• Robtrek
    Dauerbesucher
    • 13.05.2014
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    [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

    Tourentyp Kanutour
    Breitengrad 64.2946752
    Längengrad 148.9526367
    Fotos und Berichte meiner Rafting- und Trekkingtouren durch Sibirien. Solche Trips mache ich schon seit 10 Jahren. Da Sibirien in diesem Forum kaum vertreten ist, sind die Fotos vielleicht interessant - mal was Neues. Es beginnt mit 600 km Rafting auf dem Fluss Omulevka (Yakutia). Jedes Jahr kommt eine Tour dazu.

    1. Flussfahrt auf dem Omulevka (Magadan-Yakutien) 2010







































    Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:26.

  • bblume
    Erfahren
    • 19.06.2013
    • 209
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    #2
    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

    Sieht super aus! Danke für die Fotos.

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    • Baciu
      Dauerbesucher
      • 18.07.2013
      • 967
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      #3
      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

      Eine herrlich wilde Landschaft, super!



      Das war Rafting in Süd-West-Sibirien

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      • berniehh
        Alter Hase
        • 31.01.2011
        • 2628
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        #4
        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

        Das sind ja absolut phantastische Fotos

        Gerade weil Jakutien hier im Forum noch nicht vertreten ist, würden mich paar mehr Fakten interessieren, wie z.B.:
        -wo Proviant einkaufen
        -Anreise zum Startpunkt
        -Kosten
        -und natürlich paar Fakten zur Tour
        www.trekking.magix.net

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        • Robtrek
          Dauerbesucher
          • 13.05.2014
          • 930
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          #5
          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

          Hallo,
          Proviant gibt's in jedem Supermarkt in Yakutsk. Lebensmittel für 3 Wochen kosten ca. 100 Euro.
          Anreise: zuerst auf dem Kolyma-Highway Yakutsk-Magadan bis nach Susuman, das sind 1200 km und dauert 2 Tage. Kostet je nachdem, wie man mit den Fahrern verhandelt. Ca. 400 EUR muss man aber rechnen, man muss ja den Rückweg des Fahrers auch bezahlen. In Susuman muss man von der dortigen Goldgräberfirma ein Kettenfahrzeug mieten, da hier die Straßen bald enden und es nur noch querfeldein über Bergpässe geht. Der Preis dafür kann auch 500 EUR sein oder mehr. Bis zum Fluss dauert es damit nochmal einen Tag. Wenn man also allein ist, wird's schnell teuer, zu viert sind die Kosten pro Person aber ganz akzeptabel.
          Auf dem Fluss muss man dann 3 Wochen bis zum Ort Zyryanka an der Kolyma fahren. In dieser Zeit trifft man wahrscheinlich keine anderen Menschen. Von Zyryanka gibt es Flugverbindung zurück nach Yakutsk. In unserem Fall verzögerte sich der Abflug aber um eine ganze Woche wegen Schlechtwetter, mit so etwas muss man dort auch immer rechnen.
          Die Alternative zum o.g. Weg ist nur der Hubschrauber. Eine Helikopterstunde kostet 2000 EUR, man müsste hier ganze 4 Std. bezahlen. Wer sich das leisten kann, hat keine Probleme...
          Es ist leider so, das Schwierigste am Rafting in der totalen Wildnis ist immer die Frage: wie kommt man zum Fluss und wieder davon weg. Wo die Logistik einfacher ist, z.B. im Altai oder im Sayangebirge, sind die Flüsse viel mehr befahren. Ist auch ganz schön, aber nicht so richtig "Wildnis".
          Zur Tour selber: der Fluss ist landschaftlich große Klasse, es gibt aber einige schwierige Stromschnellen in den Canyons. Zwei davon müssen umtragen werden, den Rest kann man mit etwas Erfahrung schon befahren.
          Sibirien ist groß und natürlich gibt es auch ganz andere Flüsse: einfacher oder schwieriger, ruhiger oder wilder, noch schöner... für jeden Geschmack ist sozusagen etwas dabei. Ich glaube, insgesamt ist das nicht vergleichbar mit irgendeiner anderen Region.
          Rafting und Trekking sind übrigens in Russland sehr populär und die Routen stellen oft allerhöchste Anforderungen an die Teilnehmer. Die Rucksäcke wiegen dann auch mal 60-70 kg, wenn es für 6 Wochen mit Katamaran quer durch Hochgebirge zum Fluss geht. Es gibt im Internet tausende Berichte über unglaubliche Wildnistouren, von denen bei uns nie jemand etwas gehört hat. Wegen der Sprachbarriere, 99% ist natürlich auf russisch. Ist für mich dasselbe, wenn ich in China Informationen über Bergtouren oder Rafting suche - auf Englisch gibt's kaum was, aber die phantastischen Landschaften und Möglichkeiten sind ja da und werden von den Chinesen auch genutzt. Nur für unsereins ist es sehr schwer, an gute Infos über Logistik und Routen heranzukommen.

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          • codenascher

            Lebt im Forum
            • 30.06.2009
            • 5178
            • Privat


            #6
            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

            mehr mehr mehr mehr mehr bitte!!!!!!!!!!!!!

            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

            meine Weltkarte

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            • sibirier
              Dauerbesucher
              • 17.10.2010
              • 881
              • Privat


              #7
              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

              Sehr hübsche Fotos! Klasse!

              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
              natürlich gibt es auch ganz andere Flüsse: einfacher oder schwieriger, ruhiger oder wilder, noch schöner... für jeden Geschmack ist sozusagen etwas dabei.
              In Yakutien gibt es wirklich sooo viele interessante Flüsse,und nicht alle sind unbedingt nur mit Kettenfahrzeug erreichbar
              OT: Die letzten links in meinem Thread stammen auch von dort...Und der Typ in den Videos sieht gar nicht reich aus
              https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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              • berniehh
                Alter Hase
                • 31.01.2011
                • 2628
                • Privat


                #8
                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                Anreise: zuerst auf dem Kolyma-Highway Yakutsk-Magadan bis nach Susuman, das sind 1200 km und dauert 2 Tage. Kostet je nachdem, wie man mit den Fahrern verhandelt. Ca. 400 EUR muss man aber rechnen, man muss ja den Rückweg des Fahrers auch bezahlen.
                400 Euro sind schon heftig. Aber wenn ich es richtig verstanden habe habt ihr extra ein Fahrzeug mit Fahrer gemietet? Dann ist der Preis vielleicht gerechtfertigt
                Wäre es auch möglich die Strecke per Anhalter zu fahren für umsonst oder wenig Geld?? Wieviel Verkehr ist denn da normalerweise los und was für Fahrzeuge fahren da (nur LKWs oder auch Privatautos?)

                Vor nen halben Jahr hatte ich noch ernsthaft mit dem Gedanken gespielt diesen Sommer mal nach Jakutien zu fahren. Habe mich dann aber für Nepal entschieden, weil ich letzten Sommer schon in Lappland war und ich nicht zweimal hintereinander fast die gleiche Landschaft haben will.
                Nun muss Sibirien wohl noch paar Jahre warten
                www.trekking.magix.net

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                • Mika Hautamaeki
                  Alter Hase
                  • 30.05.2007
                  • 4006
                  • Privat


                  #9
                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                  Wow, was für Fotos! Genial. Danke!!!
                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                  A. v. Humboldt.

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                  • Libertist
                    Fuchs
                    • 11.10.2008
                    • 2064
                    • Privat


                    #10
                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                    Oh Gott, Wahnsinn... Gerade für Packrafter muss Jakutien ein Paradies sein! Auf Google Earth habe ich mir schon einige rote Linien durch die Gegend gezogen - nur fehlt mir leider die Zeit!

                    Robtrek, kannst du bitte mal einen Überblick über die Reisen geben, die du in Sibirien schon unternommen hast? So ganz grob meine ich; wann, wo was. Danke.
                    Zuletzt geändert von Libertist; 17.05.2014, 01:29.
                    Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                    • sibirier
                      Dauerbesucher
                      • 17.10.2010
                      • 881
                      • Privat


                      #11
                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                      Wäre es auch möglich die Strecke per Anhalter zu fahren für umsonst oder wenig Geld?? Wieviel Verkehr ist denn da normalerweise los und was für Fahrzeuge fahren da (nur LKWs oder auch Privatautos?)
                      Ja.Das geht.
                      http://de.wikipedia.org/wiki/R504_(Russland)
                      Oder tipp mal m56 kolyma highway bei Google einDa gibts schöne Bilder zu der StrasseDie soll aber inzwischen etwas besser aussehen. Da will jeder Russe hin(wahrscheinlich weil da sehr viele menschliche Knochen unserer Vorfahren rumliegen),haden auch welchche gemacht.Auch per Anhalter.Es funktioniert.Allein schon so eine Reise auf der M56 bis nach Magadan würde sich lohnen
                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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                      • Dominik

                        Lebt im Forum
                        • 11.10.2001
                        • 9178
                        • Privat


                        #12
                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                        Ein Traum! Sehr gerne mehr davon!!

                        Jakutien steht an 2. Stelle der nächsten Reiseziele. Entweder Trekking oder mit dem Kanu.
                        Allerdings erst in frühstens 2 Jahren. Vielleicht bekommen wir ja ne Forumsgruppe zusammen.

                        Grüße
                        Dom
                        Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                        • Robtrek
                          Dauerbesucher
                          • 13.05.2014
                          • 930
                          • Privat


                          #13
                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          400 Euro sind schon heftig. Aber wenn ich es richtig verstanden habe habt ihr extra ein Fahrzeug mit Fahrer gemietet? Dann ist der Preis vielleicht gerechtfertigt
                          Wäre es auch möglich die Strecke per Anhalter zu fahren für umsonst oder wenig Geld?? Wieviel Verkehr ist denn da normalerweise los und was für Fahrzeuge fahren da (nur LKWs oder auch Privatautos?)
                          In RU ist immer alles möglich.
                          Uns hat damals ein Freund aus Yakutsk hingebracht, deshalb sind die 400 EUR nur meine Schätzung. Der Freund wollte sowieso nach Magadan, wir haben ihm nur das Benzin bezahlt. Auf dem Rückweg ist er dann allerdings "in die Falle" geraten: ein kleiner Fluss war über die Ufer getreten, die Straße war weg. Die Behörden haben es erst nach einer Woche geschafft, die Lücke zu schließen. Bis dahin hieß es "Camping in der Taiga".
                          Der Verkehr auf dem Kolyma-Highway ist heutzutage etwas dichter als früher, da die Winterpiste inzwischen sommerfest gemacht und einige neue Brücken gebaut wurden. Ich würde sagen, man trifft von Yakutsk bis Susuman mindestens jede Stunde ein Auto. Auf manchen Abschnitten auch viel mehr. Meistens Lkw. Wenn du aber per Anhalter fahren willst, ist es viel sinnvoller, nach Magadan zu fliegen. Das liegt schon am Meer, ganz im Osten. Erstens ist von dort die Entfernung nach Susuman nur ca. 700 km, zweitens ist die Piste auf dieser Seite schon immer recht gut ausgebaut gewesen und es gibt viel mehr Verkehr. Der Kolyma-Highway wurde ja auch ursprünglich von Gefangenen von Magadan aus ins Innere gebaut, um die Goldfelder zu erschließen. Das war sozusagen das Herz des GULAG. Deshalb auch der Name "Road of the Bones", man sagt, dass rechnerisch unter jedem Meter der fast 2000 km ein GULAG-Häftling liegt. Inzwischen gibt es dort sogar ein paar Gedenkstätten, die an diese furchtbare Zeit erinnern.
                          Die wilderen und schöneren Abschnitte der Piste liegen aber mehr auf der Yakutsk-Seite als auf der Magadan-Seite. Wer von Magadan aus fährt, kann sich zunächst ein paar 100 km lang anschauen, wie die Flusstäler entlang der Trasse auch 50 Jahre nach Ende der Goldwäscherei immer noch einer Mondlandschaft gleichen. Das ist leider auch heute Standard in Sibirien - wo die russischen Konzerne irgendwelche Bodenschätze erschließen, wächst so schnell kein Gras mehr. Wir benutzen oft die Infrastruktur der Goldgräber, um überhaupt in die Nähe unberührter Flüsse zu gelangen, und gleichzeitig sehen wir auf dem Weg dahin die Zerstörung anderer Flüsse durch ebendiese Goldgräber. Ich habe schon erlebt, dass ein 700 km langer Fluss erst nach 500 km klares Wasser führte - so lange dauerte es, bis der Dreck einer Goldmine am Oberlauf weit genug verdünnt war. Die Umweltgesetze sind ja scharf, aber wie die Russen sagen: Die Schärfe unserer Gesetze wird durch den Grad ihrer Nichteinhaltung kompensiert.
                          Zuletzt geändert von Robtrek; 17.05.2014, 14:00.

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                          • berniehh
                            Alter Hase
                            • 31.01.2011
                            • 2628
                            • Privat


                            #14
                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                            Wenn du aber per Anhalter fahren willst, ist es viel sinnvoller, nach Magadan zu fliegen. Das liegt schon am Meer, ganz im Osten. Erstens ist von dort die Entfernung nach Susuman nur ca. 700 km, zweitens ist die Piste auf dieser Seite schon immer recht gut ausgebaut gewesen und es gibt viel mehr Verkehr.
                            Ich wollte ja auch nur generelle Infos über die Trampingmöglichkeiten auf dem Kolyma-Highway bekommen, und nicht speziell nach Susuman
                            Vielen Dank für deine Ausführlichen Infos,....auch an Sibirier

                            Daß die Umweltgesetze von den Konzernen nicht eingehalten werden ist schon traurig
                            Wird da denn nur Schlamm in die Flüsse reingelassen, oder auch Chemikalien?

                            Hast du auch noch Fotos und Infos über deine Trekkingrouten durch Jakutien?
                            www.trekking.magix.net

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                            • Robtrek
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                              • 13.05.2014
                              • 930
                              • Privat


                              #15
                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                              Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                              Oh Gott, Wahnsinn... Gerade für Packrafter muss Jakutien ein Paradies sein! Auf Google Earth habe ich mir schon einige rote Linien durch die Gegend gezogen - nur fehlt mir leider die Zeit!

                              Robtrek, kannst du bitte mal einen Überblick über die Reisen geben, die du in Sibirien schon unternommen hast? So ganz grob meine ich; wann, wo was. Danke.
                              Na mit den Jahren sind bei mir vielleicht 15 Flüsse zusammengekommen, und es gibt weitere Tausende. Darunter sind allerdings gar nicht so viele, die wirklich zum Expeditions-Rafting geeignet sind, wenn man Wert auf folgende Kriterien legt: menschenleer, lang genug für mindestens 3 Wochen Fahrt, landschaftlich großartig, Stromschnellen nicht zu schwer, Logistik ohne Hubschrauber. Etwas Vorsicht ist auch beim "Planen auf der Karte" angebracht: die Flüsse, die da so schön auf hunderten oder tausenden km scheinbar unberührtes Land durchziehen, sind oft nicht sehr geeignet. Riesengroße, breite Ströme mit eher langweiligen Ufern, meistens durchgehend besiedelt, mit Motorschiff-Verkehr und natürlich viel starkem Gegenwind. Zwei Ausnahmen, die ich selber befahren möchte, sind der Olenek und der Kotui. Lang, schön, auf ganzer Strecke praktisch unbesiedelt - jeder davon wäre ein Erlebnis fürs Leben. Das als Tip.

                              Mir hat besonders gefallen: Moiero-Kotui (nördlich vom Polarkreis bei Tura), Gonam (Süd-Yakutia), Vitim (östl. vom Baikalsee), Balyktig-Hem (Republik Tuva an der Grenze zu Mongolei), Omulevka (Magadan-Yakutia). Dieses Jahr gehen wir wahrscheinlich wieder in den Süden von Yakutia zum Toko-See.

                              Erfahrungen mit Packraft in der Wildnis interessieren mich übrigens (Gewicht, Maße, Zuladung, weisswassertauglich, Anfälligkeit für Beschädigungen?), denn z.B. der Oberlauf des Kotui ist nur zu Fuss erreichbar. Der Trek dorthin ist für sich genommen schon eine Expedition quer durch das berühmt-berüchtigte Putorana-Plateau, und danach kommen noch 1400 km Rafting bis zur ersten Siedlung.

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                              • ronaldo
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                                Moderator
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                                • 24.01.2011
                                • 12991
                                • Privat


                                #16
                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                ...Daß die Umweltgesetze von den Konzernen nicht eingehalten werden ist schon traurig
                                Wird da denn nur Schlamm in die Flüsse reingelassen, oder auch Chemikalien?...
                                Das Problem dürfte - wie auch in Brasilien, Westafrika, Kongo - das Quecksilber sein. Das vergiftet alles gründlich.
                                Das ist schon eine interessante Ecke. Mir würden die beschriebenen, zerstörten Landschaften den Spaß gründlich verhageln.

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                                • Robtrek
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                                  • 13.05.2014
                                  • 930
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                  Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                  Hast du auch noch Fotos und Infos über deine Trekkingrouten durch Jakutien?
                                  Yakutia habe ich leider nur analog. Kann dir aber ein paar Fotos vom vorletztem Jahr aus dem Sayangebirge zeigen, westlich des Baikalsees. Da wollten wir quer über die Berge zum Rafting und haben, weil unsere Boote zu schwer zum Tragen sind, Packpferde angeheuert.

                                  2. Trekking im Sayan-Gebirge 2012



































                                  In der Gegend war seit einer Generation kaum jemand gewesen und die alten Trails waren inzwischen überwuchert. Unser Pferdeführer hat sich beim Abstieg vom Pass mit seiner Machete fast das Bein abgehauen. Ernste Situation, mindestens 7 Tage von der nächsten Siedlung entfernt. Zum Glück hat unser Satellitentelefon noch funktioniert. Die Rettungsaktion ist eine eigene Geschichte über die Inkompetenz der Behörden, zum Lachen wenn es nicht so traurig wäre. Wenn der Mann nicht Verwandte mit Beziehungen zum lokalen Boss gehabt hätte, hätte er ganz schlechte Karten gehabt.







                                  3. Trekking im Altai-Gebirge 2013

                                  Oder letztes Jahr im Ost-Altai, einer der schönsten Wasserfälle. Da gibt's schon viel mehr Menschen, das ist ganz normales Trekking, keine Wildnis. Aber sehr schön, und selbst in RU ist diese Ecke vom Altai noch wenig bekannt.









                                  Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:35.

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                                  • Robtrek
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                                    • 13.05.2014
                                    • 930
                                    • Privat


                                    #18
                                    4. Flussfahrt auf dem Vitim 2013

                                    Einige Fotos vom Fluss Vitim 2013, östl. des Baikalsees. Kann ich als Variante für Einsteiger empfehlen. Der hier gezeigte Abschnitt ist 800 km, Anfahrt mit normalem Auto aus der Stadt Chita, keine schwierigen Stromschnellen, unterwegs nur 3 Siedlungen, aber man trifft beinahe jeden Tag auf Jäger oder auch andere Touristen. Etwas zum Entspannen ohne großes Risiko. Nur am letzten Tag, bevor man die BAM-Eisenbahnlinie erreicht, muss man auf sehr hohe Wellen aufpassen, hier kentern oft Boote. Ist einem Bekannten von mir passiert, aber er war umsichtig und hatte Paddel und Boot vorher mit Leinen an sich befestigt. Auf einem Fluss in Jakutien sind mal zwei russische Studenten verhungert. Sie waren gekentert und ihr Boot ist ohne sie davongeschwommen. Schon September und 400 km Taiga bis zur nächsten Siedlung, für jeden Rafter der Albtraum.



























                                    Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:38.

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                                    • Wildniswanderer
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                                      • 08.11.2008
                                      • 402
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                      Sehr interessant! Ich nehme an, du oder jemand aus deiner Gruppe kann russisch? Kommen diese Kontakte nach Sibirien noch aus DDR-Zeiten?
                                      http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                        #20
                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                        Auch von mir ein Danke für die Infos und tollen Bilder. Wirklich sehr interessant.

                                        Wie Wildniswanderer schon sagte, bräuchte man da wohl jemand, der ein wenig Russisch kann. Ich kann es leider nicht.

                                        "Erfahrungen mit Packraft in der Wildnis interessieren mich übrigens (Gewicht, Maße, Zuladung, weisswassertauglich, Anfälligkeit für Beschädigungen?), denn z.B. der Oberlauf des Kotui ist nur zu Fuss erreichbar. "

                                        Packrafts von Alpacka sind sehr robust (und außerdem einfach zu reparieren) und auch mit schwerer Beladung bis Wildwasserklasse III-IV einsetzbar. Sie werden in Europa von http://www.packrafting-store.de/ vertrieben. Man kann auch in Markkleeberg auf der Wildwasseranlage das Ganze einmal ausprobieren bzw. üben. Im Prinzip sind Packrafts sehr einfach zu fahren, kippstabil und somit anfängerfreundlich (kein Vergleich zu Kajaks). Hauptnachteil: Sie sind langsam und sehr gegenwindanfällig. Der Fluss sollte also relativ schnell sein und nicht viel Gegenwind haben.

                                        Die Packraftingausrüstung (Boot, Paddel, Schwimmweste, Reparaturkit, Blasesack) wiegt ca. 5kg. Mit Helm und Trockenanzug auch mehr.

                                        Kennst Du Flüsse, die für eine Packraftingtour besonders geeignet wären?

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                                        • Robtrek
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                                          • 13.05.2014
                                          • 930
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                                          #21
                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                          Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                          Sehr interessant! Ich nehme an, du oder jemand aus deiner Gruppe kann russisch? Kommen diese Kontakte nach Sibirien noch aus DDR-Zeiten?
                                          Nee, bin aus dem Westen. Russisch hab ich im Laufe der Jahre schon gelernt. Ohne die Sprache wären solche Touren sehr schwierig. Unsere "Gruppe" sind aber nur ich und ein Kumpel, der ist Russe. Da ich beruflich aber weniger eingespannt bin als er, gehe ich auch ab und zu alleine nach Sibirien. Also Gleichgesinnte, die Interesse und Zeit mitbringen, können sich gerne mal melden.

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                                          • Robtrek
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                                            • 13.05.2014
                                            • 930
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                                            #22
                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                            Danke, sehr interessante Website. Als Modell für long distance Rafting würde wohl der Alpacka Classic mit Spritzdecke in Frage kommen, aber konfiguriert als Einer. Ordentliche Zuladung und Steifigkeit sind im Weisswasser doch wichtig, und ich wiege selber schon 100 kg. Preise... aua, dafür kriegt man in Moskau ja ein ausgewachsenes long distance Raft mit 500 kg Zuladung. Aber Gewichtsminimalisierung ist nie gratis, schon klar.

                                            Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                            Kennst Du Flüsse, die für eine Packraftingtour besonders geeignet wären?
                                            Nun, durch so ein Packraft mit 5 kg Gewicht würden eine Menge attraktiver Flüsse zugänglich, die nur durch langes Trekking erreichbar sind. Wenn man solche Anstrengungen auf sich nimmt, möchte man natürlich landschaftlich absolute Höhepunkte erleben. Ich glaube, das Putorana-Plateau und Anabar-Plateau wären dann das Nonplusultra. Kannst mal Bilder googlen von solchen Flüssen wie Kotuikan oder Kureika. Da das aber sehr ernsthafte Expeditionen sind, bei denen nichts schiefgehen darf, müsste man das Packraft vorher an einer leichteren Variante ausprobieren, am besten in Europa.

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                                              #23
                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                              Was mit einem Packraft möglich ist, siehst Du z.B. hier http://thingstolucat.com/ unter Packrafting.

                                              Ausprobieren sollte man das Packrafting natürlich. In DACH bieten sich z.B. Markkleeberg oder die Salza an. Hier war libertist schon ...

                                              Das Packraft kann locker eine Person mit 100kg plus 35kg Rucksack tragen. So war ich auch in Alaska auf dem Tasnuna und Nizina unterwegs.

                                              Die Eingewöhnungszeit ist recht kurz. Ich hatte wirklich null Paddelerfahrung, kam im Wildwasser III des Nizina aber ganz gut zurecht (= nie gekentert).

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                                              • Mika Hautamaeki
                                                Alter Hase
                                                • 30.05.2007
                                                • 4006
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                HUi,der Fotonachschlag hat mich umgehauen.....Ich muss da hin, aber wann????
                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                A. v. Humboldt.

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                                                • earlyworm

                                                  Erfahren
                                                  • 07.03.2007
                                                  • 387
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                  Sensationell! Die Bilder sind echt der Hammer ... selten so eine tolle Landschaft gesehen. Und auch vielen Dank für die ganzen Hintergrund Informationen zu Anreise usw.

                                                  Wenn ich jetzt mir noch vorstelle was für tolle Fische man dort wahrscheinlich Angeln kann... ach ein Traum. Der Reisebericht ist jedenfalls in den Favoriten gespeichert falls mal eine echte Auszeit anstehen sollte und Skandinavien zu langweilig geworden ist.

                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                  Die Umweltgesetze sind ja scharf, aber wie die Russen sagen: Die Schärfe unserer Gesetze wird durch den Grad ihrer Nichteinhaltung kompensiert.
                                                  Das ist ja sehr schön ausgedrückt.
                                                  ------------------------------------------------
                                                  http://www.canoeguide.net
                                                  Only the early worm catches the fish
                                                  ------------------------------------------------

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                                                  • Robtrek
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                                                    • 13.05.2014
                                                    • 930
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                    Zitat von earlyworm Beitrag anzeigen
                                                    Wenn ich jetzt mir noch vorstelle was für tolle Fische man dort wahrscheinlich Angeln kann... ach ein Traum.
                                                    In der Tat! Ich bin kein leidenschaftlicher Angler, aber mein Kumpel schon. Siehe ein paar Fotos weiter unten. Manchmal packt mich dann auch die Lust und ich werfe meine geangelten Fische nicht zurück ins Wasser.

                                                    5. Flussfahrt auf Amedichi und Aldan (Yakutien) 2013

                                                    Nachfolgend noch ein Trip von 2013: Süd-Yakutien im Quellgebiet des Aldan. Ungefähr 600 km in 3 Wochen. Der Aldan selber ist ein Riesenfluss mit Schiffsverkehr. Es gibt aber eine ganze Reihe interessanter Zuflüsse, die in den Gebirgen entspringen, die die Südgrenze von Yakutien bilden. Auf dieser Tour haben wir auch keine anderen Menschen getroffen, ab und zu jedoch Lagerplätze von Rentierzüchtern. Die meisten waren schon seit langem verlassen, einige aber in gutem Zustand und offensichtlich regelmäßig benutzt. Eine sehr wilde Gegend, die bisher von russischen Raftern nur ganz selten befahren wird. Wir hatten vorab praktisch keine brauchbaren Informationen über den Fluss finden können. Wie sich herausstellte, war auf den Karten nur ein kleiner Teil der Stromschnellen verzeichnet, so dass wir wesentlich langsamer vorankamen als geplant. Manchmal weniger als 10 km am Tag. Teilweise war jede Biegung des Flusses mit Stromschnellen besetzt, die vorher vom Ufer erkundet werden mussten, um eine ungefährliche Fahrlinie festzulegen. Andererseits macht so ein Fluss auch besonders viel Spaß, denn man bekommt ein bisschen das Gefühl wie ein Pionier im wilden Westen (bzw. wilder Osten). Echte Erstbefahrungen von Flüssen sind aber heute kaum noch drin: die Kosaken in den vergangenen Jahrhunderten eroberten das riesige Land den Flüssen entlang, es folgten immer mehr Jäger und Trapper, ab dem 20 Jahrhundert dann flächendeckend Geologen auf der Suche nach Bodenschätzen, und ab den 70er Jahren auch immer mehr Wildnis-Rafter. In der Sowjetunion war diese Art von Tourismus sehr populär, aber streng reglementiert. Man konnte nicht einfach so wie heute auf eigene Faust losfahren. Touren mussten in den Tourstenclubs registriert werden, die Zusammensetzung der Mannschaften war nicht beliebig (z.B. musste der Leiter eine bestimmte Erfahrung auf leichteren Routen aufweisen, bevor er eine Gruppe auf entlegenere und schwierigere Flüsse führen durfte). Ein ausführlicher formaler Bericht nach Rückkehr war Pflicht, oft weit über 100 Seiten lang und aufbereitet wie eine Doktorarbeit. Nur so konnte man sich in der Touristen-Hierarchie hocharbeiten und die nötigen Stempel in sein Fahrtenbuch bekommen, die die Erlaubnis für schwierigere Touren in der Zukunft ermöglichten. Heute wird dieses strenge Reglement von nicht wenigen Gruppen immer noch praktiziert, aber es gibt auch massenweise Rafter und Trekker, die sich nicht darum scheren und einfach losgehen, wie sie Lust haben. Das "Berichtswesen" hat immerhin den Vorteil, dass man über viele auch noch so entlegene Flüsse detaillierte Beschreibungen finden kann, auch digitalisiert. Bei ganz abgelegenen Flüssen merkt man dann allerdings manchmal, dass die Erstbefahrer in ihrem Bericht ordentlich übertrieben haben, um den Schwierigkeitsgrad ihrer Tour zu erhöhen und ihre "offizielle" Qualifkation schneller zu steigern. Das Risiko einer Entdeckung war ja sehr gering, die nächste Gruppe auf diesem Fluss würde vielleicht erst in 5 Jahren folgen







































































                                                    Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:41.

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                                                      • 07.03.2007
                                                      • 387
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                      In der Tat! Ich bin kein leidenschaftlicher Angler, aber mein Kumpel schon. Siehe ein paar Fotos weiter unten. Manchmal packt mich dann auch die Lust und ich werfe meine geangelten Fische nicht zurück ins Wasser.






                                                      Man bist du irre ... das grenzt jetzt aber fast schon an Folter nochmal solche Bilder nach zulegen ... und dann auch noch mit ein paar netten Hechten.
                                                      ... wie gesagt echt eine sehr sehr schöne Gegend welche du da mit Boot und Paddel bereist hast.. Super!
                                                      ------------------------------------------------
                                                      http://www.canoeguide.net
                                                      Only the early worm catches the fish
                                                      ------------------------------------------------

                                                      Kommentar


                                                      • Grizzly
                                                        Erfahren
                                                        • 22.11.2010
                                                        • 104
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                        Wûnderschön, insbesondere die Bilder im ersten Post faszinieren mich! Sieht irgendwie aus wie "Klein-Nahanni" mit dem Pulpit-Rock.

                                                        Grizzly

                                                        Kommentar


                                                        • Der Foerster
                                                          Alter Hase
                                                          • 01.03.2007
                                                          • 3702
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                          Wow - sehr schön!
                                                          Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                                                          • codenascher

                                                            Lebt im Forum
                                                            • 30.06.2009
                                                            • 5178
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                            Kranker Scheiß

                                                            Und um mich selbst zu zitieren:
                                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                            mehr mehr mehr mehr mehr bitte!!!!!!!!!!!!!
                                                            Ich war ja nun auch schon zweimal in Russia unterwegs. Kirgistan und Kamtschatka, gerade deine Bilder aus Beitrag 17 wecken Erinnerungen und Sehnsüchte


                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                            meine Weltkarte

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                                                            • Daddyoffive
                                                              Fuchs
                                                              • 24.08.2011
                                                              • 2437
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                              Super! Tolle Bilder und wirklich klasse Reisen. Du bist zu beneiden.

                                                              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                              John Eldredge
                                                              ><>

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                                                              • bikevagabond
                                                                Erfahren
                                                                • 22.11.2013
                                                                • 319
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                Klasse Beitrag! Die Bilder und Beschreibungen machen richtig Sehnsucht auf die Wildnis Sibiriens!! Seit ich Besitzer eines Packrafts geworden bin (Modell Explorer 42), schweben mir auch etliche solcher Touren vor. Bisher aber noch in Kombination mit Radtouren.

                                                                Im Herbst will ich in die Kolyma-Region und überlege, auf selbigen Fluss auch ein paar Kilometer zu paddeln (ab Sejmchan). Mir ist klar: breiter Strom, Windanfälligkeit, Schiffsverkehr, eventuell langweilige Ufer... aber der Fluss liegt genau in meiner Reiserichtung (will später auf ein Schiff zusteigen und weiter nach Cherski) und außerdem wäre es meine Ersterfahrung auf einem Fluss in Sibirien.

                                                                Was mich interessiert: wie schnell kommt man auf so einem Strom voran? Gibt es irgendwo Infos zur Fließgeschwindigkeit? Bei Hochwasser ist es sicherlich mehr als bei Niedrigwasser, ein ungefährer Richtwert würde mir bei der Planung weiterhelfen. Gegenwind kann natürlich alle Rechnungen zunichte machen...

                                                                Andere Sache, weswegen ich eigentlich ins Forum geschaut habe: welcher Bärenschutz ist in Russland üblich? Ich schätze mal Sprays wohl eher nicht. Aber ne richtige Wumme muss es auch nicht sein, vielleicht eine Signalpistole? Oder gibts da noch ganz andere Mittelchen? Da Magadan mein Startpunkt ist, würde ich mir dort was besorgen.

                                                                Bisher habe ich zwar noch nie einen Bären gesehen (z.B. 2 Monate BAM+Jakutien), aber da war ich auch auf Straßen und Wegen unterwegs. Abseits davon stelle ich mir eine Begnung schon wahrscheinlicher vor.

                                                                Würde mich über ein paar Tipps freuen!
                                                                „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                Meine bisherigen Reisen

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                                                                  Dauerbesucher
                                                                  • 13.05.2014
                                                                  • 930
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                  Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                  Im Herbst will ich in die Kolyma-Region und überlege, auf selbigen Fluss auch ein paar Kilometer zu paddeln (ab Sejmchan). Mir ist klar: breiter Strom, Windanfälligkeit, Schiffsverkehr, eventuell langweilige Ufer... Was mich interessiert: wie schnell kommt man auf so einem Strom voran?

                                                                  Andere Sache, weswegen ich eigentlich ins Forum geschaut habe: welcher Bärenschutz ist in Russland üblich?
                                                                  Hallo, und danke für deine netten Worte!
                                                                  Nach Cherskii im Herbst.... würde ich ab September eher nicht machen. Du hast vielleicht zwischendurch noch einige schöne Tage Altweibersommer, aber ansonsten viel Regen Kälte Schnee. Anfang September saß ich mal flussabwärts von Seimchan wegen Hochwasser und Dauerregen eine Woche an der Kolyma fest.
                                                                  Packraft, und generell alles ohne Motor, macht auf diesem Fluss keinen Sinn. Du hast die Gründe schon selber genannt, der Wind würde dich nicht vorankommen lassen. Nach meiner Erfahrung ist 5 km/h Geschwindigkeit bei Windstille ein grober Durschnittswert auf großen Flüssen. Je nach Wasserstand kann es 3-10 km/h sein. Dies gilt für ein schnittiges Miniraft, wie du es auf meinen Fotos sehen kannst. Ein Packraft würde diese Werte wegen der geringeren Richtungsstabilität wohl nicht erreichen.
                                                                  Dein Plan, auf einer Barge mitzufahren, ist das einzig Vernünftige. Ich kannte mal Leute im Ort Zyryanka von der Kolyma-Schiffahrtsgesellschaft, von daher weiss ich, dass diese Bargen nur ganz vereinzelt fahren und die konkreten Termine stark vom Wetter und Wasserstand abhängen. Eine Rolle spielt auch, wann Wasser aus dem Stausee abgelassen wird, das kann alles durcheinander bringen. Eine wichtige Frage für dich ist, wann die Navigationsperiode auf der Kolyma im Herbst endet. Wenn du russisch sprichst, wirst du die entsprechende Info im Internet sicher finden. Seimchan, wie auch die anderen sterbenden Orte an der Kolyma, sind relativ furchtbar... hoffentlich kriegst du schnell ein Schiff, was dich den ganzen Weg bis an dein Ziel trägt.

                                                                  Was die Bären angeht: die meisten Einheimischen nehmen ein Gewehr mit, wenn sie ernsthaft in die Taiga gehen, denn Bären gelten als reale Gefahr. Wie auch immer: mach ständig Lärm beim Laufen, damit du möglichst keinen Bären triffst. Wenn doch überraschend einer vor dir auftaucht, geh langsam zur Seite, aber niemals zurück und niemals umdrehen. Greif deine Jacke an der Kapuze und streck die Arme weit über den Kopf, um dich größer zu machen. Der Bär sieht schlecht, er nimmt dich als irgendeine Silhouette wahr, je größer, je besser für dich. Wenn er dich angreift, ist die Empfehlung, sich auf den Boden zu legen, das Gesicht zu schützen und sich tot zu stellen. Ein Spray kannst du zur Selbstberuhigung in Magadan sicher kaufen, wobei der Wind wahrscheinlich gegen dich sein würde, denn sonst hätte der Bär dich vorher schon gewittert. Ich würde Handraketen ("raketnitsa") bevorzugen: du ziehst ab und wirfst sie von dir, gibt einen lauten Knall oder Feuerwerk. Ob das im Ernstfall funktioniert und wie der Bär reagiert, kann ich dir aus eigener Erfahrung nicht sagen. Habe aber im Lauf der Jahre dutzende von Geschichten von den Trappern und Rentierzüchtern gehört und war auch mal auf Bärenjagd dabei. Von daher weiss ich, dass es die Einheimischen nicht auf die leichte Schulter nehmen wenn sie mal ohne Gewehr und Hund in der Taiga sein müssen. Kranke Bären haben auch schon in Siedlungen Bewohner beim Waschen am Fluss getötet, es kommt selten vor aber es gibt doch einige solche Fälle. Das Fleisch der yakutischen Bären sollte man übrigens nicht essen, kann lebensgefährlich sein.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Alter Hase
                                                                    • 01.03.2007
                                                                    • 3702
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                    ...Das Fleisch der yakutischen Bären sollte man übrigens nicht essen, kann lebensgefährlich sein....
                                                                    Vermutlich wegen Trichinen nehme ich an. Das gilt für alle Tiere die selber Fleisch fressen. Deswegen muss man in D bei solchen Tieren (Wildschweine zB) vor Verzehr eine Trichinenbeschau beim Veterinär machen lassen.
                                                                    Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Dauerbesucher
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                                                                      • 881
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

                                                                      Was die Bären angeht: die meisten Einheimischen nehmen ein Gewehr mit, wenn sie ernsthaft in die Taiga gehen, denn Bären gelten als reale Gefahr. Wie auch immer: mach ständig Lärm beim Laufen, damit du möglichst keinen Bären triffst. Wenn doch überraschend einer vor dir auftaucht, geh langsam zur Seite, aber niemals zurück und niemals umdrehen. Greif deine Jacke an der Kapuze und streck die Arme weit über den Kopf, um dich größer zu machen. Der Bär sieht schlecht, er nimmt dich als irgendeine Silhouette wahr, je größer, je besser für dich. Wenn er dich angreift, ist die Empfehlung, sich auf den Boden zu legen, das Gesicht zu schützen und sich tot zu stellen. Ein Spray kannst du zur Selbstberuhigung in Magadan sicher kaufen, wobei der Wind wahrscheinlich gegen dich sein würde, denn sonst hätte der Bär dich vorher schon gewittert. Ich würde Handraketen ("raketnitsa") bevorzugen: du ziehst ab und wirfst sie von dir, gibt einen lauten Knall oder Feuerwerk. Ob das im Ernstfall funktioniert und wie der Bär reagiert, kann ich dir aus eigener Erfahrung nicht sagen. Habe aber im Lauf der Jahre dutzende von Geschichten von den Trappern und Rentierzüchtern gehört und war auch mal auf Bärenjagd dabei. Von daher weiss ich, dass es die Einheimischen nicht auf die leichte Schulter nehmen wenn sie mal ohne Gewehr und Hund in der Taiga sein müssen. Kranke Bären haben auch schon in Siedlungen Bewohner beim Waschen am Fluss getötet, es kommt selten vor aber es gibt doch einige solche Fälle. Das Fleisch der yakutischen Bären sollte man übrigens nicht essen, kann lebensgefährlich sein.
                                                                      100% INFO
                                                                      Ich wollte selber was zu der Frage schreiben,aber nach diesem Beitrag ist das sinnlos
                                                                      Ja,wenn man nicht bewaffnet ist..."Ich würde Handraketen ("raketnitsa") bevorzugen:"
                                                                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 22.11.2013
                                                                        • 319
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                        Vielen Dank für die ausführlichen Infos!! Also wenn hier schon zwei Erfahrene die "raketnitsa" angeben, dann werde ich versuchen an solche zu kommen. Bisher kannte ich nur den Begriff "фальшфейер" (Falschfeuer), angeblich für eine Signalpistole. Was das Verhalten bei Bärenbegegnung angeht, da habe ich natürlich schon einiges gelesen. Bei Angriff hinlegen und tot stellen kann doch aber nur Sinn machen, wenn der Bär nicht gerade Hunger hat und nur verteidigen will? Wenn man bewaffnet ist, muss man aber auch ziemlich schnell sein. Früher habe ich immer darauf vertraut, dass das Risiko, einem schlecht gelaunten oder hungigen Bären zu begegnen, nicht größer ist, als im Stadtverkehr von einem Auto überfahren zu werden.. was mich aber auch nicht davon abgehalten hat, weiterhin mit Rad durch die Stadt zu fahren. Wie auch immer, die Leute in Sibirien haben sich immer bekreuzigt, wenn ich ihnen erzählte, dass ich allein unterwegs bin, in der Taiga zelte und kein Gewehr dabei habe....

                                                                        Dass die Kolyma nicht gerade optimal für ein Packraft-Trip ist, habe ich mir schon gedacht. Die Idee kam eigentlich nur, weil ich von der unregelmäßigen Schifffahrt wusste, im Schnitt fährt vielleicht einmal die Woche eine Barge, in der Regel auch noch im September. Und bevor ich in so einem "schönen" Ort wie Sejmchan herumsitze und warte, wäre ich einfach schon etwas flussabwärts gepaddelt. Ob ich dann unterwegs eine Barge hätte abfangen können, ist eine andere Frage, und wollte einfach mal abschätzen, wie lange man bis zur nächsten Siedlung bräuchte (falls es nicht klappt mit dem Abfangen). Im ganzen scheint es aber doch besser zu sein, abzuwarten. Ab Cherski soll es ja noch weiter gehen: nach Tschukotka. Leider ist mein Zeitfenster nicht optimal (20.8.-20.10.), aber es hat einige Mühe gekostet, dieses frei zu bekommen, also nehme ich schlechtes Wetter und Kälte in Kauf.

                                                                        Was hat eigentlich das russische Raft gekostet? Und wieviel wiegt das? Sieht auf jeden Fall sehr schnittig aus und die Länge reicht offensichtlich schon für eine gute Richtungsstabilität. Wie ich auf den Bildern sah, ist auch ein Motor dabei. Motor bedeutet aber auch Benzin und noch mehr Gewicht, dass beim Umtragen geschleppt werden muss. Auf dem Unterlauf des Omulevka mit seinen vielen Mäandern in recht flacher Taiga hat sich das aber bestimmt wieder ausgezahlt. Alles in allem schon ziemlich beeindruckende Touren! Putorana-Plateau würde mich ja in naher Zukunft auch mal reizen. In der National Geographic November 2000 gab es mal eine Reportage über das Gebiet. Hat mich bis heute nicht losgelassen...
                                                                        „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                                                                          Dauerbesucher
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                                                                          • 930
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                          Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                          Bei Angriff hinlegen und tot stellen kann doch aber nur Sinn machen, wenn der Bär nicht gerade Hunger hat und nur verteidigen will?
                                                                          Weglaufen - bedeutet Tod, du verhältst dich wie Beute also wirst du zur Beute.
                                                                          Selber angreifen - mit vollen Hosen? ;)
                                                                          Totstellen - es gibt Leute, die so mit leichten Verletzungen überlebt haben.

                                                                          Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                          Ab Cherski soll es ja noch weiter gehen: nach Tschukotka.
                                                                          Übrigens, du brauchst noch die Sondererlaubnis für die Grenzzone. FSB Yakutsk ist für Chersky zuständig. Sie geben den Propusk allerdings nur für Ausländer mit Touristenvisum, und du brauchst bei 2 Monaten Reisezeit ein Businessvisum. Musst versuchen, sie zu überreden, bei mir hat es auch mal geklappt. Wenn nicht.... Ein Flugticket nach Chersky würde man dir sicher nicht verkaufen, falls du den Grenzzonen-Propusk nicht vorweisen kannst. Auf der Barge kennt vielleicht keiner die Regeln, kann klappen. Aber wahrscheinlich wirst du in Chersky kontrolliert und gezwungen, sofort ein Ticket nach Yakutsk zu lösen. Und kommst noch auf irgendeine schwarze Liste. Wenn du vorhast, in Zukunft noch öfter nach RU zu reisen, versuch besser, alles legal zu beantragen. Für Chukotka benötigte man immer schon eine Erlaubnis aus Anadyr, die sogar für Russen nur schwer zu kriegen war. Weiss nicht, ob es inzwischen leichter ist.

                                                                          Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                          Was hat eigentlich das russische Raft gekostet? Und wieviel wiegt das? Sieht auf jeden Fall sehr schnittig aus und die Länge reicht offensichtlich schon für eine gute Richtungsstabilität. Wie ich auf den Bildern sah, ist auch ein Motor dabei. Motor bedeutet aber auch Benzin und noch mehr Gewicht, dass beim Umtragen geschleppt werden muss.
                                                                          Ist in RU generell billiger als hier. Mein Raft ist 13 Jahre alt und wie neu. 400 USD. Ist aber ein echtes Expeditionsraft, unzerstörbar, 350 kg Zuladung, 1-3 Personen plus Ausrüstung, 4,50m lang, sogar Stromschnellen Kategorie V habe ich damit schon geschafft. Nicht als Packraft zu gebrauchen, 25 kg. Motor reicht 5 PS, flussabwärts 7 l pro 100 km. Ehrlich gesagt nehme ich ihn selten mit und benutze ihn kaum. Auf dem Omulevka nicht, dort ist die Strömung überall gut.
                                                                          Leichtgewichts-Boote (5-7 kg) für mehrwöchige Touren gibt es zu ähnlichen Preisen. Aber alles nur in RU zu kaufen, es gibt dort mehrere Anbieter. Eine Firma gibt es noch in Litauen, die haben eine website auf englisch.

                                                                          Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                          Putorana-Plateau würde mich ja in naher Zukunft auch mal reizen.
                                                                          Ja, dort will ich 2015 hin. Erfordert allerdings gute Vorbereitung. Letztes Jahr ist ein erfahrener russischer Trekker bei der Durchquerung des Plateaus ums Leben gekommen.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
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                                                                            • 881
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                            Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                            Was hat eigentlich das russische Raft gekostet? Und wieviel wiegt das?
                                                                            Ich benutze das hier
                                                                            http://stalker.lib.ru/ebay-de-nalim300.htm

                                                                            aber für ernste Expeditionen wäre eher sowas zu empfehlen

                                                                            http://www.raftmaster.com/catalog.shtml?cat=3

                                                                            http://volveter.ru/6-%D0%B1%D0%B0%D0...BD%D0%B0%D1%8F

                                                                            Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                            Putorana-Plateau würde mich ja in naher Zukunft auch mal reizen. In der National Geographic November 2000 gab es mal eine Reportage über das Gebiet. Hat mich bis heute nicht losgelassen...
                                                                            Oh jaaaa! Der Traum! Putorana ist echt cool!

                                                                            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                            Weglaufen - bedeutet Tod, du verhältst dich wie Beute also wirst du zur Beute.
                                                                            Selber angreifen - mit vollen Hosen? ;)
                                                                            Stimmt.

                                                                            Ein hiesieger Witz dazu

                                                                            -Wie soll ich mich verhalten,wenn ich von einem Bär angegriffen werde?
                                                                            -Sie sollen die Scheisse im in die Augen werfen und weglaufen.
                                                                            -Aber wo finde ich denn Scheisse im Wald?
                                                                            -Ah,keine Sorge...wenn sie einen schlecht gelaunten Bär sehen wird es damit bestimmt keine Probleme geben.Gucken Sie einfach in die Hose rein.


                                                                            wenn hier schon zwei Erfahrene die "raketnitsa" angeben, dann werde ich versuchen an solche zu kommen. Bisher kannte ich nur den Begriff "фальшфейер" (Falschfeuer), angeblich für eine Signalpistole.
                                                                            Фальшфейер gibt es in vielen Jagdläden zu kaufen.Signalpistole ist eine Waffe und für sie braucht man eine Erlaubnis.Im Prinzip das ist dasgleiche Ding.
                                                                            https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                            Kommentar


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                                                                              Alter Hase
                                                                              • 01.03.2007
                                                                              • 3702
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                              Wäre es denn möglich als Ausländer nach Sibirien eine Waffe, wenigstens eine Flinte, einzuführen oder dort zu kaufen? Eine gebrauchte Baikal Flinte kostet ja nicht die Welt.
                                                                              Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                • 881
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                                                                                Wäre es denn möglich als Ausländer nach Sibirien eine Waffe, wenigstens eine Flinte, einzuführen oder dort zu kaufen? Eine gebrauchte Baikal Flinte kostet ja nicht die Welt.
                                                                                Das stelle ich mir eher schwierig vor.Leider ist es nicht so einfach.Sowohl mitzubringen als auch hier zu kaufen.
                                                                                In abgelegenen Siedlungen kann man natürlich auch eine illegale Flinte kaufen,aber... Robtrek hats gut,er hat einen Deutschrussen mitdabei.
                                                                                https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                  • 930
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                  Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                  Das stelle ich mir eher schwierig vor.Leider ist es nicht so einfach.Sowohl mitzubringen als auch hier zu kaufen.
                                                                                  In abgelegenen Siedlungen kann man natürlich auch eine illegale Flinte kaufen,aber... Robtrek hats gut,er hat einen Deutschrussen mitdabei.
                                                                                  nee, das ist ein ganz echter Russe, sein Deutsch reicht nur für "Hände hoch" Sein Gewehr hat er die letzten Jahre kaum noch mitgenommen, dafür den Hund. Aber weiter oben im Post habe ich von einer Tour durch das Sayan-Gebirge erzählt. Als unser Pferdetreiber sich ins Bein geschlagen hat, bin ich einen Tag lang durch die Schlucht gestiegen, um einen geeigneten Hubschrauberlandeplatz zu finden. Da hat der mir natürlich sein Gewehr mitgegeben. Mit den Worten "Du hast 2 Schüsse".
                                                                                  Aga, der zweite ist für mich?

                                                                                  In der Taiga beruhigt das Gewehr ungemein. Das ist wie ein dichter Dschungel, wo man es im Unterholz knacken hört, bevor man etwas sehen kann. Deshalb fahren wir ja auf Flüssen, da sieht man viel mehr und kommt leichter voran. Und die Bären sind am Ufer.

                                                                                  Als Ausländer ein Gewehr legal mit sich zu führen, ist schwierig, nimm besser die raketnitsa. Es sei denn, du machst so eine kommerzielle Hunting-Tour, da gibt es Möglichkeiten, das eigene Gewehr einzuführen.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                    • 538


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                    Bei den Raketnistsas bin ich mir nicht sicher, wie gut man die bekommt, wahrscheinlich sollte man dafür einen Einheimischen kennen.
                                                                                    In Jakutsk wollte ich nur "Falschfejer" und habe ziemlich viele Jägerläden abgeklappert aber nie was bekommen. Erst ein Motorradfahrer, der seine in Magadan bekommen hatte und sie nicht mehr brauchte hat mir seine zwei Falschfejer in die Hand gedrückt.
                                                                                    Ich bin mir nicht sicher wie rational die Angst der Russen vor Bären ist, mir ging es genau so, dass die Einheimischen immer meinten, dass es ohne Gewehr sehr apasnyj (gefährlich) wäre. Auf die Gegenfrage an einen, der meinte es sei gefährlich, wie oft er einen Bären in der Gegend (war an einer kleinen Siedlung der BAM) gesehen hat, meinte er, dass er in 20 Jahren noch keinen gesehen hat.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                      • 881
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                      Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                                                                                      Ich bin mir nicht sicher wie rational die Angst der Russen vor Bären ist ... in 20 Jahren noch keinen gesehen hat.

                                                                                      Eine gute Frage Die Geschichte ähnelt sich der mit dem Weissen Hai.Hat keiner gesehen und trotzdem hat man Angst.
                                                                                      ...Aber besser ist,vorbereitet zu sein,ob das wirklich im Notfall hilft,das ist schon eine andere Frage
                                                                                      Und man darf nicht vergessen:Unfälle mit Bären passieren jedes Jahr In unserer Ecke bei Chanty-Mansijsk wurde letztes Jahr ein Mann von einem Bär umgebracht.Die Wahrscheinlichkeit angegriffen zu werden ist wirklich ziemlich gering,aber die gibt es,besonders wenn man sich ständig in Taiga aufhält.
                                                                                      Zuletzt geändert von sibirier; 02.06.2014, 04:31.
                                                                                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                        • 1279
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                        Wirlich ein sehr schöner Bericht mit klasse Bildern und auch ein sehr interessanter Diskussionsfaden. Was mich bezüglich Bären noch interessiert ist wie ihr nachts euren Proviant lagert. Da ich mal annehme, dass ihr den nicht mit ins Zelt nimmt bleibt doch eigentlich nur die Möglichkeit den auf den Bäumen aufzuhängen (hab aber auch mal von der Möglichkeit gelesen, den Proviant in eine wasserdichte Tonne geruchsdicht über Nacht im Wasser zu versenken.) Apropros Wasser, kann man das da eigentlich überall problemlos trinken oder muss noch ein Wasserfilter mitgenommen werden?

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                          • 881
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                          Wirlich ein sehr schöner Bericht mit klasse Bildern und auch ein sehr interessanter Diskussionsfaden. Was mich bezüglich Bären noch interessiert ist wie ihr nachts euren Proviant lagert. Da ich mal annehme, dass ihr den nicht mit ins Zelt nimmt bleibt doch eigentlich nur die Möglichkeit den auf den Bäumen aufzuhängen
                                                                                          Ehrlich gesagt,wir machen so gut wie gar nichts.Das Essen blebt stehen da,wo es war(draussen oder im Zelt egal).So frech sind sie doch nicht.Aber die Flinte liegt immer neben dem Schlafsack

                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                          (hab aber auch mal von der Möglichkeit gelesen, den Proviant in eine wasserdichte Tonne geruchsdicht über Nacht im Wasser zu versenken.)
                                                                                          Das macht man eher um die Jagdbeute frisch zu halten.Wenn das Wasser kalt ist.Es ist echt ein guter Kühlschrank.

                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                          Apropros Wasser, kann man das da eigentlich überall problemlos trinken oder muss noch ein Wasserfilter mitgenommen werden?
                                                                                          Selbst in meinem sumpfigen Gebiet trinke ICH(nicht alle) aus dem Fluss.Einfach mal durch eine Gaze filtern und abkochen.Wenn ich Wasser aus nem Sumpf nehme komt dazu noch Desinfektion mit saugfähiger Kohle oder Permangansäure(ich weiss bloss nicht,ob es in deutschen Apoteken zu kaufen ist)
                                                                                          Und im ostsibirischen Hochland denke ich ist es viel besser mit der Wasserqualität.
                                                                                          https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 930
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                            Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                                                                                            Ich bin mir nicht sicher wie rational die Angst der Russen vor Bären ist, mir ging es genau so, dass die Einheimischen immer meinten, dass es ohne Gewehr sehr apasnyj (gefährlich) wäre. Auf die Gegenfrage an einen, der meinte es sei gefährlich, wie oft er einen Bären in der Gegend (war an einer kleinen Siedlung der BAM) gesehen hat, meinte er, dass er in 20 Jahren noch keinen gesehen hat.
                                                                                            Ja, ist die Bärenangst in Russland irrational? Mag sein. Vielleicht aber auch umgekehrt, haben wir die Angst ein bisschen zu sehr verlernt, weil wir nicht in dieser Natur leben, sondern bestenfalls mal für ein paar Monate als Gäste vorbeischauen? Und uns aus eigener Erfahrung erstmal gar nicht vorstellen können, wie dass ist, wenn es mal richtig ernst wird und dir keiner von außen helfen kann? Bei mir ist es so: ich möchte gerne Bären sehen und fotografieren, aber wenn ich auf dem Fluss bin und ein großer Bär rennt dann am Ufer neben mir her, anstatt wegzulaufen, bin ich froh, dass zwischen uns 20 m Wildwasser sind. Vorher können noch so viele Bären friedlich an meinem Lager vorbeigezottelt sein - was hilft das, wenn dieser eine jetzt was Schlechtes vorhat!

                                                                                            An der BAM hat einer 20 Jahre lang keinen Bären zu Gesicht bekommen... da hat er alles richtig gemacht! Es geht auch anders: letzten Juni erzählten die Leute an der BAM, dass gerade ein Streckenarbeiter vom Bären gefressen worden war. Direkt an den Schienen, nicht irgendwo in der Wildnis.

                                                                                            Zum Thema kann ich noch von einem anderen Einheimischen berichten. Der ist zwar kein Russe, sondern ein sogenannter Ureinwohner, Ewene. Gehört aber auch zu Russland. Ist im Kolyma-Gebiet bei den Rentierzüchtern aufgewachsen, war Jäger, Goldwäscher, später auch mal Ausbilder beim Survival-Training für FSB-Truppen. So wie ich ihn kennengelernt habe, passte das Wort "Angst" zu diesem Mann nicht. Der hat in seinem Leben mit Hunderten von Bären zu tun gehabt. Hatte auch viel zu erzählen, Gutes wie Tragisches. Jedenfalls war sein Respekt vor den Bären sehr groß. Er ging immer bewaffnet, weil ein Bär unberechenbar sein kann - ein besonders neugieriger, ein alter oder kranker, eine Mutter mit Jungen... Einmal kam es so, dass ich mit diesem Ewenen alleine in den Bergen geblieben war, während zwei andere von uns mit den beiden Gewehren einer Bärenfährte folgten. Die kamen und kamen nicht zurück, es wurde schon dunkel. Und kein Schuss zu hören, nichts, Totenstille. Der Ewene ist wirklich unruhig geworden. Zur nächsten Hütte waren es immerhin 30 km, und er hat sich damals verflucht, dass er sein Gewehr einem der anderen geliehen hatte. Was mit den beiden Kameraden vielleicht passiert sein könnte, war die eine Sache. Dass wir nun 30 km durch die Taiga ohne Gewehr gehen müssten, war die andere Sache und aus seiner Sicht ein ernstzunehmendes Risiko.

                                                                                            Die Leute dort wissen schon, in welcher Natur sie leben. Die haben keine Lebensversicherung außer ihrer Ausrüstung, und ihrer Erfahrung.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                              • 930
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                              Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                              Ehrlich gesagt,wir machen so gut wie gar nichts.Das Essen blebt stehen da,wo es war(draussen oder im Zelt egal).So frech sind sie doch nicht.Aber die Flinte liegt immer neben dem Schlafsack

                                                                                              Und im ostsibirischen Hochland denke ich ist es viel besser mit der Wasserqualität.
                                                                                              Sibirier hat alles schon gesagt. Wasser ist trinkbar und schmeckt. In den Flüssen, wo keine Goldgräber und kein Sumpf ist, kann man auch 5 m unter dem Boot jedes Steinchen am Boden sehen.

                                                                                              Die Gefahren beim Essen lagern außerhalb vom Zelt sind andere. In den Bergen von Tuva, an der Grenze zur Mongolei, ist uns mal von Hirten der gesamte Proviant geklaut worden. Wir waren extra bis in die Dunkelheit in eine tiefe Schlucht hineingefahren, bis es schon gefährlich wurde. Dachten eigentlich, dass wir da sicher sind. Wie wir am Morgen feststellten, haben die uns aber trotzdem gefunden, der ganze 90 l Sack mit Essen war weg. Das alles passierte in der ersten Nacht der Tour. Meine Rettungsweste hatten sie auch mitgenommen. Nur den Wodka haben sie nicht gefunden, hahaha also alles klar, es kann weitergehen
                                                                                              Die Tuviner sind übrigens großartige Kerle, dass hier kein falsches Bild aufkommt. Aber Touristen in den Bergen sollten vorbereitet kommen und ein paar Gastgeschenke mitbringen. Vor ein paar Jahren passierte es, dass ein Pferdehirte einen Katamaran mit Russen auf dem Fluss bemerkten und ihn zum Anhalten aufforderten. Vielleicht gibt's ja ein paar Zigaretten, Wodka, was Leckeres aus der Stadt.... Die Russen wollten aber nicht anhalten. Da hat der Tuviner seine Flinte genommen und kurzerhand die eine Luftkammer des Katamarans zerschossen. Ein wahrer Meisterschuss! Aber die Russen haben immer noch nicht angehalten. Sie hatten auch ein Gewehr dabei, haben zurückgeschossen und sind weitergefahren.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 22.11.2013
                                                                                                • 319
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                Die russischen Expeditonsrafts machen ja einen soliden Eindruck! Sind zwar deutlich schwerer, als Packrafts, aber offensichtlich sehr robust ("13 Jahre und wie neu") und gar nicht mal so teuer im Vergleich zu dem, was ich bisher so im Netz gesehen habe, als ich auf der Suche nach einem Packraft war. Vielleicht steige ich ja noch um

                                                                                                Was das Grenzzonen-permit für Tschukotka angeht, das ist bereits in Arbeit. Da mein Russisch für eine direkte Anfrage bei den örtlichen Behörden nicht ausreicht, versuche ich es über eine örtliche Reiseagentur. Die versucht aber (erwartungsgemäß) ein großes Geschäft draus zu machen, so dass ich gezwungen bin, zusätzliche Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen, die maßlos überteuert sind. Immerhin muss ich keine Komplettreise mit Verpflegung und Begleitung kaufen, wie man mir anfangs für 5000-7000 Euro angeboten hatte... Ich konnte das Ganze auf ein paar Hotelbuchungen und einen Inlandsflug reduzieren, so dass ich bis zu meiner Ankunft unabhängig bleibe, der Gesamtpreis liegt aber mit 2000 Dollar immer noch zu hoch (etwa 700 Dollar Netto, entsprechend 1300 Dollar Servicegebühr!!). Heute kam die Antwort, dass der Preis nicht verhandelt wird- zustimmen oder verzichten, mehr Wahlmöglichkeiten bleiben mir nicht.....

                                                                                                Nach russischem Wikipedia bezieht sich die Grenzzone Tschukotkas nur auf einen 25 km breiten Streifen von der Küste landeinwärts. Das betrifft dann aber schon fast alle Siedlungen und Städte, die sich vornehmlich an der Küste befinden. Die Stadt Bilibino liegt als einzige außerhalb der Grenzzone. In Jakutien sind es wohl 100 km von der Küste, so das Cherski mit reinfällt. Aber Cherski will ich auch nicht direkt anfahren, die Bargen Steuern wohl auch die Siedlung Anjujsk etwas südlich davon an und Anschluss an das weitere Wegenetz gibt es auch von hier. Daher vermute ich, dass ich nicht noch ein jakutisches Grenzpermit brauche.

                                                                                                @Robtrek: schon nächstes Jahr Putorana!? Mit Helikopter ins Naturschutzgebiet und dann den Kotuj runter? Der geht doch ins absolute Niemandsland oder gibt es dort später kleine Siedlungen, aus denen man wieder ausfliegen kann? Die einzige Tour, die ich mir vorstellen könnte (ohne teuren Helikopterflug), wäre ab Norilsk auf den Seen bis ans Plateau heran, über ein paar Bergpässe zu weiteren Seen und über solche und einen Fluss wieder zurück. Aber gerade in dem Bereich ist die Umwelt leider auch stark belastet.

                                                                                                @mortias: Wasser aus Bächen oder kleineren Flüssen, vor allem im Gebirge und abseits von Siedlungen, halte ich generell für unbedenklich. Habe ich fast immer ungefiltert getrunken und hatte nie Probleme.

                                                                                                Zu dem Tipp, seinen Proviant bärensicher an Bäumen hochziehen, möchte ich noch zu Bedenken geben: was macht man in der Tundra? Also ich hatte mein Essen immer im Zelt gelagert, auch in der Taiga.
                                                                                                „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                                                                                                  • 930
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                  Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                                                  Nach russischem Wikipedia bezieht sich die Grenzzone Tschukotkas nur auf einen 25 km breiten Streifen von der Küste landeinwärts. Daher vermute ich, dass ich nicht noch ein jakutisches Grenzpermit brauche.
                                                                                                  Besser checkst du das mit Leuten vor Ort. Die 25 km-Regel (oder 5 km, sagen auch welche) ist theoretischer Natur. Beispiel, der Ort Hatanga an der Mündung des Kotui. Ist 100 km von der Meeresgrenze entfernt, aber ein Grenzzonen-Propusk ist definitiv nach wie vor erforderlich, Information von den Behörden letzte Woche.

                                                                                                  Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                                                  @Robtrek: schon nächstes Jahr Putorana!? Mit Helikopter ins Naturschutzgebiet und dann den Kotuj runter? Der geht doch ins absolute Niemandsland oder gibt es dort später kleine Siedlungen, aus denen man wieder ausfliegen kann? Die einzige Tour, die ich mir vorstellen könnte (ohne teuren Helikopterflug), wäre ab Norilsk auf den Seen bis ans Plateau heran, über ein paar Bergpässe zu weiteren Seen und über solche und einen Fluss wieder zurück.
                                                                                                  Ja, die Standardroute ohne Hubschrauber ist wie du beschrieben hast, von Norilsk zu Fuß aufs Plateau, etwas Rafting bis zum Ayan-See, dann wieder zu Fuß zu einem Fluss, der zurück zur Zivilisation führt. Z.B. Kotui, Kureika, oder einer der Flüsse nach Süden. Kotui ist die schwierigste Variante, ich habe schon ein großes Stück des Kotui befahren, ein schöner Fluss. Der erste Ort ist Hatanga, nach mehr als 1000 km totaler Wildnis. Unterwegs kommt man u.a. an einem abgestürzten Flugzeug aus der sowjetischen Zeit vorbei, aber Menschen gibt es keine.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                    • 930
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    6. Flussfahrt auf dem Vitim 2008

                                                                                                    Habe mal wieder ein paar Fotos ausgekramt. Hier nochmal eine Tour auf demselben Fluss Vitim wie weiter oben, aber ein anderer Abschnitt, und zwar von der BAM-Eisenbahnlinie bis zum Goldgräberort Bodaibo. Von dort kann man per Flugzeug nach Irkutsk, oder auf einer Straße zurück zur BAM zum Ort Taksimo. Also eine Tour mit ganz einfacher Logistik. Ungefähr 500 km, glaube ich. Der Höhepunkt unterwegs ist der Vitim-Nationalpark am Oron-See, da gibt's auch eine ständig bewirtschaftete Ranger-Station. Zwei Stromschnellen müssen auch überwunden oder irgendwie umtragen werden, die sind bei Hochwasser sehr gefährlich, sogar für große Katamarane wie unseren. Mir ist mitten auf der berühmten Paramskii-Stromschnelle das Paddel zerbrochen. Wir mussten anlegen, ein Feuer machen, den Holzstumpf aus dem Aluminium-Paddel herausbrennen, und den Rest vom Griff wieder reinstecken. Weiter ging's mit Kurzpaddel.

                                                                                                    Der Vitim ist hier schon ziemlich groß, er ist ja bis zur BAM auch schon 1000 km unterwegs gewesen. Ich mag solche breiten Flüsse eigentlich nicht so gern. Aber für jemanden, der kein russisch spricht, wäre das eine Tour, die er selber organisieren kann. Deshalb habe ich das hier als Anregung eingestellt. Interessantere Flüsse kommen auch noch, später.





























                                                                                                    Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:50.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 319
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Vitim klingt nach einem guten Tipp! 2007 war ich mal auf dem Unterlauf mit Schiffen unterwegs (von Bodajbo bis Mama mit einer Autofähre, dann mit einem Öltanker bis zur Mündung in die Lena). Auch hier ist er noch ein schöner und abwechslungsreicher Fluss umgeben von tollen Berglandschaften!

                                                                                                      Beispiel, der Ort Hatanga an der Mündung des Kotui. Ist 100 km von der Meeresgrenze entfernt, aber ein Grenzzonen-Propusk ist definitiv nach wie vor erforderlich, Information von den Behörden letzte Woche.
                                                                                                      na das passt doch.. wenn für Taymir das gleiche gilt, wie für Jakutien, dann sind es die beschriebenen 100 km Grenzzone. Bloß Tschukotka hat (theoretisch) einen schmaleren Streifen. 2008 war ich auch mal unwissenderweise in der Grenzzone vom Jamal-Nenzen Bezirk (Salechard/Labytnangi) - keine Kontrollen, keine Probleme... erst hinterher habe ich davon erfahren, offensichtlich wurde dieses Gebiet erst 2007 zur Grenzzone erklärt.
                                                                                                      „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                                                                                                        • 4
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                        Ich war schon zum Paddeln in vielen Regionen in Russland, doch dort noch nicht. Meine letzte Kanutour habe ich schon vor einigen Jahren mit Club Aktiv in Norwegen gemacht, doch dein Bericht zeigt mir wieder, dass ich es unbedingt einmal in Angriff nehmen sollte. Echt toll! Vielen Dank fürs Teilhaben lassen.
                                                                                                        Zuletzt geändert von trekhorseIS; 23.01.2017, 15:12.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 12
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Hallo Robert,

                                                                                                          danke, grandiose Touren, wunderbare Fotos, v.a. die von der Omulevka.
                                                                                                          Darf ich Dich wegen ein paar Fragen zum Putorana-Plateau belästigen?

                                                                                                          Weils gut zum Thema passt - sorry ich hoffe ich sprenge hier nicht den thread - anbei ein paar Fotos von meiner letztjährigen Tour, fast "in der Nähe."
                                                                                                          Route "von Jakutsk nach Ochotsk": Straße der Knochen bis 100 km vor Ojmjakon - Suntar Tal, Pass von Jakutien ins Khabarowsker Gebiet - Flüsse Nitkan, Judoma - Portage über kontinentale Wasserscheide - Flüsse Ketanda, Urak bis zum Ochotskischen Meer - Ochotsk.
                                                                                                          Für mich die Tour des Lebens.

                                                                                                          Viel Spass,
                                                                                                          Clemens

                                                                                                          Zuerst die Anreise bis zum Fluss - 10 Tage
















                                                                                                          Zuletzt geändert von ratschan; 18.07.2014, 15:17.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                            • 10.10.2013
                                                                                                            • 12
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                            Das war die Arbeit, und jetzt kommt das Vergnügen:























                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                              • 17.07.2013
                                                                                                              • 3159
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                              @Ratschan "sorry ich hoffe ich sprenge hier nicht den thread"

                                                                                                              Wahnsinnsphotos!!! https://www.outdoorseiten.net/forum/...ed/starug7.gif Hier sollen viele Sternchen stehen

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                • 17.10.2010
                                                                                                                • 881
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                Zitat von ratschan Beitrag anzeigen
                                                                                                                Viel Spass,
                                                                                                                Clemens
                                                                                                                Forell???

                                                                                                                Es ist wirklich ein eigenes Thema wert.
                                                                                                                https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                  • 30.05.2007
                                                                                                                  • 4006
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                  Coole Bilder! Bitte einen eigenen Bericht schreiben, bitte!!!!!
                                                                                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                  A. v. Humboldt.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                                                    • 10.10.2013
                                                                                                                    • 12
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                    Hallo,

                                                                                                                    danke für das positive Echo.

                                                                                                                    Ein Bericht kommt demnächst im nächsten 4 Seasons Magazin.
                                                                                                                    http://4-seasons.de/
                                                                                                                    pdf kann man dann kostenlos runterladen.

                                                                                                                    Lg,
                                                                                                                    Clemens

                                                                                                                    P.S. Jetzt gibts einen dreiteiligen Bericht im "Fliegenfischer-Forum":
                                                                                                                    http://www.fliegenfischer-forum.de/jakutsk.html
                                                                                                                    http://www.fliegenfischer-forum.de/jakutsk2.html
                                                                                                                    http://www.fliegenfischer-forum.de/jakutsk3.html
                                                                                                                    Zuletzt geändert von ratschan; 25.02.2015, 18:59.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 09.10.2009
                                                                                                                      • 465
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                      Wow!

                                                                                                                      Petri zum Taimen?!
                                                                                                                      Mich würde das echt reizen in so abgelegene Gegenden zu reisen zum Fischen. Habt ihr viel geangelt (und gefangen)?
                                                                                                                      MfG Lorenz

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                                        • 10.10.2013
                                                                                                                        • 12
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Hallo Lorenz,

                                                                                                                        Die Fischerei war unterschiedlich gut.
                                                                                                                        Der Oberlauf der Judoma war bereits fischleer - im Herbst normal, weil der Fluss weitgehend durchfriert und Fische im Herbst zum überwintern stromab wandern (v.a. Äsche, Lenok).
                                                                                                                        Der Fluss ist generell eher wenig produktiv und liegt in einer extrem kalten Gegend mit Hochgebirge und Gletscher im Einzugsgebiet.
                                                                                                                        Im Mittellauf haben wir in den Stromschnellen aber gut Taimen (für Nicht-Fischer: Sibirischer Huchen) gefangen (wunderbar gefärbte Fische), obwohl wir nur wenige Stunden Zeit zum Fischen hatten (mehr dazu im Bericht). Wennst es genau wissen möchtest, wir haben zu zweit je ca. 3 Stunden gefischt - allerdings ganz gezielt und nur an den besten Stellen - und haben 3 Taimen gefangen und weitere 3 im Drill verloren.
                                                                                                                        Im Bild das größte Exemplar mit 1,15 m - für diesen unproduktiven Fluss schon ein kapitaler Fisch. Der Zeitpunkt war ideal - genau mit Ankunft der Kälte fressen Taimen sehr intensiv, bevor der Winter kommt.
                                                                                                                        Wo wir den Fluss zur Portage verließen haben wir eine Gruppe einheimischer Fischer angetroffen, die 300 km vom ersten Dorf stromauf gefahren waren und Taimenfilets in großer Zahl eingesalzen haben - sie können per Motorboot nicht weiter stromauf wegen der Stromschnellen. D.h. es ist anzunehmen dass weiter stromab mit Taimen nicht mehr viel los ist - wie überall in Russland wo man mit Boot oder Motorschlitten hinkommt.

                                                                                                                        Drum muss man - kann/muss man sich keinen Helikopter leisten - eine brutale Schinderei > 100km weg von Verkehrswegen auf sich nehmen, um noch so eine tolle Fischerei zu finden.

                                                                                                                        In der Ketanda bzw. im Urak gab es sehr viele wunderschöne Äschen, einen späten Aufstieg an Silberlachsen, sowie Saiblinge ("dolly varden" und "white spotted char").
                                                                                                                        Die anadromen Fische waren in wenigen Buchten/Altarmen ("Raststationen") massenhaft versammelt, fand man die Stellen, fing man ausgezeichnet.
                                                                                                                        Im Fluss selbst +- nur Äschen.

                                                                                                                        LG,
                                                                                                                        Clemens

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 09.10.2009
                                                                                                                          • 465
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                          Danke für das Statement
                                                                                                                          MfG Lorenz

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            • 930
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                            7. Flussfahrt auf Algama und Uchur (Yakutien) 2014

                                                                                                                            Für alle, die sich für Wildnis und Angeln interessieren, hier ein Fotobericht meiner Raftingtour im letzten Herbst. Der Fluss heisst Algama und liegt in Yakutien. Er wurde bisher nur sehr selten befahren. Das könnte sich nun ändern, da eine neue Eisenbahnlinie zu einem riesigen Kohlevorkommen gebaut wurde, die den Fluss berührt und ihn so zugänglich macht. Wir hatten Glück, dass wir mit einem solchen Kohlezug mitfahren konnten. Normalerweise wird das als "strategisch wichtiges Rohstoffvorkommen" streng bewacht und gesperrt. Hilft das vielleicht, den Fluss so schön zu erhalten, wie er im Moment ist?

                                                                                                                            Die Tour ging zunächst 200 km auf der Kohleneisenbahn von der BAM zum Fluss, dann 700 km Rafting auf den Flüssen Algama und Uchur, und schließlich 400 km mit einem Motorboot den großen Fluss Aldan stromaufwärts bis zum Ort Tommot. Der liegt schon an der Straße nach Yakutsk.
                                                                                                                            Der Algama ist einer der schönsten Flüsse, den ich bisher befahren habe. Menschenleer, viel Wild und Fisch, mit sehr schönen Felsenufern und ca. 20 interessanten Stromschnellen. Dazu ein ungewöhnlich langer Sommer in Yakutien mit Dauersonnenschein und Hitze bis in den September hinein.

                                                                                                                            Das ist der Kohlenzug. Die Strecke führt durch wilde Taiga und über das Stanovoi-Gebirge nach Yakutien hinein.
                                                                                                                            Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:52.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Um 2 Uhr morgens wurden wir bei Kilometer 207 abgesetzt. Hier ist die Bahnlinie sehr nahe am Fluss. Und der Bahndamm ist gerade breit genug, um die Zelte neben den Gleisen aufzuschlagen.


                                                                                                                              Unsere Boote. Wie schon in den vergangen Jahren sind wir wieder zu zweit unterwegs... es finden sich einfach keine neuen Mitfahrer, die genug Zeit und Abenteuerlust mitbringen (:




                                                                                                                              Blick zurück auf das Stanovii-Gebirge, über das die Eisenbahnlinie führt. Das Kohlevorkommen liegt noch 100 km weiter nach Osten am Toko-See, dem "Baikal Yakutiens".








                                                                                                                              Der Algama führt glasklares Wasser, und das bis zu seiner Mündung nach 400 km.














                                                                                                                              Eine sehr vielversprechende Stelle zum Angeln.


                                                                                                                              Der erste Taimen. Nicht sehr groß, aber für 2 Tage reicht es zum Essen.


                                                                                                                              ...dazu die letzten Vorräte an Bier - ein Genuss!


                                                                                                                              Der Herr der Taiga ist hier überall, kein Strand ohne Bärenspuren.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Da ist etwas im Fluss!




                                                                                                                                Mein russischer Kumpel hält Bären für nutzlose Schädlinge, die man vorsorglich abschießen muss, und sei es im Vorbeifahren auf dem Fluss. Ehrlich gesagt habe ich dort selten einmal jemand getroffen, der das anders sieht. Es kam im Laufe der Jahre aber zu einem ungeschriebenen Gesetz zwischen uns, dass er mich vor jedem Schuss um Erlaubnis fragt --- die hat er aber nie bekommen, so dass er inzwischen sein Gewehr gar nicht mehr auf unsere Touren mitnimmt.
                                                                                                                                Zum Ausgleich fahre ich sein Boot durch die größten Stromschnellen, den er mag das Weisswasser nicht besonders. Für ihn ist das Angeln das Wichtigste, und da pfusche ich ihm nicht hinein - schließlich wollen wir gut essen. Für mich steht das Abenteuer in der Wildnis und die großartige Landschaft im Vordergrund, und ich angele meistens nur, wenn er nichts gefangen hat.












                                                                                                                                Der Algama windet sich hier in vielen Schleifen durch die Schluchten. Nach 2 Tagen werden wir gerade auf der anderen Seite dieser Anhöhe wieder vorbeikommen, keine 100 m entfernt von unserem jetzigen Standort.




                                                                                                                                Unser Hund heißt "Boy" und macht wohl oder übel alle Stromschnellen mit. Mein Kumpel hat ihn auf diese Tour mitgenommen, um ihn als Jagdhund an die Taiga zu gewöhnen.










                                                                                                                                Das ist die Stelle, wo wir vor 2 Tagen auf der anderen Seite waren.




                                                                                                                                Seit 3 Tagen folgt eine Stromschnelle auf die andere.


                                                                                                                                Das ist kein Taimen, sondern Lenok. Die Fische schneiden wir immer sofort, salzen und würzen die Stücke, und nach 3 Stunden sind sie essbar. Hält sich ohne Probleme ein paar Tage. Den Fisch essen wir immer roh, es schmeckt einfach klasse. Wie Sushi. Früher haben wir auch schon mal Wasabi mitgenommen.






                                                                                                                                Mein Boot ist schon 10 Jahre alt, aber immer noch sehr zuverlässig. Zur Not kann man damit auch Stromschnellen der Kategorie V befahren. Es kommt auf solchen Touren natürlich einer Katastrophe gleich, wenn die Ausrüstung verloren geht. Unsere Boote haben eine Zuladung von 400 kg und genug Sicherheitsreserve, auch wenn mal 200 l Wasser dazukommen.








                                                                                                                                Ich fahre das Boot meines Kumpels über eine größerer Stromschnelle. Sein Boot ist schwerer als meins und hat zusätzliche Luftkammern. Man merkt den Unterschied sehr deutlich und fühlt sich noch um einiges sicherer.










                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Man, der blanke Wahnsinn.

                                                                                                                                  Danke für die Berichte.

                                                                                                                                  VG
                                                                                                                                  Atze
                                                                                                                                  Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                                                                                  Abraham Lincoln

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                    • 2628
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                    Hammer Fotos
                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      • 930
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                                                                                                                                      Scheint ein etwas größerer zu sein!




                                                                                                                                      Die Stromschnellen sind vorbei. Der Algama wird breiter, fließt aber nach wie vor mit starker Strömung. Man kann sich hinlegen, die Augen schließen und sich sonnen. Wie Boy, der schläft sowieso die ganze Zeit.










                                                                                                                                      Wer ist hier vorbeigegangen? Wir waren uns nicht sicher. Am Ende der Tour in Tommot habe ich das Foto einigen Jägern gezeigt. Die haben lange diskutiert und sind dann zum Schluss gekommen, dass es sich um ein Rassomakha handelt, zu deutsch: Vielfraß. Vielleicht sind Jäger in diesem Forum, die dazu etwas sagen können?




                                                                                                                                      Der zukünftige Jagdhund verschläft den Bären am Ufer


                                                                                                                                      Was macht man aus Langeweile auf einem winzigen Boot in der grenzenlosen Taiga? Selfies!






                                                                                                                                      Nach 400 km haben wir die Mündung des Algama erreicht! Klar, dass aus diesem Anlass die Gläschen ausgepackt werden. Und die Mineralwasserflasche enthält natürlich.... genau! Traditionell gibt's einige Toasts zum Dank an den Fluss, der in den letzten Wochen unsere Heimat war, und mit dem Versprechen, einmal wiederzukommen. Das sind keine ganz leeren Worte, denn an dieser Stelle bin ich inzwischen schon zum dritten mal. Hier vereinigen sich 5 Flüsse, also komme ich vielleicht sogar noch 2 mal wieder?

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                                                        • 28.04.2014
                                                                                                                                        • 17
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                        Sehr coole Fotos und Bericht. Hab lust auf camping bekommen!

                                                                                                                                        grüße
                                                                                                                                        rosetta

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                          Weiter geht's auf dem Fluss Uchur. Es bleiben noch 100 km bis zu den ersten Menschen, eine einsame Wetterstation. Und dann nochmal 200 km bis zum Aldan, wo es das erste Dorf gibt. Der Uchur ist auch ein sehr schöner Fluss. Hier gibt es schon ein paar Jägerhütten. An eine konnte ich mich erinnern, aber die fanden wir abgebrannt vor. Später erfuhren wir, das einer aus dem Dorf sie mutwillig angezündet hat, anscheinend ein Pyromane. Er wurde verdonnert, eine neue Blockhütte zu bauen. Auf die stießen wir ein paar Kilometer flussabwärts von der zerstörten Hütte.


                                                                                                                                          Und YES - es gibt eine Banya (Sauna). Genau das, was wir nach einigen Wochen Kaltwasser zum Waschen brauchen.




                                                                                                                                          Der Hund gehört nach draußen. Übrigens auch im Winter, allerdings bauen die Jäger ihrem Hund manchmal eine eigene kleine Hütte mit Filzvorhang, damit es drinnen nicht total kalt wird.














                                                                                                                                          Dieses Foto aus dem Zelt entstand um Mitternacht. Ein Gewitter tobte stundenlang über uns. Mit echtem "Blitzlicht" aufgenommen.


                                                                                                                                          Vitamine


                                                                                                                                          Eine typische Zobelfalle. Der Köder kommt in die Konservendose. Der Zobel klettert auf den Pfahl, um an den Köder zu gelangen. Dabei schnappt das Fangeisen zu und der Zobel baumelt vom Pfahl, so dass andere Tiere nicht an ihn herankommen und das kostbare Fell beschädigen können. Inzwischen werden, anscheinend auf Druck aus Europa, "weniger grausame" Fangeisen vorgeschrieben, die den Zobel sofort töten. Die einheimischen Jäger sind darüber nicht glücklich, da die moderneren Fangeisen teurer sind.


                                                                                                                                          Die Wetterstation, die ersten Menschen. Anlass für Wodka mit Fisch. Die hier stationierten Meteorologen sind froh über jeden Besuch und hätten uns gerne zum Bleiben eingeladen. Allerdings ist es nicht so, dass sie zwangsweise an so einem entlegenen Ort Dienst tun. Auf diese ganz abgelegenen Stationen melden sich genug Freiwillige, die das Leben in der Taiga lieben. In einer Station am Fluss Kalar traf ich mal einen, dessen Traum es war, auf eine russische Wetterstation in der Antarktis versetzt zu werden. Für diese gab's aber so viele Bewerber, dass seine Chancen praktisch Null waren.






                                                                                                                                          Am letzten Tag kommt Sturm auf. Ich habe keinen Motor, und so paddle ich und paddle und werde trotzdem zurück stromaufwärts getrieben. Der Uchur ist hier schon ein sehr großer Fluss. Manchmal fragen mich Interessierte nach den Flüssen, die auf der großen Sibirienkarte so schön auf tausenden Kilometern das Land durchziehen. Ich rate davon ab. Ein zu großer Fluss macht keinen Spass und kann ohne Motor schnell zur Tortur werden. Ich komme erst wieder voran, als der Sturm etwas nachlässt, und erreiche das Dorf Chagda gerade noch bei einbrechender Dunkelheit. Da habe ich Glück gehabt, es hätte auch noch 1 Woche so weiter stürmen können. Schließlich ist hier schon tiefer Herbst.


                                                                                                                                          In Chagda suchen wir irgendeinen Transport auf dem Aldan stromaufwärts nach Tommot. Das sind nochml 400 km. Das planmäßige Passagierschiff fährt nicht. Zuerst wegen Niedrigwasser, dann wegen "technischer Gründe". Interessanterweise sprechen mich die hier lebenden Jäger und Fscher sofort auf die Sanktionen der EU gegen Russland an. Ich hatte nicht erwartet, dass das hier im hintersten Winkel Sibiriens eine Rolle spielt. Weit gefehlt. Man ist unsicher, was man von der ganzen Sache halten soll. Auf der einen Seite sind sich alle einig, dass in den russischen Fernsehkanälen nur Regierungspropaganda läuft und man aus Erfahrung nicht viel davon glauben darf. Alle schimpfen auf die Machthabenden, die vor allem an der eigene Bereicherung arbeiten. Auf der anderen Seite unterstützen Sie trotzdem mehr oder weniger die Regierung und sind doch überrascht, das die EU die Sache so ganz anders sieht. Der Gastfreundschaft tut das alles keinen Abbruch. In Tommot wiederholt sich das ganze übrigens, es hat mich wirklich überrascht. Das alles war im September, lange bevor es ernst wurde und der Rubel so stark gefallen ist.

                                                                                                                                          Jedenfalls finden wir einen Jäger, der seinen Neffen nach Tommot bringt und uns dazu. Die Fahrt auf dem Aldan ist auch sehr schön, der Fluss ist ungefähr so groß wie der Rhein und man fährt stundenlang an schönen Steilufern vorbei.








                                                                                                                                          Am Nachmittag kommt wieder Sturm auf. Das Boot schafft es nicht mehr gegen den Wind, die Wellen werden auch zu hoch. Wir müssen warten und haben Glück, das sich das Wetter später wieder beruhigt.


                                                                                                                                          Dadurch kommen wir erst sehr spät in Tommot an. Pech, der Zug ist schon weg und fährt nur alle 2 Tage. Andererseits lernen wir so durch Zufall einen Jäger kennen, der mit der Perestroika seinen Beruf wechselte und zum Fuhrunternehmer wurde, inzwischen ist er Millionär (in Dollar). Interessanter Mann, eine typische russische Erfolgsgeschichte. Er geht aber immer noch ein paarmal im Jahr in die Taiga und hat im Keller 80 Bärentatzen rumliegen. Die Chinesen haben das bisher immer gekauft, aber in diesem Jahr haben sie den Preis plötzlich stark gesenkt, deshalb hat er die Tatzen erstmal behalten. Am Bahnhof von Tommot endet dann diese Tour, genau einen Monat hat alles gedauert.

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Ist ja Wahnsinn! Kannst du bitte mal die Gesamtkosten nennen und sie ein wenig aufschlüsseln?

                                                                                                                                            Gruß Michael (war letzten Sommer auch mal 10 Minuten in Sibirien )
                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Spartaner; 23.02.2015, 00:40.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                              Vielen Dank für deinen Bericht und die Wahnsinnsfotos.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Kannst du bitte mal die Gesamtkosten nennen und sie ein wenig aufschlüsseln?
                                                                                                                                                ca. 1300 €, der größte Teil davon geht für die Flugtickets drauf

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                                                                  • 10.10.2013
                                                                                                                                                  • 12
                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                  Gratuliere Robert für die äußerst gelungene tour!
                                                                                                                                                  Wunderbare Gegend ..

                                                                                                                                                  Clemens

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    • 881
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                                                                                                                                                    Buchstäblich in 3-4 Tagen werd ich hier einen von mir übersetzten Film zeigen,in dem es sich genau um diese Gegend handelt...Aldan,Utschur und die Nebenflüsse.Da wirst du bestimmt ein Paar dir bekannte Stellen sehen.Wenn du schon auf dem Kalar warst und überhaupt in der Ecke Jakutiens...

                                                                                                                                                    Robert,du bist ein glücklicher Mensch Ich,als Russe,der in Sibirien lebt,kann mir sowas aur reinem Zeitmangel nicht leisten(Zeit ist Geld)...und du aus Deutschland.Klasse!!! Ich beneide dich einfach!

                                                                                                                                                    Zu den Spuren...ja,es könnte ein Vielfrass sein,aber auf dem Foto ist die Grösse der Abdrücke schlecht zu erkenen...???
                                                                                                                                                    https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      • 881
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                      Der zukünftige Jagdhund verschläft den Bären am Ufer
                                                                                                                                                      Hab mich totgelacht! Geiles Foto!!!
                                                                                                                                                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        • 881
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                        Mein russischer Kumpel hält Bären für nutzlose Schädlinge, die man vorsorglich abschießen muss, und sei es im Vorbeifahren auf dem Fluss. Ehrlich gesagt habe ich dort selten einmal jemand getroffen, der das anders sieht.
                                                                                                                                                        Dazu möchte ich noch was sagen...
                                                                                                                                                        "nutzlose Schädlinge"...das sind sie auch Aber sie so im Vorbeifahren abzuknallen wäre absolute Verachtung gegenüber der anderen Menschen,der Vorschriften und überhaupt ein schreckliches Verbrechen.Das macht keiner...kein NORMALER Mensch.Ob du den Bären gleich umlegst oder nicht ist noch eine sehr grosse Frage.Eher nicht. Und das Regel lautet:entweder tötest du den Bären,oder er tötet dich...oder den nächsten Menschen,den er sieht.Verletzte (insbesondere von Menschen verletzte) Bären sind tödlich gefährlich. Es sind auf gar keinen Fall lustige Zielscheiben für gelangweilte Shooter(das Wort Jäger passt hier nicht)...Das wissen leider nicht alle Die Meisten...aber es gibt hm...wie soll ich die Exemplare nennen...die das nicht wissen und eine Waffe für ein Spielzeug halten
                                                                                                                                                        https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                          • 29.08.2009
                                                                                                                                                          • 1371
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                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                          Eine fantastische Tour. vielen Dank für deine Berichte aus diesem für mich exotischen Weltteil... Sehr reizvolles Wildwasser! Die Boote scheinen ja sehr stabil zu sein. Tolle WW Fotos in Action ( mit was für einer Kamera hast du die den gemacht?)
                                                                                                                                                          Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                                                                                            • 06.06.2009
                                                                                                                                                            • 87
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                            auch von mir ein dickes danke für die tollen berichte und fotos. bis jetzt immer zu fuß unterwegs, aber das da macht einem echt laune auf boot und wasser und sibirien....

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                              • 930
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                              Zitat von Pielinnen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                              Tolle WW Fotos in Action ( mit was für einer Kamera hast du die den gemacht?)
                                                                                                                                                              Die trockenen Fotos mit Sony RX100. Sie passt in die Hosentasche und gibt gute Bildqualität. Die Weisswasser-Fotos mit einer alten Panasonic DMC-FT3. Die ist wasserdicht, ich schnalle sie mit einem Riemen an die Schwimmweste und lasse das Video laufen. Die Fotos sind dann Einzelaufnahmen aus dem Video, deshalb ist die Qualität nicht so gut.

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                • 930
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                Aber sie so im Vorbeifahren abzuknallen wäre absolute Verachtung gegenüber der anderen Menschen,der Vorschriften und überhaupt ein schreckliches Verbrechen.Das macht keiner...kein NORMALER Mensch.
                                                                                                                                                                Ja, es wäre schön wenn alle so denken würden wie du. Über die Jahre hinweg hab ich mit ganz verschiedenen Leuten ziemlich oft die Erfahrung gemacht: was zufällig vor die Flinte kommt, wird abgeknallt. Finde ich persönlich nicht schön. Aber noch akzeptabel, wenn man das erlegte Wild dann wenigstens verwertet. Wenn man das Fleisch aber einfach liegen lässt, ist es schon total sinnlos. Auf einer Tour war so ein Typ aus Krasnoyarsk, der hat vom Boot aus eine Elchkuh erlegt, die durch den Fluss schwamm. Er hat aber mit dem Schuss nicht gewartet, bis sie richtig am Ufer war. So lag sie halb im Wasser, auch für 3 Männer war es unmöglich, den Kadaver an Land zu hieven. Also haben wir sie im Wasser ein bisschen zerlegt und soviel Fleisch genommen, wie man für 3 Wochen gebrauchen kann. Von den 400 kg haben wir vielleicht 5% genommen, hauptsächlich die riesige Leber. Wir haben sie geräuchert und 3 Wochen davon gegessen. Aber ich fand es trotzdem schade, das riesige Tier nur wegen der Leber zu erlegen. Und in der letzten Woche der Tour gerieten wir in die große Herbstwanderung der nördlichen Rentiere, die mussten dabei auch unseren Fluss überqueren. Und wieder schießt der Typ, will ein Junges erlegen und trifft aber die Mutter. Von der haben wir dann gerade mal 2 Keulen mitgenommen, wohin sollten wir mit dem ganzen Fleisch? Es bleibt für die Wölfe liegen. Solche Leute gibt es, leider.
                                                                                                                                                                Für Wölfe werden von der Regierung zumindest in Yakutien übrigens immer noch Abschussprämien gezahlt, sogar ziemlich hohe. Wie die Bären werden sie als nutzlos angesehen, als Konkurrenz für die Jäger. Also der Gedanke, das die Natur ein Gleichgewicht hat, bei dem auch die großen Raubtiere ihre Funktion erfüllen, der ist in RU nach meiner Erfahrung schon ziemlich umstritten.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                  • 930
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                  Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                  Ich,als Russe,der in Sibirien lebt,kann mir sowas aur reinem Zeitmangel nicht leisten(Zeit ist Geld)
                                                                                                                                                                  Mitkommen! Vielleicht im August an den Kalar.

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                    • 881
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Also der Gedanke, das die Natur ein Gleichgewicht hat, bei dem auch die großen Raubtiere ihre Funktion erfüllen, der ist in RU nach meiner Erfahrung schon ziemlich umstritten.
                                                                                                                                                                    Also,wenn man sich so in Jagdforen unterhält,hat man das Gefühl,dass es nicht der Fall ist.Im Prinzip verstehen die Meisten schon,dass bestimmte Grenzen nicht überschritten werden dürfen.Das was du erzählst,das kenne ich..aber meistens von New-reichen Russen/Beamten etc.,also von den neuen "Herren des Lebens" hier(ich denke nicht,dass du so eine Einstellung von den hiesigen Jägern kennst),so ein Verhalten zeigen sie überall,sei es in einer Stadt auf nem Parkplatz oder in der Taiga."Mir ist alles erlaubt!!!".Und solche Touren können sich "durchschnittliche Russen"(wenn ich so sagen darf) normalerweise nicht leisten.1 Monat in der Taiga + 10 Tage mit Zug(hin-und zurück),also 1,5 Monate...um einfach mal nach Jakutien zum Angeln zu fahren...hmmmm...ist ja schon etwas kompliziert(nicht teuer!...kompliziert).Ich denke du verstehst was ich meine,und die Familie möchte auch zum Meer(wieder Zeit und Geld)...also solche Unternehmen sind auch für Russen nicht gerade leicht zu machen,wenn man kein "übriges Geld" hat(also,es ist was für Leute,die "etwas mehr" haben...und hier in RUS gibt es sehr selten "sauber verdientes "viel Geld"")...Ich will jetzt auf gar keinen Fall jämmern Um Gottes Willen! Darum geht es überhaupt nicht. Ich möchte jetzt nur zum Punkt № 1 zurückkommen.Deine ehemalige Mitfahrer Was waren sie? Ich kenne die Verhaltensweise- Mal schnell was schnappen,was "schlecht angekettet ist" und was danach kommt - ist mir doch wurscht! Bei uns(um Tjumen herum) werden auch manchmal bis zu 10-15 Rehe ...eben! ERSCHOSSEN! Und Gott sei dank,manchmal kommt einer oder der andere danach in den Knast. Aber nur selten((((
                                                                                                                                                                    Wer sich sowas erlaubt,weiss auch,dass er unbestrafbar ist.Und das hasse ich in RUS.
                                                                                                                                                                    Und solche Menschen auch.Was du erzählt hast...solchen Typen würde ich nicht mehr die Hand reichen.



                                                                                                                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Mitkommen! Vielleicht im August an den Kalar.
                                                                                                                                                                    Gerne! Aber nicht 2015 Ich hab hier auch mein Waldhaushalt,das versorgt werden muss.Neue Hütte,Wild anfuttern(hab schon seit 3 Jahren kein Schalenwild erlegt),Pilze usw. Ich warte bis mein Sohn etwas grösser wird (jetzt 6),dann werd ich ihm Jakutien zeigen.Jetzt ist`s für mich...wie ich schon sagte...kompliziert.

                                                                                                                                                                    Ah...immer diese Ausreden
                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von sibirier; 26.02.2015, 19:35.
                                                                                                                                                                    https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                      • 29.08.2009
                                                                                                                                                                      • 1371
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                      Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      ....Jetzt ist`s für mich...wie ich schon sagte...kompliziert. Ah...immer diese Ausreden
                                                                                                                                                                      Nett umschrieben. Beruhigend dass es nicht nur mir so geht.
                                                                                                                                                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        • 930
                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                        #84
                                                                                                                                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                        Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                        Und solche Touren können sich "durchschnittliche Russen"(wenn ich so sagen darf) normalerweise nicht leisten.
                                                                                                                                                                        Ja, du hast mit allem recht, aber hier würde ich sagen, das siehst du zu pessimistisch. Die meisten Leute, die ich so treffe, sind keine "kleinen Oligarchen" sondern total durchschnittlich. Im russischen Internet gibt's ja tausende solcher Gruppen mit Berichten über ihre Flussfahrten. Klar, als Urlaub kriegen sie normalerweise max. 4 Wochen zusammen, und viele fahren dann wirklich z.B. vom Ural nach Yakutien 5 Tage mit der Eisenbahn billigste Klasse und 5 Tage zurück, also bleiben 2-3 Wochen für den Fluss. Ich bin wegen dem Visum normalerweise auch auf 30 Tage begrenzt. Solche "Neureichen" und Beamtentypen, die du erwähnt hast, gehen wohl eher auf kommerziell organisierte Angeltouren per Helikopter, und da kostet 1 Woche schon mindestens das dreifache von meinem Monat. Einmal habe ich an einem total abgelegenen Ort wirklich so eine Gruppe mit ihrem Helikopter getroffen. Aber..... wie sich herausstellte, waren es Österreicher.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                          • 29.06.2014
                                                                                                                                                                          • 1003
                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                          Ich lese alle diese Tourenbereiche hier und auch vom Sibirier immer mit großer Faszination, und würde solche Touren ja auch selber machen. Dass ich in Rus. geboren bin und einigermaßen Russisch spreche würde da helfen, aber irgendwie habe ich auch Hemmungen weil ich denk Eindruck habe nicht zu wissen "wie Sachen funktionieren". Von entfernten Verwandten / Bekannten bekomme ich immer mit wie man viele Dinge in Russland regelt, entweder über "eine Hand wäscht die andere", Bestechung o.ä. und da muss man sich ja eigentlich mit den Gepflogenheiten auskennen (wen, wie viel, wen nicht, wer ist Mafia etc.)
                                                                                                                                                                          Glaube immer, als Muttersprachler würde man mir mit geringerer "Toleranz" begegnen wenn man sich falsch verhält als wenn man Ausländer ist bei dem man ein Auge zudrücken würde ;)
                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Freierfall; 27.02.2015, 13:11.

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            • 881
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Im russischen Internet gibt's ja tausende solcher Gruppen mit Berichten über ihre Flussfahrten.
                                                                                                                                                                            Ja,klaro! Da hast du recht.Ich meinte nur in der Richtung "wer sich rumballern erlaubt" Diejenige,die mit Zug billiger Klasse dahin fahren,knallen da nicht alles ab,was vor die Flinte kommt Ich denke nicht.Das sind meist "reine Touristen",die überhaupt keine Waffe dabei haben.Und wenn,dann schon nur als "Selbstverteidigungsmittel".

                                                                                                                                                                            OT:
                                                                                                                                                                            Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Von entfernten Verwandten / Bekannten bekomme ich immer mit wie man viele Dinge in Russland regelt, entweder über "eine Hand wäscht die andere", Bestechung o.ä. und da muss man sich ja eigentlich mit den Gepflogenheiten auskennen (wen, wie viel, wen nicht, wer ist Mafia etc.)
                                                                                                                                                                            Mach dir kein Kopf drüber Wen sollte man da,in der Taiga,bestechen? Den Herren?(Bär) Es ist in westlichen Medien einbisschen übertrieben,was die russische Korruption/ Mafia() angeht...und von den Verwandten/Bekannten hast du auch längst veraltete Info bekommen,wann sind sie denn ausgereist?Sie kennen ja das heutige Russland gar nicht.Die Geschichten,wo Menschen quasi auf der Strasse von der Polizei geschnappt wurden,verprügelt und mussten sich dann "freikaufen" gehören den wilden 90-ern.Sowas ist jetzt einfach unvorstellbar.Und generell mit der Kriminalität ist es hier viel besser geworden.Das Land ist kaum gefährlicher als Thailand oder Türkei.
                                                                                                                                                                            Und ich...ich hab das letzte Mal einen Verkehrspolizisten vor 7-8 Jahren bestochen Und ich wurde dazu nicht gezwungen.Ich habe angeboten
                                                                                                                                                                            https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              • 5411
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                              Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                              Das Land ist kaum gefährlicher als Thailand oder Türkei.
                                                                                                                                                                              Ts ts ts, Sibirier, das kannst du gar nicht abschätzen. Andere wissen es besser. Westliche "Friedensforscher" stellen Russland in eine Reihe mit dem Kongo oder Pakistan, 2 Stufen unterhalb von Türkei oder Thailand.
                                                                                                                                                                              Siehe "Global Peace Index".
                                                                                                                                                                              Und das war Stand 2011. Heute mit dem Ukrainekonflikt sehen diese Experten Russland wahrscheinlich in der Afghanistan-Irak-Sudan-Somalia-Liga.

                                                                                                                                                                              Peace, Michael

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                • 930
                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                Von entfernten Verwandten / Bekannten bekomme ich immer mit wie man viele Dinge in Russland regelt, entweder über "eine Hand wäscht die andere", Bestechung o.ä. und da muss man sich ja eigentlich mit den Gepflogenheiten auskennen (wen, wie viel, wen nicht, wer ist Mafia etc.)
                                                                                                                                                                                Ich glaube, hier muss man unterscheiden zwischen der allgemeinen Korruption und dem, was du als Reisender davon zu Gesicht bekommst.

                                                                                                                                                                                Ich habe ein paar russische Freunde, die mir zu diesem Thema immer mal wieder die neuesten Geschichten aus ihrem Leben erzählen Wer nicht "schmiert", wartet eben 2 Jahre auf den Anschluss von Gazprom für seine Firma, oder bekommt eine Steuerüberprüfung mit maximalen Schikanen, oder muss den illegal gefangenen Fisch an den Inspektor abgeben. Bestechung wird teils gefordert, teils angeboten, beide Seiten machen bei dem Spiel mit.

                                                                                                                                                                                Als Reisender wirst du von diesem System kaum etwas bemerken. Das hat sich in den letzten 10 Jahren gebessert. Das mit der Verkehrspolizei ist ein gutes Beispiel. Früher war es ganz normal, dass sie dich auf der Fahrt von Moskau nach Ekaterinburg 20 mal stoppten, um nach einem Vorwand zu suchen, ein Scheinchen von dir zu bekommen. Heute kann man Hunderte von Kilometern am Stück fahren, ohne angehalten zu werden. Ausnahme ist noch der Nordkaukasus um Tschetschenien, Ossetien. Aber das ist auch wegen der unsicheren Lage dort, da stehen z.T. Panzer an den checkpoints.

                                                                                                                                                                                Eine Situation, die dir heute auf einer Reise begegnen kann, ist z.B.: du willst nach der Tour dein Boot bei der Eisenbahn als Gepäck aufgeben. Da gibt es Vorschriften, wie das Gepäck in Säcke eingenäht werden muss. Du hast keinen Sack und keine Nadel, aber bei der Eisenbahn-Frachtabteilung haben sie das alles. Sie wollen dir aber nicht helfen, es sei denn... Oder du möchtest auf einem Kohlenzug mitfahren, um an deinen Fluss zu gelangen. Ist natürlich nicht erlaubt, aber es findet sich ein Weg und als Dank hinterlässt man seinem Helfer eine Flasche Wodka. Es sind also eher harmlose Situationen und kein Grund, vor Reisen nach RU zurückzuschrecken, vor allem wenn man die Sprache versteht.

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  • 5411
                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  Ich glaube, hier muss man unterscheiden zwischen der allgemeinen Korruption und dem, was du als Reisender davon zu Gesicht bekommst.

                                                                                                                                                                                  .... es findet sich ein Weg und als Dank hinterlässt man seinem Helfer eine Flasche Wodka. Es sind also eher harmlose Situationen und kein Grund, vor Reisen nach RU zurückzuschrecken, vor allem wenn man die Sprache versteht.
                                                                                                                                                                                  Harmlos ok, aber nicht immer so billig. Mich wollten "Sie" letztes Jahr um ~255€ zusätzlich erleichtern. Das ließ sich zwar dann mit einiger Verhandlung deutlich senken, aber ich war doch erstaunt. Genaueres erzähle ich hier nicht, ich möchte ja vielleicht doch noch mal da hin.

                                                                                                                                                                                  Gruß Michael

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                    • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                    • 319
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    Hab lange auf den Bericht gewartet, danke fürs teilen! Nach den Bildern bekomm ich jetzt erst recht Lust auf ein Rafting in der Gegend, Algama ist ein super Tipp. Aber 700 km Rafting, dazu An-/Abreise innerhalb eines Monats? Da muss ja der Fluss durchweg ziemlich flott gewesen sein. Gab es eigentlich noch einen Trek/Fahrweg neben dem Kohlezug? Nach den google-Satbildern muss es zumindest in der Bauphase einen gegeben haben.

                                                                                                                                                                                    Was die Korruption in Russland angeht, kann ich nur bestätigen, dass man davon auf Reisen so gut wie nichts zu Gesicht bekommt. Und auch mir ist aufgefallen, dass sich in den letzten 10 Jahren vieles verbessert hat.
                                                                                                                                                                                    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                    Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                                                                                                      • 29.06.2014
                                                                                                                                                                                      • 1003
                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Eine Situation, die dir heute auf einer Reise begegnen kann, ist z.B.: du willst nach der Tour dein Boot bei der Eisenbahn als Gepäck aufgeben. Da gibt es Vorschriften, wie das Gepäck in Säcke eingenäht werden muss. Du hast keinen Sack und keine Nadel, aber bei der Eisenbahn-Frachtabteilung haben sie das alles. Sie wollen dir aber nicht helfen, es sei denn... Oder du möchtest auf einem Kohlenzug mitfahren, um an deinen Fluss zu gelangen. Ist natürlich nicht erlaubt, aber es findet sich ein Weg und als Dank hinterlässt man seinem Helfer eine Flasche Wodka. Es sind also eher harmlose Situationen und kein Grund, vor Reisen nach RU zurückzuschrecken, vor allem wenn man die Sprache versteht.
                                                                                                                                                                                      An genau sowas dachte ich, aber ja, das hat noch so eine irrationale Komponente, gerade aus den Storys meiner Eltern die '94 mit mir ausgewandert sind
                                                                                                                                                                                      Russland bereisen steht bei mir fest auf der "To-Do" Liste für die Zukunft, wenn auch noch unkonkret^^

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                        • 930
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                        Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        700 km Rafting, dazu An-/Abreise innerhalb eines Monats? Da muss ja der Fluss durchweg ziemlich flott gewesen sein. Gab es eigentlich noch einen Trek/Fahrweg neben dem Kohlezug?

                                                                                                                                                                                        Was die Korruption in Russland angeht, kann ich nur bestätigen, dass man davon auf Reisen so gut wie nichts zu Gesicht bekommt. Und auch mir ist aufgefallen, dass sich in den letzten 10 Jahren vieles verbessert hat.
                                                                                                                                                                                        Ja die Strömung war durchweg gut. Man brauchte nicht einmal viel zu paddeln. Auch im Vorjahr am Vitim waren 800 km in 3 Wochen kein Problem, obwohl da die Strömung oft sehr gering ist. Scheint so eine Faustregel zu sein, ca. 250 km pro Woche ist bei gutem Wetter machbar. Je weiter flussabwärts, desto mehr Kilometer pro Tag. Für die 300 km auf dem Uchur braucht man immer 5-6 Tage, solange der Wind dich nicht stoppt.
                                                                                                                                                                                        Es gibt auch eine Schotterstraße neben der Eisenbahn mit regelmäßigem Lkw-Verkehr, die Arbeiter werden so zur Kohlemiene gebracht. Ich kann aber nicht sagen, ob die Security dort ein Fahrrad durchlassen würde. Die sind ziemlich streng, unsere Pässe wurden fotografiert und wir wären ohne unseren lokalen Helfer möglicherweise gar nicht bis zur Bahnlinie durchgelassen worden.

                                                                                                                                                                                        Zum Thema Korruption ist mir noch eingefallen, dass Visafragen gerne dafür benutzt werden. Man muss ja das Visum mit seinem Gastgeber bei der Post registrieren lassen, und eigentlich müsste man sich bei Ortswechseln nach ein paar Tagen auch erneut registrieren. Von Uniformierten halte ich mich in RU generell fern, ich habe da schon ein paar üble Geschichten erlebt. An Flughäfen lässt sich der Kontakt aber nicht vermeiden. Bei Inlandsflügen schnappen sie sich gerne ganz gezielt die Ausländer, egal ob westliche Touristen oder Gastarbeiter aus Tajikistan, und suchen dann speziell bei der Registrierung des Visums. Die wissen genau: falls bei deinem Visum irgendetwas auch nur zweifelhaft ist, und du willst deinen Flug nicht verpassen, dann...
                                                                                                                                                                                        Auch die Vergabe von russischen Visa ist ein Thema für sich, mit vielen total korrumpierten Varianten.

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          Anfänger im Forum
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                                                                                                                                                                                          • 12
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                          Auch die Vergabe von russischen Visa ist ein Thema für sich, mit vielen total korrumpierten Varianten.
                                                                                                                                                                                          Hallo Robert,

                                                                                                                                                                                          erzähl doch bitte mehr davon!!

                                                                                                                                                                                          wie ist das jetzt mit der Registrierung, hatte in den letzten Jahren den Eindruck dass das eh keinen mehr interessiert bei der Ausreise.

                                                                                                                                                                                          Clemens

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                                                            • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                            • 319
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            Falls ich mich also zur Algama aufmachen sollte, dann wäre wohl ein Plan B nicht schlecht... könnte ja sein, dass man auch mit einer Flasche Vodka als Passierschein nicht durchkommt.

                                                                                                                                                                                            Zum Thema Visa: ich war bisher neun mal in Russland, einige Male auch länger als 30 Tage, und hab mich noch nie registriert. Solange man nicht 3 Tage am selben Ort bleibt, ist das wohl auch nicht notwendig, aber im Ernstfall hätte ich auch nicht nachweisen können, dass ich mich jeden Tag weiterbewegt habe. Bei Kontrollen unterwegs oder spätestens bei der Ausreise hat das aber nie zu Problemen geführt. Nur einmal wurde ich bei Ankunft in Moskau nach einer Registrierung gefragt, aber da ich erst am selben Tag ankam (Einreisestempel), auch hier kein Problem. Zum Verhängnis wurde mir letzten Herbst erstmals das dreimonatige Geschäftsvisum (ohne weiteres bei russischen Reisebüros zu bekommen), denn im Grunde war ich ja Tourist. Dass ich da am Ende 50 Euro (Minimal-)Strafe zahlen musste, hatte aber nichts mit Korruption zu tun, das war einfach ein penibler bürokratischer Akt, als man bei einer Kontrolle entschied, dass das nicht rechtens sei. Da gab es weder eine Situation, noch eine Chance zum Bestechen. Allerdings frage ich mich dann, wieso ich in Deutschland ohne geschäftlichen Hintergrund einfach so ein Geschäftsvisum bekommen kann...
                                                                                                                                                                                            „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                            Meine bisherigen Reisen

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                              • 930
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                              Zitat von ratschan Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                              wie ist das jetzt mit der Registrierung, hatte in den letzten Jahren den Eindruck dass das eh keinen mehr interessiert bei der Ausreise.
                                                                                                                                                                                              Man kann es drauf ankommen lassen und sich nicht innerhalb von 7 Arbeitstagen registrieren lassen (bei Ortswechsel auch erneut registrieren lassen). Dann handelst du gegen das Gesetz. Bei der Ausreise interessiert der fehlende Stempel nach meiner Erfahrung keinen, das Risiko liegt bei Inlands-Kontrollen. Das System, auch die Gefahr durch korrupte Miliz, ist hier ganz gut beschrieben: http://realrussia.co.uk/Visas/Russian/Registration

                                                                                                                                                                                              Der "einfachste" Weg, gesetzestreu zu handeln, ist die Variante, die Registrierung am Anfang der Reise mit deinem Gastgeber bei der Post vornehmen zu lassen. Es ist eine dämliche Bürokratie und erfordert penibles Ausfüllen von Formularen und regelmäßig 1 Stunde Zeit für den ganzen sinnlosen Vorgang. Aber dann ist es auch für den Rest der Reise erledigt. Du hast dich z.B. mit Geschäftsreisevisum für 90 Tage registriert und sagst bei jeder Kontrolle an einem neuen Ort, dass du noch keine 7 Tage dort bist. Da kann dir normalerweise niemand etwas anhaben.

                                                                                                                                                                                              Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                              Zum Verhängnis wurde mir letzten Herbst erstmals das dreimonatige Geschäftsvisum (ohne weiteres bei russischen Reisebüros zu bekommen), denn im Grunde war ich ja Tourist. Dass ich da am Ende 50 Euro (Minimal-)Strafe zahlen musste, hatte aber nichts mit Korruption zu tun, das war einfach ein penibler bürokratischer Akt, als man bei einer Kontrolle entschied, dass das nicht rechtens sei. Da gab es weder eine Situation, noch eine Chance zum Bestechen. Allerdings frage ich mich dann, wieso ich in Deutschland ohne geschäftlichen Hintergrund einfach so ein Geschäftsvisum bekommen kann...
                                                                                                                                                                                              Genau! Hast du dein Geschäftsreisevisum beim Reisebüro umsonst bekommen? Nein, und billig ist das nicht. Mit deinem Geld wurde in RU etwas bewirkt, z.B. eine fiktive Geschäftseinladung? ;)
                                                                                                                                                                                              Mit der Registrierung hättest du dir die 50 Euro Strafe wohl gespart. Denn du warst doch im Sayan geschäftlich bei der Ausarbeitung einer neuen Reiseroute für Extrem-Touristen aus Deutschland unterwegs... Wer soll da an deinem Visum etwas auszusetzen haben?

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                                • 319
                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                #96
                                                                                                                                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                Denn du warst doch im Sayan geschäftlich bei der Ausarbeitung einer neuen Reiseroute für Extrem-Touristen aus Deutschland unterwegs... Wer soll da an deinem Visum etwas auszusetzen haben?
                                                                                                                                                                                                Haha, genau das hab ich denen auch erzählt, als ich merkte, dass ich meinen Geschäftsreisenden-Status begründen muss. Hat aber leider nicht gereicht, die wollten Verträge sehen, die hatte ich aber nicht (blöderweise auch nicht mal die Einladung, die gabs früher noch zum Visum dazu). Dass mit dieser Visavariante Geld gemacht wird, war mir schon klar - man bezahlt und bekommt was dafür. Aber ich hatte auch erwartet, dass das Ganze dann in Russland gültig ist... Naja, für die nächste Tour wird erstmal wieder ein normales 30 Tage-Touristvisum ausreichen (müssen).
                                                                                                                                                                                                „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                                Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                                                                                                                  • 881
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                  OT:
                                                                                                                                                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                  Eine Situation, die dir heute auf einer Reise begegnen kann...
                                                                                                                                                                                                  Ich fahre hier mit Zügen sehr oft,man kann fast sagen,dass ich in denen lebe
                                                                                                                                                                                                  Was mich immer lustig macht...Seit 1-2 Jahren ist das Rauchen in russ. Zügen generell verboten.Aber! Es ist ja Russland Beim Einsteigen wirst du von der Waggonschaffnerin gleich drauf hingewiesen,dass es verboten ist(ich bin Nichtraucher,mir ist wurscht),aber wenn du bei ihr einen Magnet(diese blöde Bildchen für Kühlschranktüre) mit nem RJD-Logo drauf für 100 Rubel kaufst,kannst du rauchen so viel und so lange,wie du willst Und wenn du noch einen Lotterieschein von RJD kaufst,dann wirst du sofort der beste Freund des Menschen ubd wenn`s dir nachts langweilig wird,kannst du gern bei ihr vorbeischauen Die Tussies! Die mag ich,sie sind so lustig.
                                                                                                                                                                                                  https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                    • 930
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                                                                                                                                                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien



                                                                                                                                                                                                    Fotobericht, bitte!

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                                                                                                                                                                                                      • 881
                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                      OT:
                                                                                                                                                                                                      Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                      Die Tussies! Die mag ich,sie sind so lustig.
                                                                                                                                                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                      Fotobericht, bitte!
                                                                                                                                                                                                      Nein,nein!!! Um Gottes Willen! Ich liebe sie nur rein theoretisch Es wird keinen Bericht geben
                                                                                                                                                                                                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                        • 930
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        (Yakutien-Habarovsk) 2015


                                                                                                                                                                                                        Auf dem Eisfluss zu den Gletschern des Suntar Hayata. 50 Tage in Sibirien.

                                                                                                                                                                                                        Der Osten Yakutiens wird von riesigen, bei uns wenig bekannten Gebirgsketten durchzogen. Hier beginnt man zu ahnen, wie unsere Alpen zur Zeit des Ötzi vor 5.000 Jahren einmal ausgesehen haben mögen: unberührte, fast menschenleere, grandiose Natur.





































































                                                                                                                                                                                                        Die wenigen Touristen, die in diese Urlandschaft vordringen, sind auf sich allein gestellt. Es gibt keine Bergrettung, Rangerstationen, Notunterstände, Wanderwege. Auf menschliche Spuren stößt man selten: ein verlassenes Lager der Rentierzüchter, eine halbverfallene Jägerhütte, eine seit Jahrzehnten aufgegebene Wetterstation - und dann wieder viele Tagesreisen lang nichts.









                                                                                                                                                                                                        Eine dieser vergessenen Berglandschaften ist das Suntar Hayata, dessen zentrale Gletscher so weit abseits der menschlichen Besiedlung liegen, dass sie erst in den 1940er Jahren von Flugzeugen aus für die moderne Geografie entdeckt wurden. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, diesen Gebirgszug einmal zu durchqueren. Einen Reisepartner fand ich über die outdoorseiten: Richard war schon mehrmals mit dem Fahrrad in Russland unterwegs und hatte dabei Lust auf eine echte Wildnistour bekommen.



                                                                                                                                                                                                        Unsere Route sollte von Oimyakon, dem legendären Kältepol Sibiriens, nach Süden über das Suntar Hayata Gebirge bis nach Ohotsk am Pazifischen Ozean führen. Als Höhepunkt planten wir den Besuch der zentralen Gletscherregion und nach Möglichkeit die Besteigung des Mus Haya. Mit knapp 3000 m ist er der höchste Gipfel des Gebirges. Aber 3000 m im Osten Sibiriens können sich je nach Jahreszeit rasch wie 5000 m im Pamir anfühlen... und die Jahreszeit sollte auf unserer Tour dann auch zur großen Herausforderung werden.



                                                                                                                                                                                                        In der eisfreien Saison von Juli bis September weist die Route keine nennenswerten Schwierigkeiten auf. Sie beginnt mit einem Trek von 150 km den Fluss Suntar aufwärts bis zum Bergpass. Wer seine Ausrüstung nicht selber tragen will und das nötige Kleingeld mitbringt, kann für diese Etappe sogar mit etwas Glück bei den Oimyakoner Rentierzüchtern Lastpferde anheuern. Aber auch ohne Pferde ist der Weg am Suntar entlang in der eisfreien Zeit recht einfach - lediglich zwei kleine Canyons sind dabei zu überwinden.











                                                                                                                                                                                                        Der 2000 m hohe Pass vom Suntar zum Fluss Yudoma auf der anderen Seite der Berge ist leichtes Trekking ohne große Steigungen. Der 50 km Abstecher ins Hochgebirge zu den Gletschern ist schon wesentlich anspruchsvoller, weist aber nach der Schneeschmelze auch keine außergewöhnlichen Hindernisse auf. Die Besteigung der Gletscher und des Mus Haya selber erfordert Steigeisen, auf Seilsicherung kann man bei Wahl des Aufstiegswegs über den Südgrat aber verzichten.



































                                                                                                                                                                                                        Die abschließenden 600 km Rafting zurück zum besiedelten Gebiet sind technisch ebenfalls problemlos. Die wenigen Stromschnellen sind nicht der Rede wert, allerdings muss man bei starker Strömung vielen Totholz-Hindernissen ausweichen. Man kann sehr lange auf dem Yudoma bis zur ersten Siedlung raften oder, wie wir es planten, unterwegs über eine niedrige, versumpfte Wasserscheide in Richtung Ohotsk zum Meer abbiegen.





































                                                                                                                                                                                                        Bären sind auf der ganzen Strecke eine Gefahr, auch oben in den Bergen. Da man als Ausländer normalerweise keine Waffe dabei haben wird, muss man sich hier mit zweifelhaften Abschreckungsmitteln wie Fackeln oder Knallfröschen begnügen, die mehr der eigenen Beruhigung dienen. Ohne Waffe ergeben Ausrüstung und Lebensmittel für anderthalb Monate ein Startgewicht von ca. 65 kg.





                                                                                                                                                                                                        Unsere Tour war insofern etwas Besonderes, als sie in der Vorsaison startete. Die Einheimischen und Touristen, die schon mal in dieser Wildnis waren, hielten ein Durchkommen in dieser Jahreszeit für unwahrscheinlich und gaben uns den Rat, nicht vor Juli loszugehen. Ideal sind die Monate nach der Schneeschmelze August und September, wo kein Hochwasser mehr droht. Doch wegen Richards Urlaubszeiten hatten wir diesen Spielraum nicht. Und es reizte uns auch, etwas zu probieren, was noch keiner vor uns gemacht hatte. Das Eis des Suntar brach am 27.5. auf, und 4 Tage später gingen wir los.

                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 20:02.

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                          • 2628
                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                          Einige Fragen hätte ich noch:

                                                                                                                                                                                                          1) Wie habt ihr euer 65 kg Startgewicht geschleppt?

                                                                                                                                                                                                          2) Was und wieviel Proviant hattet ihr pro Tag mit?

                                                                                                                                                                                                          2) Hattet ihr normale Packrafts und habt ihr die im ersten Teil der Tour auf dem Rücken geschleppt?

                                                                                                                                                                                                          3) Du schreibst die ersten 150 km den Fluss Suntar aufwärts ist auch mit Packpferden machbar. Führt da ein Trail lang oder wie ist die Wegbeschaffenheit?

                                                                                                                                                                                                          3) Zur Bärengefahr: Gehen die Russen normalerweise nur mit Waffen in die Wildnis? Kennt man dort kein Pfefferspray, wie z.B. in Nordamerika?
                                                                                                                                                                                                          Habt ihr Bärenvorsichtsmaßnahmen getroffen, wie z.B. Euer Essen nachts auf Bäumen gehängt oder 100 m abseits vom Zelt gelagert?
                                                                                                                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                            • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                            • 930
                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                            Auf dem Eisfluss zu den Gletschern des Suntar Hayata. 50 Tage Sibirien.

                                                                                                                                                                                                            Anfangs kamen wir überraschend gut voran, aber bald wurden trügerisches Flusseis, reißendes Hochwasser, und später dann unglaublicher Tiefschnee in den Bergen zu formidablen Hindernissen. Wo andere Touristen im Sommer problemlos eine Tagesetappe von 12 km Treideln geschafft hatten, kamen wir im Juni oft nur 3-4 km voran. Wir kämpften uns buchstäblich Meter für Meter den Suntar aufwärts, immer die weiße Wand der Schneegipfel am Horizont als Ziel vor Augen. Der Gegensatz zwischen Eis und Frühling brachte ungewöhnliche, großartige Landschaftspanoramen, und der einzige Wermutstropfen war, dass wir mit jedem Tag mehr in Rückstand zu unserem Zeitplan gerieten. Letztendlich musste Richard deshalb die Hochgebirgsetappen sogar ganz streichen und nach Ohotsk vorauseilen, sonst hätte er seinen Urlaub überzogen.




                                                                                                                                                                                                            Wir müssen unsere Ausrüstung 3 Tage lang zum Fluss trage. Jeder hat 2 Rucksäcke.


                                                                                                                                                                                                            Die Mücken sind noch nicht so schlimm. Ab Juli wird es ernst, wenn der Nachtfrost ausbleibt.


                                                                                                                                                                                                            Mein Boot wiegt 7 kg, die Konstruktion ist sehr gut geeignet für kombiniertes Trekking-Rafting.










                                                                                                                                                                                                            Hier ist der Fluss zu, wir müssen aufs Eis. Wird das Material der Boote das aushalten?


                                                                                                                                                                                                            Wir versuchen, das reißende Hochwasser im überfluteten, vereisten Wald zu umgehen.




                                                                                                                                                                                                            Bei massivem Eisgang und Hochwasser weichen wir auf kleine Nebenströme aus.


                                                                                                                                                                                                            Immer öfter bleibt nur das Umtragen von Steiluferabschnitten übrig. Das kann Stunden dauern.






                                                                                                                                                                                                            Eine Stelle ganz ohne Eis. So einfach wie hier wäre das Treideln im Sommer überall: unser Ufer ist von umgestürzten Bäumen blockiert, also wechseln wir auf die Gegenseite. Eine Seite ist normalerweise immer frei, außer in den Canyons.








                                                                                                                                                                                                            So dick ist das Eis auf dem Fluss. Aber nicht überall, wir müssen am Ufer oft auf "Eisbalkons" gehen, die meterweit unterspült sind. Es gibt auch gefährliche Eislöcher, die man im trüben Wasser nicht sieht.






                                                                                                                                                                                                            Richards Packraft fordert ihm unglaublich viel Kraft und Zeit ab, um solche Stellen zu überwinden.


                                                                                                                                                                                                            Manchmal bleibt dann nur noch das Tragen übrig. "Wer sein Schlauchboot liebt, der..."








                                                                                                                                                                                                            Richard entwickelte großes Talent beim Brote backen.




                                                                                                                                                                                                            Das Treideln auf dem Suntar ist zu Ende. Über die Berge vor uns wird getragen.

                                                                                                                                                                                                            Auf Menschen stießen wir in dieser Wildnis nur ein einziges mal: nach 2 Wochen kamen wir an eine Basis der Rentierzüchter. Wir wussten vorher um die Existenz dieses Lagers, sonst hätten wir es auch nie gefunden, da es einige km abseits des Flusses liegt. Den Rentierzüchtern kauften wir etwas Proviant ab, um vor den Bergetappen unsere Ration zu erhöhen und die Kräfte wieder aufzubauen.


                                                                                                                                                                                                            Vom Frühjahr bis zum Herbst leben hier Rentierzüchter.


                                                                                                                                                                                                            Über der Tür hängt ein Warnschild: "Achtung Selbstschussanlage".


                                                                                                                                                                                                            Die Rentierweide


                                                                                                                                                                                                            Unsere Vorräte. Das muss jetzt für zwei Personen noch einen Monat reichen.

                                                                                                                                                                                                            Nach drei Wochen standen wir am Pass, der über die Berge zum Fluss Yudoma führt. Hier verabschiedete ich mich von Richard, um allein ins Hochgebirge zu den Gletschern aufzusteigen. In den folgenden vier Wochen bekam ich keinen Menschen zu Gesicht.


                                                                                                                                                                                                            Hier liefen mal wieder die Gummistiefel mit eiskaltem Wasser voll. Und damit bei Wind und Eisregen 7 km hoch zum Pass, und zurück. Das Vergnügen ging von 7 Uhr abends bis 2 Uhr morgens.




                                                                                                                                                                                                            Auf dem Gletscher. Im Tiefschnee bricht man bei jedem zweiten Schritt bis zur Hüfte ein und kommt kaum voran. 1 km dauert 2-3 Stunden. Ich schaffe es bis auf 2600 m, dann muss ich wegen Erschöpfung und einbrechender Dunkelheit den Rückweg antreten. Was für eine Anstrengung! Aber das Bergpanorama dort oben bleibt unvergesslich.




                                                                                                                                                                                                            Permafrost am Ufer des Yudoma. So ist der Boden in Yakutien überall, Eis unter dem Moos.

                                                                                                                                                                                                            Nach 400 km Rafting traf ich am Mittellauf des Yudoma schließlich auf drei Jäger. Hier steht eine Hütte mit einem Kreuz, das an Vitus Bering erinnert, den dänischen Entdecker im Dienste des Zaren, der die Beringstraße und die Küste Alaskas erforschte. Berings Expedition hatte hier 1739, den Yudoma aufwärts kommend, ihr Lager auf dem Weg nach Ohotsk eingerichtet.





                                                                                                                                                                                                            Von dieser Hütte nahm mich ein Jäger die letzten 200 km bis zur Siedlung in seinem Boot mit. So gelangte ich nach Yugoryenok, einer Ansammlung von 5 Holzhütten, und vermied den Marsch durch die Sümpfe in Richtung Ohotsk. Von Yugoryenok aus kommt man auf Schotterpisten, Schnellbooten und schließlich Uralt-Flugzeugen in einigen Tagen zurück nach Yakutsk, der Hauptstadt Yakutiens, wo unsere Tour auch begonnen hatte.



                                                                                                                                                                                                            Mein Fazit:
                                                                                                                                                                                                            Normalerweise bin ich in Sibirien im August und September unterwegs. Das Vorankommen im Juni war viel schwieriger, trotzdem hat mir aber die Vorsaison sehr gut gefallen und ich möchte das wiederholen. Die landschaftlichen Panoramen mit den schneebedeckten Bergen sind ganz anders als im Sommer, ich würde sagen: schöner. Auch die Temperatur spielt eine Rolle: das Treideln und Trekking bei 15-20 Grad im Juni war einfach angenehmer als das Rafting bei 30-35 Grad Hitze im Juli. Und die Mückenplage ist in der Vorsaison wegen der kühleren Nachttemperaturen geringer, ab Juli sind die Biester dann rund um die Uhr aktiv und man muss das Mückennetz manchmal sogar auf dem Boot überziehen. Ein Nachteil der Vorsaison sind die Bären, die sich um diese Jahreszeit nach meinem Eindruck aggressiver verhalten. Und man muss Zeitreserven haben, denn das Vorankommen ist stark wetterabhängig.

                                                                                                                                                                                                            Wer so eine Tour wiederholen möchte, kann sich bei mir gerne Informationen holen. Wer kein russisch spricht, dem empfehle ich vor Ort in Yakutsk die Firma Nordstream, deren Leiter selber ein erfahrener Wildnisgänger ist ist und mit Pferdeführern, Ausrüstung für Rafting und Trekking usw. aushelfen kann. http://en.inyakutia.com/

                                                                                                                                                                                                            Wen unsere Tour näher interessiert, dem sei abschließend der ausführliche Bericht von Richard empfohlen: https://www.outdoorseiten.net/forum/...tskischen-Meer

                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Robtrek; 18.10.2015, 20:24.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                              • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                              • 930
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              1) Wie habt ihr euer 65 kg Startgewicht geschleppt?
                                                                                                                                                                                                              in je 2 Rucksäcken

                                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              2) Was und wieviel Proviant hattet ihr pro Tag mit?
                                                                                                                                                                                                              Nudeln, Gries, Hafer, Reis, Buchweizen, Suppenwürfel, bisschen Wurst und Pastete, Trockenobst, Knoblauch, Zwiebeln
                                                                                                                                                                                                              ich wiege 100 kg, für mich war 100 gr morgens + 100 gr abends + kleiner Snack mittags zu wenig, habe auch 10 kg abgenommen

                                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              2) Hattet ihr normale Packrafts und habt ihr die im ersten Teil der Tour auf dem Rücken geschleppt?
                                                                                                                                                                                                              Die Boote sind im Rucksack. Mein Boot ist eine Standard 2-Kammer Konstruktion mit Cockpit-Selbstentwässerung. Ich habe kein Packraft und würde mir nach den Erfahrungen bei dieser Tour auch keins kaufen. Richard hatte ein Alpacka dabei.

                                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              3) Du schreibst die ersten 150 km den Fluss Suntar aufwärts ist auch mit Packpferden machbar. Führt da ein Trail lang oder wie ist die Wegbeschaffenheit?
                                                                                                                                                                                                              Bis zum Lager der Rentierzüchter auf halbem Weg gibt es teilweise Spuren einer Piste für Kettenfahrzeuge. Zum Laufen schwierig, da versumpft.

                                                                                                                                                                                                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              3) Zur Bärengefahr: Gehen die Russen normalerweise nur mit Waffen in die Wildnis? Kennt man dort kein Pfefferspray, wie z.B. in Nordamerika?
                                                                                                                                                                                                              Habt ihr Bärenvorsichtsmaßnahmen getroffen, wie z.B. Euer Essen nachts auf Bäumen gehängt oder 100 m abseits vom Zelt gelagert?
                                                                                                                                                                                                              Ja mit Waffen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Spray ist unzuverlässig (Wind) und man muss den Bären sehr dicht ranlassen.
                                                                                                                                                                                                              Wir machen keine der genannten Vorsichtsmaßnahmen, die sind m.E. sinnvoll für Nationalparks wo die Bären daran gewöhnt sind, dass viele Leute mit Vorräten campen. In der Wildnis würde ich mein Essen nicht 100 m von mir entfernt ablegen. Was weg ist, ist weg ;)

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                • 2628
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                                Hey Robtrek, danke für die Antworten

                                                                                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                in je 2 Rucksäcken
                                                                                                                                                                                                                das heisst auf den Trekkingetappen habt ihr je ein Rucksack für paar Kilometer geschleppt, ihn dann liegengelassen, seid zurückgewandert und habt dann den anderen geholt,........oder wie darf man sich das vorstellen?

                                                                                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                Nudeln, Gries, Hafer, Reis, Buchweizen, Suppenwürfel, bisschen Wurst und Pastete, Trockenobst, Knoblauch, Zwiebeln
                                                                                                                                                                                                                ich wiege 100 kg, für mich war 100 gr morgens + 100 gr abends + kleiner Snack mittags zu wenig, habe auch 10 kg abgenommen
                                                                                                                                                                                                                Puh, das sind ja nur etwa 250 g pro Tag (gesetz des Falles der Mittagssnack wiegt 50 g). Wäre mir auch deutlich zu wenig Hast du mal ausgerechnet wieviele Kalorien es pro Tag waren? 10 kg abnehmen könnte ich mir nicht leisten

                                                                                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                Bis zum Lager der Rentierzüchter auf halbem Weg gibt es teilweise Spuren einer Piste für Kettenfahrzeuge. Zum Laufen schwierig, da versumpft.
                                                                                                                                                                                                                ja habe ich nun auch auf deinen Fotos im Post 102 gesehen. Und nach dem Lager der Rentierzüchter weglos? Vermutlich viel im gerölligen Flussbett wo man gut vorwärts kommt, oder?
                                                                                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                Ja mit Waffen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Spray ist unzuverlässig (Wind) und man muss den Bären sehr dicht ranlassen.
                                                                                                                                                                                                                Daß Spray unzuverlässig sein soll sehe ich anders. Gibt es dort in den Outdoorläden denn Bärenspray zu kaufen oder nicht?

                                                                                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                Wir machen keine der genannten Vorsichtsmaßnahmen, In der Wildnis würde ich mein Essen nicht 100 m von mir entfernt ablegen. Was weg ist, ist weg ;)
                                                                                                                                                                                                                Das sehe ich genauso!,.......auch wenn mir dafür wahrscheinlich jeder US-Ranger den Kopf abschlagen würde
                                                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  • 11219
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                  Robtrek hat ja schon darauf hingewiesen, aber ich tue es auch gerne noch einmal.
                                                                                                                                                                                                                  Hier berichtet bikevagabond sehr ausführlich über die Reise bzw. über den Teil, auf dem er mit dabei war. Da gibts dann auch ausführliche Erklärungen zu Planung und Logistik. Sehr lohnenswert zu lesen, finde ich.
                                                                                                                                                                                                                  Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                    • 2628
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                                    Zitat von november Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Robtrek hat ja schon darauf hingewiesen, aber ich tue es auch gerne noch einmal.
                                                                                                                                                                                                                    Hier berichtet bikevagabond sehr ausführlich über die Reise
                                                                                                                                                                                                                    Danke, das lese ich mir ab morgen mal durch
                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      • 930
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      das heisst auf den Trekkingetappen habt ihr je ein Rucksack für paar Kilometer geschleppt, ihn dann liegengelassen, seid zurückgewandert und habt dann den anderen geholt,........oder wie darf man sich das vorstellen?
                                                                                                                                                                                                                      Genau. Ist die Standardprozedur bei allen langen autonomen Touren, wo du mit deinen Lebensmitteln in einem einzigen Rucksack nicht hinkommst. Es gibt auch russische Solo-Trekker, die gehen 5x (3 Rucksäcke). Nicht zuviel Abstand zwischen die Rucksäcke bringen, sonst hast du wieder das Bärenproblem.

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      Puh, das sind ja nur etwa 250 g pro Tag (gesetz des Falles der Mittagssnack wiegt 50 g). Wäre mir auch deutlich zu wenig Hast du mal ausgerechnet wieviele Kalorien es pro Tag waren? 10 kg abnehmen könnte ich mir nicht leisten
                                                                                                                                                                                                                      Keine Ahnung wieviel Kalorien. Faustregel um nicht zu hungern: 200 gr morgens + abends, + 100 gr snack. Bei 50 Tagen sind das 25 kg Essen. Plus Zucker, Öl, Milchpulver usw., grob gesagt max. 30 kg. 1 Rucksack Ausrüstung, 1 Rucksack Lebensmittel.

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      ja habe ich nun auch auf deinen Fotos im Post 102 gesehen. Und nach dem Lager der Rentierzüchter weglos? Vermutlich viel im gerölligen Flussbett wo man gut vorwärts kommt, oder?
                                                                                                                                                                                                                      Wildpfade führen an jedem Flussufer entlang, immer. Aber nicht einfach für Menschen zu laufen. Besser im Flussbett. Haben wir auch gemacht, nachdem das Treideln wegen Wassermangels zu Ende ging.

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      Daß Spray unzuverlässig sein soll sehe ich anders. Gibt es dort in den Outdoorläden denn Bärenspray zu kaufen oder nicht?
                                                                                                                                                                                                                      Solltest du irgendwo kriegen, im Kaufhaus vielleicht. Viele Frauen tragen das dort in ihrer Handtasche mit sich rum. Outdoorshops - bin ich nicht so sicher. In Yakutsk war's schon schwierig, dort Kochtöpfe fürs Lagerfeuer zu finden.

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                        • 2628
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                        Solltest du irgendwo kriegen, im Kaufhaus vielleicht. Viele Frauen tragen das dort in ihrer Handtasche mit sich rum. Outdoorshops - bin ich nicht so sicher.
                                                                                                                                                                                                                        Ich meinte aber kein Pfefferspray das Frauen in der Handtasche mit sich tragen,.......sondern solches daß speziell zur Bärenabwehr gedacht ist und eine Reichweite von 10 Metern hat. Kriegt man in Nordamerika in jedem Outdoorshop.
                                                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                          • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                                                          • 319
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                                          Klasse Zusammenfassung! Dann werden sich demnächst aber ein paar Bildmotive wiederholen
                                                                                                                                                                                                                          „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                                                          Meine bisherigen Reisen

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                            • 17.10.2010
                                                                                                                                                                                                                            • 881
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                            Ich meinte aber kein Pfefferspray das Frauen in der Handtasche mit sich tragen,.......sondern solches daß speziell zur Bärenabwehr gedacht ist und eine Reichweite von 10 Metern hat. Kriegt man in Nordamerika in jedem Outdoorshop.
                                                                                                                                                                                                                            Ich glaube,ich hab sowas nie gesehen Auf jeden Fall bei uns,in Westsibirien...
                                                                                                                                                                                                                            Man kennt diese Sprays,aber sie werden kaum benutzt(ist irgendwie nicht üblich,obwohl z.B. bei uns im Norden Bärengefahr sehr hoch ist,Unfälle passieren jedes Jahr),daher werden sie auch kaum verkauf...
                                                                                                                                                                                                                            https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                              • 11.10.2001
                                                                                                                                                                                                                              • 9178
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                                                                                                                                                                                                              Die Naturlandschaft ist überwältigend. Vielen Dank für die tollen Naturaufnahmen!

                                                                                                                                                                                                                              Mal ne blöde Frage am Rande:
                                                                                                                                                                                                                              Ich selbst bin bisher klassisch unterwegs gewesen (Trekking, Kanu, Fahrrad). Mit Packrafts hab ich null Erfahrung und hab mich auch noch nicht schlau gemacht. Vielleicht interessiert es den ein oder anderen hier auch; daher die öffentliche Frage:

                                                                                                                                                                                                                              Weshalb habt ihr diese Art der Fortbewegung (Packraft, Treideln) in erster Linie ausgewählt? Interpretier ich es richtig, dass das Packraft, ähnlich wie eine Pulka im Winter, als Transportmittel eingesetzt wird. D.h. man spart sich die Rucksackschlepperei durch unwegliches Gelände und wählt den Fluss aufwärts (!) als Weg. Im Gelände, wie auf den Fotos zu sehen, kann ich mir das durchaus sinnig vorstellen.

                                                                                                                                                                                                                              Danke für die Rückmeldung.
                                                                                                                                                                                                                              Grüße
                                                                                                                                                                                                                              Dominik
                                                                                                                                                                                                                              Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                • 930
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                Bei Langfristtouren sprengt das Gewicht der Lebensmittel den Rucksack, Boote sind die Lösung. Zu Fuß käme man viel langsamer voran, da man z.B. für den Transport von 2 Rucksäcken die 3-fache Strecke laufen muss. Für die Extra-Strecke braucht man dann wiederum mehr Proviant, was die Ausrüstung noch schwerer macht. Für kürzere Abschnitte ist das Trekking ganz ohne Boot durchaus möglich, wir haben das auch auf ca. 50 km gemacht, z.B. über den Bergpass oder beim Umtragen von Hindernissen. Für längere Strecken verbietet es sich. Für eine Bergtour in abgelegener Wildnis braucht man deshalb einen Fluss zum Treideln für den Hinweg, einen zweiten für den Rückweg. In unserem Fall ging das Treideln wegen der Jahreszeit auch viel über Eis wie mit Pulkas, was hohe Anforderungen an die Abriebfestigkeit des Materials stellt.
                                                                                                                                                                                                                                Mein Boot ist kein Packraft, sondern ein klassisches leichtes Schlauchboot. Zum Vergleich, es wiegt 7 kg ggü. 2-3 kg für ein Packraft. Nach meiner Einschätzung lohnt sich ein Packraft nur bei kürzeren Touren, wenn man wirklich alles noch in 1 Rucksack unterbringen kann. Außerdem darf die Tour weder Treideln gegen starke Strömung noch schwieriges Wildwasser noch größere Strecken über Eis beinhalten, denn dafür ist das Packraft nicht konstruiert und zeigt seine Schwächen.

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Neu im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                  • 8
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                  Was für eine hammer Tour und tolle Bilder. Würde ich gerne mal mitgehen. Zeit wäre eigentlich auch kein Problem, aber ich glaube da fehlt mir noch etwas Erfahrung. Aber ich arbeite dran, lerne fleißig russisch, bin dieses Jahr 6 Wochen am Baikal. Bau erstmal den GBT mit und lauf dann dort mit Zelt etc auf den fertigen Wegen, bzw mal sehen was ich dort noch laufen kann. Karten hab ich ausgedruckt, Ausrüstung fast fertig, bald gehts los.
                                                                                                                                                                                                                                  Alleine als Frau bin mal gespannt, hatte viele Pro's gehört, darunter auch russische Frauen, aber auch schreckliche Befürchtungen, hauptsächlich von Frauen aus Moskau oder anderen grösseren Städten Russlands.
                                                                                                                                                                                                                                  Denke aber, das am Baikal bzw nicht im Umfeld von größeren Städten es ausser Bären niemand (?) gibt, der mich fressen ☺will.
                                                                                                                                                                                                                                  oder?

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                    • 930
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von ClaRei66 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                    Alleine als Frau bin mal gespannt, hatte viele Pro's gehört, darunter auch russische Frauen, aber auch schreckliche Befürchtungen, hauptsächlich von Frauen aus Moskau oder anderen grösseren Städten Russlands.
                                                                                                                                                                                                                                    Denke aber, das am Baikal bzw nicht im Umfeld von größeren Städten es ausser Bären niemand (?) gibt, der mich fressen ☺will.
                                                                                                                                                                                                                                    oder?
                                                                                                                                                                                                                                    Normalerweise solltest du keine Probleme bekommen. Normale Vorsichtsmaßnahmen einhalten, gebührender Sicherheitsabstand beim Zelten zu evtl. alkoholisierten Zeitgenossen. Generell sind sie gastfreundlich und zuvorkommend, Ausnahmen bestätigen die Regel.

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                      • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                                                                      • 1022
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                      Wow ich bin begeistert , die Landschaft, das wäre was, doch ich sehe auch strapazen, die sicher nicht unerheblich sind! Aber Einsamkeit ist wohl Garantiert.
                                                                                                                                                                                                                                      Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                        • 930
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        Die Tour von 2016 durch das Putorana-Plateau war etwas länger als sonst und ist ein eigenes Thema wert, deshalb gibt's in diesem Jahr die neuen Fotos nicht hier, sondern

                                                                                                                                                                                                                                        hier: Putorana

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                          • 930
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                            • 10.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                            • 12
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                            Robert, was wären deiner Ansicht nach die übrigen Top 2 Flüsse? Moiero-Kotuj vermutlich einer davon?
                                                                                                                                                                                                                                            Clemens

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar