen nach Schweden traurige Berühmtheit, danach wurde der Weg nur mehr wenig genutzt und geriet in Vergessenheit. Erst in den Jahren 2007-2010 wurde er im Rahmen eines Projekts des regionalen Entwicklungsfonds der EU gemeinsam mit der Samensiedlung Sörkaitum markiert und mit Brücken und Windschutzhütten ausgestattet (Quelle: Wikipedia). Auf norwegischer Seite gibt es Hütten in denen man auch übernachten kann, auf der schwedischen Seite nicht!

    Wir gehen nur den schwedischen Teil des Gränsledens, das sind (allerdings bis zur DNT-Hütte in Norwegen) rund 42km, aus unserer Sicht von Ritsem aus gibt es folgende Rasthütten (Höhenmeter Anstieg/Abstieg; ungefähre Werte aus der BD7 bzw. Topo Summer II gemessen):

    Ritsem – Røysvatnhytta
    • 10 km, 320/100 nach Sievgok
    • 12 km, 100/300 nach Akkajaure Västenden
    • 6 km, 300/100 nach Gálavárddo
    • 9 km, 120/180 nach Sårgå
    • 2,4 km bis Abzweigung, dann 3 km, 200/0 nach Røysvatnhytta




    Bei dieser Gelegenheit möchten wir euch auf eine kleine Falle aufmerksam machen: es gibt die Røysvatnhytta, eine große norwegische DNT-Hütte mit Sauna, diese liegt auf dem Nordkalottleden zwischen den beiden Seen. Und es gibt die Rasthütte Røysvatnet, das ist nur eine Windschutzhütte (Korrektur: einfache Hütte, geschlossen, ohne Betten, siehe unten im Thread) am südlichen Ufer des Sees, und diese liegt auf dem Gränsleden. Also wählt weise!

    Der Nordkalottleden (norwegisch Nordkalottruta, finnisch Kalottireitti) ist ein Fernwanderweg, der durch Finland, Schweden und Norwegen führt. Seine Gesamtlänge beträgt 800 Kilometer, er beginnt in Kautokeino (Norwegen), führt über den Treriksröset (das Dreiländereck Finnland, Norwegen, Schweden) und endet im Süden in Sulitjelma (Norwegen) oder Kvikkjokk (Schweden). Der Weg führt teilweise über bekannte andere Fernwanderwege (z. B. Padjelantaleden, Kungsleden), durch Nationalparks (Øvre-Dividal, Reisa, Abisko, Padjelanta) und durch Regionen wie Sulitjelmafjell und Narvikfjell (Quelle: Wikipedia).

    Wir gehen den Abschnitt von Røysvatn über Pauro, Sitas und Skoaddejávri bis zum Gautelisvatnet. Dort verlassen wir den Nordkalottleden, der über die Gautelishytta [Sauna!] dann über Hukejaure ins Tjäktjavagge zum Kungsleden zwischen Sälka und Singi führt. Wir behalten unseren Kurs nach Norden bei und gehen über den Pass zur Caihnavaggehytta.

    Røysvatn – Caihnavaggehytta
    • Røysvatn – Pauro: 27 km, 340/440 HM
    • Pauro – Sitashyttene: 21 km, 460/560 HM
    • Sitashyttene – Skoaddejávrihytta: 20 km, 530/140 HM
    • Skoaddejávrihytta – Caihnavaggehytta: 21 km, 580/480 HM




    Der dritte Abschnitt unserer Route sollte durch das Storsteinsfjellet und das Narvikfjell führen. Wir hatten uns hier eine spektakuläre Route mit Blick auf die Gletscher ausgesucht.
    • Caihnavaggehytta – Lossistua via Smáilerienpas: 16 km, 250+150/700 HM
    • Lossistua – Hunddalshytta: 22 km, 400/425 HM


    Das Wetter hat uns hier aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwar haben wir uns bei grenzwertigen Windgeschwindigkeiten durch das Blockfeld gekämpft und sind mit dem letzten Licht des Tages bei der Caihnavaggehytta angekommen, nachdem das Wetter am nächsten Morgen aber auch nicht einladend aussah, sind wir nach Cunojavrre abgestiegen, um nicht oben festzusitzen. Von dort sind wir dann nach Hunddalen gegangen und dann – wie auch ursprünglich geplant – nach Katterat (ein zweiter Versuch, von Hunddalen in Richtung Lossi zu gehen, ist auch am Wetter gescheitert):

    Caihnavagge – Katterat
    • Caihnavaggehytta – Cunojavrrehytta: 12 km, 75/350 HM
    • Cunojavrrehytta – Hunddalshytta: 18 km, 180/200 HM
    • Hunddalshytta – Katterat: 11 km, 0/325 HM




    Nachdem wir nun noch ein wenig Zeit hatten, sind wir nicht in Katterat in den Zug eingestiegen, sondern als Abschluss noch ein Stück des Rallarvegen (Rallarveien, schwedisch Rallarleden) gegangen. Es handelt sich hier um einen Weg, der für den Bau der Ofotbanen in den Jahren 1890 bis 1903 angelegt wurde, danach verfiel und um 1990 restauriert und für Wanderer zugänglich gemacht wurde (Quelle: Wikipedia). Die Ofotbanen sind das norwegische Teilstück der Bahnstrecke Luleå nach Narvik, die für den Erzabbau (Gällivare und Kiruna) angelegt wurde. Wir sind dabei ungefähr 12 km von Katterat über Bjørnfjell nach Riksgränsen, dem schwedischen Grenzbahnhof, gegangen und von dort mit dem Zug nach Abisko gefahren.



    Unsere Tour hat somit in Schweden in Ritsem begonnen und dann auch wieder in Schweden in Riksgränsen geendet. In Abisko haben wir dann an einem Ruhetag noch Abisko östra, das Samicamp und den Njullá besucht, Touristenprogramm also, das wir bei den drei vorangegangenen Besuchen nie geschafft haben.

    Im Unterschied zur letzten Herbsttour waren wir diesmal wieder mit Zelt unterwegs, mangels Hütten ist der schwedische Teil des Gränsledens nur mit einem Gewaltmarsch über mehr als 40 Kilometer ohne Zelt zu bewältigen und auch in Norwegen sind die Abstände manchmal recht groß. Auf unserer Route gibt es keine Möglichkeit, Lebensmittel nachzukaufen, wir haben also unser komplettes Essen von Anfang an mitgeschleppt. Die einzige Möglichkeit für einen Einkauf zwischendurch kommt recht spät mit einem "Ruhetag" in Cunojavvre und von dort ausgehend einem Tagesausflug zum Einkaufen ins schwedische Unna Allakas.

    Die norwegischen DNT-Hütten auf unserer Route sind versperrt und man braucht einen DNT-Schlüssel. Diesen kann man sich als DNT-Mitglied ins Heimatland zuschicken lassen (und darf den Schlüssel dann behalten). Mir hat das Christkind bereits zu Weihnachten 2017 so einen tollen Schlüssel gebracht, ich bin eben ein Glückskind

    Die norwegischen Hütten, die wir besucht haben, waren alle toll: komfortabel, sauber, mit gesägtem und gehacktem Brennholz bestückt, teilweise mit gemütlichen Sesseln und Panoramafenstern. Ich habe diesmal ein paar der Hütten auch von innen fotografiert, ihr findet die Bilder dann bei den entsprechenden Tagen.

    Unsere Tour wird von zwei Fjällkarten gemeinsam abgedeckt: der erste Teil von der Fjällkarte BD7 Sitasjaure-Ritsem und der zweite Teil von der Fjällkarte BD6 Abisko-Kebnekaise-Narvik. Schweden hat die Daten, die den Fjällkarten zugrunde liegen, öffentlich zugänglich gemacht (Lantmäteriet: http://www.lantmateriet.se/en/Maps-a...aps/oppna-data). Online kann man sie auf https://kso.etjanster.lantmateriet.se/?lang=en ansehen (Umschalten von Topo auf Fjällkartan). Aufbauend auf diesen Daten findet man bei http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan hervorragende Aufbereitungen in Form hochauflösender JPGs und Dateiformate für GPS Geräte. Dies ist auch die Quelle für die Screenshots auf dieser Seite. Außerdem baue ich unsere Tageskarten auf diese Weise. Einfach Screenshots des entsprechenden Ausschnitts in ein Word-Dokument kopieren und das Ganze dann in Farbe ausdrucken. Das jeweilige Blatt des Tages (gefaltet in einer A5-Klarsichthülle) ist schnell zur Hand und ebenso schnell wieder verstaut und man muss es nicht so pfleglich behandeln wie die BD6.
    Zuletzt geändert von bourne; 09.05.2019, 22:05.
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  • Bresh

    Erfahren
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    #2
    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

    Vielen dank das du de Reisebericht auch hier teilst!

    da ich plan dieses Jahr unter anderem genau auf deiner Route Route entlang zu kommen, interessiert mich der Bericht natürlich besonders!
    Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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    • Pfiffie
      Fuchs
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      #3
      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

      Ich bin gespannt auf deinen Bericht, sieht richtig interessant aus
      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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      • Ljungdalen

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        • 28.08.2017
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        #4
        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

        Zitat von Bresh Beitrag anzeigen
        Vielen dank das du de Reisebericht auch hier teilst!

        da ich plan dieses Jahr unter anderem genau auf deiner Route Route entlang zu kommen, interessiert mich der Bericht natürlich besonders!
        +1. Wann? Ich August, aber Gegenrichtung (und Ausstieg Richtung Norwegen.)

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        • vobo

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          • 01.04.2014
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          #5
          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
          +1. Wann? Ich August, aber Gegenrichtung (und Ausstieg Richtung Norwegen.)
          Die damals diskutierte Nicht-Zelttour mit Anja nach Storå? Ganz viel Spaß.

          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
          Bei dieser Gelegenheit möchten wir euch auf eine kleine Falle aufmerksam machen: es gibt die Røysvatnhytta, eine große norwegische DNT-Hütte mit Sauna, diese liegt auf dem Nordkalottleden zwischen den beiden Seen. Und es gibt die Rasthütte Røysvatnet, das ist nur eine Windschutzhütte am südlichen Ufer des Sees, und diese liegt auf dem Gränsleden. Also wählt weise!
          Die Rasthütte Røysvatnet ist etwas mehr als ein Windschutz. Es ist schon eine geschlossene Hütte, man liegt auf dem Boden, Stuhl, Besen- und Kerzen waren vorhanden, sie hat einen Ofen und es lagen Bretterstapel zum Verbrennen herum. Ein Toilettenhäuschen gibt es, und sie ist kostenlos.

          Freue mich auf den Bericht!

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          • Bresh

            Erfahren
            • 18.10.2014
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            #6
            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
            +1. Wann? Ich August, aber Gegenrichtung (und Ausstieg Richtung Norwegen.)
            Ich habe auch geplant von Nord nach Süd da lang zu kommen, wenn es so läuft wie ich mir das vorstelle komm ich da vom 16.8 bis 25.8 lang. Allerdings bin ich dies Jahr sehr lang untwegs, von daher kann es sein das es nicht ganz so kommt wie geplant.
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            • Ljungdalen

              Alter Hase
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              #7
              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
              Die damals diskutierte Nicht-Zelttour mit Anja nach Storå? Ganz viel Spaß.
              Ja, aber wohl leider nicht mit Anja (meiner Frau). Dafür evtl. mit zweien unserer drei Töchter (auch A. und A.)

              Zitat von Bresh Beitrag anzeigen
              Ich habe auch geplant von Nord nach Süd da lang zu kommen, wenn es so läuft wie ich mir das vorstelle komm ich da vom 16.8 bis 25.8 lang.
              Wir wohl eher so ab 5.8. (Start Katterat).

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              • Bresh

                Erfahren
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                #8
                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                Wir wohl eher so ab 5.8. (Start Katterat).
                Naja dann werden wir uns wohl verpassen, soviel früher werde ich nicht dort sein können.
                Aber ich werde die Hüttenbücher sicherlich genauestens studieren!
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                • bourne
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                  #9
                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                  Die Rasthütte Røysvatnet ist etwas mehr als ein Windschutz. Es ist schon eine geschlossene Hütte, man liegt auf dem Boden, Stuhl, Besen- und Kerzen waren vorhanden, sie hat einen Ofen und es lagen Bretterstapel zum Verbrennen herum. Ein Toilettenhäuschen gibt es, und sie ist kostenlos.
                  Ah, gut zu wissen! Wir sind ja nicht vorbeigekommen, ich habe nur davon gehört: beschrieben wurde es mir als Windschutz, daher dachte ich wohl automatisch, es wäre wie die anderen. Hast Du ein Foto davon?
                  Trekkingblog: lustwandler.at

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                  • vobo

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                    #10
                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                    Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                    Ah, gut zu wissen! Wir sind ja nicht vorbeigekommen, ich habe nur davon gehört: beschrieben wurde es mir als Windschutz, daher dachte ich wohl automatisch, es wäre wie die anderen. Hast Du ein Foto davon?
                    Von diesem Artikel wusste ich, dass in Røysvatn und in Andersgjerdet 2013 eine solche traditionelle "Hütte" gebaut wurde. Die am Andersgjerdet habe ich hier am Ende des Wandertages beschrieben.

                    Auf dem Foto quer über den Røysvatn sieht man in der Mitte den ursprünglichen Windschutz und rechts das Lavvu.

                    Zuletzt geändert von vobo; 10.05.2019, 15:56.

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                    • bourne
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                      #11
                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                      DIE ANREISE – LICHTENWöRTH – GäLLIVARE – RITSEM
                      ENDLICH GEHTS WIEDER LOS!
                      BY ELISABETH
                      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                      Um 4:15 holen uns Sissy & Karl, die unsere treuen LeserInnen mittlerweile gut kennen, ab und bringen uns zum Flughafen. Unsere großen und schweren Rucksäcke (na das kann ja heiter werden!) müssen wieder mal zum Großgepäck-Schalter. Kennen wir ja schon alles. Die AUA Maschine nach Stockholm startet pünktlich um 6:45 und wir kommen nach einem ruhigen Flug in Schweden an. In Stockholm bringen wir unser Gepäck wie gewohnt von einem Terminal zum anderen, wobei wir diesmal für den Transport ein Gepäckwagerl benutzen, das kurzfristig all meine Aufmerksamkeit erfordert. Zum Glück bleiben alle unverletzt ...

                      Wir schnappen kurz frische Luft, heben 2000 Schwedische Kronen ab, essen eine Kleinigkeit und diskutieren dabei Möglichkeiten, unser Haus in den nächsten Jahren ein bisschen umzubauen. So vergeht die Zeit wie im Nu und um 13:00 starten wir schon Richtung Kiruna. Auch dieser Flug ist pünktlich und unser Gepäck ist vollständig hier!



                      Der Shuttlebus bringt uns zum Busbahnhof im Zentrum Kirunas. Dort ums Eck gibt es das sehr nette Safari-Kaffeehaus in dem wir uns, nachdem wir unsere großen Ruckäcke ganz unauffällig durch das Café in den 1. Stock geschleppt haben, mit Cappuccino stärken. Hier plaudern wir schon mit den ersten Wander-Kollegen, die ihre Reise allerdings schon hinter sich haben.

                      Der kostenlose Shuttle-Bus bringt uns vom Busbahnhof zum Bahnhof, wo um 16:47 unser Zug nach Gällivare abfährt. Ohne Smartphone ist man nun aufgeschmissen: es gibt keinerlei Möglichkeit, vor Ort ein Zugticket zu kaufen. Wir melden uns gleich bei der Zugbegleiterin, kein Problem, sie verkauft uns dann im Zug die nötigen Tickets.

                      In Gällivare marschieren wir zu unserer Unterkunft, dem Bed & Breakfast Gällivare. Die Dame des Hauses begrüßt uns freundlich, wir erzählen ihr von unserer geplanten Route und sie wirkt ziemlich erstaunt, was wir da in den nächsten Wochen vorhaben. Wir haben das Zimmer schon ein paar Wochen davor reserviert und vorab auch schon gefragt, wie wir zu unserer Gaskartusche für den Campingkocher kommen. Bei der Begrüßung erklärt sie uns gleich, dass wir diese beim Coop bekommen, der ca. 1,5 km entfernt liegt. Sie fragt uns auch, ob wir noch weitere Wanderer gesehen haben, denn sie erwartet noch ein Paar. Wir machen also noch einen Abendspaziergang zum Coop, kaufen neben der Gaskartusche auch noch bisschen Schoko und essen Burger im angrenzenden Frasses Grill. Satt marschieren wir zurück, duschen, lesen noch ein bisschen und schlafen bald ein, etwas traurig in zwei Einzelbetten, die sich nicht zusammenschieben lassen.

                      Nach einer angenehmen Nacht und einem guten Frühstück packen wir unsere Sachen. Da kommen wir im Gespräch mit der Dame des Hauses drauf, dass sie nicht gecheckt hat, dass wir reserviert haben und meinte dann, wir hätten eigentlich ein viel größeres Zimmer mit Doppelbett! gehabt ... also waren wir anscheinend das Paar, auf das sie gestern gewartet hat.

                      Wir fahren mit vielen weiteren Wanderern mit dem Bus der "Busgötter" Bussgods um 8:55 nach Ritsem. Wir sind schon früher da und schießen noch ein paar Fotos.



                      Wie üblich haben wir eine Stunde Aufenthalt im Stora Sjöfallet, wo wir uns Zimtschnecken und Kaffee gönnen. Der letzte Kaffee für lange Zeit! Dabei haben wir auch immer wieder einen Blick auf den Bus, damit uns keiner unsere Rucksäcke rausstibitzt.



                      In Ritsem hält der Bus zuerst unten beim Bootsanleger und fährt anschließend noch hinauf zum STF Ritsem. Wir kaufen Knäckebrot und ein Feuerzeug, stellen die Rucksäcke auf Wander-Modus um und um 14 Uhr geht es los!

                      Trekkingblog: lustwandler.at

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                      • bourne
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                        #12
                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                        TAG 1: GRäNSLEDEN RITSEM – SIEVGOK
                        ENDLICH WIEDER IM NORDEN!
                        BY ELISABETH
                        Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                        Um 14 Uhr starten wir endlich wirklich unsere Tour! Wir gehen kurz auf der Straße Richtung Sitasjaure und biegen bald links ab zum Gränsleden, der mit einer großen Hinweistafel kaum zu übersehen ist. Unsere heutige Etappe führt uns bis zur Rasthütte Sievgok, wo wir unser Zelt aufschlagen werden. Dies sind laut Plan 8 Kilometer, wir rechnen damit, mit Pausen in 3 – 4 Stunden da zu sein.


                        Start des Gränsledens


                        Elisabeth am Start des Gränsleden

                        Der Weg ist, zumindest hier am Beginn, gut markiert und ausgetreten. Die vierfarbigen Holzplättchen sind gut auch von der Ferne zu erspähen. Es geht, anfangs steil und dann gemächlicher, durch lichten Birkenwald, vorbei an vielen kleinen Seen und Sümpfen. Der Blick zurück Richtung Ritsem und auf den Akkajaure ist ebenfalls beeindruckend.


                        Markierung des Gränsleden mit vierfarbigen Holzplättchen


                        Lichter BIrkenwald oberhalb von Ritsem


                        Einbeinige Kniebeuge mit 30kg Rucksackgewicht


                        Unser Weg schlängelt sich um viele kleine Seen und Sumpfflächen


                        Blick zurück auf Ritsem, den breiten Akkajaure und dahinter der mächtige Áhkká mit seinen Gipfeln und Gletschern


                        Áhkká mit seinen vielen Gipfeln und Gletschern (Stortoppen 2015m)

                        Wir genießen den Ausblick auf den Fluss Akkajaure, den Áhkká mit seinen vielen Gipfeln und Gletschern und die ersten Rentiere. Juhuuuu, endlich sind wir wieder hier!


                        Akkajaure und Áhkká


                        Blick zurück


                        Die ersten Rentiere!


                        Zwei neugierige Rentiere blicken zwei schwer bepackten Wanderern entgegen

                        Wir treffen zwei Schweden und zwei deutsche Tagesausflügler sowie einen Wanderer, der von Abisko aus hierher gewandert ist, sein Ziel also gleich erreicht hat. Alle schwärmen von der schönen Landschaft, den Herbstfarben und dem schönen Wetter, das die letzten Tage geherrscht hat. Na, so kann es gerne bleiben
                        Auch heute ist es warm und sonnig und wir gehen kurzärmlig.


                        Akkajaure mit Áhkká und Rautåive
                        Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/05/12/tag-1-graensleden-ritsem-sievgok/

                        Bei einer kurzen Pause (der Rucksack ist doch gaaanz schön schwer) genießen wir den Ausblick, die Landschaft und das Leben mit Salami, Knäckebrot und Twix, dann gehts weiter.

                        “Sind wir bald daaaaaa?”
                        Die Antwort: leider nein. Wieder mal sehen wir, dass Trainingswanderungen auf Waldwegen in Österreich (mit dem gleichen hohen Rucksackgewicht) nicht vergleichbar sind mit den Bedingungen im Fjäll. Lustig, dass wir das von einem aufs andere Mal wieder unterschätzen. Eigentlich grad nicht so lustig.
                        Es ist ein ständiges Bergauf und Bergab, viel Gatsch und Nässe, Steine, Felsen. Dazu bleibt man einfach öfter stehen um zu genießen, Rentiere in der Ferne zu suchen, zu fotografieren und uns anzugrinsen. Es ist ja auch sooo schön hier!

                        Bald lassen wir die Birken hinter uns, willkommen im Fjäll! Wir queren den Hang des Stuor Sievgok auf ca. 800m Höhe, dann gehts bergab zur Rasthütte.


                        Am Hang des Stuor Sievgok, Querung auf ca. 800m Höhe


                        Die letzten Meter im Abstieg zum Rastplatz Sievgok; links der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre
                        Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/05/12/tag-1-graensleden-ritsem-sievgok/

                        Für die 8 Kilometer brauchen wir schlussendlich 6 Stunden und um 20 Uhr, es ist schon ganz schön dunkel, stellen wir endlich unser Zelt auf. Die Rasthütte ist eigentlich nur ein überdachter Wetterschutz mit Tisch und zwei Bänken, wie ihr auf dem Bild erkennen könnt. Wir essen, mittlerweile warm eingepackt, in der Rasthütte und dann verziehen wir uns schnell in den warmen Schlafsack.


                        Zeltplatz bei der Rasthütte Sievgok


                        Rasthütte Sievgok
                        Trekkingblog: lustwandler.at

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                        • oesine63
                          Erfahren
                          • 27.11.2013
                          • 430
                          • Privat


                          #13
                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                          Juhuu, es geht los Ist abonniert!

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1835
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                            Wunderbar - ich bin auch dabei.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • andrea2
                              Dauerbesucher
                              • 23.09.2010
                              • 977
                              • Privat


                              #15
                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                              Ich freue mich sehr darauf, die Tour mit euch noch einmal laufen zu können. Die verschiedenen Andeutungen lassen ja schon einiges erwarten.
                              Die Bilder sind fantastisch. Ihr hab aber auch Glück gehabt gerade in dieser Schönwetterperiode zu starten. So herrlich klares Wetter. Ok, abends zog es zu.
                              Seid ihr am 01.09. abgeflogen oder losgewandert?

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                              • bourne
                                Dauerbesucher
                                • 30.01.2016
                                • 583
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                Seid ihr am 01.09. abgeflogen oder losgewandert?
                                Ja, am 1. September am Nachmittag sind wir in Ritsem losgewandert. Schön, dass ihr da seid, sobald Elisabeth den nächsten Text geschrieben hat, geht es weiter
                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                • bourne
                                  Dauerbesucher
                                  • 30.01.2016
                                  • 583
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                  TAG 2: GRÄNSLEDEN SIEVGOK – AKKAJAURE VäSTENDEN
                                  BY ELISABETH
                                  Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                  Als wir aufwachen merken wir schon: das wird nicht unser Tag. Markus hat so starke Kopfschmerzen, dass ihm davon übel ist. Wir bauen langsam das Zelt ab und um 10 Uhr starten wir unsere heutige Etappe. Wir kommen gut voran, der erste Streckenabschnitt geht meist bergab. Das folgende Bild zeigt unseren heutigen Weg: Links liegt der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre und unser Tagesziel liegt am ganz hinten sichtbaren Ende des Ruotjajávrre.


                                  Links der Ruotjajávrre, rechts der Sievgokjávrre: unser Tagesziel liegt am sichtbaren Ende des Ruotjajávrre.

                                  Die Rentiere lassen nicht lange auf sich warten, was uns wieder besonders freut und unsere Stimmung hebt. Wir beobachten diese edlen Tiere einfach total gern
                                  Auf dem Gränsleden sehen wir heuer überraschend viele Rentiere, was vermutlich daran liegt, dass dieser wenig frequentiert ist und sie hier mehr Ruhe haben als in der Nähe der stärker begangenen Wege. Dennoch sind die Tiere scheu und halten großen Abstand.


                                  Zwei Rentiere

                                  Nun führt uns der Weg immer abwechselnd ein bisserl bergauf und dann wieder bergab, die Bodenbeschaffenheit ist typisch schwedisch. Ich zähle die Schritte und verkünde: Im Schnitt kann man maximal 100 Schritte machen bevor ein Hindernis erscheint, das den Geh-Fluss behindert z.B.: Fels, Matsch, Sumpf, etc. Ein Vor-sich-hinwandern und dabei den Gedanken freien Lauf zu lassen ist unmöglich. Der Weg fordert stets Aufmerksamkeit, aber wenigstens wird uns nicht langweilig ;)


                                  Gränsleden


                                  Blick zurück in Richtung Sievgok


                                  Gränsleden


                                  Gränsleden


                                  Gränsleden

                                  Die Herbstfarben leuchten auch heuer wieder wunderschön. Wir hatten schon Sorge, dass die Landschaft nach der heurigen Dürreperiode im Sommer sehr ausgetrocknet und schon braun ist. Durch die vergleichsweise hohen Temperaturen und die wenigen Niederschläge gab es heuer im Juli katastrophale Waldbrände in Schweden: 30.000 Hektar Wald waren betroffen – darunter auch Gebiete nördlich des Polarkreises.


                                  Gränsleden


                                  Bick zurück zum Áhkká

                                  Markus fühlt sich gegen Mittag noch immer nicht wirklich besser und wir machen um 13:15 Pause und essen ein wenig Müsli. Es ist ziemlich kalt, trüb und windig, was eine längere Pause leider unmöglich macht. So machen wir mehrere kleine Pausen und Markus erholt sich schön langsam.


                                  Bick zurück zum Áhkká


                                  Gränsleden


                                  Gränsleden


                                  Ein erster Blick auf den Rastplatz Akkajaure Västenden (bei der Mündung des Sårgåjåhkå


                                  Blick zurück in Richtung Ritsem


                                  Brücke über den Ubmasjåhkå, der gerade wenig Wasser führt

                                  Der schwere Rucksack hängt sich ordentlich an, sodass wir am Nachmittag schon ziemlich müde sind, obwohl wir nur langsam vorankommen. Es geht über eine stabile Hängebrücke, bevor wir nach 12 km um 17:30 Uhr die zweite Rasthütte Akkajaure Västenden erreichen. Diese liegt im Wald und es gibt kaum Möglichkeiten zum Zelten. Weitergehen ist aber auch keine Option, also quetschen wir uns etwas unterhalb der Hütte auf einen kleinen ebenen Platz mit schönem Blick auf den See.


                                  Zeltplatz mit Aussicht in Akkajaure Västenden

                                  Hier seht ihr noch das Logo des Gränsleden, in den traditionellen sämischen Farben blau, gelb, grün und rot, das auf den Hinweisschildern immer wieder zu finden ist.
                                  Trekkingblog: lustwandler.at

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                                  • Bresh

                                    Erfahren
                                    • 18.10.2014
                                    • 335
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                    schön das es weiter geht! vielen Dank =)
                                    Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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                                    • bourne
                                      Dauerbesucher
                                      • 30.01.2016
                                      • 583
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                      TAG 3: GRÄNSLEDEN AKKAJAURE VÄSTENDEN – SÅRGÅJÁVRRE
                                      BY MARKUS
                                      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                      Ein guter Wandertag beginnt mit einem steilen Anstieg – oder so ähnlich. Von unserem Zeltplatz am See geht es durch den Birkenwald gleich einmal steil nach oben. Es ist kurz nach 10 Uhr, wir haben wieder einmal unsere übliche Stunde zum Packen gebraucht. Unser heutiger Tagesplan nach den gestrigen Strapazen ist klar: wir gehen soweit wir kommen – und wir akzeptieren, dass wir einen Tag länger nach Røysvatn brauchen als geplant. Akkajaure Västenden, unser Zeltplatz am See, liegt auf 460m Höhe und von dort geht es hinauf auf den 736m hohen Vakkatjavelk. Der weitere Weg führt dann mehr oder weniger die Höhenlinien entlang am Hang des Gálavárddo bevor es dann wieder zum Sårgåjávrre hinuntergeht (500m Höhe).


                                      Anstieg nach Akkajaure Västenden

                                      Nach dem Birkenwald im steilen ersten Teil des Anstieges wird das Gelände später deutlich weniger steil und wir gehen in einer Landschaft vieler Hügel und Sumpfstellen, tendenziell natürlich nach wie vor nach oben, doch eigentlich ist es ein stetes kleines auf- und ab. Phasenweise führt der Weg mitten durch sehr sumpfige Stellen, die sich manchmal gut umgehen lassen, manchmal weniger gut oder gar nicht. An einer Stelle stehen wir vor einer ausgedehnten Sumpffläche, die sich nicht einfach umgehen lässt, dafür finden wir recht frische Fußspuren an einer schmalen Stelle.

                                      Also dann: Ich (Markus) mit Anlauf – gar net so leicht mit einem 30kg Rucksack – und uff, knapp vor dem Ende bleib ich mit einem Fuß fast stecken und rette mich grad so auf die andere Seite. Schuh leicht nass innnen. Elisabeth ist das zu unsicher, sie sucht noch einmal nach einem anderen Übergang, entscheidet sich dann für eine Alternativroute und nimmt sicherheitshalber die Furtschuhe.


                                      Querung einer Sumpflandschaft – Teil I

                                      Ihr seht selbst, das schaut doch kontrolliert und sicher aus. Aber kontrolliert ist nicht immer gut – ein bissl später versinkt sie mit den rechten Fuß bis zum Knie – und schafft es auch nicht, ihn wieder herauszuziehen. Dafür versinkt sie langsam auch mit dem linken Fuß. Das folgende Foto zeigt den Moment kurz davor.


                                      Querung einer Sumpflandschaft – Teil II: In too deep!

                                      Bevor ihr fragt – es gibt keine weiteren Fotos, der Fotograf hat seine Kamera schnell auf eine halbwegs trockene Stelle gelegt und ist zu Hilfe geeilt. Naja, er wollte, denn näher als 2m bin ich nicht herangekommen, ohne selbst zu versinken, die Stelle ist deutlich fieser als mein Übergang. Elisabeth ist schlussendlich nur herausgekommen, indem sie sich nach vorne auf die Knie (und Hände + aufgelegte Trekkingstöcke) hat sinken lassen und dann langsam die Füße wieder herausgezogen hat und so auf allen vieren vorwärts bis zu mir. Fazit:Bissl nasser als geplant, beide Vivobarefoots noch an den Füßen (das war knapp), Laune prächtig – zumindest nach hochdosierter Verabreichung von Schokolade
                                      Für die Zukunft: drüberlaufen ist besser, Furtschuhe werden überschätzt und schlauer wäre es gewesen, die Stelle sehr weiträumig zu umgehen, auch wenn da schon Fußspuren waren...

                                      Das Wetter ist heute durchwachsen, in der Früh bewölkt, dann sind wir so halb in der Sonne gegangen. Der Blick voraus zeigt uns über den ganzen Horizont schlechtes Wetter, mit dunklen Wolken und offensichtlich starkem Regen. Gemeinsam mit den Sonnenstrahlen ergibt das allerdings eine unbeschreibliche Lichtstimmung und um das ganze abzurunden – im wahrsten Sinne des Wortes – erscheint dann noch ein wunderbarer Regenbogen. Direkt über dem Hügel, auf den wir gerade gehen!


                                      Rund

                                      Da ich unbedingt den Regenbogen auch von oben fotografieren will, laufe ich den Hügel hinauf – so schnell wie möglich. Spitzenzeit wurde es mit 30kg Gepäck keine, aber immerhin komme ich schwer außer Atem rechtzeitig oben an, um euch dieses Foto mitzubringen:


                                      Wir gehen nicht grad in Richtung Schönwetter….

                                      Kurz darauf ist dieser traumhafte Regenbogen weg, wir sehen aber im Lauf des Tages noch weitere, allerdings nicht mehr so prachtvoll. Unser Weg führt allerdings weiterhin durch eine malerische Birken- und Sumpflandschaft mit toller Herbstfärbung!


                                      Anstieg zum Vakkatjavelk


                                      Zur Abwechslung mal ein einfacher Weg….

                                      Von einer Anhöhe werfen wir einen Blick zurück und sehen dabei, welche Distanz wir seit unserem Start vorgestern bereits zurückgelegt haben. Wenn ihr in der Mitte des Bildes vom Himmel nach unten geht, seht ihr den Bergrücken der von links kommend bis zum See verläuft. Hinter diesem Bergrücken liegt unser Ausgangspunkt Ritsem.


                                      Blick zurück auf Akkajaure Västenden und ganz hinten liegt Ritsem (nicht sichtbar)


                                      Vakkatjavelk

                                      Mittlerweile haben wir den Vakkatjavelk erreicht und gehen nun am Hang des Skiejátjåhkkå bzw. des Gálavárddo entlang. Auf der Karte schaut das total nett aus, mehr oder weniger auf einer Höhenlinie, die Realität ist aber eine andere. Es geht auf und ab, der Weg ist teilweise anstrengend und knapp vor der Rasthütte Gálavárddo geht es dann überhaupt einen steilen, schlammigen und wasserüberlaufenen Pfad hinunter, den man durchaus auch als kleinen Bach bezeichnen könnte. Dafür haben wir jetzt wieder einen schönen Blick auf die Flußlandschaft des Sårgåjåhkå.


                                      Traverse des Hanges des Skiejátjåhkkå

                                      Die Rasthütte erreichen wir um ungefähr 14 Uhr. Juhuu, wir haben 6 Kilometer zurückgelegt – in 4 Stunden. Also mit kurzen Pausen, Fotostops und einer Rettungsaktion ein heisser Schnitt von 1½ Kilometern pro Stunde. Das liegt weit unter unserem normalen Speed. Die Ursache sehen wir in mehreren Faktoren: Rucksackgewicht (30 bzw. 23kg), wir haben heuer noch weit weniger Wanderkilometern in den Beinen als in anderen Jahren (und vor allem kaum welche mit wirklich viel Gewicht) und schlussendlich ist der Weg hier einfach nicht einfach. Letzteres wird sich bestätigen, am Nordkalottleden haben wir dann kaum weniger Gewicht am Rücken, werden aber deutlich flotter vorankommen.


                                      Rasthütte Gálavárddo


                                      Rasthütte Gálavárddo (Blick zurück)

                                      An der Rasthütte treffen wir Lothar aus Deutschland, der hier bereits sein Zelt aufgestellt hat. Während wir uns Wasser wärmen und gemeinsam ein kalorienreiches Packerl aus unserem Vorrat mampfen, haben wir ausgiebig Zeit zu plaudern. Lothar erzählt von einer Fernreise mit einem Allrad-Iveco in Südamerika und natürlich auch von seiner bisherigen Tour. Er ist wie wir in Ritsem gestartet, einen Tag vor uns und ist wie wir deutlich hinter seinen Erwartungen bezüglich absolvierter Strecke. Sein Rucksack ist vom Typ mobile Schrankwand mit Namen Haglöfs 110 und es mangelt weder an beeindruckendem Messer noch Fernglas. Also quasi Treffen der Ultralight-Fraktion, was soll ich sagen – bei mir ist zwar die Ausrüstung halbwegs optiomiert, dafür schlepp ich Fotozeug im Übermaß. Ach, erinnert ihr euch noch an die Fußspuren, denen folgend ich durch den Sumpf gelaufen bin? Hier haben wir den Mann, der bereits vor uns dort versunken ist!
                                      Nach 1,5-stündiger Pause verabschieden wir uns von Lothar und gehen weiter, wild entschlossen, heute noch einige Kilometer zurückzulegen.

                                      Allgemein betrachtet ist der Weg völlig klar: die Höhe in etwa halten, immer den Hang entlang. Im Detail ist das nicht ganz so einfach, der markierte Weg verschwenkt manchmal überraschend um 90° um weiter auf den Berg zu steigen. Damit der Wanderer diese Markierungen nicht erkennt, werden strategisch günstig Rentiere zur Ablenkung platziert. Die Wanderer freuen sich dann über Rentiere, beobachten und fotografieren diese und sagen dann nach einer Weile Sätze wie: "Jetzt haben wir schon lange keine Markierung gesehen" oder "Der Weg war auch schon mal besser" oder "Bist Du Dir sicher, dass das der Weg ist?". Spätestens an dieser Stelle drehen erfahrene Lustwandler um und suchen die letzte bekannte Markierung und tatsächlich, war doch eh ein Pfeil nach Norden! Seht selbst – hier auch gleich mit einem der Übeltäter:


                                      Die Feinheiten der Wegführung sollte man trotz Ablenkung nicht übersehen…


                                      Rentier


                                      Rentiere


                                      Rentiergruppe


                                      Ruhende Rentiere


                                      Rentiere

                                      Abseits kleiner Wegfindungsprobleme wird der Weg aber nun tatsächlich etwas einfacher und wir kommen schneller voran. Die Sonne ist mittlerweile weg, wir gehen auch nicht mehr kurzärmelig sondern mit unseren Fleeces. Ab und zu tröpfelt es leicht, bleibt aber sonst stabil. Nach der langen Hangquerung folgt ein sehr sanfter Abstieg, das folgende Foto ist um 17 Uhr entstanden, da sind wir schon ein schönes Stück tiefer. Wenig später treffen wir auf die nächste Gruppe von Rentieren.


                                      Flußlandschaft des Sårgåjåhkå


                                      Junges Rentier


                                      Rentier “Bastian”


                                      Sårgåjávrre

                                      Wir gehen bis knapp nach 19 Uhr und sind zu diesem Zeitpunkt noch ca. 1 Kilometer von der Brücke entfernt. Damit sind wir heute nun doch deutlich vorangekommen und waren ab der Pause auch in einem vernünftigen Tempo unterwegs. Geht doch! Beim Zeltaufbau ist es kalt und windig, wir kühlen schnell aus und verschwinden entsprechend schnell auch in unseren Schlafsäcken, gekocht wird in der Apsis, gegessen im Zelt. Und dann ist auch schon Nachtruhe!


                                      Elisabeth auf dem Gränsleden, links der Sårgåjávrre


                                      Perfekter Zeltplatz
                                      Trekkingblog: lustwandler.at

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                                        • 02.09.2016
                                        • 1511
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                        Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                        wir akzeptieren, dass wir einen Tag länger nach Røysvatn brauchen als geplant.
                                        ... kommt mir irgendwie bekannt vor. Auch wir haben damals einen Tag mehr gebraucht, als mit dem Finger auf der Landkarte berechnet.

                                        Freue mich auf die Fortsetzung.

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                                        • bourne
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                                          • 30.01.2016
                                          • 583
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                          TAG 4: GRÄNSLEDEN SÅRGÅJÁVRRE – RØYSVATNET
                                          BY ELISABETH
                                          Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                          Nachdem wir gestern gut vorangekommen sind, haben wir es heute nicht mehr sehr weit bis zur Hütte. Der Wecker läutet um 7 Uhr, damit wir früh bei der Hütte sind und noch einen halben Hüttentag genießen können. Ein bisserl trödeln wir in der Früh dann doch, aber um 8:40 geht es los. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen uns, er herrscht eine tolle Lichtstimmung und das Wetter verspricht, besser zu werden.


                                          Blick Richtung Røsvatn mit den Bergen Svártitjåhkkå und Skuogetjåhkkå


                                          Gränsleden beim Sårgåjávrre


                                          Gränsleden beim Sårgåjávrre

                                          Bald kommen wir zur ersten von sehr vielen Brücken auf unserer Tour. Diese Brücke ist harmlos – noch sind wir ja auf der schwedischen Seite! – und der Blick kurz nach der Brücke ist auch ein Foto wert.


                                          Elisabeth auf der Brücke über einen Zulauf des Sårgåjávrre


                                          Nach der Brücke über einen Zulauf des Sårgåjávrre

                                          Auf der Mittelinsel erwartet uns eine Menge Weidengestrüpp, danach ist die Furt ohne Furtschuhe möglich. Danach geht es steil die Böschung hinauf und wir müssen immer wieder den Weg suchen. Der Hang geht über mehrere Etagen hinauf und bald sehen wir auch schon die Hütte Sårgå.


                                          Elisabeth auf dem Anstieg zur Rasthütte Sårgå (Blick zurück)


                                          Markus auf dem Anstieg zur Rasthütte Sårgå

                                          Hier frühstücken wir gemütlich von 10:20 bis 11:00 Uhr, dann geht es weiter. Wir haben heute angenehme Temperaturen zwischen 12 und 15°C, teils ist es sonnig, aber dank des kühlen Windes gehen wir mit Fleeces.


                                          Rasthütte Sårgå mit eigenem See

                                          Nach der Hütte geht es gleich mal wieder bergauf und dann weiter über die Seenplatte. Es geht zwischen den Seen, durch die Seen und rund um die Seen herum ;) So etwas ähnliches kennen wir schon aus Ulm, wo wir auf einer Wohnmobiltour die Redensart "in Ulm und um Ulm und rund um Ulm herum" etwas zu wörtlich genommen haben. Aber das ist eine andere Geschichte.


                                          Anstieg nach dem See der Rasthütte Sårgå

                                          Es sind nur noch 2 km bis zur norwegischen Grenze, was zweierlei bedeutet: Die Wege sind ab dann besser markiert, die Brücken werden abenteuerlicher (c) Markus bzw. lebensbedrohend (c) Elisabeth.


                                          Knapp 2 km bis Norwegen!


                                          Markus

                                          Bald treffen wir auf den Nordkalottleden und an der Weggabelung sind wir kurz mal verwirrt: Nur 2 Kilometer bis zur Røysvatn Hütte? Nein, Røysvatnet ist nur ein Notunterschlupf auf dem Gränsleden und nicht die große Hütte auf dem Nordkalottleden! Wir gehen also nun wie geplant auf dem Nordkalottleden weiter und kommen etwas später zu einem kleinen Canyon. Auf unserer Seite finden wir einen guten Weg hinunter, auf der anderen Seite hinauf artet es in eine kleine Kletterpartie aus.


                                          Kreuzung Gränsleden – Nordkalottleden


                                          Ein letzter Blick zurück auf die “Seenplatte”, die wir gerade gequert haben


                                          Hindernis voraus!


                                          Querung mit kleiner Klettereinlage (Blick zurück auf die andere Seite)

                                          Ein Blick zurück zeigt uns: Heute sind wir schon schön vorangekommen! Die Landschaft wird nun felsiger und karger. Es geht stetig bergauf, immer ein Hügel nach dem anderen ist zu passieren.


                                          Blick zurück: heute sind wir schon gut vorangekommen!


                                          Skuogečohkka


                                          Der Weg wird deutlich steiniger (wir müssen auf der anderen Seite in der Bildmitte hinauf)

                                          Bei einem kleinen See finden wir den Weg nicht mehr. Gerade war die Markierung noch da, nun aber weit und breit kein roter Punkt, kein Steinmännchen oder sonst ein Anhaltspunkt. Wir steigen ein Stück weit auf, finden aber keine gute Möglichkeit, ohne arge Kraxelei auf die andere Seite zu kommen. Von oben entdecken wir aber etwas anderes. Der Weg verläuft im See und wurde einfach überflutet (unten links im Bild zu sehen). Na dann – das Wasser steht nicht hoch, kein Problem mit hohen Wanderschuhen 🙂


                                          Weg unter!


                                          Elisabeth


                                          Røysvatnet

                                          Um 14:15 erreichen wir die Røysvatn Hütten! Yippie! Das erste Mal dürfen wir den Hüttenschlüssel probieren – und er passt! 😉 Mehr zum Thema Schlüssel hat Markus schon hier geschrieben. Es ist (noch) niemand hier und wir haben die freie Wahl. Wir schauen kurz in die große Hütte – groß, schön und sauber, entscheiden uns dann aber für die kleine Hütte nur für uns beide.


                                          Die Hütten sieht man erst, wenn man direkt davor (darüber) steht


                                          Roysvatn_kleineHuette


                                          Roysvatn_grosseHuette

                                          Wir waschen uns und unser Gewand, heizen den Ofen ein und hängen alles zum Trocknen auf. Dann wird gemütlich am Tisch gegessen – besser als im Zelt kauernd, das muss man schon zugeben. Plötzlich reißt jemand an unserer Tür und wir schrecken uns ordentlich: Es ist Lothar, der es heute auch bis zur Hütte geschafft hat. Er hat allerdings keinen Hüttenschlüssel und campiert etwas außerhalb. Wir schreiben Tagebuch, trinken Tee und lesen. Bald ist es in der Hütte so heiß, dass wir lüften müssen – und das nach nur 3 Scheit Holz. In punkto Heizen müssen wir noch lernen ... Wir lesen bis 23 Uhr, dann gehts ab ins Bett.

                                          Der genaue Beobachter der Fotos wird sich nun denken: Große Hütte, kleine Hütte, Klohäusl – und was ist in der anderen kleinen Hütte? Der Røysvatn-Kenner wird sich andererseits fragen: Warum schreiben die beiden denn nichts über die Sauna? Die geniale Røysvatn-Sauna, noch dazu die einzige Sauna auf der ganzen Route? Nun ja – im Nachhinein weiß ich auch nicht, wie wir die Sauna übersehen konnten. Sie ist uns weder in der Vorbereitung noch vor Ort aufgefallen. Wir hätten sie nur für uns allein gehabt, hätten uns da drin dann auch gemütlich waschen können anstatt draußen in der Kälte mit kaltem Wasser. Ihr könnt uns glauben, als wir in Pauro auf die Sauna angesprochen wurden, haben wir uns ordentlich in den Hintern gebissen!
                                          Trekkingblog: lustwandler.at

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                                          • vobo

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                                            Dauerbesucher
                                            • 01.04.2014
                                            • 734
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                            Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                            Der Røysvatn-Kenner wird sich andererseits fragen: Warum schreiben die beiden denn nichts über die Sauna? Die geniale Røysvatn-Sauna, noch dazu die einzige Sauna auf der ganzen Route?
                                            Naja, wer kein Holz nachholt oder Klopapier ...

                                            Tut mir echt leid für Euch, dass ihr sie verpasst habt. Hätte allerdings auch nicht erwartet, dass ihr 3,5 Tage für die 40 km auf einem gut markierten Pfad braucht. Umgekehrt von Røysvatn aus sprachen alle immer nur von 2 Tagen nach Ritsem. Ok, der Rucksack ist dann leer und nicht voll und es geht 400 m runter und nicht hoch.

                                            Macht wie immer Spaß, Euren Bericht zu lesen.

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                                            • fritz3
                                              Erfahren
                                              • 12.10.2012
                                              • 130
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                              Sehr schöne Fotos die Ihr das mitgebracht habt.

                                              gruss.fritz

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                                              • bourne
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                                                • 30.01.2016
                                                • 583
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                @vobo: wir hatten mit 2,5 Tagen geplant, das hat uns ja selbst überrascht. Wir waren aber definitiv schwer unterwegs und ich hatte wieder mal viel zu viel Fotozeugs mit Aber generell finde ich schon, dass der Weg dort nicht so einfach zu gehen war, wie dann später am Nordkalottleden; natürlich waren wir dort dann schon wieder so richtig im Wandermodus, aber trotzdem...
                                                Aber machbar ist es bestimmt, wenn man fitter ist und weniger schleppt, Markus, den wir später getroffen haben, ist deutlich nach uns in Ritsem gestartet (kann mich nicht mehr erinnern, wann genau), allerdings ist er eine Abkürzung gegangen und nicht über Røysvatn.

                                                Der Holzvorrat in der Hütte war übervoll, ein Korb und eine Kartonschachtel, da war kein Nachfüllbedarf vorhanden; aber selbst wenn, hätte ich es erst am Morgen entdeckt...

                                                Und danke @fritz
                                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                • Fjaellraev
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                                                  Liebt das Forum
                                                  • 21.12.2003
                                                  • 13981
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                  Umgekehrt von Røysvatn aus sprachen alle immer nur von 2 Tagen nach Ritsem. Ok, der Rucksack ist dann leer und nicht voll und es geht 400 m runter und nicht hoch.
                                                  Das ist in beiden Richtungen realistisch. 2016 habe ich das zum Tourstart hingelegt und mein Rucksack war auch nicht gerade leicht. Aber ich bin ja - nach einem Ruhetag - auch in einem Rutsch weiter bis Pauro (Das war aber auch dem miesen Wetter geschuldet...)

                                                  Die Sauna in Røysvatn habe ich bei meinen drei Besuchen dort noch nicht genutzt, beim letzten Mal hätte ich es gerne gemacht, aber der Holzvorrat war so stark reduziert (Noch knapp ein halber Sack in den Hütten und rein gar nichts mehr im Holzschuppen) dass ich das Holz lieber zum heizen der Hütte genutzt habe.

                                                  Der Gränsleden ist zum Teil schon etwas spärlich markiert und da er (zum Glück) noch nicht so ausgetreten ist verliert man halt ab und zu die Spur, aber tragisch fand ich das nie. - Ist ja auch ein gutes Training für die Etappe nach Pauro

                                                  Freue mich schon auf den weiteren Bericht.
                                                  Henning
                                                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                  nur unpassende Kleidung.

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                                                    • 30.01.2016
                                                    • 583
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                                    TAG 5: RØYSVATN – KÅBTÅJAURE
                                                    WENN I AN SEE SEH, BRAUCH I KA MEER MEHR
                                                    BY MARKUS
                                                    Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                    Wir haben so gut geschlafen – eine Nacht ganz allein in einer gemütlichen Hütte, in absoluter Abgeschiedenheit, das hat schon was. Unser Wecker geht um 7.30 und wir sind so richtig gut ausgeschlafen. Wir packen unsere Sachen, putzen unsere kleine Hütte – ihr erinnert euch, immer schöner hinterlassen als man sie selbst vorgefunden hat, das Abwasser weggeleert, ausreichend Frischwasser und Holz für die Nächsten geholt – und gegen 9 Uhr sind wir dann bereit, die nächste Etappe in Angriff zu nehmen.

                                                    Lothar ist ja gestern Abend auch noch angekommen und hat im Zelt übernachtet. Er ist gleichzeitig mit uns abmarschbereit und so nehmen wir den ersten Teil gemeinsam in Angriff. Wir tauschen gleich mal die Neuigkeiten aus, seitdem wir uns bei der Rasthütte getroffen haben: Lothar hat an diesem Tag sein Zelt wieder abgebaut und ist am Nachmittag doch noch weitermarschiert, allerdings nicht ganz so weit wie wir. Dafür hat er dann gestern alles aufgeholt und ist direkt bis Røysvatn gegangen, allerdings von Süden kommend um den See herum, nicht über den Nordkalottleden wie wir.

                                                    Der Weg beginnt, wie er gestern geendet hat – steinig und etwas hügelig, mit vielen kleinen Seen und Tümpfeln durchsetzt. Die Markierung besteht aus sehr kleinen Steinmännchen, die in dieser Landschaft schwer auszumachen sind. Die generelle Richtung ist zwar klar – aber es wäre sinnvoll, auf dem Weg zu bleiben, um halbwegs einfach durchzukommen. Und so spielen Elisabeth, Lothar und ich das beliebte "Wer findet das nächste Steinmännchen"–Spiel (mit wechselnden Siegern).


                                                    Namenloser See süd-östlich des Bjørnvatnet


                                                    Elisabeth bei einem steilen Abstieg

                                                    Lothar prüft hier noch sorgfältig, ob mein Weg wirklich der beste Weg hinunter ist, Elisabeth hat da mehr Vertrauen!

                                                    Jetzt öffnet sich der Blick und der Svártijávrre liegt uns zu Füßen. Wow! Wir sind jetzt rund 30 Minuten von Røysvatn entfernt und werden nun stundenlang an diesem See entlanggehen. Hier im Abstieg verläuft irgendwo die norwegisch-schwedische Grenze, wir verlassen also wieder Norwegen und gehen nun für den Rest des Tages in Schweden. Eine Weile gehen wir noch gemeinsam mit Lothar, dann macht er Pause, denn er hat ein strenges System für sich selbst etabliert: 1 Stunde und 15 Minuten gehen, dann 15 Minuten Pause. Wir bleiben bei unserem üblichen konzeptlosen Gehen, Schauen, Staunen, Genießen, Tratschen und Fotografieren – unsere moderne Interpretation des Lustwandelns! Dafür machen wir um 12 Uhr eine längere Mittagspause (und werden dabei von Lothar wieder überholt).

                                                    Wir lassen euch jetzt mit den folgenden Bildern mit uns mitgehen, manchmal sind Blicke zurück eingestreut, die Bildbeschriftungen verraten euch das.


                                                    Svártijávrre


                                                    Elisabeth und Lothar entlang des Svártijávrre


                                                    Entlang des Svártijávrre, Elisabeth im leichten Blockfeld


                                                    Entlang des Svártijávrre (Blick zurück)


                                                    Markus im Blockfeld


                                                    Entlang des Svártijávrre (Markus)


                                                    Entlang des Svártijávrre (Blick zurück)


                                                    Entlang des Svártijávrre


                                                    Skuogejávrre


                                                    Svártijávrre und Skuogejávrre sind miteinander verbunden


                                                    Ein letzter Blick zurück

                                                    Na, was sagt ihr? Könnt ihr euch vorstellen, wie toll es ist, hier entlangzugehen? Beim nun folgenden Bild ist es ungefähr 13 Uhr und wir erreichen hier den nächsten See, den Skuogejávrre. Wir sind süd-westlich des Sees und wir werden auch diesen See der ganzen Länge nach ausgehen, auf der östlichen Seite. Eine Brücke bringt uns über den Svártijåhkå und bei der Brücke überholen wir auch Lothar wieder, der hier gerade seine Rast macht.

                                                    Wir haben später auf der Tour einen Wanderer getroffen, der hier vom Gränsleden abgekürzt hat und westlich des Svártijåhkå direkt zu dieser Brücke gegangen ist, Røysvatn also ausgelassen hat. Nach seiner Beschreibung war das eine gut zu gehende Abkürzung (wobei ich Røysvatn allen ans Herz legen möchte, das ist schon ein schönes Fleckchen und mit der Abkürzung verpasst man auch den Weg, den wir eben beschrieben haben).


                                                    Skuogejávrre


                                                    Elisabeth auf der Brücke über den Svártijåhkå


                                                    Skuogejávrre mit Skuogetjåhkkå


                                                    Skuogejávrre mit Skuogetjåhkkå

                                                    Etwa eine Stunde später sehen wir in der Ferne wieder Rentiere und nähern uns vorsichtig. Diesmal haben wir Gegenwind und eines der Rentiere kommt direkt in unsere Richtung, ohne uns zu wittern. Portraitsession!


                                                    Rentier [crop: 525mm/f10]

                                                    Eine Dreiviertelstunde später hat uns ein anderes Rentier auch nicht bemerkt, dafür aber irgendetwas anderes untem beim See. Der Rest des Rudels ist auch nicht weit. Wir lassen uns lange Zeit und genießen es, die Rentiere ungestört zu beobachten und gehen dann sehr langsam weiter, um sie nicht in Aufruhr zu versetzen, aber sie reagieren total cool und vergrößern nur langsam den Abstand zu uns.


                                                    Nicht nur wir geniessen den Ausblick


                                                    Misstrauische Blicke…


                                                    Rentiere

                                                    Wir beschließen, dass es Zeit für eine Pause ist. Es ist sonnig und warm, und wir kochen uns eine warme Mahlzeit und während wir diese verspeisen, holt uns Lothar wieder ein, geht aber direkt weiter und nimmt den Anstieg zum Pass in Angriff. Wir lassen uns Zeit und folgen erst, als er schon aus unserem Blickfeld verschwunden ist.


                                                    Lothar


                                                    Blick auf den weiteren Weg über den kleinen Pass


                                                    Elisabeth bei einer einfachen Querung


                                                    Vorräte auffüllen


                                                    Vor 4 Stunden (inkl. Pausen) waren wir auf der anderen Seite des Sees

                                                    Uff – eh anstrengend. Ein Blick zurück, vor vier Stunden (inkl. Pausen und Rentiere beobachten) waren wir noch auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Nun geht es wieder hinunter, dem Plan nach queren wir eine kleine Ebene mit dem See Spadnejávrre und steigen auf der anderen Seite wieder auf. Wir gehen ohne Karte – hat man ja im Kopf – und kommen dabei deutlich zu weit westlich hinunter. Als wir unseren Fehler bemerken, haben wir schon ein bissl zu viel Höhe verloren und müssen leicht nach Osten aufsteigen. Tja.

                                                    In der Ferne sehen wir dafür wieder Lothar, hoch an einem Hang und wir haben so unsere Zweifel, ob die Richtung passen kann. Er verschwindet aus unserem Blickfeld, kommt dann aber wieder zurück, steigt wieder ab, geht quer, steigt wieder auf und verschwindet wieder aus unserem Blickfeld. Hm – aus unserer Sicht deutlich off-track, aber er ist leider außer Rufweite.

                                                    Wir gehen inzwischen durch die Seenlandschaft, queren ein paar kleinere Gewässer, bloss beim Marggojåhkå finden wir keinen Weg, um mit trockenen Wanderschuhen durchzukommen und ziehen uns die Furtschuhe an – währenddessen taucht auf der anderen Seite Lothar wieder auf und erzählt uns, als wir auf der anderen Seite ankommen, dass er den Weg nicht mehr findet. Tatsächlich sind weit und breit weder Markierungen noch Steinmännchen zu sehen (eigentlich schon länger nicht). Wir schauen gemeinsam auf der Karte, ich bin mir ganz sicher, dass uns im Wesentlichen nur mehr ein Hügel vom Kåbtåjaure trennt, wir checken das dann noch extra für Lothar mit unserem Notfall-GPS, passt zusammen. Lothar ist dennoch grad nicht happy, er hadert schon seit Tagen mit der Orientierung bzw. den Markierung am Gränsleden bzw. Nordkalottleden. Er ist zwar gut ausgerüstet inklusive Satellitentelefon, hat aber leider kein GPS dabei und die Karte allein reicht ihm nicht. Die einstündige Odyssee eben war wohl nicht grad hilfreich und er beschließt, an dieser Stelle umzukehren, er hat kein gutes Gefühl mehr weiterzugehen. Definitiv eine vernünftige Entscheidung, mir hat es in den folgenden Tagen immer wieder leidgetan für ihn, denn die Wegfindung war später deutlich unproblematischer als in den ersten Tagen und generell gibt es einen massiven Unterschied zwischen guter Markierung auf norwegischem Boden und oft schwacher Markierung auf schwedischer Seite. Ich hoffe jedenfalls, er unternimmt einen zweiten Anlauf mit leichterem Gepäck und GPS.


                                                    Spadnejávrre mit Noajdetjåhkkå im Hintergrund


                                                    Verträumte Wolken über dem Spadnejávrre


                                                    Obacht, die Steine sind rutschig


                                                    Marggojåhkå

                                                    Für uns geht es weiter, wir überschreiten die Geländekante und im Abstieg liegt uns dann wie erwartet der Kåbtåjaure zu Füßen. Auf dem folgenden Panorama sieht man quasi auch schon den morgigen Tag: linkerhand am See entlang, um den Berg herum und fern im Bildhintergrund, die rötlichen, schneebedeckten Berge, das ist das Paurofjellet an dessen Fuß die Pauro-Hütten liegen. Zwischen Røysvatn und Pauro liegen 27-28km und wir haben heute zwischen 9 und 19 Uhr mehr als die Hälfte dieser Strecke zurückgelegt. Es gibt Leute, die das – mit leichterem Gepäck – an einem Tag machen! Wir finden jedenfalls, dass wir das gut gemacht haben und sind zum ersten Mal auf der Tour mit unserem Tempo und unserer körperlichen Leistungsfähigkeit wieder zufrieden.


                                                    Kåbtåjaure, auf der anderen Seite links das Paurofjellet
                                                    Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/06/15/tag-5-roysvatn-kabtajaure/

                                                    Nach diesem schönen Panorama suchen wir uns einen ebenen und etwas windgeschützten Zeltplatz, wie auch gestern wird es schnell kalt, sobald die Sonne verschwindet. Wir sitzen mit Daunenjacken im Zelt, die Füße im Schlafsack, kochen in der Apsis und genießen den Ausblick. Danach: Nachtruhe und binnen kurzer Zeit schlafen wir tief und fest.


                                                    Room with a view
                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                    • Pfiffie
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                                                      • 10.10.2017
                                                      • 2024
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                        • 18.10.2014
                                                        • 335
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                        Ich kann mich Pfiffie hier nur anschließen!

                                                        Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                        Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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                                                          Dauerbesucher
                                                          • 30.01.2016
                                                          • 583
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                                          TAG 6: KÅBTÅJAURE – PAURO
                                                          AN DIE RUDER, IHR LANDRATTEN!
                                                          BY MARKUS
                                                          Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                          Next stop: Pauro! Wir starten vollmotiviert, bei strahlendem Sonnenschein und auch recht früh am Morgen, Wecker 7 Uhr, um 8 Uhr 15 gehen wir los. Der Weg führt am See entlang - nicht zu knapp am See, aber auch nicht zu hoch am Hang ist die Devise und wie immer ist es ein stetes Auf und Ab. Die Wegbeschaffenheit wechselt zwischen fast grasartigem Bewuchs und mehr oder weniger felsdurchsetzten Bereichen – gesamt betrachtet kommen wir jedenfalls flott voran und ein Rentier sehen wir auch. A Reindeer a day keeps the worries away!


                                                          Elisabeth auf dem Weg nach Pauro, entlang des Kåbtåjaure


                                                          Panorama des Kåbtåjaure
                                                          Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/06/18/tag-6-kabtajaure-pauro/


                                                          Kåbtåjaure, dahinter bereits der Bovrojávri und im Hintergrund das Paurofjellet


                                                          Westufer des Kåbtåjaure und Paurofjellet


                                                          Rentier (virtual 525mm)


                                                          Elisabeth

                                                          Jetzt sind die ersten zwei Stunden um, wir lassen den Kåbtåjaure hinter uns und haben nun den Bovrojávri im Blick, an dessen Südufer wir nun entlanggehen. Pauro selbst liegt am Nordufer, von dort trennt uns allerdings noch eine Brücke, eine Halbinsel und eine Ruderstrecke. Genau um 11 Uhr erreichen wir die schwedisch-norwegische Grenze und diesmal sogar einen der besonderen Grenzsteine, nämlich den Rr 252. Das hat unmittelbare Auswirkungen: erstens gibt es ein Selfie und zweitens wird die Markierung schlagartig besser.


                                                          Bovrojávri und Paurofjellet


                                                          Panorama Bovrojávri und Kåbtåjaure
                                                          Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/06/18/tag-6-kabtajaure-pauro/


                                                          Wir zwei beim Grenzstein Rr 252

                                                          Auf dem nächsten Bild sieht man schon den Abfluss des Noaidejávri bzw. See 718 in den Bovrojávri. Wer mit einer älteren Fjällkarte geht, wird hier versuchen, die Brücke zu finden – allerdings ist hier keine Brücke mehr. Die Brücke wurde zerstört und dann deutlich weiter westlich aufgebaut, man muss den Noajdetjåhkkå weiter umrunden, bis man die Engstelle zwischen dem Noaidejávri und dem See 718 erreicht und dort befindet sich dann auch die Brücke.


                                                          Abfluss des Noaidejávri in den Bovrojávri


                                                          Noaidejávri/See 718, unsere Brücke in der Engstelle und im Hintergrund der Gihccejiekna

                                                          Die Brücke ist eine klassische norwegische Hängebrücke und so richtig schön wackelig. Elisabeth ist not amused und damit komme ich ins Spiel: einmal meinen Rucksack rüberbringen, zurück, Elisabeth abholen und mit ihr gemeinsam rübergehen, zurück und Elisabeths Rucksack transportieren. 6x Wackelbrückenspaß für mich 🎉

                                                          Immerhin ist die Brücke überhaupt vorhanden, Anfang August war sie zerstört und es gab nur die Möglichkeit zu furten, sie wurde allerdings innerhalb einer Woche repariert. An unserem Tag war der Wasserstand hoch, ich schätze, das Wasser wäre mir bis zur Brust gegangen, schwierig, da trocken einen Rucksack hinüberzubringen.


                                                          Die entscheidende Brücke, westlich des Sees 718

                                                          Von der anderen Seite der Brücke sieht man jetzt den Noajdetjåhkkå sehr schön.


                                                          Blick zurück auf die Brücke, im Hintergrund der Noajdetjåhkkå


                                                          Blick zurück auf die Brücke, im Hintergrund der Noajdetjåhkkå
                                                          Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/06/18/tag-6-kabtajaure-pauro/

                                                          Auf unserem Weg überqueren wir nun die Halbinsel, bis wir den See auf der anderen Seite erreichen. Das ist der landschaftlich spektakulärste Teil des heutigen Tages. Vor uns liegen das das rötliche Paurofjellet und der türkis-blaue Bovrojávri, und die Halbinsel ist saftig grün. Es ist absolut windstill und so spiegelt sich das Paurofjellet derart stark im See, dass man sich des öfteren fragt, wo denn eigentlich die Grenze zwischen Wasser und Land ist. Aber seht selbst!


                                                          Paurofjellet


                                                          Paurofjellet


                                                          Nordic reflections

                                                          Wir sind mittlerweile leicht nervös, kommen wir doch zur Schlüsselstelle des Tages: die Bootspassage. In der Vergangenheit gab es hier immer wieder Probleme mit abgetriebenen Booten oder schlicht zwei Booten auf einer Seite und folglich keinem auf der anderen Seite. In den Hüttenbüchern in Pauro und Røysvatn kann man dazu Geschichten nachlesen, unter anderem die Geschichte eines (männlichen) Wanderers, der verzweifelt gewartet hat, ob von der anderen Seite jemand mit dem Boot übersetzt bis dann auf seiner Seite eine junge Schwedin angekommen ist, die schwimmend das Boot geholt hat. Später auf der Tour hat uns jemand erzählt, dass die Bootspassage auch durch eine Brücke ersetzt werden soll, ich habe aber online bisher keine Bestätigung dafür gefunden.

                                                          Endlich erlangen wir einen Blick auf den Hafen von Pauro und wir haben natürlich Glück: auf jeder Seite liegt ein Boot. Wir gehen hinunter, legen unsere Rucksäcke ab und bereiten das Boot auf unserer Seite vor. Das Boot ist mit unzähligen Wicklungen und Knoten an den vorgesehenen Befestigungen vertäut, hier ist jemand wirklich auf Nummer sicher gegangen. Das Boot ist eigentlich eine Nussschale und mit uns beiden drin eigentlich schon ein bissl wackelig. Außerdem ist es so klein, dass wir erstmal nur einen Rucksack mit auf die andere Seite nehmen.


                                                          Elisabeth auf den letzten Metern zur Bootsanlegestelle


                                                          Pauro Port

                                                          Ich bin für Brücken zuständig, Elisabeth rudert, so die Arbeitsteilung bei uns. Wir erreichen nach längerer Fahrzeit auf einem spannenden Zick-Zack Kurs 🚣 gut das andere Ufer, laden den Rucksack aus und befreien das zweite ebenfalls schwer festgebundene Boot und hängen es an unser eigenes Boot. Dann rudert uns Elisabeth auf einem Sightseeing-Kurs 🚣 zurück auf die andere Seite, wo wird zum einen ein Boot zurücklassen und zum anderen unseren zweiten Rucksack mitnehmen. Und dann geht es wieder hinüber, schon auf einem bissl direkteren Kurs 🚣. Wir ziehen das Boot an Land und vertäuen es genauso aufwändig, wie wir es vorgefunden haben – ihr erinnert euch, alles immer ein bisschen besser hinterlassen als man es vorgefunden hat, das sind die Regeln! 🤪

                                                          Danach schultern wir unsere Rucksäcke und gehen die letzte halbe Stunde bis zur Hütte. Die Hütte ist auf unserer Fjällkarte übrigens zu weit westlich eingezeichnet.


                                                          Pauro


                                                          Pauro


                                                          Pauro


                                                          Pauro


                                                          Pauro


                                                          Pauro

                                                          Bei unserer Ankunft in Pauro sind alle Hütten versperrt, wir sind die ersten Gäste! Wir beziehen das Zweierzimmer in der größeren Hütte – weil es dort eine gemütliche Couch gibt – und tragen uns gleich einmal ins Hüttenbuch ein. Dann wärmen wir uns etwas Wasser, um uns noch schnell draussen vor der Hütte zu waschen. Während wir uns nackt vor der Hütte waschen, sehen wir auf unserem Weg vom Hafen Pauros einen einsamen Wanderer kommen – und er oder sie sieht bestimmt auch nackte Menschen 🙂

                                                          Nicht viel später ist er dann da, Markus aus Thübingen, ein Name, den ich mir gut merken kann. Wir sitzen dann eine Weile gemeinsam vor der Hütte in der Abendsonne, tratschen und genießen den Ausblick. Zu Elisabeth sagt er irgendwann, dass er schon den ganzen Tag "ihren kleinen Fußabdrücken folgt" 😂 und irgendwann später folgt dann auch noch eine ziemliche Beschwerde, wie man Boote nur so umständlich vertäuen kann… Er hat natürlich recht: Bei dem herrlichen Wetter heute kann man das alles gemütlich machen, aber bei Kälte, Regen und Wind schaut das ganze anders aus. Andererseits wollten wir keinesfalls in die Hüttenbücher 2019 als Schuldige für abgetriebene Boote eingehen…

                                                          Etwas später kommt noch ein zweiter Deutscher aus Richtung Sitas, der zieht aber die kleine Hütte vor und kommt dann nur kurz zum Plaudern in die große Hütte. Unser Abend besteht dann aus Essen, mehr Tratschen und Lesen in unseren Kindles. Um 23 Uhr gehen wir schlafen, davor machen wir noch ein paar Antara-Übungen unter dem Sternenhimmel. Sicherheitshalber haben wir uns einen Wecker für 2 Uhr gestellt und tatsächlich sind schwache Nordlichter am Himmel zu sehen. Wir schauen eine Weile und gehen dann wieder ins warme Bett, im Freien hat es doch nur mehr 5°C.


                                                          Panorama Bovrojávri mit Noajdetjåhkkå im Hintergrund


                                                          Aurora borealis in Pauro
                                                          Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                          • Fjaellraev
                                                            Freak
                                                            Liebt das Forum
                                                            • 21.12.2003
                                                            • 13981
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                            Ihr hattet ja echt Glück mit dem Wetter auf dem Abschnitt. Herrliche Bilder.
                                                            Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                            Jetzt sind die ersten zwei Stunden um, wir lassen den Kåbtåjaure hinter uns und haben nun den Bovrojávri im Blick, an dessen Südufer wir nun entlanggehen. Pauro selbst liegt am Nordufer, von dort trennt uns allerdings noch eine Brücke, eine Halbinsel und eine Ruderstrecke. Genau um 11 Uhr erreichen wir die schwedisch-norwegische Grenze und diesmal sogar einen der besonderen Grenzsteine, nämlich den Rr 252. Das hat unmittelbare Auswirkungen: erstens gibt es ein Selfie und zweitens wird die Markierung schlagartig besser.
                                                            Wie war denn die Wegfindung bis zum Grenzstein? Auf meiner ersten Tour, dürfte 2007 gewesen sein, war der Weg dort sehr undeutlich und auch recht sparsam markiert, so dass ich ihn immer wieder verloren habe. Auf meiner zweiten Tour habe ich dann gar nicht mehr lange nach Markierungen geschaut sondern bin einfach frei im Gelände gelaufen.
                                                            Der Grenzstein liegt ja wenn ich mich recht erinnere etwas oberhalb des Wegs, oder führt die Wegspur jetzt direkt daran vorbei.
                                                            Wird die Markierung mittlerweile direkt an der Grenze soviel besser? Bei meinem letzten Besuch war es erst kurz vor der Brücke soweit dass überall rote Punkte leuchteten.
                                                            Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                            Auf dem nächsten Bild sieht man schon den Abfluss des Noaidejávri bzw. See 718 in den Bovrojávri. Wer mit einer älteren Fjällkarte geht, wird hier versuchen, die Brücke zu finden – allerdings ist hier keine Brücke mehr. Die Brücke wurde zerstört und dann deutlich weiter westlich aufgebaut, man muss den Noajdetjåhkkå weiter umrunden, bis man die Engstelle zwischen dem Noaidejávri und dem See 718 erreicht und dort befindet sich dann auch die Brücke.
                                                            Das müsste schon eine uralte Karte sein. Die Fundamente der Brücke zwischen den Rentierzäunen habe ich auch schon gesehen, aber die gibt es schon seit weit über 20 Jahren nicht mehr.
                                                            Die angebliche Brücke die für Verwirrung gesorgt hat befand sich auf einer Auflage der schwedischen Fjällkarte (Die bei meiner letzten Tour aktuell gewesen wäre) zwischen dem See 718 und dem Bovrojavri. Zusammen mit den spärlichen Markierungen bis zur Brücke sorgte das bei einigen Wanderern dafür dass sie die Brücke nicht gefunden haben. Da ich mit meiner älteren Karte unterwegs war - und ja eh wusste wo die Brücke sein muss ist mir das nicht passiert...
                                                            Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                            Später auf der Tour hat uns jemand erzählt, dass die Bootspassage auch durch eine Brücke ersetzt werden soll, ich habe aber online bisher keine Bestätigung dafür gefunden.
                                                            Das wage ich stark zu bezweifeln, denn es gab dort mal eine Brücke, die aber immer wieder durch Sturm und Eisschollen beschädigt wurde, so dass man sich irgendwann entschieden hat sie nicht wieder aufzubauen und stattdessen die Boote zu deponieren.

                                                            Gruss
                                                            Henning
                                                            Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                            nur unpassende Kleidung.

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                                                            • bourne
                                                              Dauerbesucher
                                                              • 30.01.2016
                                                              • 583
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                              Okay, einfachste Antwort zuerst: Brücke statt Boote, die Info stammt von einem Norweger, den wir getroffen haben; ab nächstem oder übernächsten Jahr sagte er, d.h. heuer oder nächstes Jahr. Aber wie ich schon sagte, ich habe online nichts entsprechendes gefunden, also unbestätigt.

                                                              Bei den anderen Brücken reden wir eh vom selben, von 718 in Bovrojavri, die es nicht mehr gibt. Ich meine nicht die Gegend beim Rentierzaun.
                                                              Die ist z.B. auch auf meiner liebsten PDF-Karte drauf http://w3.nolang.se/Kartor/Fjallkartan/Kartblad/BD7.jpg

                                                              Der Weg verläuft sich manchmal, vor allem in der Gegend, wo es steiniger sind. Wir sind auch "nach Gefühl" gegangen. Der Karte nach steht der Grenzstein leicht über dem Weg, wir haben ihn halt angesteuert, weil wir eh keinen Weg hatten. Der Weg hinunter waren einige Steinmännchen, außerdem sieht man dann eh recht bald die Brücke, wenn man weiss, wo man nach der Brücke schauen muss zumindest.

                                                              Und mit dem Wetter, da hatten wir tatsächlich viel Glück – vor allem der absolut ruhig liegende See mit den irren Spiegelungen, das war schon etwas besonderes. Aber wenn euch der Reisebericht zu schönwetterlastig ist – bitte noch um ein wenig Geduld
                                                              Zuletzt geändert von bourne; 18.06.2019, 21:51.
                                                              Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                                Erfahren
                                                                • 05.05.2016
                                                                • 269
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                Ich möchte nur mal zwischendurch ganz kurz meinen Dank für diesen wunderbaren Bericht äußern und die fantastischen Bilder. Wie so manches Mal bei einem Reisebericht wünsche ich mir auch hier, ich könnte einen großformatigen Fotokakender erstellen.
                                                                Freue mich sehr auf die Fortsetzung.

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                                                                  Dauerbesucher
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                                                                  • 779
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                  Mal wieder ein schöner Reisebericht mit fantastischen Bildern.

                                                                  Ich würde euch gerne mal irgendwo auf Tour begegnen. Ihr seht immer so glücklich und positiv aus

                                                                  Kommentar


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                                                                    Freak
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                                                                    • 21.12.2003
                                                                    • 13981
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                    Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                    Bei den anderen Brücken reden wir eh vom selben, von 718 in Bovrojavri, die es nicht mehr gibt. Ich meine nicht die Gegend beim Rentierzaun.
                                                                    Die ist z.B. auch auf meiner liebsten PDF-Karte drauf http://w3.nolang.se/Kartor/Fjallkartan/Kartblad/BD7.jpg
                                                                    So ganz reden wir nicht vom Gleichen.
                                                                    Ja Bengt hat auch noch die Rasterdaten verwendet wie sie wohl für die Auflage 2012 (?) verwendet wurden, für die Auflage 2016 wurden dann neue Daten verwendet die aber AFAIR nie als Rasterdaten zum Download angeboten wurden.
                                                                    Die Korrektur der Brücke und ein paar anderer Abweichungen wurden (auch) auf Grund von Infos vorgenommen die ich an Lantmäteriet geschickt habe. Die falsche Position der Paurohytta habe ich damals vermutlich nicht erwähnt, nur dass die Baugebu neu auf der anderen Seite der Brücke stehe.
                                                                    Die Hauptsache die ich mit meiner ursprünglichen Bemerkung kommunizieren wollte ist:
                                                                    Die Brücke war NIE an der Stelle wo sie auf der Karte von 2012 und bei Bengt Nolang eingezeichnet ist. Sie war schon immer dort wo sie auf der aktuellen Karte eingezeichnet ist.
                                                                    Auf der Karte von 2006 ist der Wegverlauf korrekt eingezeichnet - wenn auch ohne Brücke - und ich bin dort wie geschrieben auch schon 2007 durchgelaufen.

                                                                    Gruss
                                                                    Henning
                                                                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                    nur unpassende Kleidung.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Dauerbesucher
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                                                                      • 583
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                      Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                                                                      Ich würde euch gerne mal irgendwo auf Tour begegnen. Ihr seht immer so glücklich und positiv aus
                                                                      (wenn wir nicht grad im Sumpf stecken zumindest )

                                                                      Wir freuen uns immer, wenn wir auf Tour Leute aus dem Forum treffen – ihr solltet uns dann ja eh leicht erkennen


                                                                      @Henning: Jetzt verstehe ich Dich endlich, auf die Idee, dass da niemals eine Brücke war, bin ich natürlich nicht gekommen. Die Baugebu ist mir auch aufgefallen. Bei der Paurohytta wundert es mich schon, wie man es schafft, mehrere Hütten falsch einzuzeichnen. Oder gab es dort früher alte Hütten?
                                                                      Zuletzt geändert von bourne; 20.06.2019, 13:24.
                                                                      Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
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                                                                        • 977
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                        Was für wunderschöne Bilder. Der spiegelblanke See hat schon was. Man kann ja kaum erkennen, dass dort Wasser ist. Es wirkt ganz anders als ich die Gegend in Erinnerung hatte.

                                                                        Uns ging es im letzten Jahr einmal so, dass wir morgens aus dem Zelt schauten und einen See, der am Abend noch da war nicht mehr erkennen konnten. Wir haben uns ernsthaft Gedanken gemacht, ob es da einen Bergsturz gab, zumal in der Nacht etwas polterte. Erst als ein bisschen Wind aufkam, war der See auf einmal wieder da.

                                                                        Für die Brücke war das Wetter perfekt. Uns hat es da fast runter geblasen. Da hat Elisabeth Glück gehabt.

                                                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                        Ich bin an der Reihe. Hab ich schon mal geschrieben, dass ich nicht schwindelfrei bin? Leiter und das Betreten der Brücke geht ja noch und auch die ersten Schritte, aber ab der Mitte ist die Brücke ziemlich schief, da wird es richtig ungemütlich. Die Seile an der Seite sind viel zu tief, dazu der Sturm. Ich taste mich von Pfosten zu Pfosten, nach jeder Sturmböe warte ich bis die Brücke nicht mehr so stark schwankt, dann geht es wieder ein Stück weiter. Dann nur noch umdrehen und die Leiter runter. Geschafft!! Mein armer Mann muss nun noch einmal zurück um Rucksack und Stecken zu holen. Wäre Benny mit mir alleine unterwegs, wäre hier wohl Schluss gewesen.
                                                                        Wir sind die Strecke vor zwei Jahren nach der norwegischen Rájdebálges (Gränleden) Karte und der schwedischen Calazo gegangen. Da ist auch einiges nicht ganz richtig, aber zumindest die Paurohütten waren an der richtigen Stelle eingezeichnet. Die oft erwähnte, nicht vorhandene Brücke und die Baugebu auf der falschen Seite hatten wir auch.

                                                                        Ich meine mich zu erinnern, dass der markierte Weg ziemlich direkt am Grenzstein vorbei geht, allerdings hatten wir ja auch lange gesucht, bis wir den Weg fanden. Ab dem Grenzstein, war die Markierung besser, bzw. der Weg deutlicher ausgetreten.

                                                                        Ich hab gerade noch mal meine Bilder angesehen. Wahnsinn wie viel Schnee wir vor zwei Jahren hatten, bei euch war alles weg.

                                                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                        Zitat von bourne Beitrag anzeigen

                                                                        Pauro Port
                                                                        OT: Zu euerm Bekannten Lothar,
                                                                        Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                        Er ist zwar gut ausgerüstet inklusive Satellitentelefon, hat aber leider kein GPS dabei und die Karte allein reicht ihm nicht. Die einstündige Odyssee eben war wohl nicht grad hilfreich und er beschließt, an dieser Stelle umzukehren, er hat kein gutes Gefühl mehr weiterzugehen.
                                                                        Bitte nicht gleich steinigen, aber ganz ehrlich finde ich es ein bisschen grenzwertig, wenn man mit einer guten Karte nicht zurechtkommt. Aber wahrscheinlich sind wir da auch einfach zu old shool .


                                                                        Ein toller Bericht ich freu mich auf die Fortsetzung.

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 583
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                          Gleich mal zu Beginn ein großes Danke an Dich – Dein Reisebericht hat uns überhaupt erst auf die Idee zu unserer Tour gebracht!

                                                                          Dein Bild vs. unser Bild – das ist wirklich ein Wahnsinn, wie unterschiedlich die gleiche Szene doch wirkt.

                                                                          Für die Brücken hätte ich noch einen Backup-Plan, wenn es Elisabeth einmal zu wackelig wird: ich trag das Zeug trocken über die Brücke und Elisabeth schwimmt durch
                                                                          Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                          Kommentar


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                                                                            Freak
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                                                                            • 21.12.2003
                                                                            • 13981
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                            Auf die Gefahr hin dass es jetzt sehr OT wird.
                                                                            Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                            @Henning: Jetzt verstehe ich Dich endlich, auf die Idee, dass da niemals eine Brücke war, bin ich natürlich nicht gekommen. Die Baugebu ist mir auch aufgefallen. Bei der Paurohytta wundert es mich schon, wie man es schafft, mehrere Hütten falsch einzuzeichnen. Oder gab es dort früher alte Hütten?
                                                                            Baugebu:
                                                                            Das ist ohne die Geschichte zu kennen etwas verwirrend.
                                                                            Die war in den Kartendaten die Bengt Nolang verwendet hat eigentlich korrekt eingezeichnet aber eben nur eigentlich denn die Hütte stand zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich gar nicht mehr.
                                                                            Die alte Baugebu (War vom gleichen Typ wie die Hütte im Oallevagge) wurde 2014 von einer Lawine weggerissen und 2016 durch eine neue Hütte ersetzt, die dann aber auf der anderen Flussseite errichtet wurde.

                                                                            Pauro:
                                                                            Hier kann ich nur spekulieren.
                                                                            Die heutigen Hütten sind die ersten Hütten (Seit den 1980er-Jahren) an dieser Stelle, es kann also nicht sein dass die Position einer alten Hütte übernommen wurde.
                                                                            Peter Bickel schreibt in seinem Buch "Nordskandinavien - Der Wanderführer" (1. Auflage 2000) zur Paurohütte:
                                                                            Nach drei Kilometern am Bovroufer entlang stehe ich endlich vor den noch recht neuen Hütten, die in der Bucht nahe einer weit in den See ragenden Halbinsel ein geschütztes Plätzchen gefunden haben. Abermals stimmt die Lage der Hütten in der Karte nicht mit der tatsächlichen Position überein.
                                                                            Von daher vermute ich dass die Norweger die Hütten eine Zeit lang falsch in den Karten eingezeichnet hatten und die Schweden einfach diese Position übernommen haben.

                                                                            Gruss
                                                                            Henning
                                                                            Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                            nur unpassende Kleidung.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 14.03.2010
                                                                              • 191
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                              Wirklich schön geschriebener Bericht und tolle Fotos ! Bei mir geht's auch dieses Jahr wieder ins norwegisch/schwedische Grenzgebiet. Euer Bericht steigert die Vorfreude. Bin gespannt, wie es weiter geht!

                                                                              Kommentar


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                                                                                • 583
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                                                                TAG 7: PAURO – BAUGEVATNET
                                                                                ON THIS NIGHT OF A THOUSAND STARS
                                                                                BY ELISABETH
                                                                                Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                Nach einer sehr angenehmen Nacht in der Hütte gehts nach Frühstück und Hütteputzen um 9 Uhr los. Das Wetter ist wieder sonnig und warm und das herbstliche Fjäll strahlt mit uns um die Wette. Ein letzter Blick zurück auf die Hütten in Pauro.


                                                                                Bovrojávri mit dem Gihccejiekna im Hintergrund, rechts die Hütten von Pauro

                                                                                Auf dem Weg sehen wir auch ein paar Schneehühner, die überhaupt nicht scheu sind. Sie sitzen ganz still da und wenn man sie nicht zufällig entdeckt, bemerkt man sie gar nicht.

                                                                                Wikipedia meint dazu: "Alpenschneehühner verlassen sich auf ihre hervorragende Tarnung. Wenn Wanderer sich nähern, bleiben sie so lange sitzen, bis man fast auf sie tritt, um dann mit lautem Flügelburren aufzufliegen." Bei uns hatten sie anscheinend keine Angst, dass wir gleich auf sie draufsteigen.


                                                                                Alpenschneehühner (Lagopus muta)

                                                                                In den ersten drei Stunden kommen wir gut voran, der Weg ist leicht, es geht stetig bergauf – mal steinig und mal feucht. Von oben genießen wir den grandiosen Blick auf die Seen und die Bergkulisse.


                                                                                Markus


                                                                                Markus


                                                                                Noajdetjåhkkå


                                                                                Wir zwei


                                                                                Bovrojávri umrahmt von Noajdetjåhkkå, Gihccejiekna und dem Paurofjellet (von links nach rechts)
                                                                                Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/06/22/tag-7-pauro-baugevatnet/


                                                                                Bovrojávri umrahmt von Noajdetjåhkkå, Gihccejiekna und dem Paurofjellet (von links nach rechts)
                                                                                Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/06/22/tag-7-pauro-baugevatnet/

                                                                                Der Abstieg ist steinig und teilweise recht matschig aber einfach und gut zu gehen.


                                                                                Markus


                                                                                Markus


                                                                                Elisabeth


                                                                                Blick nach Norden, man sieht den Muohkiris, der am Sitasjaure liegt (der Sitasjaure ist zu tief und nicht sichtbar)


                                                                                Elisabeth mit Blick auf See 733


                                                                                Entlang des Abflusses des Baugevatnet zur Hängebrücke

                                                                                Entlang des Abflusses des Baugevatnet geht es weiter bis zur nächsten Brücke, die wieder aus der Modellreihe "Nur-für-Helden" stammt. Auf den ersten Blick scheint sie nicht so wild zu sein, aber: Die Brücke schwingt wie die Hölle und statt eines fixen, breiten Geländers, das noch einen Schein an Sicherheit geben könnte, befinden sich dünne, ebenfalls mitschwingende Drähte als einzige Möglichkeit zum Festhalten. Markus geht also wieder drei Mal hin und retour, mal mit seinem Rucksack, mal mit mir und schließlich noch mit meinem Rucksack. Ich möchte jetzt nicht den Anschein erwecken, dass die Brücken gemeingefährlich sind. Sie sind schon begehbar, aber für Menschen mit Höhenangst sind sie eine absolute Herausforderung.


                                                                                Entlang des Abflusses des Baugevatnet zur Hängebrücke


                                                                                Entlang des Abflusses des Baugevatnet zur Hängebrücke


                                                                                Hängebrücke über den Abfluss des Baugevatnet


                                                                                Hängebrücke über den Abfluss des Baugevatnet

                                                                                Auf der anderen Seite der Brücke befindet sich eine Nothütte – versperrt, aber unser Hüttenschlüssel passt. Wir setzen uns vor die Hütte, essen einen Snack und überlegen uns, gleich hier zu bleiben und in der Hütte zu übernachten. 9 km haben wir hinter uns, 13 km liegen bis Sitas noch vor uns. Aber bei dem schönen Wetter einfach blau machen und mit etwas Pech dann morgen im Regen die nächste Etappe bestreiten? Wir gehen auf Nummer sicher und eben noch ein Stück weiter.


                                                                                Baugebu (Nothütte für 2 Personen)

                                                                                Nun geht es auf einem schmalen Pfad am Hang entlang des Sees dahin. Der Weg ist durch die Hanglage immer wieder etwas geneigt und mit gemeinen Stolperfallen namens Felsen versehen.


                                                                                Baugevatnet


                                                                                Baugevatnet

                                                                                Bevor unser Weg nun auf den Hang hinaufgeht, beschließen wir, hier unten am See zu zelten. Nun sind wir zwar nur etwa 3 Kilometer von der Nothütte entfernt, aber immerhin – und hier am See ist es einfach sooo schön! Wir holen unsere Waschsachen und gehen runter an den See. Markus geht sogar in den See und schwimmt ein paar Tempi, mir reicht es, mich am Ufer zu waschen und die Füße abzukühlen. Dann legen wir uns in die Sonne und genießen die Wärme und das Leben.

                                                                                Später bauen wir unser Zelt auf, setzen uns noch draußen hin. Und wieder: sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, wird es kalt. Wir essen noch draußen, in unsere Daunenjacken verpackt, machen ein paar Antaraübungen zum Lockern der Schulter- und Rückenmuskulatur und verschwinden bald im Zelt.


                                                                                Abendstimmung im Baugevatnet

                                                                                Wir stellen den Wecker auf 1 Uhr – in der Hoffnung, wieder Nordlichter zu sehen. Und tatsächlich sehen wir wieder leichte Nordlichter. Was aber noch beeindruckender ist, ist der Sternenhimmel in dieser Nacht. Unzählige Sterne über uns und so nah, dass man denkt, man müsse nur die Hand ausstrecken um sie zu berühren.

                                                                                Bis 2:30 Uhr sind wir auf, machen Fotos und schauen in den Himmel. Die folgende Aufnahme besteht aus mehreren Einzelaufnahmen, die ein befreundeter Hobbyastronom zu einem Gesamtbild gestackt hat.

                                                                                Ebenfalls mit astronomischer Unterstützung gibt es ein zweites Bild, indem ein Sternbild eingezeichnet ist und zwar der Schwan, lat. Cygnus. Aufgrund seiner zwei hellen Sternreihen wird er auch als das Kreuz des Nordens bezeichnet. Das Sternbild zeigt einen fliegenden Schwan mit einem langgestreckten Hals und zwei nach hinten gewinkelten Flügeln. In der griechischen Mythologie verkörpert der Schwan den Gott Zeus, der in dieser Gestalt – unerkannt – Frauen nachstellt. Mehr zum Sternbild findet ihr auf [wiki href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schwan_(Sternbild)"]. Ebenfalls eingezeichnet ist die Leier mit dessen hellem Hauptstern, der Wega, dem hellsten Stern in der nördlichen Hemisphäre.


                                                                                Milchstraße und Aurora Borealis am Baugevatnet


                                                                                Astro_nordlicht_benannt

                                                                                Nun kommen noch zwei Einzelbelichtungen. Im Vergleich zur gestackten Aufnahme seht ihr, welche Fülle an Sternen durch diese Methode sichtbar werden!


                                                                                Milchstraße, Sternschnuppen und Aurora Borealis am Baugevatnet


                                                                                Zelten unterm Sternenhimmel (Baugevatnet)
                                                                                Zuletzt geändert von bourne; 23.06.2019, 11:30.
                                                                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 18.10.2014
                                                                                  • 335
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                  Die Fotos sind wieder einsame Spitze!
                                                                                  Wieviele Bilder habt ihr gestackt? Und welches Tool wurde verwendet?

                                                                                  Hach ja noch 4 Wochen dann gehts bei mir endlich los^^
                                                                                  Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                    • 583
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                    Das waren 6 Bilder. Ich habe sehr lange belichtet, 20 Sekunden pro Aufnahme, Daniel hätte lieber kürzere Belichtungen gehabt und hatte dann schon Probleme mit den Sternenbewegungen. Außerdem will er dark images, hot pixels und weiss der Teufel was noch alles
                                                                                    Die Software habe ich vergessen, jedenfalls eine, die nur unter Windows läuft und nicht auf meinem Mac. Muss mich jetzt selbst mal damit beschäftigen, wie das auf dem Mac geht, im Herbst habe ich vielleicht eine Chance auf guten Sternenhimmel.
                                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                      • 583
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                                                                      TAG 8: BAUGEVATNET – SITAS
                                                                                      ZU WENIGE RENTIERE, ZU VIELE STROMMASTEN UND EIN GEMüTLICHER NACHMITTAG AM SEE
                                                                                      BY ELISABETH
                                                                                      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                      Wer sich am Vortag den Aufstieg ersparen will und am wunderschönen See mit Sternenmeer zeltet, der muss gleich in der Früh einige Höhenmeter bewältigen. Also starten wir kurz vor 9 mit dem Aufstieg, ohne Frühstück. Davor genießen wir aber noch den Blick zurück.


                                                                                      Blick zurück vor dem Aufbruch


                                                                                      Blick voraus,wir gehen rechts im Einschnitt hoch

                                                                                      Die ersten Meter verlaufen noch am See Baugevatnet und als Morgenüberraschung sehen wir gleich die ersten Rentiere, diesmal sind es ältere Tiere. Ein Rentier am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Okay okay, wir sind echte Freaks was Rentiere betrifft.


                                                                                      Elisabeth entlang des Baugevatnet


                                                                                      Ältere Rentiere


                                                                                      Ältere Rentiere

                                                                                      Schon beim Aufstieg sind weit und breit keine Steinmännchen zu sehen. Wir gehen nach der Karte, was gut funktioniert, trotzdem sind wir etwas verwundert, weil keine Steinmännchen oder andere Anzeichen zu finden sind, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Unsere Navigation hält aber einer Prüfung mit unserem Notfall-GPS stand, wir sind auf der richtigen Route. Im steten Bergauf und Bergab geht es dahin, Richtung Langvatnet und immer wieder blicken wir zurück auf den See und das Paurofjellet. Das Wetter ist traumhaft schön, 20°C und Sonnenschein, nur der Wind bläst heute stärker.


                                                                                      Baugevatnet und Paurofjellet (von der anderen Seite)


                                                                                      Kleine Hochfläche zwischen Baugevatnet und Langvatnet


                                                                                      Eine letzter Blick zurück auf das Paurofjellet

                                                                                      Die Stromleitung und die Strommasten und somit nach langer Zeit wieder Anzeichen von Zivilisation kommen immer näher.


                                                                                      Kleine Hochfläche zwischen Baugevatnet und Langvatnet, jetzt schon mit Stromleitung

                                                                                      Wir sind nun inmitten der See und Sumpflandschaft und müssen irgendwann erkennen, dass da wo der Pfad verlaufen sollte, nur mehr ein See ist. Und zwar einer zum Schwimmen, nicht zum Waten. Einen Fehler vermutend schauen wir auf unser GPS, aber wir sind dort, wo wir glauben zu sein und beinahe exakt am Weg. Unerfreulich. Sehr unerfreulich. Wir machen uns auf die Suche nach einer flacheren Stelle und finden tatsächlich einen Bereich, wo der See in der Mitte eine sumpfige Insel hat und um die Insel ist auch der See flacher und wir waten erst von der einen Seite auf die Insel, dann stapfen wir durch den Sumpf und finden auf der anderen Seite wieder eine Stelle, die nur knietief ist, um das rettende Ufer zu erreichen. Foto gibt es keines, ich habe vor der ersten tiefen Querung die Kamera wasserdicht verpackt.

                                                                                      Nach der erfolgreichen Passage nutzen wir die Zeit ohne Schuhe gleich zu einer ausgiebigen Frühstückspause um 11 Uhr und wenig später gibt es die nächste Rentiersichtung – diesmal sogar mit furtendem Rentier!


                                                                                      Gruppe Rentiere


                                                                                      Furtendes Rentier

                                                                                      Der Weg führt uns nun laut Karte den Strommasten entlang hinauf auf den Berg. Der Weg wird nun steiniger und teilweise haben wir auch leichtes Blockfeld. Der Weg ist wirklich nicht schön, so von einem Strommasten zum nächsten. Oben treffen wir auf einen einmündenden Alternativweg, den Markus auch schon am GPS gesehen hat – und siehe da, auf einmal haben wir auch wieder Steinmännchen! Der Weg auf der Karte, der in einen Bogen zwischen den Seen durch und dann die Strommasten entlang führt, scheint verlegt worden zu sein, dürfte nun früher am Baugevatnet ansteigen und dann höher geführt verlaufen und trifft eben erst später auf die Strommasten-Route. Ob das etwas mit Sumpf und Wasser zu tun hat?


                                                                                      Elisabeth im felsigen Abschnitt

                                                                                      Nun geht es tendenziell bergab zum Sitasjaure, meist auf sehr einfachem Terrain, teilweise mit vielen Steinen am Weg. Es ist ein langer Hatscher nach unten zur Straße auf der anderen Seite des Sees, die ihr auf den Bildern schon erkennen könnt.


                                                                                      Abstieg zum Sitasjaure (Siiddasjávri)


                                                                                      Abstieg zum Sitasjaure (Siiddasjávri)

                                                                                      Unten bei der Schotterstraße angekommen, geht es auf dieser noch ca. 1 km entlang, bevor wir um knapp nach 14 Uhr die Hütte erreichen. Hier ist schon Harald mit seinem Sohn und dessen Freund, die alle aus Narvik stammen und mit dem Rad hier sind. Sie haben die große Hütte bezogen und wir wählen die kleine Hütte rechts am Bild, die gerade renoviert wird.


                                                                                      Sitashyttene

                                                                                      Noch erhitzt vom Gehen, waschen wir uns im See und Markus legt sogar eine Schwimmrunde ein. Eine kurze Runde wohlgemerkt, denn die norwegischen Bergseen sind extrem kalt …


                                                                                      Abendliches Schwimmen im Sitasjaure (Markus)

                                                                                      Dann liegen wir kurz in der Sonne zum Wärmen, waschen unsere Wäsche und essen auf der Bank vor der Hütte. Die Sonne lehnt sich schön an die Hütte und wir sitzen, lesen und genießen den schönen Nachmittag und tratschen mit unseren Nachbarn.



                                                                                      Sitashytta

                                                                                      Um ca. 18:30 verschwindet die Sonne hinter dem Berg und wieder kühlt es rasch ab, das Hüttenthermometer zeigt 16°C um 18:30 und nur mehr 10°C 45 Minuten später. Wir heizen ein und verbringen einen gemütlichen Abend in der Hütte.

                                                                                      Wieder stellen wir uns den "Nordlicht-Wecker" und um 2 Uhr gehts tatsächlich rund am Himmel – die Nordlichter sind stärker als in den Nächten davor und es sind wieder so schöne drehende dabei! 🙂


                                                                                      Aurora borealis in Sitas


                                                                                      Aurora borealis in Sitas


                                                                                      Aurora borealis in Sitas
                                                                                      Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 01.02.2012
                                                                                        • 211
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                        Die Fotos sind wirklich erste Sahne. Wie habt ihr die tollen Polarlichtbilder belichtet/ISO?

                                                                                        Viele Grüße
                                                                                        Horst

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                          • 977
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                          Fantastisch die Nordlichtbilder. Der Rest ist natürlich auch super. Da lohnt sich doch jedes Gramm der schweren Kameraausrüstung.

                                                                                          Ich weiß nicht wie ihr das wieder gemacht habt.
                                                                                          Ich fand den Weg nach dem Baugevatnet einfach zu finden. Dass weiter oben der Weg verlegt wurde und nicht mit der Karte übereinstimmt, hatte ich in meinem Reisebericht geschreiben.

                                                                                          Aber dieses Wetter!! Mein Neid ist euch sicher. Hab gerade noch mal im meinem Bericht gelesen, was wir auf dieser Strecke für ein fieses Wetter hatten.
                                                                                          Zuletzt geändert von andrea2; 29.06.2019, 20:08.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                            • 21.04.2014
                                                                                            • 64
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                            Wunderbare Bilder. Toller Bericht der macht Lust doch wieder einmal eine Sommertour zu machen...
                                                                                            Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Anfänger im Forum
                                                                                              • 30.11.2007
                                                                                              • 11


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                              Ein ganz ,ganz großes Dankeschön für das virtuelle Mitnehmen auf eure Tour.
                                                                                              Ich habe jetzt einen ganzen Stapel Notizzettel neben mir liegen und glatt vergessen,dass ich im Krankenhaus liege.
                                                                                              Dort möchte ich Buch meine Wanderstiefel auf den Boden stellen.
                                                                                              Dankeschön.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 17.08.2008
                                                                                                • 1503
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                Auch von mir ein Danke für diesen tollen Bericht. Viele Erinnerungen werden dabei wach.

                                                                                                Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                Einen Fehler vermutend schauen wir auf unser GPS, aber wir sind dort, wo wir glauben zu sein und beinahe exakt am Weg. ... Oben treffen wir auf einen einmündenden Alternativweg, den Markus auch schon am GPS gesehen hat – und siehe da, auf einmal haben wir auch wieder Steinmännchen! Der Weg auf der Karte, der in einen Bogen zwischen den Seen durch und dann die Strommasten entlang führt, scheint verlegt worden zu sein, dürfte nun früher am Baugevatnet ansteigen und dann höher geführt verlaufen und trifft eben erst später auf die Strommasten-Route.
                                                                                                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                Ich fand den Weg nach dem Baugevatnet einfach zu finden. Dass weiter oben der Weg verlegt wurde und nicht mit der Karte übereinstimmt, hatte ich in meinem Reisebericht geschreiben.
                                                                                                Das ist vermutlich in vielen Reiseberichten zu finden, auch in zwei von mir. Der Weg verlief schon vor 12 Jahren ähnlich wie heute, ganz anders als in der Karte eingezeichnet.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 583
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                  @Horst: unser Blog zeigt ein bissl mehr, das sind die Aufnahmedaten unter den Fotos. Die besagten Bilder sind alle Blende 4 (Offenblende des Objektivs), ISO 6400 und die Belichtungszeit ist 1x25s und 2x6s). Alle 16mm.

                                                                                                  @Elli: das find ich jetzt super, ich denk über Wintertouren nach und Du über Sommer

                                                                                                  @Waldgeist: Danke! Ich hoffe Du bist bald gesund und wieder unterwegs!

                                                                                                  @Andrea und @dingsbums: wären wir auf dem Weg geblieben, wäre es wohl klar gewesen, wie es weiter geht, da waren bestimmt Steinmännchen. Aber wir sind ja am Vorabend auf der Suche nach einem Zeltplatz unten gegangen und da wird laut Karte gedacht haben, beim Einschnitt ginge es hoch, sind wir halt dort ohne Pfad hingegangen…
                                                                                                  Ich hab mich dann am nächsten Tag eh erinnert, irgendwo was gelesen zu haben, aber das hat jedenfalls keinen Eingang in meine Routenplanung gefunden gehabt ;)
                                                                                                  Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 583
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                                                                                                    TAG 9: SITAS – SKOADDEJÁVRI
                                                                                                    FRüHSTüCK IN SITAS UND DANN AUF DIE “HOHE WAND”
                                                                                                    BY MARKUS
                                                                                                    Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                                    Spiegeleier! Gebratener Speck! Brot! Kaffee! Orangensaft! Harald lädt uns zum Frühstück ein – könnt ihr euch vorstellen, wie glücklich zwei Lustwandler sind, wenn es nach einer Woche Müsli und gefriergetrockneter Fertignahrung ein richtig herzhaftes Frühstück gibt?


                                                                                                    So ein Frühstück macht froh!


                                                                                                    Eier! Speck! Brot! Kaffee! Orangensaft!

                                                                                                    Eigentlich hätten wir ja heute nicht zu spät starten sollen, aber wir tratschen lange mit Harald und den Jungs, frühstücken in Ruhe (und Unmengen) und die Zeit vergeht wie im Flug.

                                                                                                    Unsere heutige Etappe geht zuerst 7 km die für den Autoverkehr gesperrten Schotterstraße am See entlang bis zu einem Parkplatz – diese Straße dient nur Kraftwerkszwecken und ist durch einen Schranken gesperrt. Dann geht es auf der befahrbaren Schotterstraße weitere 6 – 7 km, bis man die Straße nach Osten verlässt und nach einer kurzen recht ebenen Strecke der direkte Aufstieg auf das Hochplateau beginnt. Laut Wegweisern ist diese Abzweigung 14 Kilometer von Sitas entfernt, nach meinen Messungen in Basecamp sind es 13 Kilometer.

                                                                                                    Harald fährt heute ebenfalls zurück und hat uns ein Shuttle über den zweiten Straßenteil angeboten, wodurch wir den gemütlichen Vormittag teilweise wieder aufholen können. Wir haben unsere Hütte bereits vor dem Frühstück geputzt und gehen bereits auf der gesperrten Straße los, während Harald und die Jungs ihre Hütte aufräumen und dann mit den Fahrrädern nachkommen. Wir treffen uns um 12.30 Uhr am Parkplatz beim Schranken wieder - dann führt uns Harald die restliche Strecke und fährt zurück, um die Jungs abzuholen. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke für den Shuttleservice und ganz besonders für das Wahnsinnsfrühstück!


                                                                                                    Schotterstraße entlang des Sitasjaure


                                                                                                    Straße entlang des Kjårdavatnet


                                                                                                    Wegweiser an unserem Ausgangspunkt


                                                                                                    Harald, Elisabeth, Stian and William

                                                                                                    Das ist jetzt also der richtige Start unseres Tourtages, es ist 13 Uhr, wir sind auf etwa 660 m Höhe und vor uns liegt eine Wand. Unser Tagesziel liegt auf 1.000 m Höhe, der höchste Punkt der Strecke auf 1.060 m. Das Wetter sonnig, 15°C, leichter Wind. Die Prognose für die nächsten Tage: schlecht, richtig schlecht. Starker Wind bis Sturm, starke Niederschläge. Diese Nachrichten bekommen wir von einem entgegenkommenden Wanderer und von Veronika bzw. unseren Eltern via wie immer verlässlichem SMS-Service aus der Heimat (an der Straße haben wir zum ersten Mal seit Beginn der Tour Handyempfang).


                                                                                                    Do geht’s auffi


                                                                                                    Leichte Kraxelei


                                                                                                    Oberer Teil des Aufstiegs

                                                                                                    Die Ideallinie ist recht gut markiert, Steinmännchen, rote Punkte und große rote "T" wechseln einander ab. Der Weg hinauf ist nicht schwierig, aber mit Gepäck nicht unanstrengend und fallweise braucht man die Hände zur Unterstützung.


                                                                                                    Elisabeth

                                                                                                    In kurzer Zeit haben wir viel Höhe gewonnen und die Straße liegt schon tief unter uns. Etwas früher, als wir auch schon recht hoch in der Wand waren, ist Harald unten hupend vorbeigefahren und wir haben mit unseren Stecken gewunken. 🙂


                                                                                                    Blick zurück zur Straße, im Hintergrund der Iptojávri


                                                                                                    Blick zur Straße, über die uns Harald geführt hat: Muohkirisoalgi, Storriten und Rárkkajávri im Vordergrund

                                                                                                    Nachdem der steilste Teil des Anstiegs überwunden ist sind wir schon auf 900 m Höhe und ab nun geht es über mehrere Geländestufen weiter bergauf, allerdings deutlich flacher.


                                                                                                    Markus


                                                                                                    Wollgras im Wind


                                                                                                    Muohkirisoalgi, Storriten und Kjårdavatnet

                                                                                                    Heute morgen sind wir in Norwegen aufgewacht. Nach wenigen Minuten auf der Schotterstraße haben wir dann die Grenze zu Schweden überschritten. Während der kurzen Autofahrt mit Harald hatten wir einen Grenzübertritt nach Norwegen, kurz später einen Grenzübertritt nach Schweden und dann wieder einen Grenzübertritt nach Norwegen, wo dann auch unser Aufstieg begonnen hat. Der Weg auf dem Hochplateau läuft sehr nahe an der Grenze, allerdings zur Gänze auf norwegischem Gebiet, beim Grenzstein Rr 256 haben wir allerdings einen kurzen Ausflug nach Schweden gemacht und ein Selfie geschossen. 🙂


                                                                                                    Wir zwei beim Grenzstein RR 256

                                                                                                    Die Landschaft ist nun steinig und karg mit kleineren Seen und Sumpfflächen mit blühendem Wollgras, das sich im Wind wiegt. Der Wind ist hier oben schon deutlich stärker. In einer kleinen windgeschützten Senke essen wir mitgebrachte Salamella mit frischem Brot, das uns Harald noch mitgegeben hat.


                                                                                                    Norwegen2018_85A0646


                                                                                                    Blick zurück: Muohkiris, Muohkirisoalgi und Storriten


                                                                                                    Nuorijovárri

                                                                                                    Der Skoaddejávri liegt etwas tiefer und ist deshalb erst relativ spät zu sehen, die Hütten sind noch später zu sehen.


                                                                                                    Skoaddejávri


                                                                                                    Skoaddejávri und Skoaddejávrihytta

                                                                                                    Um 18:30 Uhr erreichen wir die Skoaddejávrihytta. Die Wegstrecke seit der Straße waren rund 8 Kilometer. Alle Hütten sind versperrt, wir sind wieder die einzigen Gäste. Die folgenden Bilder zeigen die große und die kleine Hütte.


                                                                                                    Skoaddejávrihytta


                                                                                                    Skoaddejávrihytta


                                                                                                    Skoaddejávrihytta

                                                                                                    Wir entscheiden uns für die super gemütliche Zweierhütte, feuern den kleinen Ofen an und wärmen uns etwas Wasser zum Waschen. Wir waschen uns auf der kleinen Terrasse im eiskalten Wind so schnell wie irgendwie möglich und waschen danach noch ein paar Baselayer. Danach essen wir in der warmen Hütte, trinken heiße Schokolade und diskutieren unsere Optionen angesichts der Wetterprognosen, während der Wind draußen immer stürmischer wird.

                                                                                                    Eigentlich wollten wir morgen bis zum Gautelisvatnet gehen (oder ein bissl weiter) und erst am Tag darauf nach Caihnavagge. Nachdem die Wetterprognosen so schlecht sind, planen wir um und wollen nun morgen direkt bis Caihnavagge gehen.

                                                                                                    In der einbrechenden Dunkelheit kommen noch zwei junge Norweger an. Ich gehe kurz hinaus in die Kälte, um sie zu begrüßen und frage sie wie immer neugierig nach ihren Tourplänen und sie sagen mir, dass sie auf den Kebnekaise gehen wollen. 😳 Ja, genau so habe ich auch geschaut! Es ist ihr erster Tourtag, sie sind beim Gautelisvatnet gestartet und haben den falschen Aufstieg genommen. Immerhin haben sie es nach ca. 2/3 der Strecke selbst bemerkt und da es zum Umdrehen dann schon zu spät war, sind sie eben bis hierher gegangen und gehen morgen wieder hinunter.

                                                                                                    Wir verbringen den Rest des Abends tratschend und lesend, genießen den Ausblick auf den Skoaddejávri und Elisabeth schreibt wie immer unser Tourtagebuch.


                                                                                                    Elisabeth beim Schreiben des Tagebuchs in der Skoaddejávrihytta
                                                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 583
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                                                                                      TAG 10: SKOADDEJÁVRI – ČÁIHNAVAGGE
                                                                                                      DAS BERÜHMT-BERÜCHTIGTE BLOCKFELD VON ČÁIHNAVAGGE
                                                                                                      BY MARKUS
                                                                                                      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                                      Der Tag beginnt stürmisch, immerhin scheint die Sonne und mit 10°C ist es auch nicht kalt. Schon gar nicht, wenn es gleich nach der Hütte wieder bergauf geht. Wir starten um 8 Uhr und wollen – bevor das angekündigte Schlechtwetter eintrifft – in Čáihnavagge sein. Das bedeutet, dass wir jetzt einmal von unseren 1100 m Höhe bis zum Gautelisvatnet absteigen (auf ca. 850 HM), um dann auf der anderen Seite wieder auf den 1200 m hohen Pass aufzusteigen. Zur Belohnung wartet dann ein langes Blockfeld, das uns andere Wanderer in den letzten Jahren in den schillernsten Farben beschrieben haben. Nach kurzem Abstieg liegt dann auf 1000 m Höhe unser Tagesziel, die Čáihnavaggehytta, die nach meiner Basecamp-Messung 21 km entfernt ist. Die beiden Norweger schlafen noch, als wir aufbrechen, ich wüsste wirklich gern, ob sie den Kebnekaise erreicht haben.

                                                                                                      Das erste Bild ist ein Blick zurück auf den Skoaddejávri, die Hütte ist schon hinter der Geländekante und nicht mehr zu sehen.


                                                                                                      Ein Blick zur auf den Skoaddejávri, der Sitasjaure ist auch wieder zu sehen

                                                                                                      Nach dem Überschreiten des höchsten Punktes geht es langgezogen und über viele Geländestufen nach unten. Bereits früh sehen wir den Aufstieg auf der gegenüberliegenden Seite, wie euch das nächste Bild zeigt: ganz rechts ist ein kleines Stück des großen Sees Gautelisvatnet zu sehen und dahinter geht es nach oben auf den flachen Berg im Hintergrund zu und da dann in das links gelegene Tal (also quasi hinterhalb des Berges, der leicht rechts der Bildmitte liegt).


                                                                                                      Namenloser See auf 1060m Höhe, im Hintergrund sieht man schon den Gautelisvatnet


                                                                                                      Elisabeth im Abstieg

                                                                                                      Der Abstieg ist natürlich kein reiner Abstieg, fallweise geht es auch wieder ein Stückerl bergauf. Der stürmische Wind macht es mit der Zeit doch recht kühl und wir gehen mit Fleeces und Kapuze.


                                                                                                      Elisabeth im Abstieg (tendenziell halt, hier geht es gerade wieder hinauf)


                                                                                                      Čoarddajávri


                                                                                                      Elisabeth im Abstieg

                                                                                                      Wir kommen gut voran und sind - nach einer kurzen Frühstückspause in der Sonne windgeschützt versteckt hinter großen Felsen - um 11:15 Uhr an der Straße. Der Wegweiser zeigt 7,5 km nach Skoaddejávri an und 15 km nach Čáihnavagge. Wir gehen ungefähr 30 Minuten auf der Schotterstrasse, bis diese vor einem Damm endet und wir über diesen Damm weitergehen, das folgende Foto ist vom Damm aus mit Blick nach Westen fotografiert. Erwähnenswert ist noch, dass der Wind nicht nur stürmisch sondern auch sehr böig ist und an unseren Rucksäcken gute Angriffsfläche findet. Auf der Straße hat das den einen oder anderen Seitschritt erfordert, hier auf dem ausgesetzten Damm fühlen wir uns nicht übermäßig wohl, zum Glück ist der Damm recht breit.


                                                                                                      Ausblick von einem kleinen Staudamm nach Westen

                                                                                                      Wenig später kommt die nächste Wackelbrücke. Elisabeth hat endgültig keine Lust mehr auf diese Art von Übergängen, geht hinunter und durch das fast ausgetrocknete Flussbett und drüben wieder hinauf, wo ich schon geduldig warte. 


                                                                                                      Die nächste wackelige Brücke

                                                                                                      Der Weg führt nun gut mit Steinmännchen und roten Punkten markiert den Hang entlang, hauptsächlich durch eine heideartige Landschaft, manchmal steinig und manchmal mit einem Hauch von Blockfeld. Kurz vor 13 Uhr erreichen wir den nächsten Wegweiser: 9 km nach Čáihnavagge oder 4,5 km nach Gautelis. 9 km und noch ausreichend Zeit – wir sind sehr zufrieden und machen uns munter an den Aufstieg.


                                                                                                      Gautelisvatnet und Gautelifjellet

                                                                                                      Je höher wir kommen, desto steiniger wird der Weg und immer wieder verlegen uns kleinere und größere Blockfelder den Weg. Der Weg ist mit Steinmännchen und kleinen roten Punkten eigentlich recht gut markiert, allerdings sind diese auf den Blockfeldpassagen oft schwer auszumachen. Im Prinzip kein Problem, da die Lage des Passes an sich völlig klar ist, allerdings hofft man halt, dass die Markierung die Idealroute durch die Blockfelder darstellen und daher waren wir bestrebt, sie in etwa einzuhalten.


                                                                                                      Aufstieg ins Čáihnavagge


                                                                                                      Aufstieg ins Čáihnavagge


                                                                                                      Aufstieg ins Čáihnavagge (und ja, das ist der “Weg”)

                                                                                                      Das Bild, das ihr gerade gesehen habt: Ja, das ist der Weg, wer ganz genau schaut, sieht in der Bildmitte zwei rote Punkte, einen auf einem dunklen Stein und einen sehr kleinen im Bildhintergrund. Bei diesem Bild ist es übrigens ungefähr 14 Uhr, also eine Stunde Aufstieg seit dem Wegweiser.


                                                                                                      Elisabeth beim Aufstieg ins Čáihnavagge

                                                                                                      Wie ihr seht, ist der Weg mittlerweile deutlich anstrengender geworden und wir kommen nun langsamer voran. An der Stelle, wo die höher gelegene Gautelis-Abzweigung auf der Karte markiert ist, machen wir eine kleine Essenspause. Um 15:30 Uhr ist diese folgende Fotoserie entstanden.


                                                                                                      Ein letzter Blick zurück auf den Gautelisvatnet und den bisherigen Aufstieg ins Čáihnavagge


                                                                                                      Elisabeth beim Aufstieg ins Čáihnavagge


                                                                                                      Auf dem Weg zum Pass

                                                                                                      Jetzt sind wir schon weit oben und nicht viel später überschreiten wir den höchsten Punkt. Jetzt ist es ungefähr 16 Uhr, wir sind jetzt mit den Pausen 8 Stunden unterwegs.


                                                                                                      Es geht immer weiter hinauf zum Pass


                                                                                                      Am Pass

                                                                                                      Nach dem Pass geht es relativ eben bis leicht fallend dahin, bis sich der Blick nach Norden ins Tal öffnet und der See 1094 unter uns liegt. Doch nicht nur der See liegt unter uns, auch das berüchtigte zugehörige Bockfeld. Das Bild mit dem See ist um 17 Uhr entstanden.


                                                                                                      See 1094 und das berüchtigte Blockfeld von Čáihnavagge


                                                                                                      I’m still standing – Elisabeth im Čáihnavagge-Blockfeld

                                                                                                      Da lacht sie noch!  Der erste Teil geht eigentlich ganz gut, aber dann kommen wir in einen Bereich richtig großer Blöcke. Zwischen den Blöcken gibt es Spalten, die gerne mal mehr als einen Meter tief sind, zwischen den Blöcken fallweise Höhenunterschiede deutlich über einem halben Meter – was vor allem mit unserem schweren Gepäck und als Schritt hinunter nicht lustig ist. Als wäre das nicht anstrengend genug, kämpfen wir mit dem extrem böigen und mittlerweile auch sehr stürmischem Wind. Wir bieten zuviel Angriffsfläche mit unseren Rucksäcken und die Böen sind stark genug, dass sie uns gehörig aus dem Gleichgewicht bringen und wir uns an den Felsen im Blockfeld abstützen müssen. Immerhin, es regnet nicht und wir haben Glück, dass das Blockfeld nicht zusätzlich noch rutschig ist.

                                                                                                      Der diensthabende Fotograf war damit beschäftigt, das Gleichgewicht nicht zu verlieren und die schwierigste Passage unfallfrei zu meistern, daher gibt es von diesem Teil keine Fotos, aber zum Glück erstreckt sich das Blockfeld den ganzen See entlang und so haben wir doch ein paar Bilder mitgebracht.


                                                                                                      Blockfeld beim See 1094 (Blick zurück)


                                                                                                      Blockfeld entlang des Sees 1094


                                                                                                      See 1094 und der Blick zurück zum Pass


                                                                                                      See 1094 und der Blick zurück zum Pass

                                                                                                      Das letzte Bild zeigt schon die Abendstimmung, die letzten Sonnenstrahlen auf der Spitze des Berges und die kühlen Schatten im Blockfeld. Abendstimmung? 19 Uhr? Wann ist es denn so spät geworden? Wir haben tatsächlich 2 Stunden durch das Blockfeld östlich des Sees gebraucht. Und wie man auf dem nächsten Bild sieht, ist unser Ziel nur ganz klein am Ende des nächsten Sees zu sehen und es wird noch fast 1,5 Stunden dauern, bis wir tatsächlich dort ankommen.


                                                                                                      See 1004 und die Čáihnavaggehytta


                                                                                                      Ein Blick zurück in Richtung Pass

                                                                                                      Der Weg zur Hütte führt westlich in einem größeren Bogen um den See 1004. Der Weg bleibt steinig und ist immer wieder mit leichtem Blockfeld durchsetzt, zusätzlich sind kleinere Bäche zu furten. Langsam aber sicher geht uns das Tageslicht aus und den letzten Teil gehen wir schon ziemlich im Dunkeln. In der Ferne sieht man eine Kerze im Fenster einer Hütte. Außerdem beginnt es zu regnen, aber wir erreichen die Hütten, bevor der Regen stärker wird.

                                                                                                      Von den drei Hütten sind die beiden kleinen Hütten belegt, eine durch zwei Jäger und eine durch ein deutsch/belgisches Paar. Wir nehmen daher die große Hütte, die seltsamerweise unverschlossen ist, aber auch in völliger Dunkelheit liegt, der Ofen ist kalt. Dennoch gibt es einen Bewohner, ein junger Deutscher, der den E1 geht und sich kein Feuer machen wollte. Das holen wir nun schleunigst nach, wir sind doch recht ausgekühlt von dem langen und langsamen Abstieg. Die Hütte bekommen wir natürlich nicht mehr warm, aber wir sitzen dicht am wärmenden Ofen und löffeln müde unser Essen. Ein danach gibt es nicht mehr – Schlafsack und weggemützelt!
                                                                                                      Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                        • 977
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                        Was für ein Tag, das Čáihnavagge hat es wirklich in sich. Aber ich kann immer nur wieder empfehlen westlich um den See 1094 herum zu gehen. Zwar sind auch dort Blockfelder, aber die sind viel einfacher zu gehen. Vor allem fehlen die haushohen Brocken durch die man sich östlich durchquälen muss.

                                                                                                        Der viele Schnee vor zwei Jahren war da auch sehr hilfteich.

                                                                                                        Über was für eine Hängebrücke seid ihr nur am Gautelisdamm gelaufen? Ich bin ziemlich sicher, dass wir dort keine hatten.

                                                                                                        Jetzt bin ich gespannt, ob das Wetter so schlecht geworden ist wie angekündigt.
                                                                                                        Zuletzt geändert von andrea2; 15.07.2019, 20:19.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 583
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                          Ich habe mich an die westliche Route erinnert, weiss zwar nicht mehr, ob ich das von Dir hatte oder einem anderen Bericht. Vor Ort sieht es aus der Ferne aber auch nicht einladender aus als die östliche Route. Auf Karten habe ich die westliche Route noch nie gesehen, vielleicht auch deshalb, weil auf den alten Karten noch ein Gletscherrest drauf ist, außerdem liegt darüber ein sehr steiles Gelände mit potentiell höherer Steinschlaggefahr.

                                                                                                          So schlecht ist es eh nicht gegangen, aber beim nächsten Mal würden wir die Etappe wohl kürzer halten und über Gautelis gehen. Die besagte Hängebrücke ist nicht auf (meiner) Karte, das muss einer der beiden Flüsse des kleinen Sees westlich des Weges sein, denke der nördliche.
                                                                                                          Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                                                                            Erfahren
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                                                                                                            • 211
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                            Das ist übrigens noch ein Vorteil bei einer Wintertour........es gibt keine Blockfelder

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              • 583
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                                                                                              Das ist übrigens noch ein Vorteil bei einer Wintertour........es gibt keine Blockfelder
                                                                                                              Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                                                                                • 977
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                Ich habe mich an die westliche Route erinnert, weiss zwar nicht mehr, ob ich das von Dir hatte oder einem anderen Bericht. ....
                                                                                                                In meinem Bericht von 2017 wurde eine Weile über diese beiden Varianten diskutiert, aber auch Dingsbums hatte die westliche Route schon beschrieben. Wahrscheinlich wäre der Unterschied bei euch nicht so gravierend gewesen wie bei uns vor zwei Jahren, da kein Schnee mehr lag. Durch das Schneefeld, dass bis fast zum See runter ging, haben wir uns sehr viel Blockfeld gespart.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                  • 30.01.2016
                                                                                                                  • 583
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                  Da ist natürlich sehr praktisch.

                                                                                                                  Wobei ich Schneefeld über Blockfeld ja so überhaupt nicht mag. Bei unserer Wohnmobiltour in Norwegen vor vielen Jahren waren wir auch tageweise wandern, und dann bin ich einmal durch die geschlossene Schneedecke im Blockfeld eingebrochen und war bis zur Brust zwischen den Felsen, zum Glück nicht an den Füßen verletzt, zwar irgendwie eingekeilt, aber nix passiert. Die Schneedicke lag dort noch bei über einem Meter, aber grad an der Stelle zwischen mächtigen Blöcken (die man natürlich unter dem Schnee nicht gesehen hat) eben nicht.

                                                                                                                  Bei unserer Kebnekaise-Tour vor drei Jahren ist ein Wanderkollege den Durlingsled auch viel schneller über den Restschnee gelaufen, teilweise sogar über dem Fluss. Und wir sind mühsam durch die Felsen gegangen...
                                                                                                                  Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Gerne im Forum
                                                                                                                    • 21.04.2014
                                                                                                                    • 64
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                    so sieht es unter dem Schnee aus...und ich war der Meinung bei uns war es anstrengend...von wegen! Respekt!
                                                                                                                    Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 10.10.2017
                                                                                                                      • 2024
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                      Jo Schneefelder, kann eine ganz besondere Erfahrung sein, weiß ich jetzt auch . Auch hier mein größten Respekt vor weglosen gehen, vorallem über Blockfelder und Schneefeldern. Es sieht immer so einfach aus wenn man das liest, ist es aber nicht und erfordert viel Konzentration und gerade Kopfmäßig sehr viel Ausdauer ab das da nix passiert. Selbst am Ende eines solchen Feldes kann noch alles schief gehen.

                                                                                                                      Ich lese Eure Berichte sehr gern und immer sehr beeindruckt davon. Also vielen Danke dafür und für die Klasse Fotos natürlich auch, gerade auch die Tieraufnahmen und die Nachtaufnahmen sind erste Klasse, da muss man sich schon gut auskennen mit seinem technischen Geräten

                                                                                                                      Grüße Maik
                                                                                                                      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 18.10.2014
                                                                                                                        • 335
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                        OT: Willkommen zurück Pfiffie!
                                                                                                                        Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Freak
                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                          • 21.12.2003
                                                                                                                          • 13981
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                          Ich bin bisher immer die östliche Route gelaufen und finde die gar nicht (mehr) so schlimm, bei euch lag es sicher auch mit daran dass ihr schon die Kilometer von Skoaddejaure in den Beinen hattet, ich bin immer von Gautelis aus aufgebrochen.
                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Auf Karten habe ich die westliche Route noch nie gesehen, vielleicht auch deshalb, weil auf den alten Karten noch ein Gletscherrest drauf ist, außerdem liegt darüber ein sehr steiles Gelände mit potentiell höherer Steinschlaggefahr.
                                                                                                                          Also auf dieser Karte ist der Weg westlich des Sees eingezeichnet.
                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Die besagte Hängebrücke ist nicht auf (meiner) Karte, das muss einer der beiden Flüsse des kleinen Sees westlich des Weges sein, denke der nördliche.
                                                                                                                          Nein es ist der südliche "Fluss", am nördlichen geht man wieder über einen Damm
                                                                                                                          https://www.norgeskart.no/#!?project...&lon=615824.62
                                                                                                                          Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Das ist übrigens noch ein Vorteil bei einer Wintertour........es gibt keine Blockfelder
                                                                                                                          Wenn denn genug Schnee liegt. Im März 2018 war die Abfahrt dort nicht unbedingt der Hit - Schnee suchen zwischen Felsbrocken - ich habe mich dann für eine ziemlich direkte Linie nach unten entschieden, die Franzosen die parallel zu mir unterwegs waren haben den Sommerweg gewählt da sie mit Pulken unterwegs waren, sie mussten recht suchen aber es ging...

                                                                                                                          Gruss
                                                                                                                          Henning
                                                                                                                          Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                                                                          nur unpassende Kleidung.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                            • 30.01.2016
                                                                                                                            • 583
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                            Diese alte Karte, die Du oben gepostet hast, ist genial


                                                                                                                            Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen

                                                                                                                            Zitat von bourne
                                                                                                                            Später auf der Tour hat uns jemand erzählt, dass die Bootspassage auch durch eine Brücke ersetzt werden soll, ich habe aber online bisher keine Bestätigung dafür gefunden.
                                                                                                                            Das wage ich stark zu bezweifeln, denn es gab dort mal eine Brücke, die aber immer wieder durch Sturm und Eisschollen beschädigt wurde, so dass man sich irgendwann entschieden hat sie nicht wieder aufzubauen und stattdessen die Boote zu deponieren.

                                                                                                                            Gruss
                                                                                                                            Henning
                                                                                                                            Andrea hat es grad gepostet, NOT baut tatsächlich eine Brücke:
                                                                                                                            https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/107102-NO-Br%C3%BCcken-bei-Cunojaure-in-schlechtem-Zustand-neue-Br%C3%BCcke-bei-Pauro


                                                                                                                            OT: Bei dieser Gelegenheit: Stillstand beim Reisebericht, unsere NAS ist defekt (das Gerät selbst, nicht die Platten) und damit kein Zugriff auf die Fotos möglich, Reparatur dauert schon 3 Wochen und die off-site Backups kann ich nirgendwohin zurückspielen...
                                                                                                                            Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Freak
                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                              • 21.12.2003
                                                                                                                              • 13981
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                              Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Diese alte Karte, die Du oben gepostet hast, ist genial
                                                                                                                              Die stammt von hier.
                                                                                                                              Achtung Suchtgefahr.
                                                                                                                              Das Preisschild ist schon heftig
                                                                                                                              Da kann man nur hoffen dass sie den Wetterbedingungen auch wirklich langfristig gewachsen ist.
                                                                                                                              Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                              OT: Bei dieser Gelegenheit: Stillstand beim Reisebericht, unsere NAS ist defekt (das Gerät selbst, nicht die Platten) und damit kein Zugriff auf die Fotos möglich, Reparatur dauert schon 3 Wochen und die off-site Backups kann ich nirgendwohin zurückspielen...
                                                                                                                              Dann hoffe wir mal dass es nicht mehr zu lange dauert - nicht nur wegen dem Reisebericht, ihr werdet ja auch andere Daten darauf haben auf die ihr gerne wieder den gewohnten Zugriff hättet. Ich drücke die Daumen.

                                                                                                                              Gruss
                                                                                                                              Henning
                                                                                                                              Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                                                                                              nur unpassende Kleidung.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                • 23.08.2012
                                                                                                                                • 471
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                Ah, dachte ich komme von meiner Tour zurück und kann weiterlesen, aber das letzte Stück war ja quasi mein Start.
                                                                                                                                Hab von der Caihnavaggehytta kommend den westlichen Weg für den Aufstieg zum Pass gewählt. Die östliche Route fand ich von unten nicht wirklich einladend, außerdem wurde so noch ein Furt gespart, die 5 Furten am Tag vorher haben gereicht...

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                  Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Hab von der Caihnavaggehytta kommend den westlichen Weg für den Aufstieg zum Pass gewählt. Die östliche Route fand ich von unten nicht wirklich einladend...
                                                                                                                                  +1. Wir sind da am vorigen Donnerstag langgekommen (Gegenrichtung, von Gautelis), und sind auch westlich um den See (1094) gegangen. Sieht schon von oben viel besser aus. Vom Pass runter konnte man sich so auch ein gutes Stück Geröll sparen, indem man das noch vorhandene Schneefeld in diese Richtung nutzte. Fest genug, aber auch nicht zu glatt, da oberflächlich angetaut.

                                                                                                                                  Am See selbst ging der Schnee nicht mehr bis zum Ufer, da konnte man zwischen den (unproblematischen) Blöcken am Ufer oder halt abschnittsweise doch Schnee ein paar Meter oberhalb wählen. Ich präferiere, wo immer möglich, Letzteres.

                                                                                                                                  Apropos, Pass bei Caihnavagge. Es "jammern" ja "immer" "alle" über die Blockfelder dort. Ich habe *sonstwas* erwartet. Okay, angenehm ist es nicht gerade, aber so schlimm nun auch wieder nicht. V.a. hält sich ja der Höhenunterschied in Grenzen, und insbesondere von Süden steigt das Gelände ja recht gemächlich an. Bedeutend anstrengender war zwei Tage später der Pass auf dem Weg zwischen Lossi und Hunddalen, sowohl, was den Höhenunterschied, als auch, was die Ausdehnung der Blockfelder betrifft.

                                                                                                                                  Zugegeben, wir hatten auf beiden Abschnitten perfektes Wetter. Bzw. fast perfekt: es hätte ruhig etwas kühler und/oder windiger sein können. Luxusprobleme


                                                                                                                                  Westseite des Sees (08.08.2019): topp!


                                                                                                                                  Ostseite des Sees: bäh!
                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 17.08.2019, 14:58. Grund: + 2 pics

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    @Ljungdalen: Dann sind wir uns also in der Caihnavaggehytta begegnet.

                                                                                                                                    Wir haben den markierten Weg auf der Ostseite genommen und ich hatte noch zwei Tage später Schmerzen am Sprunggelenk davon. Wie man auf deinem Foto sieht, ging der Schnee aber an der Westseite durchaus bis an den See.
                                                                                                                                    Wandern auf dem E1

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                      • 28.08.2017
                                                                                                                                      • 3014
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                      Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      @Ljungdalen: Dann sind wir uns also in der Caihnavaggehytta begegnet.
                                                                                                                                      Ah ok. Hatte *fast* so einen "Verdacht" Danach zu urteilen, wie viele Leute hier sich schon zu dieser Gegend geäußert haben, und wie wenige man dort trifft (August ist ja irgendwie noch Saison, aber trotzdem!), ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass man sich "kennt"...

                                                                                                                                      Apropos, "wenige": von den jeweils null (Hukejaure) bis sechs (Hunddalen) Leuten in oder bei den Hütten (mit Zelt) abgesehen, haben wir unterwegs getroffen: auf den 3 Tagesabschnitten von Singi bis Caihnavagge niemanden, zwischen Caihnavagge und Lossi ein Pärchen (Schweizer, lt. Hüttenbuch Lossi), und Lossi-Hunddalen sowie Hunddalen-Katterat jeweils einen Einzelwanderer. Hätte mit doch *etwas* mehr gerechnet. Ganz anders sah es am Kungsleden & Umgebung aus: Tarfala war fast voll, Singi in der ersten Nacht total voll; wir haben dann den Trockenraum (außer Betrieb, hat eh nicht geregnet; das ist offenbar im Winter der Notraum) bekommen, auch gut

                                                                                                                                      Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      Wie man auf deinem Foto sieht, ging der Schnee aber an der Westseite durchaus bis an den See.
                                                                                                                                      Nicht ganz. Aus der Nähe sah das so aus:

                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                      • Kuoika
                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                        • 23.08.2012
                                                                                                                                        • 471
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                        Am 28.7. ging der Schnee noch bis ans Ufer und auf dem See schwamm noch Eis.



                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                          • 18.04.2009
                                                                                                                                          • 3034
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Letztes Jahr am 27.07 war Schnee dort kein Thema mehr. Auch wir sind westlich um den See:

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                            • 583
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Finally: wir haben unsere NAS zurück und wieder in Betrieb, die Platten intakt und alle Daten vollständig, kein Rückholen der Backups notwendig. Außerdem sind wir von einer ganz besonderen Reise zurück, aber bevor wir darüber schreiben, machen wir endlich diesen Reisebericht fertig…

                                                                                                                                            ---



                                                                                                                                            TAG 11 – 13: ČÁIHNAVAGGE – ČUNOJÁVRI UND ZWEI RUHETAGE
                                                                                                                                            GEMÜTLICHE WANDERUNG ZUR NOCH GEMÜTLICHEREN HÜTTE IN ČUNOJÁVRI
                                                                                                                                            BY ELISABETH
                                                                                                                                            Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                                                                            In der Früh sind wir noch immer super müde vom gestrigen Blockfeldtag. Eigentlich wollten wir über den Smáilerienpas nach Lossi und von dort weiter durch das Rienatvággi (Storsteinsfjellet) nach Hunddalen, aber dafür ist uns das Wetter zu instabil. Statt dessen gehen wir nun hinunter nach Čunojávri. Im Vergleich zu anderen Hütten ist die Hütte in Čáihnavagge nicht so komfortabel und wenn nun stürmische und regnerische Tage bevorstehen, die uns zu einer Pause zwingen, dann wollen wir diese in einer gemütlichen Hütte verbringen.
                                                                                                                                            Es ist windig, trüb und es regnet leicht, also ziehen wir uns und unseren Rucksäcken das Regengewand an. Um 9 Uhr geht es los.


                                                                                                                                            Elisabeth beim See unterhalb der Čáihnavaggehytta


                                                                                                                                            Blick zurück auf die Čáihnavaggehytta und den Dulbbot

                                                                                                                                            Der Weg ist einfach, es geht über einen ausgelatschten Pfad durch eine wunderschöne Landschaft. Obwohl das Wetter trüb ist, leuchtet das Rot der Herbstfärbung kräftig, aber seht selbst:


                                                                                                                                            Elisabeth beim See unterhalb der Čáihnavaggehytta


                                                                                                                                            Entlang des Čáihnajohka hinunter in das Čunovuopmi

                                                                                                                                            Das Wetter bessert sich, nach und nach wechseln wir auf immer leichteres Gewand. Mit uns in Čáihnavagge ist ein Pärchen gestartet, das uns nach einiger Zeit überholt. Wir plaudern kurz – ihr Ziel sind heute ebenfalls die Hütten in Čunojávri, wir werden uns also bald wieder sehen. Der Weg geht entlang des Čáihnajohka hinunter in das Čunovuopmi. Immer wieder blitzt die Sonne durch die Wolkendecke und sorgt für spannendes Streiflicht und wunderschöne Regenbögen.


                                                                                                                                            Čunovuopmi und Čunojávri


                                                                                                                                            Čunovuopmi und links kurz sichtbar das Storsteinsfjellet bzw. der Sealggajiekna

                                                                                                                                            Der Weg bleibt einfach, was eine Wohltat ist nach dem gestrigen Halbmarathon über Stock und Stein. Der heutige Untergrund ist weich und es gibt nur wenige Herausforderungen, darunter wieder eine Brücke von der Sorte die ich so liebe. 😰
                                                                                                                                            Belohnt werden wir dafür mit einem Doppelregenbogen vor dem Storsteinsfjellet.


                                                                                                                                            Norwegische Brückenbaukunst, hier über den Čáihnajohka


                                                                                                                                            Doppelregenbogen, das Storsteinsfjellet liegt leider in den Wolken

                                                                                                                                            "Die norwegischen Brücken gehören echt verboten…"
                                                                                                                                            …raunze ich vor mich hin und Norwegen schenkt mir kurz darauf eine (seichte und leichte) Furtstelle. 🙈


                                                                                                                                            Nicht immer gibt es eine Brücke…

                                                                                                                                            Obwohl es heute echt gut und leicht vorangeht, macht sich bisschen Müdigkeit breit. Schließlich haben wir schon einige Kilometer in den Beinen und aufgrund des guten Wetters noch keinen einzigen Ruhetag eingelegt. Wieder einmal sind es die Rentiere, die mich perfekt von der Müdigkeit ablenken…


                                                                                                                                            Äsende Rentiere im Čunovuopmi


                                                                                                                                            Lange bleiben wir nicht unbemerkt…


                                                                                                                                            Čunojávri, Čunojávrihytta und ein Rentier


                                                                                                                                            Blick zurück in Richtung Čáihnavagge

                                                                                                                                            … und von der nächsten Challenge: Hurra, eine Brücke! Zum Zustand dieser Brücke sage ich nichts, schaut euch einfach die Bilder an!
                                                                                                                                            Dann sehen wir schon bald das Ziel des heutigen Tages.


                                                                                                                                            Die nächste stabile Hängebrücke norwegischer Bauart


                                                                                                                                            Markus auf der vertrauenserweckenden Hängebrücke (mit meinem Rucksack)


                                                                                                                                            Čunojávri und Čunojávrihytta

                                                                                                                                            Um 16 Uhr ziehen wir nach einer gemütlichen 13-Kilometer-Wanderung mit einigen Pausen in die große Hütte ein. Die kleine, neu renovierte Hütte ist leider schon besetzt: Von Markus aus Tübingen, den wir schon aus Pauro kennen und von Mirjam und Joris, die uns heute am Weg überholt haben. Ein schweigsamer deutscher Wanderer kommt nach einiger Zeit patschnass in unserer Hütte an. Er grummelt vor sich hin, meist hat er Kopfhörer im Ohr; wir reden ein paar Worte und Markus erinnert sich später, dass wir ihn schon vom letzten Jahr kennen, wo wir ihn ähnlich kommunikativ in Unna Allakas getroffen haben.

                                                                                                                                            Nach Körperpflege, Essen und Tagebucheintragung gehen wir um 18 Uhr mit einer Tafel Schokolade in die kleine Hütte und tratschen dort den ganzen Abend mit Mirjam, Joris und Markus. Wir unterhalten uns sehr gut, tauschen Wandererfahrungen aus und reden über die geplanten nächsten Etappen.

                                                                                                                                            Die kleine Hütte ist toll – innen weiß gestrichen, hell mit Panoramafenstern, einem gemütlichen Sofa und bequemen Sesseln.



                                                                                                                                            Čunojávrrehytta


                                                                                                                                            Čunojávrrehytta


                                                                                                                                            Čunojávrrehytta

                                                                                                                                            Morgen geht Markus weiter und wir werden in die kleine Hütte umziehen und den nächsten Tag hier chillen. Nach 11 Tagen haben wir uns eine Pause verdient.

                                                                                                                                            Wir beobachten wieder Rentiere, die ganz knapp am Panoramafenster vorbeigehen und alle sind begeistert. Nicht nur wir sind Rentier-Fans. Markus geht zwischendurch noch runter zum See, um in der Dämmerung zu fotografieren.


                                                                                                                                            Abendstimmung am Čunojávri

                                                                                                                                            Um 20 Uhr gehen wir zurück in die große Hütte, wo unser Mitbewohner die Hütte auf ca. 40°C aufgeheizt hat und schnarchend am Sofa liegt. Wir lesen noch kurz, gehen schlafen und freuen uns auf den morgigen Ruhetag.

                                                                                                                                            ---

                                                                                                                                            ... und es wurden dann doch zwei Ruhetage. Den ersten verbringen wir gemeinsam mit Mirjam und Joris. Gleich in der Früh packen wir, putzen die große Hütte und ziehen um in die kleine. Mirjam und Joris gehen über Mittag nach Unna Allakas und bringen Bier und Schokolade mit – perfekt für einen gemütlichen Nachmittag und Abend. In der Zwischenzeit waschen wir unsere Merino-Wäsche und tratschen mit zwei Jägern, die mit einer aufgeweckten schwarzen Hündin auf Schneehuhnjagd gehen. Am Abend hängen dann bei der anderen Hütte schon Schneehühner und in der Nacht werden wir mit Nordlichtern verwöhnt!


                                                                                                                                            Aurora borealis in Čunojávrre


                                                                                                                                            Aurora borealis in Čunojávrre


                                                                                                                                            Aurora borealis in Čunojávrre


                                                                                                                                            Aurora borealis in Čunojávrre

                                                                                                                                            Am zweiten Tag sind wir ganz allein in der Hütte. Wir tratschen, lesen und genießen den Luxus dieser Hütte.


                                                                                                                                            Čunojávrrehytta

                                                                                                                                            Am Nachmittag bekommen wir Besuch von Gunnar aus Norwegen, der in die große Hütte gezogen ist. Er erzählt uns von seiner Tour "Norge på langs" (d. h. einmal Norwegen der Länge nach durchqueren) mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Sie gehen immer wieder ein Stück, machmal alle zusammen, manchmal auch er allein. Sie bestreiten den Weg, der eigentlich immer wieder kurz auf schwedischer Seite verläuft, rein in Norwegen – das geht auf seine (damals junge) Tochter zurück, die partout nicht in Schweden gehen wollte. Damit wird die Strecke natürlich viel schwieriger, er muss über Berge und Gletscher, die man sonst umgeht, schwierige Flüsse queren oder gar Seen durchschwimmen, statt sie zu umrunden. Seine Methode zum Durchqueren der Seen: Rucksack mit wasserdichtem Sack drinnen, mit zusätzlicher Luft, dann den Rucksack am Bauch, er legt sich drauf und "schwimmt" so durch den See. Ein sehr sympathischer, aber auch irrer Typ. ;)

                                                                                                                                            Aber auch für uns enden die gemütlichen Tage, morgen geht es weiter in Richtung Katterat.
                                                                                                                                            Zuletzt geändert von bourne; 20.10.2019, 18:01.
                                                                                                                                            Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              • 583
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)



                                                                                                                                              TAG 14 – 16: ČUNOJÁVRI – KVILEBU & OALLAVÁGGI – HUNDDALEN
                                                                                                                                              FRISCH UND MUNTER GEHTS NACH DEN RUHETAGEN WEITER
                                                                                                                                              BY ELISABETH
                                                                                                                                              Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                                                                              Schluss mit lustig! Nach zwei faulen Tagen in der perfekten Hütte zum Chillen ist es an der Zeit, wieder weiterzugehen. Draußen nieselt es und der Himmel ist grau. Unsere Überlegung, über Lossi doch noch über das Rienatvággi nach Hunddalen zu gehen, geben wir nun endgültig auf. Allerdings haben wir noch eine letzte Chance, doch noch die Gletscher zu sehen – auf diese Idee hat uns Joris gebracht: von Hunddalen können wir in die Gegenrichtung aufsteigen, dort zelten und einen Tagesauflug hinauf machen, falls das Wetter passt.

                                                                                                                                              Wir frühstücken, trödeln noch ein bisschen rum, packen und putzen. Mit den ersten Sonnenstrahlen gehen wir um 10:15 los. Der Weg führt gemütlich durchs Fjäll und bald sehen wir auch schon die erste Brücke des Tages, sie führt über den Sealggajohka. Ausgeruht und fit ist die auch für mich kein Problem. 


                                                                                                                                              Brücke über den Sealggajohka


                                                                                                                                              Elisabeth auf der Brücke über den Sealggajohka

                                                                                                                                              Wir halten uns am rechten Flussufer und wandern auf weiterhin schönem Weg durch das Fjäll. Natürlich dürfen da auch ein paar Rentiere nicht fehlen.


                                                                                                                                              Rentiere


                                                                                                                                              Rentier


                                                                                                                                              Rentier

                                                                                                                                              Wie so oft, braucht es nicht unbedingt einen strahlend blauen Himmel, um die Landschaft zu genießen. Die tiefen Wolken bringen eine tolle Stimmung.


                                                                                                                                              Storsteinsfjellet in den Wolken


                                                                                                                                              Entlang des Sealggajohka

                                                                                                                                              Unsere Art zu wandern ist, wie unser Blog-Name schon sagt, ein Lustwandeln. Uns geht es nicht darum, so schnell wie möglich von einem Ort zum anderen zu gelangen (außer wir laufen gerade einem Sturm davon ...), sondern die Natur, die Stille, die Landschaft zu genießen und auf uns wirken zu lassen. Wir wollen Zeit haben, um Tiere zu beobachten, Pflanzen zu betrachten und Ausblicke zu bewundern. Und natürlich auch fotografisch festzuhalten. Diese Bilder wecken später in uns so viele Erinnerungen an kleine Details, die sonst wohl in Vergessenheit geraten würden, etwa an die trinkenden Rentiere oder an die wunderbaren Farben des Wasserfalls aus dem Stuoravággi.


                                                                                                                                              Trinkendes Rentier


                                                                                                                                              Wasserfall aus dem Stuoravággi

                                                                                                                                              Die Sonne blinzelt immer wieder hervor und bringt die Landschaft zum glänzen.


                                                                                                                                              Blick zurück entlang des Sealggajohka, dahinter erhebt sich das Storsteinsfjellet


                                                                                                                                              Blick aus dem Oallavággi zurück auf das Storsteinsfjellet mit dem Sealggajiekna


                                                                                                                                              Blick aus dem Oallavággi zurück auf den Sealggajávri und dahinter das Storsteinsfjellet mit dem Sealggajiekna

                                                                                                                                              Über einen kleinen Hügel gelangen wir ins nächste Tal, das Oallavággi. Ab da wird der Weg und auch die Landschaft deutlich steiniger. Am Plateau legen wir eine Pause ein, dann geht es steinig leicht bergab. Steinig bedeutet aber noch lange nicht trocken – der Weg ist sehr matschig und immer wieder sind Flussarme zu durchqueren, später auch kleine Blockfelder.


                                                                                                                                              Oallavággi


                                                                                                                                              Markus im Oallavággi

                                                                                                                                              Um 15:00 erreichen wir die Nothütte "Kvilebu Oallavaggi". Sie ist nicht abgeschlossen und wir werfen einen Blick hinein. Die Hütte ist sehr einfach, aber ok. Es beginnt zu regnen und wir beschließen zu bleiben und hier zu übernachten.


                                                                                                                                              Kvilebu Oallavággi


                                                                                                                                              Kvilebu Oallavággi


                                                                                                                                              Kvilebu Oallavággi

                                                                                                                                              Wir machen es uns "gemütlich", es ist sehr kühl und wir verkriechen uns schnell in die Schlafsäcke. Markus schafft es, die Paraffin Lampe in Gang zu bringen und wir lassen sie in der Nacht auf ganz kleiner Flamme brennen. Irgendwie ist es hier, in dieser Mini-Hütte irgendwo im Nirgendwo, doch ein bisschen gruselig. Eigentlich witzig, im Zelt hatten wir dieses Gefühl nie! 

                                                                                                                                              Über Nacht ist es ganz schön kühl geworden in der Hütte. Wir frühstücken unser Müsli, packen und kurz nach 10 Uhr wandern wir los. Auch draußen ist es heute kühler, nur noch 6°C – Zeit, Handschuhe und die HAUBogEN Mütze aus dem Rucksack zu holen (danke, Heidi!) und dabei einen Blick zurück zur Hütte zu werfen!


                                                                                                                                              Kvilebu Oallavággi


                                                                                                                                              Elisabeth mit Haubogen


                                                                                                                                              Im nördlichen Teil des Oallavággi
                                                                                                                                              Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/11/16/tag-14-16-cunojavri-kvilebu-oallavaggi-hunddalen/

                                                                                                                                              Heute ist der Weg anfangs sehr steinig, viele kleine Blockfelder sind zu überqueren. Nach und nach wird die Landschaft aber wieder lieblicher. Wir erhaschen den einen oder anderen beeindruckenden Blick auf die umliegende Bergwelt, diese verschwindet aber bald im Nebel bzw. in den tiefen Wolken.


                                                                                                                                              Blick in das Tal, in der die Hunddalshytta liegt mit den markanten Gipfeln Gahperčohkka, Storfjellet und Vomtinden im Hintergrund


                                                                                                                                              Blick in das Tal, in der die Hunddalshytta liegt mit den markanten Gipfeln Gahperčohkka, Storfjellet und Vomtinden im Hintergrund

                                                                                                                                              An der Abzweigung zur Hunddalshytta gehen wir vorbei, schließlich wollen wir ja noch hinauf in Richtung Pass und weiter oben zelten, um dann am nächsten Tag mit leichtem Gepäck weiter aufzusteigen. Wir gehen ein Stück, es beginnt zu regnen und die Berge verschwinden in den Wolken. Es soll wohl heuer nicht sein. Wir drehen um und gehen zur Hütte.


                                                                                                                                              Hunddalshytta, dahinter ragt der Gahperčohkka (1.447 m) auf.


                                                                                                                                              Hunddalshytta


                                                                                                                                              Hunddalshytta

                                                                                                                                              Die 4er Hütte ist noch frei. Wir packen aus, heizen ein und legen wieder mal eine Waschrunde ein. Bei der Eintragung ins Hüttenbuch sehen wir, dass Mirjam und Joris die letzten beiden Nächte hier waren und Joris hat seine Anzündwüfel "für uns" hier gelassen :-). Schade, dass wir uns hier verpasst haben! Wir essen Spaghetti Bolognese und in der Hütte wird es langsam aber doch angenehm warm. Wir schreiben Tagebuch, trinken Tee und heiße Schokolade und lesen. Beim Blick aus dem Fenster erkennen wir, dass wir mit der Hütte die richtige Entscheidung getroffen haben. Die dunklen Wolken hängen tief und es regnet die ganze Nacht durch.

                                                                                                                                              Am Morgen sind die hohen Berge ringsum angezuckert. Am Bild etwa der schneebedeckte Gipfel des Gahperčohkka (1.447 m). Es hat nur mehr knapp über 0° C und Markus schlittert bei den ersten unvorsichtigen Schritten über die äußerst glatte Holzterrasse.


                                                                                                                                              Der schneebedeckte Gipfel des Gahperčohkka (1.447 m)

                                                                                                                                              Wir beschließen, heute erneut einen Ruhetag einzulegen. Wir hängen den ganzen Tag in der kleinen Hütte rum, draußen ist es windig, kalt und regnerisch.
                                                                                                                                              Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                                                • 2024
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                                                                                                                                                In den Doppelstockbetten kann man ja Füßeln


                                                                                                                                                Klasse das es weiter geht und vorallem das ihr Daten nicht verloren habt
                                                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  TAG 17 – 18: HUNDDALEN – KATTERAT – RIKSGRäNSEN – ABISKO
                                                                                                                                                  AUF SCHOTTERWEG NACH KATTERAT UND WEITER AM RALLARVEGEN
                                                                                                                                                  BY ELISABETH
                                                                                                                                                  Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                                                                                  Hurra, heute ist es tatsächlich schöner! Wir beschließen, schon heute nach Katterat zu gehen, denn erstens wissen wir nicht, wie sich das Wetter entwickelt und zweitens bekommen wir hier schon Hüttenkoller ... Die Berge sind so schön angezuckert, draußen hat es nur mehr 3° C. Lesend warten wir noch bis 9 Uhr – und das Thermometer klettert tatsächlich auf angenehme 10° C. Auf gehts – und wir werfen noch einen Blick zurück auf die Hütte in eindrucksvoller Lage.


                                                                                                                                                  Hunddalshytta, dahinter das Storsteinsfjellet


                                                                                                                                                  Storsteinsfjellet


                                                                                                                                                  Hunddalshytta mit Ristačohkka, Storsteinsfjellet, Gahperčohkka, Storfjellet, Vomtinden
                                                                                                                                                  Unsere Panoramen haben eine Auflösung von 20.000-30.000 Pixel und können nur am Blog ganz gesehen werden: https://lustwandler.at/2019/11/30/tag-17-18-hunddalen-katterat-riksgraensen-abisko/


                                                                                                                                                  Blick in Richtung Stubblidalen/Beisfjord mit den Gipfel Gahperčohkka, Storfjellet und Vomtinden

                                                                                                                                                  Zuerst gehen wir den bekannten Weg zurück zum Staudamm-Haus, danach latschen wir 9 Kilometer auf der Schotterstraße dahin. Der Weg selbst ist natürlich nicht spektakulär, aber er hat zwei Vorteile: Erstens können wir hier nebeneinander gehen, was auf unseren Wanderungen eine richtige Seltenheit ist. Und zweitens: Da kann man toll dabei tratschen. Natürlich gibt es auch einige schöne Blicke während wir aus dem Tal gehen und immer wieder machen wir einen sehnsüchtigen Blick zurück ... war schon sehr schön hier!


                                                                                                                                                  Auf dem Weg nach Katterat, Blick zurück zum Storsteinsfjellet

                                                                                                                                                  Bald erhaschen wir auch die ersten Blicke auf die Schienen der "Ofotbanan" und ins Norddalen.


                                                                                                                                                  Im Sørdalen, mit ersten Blick auf die Ofotbanen


                                                                                                                                                  Ofotbanen und Blick ins Norddalen

                                                                                                                                                  Um 14 Uhr erreichen wir Katterat, wo uns die typisch rote Bahnstation gleich ins Auge springt. Sonst ist hier allerdings nicht viel los.


                                                                                                                                                  Katterat

                                                                                                                                                  Wir checken die Möglichkeiten, hier zu übernachten. Option 1: Wir stellen unser Zelt auf einer Wiese bei einem Schülercamp auf (die meisten Kids schlafen im angrenzenden Haus, nur ein paar Kids haben sich fürs Zelten entschieden). Option 2: Wir schlafen in der beheizten Wartehalle am Bahnhof. Seltsamerweise entscheiden wir uns fürs Zelten und bauen unser Zelt nahe des Hauses und mit Abstand zu den Schüler-Zelten auf. Wir essen "Pulled Pork" auf den Stufen zum Haus, hier ist es sonnig und windgeschützt. Dann packen wir Kindles, Tee und Proviant ein, setzen uns in den beheizten Warteraum und lesen. Es ist schön warm und ruhig hier, und wir haben elektrisches Licht, das aber alle paar Minuten wieder ausgeht. So lesen und winken wir abwechselnd, um dem Bewegungsmelder zu signalisieren, dass wir noch wach sind. Um 22 Uhr gehen wir zurück zum Zelt. Wir legen uns zum Schlafen hin und lauschen bis Mitternacht den ausgelassenen Schülern. Sie reden, kichern, lachen, kreischen, hören Musik ... und haben jede Menge Spaß. Dann rufen die Lehrer zur Bettruhe und wir "Senioren" können endlich schlafen.

                                                                                                                                                  In der Nacht hat es durchgängig leicht geregnet und auch in der Früh nieselt es noch. Um 8 Uhr packen wir zusammen, auch die Schüler sind schon aktiv, denn auch sie reisen heute wieder ab. Wir erfahren, dass sie nur einen Tag und eine Nacht hier waren. Wir plaudern kurz mit einem Lehrer – "Waren die Kids eh nicht zu laut?" ;) und wir erzählen kurz von unserer Tour. Wir frühstücken in "unserer" Wartehalle, dann starten wir den 12,5 km langen Weg, einem Teilstück des Rallarvegen, der uns nach Riksgränsen führen wird. Der Rallarvegen ist ein Weg, der für den Bau der Ofotbanen in den Jahren 1890 bis 1903 angelegt wurde, danach verfiel und um 1990 restauriert und für Wanderer zugänglich gemacht wurde (Quelle: Wikipedia). Die Ofotbanen sind das norwegische Teilstück der Bahnstrecke Luleå nach Narvik, die für den Erzabbau (Gällivare und Kiruna) angelegt wurde. Das Wetter heute? Nebelig und feucht.


                                                                                                                                                  Katterat


                                                                                                                                                  Katterat


                                                                                                                                                  Rallarveien nach Riksgrensen


                                                                                                                                                  Rallarvei (Ofotbanen)

                                                                                                                                                  Die ersten 6 Kilometer verlaufen auf einem sehr schönen Weg. Durch den Regen sind Steine und Laub etwas rutschig, aber wir kommen problemlos voran. Erst steigen wir im Wald ab, gehen über eine schöne und stabile! Brücke über den Rombakselva und nehmen anschließend den Anstieg auf der gegenüberliegenden Seite. Das Wetter bessert sich bald und es wird sogar sonnig.


                                                                                                                                                  Elisabeth auf dem Rallarveien


                                                                                                                                                  Herbstfärbung im Birkenwald


                                                                                                                                                  Rombakselva

                                                                                                                                                  Wir kommen an einer NOT Hütte "Vokterboligen" vorbei, die wunderschön gelegen ist, für die am aber einen eigenen Schlüssel braucht. Der Weg führt uns nun über die Gleise, wir steigen noch weiter auf und gehen dann parallel zu den Gleisen, etwas höher, und haben dadurch einen guten Blick ins Tal.


                                                                                                                                                  Vokterbboligen


                                                                                                                                                  Norddalen und Ofotbanen


                                                                                                                                                  Katterat, Norddalen und Ofotbanen


                                                                                                                                                  Rombakselva / Norddalen


                                                                                                                                                  Rallarveien (Blick zurück)

                                                                                                                                                  Nach 6 Kilometern kommen wir an der ersten kleinen Bahnstation vorbei. Nun verläuft der Weg unten, ein paar Meter neben den Gleisen. Es ist nun ein breiter Pfad dem wir folgen, landschaftlich deutlich weniger abwechslungsreich als die erste Teilstrecke. Uns kommt eine Schülergruppe entgegen und plötzlich ruft ein aufgeregter Schüler in unsere Richtung: "Do you remember me"? Wir brauchen ein bisschen, bevor wir den Jungen aus Sitas wiedererkennen, mit dem wir so gut gefrühstückt haben. Was für ein schöner Zufall!


                                                                                                                                                  Bjørnfjell

                                                                                                                                                  Der Weg bis Björnfjell ist gut gekennzeichnet, danach ist er nicht mehr eindeutig. Tipp: In Björnfjell muss man durch die Unterführung gehen, dann geht der Weg links neben den Schienen weiter. In der Bahnstation machen wir eine kurze Pause und wärmen uns auf. Es ist ziemlich frisch heute und der Weg so einfach, dass uns beim Gehen auch nicht wirklich warm wird.


                                                                                                                                                  Riksgränsen

                                                                                                                                                  Bald überqueren wir die schwedische Grenze und erreichen Riksgränsen, unser geplantes Ziel für heute. Der Plan war, hier gut essen zu gehen, zu übernachten und am nächsten Tag mit dem Zug nach Abisko zu fahren. Soweit der Plan. Hier ist nämlich absolut tote Hose. Ein Wintersport-Ort, an dem im Sommer fast alles geschlossen hat. Sogar das Hostel liegt verlassen da; einzig ein Hotel hat geöffnet und bei den Preisen können wir gleich in Abisko schlafen. Wir kaufen beim ICA Ciabatte, Wurst, Bananen, Cola und Schoko und suchen den Wartesaal, um auf den Zug zu warten. Fehlanzeige. Auch einen Wartesaal gibt es hier nicht. Also essen und frieren wir im Freien und sind froh, als der Zug um 16:02 (der Nachtzug nach Stockholm) endlich eintrifft. Die Karten können wir im Zug kaufen und er hält sogar in Abisko Tourist und nicht nur in Abisko Östra. Wir buchen ein Doppelzimmer für die kommenden drei Nächte und – duschen mal ausgiebig. Was für eine Wohltat! Das Abendmenü besteht heute aus einer klaren Wildsuppe, Lachs für mich, Huhn für Markus und als Dessert bekommen wir ein Apfelsorbet. Sooo köstlich nach der traurigen Auswahl der letzten Wochen. Wir studieren noch die Infotafeln bei der Rezeption und suchen mögliche Abenteuer für morgen und für Donnerstag. Dann fallen wir müde und satt ins Bett. In der Nacht können wir noch leichte Nordlichter vom Zimmerfenster aus beobachten.
                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von bourne; 15.12.2019, 16:18.
                                                                                                                                                  Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    TAG 19 – 20: ABISKO
                                                                                                                                                    ZUM ABSCHLUSS NOCH EIN BISSCHEN TOURISTEN-PROGRAMM
                                                                                                                                                    BY ELISABETH
                                                                                                                                                    Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

                                                                                                                                                    Wie angenehm ist doch ein richtiges Bett! Nach den Nächten im Zelt und im Schlafsack in den Hütten kann man so ein Bett mit frischer Bettwäsche so richtig genießen. Beim Frühstücksbuffet schlagen wir so richtig zu: Weiche Eier, Schinken, Käse, selbstgemachte Marmeladen, Orangensaft und: mmmmmh so richtig guter schwedischer Kaffee! Das Abendmenü spricht uns diesmal nicht an, deshalb beschließen wir, im Supermarkt einzukaufen und auf dem Zimmer zu essen. Wir spazieren nach Abisko Östra (ca. 2 km pro Richtung) und finden Brot, Wurst, Frischkäse, Joghurt und nehmen auch zwei Packungen Kex mit. Das muss sein 🙂 Hier sieht man die Siedlung "Abisko Östra" von oben - das Bild haben wir am nächsten Tag vom Berg aus geschossen.


                                                                                                                                                    Abisko Östra

                                                                                                                                                    Wir bringen die Einkäufe ins Zimmer und gehen weiter zum nahegelegenen Sami-Camp. In diesem Freiluftmuseum kann man sehen, wie die Sami Ende des 19. Jahrhunderts gewohnt bzw. ihre Ausrüstung und Vorräte gelagert haben.


                                                                                                                                                    Sami Camp / Abisko


                                                                                                                                                    Sami Camp / Abisko


                                                                                                                                                    Sami Camp / Abisko


                                                                                                                                                    Sami Camp / Abisko


                                                                                                                                                    Sami Camp / Abisko


                                                                                                                                                    Sami Camp / Abisko

                                                                                                                                                    Danach spazieren wir noch weiter zur Sessellift-Station, zur Abiskojaure Fjällstuga und zum "Kungsleden-Infoweg" Da werden viele Erinnerungen wach!


                                                                                                                                                    Offizieller Startpunkt des Kungsleden

                                                                                                                                                    Um 15 Uhr kommen wir wieder zurück ins Hotel und verbringen den Abend lesend im Bett.

                                                                                                                                                    Nach ausgiebigem Frühstück nehmen wir in den bequemen Stühlen zwischen Lobby und Restaurantbereich Platz und lesen. Um 12 Uhr kommt die Sonne heraus, wir ziehen uns schnell um und gehen zur Sessellift-Station. Der Liftwart erklärt uns, dass wir gerne hinauffahren können, allerdings sei gegen 14 Uhr ein Sturm angesagt und wenn dieser eintrifft, wird der Lift eingestellt. Wir nehmen das Risiko in Kauf, eventuell später absteigen zu müssen – so hoch ist der Hausberg ja nicht. Schon auf der Fahrt nach oben haben wir eine tolle Sicht auf die Umgebung und die berühmte "Badewanne".


                                                                                                                                                    Abisko Natiopnalpark und Lapporten (Čuonjávággi) mit den Bergen Tjuonatjåkka (1.554 m) und Nissuntjårro (1.738 m)


                                                                                                                                                    Lapporten (Čuonjávággi) mit den Bergen Tjuonatjåkka (1.554 m) und Nissuntjårro (1.738 m)

                                                                                                                                                    Oben ist es schön und sonnig und wir wandern ca. 2 km zum Gipfel des Njulla. Dort genießen wir eine tolle Aussicht in alle Richtungen.



                                                                                                                                                    Blick auf den Torneträsk


                                                                                                                                                    Blick auf den Torneträsk und Björkliden


                                                                                                                                                    Blick auf Abisko und Lapporten (Čuonjávággi) mit einem doppelten Regenbogen


                                                                                                                                                    Blick auf Abisko und Lapporten (Čuonjávággi) mit den Bergen Tjuonatjåkka (1.554 m) und Nissuntjårro (1.738 m) [leicht rechts der Bildmitte]

                                                                                                                                                    Zurück bei der Liftstation sehen wir, dass das Service tatsächlich schon eingestellt wurde – von einem Sturm ist aber nichts zu merken ... Wir marschieren also hinunter, ist sogar ein schöner Weg, der nicht nur optisch sondern auch kulinarisch etwas zu bieten hat.


                                                                                                                                                    Abstieg im Regen und mit Regenbogen


                                                                                                                                                    Blaubeeren am Wegesrand

                                                                                                                                                    Später beginnt es tatsächlich zu nieseln, Wind kommt auf, aber da sind wir schon fast wieder im Hotel. Heute leisten wir uns als Abschied nochmal das Menü. 🙂


                                                                                                                                                    Abisko Fjällstation


                                                                                                                                                    Norwegen2018_1110438


                                                                                                                                                    Norwegen2018_1110439

                                                                                                                                                    Am nächsten Tag gehts schon zurück nach Hause. Um 12 Uhr bringt uns der Bus zum Flughafen, danach gehts in zwei Flügen: Kiruna – Stockholm, Stockholm – Wien und dem Shuttle-Service von Sissy und Karl nach Hause. Am Stockholmer Flughafen darf natürlich der obligatorische Burger bei "Max" nicht fehlen. 😉 Kleines Detail am Rande: Durch den Direktflug von Stockholm nach Wien haben es diesmal beide Rucksäcke mit uns nach Wien geschafft. 🙂

                                                                                                                                                    ---

                                                                                                                                                    Wir sind damit am Ende dieser Tour angelangt. Das Schreiben hat diesmal lange gedauert –2019 war bei uns viel los...
                                                                                                                                                    Als kleine Vorschau, wir waren 2019 zweimal unterwegs: auf dem Kjalvegur in Island und eine Inseldurchquerung auf Réunion, an dieser Tour schreiben wir schon!
                                                                                                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                                                                      • 1835
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                                      Vielen Dank fürs Teilen dieses schönen und gut fotografierten Berichts.

                                                                                                                                                      P.S.: Ich hätte nichts dagegen ( sondern möchte euch - im Gegenteil! - gerade dazu ermuntern ), mit dem Kjalvegur - Bericht
                                                                                                                                                      ebenfalls sehr zeitnah zu beginnen.
                                                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                        • 583
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                                        Haha, na Du machst mir Spaß. Wir wären ja schon froh, wenn wir einen Bericht mal halbwegs zeitnah fertig kriegen.

                                                                                                                                                        Aber der Kjalvegur ist nach Réunion fix der nächste auf dem Blog und dann kommt noch ein kurzer aus dem Valle Maira, da waren wir im Sommer vor der Gränsleden Tour...
                                                                                                                                                        Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                                          Es hat etwas gedauert, aber nun hab ich es geschafft euren Bericht zu Ende zu lesen.

                                                                                                                                                          Was bin ich froh, dass alle eure Daten gerettet wurden.

                                                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                          Norwegische Brückenbaukunst, hier über den Čáihnajohka

                                                                                                                                                          ..."Die norwegischen Brücken gehören echt verboten…"
                                                                                                                                                          Diese Brücke war für die schlimmste mit Benny, da wir ihn nicht über den Spalt zwischen den zwei Brückenteilen bekamen. Die Brücke sieht ja im Gegensatz zu anderen ganz ordentlich aus, und so meinte mein Mann, er könne gleich mit Gepäck und Hund drüber gehen. Das ging überhaupt nicht. Er musste umkehren, den Rucksack absetzten und es dann noch mal mit Benny versuchen, ihn dabei aber über den breiten Spalt in der Mitte heben.

                                                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                          Markus auf der vertrauenserweckenden Hängebrücke (mit meinem Rucksack)
                                                                                                                                                          Also die fand ich auch nicht schön, in der Reihe der schrecklichsten Brücken kommt sie gleich hinter der Brücke am Noaidejávri.

                                                                                                                                                          Fantastisch die Nordlichter in Čunojávrre

                                                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Unsere Überlegung, über Lossi doch noch über das Rienatvággi nach Hunddalen zu gehen, geben wir nun endgültig auf.
                                                                                                                                                          Schade, dass es nicht geklappt hat. Bei uns steht dieser Abschnitt auch immer noch auf der Liste.

                                                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Wie so oft, braucht es nicht unbedingt einen strahlend blauen Himmel, um die Landschaft zu genießen. Die tiefen Wolken bringen eine tolle Stimmung.
                                                                                                                                                          Ganz im Gegenteil, oft ist das Erlebte bei nicht ganz so tollem Wetter viel intensiver. Aber es muss auch nicht gleich schütten oder stürmen.

                                                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Unsere Art zu wandern ist, wie unser Blog-Name schon sagt, ein Lustwandeln. Uns geht es nicht darum, so schnell wie möglich von einem Ort zum anderen zu gelangen (außer wir laufen gerade einem Sturm davon ...), sondern die Natur, die Stille, die Landschaft zu genießen und auf uns wirken zu lassen. Wir wollen Zeit haben, um Tiere zu beobachten, Pflanzen zu betrachten und Ausblicke zu bewundern. Und natürlich auch fotografisch festzuhalten.
                                                                                                                                                          So sehen wir es eigentlich auch. Oft müssen wir aber nach der Tour feststellen, dass wir uns wieder viel zu wenig Zeit genommen haben, sei es jetzt aufgrund der noch vor uns liegenden Strecke oder wegen des ungemütlichen Wetters.

                                                                                                                                                          Auch wenn es schade ist, dass euch der Schnee am Ende einen Strich durch die Passbesteigung gemacht hat, die eingeschneiten Berge sehen immer toll aus.

                                                                                                                                                          Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht, der bei uns so viele Erinnerungen weckt.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                            • 583
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                                            Mir sind die Brücken ja egal, Elisabeth ist nicht so der Fan von wackeligen oder stark ausgesetzten Dingen. Kann mir vorstellen, dass das mit Hund auch nicht einfach ist, abgesehen davon, dass ich unseren Familienhund erst gar nicht die Leiter vorher raufschleppen möchte
                                                                                                                                                            Leider stellt sich die Frage für uns gar nicht - für eine Anreise mit Auto sind wir zu weit weg...

                                                                                                                                                            Mehr Zeit für die Tour wäre oft eine feine Sache –mehr Zeit, die Landschaft zu geniessen, zu fotografieren, den einen oder anderen Ruhetag. Andererseits braucht man dann noch mehr Proviant. Und außerdem will man sich ja auch durch die Landschaft bewegen und viel sehen. Irgendwie widerspricht sich das.
                                                                                                                                                            Ein Punkt kommt dann auch noch dazu - nach spätestens 2 Wochen wird der Wunsch nach Bett und Dusche fast übermächtig

                                                                                                                                                            Das Rienatvággi läuft jedenfalls unter "das machen wir irgendwann noch". Vielleicht mit Einstieg über Narvik/Beisford, dann nach Lossi und den Smáilerienpas möchte ich auch noch machen.
                                                                                                                                                            Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                                                                              • 3014
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              AW: [NO/SE] Gränsleden – Nordkalottleden – Narvikfjell (Ritsem – Riksgränsen)

                                                                                                                                                              Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                              Das Rienatvággi läuft jedenfalls unter "das machen wir irgendwann noch". Vielleicht mit Einstieg über Narvik/Beisford, dann nach Lossi und den Smáilerienpas möchte ich auch noch machen.
                                                                                                                                                              Ja, macht das... Schon mal als Ansporn:


                                                                                                                                                              (Rienatvággi, noch 1,5 h bis zum Pass)

                                                                                                                                                              Später war dann noch ein Bad im Leirvatnet drin - klar, bei dem Wetter! (Abends hat es dann noch geregnet, aber da waren wir schon in der Hunddalshytta.)

                                                                                                                                                              Beisford - Hunddalen als Einstieg ist aber ein "Knaller", von 0 fast 1000 m hoch...

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                • 583
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                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                Beisford - Hunddalen als Einstieg ist aber ein "Knaller", von 0 fast 1000 m hoch...
                                                                                                                                                                Na fein, das passt ja wieder mal. Wir sind auch mal mit vollem Gepäck am ersten Tourtag von Skogar auf den Fimmvörðuháls hinauf
                                                                                                                                                                Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                                Kommentar