• berniehh
    Alter Hase
    • 31.01.2011
    • 2501
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    [AU] Entlang der Wilderness Coast

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad -37.50128053
    Längengrad 149.97367858
    Reisezeit: vom 1.Mai bis 5.Juni 2013

    Warum Australien?

    Mein Hauptreiseziel sollte Neuseeland werden. Auf dieser Reise wollte ich auch einen längeren Küstentrek machen. Die Cascade Coast in Neuseeland (siehe hier) war mir nicht lang genug. Ein etwas längerer Küstentrek sollte es schon sein. Gut, außer die Cascade Coast hat Neuseeland zwar auch noch andere Küstenabschnitte zu bieten, aber die meisten lohnenden Trekkingküsten kannte ich schon von früheren Reisen, und die die ich noch nicht kenne, reizten mich auch nicht so.

    Da fiel mir Australien ein! Das ist ja nicht so weit von Neuseeland entfernt und lässt sich auch gut mit einen Neuseelandflug verbinden. In den neunziger Jahren war ich schonmal in Australien und wusste also daß es ein ideales Land für Küstentreks ist. Australien würde ich zusammen mit Neuseeland zu den besten Küstentrekkingländern der Erde zählen.

    Planung:

    Australien stand nun also fest. Ich musste dort nur noch eine passende Region und Route für meinen Küstentrek finden. Das hatte ich schon vor der Reise zuhause in Hamburg erledigt.

    Nachdem ich die australischen Küsten mit Google Earth abgesucht hatte, nahm ich letztendlich zwei Gegenden in die engere Wahl: Einmal der Küstenabschnitt des Bibbulum Track an der Südküste Westaustraliens, inspiriert durch Christines Reisebericht und als zweites die Küste zwischen Marlo in Victoria und Eden in NSW, die bei den Einheimischen auch unter den Namen Wilderness Coast bekannt ist. Beide Küstenabschnitte sahen landschaftlich paradiesisch aus.

    Beide Routen nahm ich genauer unter die Lupe und stellte dabei fest daß die Küste am Bibbulum Track viel erschlossener aussah wie die Wilderness Coast. Aus diesem Grund entschied ich mich für die Wilderness Coast, die von Sydney aus auch leichter zu erreichen ist wie der Bibbulum Track. Da ich für Australien nur fünf Wochen Zeit hatte, hatte ich kein Interesse daran viel Zeit oder Geld für die Anreise zum Trekkingstart zu verplempern.

    Es stand nun also fest, es wird die Wilderness Coast. Google Earth war mein einzigstes Planungsmedium. Sonstige Literatur wie Reiseberichte, Trekkingführer usw. hatte ich zunächst nicht, die habe ich auch nicht mehr gesucht. Auf Google Earth sah die Strecke phantastisch aus, die Küste wird schon passierbar sein und die kleinen Flüsschen, die da überall ins Meer reinmünden, schon irgendwie furtbar,......also was soll man da noch groß planen? Ich wollte einfach nur loswandern und sehen was mich erwartet.

    Im Nachhinein betrachtet war die Wilderness Coast auch die richtige Entscheidung.
    Mit einer Länge von 260 Kilometern und einer Dauer von 18 Tagen war dies mein längster Küstentrek, den ich bis jetzt gemacht habe.
    Es war eine landschaftlich traumhafte und auch recht abwechlungsreiche Tour: Lange weiße Sandstrände, dichte Küstenurwälder, Buchten, Felsküsten, Dünengürtel, Inlets und Flussmündungen, Moorgebiete und Seen, es war von allen was dabei.

    Meine Route führte durch eine Reihe nahtlos aneinanderkettender Parks und Wildnisgebiete:
    -Cape Conran Coastal Park
    -Croajingolong National Park
    -Sandpatch Wilderness
    -Howe Wilderness
    -Nadgee Nature Reserve
    -Ben Boyd National Park

    Sydney

    Abends landete ich in Sydney. Vom Flughafen fuhr ich mit dem Shuttle in die Stadt zum Wooduck Boomerang Hostel. Dort checkte ich mich für zwei Nächte ein für 19 australische Dollar pro Nacht im 12 Betten Schlafsaal. Das war das günstigste was ich fand.
    Die Hostelpreise sind sehr hoch in Sydney!! Den Preis von 19 Dollar hatte ich nur bekommen weil jetzt Nebensaison ist und ich die Übernachtung schon vor vier Monaten übers Internet gebucht hatte.
    Ohne Buchung was günstiges in Sydney zu finden ist sehr schwer. Nur in den schmuddeligsten Ecken von Kings Kross findet man dann mit Glück vielleicht noch was für knapp unter 20 Dollar in der Nebensaison.
    Mit dem schlechten Eurokurs von 2013 ist Australien ein sehr teures Land geworden.

    Nur einen Tag wollte ich in Sydney verbringen.
    Meine Trekkingroutenplanung hatte ich ja schon längst abgeschlossen, ich musste nur noch Karten besorgen. Meinen Tag in Sydney hatte ich mir so vorgestellt daß ich vormittags in die Bibliothek gehen wollte um mir alle Karten auszuleihen und zu fotokopieren. So brauche ich sie nicht kaufen und spare eine Menge Geld. Nachmittags wollte ich dann für die obligatorischen Standard Sydney-Fotos mal kurz zum Opera House. Leider kam es dann aber doch anders wie geplant.......

    In der Bibliothek stellte ich fest daß sie dort keine topographischen Karten hatten. Nun musste ich sie also doch kaufen. Aber auch das war schwieriger wie erwartet. Ich bin ewig lange von A nach B und von Laden zu Laden gerannt, bis ich in einen Kartenladen, 40 Minuten Bahnfahrt vom Zentrum, schließlich alle benötigten Karten fand. In Neuseeland war alles viel einfacher und die Karten waren da auch noch besser und preisgünstiger als in Australien!

    Beim herumstöbern in der Bibliothek fand ich dann noch ein sehr interessantes Buch: „Walking the Wilderness Coast“, das genau meine geplante Route beschreibt. Das Buch wurde in den achziger Jahren geschrieben und die Ausgabe hier in der Bibliothek war von 2004.

    Beim Lesen stellte ich fest daß man den Trek aus verschiedenen Gründen doch genauer planen und nicht einfach unvorbereitet loswandern sollte.

    Das größte Hauptproblem auf der Route ist Trinkwasser zu finden!! An der Cascade Coast in Neuseeland findet man alle Nase lang sauberes Trinkwasser und muss sich darüber keine Sorgen machen. Aber an der Wilderness Coast in Australien findet man nur an bestimmten Stellen Trinkwasser, oft nur einmal am Tag und das meistens bei den Campstellen. Einige davon sind nur stehende Wasserlöcher, liegen versteckt und sind auf den Karten nicht vermerkt,.......man muss also wissen wo sie liegen.
    Der weiteste Abstand zwischen zwei Quellen beträgt zwei Tage,.....man muss also auch genügend Trinkwasserbehälter mitschleppen.
    Es münden auf meiner Roue zwar viele Flüsse ins Meer, aber in der Regel befinden sich im Mündungsbereich stehende Inlets, deren Wasser bis weit ins Land rein salzig und somit ungenießbar ist.

    Ein weiteres Problem entlang der Wilderness Coast sind die Flussquerungen. Einige Inlets oder Flussmündungen sind nur bei Niedrigwasser furtbar und manchmal je nach Bedingungen selbst dann nicht. Eine Gezeitentafel sollte man auf diesem Trek dabeihaben und man sollte darauf vorbereitet sein daß man möglicherweise bei einigen Querungen schwimmen muss.

    Das Buch „Walking the Wilderness Coast“ wollte ich mir dann noch kaufen. Ich war in mehreren Buchhandlungen, aber es ist nicht mehr erhältlich. Die letzte Ausgabe war anscheinend die von 2004 aus der Bibliothek. Ich bin deshalb dahin zurück, habe das Buch durchgelesen und fotokopiert.

    Der Autor beschreibt auch die Lage der Trinkwasserstellen sehr gut und erwähnt dabei noch wie zuverlässig die einzelnen Wasserquellen sind.

    Mein geplanter Abschnitt von Marlo nach Eden wird in dem Buch als 18 tägige Tour beschrieben.
    Einige Tagesetappen sind zwar nur drei bis vier Stunden lang, so daß man den Trek auch schneller schaffen könnte. Da man sich die Tagesetappen aber so einteilen sollte, daß man abends bei einer Wasserstelle campt und dann noch mit einkalkuliert daß man bei den Flussquerungen einiges an Zeit verlieren könnte, werden 16 bis 18 Tage schon ganz gut hinhauen und diese Anzahl von Tagen hatte ich auch eingeplant.

    In der Bibliothek fand ich dann auch noch den Lonely Planet Trekkingführer „Walking in Australia“. Darin wird der mittlere Abschnitt meiner Route durch den Croajingolong National Park als 60 km langer und 5 tägiger Küstentrek beschrieben. Die Seiten habe ich mir auch noch mit kopiert.
    Der Lonely Planet schreibt daß man sich vor dem Trek in einem Rangerbüro detailliert über die Trinkwasserquellen informieren sollte, aber selber machen sie dazu nur wenige teils ungenaue Angaben. Im Nachhinein betrachtet waren daher die Lonely Planet Kopien eher nutzlos, während die Kopien aus dem Buch „Walking the Wilderness Coast“ für mich unverzichtbar waren!

    Ich habe meinen Aufenthalt in dem Hostel noch um eine Nacht verlängert.
    Wie man so von anderen Leuten hört, soll Sydney wohl eine recht schöne Stadt sein, leider habe wegen den ganzen Planungsstress nichts davon mitbekommen. Ich war zweieinhalb Tage in Sydney und habe es nichtmal geschafft zum Opera House zu gehen.
    Am 4. Mai gegen 14 Uhr habe ich die Stadt dann endlich verlassen und bin per Anhalter zum Trekkingstartpunkt aufgebrochen. Die nachfolgenden Fotos habe ich drei Wochen später gemacht, als ich vom Trek zurück war.








    Opera House









    Zuletzt geändert von berniehh; 31.03.2014, 07:53.
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    #2
    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

    Hab mal ein paar Monate in Sydney gelebt, bin aber zum Trekking u.a. nach Tasmanien gegangen. Von der Wilderness Coast wusste ich gar nichts. Bin SEHR gespannt. Danke, dass Du Dir so viel Mühe machst und von Deinen schier unerschöpflichen Abenteuern berichtest.

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    • BlackDaytona
      Anfänger im Forum
      • 09.11.2005
      • 41


      #3
      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

      Super Bernd,
      da freu ich mich schon auf die Fortsetzung.
      Und das alles nach Deinen Neuseeland-Trecks, Respekt.
      Gruß Walter
      Im Wohnzimmer meiner Großmutter stand ein kleines Schränkchen mit einer Glastür...
      Bruce Chatwin: In Patagonien

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      • berniehh
        Alter Hase
        • 31.01.2011
        • 2501
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        #4
        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

        Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
        Hab mal ein paar Monate in Sydney gelebt, bin aber zum Trekking u.a. nach Tasmanien gegangen.
        Das hat dir bestimmt sehr gut gefallen dort.
        Tasmanien hat ja viel Ähnlichkeiten mit Neuseeland
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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2501
          • Privat


          #5
          AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

          Anreise zum Trekkingstart

          Den 18-tägigen Trekkingproviant wollte ich irgendwo unterwegs einkaufen, aber anderthalb Kilogramm Schokolade hatte ich schon in Sydney besorgt, weil ich sie dort im Sonderangebot fand.

          Mit dem Zug fuhr ich von Sydney nach Waterfall, etwa eine Stunde Fahrzeit. Dort stellte ich mich zum trampen an den Princes Highway. Es sind gut 680 Kilometer nach Marlo, meinem Trekkingstartpunkt an der Snowy River Mündung in Victoria. Das liegt auf halbem Weg zwischen Sydney und Melbourne.

          Es war schon viertel nach drei und wird in zwei Stunden dunkel. Trotzdem bin ich heute noch 200 Kilometer gekommen, mit drei verschiedene Mitfahrgelegenheiten, ohne lange Wartezeiten dazwischen. Das Trampen hat also super geklappt. In einem Waldstück schlug ich mein Camp auf.

          Am nächsten Tag habe ich es mit vier Mitfahrgelegenheiten bis nach Victoria geschafft, das hat also wieder gut geklappt. Einmal musste ich über eine Stunde warten, zweimal für 30 Minuten und einmal weniger wie 15 Minuten.

          Den ersten Lift bekam ich für 15 Kilometer zu einer Stadt mit dem lustigen Namen Ulladulla. Direkt neben drei großen Supermärkten wurde ich abgesetzt. Hier hatte ich also eine gute Gelegenheit um mein Trekkingproviant zu kaufen. Die Lebensmittelpreise sind in Australien noch teurer wie in Neuseeland und deutlich teurer wie in Deutschland. In Ulladulla gab es aber einen Aldi-Markt, der günstiger ist wie die anderen australischen Supermärkte. Daher kaufte ich mein ganzes Essen für18 Tage dort ein.



          Um 11 Uhr war ich fertig und verlies Ulladulla wieder.
          Am Spätnachmittag bekam ich dann den ultimativen langen Lift bis kurz vor meinem Endziel. Der Mann wollte bis fast nach Melbourne und könnte mich bis nach Orbost mitnehmen, das liegt an der Abzweigung nach Marlo.

          Es wurde dunkel als wir nach Victoria reinfuhren und es waren noch 200 Kilometer durch einsame Eukalyptus Wälder nach Orbost! Die letzten 30 Kilometer von Orbost nach Marlo würde ich heute eh nicht mehr schaffen, ich müsste also in Orbost übernachten.
          Ich hatte aber keine Lust im Dunkeln am Ortsrand nach einer Wildcampstelle zu suchen und wollte auch kein Geld auf einen Campingplatz ausgeben,......Australien ist eh schon teuer genug. Daher stieg ich schon 80 Kilometer vor Orbost bei einen kleinen Parkplatz mit Picknickstelle im Wald aus. Hier schlug ich im Dunkeln mein Zelt auf.

          Im Nachhinein betrachtet war es wohl ein Fehler mich mitten in der Einsamkeit absetzten zu lassen, denn ich musste am nächsten morgen über zweieinhalb Stunden warten bis das erste Auto anhielt.


          von meiner Campstelle versuchte ich per Anhalter wieder wegzukommen

          Erst am Spätnachmittag erreichte ich Marlo. Das ist eine kleine Outbacksiedlung an der Snowy River Mündung, hier startet mein Trek.



          Entlang der Wilderness Coast

          Gesamtlänge: 258,5 km

          Dauer: 18 Tage

          1.Tag: (French Narrows)
          Im General Store füllte ich noch schnell meine Wasserflaschen auf und danach wanderte ich sofort los. Es war schon 16 Uhr und in einer Stunde wird es dunkel!! Weit kommt man da zwar nicht mehr, aber es kam mir auch nur noch darauf an in angemessener Enfernung zu Marlo ein Wildcampstelle zu finden.



          Von der Bootsanlegestelle an der Snowy River Mündung wanderte ich auf einen ausgebauten Pfad durch Küstenbusch und nach einen Kilometer dann auf den Sandstrand der French Narrows.

          Die French Narrows ist eine 6 Kilometer lange geschützte Lagune, die durch einen Dünengürtel von der offenen See getrennt ist. Es ist eine sehr schöne Gegend mit Küstenwälder und dichten Buschland, Sandstrände und Steilufer. Vier Kilometer von Marlo schlug ich hinter dem Strand im Busch mein Camp auf.











          2.Tag: (Cape Conran Coastal Park)
          Der australische Spätherbst ist von den Temperaturen noch sehr angenehm mild und deutlich wärmer als Neuseeland. Der große Nachteil an dieser Jahreszeit ist aber daß es schon um 17 Uhr dunkel wird und man nur 10 Stunden Tageslicht zur Verfügung hat.

          Zunächst verläuft der Pfad weiter am Ufer der French Narrows, aber nach zwei Kilometern geht’s über den Dünengürtel an den langen Sandstrand der offenen See, hier endet der Weg.


          French Narrows






          am Sandstrand der offenen See endet der Pfad

          Ab hier folgt endloses Sandstrandwandern Richtung Osten durch den Cape Conran Coastal Park. Etwa 12 bis 13 Kilometer vor mir lag die Cape Conran Landzunge, auf die ich zusteuerte. Das Wandern war recht anstrengend mit dem schweren Gepäck im weichen Sand. Meistens wanderte ich direkt an der Wasserlinie, das war am einfachsten.
          Der Strand war herrlich menschenleer.























          Am Ende des Strandes erreichte ich die Felsküste der Cape Conran Landzunge, wo ein vielbegangener Pfad herumführt. Cape Conran ist auf einer Straße von Marlo aus erreichbar, deshalb trifft man hier auch meistens Leute.





          Die knallrote tiefe Sonne geht langsam unter.
          Auf der anderen Seite von Cape Conran kam ich bei Sailors Grave wieder an den Sandstrand. Hier liegt ein großer im Wald versteckter Campingplatz und ich fand einen Wasserhahn an dem ich mein Trinkwasser auffüllte, das war die erste Wasserstelle seit Marlo. Die Cape Conran Road endet beim Campingplatz.

          Ich wanderte noch für weitere anderthalb bis zwei Kilometer den Strand entlang, bis ich versteckt im dichten Küstenwald eine gute Campstelle fand, nach 20 Kilometern vom letzten Camp.



          Zuletzt geändert von berniehh; 30.03.2014, 13:45.
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          • German Tourist
            Dauerbesucher
            • 09.05.2006
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            #6
            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

            Der für Europäer zur Zeit ungünstige Wechselkurs hält mich im Moment auch von weiteren Touren in Australien ab. Ich hatte noch das Glück in Australien unterwegs zu sein, als 1 EUR = 2 AUD - und dann wird Australien fast billig.... Aber glücklicherweise gibt es dort ja Aldi, wo ich auch immer eingekauft habe. Preislich auch in Australien unschlagbar!
            http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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            • berniehh
              Alter Hase
              • 31.01.2011
              • 2501
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              #7
              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

              Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
              Ich hatte noch das Glück in Australien unterwegs zu sein, als 1 EUR = 2 AUD - und dann wird Australien fast billig....
              von so einem Wechselkurs konnte ich nur träumen!!!
              Ich habe für einen Euro nur knapp über 1,20 AUD bekommen
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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 3996
                • Privat


                #8
                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                Juhu, ein neuer Bericht! Da Australien ja etwas verschriehen ist ob seiner giftigen Tierchen: Hattest Du robleme mit Schlangen etc, wenn Du da so im Wald dein Zelt aufgeschlagen hast oder findet man die Viecher eher im Norden des Kontinents?
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • berniehh
                  Alter Hase
                  • 31.01.2011
                  • 2501
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                  #9
                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                  3.Tag: (Cape Conran Coastal Park)
                  Der Dock Inlet war mein Tagesziel für heute, das ist ein kleiner Süßwassersee hinter dem Dünengürtel. Er ist nur 10,5 km entfernt, es wird also nur ein relativ kurzer Wandertag.




                  Strand beim Camp 2

                  Für 10 Kilometer wanderte ich den Strand entlang. Nach 2 Kilometern passierte ich den Yeerung River Estuary mit einer kleinen Flußmündungslagune. Das Wasser ist salzig und ungenießbar, aber der Zugang zum Meer ist durch die Sandbarriere des Strandes blockiert. Hier traf ich zwei Angler, die einzigsten Menschen des Tages.













                  Weiter geht’s kilometerweit den Strand entlang, 10 Kilometer vor mir liegt die Landzunge des Pearl Point.

                  Die Brandungswellen waren recht hoch und die Wanderung mühsam im weichen Sand.

                  Nach 2h30 vom Yeerung River liegt links hinter den Dünen eine kleine Lagune. Ich dachte erst dies wäre schon der Dock Inlet. Sie war aber recht klein und das Wasser salzig, also kann es noch nicht der Dock Inlet sein!








                  kleine Salzwasserlagune

                  Ich folgte weiter den Strand und hoffte daß ich den Dock Inlet noch nicht verpasst hatte, denn den kann man vom Strand aus nicht sehen und das ist die einzigste Trinkwasserquelle weit und breit.

                  Anderthalb Kilometer weiter sah ich auf den Dünen einen Markierungspfahl. Von dort führt ein 700 Meter langer sandiger Pfad zur Campstelle am Dock Inlet.

                  Der Dock Inlet ist eine anderthalb Kilometer lange Lagune hinter dem Dünengürtel.
                  Früher war es mal eine Bucht, aber durch eine Sandbarriere wurde sie irgendwann vom Meer abgeschnitten. Heute ist sie mit Süßwasser gefüllt in einer guten Trinkqualität.
                  Traumhafte Sandstrände liegen hier zwischen buschbestandenen Hügeln.

                  Der Wandertag war heute zwar nur kurz, aber von hier aus heute noch weiterzuwandern kommt nicht in Frage. Der Dock Inlet ist die letzte Trinkwasserstelle für die nächsten zwei Tage. Wenn ich morgen von hier starte muss ich alle meine Wasserflaschen auffüllen, insgesamt 9 Liter.

                  Am Nachmittag hatte ich also noch genügend Zeit die traumhafte Umgebung des Dock Inlets zu erkunden.


                  Cape Conran Coastal Park


                  hier geht´s über die Dünen zum Dock Inlet




                  Dock Inlet


                  Dock Inlet


                  Dock Inlet


                  Camp 3 am Dock Inlet


                  Blick vom Camp 3 über den Dock Inlet


                  Blick Richtung Pearl Point = meine Route für morgen
                  Zuletzt geändert von berniehh; 30.03.2014, 18:07.
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                  • berniehh
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                    • Privat


                    #10
                    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                    Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                    Da Australien ja etwas verschriehen ist ob seiner giftigen Tierchen: Hattest Du robleme mit Schlangen etc, wenn Du da so im Wald dein Zelt aufgeschlagen hast oder findet man die Viecher eher im Norden des Kontinents?
                    Nein, giftige Schlangen gibt es überall in Australien, nicht nur im Norden.

                    Während des campens im Wald wird man aber keine Probleme mit ihnen bekommen.
                    Gefährlich kann es nur werden wenn man während des Wanderns durch dichten Busch ausversehen auf eine drauftritt.

                    In den kühleren Herbst- und Wintertemperaturen des südlichen Australiens ziehen sich die Schlangen aber zurück und sind nicht mehr aktiv. In den gesamten 18 Tagen sind mir nur eine oder zwei Schlangen über den Weg gelaufen.

                    Als ich auf einer früheren Reise im Sommer dort war, habe ich mindestens jeden zweiten Tag eine gesehen.
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                    • slarti
                      Erfahren
                      • 08.01.2011
                      • 121
                      • Privat


                      #11
                      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                      Toller Trek. Sieht teilweise recht staubig und windig aus.

                      Bezüglich Schlangen in Australien hat es ein Witzbold mit Filzstift auf den Punkt gebracht:
                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                      [/url]

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                      • berniehh
                        Alter Hase
                        • 31.01.2011
                        • 2501
                        • Privat


                        #12
                        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                        4.Tag: (Cape Conran Coastal Park)
                        Ich folgte weiter den Strand zum Pearl Point.





                        Die nächsten zwei Tage zwischen Dock Inlet und Clinton Rocks ist der unangenehmste Abschnitt des gesamten Treks. Zusätzlich zu den ganzen Trekkingproviant schleppte ich auch noch 9 Liter Wasser mit. Der Rucksack war also mega schwer und der Sand kam mir hier besonders weich und mühsam vor! Erst nach zwei Stunden erreichte ich den nur zweieinhalb Kilometer entfernten Pearl Point! Jetzt hatte ich aber die Schnauze voll von diesem weichen Sand und ich stieg auf einer Holztreppe hoch auf den Hügel zum Beginn einer Fahrpiste.









                        Für die nächsten paar Kilometer folgte ich die Piste, das war einfach und das Vorwärtskommen wesentlich schneller wie am Strand. Dafür machte es aber überhaupt keinen Spaß und ich dachte mir daß ich dann lieber langsamer vorwärts komme als auf so einer stinklangweiligen Piste zu latschen.
                        Nach 3,8 km bog ich auf einen schmalen Pfad zurück zur Küste, während die Piste sich von der Küste weg Richtung Inland nach Bemm River kurvte.
                        Beim Gunnai Beach stieß ich zurück an den Strand.





                        Ab nun erfreute ich mich wieder am weichen Sandstrand. Die Küste ist sehr abgelegen und menschenleer, ich fand keine Fußspuren von anderen Leuten im Sand. 10 Kilometer vom Gunnai Beach erreichte ich den Sydenham Inlet.

                        Zusammen mit dem Tamboon Inlet, den ich morgen erreichen werden, zählte der Sydenham Inlet zu meinen Sorgenkindern. Im Buch „Walking the Wilderness Coast“ steht daß man hier eventuell schwimmen muss falls die Inlets geöffnet sind. Ob sie momentan offen oder geschlossen sind wollte ich schon vor dem Trek in Erfahrung bringen, aber am Startpunkt in Marlo wusste das niemand.

                        Nun war ich also hier am Sydenham Inlet und sah zu meiner Freude daß er geschlossen war. Die durchgehende Sandbarriere des Strandes trennte den Inlet vom offenen Meer und ich konnte da trocken rüberwandern. Es wurde auch langsam dunkel und am anderen Ende schlug ich im Sand mein Camp auf.
                        Hier endet der Cape Conran Coastal Park und der Croajingolong National Park beginnt. Ich habe keine Leute getroffen heute.






                        = meine Wanderrichtung für morgen
                        Zuletzt geändert von berniehh; 31.03.2014, 21:21.
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                        • Mika Hautamaeki
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                          • 30.05.2007
                          • 3996
                          • Privat


                          #13
                          AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                          Zitat von slarti Beitrag anzeigen
                          Toller Trek. Sieht teilweise recht staubig und windig aus.

                          Bezüglich Schlangen in Australien hat es ein Witzbold mit Filzstift auf den Punkt gebracht:
                          Und ich dachte der Trek heißtwirklich so. Nach den ganzen Namen in Neuseeland (Garden of Eden, devils Ridge etc, wunderte ich mich da nicht mehr über den Schmerzenswald....
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • berniehh
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                            • 2501
                            • Privat


                            #14
                            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                            5.Tag: (Croajingolong National Park)
                            Von meinem Camp hatte man einen weiten Blick die Küste entlang, bis hin zum 25 Kilometer entfernten Point Hicks. Dort steht ein Leuchtturm, den sah ich gestern abend im Dunkeln leuchten.

                            Wie gestern folgte ich weiter den endlos erscheinenden Sandstrand. Dies ist eine sehr selten bewanderte Küste. Ich versuchte dort zu wandern wo der Sand am wenigsten weich ist, mal oben, mal in der Mitte und mal unten an der Wasserlinie,.....also immer im Zickzack hin und her. Dicht bebuschte Sandhügel ziehen sich kilometerweit die Küste entlang.







                            Nach 10 Kilometern erreichte ich den Eingang des Tamboon Inlet. Der Sandstrand geht durch, der Zugang zum Meer war also geschlossen. Das war gut für mich, so konnte ich gemütlich da durchwandern und sparte mir eventuelles waten oder schwimmen. Dieser Inlet reicht knapp 4 Kilometer ins Land rein und ist von dichte Buschwaldhügel umgeben.

                            Auf dem Wasser sah ich ein kleines Boot mit zwei Angler, das waren die einzigsten Menschen die ich heute sah.











                            Hinter dem Tamboon Inlet folgte ich weiter den weichen Sandstrand. Paar Kilometer weiter erreichte ich den Clinton Rocks Creek, der als kleiner Bach zwischen steilen Buschhügeln rauskommt. Das ist die erste Frischwasserquelle seit dem Dock Inlet. Das braune teefarbene Wasser hatte einen leicht unangenehmen Nachgeschmack. Hier schlug ich mein Camp auf, nach 13 Kilometern vom Sydenham Inlet.

                            Große rundgeschliffene Felsbrocken liegen am Strand, es ist eine recht attraktive Gegend. Laut „Walking the Wilderness Coast“ befindet sich paarhundert Meter weiter hinter den Dünen eine weitere Trinkwasserstelle. Nach einer Weile suchen fand ich sie, es war aber nur ein kleiner Tümpel dessen Wasser noch schlechter schmeckte wie das vom Clinton Rocks Creek.















                            Zuletzt geändert von berniehh; 01.04.2014, 19:43.
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                              • 31.01.2011
                              • 2501
                              • Privat


                              #15
                              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                              Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                              Und ich dachte der Trek heißtwirklich so. Nach den ganzen Namen in Neuseeland (Garden of Eden, devils Ridge etc, wunderte ich mich da nicht mehr über den Schmerzenswald....
                              ....nee das soll "Rainforest Walk" heißen
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                                • 31.01.2011
                                • 2501
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                                #16
                                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                6.Tag: (Croajingolong National Park)
                                Die Gegend ist recht traumhaft hier bei den Clinton Rocks mit seinen Sandstränden und rundgeschliffenen Felsen. Dann folgt ein etwas längerer Abschnitt Felsküste. Die Felsen waren feucht und glitschig, teilweise ging´s da recht langsam rüber.







                                Nach 1h20 vom Camp endeten die Clinton Rocks und vor mir lag wieder ein 7 Kilometer langer Sandstrand, dahinter dann das Cape Everard, bzw. Point Hicks. Das Vorwärtskommen auf diesem Strand war relativ schnell und einfach, es war Ebbe und der Sand bei der Wasserlinie nicht so weich wie vorher. Ein hoher bebuschter Dünengürtel zieht sich hinter den Strand entlang.





                                Bei der Point Hicks Landzunge stieß ich auf einen Pfad, dem Sledge Track, der durch den dichten Busch zum Leuchtturm führt. Hier traf ich die ersten Leute, Spaziergänger die mit dem Auto gekommen sind. Point Hicks ist auch auf einer Schotterstraße erreichbar.

                                Auf einen kurzen Nebenpfad gelangt man vom Leuchtturm zum Schiffswrack der S.S. Saros, die hier am 23 Dezember 1937 strandete. Mit 40 Mann Besatzung an Bord war das Schiff auf dem Weg von Geelong nach Sydney. Hinter Lakes Entrance gerieten sie in dichtem Nebel und Aufgrund der starken Strömung trieben sie unbemerkt immer näher zur Küste, bis sie schließlich auf die Felsen krachten. Die Besatzung konnte gerettet werden, aber das Schiff wurde aufgegeben. Es versank anschließend in den Fluten. Nur ein kleiner Teil des Bugs spülte an Land auf die Felsen. Heute liegt da nur noch ein Haufen Schrott auf den Felsen und es ist nicht mehr zu erkennen daß es mal ein Teil eines Schiffes war.











                                Vom Leuchtturm folgte ich für zwei Kilometer die Schotterstraße. Die felsige Küste wäre sicher attraktiver und bei Ebbe wahrscheinlich auch passierbar, aber das Vorwärtskommen wäre da zu langsam und ich musste heute noch die Turra River Mündung erreichen, wegen Trinkwasser. Meine Wasserflaschen waren fast leer.



                                Am Ende der Felsküste verließ ich die Piste und folgte für die nächsten paar Kilometer den Strand zur Turra River Mündung. Dort liegt ein großer bezahlpflichtiger Campingplatz hinter dem Strand im dichten Küstenwald. Um diese Jahreszeit war er völlig leer und ich sah dort niemanden campen. Man zahlt hier nicht pro Person, sondern 18 Dollar pro Site. Als Alleinreisender hat man hier also die Arschkarte und wegen den Pistenanschluss fand ich den Campingplatz eh nicht so toll. Daher campte ich etwas abseits im Busch.

                                Mein Trinkwasser holte ich mir aus dem Turra River, das war in einer guten Qualität.









                                Zuletzt geändert von berniehh; 02.04.2014, 21:01.
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                                  Alter Hase
                                  • 31.01.2011
                                  • 2501
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                  7.Tag: (Croajingolong National Park)
                                  Über 80 Kilometer hatte ich vom Trekkingstart in Marlo nun schon hinter mir und bis hierher traf ich keine anderen Trekker.
                                  Die folgenden 5 Tage, von der Turra River Mündung nach Mallacoota, stehen im Lonely Planet Trekkingführer. Deshalb ging ich davon aus daß es eine einigermaßen beliebte Route sein muss und ich rechnete fest damit andere Trekker zu treffen. Aber auf der gesamten Strecke bis Mallacoota sah ich nur zwei Muschelsammler beim Wingan Inlet, zwei Leute im Boot vor der Küste und Spaziergänger kurz vor Mallacoota,......bushwalker (also Trekker) traf ich keine.



                                  Von meiner Campstelle wanderte ich weiter den Strand entlang. Nach anderthalb Kilometern passierte ich die Mueller River Mündung. Das Flusswasser war salzig und untrinkbar.

                                  Einen Kilometer hinter dem Mueller River soll sich irgendwo hinter den Dünen eine Trinkwasserquelle befinden. Ich habe versucht die zu finden, es war schon ein nerviges Buschgeplackere dort überhaupt hinzukommen, gefunden habe ich aber nichts. Nun ärgerte ich mich daß ich von meinem letzten Camp nur einen Liter Wasser mitgenommen hatte. Es hat aber noch bis zum nächsten Camp gereicht.




                                  auf dem Weg zum Mueller River






                                  Strand hinter dem Mueller River



                                  Viereinhalb Kilometer vom Mueller River endet der lange Sandstrand bei einer kleinen felsigen Landzunge.

                                  Ab nun folgt eine sehr paradiesische Küstenlandschaft aus kleine Buchten mit Sandstränden, die immer wieder von felsige Abschnitte unterbrochen werden.

                                  Das Vorwärtskommen war zwar recht schnell und einfach, aber die idyllische Gegend lädt immer wieder dazu ein den Rucksack hinzuschmeissen um mal etwas die Gegend zu erkunden.

















                                  10 Kilometer vom Turra River sah ich einen Markierungspfahl auf den Dünen, das ist der Pfadeinstieg zur Gale Hill Campsite, die sich 200 m hinterm Strand im undurchdringlichen Küstenurwald befindet. Das ist eine sehr versteckt liegende Traumcampstelle mit kleiner Wasserquelle. Hier blieb ich für heute. Am Strand fand ich keine frischen Fußspuren, hier waren also vermutlich schon länger keine Trekker mehr durchgekommen.









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                                  • boulderite
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                                    • 12.05.2012
                                    • 1260
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                    Was für schöne Strände!
                                    Aber sag mal, warum nimmst du eigentlich kein leichteres Zelt mit? Grade bei solchen Warmwettertreks könntest du doch tonnenweise Gewicht einsparen?!

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                                    • berniehh
                                      Alter Hase
                                      • 31.01.2011
                                      • 2501
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                      Zitat von boulderite Beitrag anzeigen
                                      Was für schöne Strände!
                                      Aber sag mal, warum nimmst du eigentlich kein leichteres Zelt mit? Grade bei solchen Warmwettertreks könntest du doch tonnenweise Gewicht einsparen?!
                                      Hmm,....das ist eine gute Frage
                                      Auf einer 8 bis 9 monatigen Reise komme ich ja nicht nur durch Warmwettergebiete
                                      Da lege ich bei meinem Zelt wert auf folgende Kriterien:
                                      - muss freistehend sein
                                      - muss windstabil sein
                                      - muss geräumig genug sein damit mein Gepäck mit ins Innenzelt passt, ich drinnen kochen kann und auch mal paar Tage schlechtes Wetter aussitzen
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                                        #20
                                        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                        Ich habe auch noch eine Frage:

                                        Ich mag ja gern Kammwanderungen (mit Aussicht) oder Wanderungen, die über Pässe oder um Berge herum führen (so dass man immer wieder etwas Neues zu sehen bekommt). Tagelange Waldwanderungen oder Bushwhacking mag ich eher nicht.

                                        Küstenwanderungen habe ich zwar schon gemacht, aber nur Tageswanderungen. Im Prinzip mag ich Küstenwanderungen gern. Und die Küste, die Du entlang gewandert bist, sieht ja auch toll aus. Ich frage mich aber, ob eine sehr lange Küstenwanderung nicht irgendwann - ähnlich wie eine Wüstenwanderung - eintönig werden könnte. Hattest Du auf Deinen Küstenwanderungen dieses Gefühl irgendwann mal?

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                                        • Markus K.
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                                          • 21.02.2005
                                          • 7454
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                          Hallo Bernie,
                                          klasse Bilder und kurz und knackig beschrieben!

                                          Verwendest Du einen Wasserfilter? Und hattest Du die Möglichkeit ein bisschen Nahrung zusammen zu sammeln?
                                          "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

                                          -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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                                            Alter Hase
                                            • 30.05.2007
                                            • 3996
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                            Zitat von Markus K. Beitrag anzeigen
                                            Hallo Bernie,
                                            klasse Bilder und kurz und knackig beschrieben!

                                            Verwendest Du einen Wasserfilter? Und hattest Du die Möglichkeit ein bisschen Nahrung zusammen zu sammeln?
                                            Die Frage stellte ich mir beim Anblick dieser doch recht bräunlichen Brühe auch schon. Stammt die Farbe aus Eisenverbindungen oder Sedimenten?. In NZ hattest Du keinen Filter dabei meine ich mich zu erinnern, oder?
                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                            A. v. Humboldt.

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                                              • 31.01.2011
                                              • 2501
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                              Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                              Ich habe auch noch eine Frage:

                                              Ich mag ja gern Kammwanderungen (mit Aussicht) oder Wanderungen, die über Pässe oder um Berge herum führen (so dass man immer wieder etwas Neues zu sehen bekommt). Tagelange Waldwanderungen oder Bushwhacking mag ich eher nicht.

                                              Küstenwanderungen habe ich zwar schon gemacht, aber nur Tageswanderungen. Im Prinzip mag ich Küstenwanderungen gern. Und die Küste, die Du entlang gewandert bist, sieht ja auch toll aus. Ich frage mich aber, ob eine sehr lange Küstenwanderung nicht irgendwann - ähnlich wie eine Wüstenwanderung - eintönig werden könnte. Hattest Du auf Deinen Küstenwanderungen dieses Gefühl irgendwann mal?
                                              Das Gefühl, daß es eintönig wird, hatte ich eigentlich so gut wie nie. Höchstens vielleicht die ersten paar Tage wo es fast ununterbrochen für zig Kilometer am Stück über gleich aussehende Sandstrände ging.
                                              Danach änderte sich die Landschaft aber ständig, von Sandstrände zu Felsküsten und auch mal längere Abschnitt Inland durch Moor und Küstenurwälder.
                                              Ich fand den Trek wirklich durchgehend sehr lohnend und in keinster Weise langweilig. Von allen 9 Küstentreks, die ich bisher in Australien gemacht habe, zählt dieser mit zu den Top 3.
                                              Für jemanden, der Küstenwanderungen nicht so gerne mag, könnte ich mir schon vorstellen daß die Route mit der Zeit eintönig wird.

                                              Mit Bushbashing hat man entlang der Wilderness Coast allerdings so gut wie nichts zu tun, mit längere Waldwanderungen schon. Die allermeiste Zeit ist man aber direkt an der Küste mit weite Fernblicke übers Meer und die Strände entlang. Ich persönlich mag Waldtreks auch sehr gerne, selbst wenn es mal für eine Woche am Stück nur durch Wälder geht.

                                              Im Prinzip ist es wohl mit allen Landschaften so daß es auf den persönlichen Geschmack ankommt: Für jemanden, der weite offene Fjelllandschaften nicht mag, wird wohl auch ein längerer Lapplandtrek mit der Zeit eintönig.
                                              www.trekking.magix.net

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                                                • 31.01.2011
                                                • 2501
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                Zitat von Markus K. Beitrag anzeigen
                                                Verwendest Du einen Wasserfilter? Und hattest Du die Möglichkeit ein bisschen Nahrung zusammen zu sammeln?
                                                Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                Die Frage stellte ich mir beim Anblick dieser doch recht bräunlichen Brühe auch schon. Stammt die Farbe aus Eisenverbindungen oder Sedimenten?. In NZ hattest Du keinen Filter dabei meine ich mich zu erinnern, oder?
                                                Nahrung habe ich nicht gesammelt, sondern alles mitgeschleppt. Wenn man eine Angel dabei hätte, hätte man aber die Möglichkeit Fische zu fangen.

                                                Einen Wasserfilter und Entkeimungstabletten hatte ich nicht mit. Das Wasser aus der Quelle bei Camp 7 war zwar etwas braun, aber geschmacklich einwandfrei. Man musste nur aufpassen daß man beim Wasserschöpfen aus dieser doch sehr kleinen Quelle keine Drecksstoffe mit in die Flasche bekommt.
                                                Ob es da Eisenverbindungen gibt, weiss ich nicht. Da schwammen aber Algen und so´n Zeug drin,....vielleicht kommt die braune Farbe ja davon.
                                                www.trekking.magix.net

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                                                  • 31.01.2011
                                                  • 2501
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                  8.Tag: (Croajingolong National Park)
                                                  Mein Ziel für heute war der Wingan Inlet, einer der Hauptschlüsselstellen des Treks, etwa 12 Kilometer entfernt.
                                                  Im Gegensatz zu den vorigen Inlets, ist der Wingan Inlet niemals geschlossen, das heisst er muss definitiv durchwatet werden. Laut „Walking the Wilderness Coast“ ist dies nur beim niedrigsten Stand der Ebbe möglich. Ansonsten muss man schwimmen!

                                                  Laut meinem Gezeitenplan, den ich mir vor dem Trek aus dem Internet abgeschrieben hatte, ist heute um 16 Uhr Ebbe. Das heisst ich hatte also noch Zeit.

                                                  Es war grau bedeckt mit leichtem Regen, ich blieb erstmal im Camp.
                                                  10:30 bin ich bei leichtem Niesel losgewandert.

                                                  Am Ende des Strandes beginnen die Felsen von Petrel Point, die sich für die nächsten zwei Kilometer die Küste entlangziehen. Teilweise ging es auf einen vage erkennbaren Pfad durch feuchte Grasflächen oberhalb der Felsen, das war einfach. Aber auf der Hälfte der Strecke ging es direkt die Felsbrocken entlang, die aufgrund der Nässe sehr glitschig waren, ich musste sehr vorsichtig gehen.
                                                  Falls man Trinkwasser braucht findet man hier zwei winzige Rinnsal-Bäche.





                                                  Am Ende der Felsen lag wieder ein drei Kilometer langer Sandstrand vor mir, der in der Mitte durch einen Felsabschnitt getrennt war. Auch dieser Sandstrand war recht schön, mit dichten Küstendschungel bestanden und die zweite Hälfte mit bebuschte Dünen.







                                                  Am Ende des Strandes beginnt die unpassierbare Felsküste um den Rame Head. Kurz davor weist ein Markierungspfahl auf den Einstieg eines Inlandpfades hin, der nach 8,5 Kilometern (incl. Abstecher zum Rame Head), an der Seal Cove, wieder an den Strand stößt.
                                                  Der Pfad tunnelt sich kilometerweit durch den phantastischen und undurchdringlichen Küstenurwald. Wenn der Pfad nicht wäre, hätte man es hier verdammt schwer.

                                                  Selbst wenn die Strände nicht so attraktiv wären, allein schon wegen dieser einmaligen Vegetation und phantastischen Dschungel würde sich diese Tour lohnen.
                                                  Nach einer Stunde erreichte ich die Abzweigung zum Rame Head, ein 110 m hoher Hügel. Ich lies meinen Rucksack liegen und machte diesen Abstecher. Eine weite Fernsicht hatte man wegen den dichten Busch allerdings nicht. (1,5 Kilometer für Hin- und Rückweg).


                                                  hier verlasse ich die Küste fürs Erste















                                                  20 Minuten später stößt der Pfad auf den zwei Kilometer langen Sandstrand der Seal Cove und am anderen Strandende mündet der Wingan Inlet ein.

                                                  Kurz vor dem Inlet-Eingang führt nach links ein Pfad in den Urwald zur zwei Kilometer entfernten Wingan Inlet Campsite, der einzigsten Trinkwasserquelle weit und breit. Am anderen Ufer des Inlets wird man kein Trinkwasser finden, deshalb musste ich meine Flaschen hier auffüllen. Ich lies meinen Rucksack liegen und wanderte zum Campingplatz. Das ist wieder so ein festangelegter National Park Campground mit Pistenanschluss. Nachdem ich meine Trinkwasserbehälter am Wasserhahn aufgefüllt hatte, wanderte ich zurück. Auf dem Campingplatz zu übernachten kam nicht in Frage, denn ich musste heute noch über den Inlet, morgen früh ist Hochwasser.



                                                  Um 16 Uhr erreichte ich den Inlet Eingang, punktgenau am niedrigsten Stand der Ebbe. Nun ging’s an die Querung. Zunächst suchte ich ohne Gepäck die beste Querungsstelle, um dann anschließend mein Gepäck mit zwei Fuhren auf dem Kopf da rüberzutragen. Das Wasser reichte bis zur Brust, paar Zentimeter tiefer und ich hätte schwimmen müssen. Im Lonely Planet steht daß man im Sommer, wenn der Campingplatz gut besucht ist, gute Chancen hat jemanden zu finden, der einem mit dem Boot da rübersetzt.

                                                  Am anderen Ufer fand ich im Küstenwald eine schöne Stelle zum campen.









                                                  Zuletzt geändert von berniehh; 04.04.2014, 13:48.
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                                                    • 31.01.2011
                                                    • 2501
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                    9.Tag: (Sandpatch Wilderness)
                                                    Gegen 10:00 bin ich vom Wingan Inlet losgewandert.



                                                    Ein Pfad führt durch undurchdringliches Manuka Buschland und Wald über den Hügel. Nach einen Kilometer endet der Pfad an einer kleinen Sandstrand Cove.
                                                    Über die Felsen geht’s weiter die Küste entlang und kurz darauf folgen wieder längere paradisische Sandstrände, die durch Felsabschnitte voneinander getrennt sind.
                                                    Am Beginn des Strandes liegt die Easby Creek Mündung. Das Wasser ist salzig. Ab hier war ich in der Sandpatch Wilderness, die mit zum Croajingolong National Park gehört.


                                                    über Felsen zur Easby Creek Mündung







                                                    Vom Easby Creek wanderte ich weiter den Strand entlang. Zwei Kilometer weiter folgt wieder Felsküste, danach der nächste Sandstrand. Nach weiteren zwei Kilometern erreichte ich die Red River Mündung.

























                                                    Beim Red River führt ein Pfad über die bebuschten Dünen zu einer super Campstelle, versteckt im dichten Küstendschungel am Fluss. Hier machte ich Mittagspause. Auch dieses Flusswasser war salzig. Trinkwasser würde man zwei bis zweieinhalb Kilometer weiter flußaufwärts finden, aber diesen Umweg sparte ich mir, weil ich noch genug Wasser hatte.






                                                    Red River

                                                    Nun geht’s erstmal von der Küste weg.
                                                    Von der Red River Campstelle sind es 7 bis 8 Kilometer zum nächsten Strand. Es ging zunächst auf einen Pfad durch Küstendschungel und Eukalyptus Wald, dann für 4 Kilometer auf einen verwachsenen 4WD Track, der von der Parkverwaltung noch manchmal befahren wird.





                                                    Dort, wo es wieder runter zum Strand geht, findet man eine mögliche Campstelle, die zwar nicht so gut ist, dafür aber ein Mini-Rinsal-Bach mit Trinkwasser hat. Einen Kilometer weiter die Küste entlang, an der Benedore River Mündung, findet man dafür Traumcampstellen, aber ohne Trinkwasser. Ich füllte daher meine Wasserflaschen auf und ging zum Benedore River. Die mit Dschungel bestandene Lagune reicht ein ganzes Stück Inland, dort blieb ich für heute. Beim Lagunenstrand schlug ich mein Camp auf, nach 14,5 km vom Wingan Inlet.











                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 05.04.2014, 12:21.
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                                                      • 31.01.2011
                                                      • 2501
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                                                      #27
                                                      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                      Den ersten Teil des Treks (bis Tag 5) habe ich nun auch mit auf eine Seite geladen (www.trekking.magix.net) und den zweiten Teil stelle ich heute vielleicht auch noch mit rein

                                                      10.Tag: (Sandpatch Wilderness)
                                                      Fast die Hälfte meines Treks hatte ich nun schon geschafft.
                                                      Habe mir am Morgen viel Zeit gelassen um die schöne Gegend hier an der Benedore River Mündung zu genießen. Daher bin ich erst um 10:50 losgewandert.









                                                      Vom Camp führt ein Pfad von der Küste weg und stößt nach 7 Kilometern wieder an den Strand der Seal Cove. Es ist der Old Coast Track, der den Verlauf eines ehemaligen 4WD Tracks folgt.

                                                      Im Gegensatz zu den neuseeländischen Nationalparks sind die meisten australischen Parks durch ein Netz aus Pisten und Geländewagenfahrwege erschlossen. Direkt an der Wilderness Coast hat mittlerweile ein Umdenken stattgefunden und die meisten 4WD Tracks wurden für den Fahrzeugverkehr geschlossen und zu Pfaden umfunktioniert. Das ist immerhin schon ein Fortschritt, auch wenn die meisten Pisten weiter Inland immer noch befahren werden.

                                                      Der Old Coast Track führt für viele Kilometer flach durch Buschland, das immer wieder von grünen offenen Flächen aus Sumpfgras und Gestrüpp unterbrochen wird. Die Wanderung war schön.









                                                      Nach 5,5 Kilometern erreichte ich die Abzweigung zum Little Rame Head. Das ist ein 55 m hoher Hügel mit winzigem Leuchturm, aber leider ohne Aussicht wegen den dichten Busch. Ich ließ meinen Rucksack liegen und marschierte dorthin. Es war zwar ein netter Abstecher, ich hätte aber auch nichts verpasst wenn ich den nicht gemacht hätte.





                                                      Anderthalb Kilometer von der Abzweigung erreichte ich die Seal Cove, eine kleine Traumbucht in der ich Mittagspause machte. Man findet hier auch super Campstellen, leider ohne Trinkwasser. Die Sandpatch Wilderness endet hier, aber der Croajingolong National Park führt noch weiter.


                                                      Seal Cove






                                                      Seal Cove





                                                      Von der Seal Cove wanderte ich die nächsten paar Kilometer weiter zum Shipwreck Creek. Zunächst ging’s für anderthalb Kilometer auf einen schmalen 4WD Track, der leider immer noch vom Park Management befahren werden darf, aber dann bog ich nach rechts auf einen schönen schmalen Pfad zum Shipwreck Creek. Kurz vor der Abzweigung machte ich noch einen Abstecher zu einen kleinen Bach um meine Wasserflaschen aufzufüllen.




                                                      auf dem Weg zum Shipwreck Creek

                                                      Am Shipwreck Creek liegt wieder ein schöner Sandstrand.
                                                      Auf der Südseite des Strandes fand ich im dichten Küstenwald auf einer kleinen Landzunge einen Platz zum campen.






                                                      Shipwreck Creek

                                                      www.trekking.magix.net

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                                                      • Abt
                                                        Lebt im Forum
                                                        • 26.04.2010
                                                        • 5726
                                                        • Unternehmen


                                                        #28
                                                        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                        Danke für deinen Bericht und deine Bilder aus einer atemberaubend schönen Natur.

                                                        Meine Frage, gibt es da unterwegs keine Aussteiger, die Buden oder Blockhäuser bauen ?
                                                        ...oder gibt es Gesetze dagegen oder Welchen Grund hat es?

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                                                        • berniehh
                                                          Alter Hase
                                                          • 31.01.2011
                                                          • 2501
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                          Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                          Meine Frage, gibt es da unterwegs keine Aussteiger, die Buden oder Blockhäuser bauen ?
                                                          ...oder gibt es Gesetze dagegen oder Welchen Grund hat es?
                                                          Ich habe keine Daueraussteiger gesehen, auch keine Hütten.
                                                          Meine Route führte durchgehend durch irgendwelche Parks. Die dortigen Gesetze kenne ich zwar nicht, aber ich gehe mal stark davon aus daß es strikt verboten ist da private Hütten zu bauen.
                                                          Es gab ja nichtmal normale Backcountry Huts zum Übernachten, wie z.B. überall in Neuseeland.
                                                          www.trekking.magix.net

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                                                          • Wildniswanderer
                                                            Erfahren
                                                            • 08.11.2008
                                                            • 402
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                            Welch tolle Küste! Hast du auch mal gebadet, oder war es dafür zu kalt? Hast du die Karten benötigt oder wärst du auch mit Google Earth Ausdrucken klar gekommen?
                                                            Ist dort in der warmen Jahreszeit wohl viel los?

                                                            Besonders interessant finde ich bei deinen Berichten immer die Gedanken zur Planung und zur Motivation, warum du einen Trek auswählst.
                                                            http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                                            • berniehh
                                                              Alter Hase
                                                              • 31.01.2011
                                                              • 2501
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                              Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                                              Welch tolle Küste! Hast du auch mal gebadet, oder war es dafür zu kalt?
                                                              In den Flussmündungslagunen habe ich mal gebadet, das Wasser war aber recht kalt, daher bin ich auch relativ schnell wieder raus. Am offenen Strand ist die See recht rauh zum baden.

                                                              Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                                              Hast du die Karten benötigt oder wärst du auch mit Google Earth Ausdrucken klar gekommen?
                                                              Nur mit Google Ausdrucken alleine wäre es schwierig geworden:
                                                              Erstens hätte man dann viele Trinkwasserstellen nicht gefunden und zweitens wüsste man nicht wo man die Küste vor unpassierbaren Abschnitten verlassen muss,......es wäre schwieriger die auf den Karten eingezeichneten Pfadabschnitte zu finden. Der Busch war teilweise zu dicht zum weglos wandern.

                                                              Die Kopien aus "Walking the Wilderness Coast" waren unverzichtbar wegen Beschreibung der Wasserquellen.
                                                              In dem Buch sind auch einige Kartenskizzen mit abgedruckt.
                                                              Mit den Kopien aus dem Buch, in Verbindung mit Google Earth Ausdrucken, aber ohne Karten, würde gehen wenn man keinen allzu schlechten Orientierungssinn hat.

                                                              Nur mit den Karten alleine, ohne die Kopien aus "Walking the Wilderness Coast", würde man einige Wasserstellen nicht finden.

                                                              Fazit: das Buch, oder eine detailgenaue Beschreibung der Wasserquellen aus Rangerbüros etc...., sollte man auf Jeden Fall dabei haben!! Ob man dann noch zusätzlich Google Ausdrucke oder Karten mitnimmt muss jeder selbst wissen.

                                                              Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                                              Ist dort in der warmen Jahreszeit wohl viel los?
                                                              Auf den Campingplätzen mit Pistenanschluss wird dann vermutlich viel los sein, aber ausserhalb davon glaube ich nicht, außer vielleicht im Ben Boyd National Park (Light to Light Walk).
                                                              Auf dem Abschnitt Turra River - Mallacoota werden vermutlich auch im Sommer nicht so viele Trekker unterwegs sein und der Rest der Wilderness Coast wird eh nur wenig von Trekkern frequentiert.
                                                              Zuletzt geändert von berniehh; 06.04.2014, 21:34.
                                                              www.trekking.magix.net

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                                                              • Rattus
                                                                Lebt im Forum
                                                                • 15.09.2011
                                                                • 5177
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                Wunderschöne Bilder, man bekommt eine Ahnung von der Größe und Menschenleere dieses Kontinents … diese Felsformationen, wie aus einer anderen Zeit (na ja, sind sie ja auch )
                                                                Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                                                Kommentar


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                                                                  #33
                                                                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                  Gab es da - an den steinigen Abschnitten - so Pools mit Krebsen, Anemonen, kl. Fischen o.ä. drin? Ich liebe es, in solche natürlichen Aquarien zu schauen ...

                                                                  Gab es am Strand sehr viele Mücken oder Sand Flies?

                                                                  War die Überquerung des Inlets irgendwie gefährlich (Haie, Stachelrochen, Portugiesische Galeere etc.)? In Australien kann einen ja fast alles überall umbringen ;)

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
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                                                                    • 522
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                    Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                                                    War die Überquerung des Inlets irgendwie gefährlich (Haie, Stachelrochen, Portugiesische Galeere etc.)? In Australien kann einen ja fast alles überall umbringen ;)
                                                                    Ich kann mir vorstellen, dass wenn dies der Fall gewesen wäre, du es hier ganz sicher bereits hättest lesen können, sowas verschweigt man ja nicht!
                                                                    Neuseeland, Hiking & Fotografie hier.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Alter Hase
                                                                      • 31.01.2011
                                                                      • 2501
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                      Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                                                      Gab es da - an den steinigen Abschnitten - so Pools mit Krebsen, Anemonen, kl. Fischen o.ä. drin? Ich liebe es, in solche natürlichen Aquarien zu schauen ...
                                                                      In diese ganzen felsigen Wasserlöcher habe ich jetzt nicht so genau reingeguckt,.......aber ich denke mal da gibts jede Menge Kleingetier drin

                                                                      Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                                                      Gab es am Strand sehr viele Mücken oder Sand Flies?
                                                                      Ich erinnere mich an keine einzige Mücke oder Sandfly an der Wilderness Coast,......ganz im Gegensatz zur Sandfly-Plage in Neuseeland:
                                                                      Irgendwo habe ich zwar gelesen daß es da welche geben soll,........aber wahrscheinlich dann nur im Sommer,......und selbst dann wird es bei weitem nicht so schlimm sein wie in NZ.

                                                                      Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                                                      War die Überquerung des Inlets irgendwie gefährlich (Haie, Stachelrochen, Portugiesische Galeere etc.)? In Australien kann einen ja fast alles überall umbringen ;)
                                                                      Tödliches Meeresgetier wie Box-Jellyfish, Salties etc. gibt es nur im Norden. Ob es in Victoria Haie gibt weiss ich nicht.
                                                                      Die größte Gefahr bei der Querung des Inlets ist die sehr starke Gezeitenströmung, falls man nicht punktgenau die Ebbe erwischt.
                                                                      www.trekking.magix.net

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                                                                        • 31.01.2011
                                                                        • 2501
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                        11.Tag: (Mallacoota)
                                                                        Heute wanderte ich die 15,5 Kilometer nach Mallacoota.

                                                                        Von meinem Camp am Südende des Shipwreck Creek wanderte ich zum Nordende der Bucht, wo oben auf dem Waldhügel ein Campingplatz mit Pistenanschluss liegt. Ich wanderte daran vorbei und folgte weiter den Old Coast Track, der flach durch offenes Grasland, Gestrüpp und Wald führt. Es war eine recht schöne Route, rechts sah man manchmal das Meer.








                                                                        Old Coast Track


                                                                        Blick vom Old Coast Track


                                                                        hier verlasse ich den Nationalpark

                                                                        Nach über 5 Kilometern mündet der Pfad in die Schotterstraße nach Mallacoota. Den Nationalpark verlies ich hier, denn das Umland von Mallacoota gehört nicht mehr mit zum Croajingolong National Park. Ich bog auf den Mallacoota Coastal Walk, den ich die nächsten 4 Kilometer folgte.

                                                                        Der Mallacoota Coastal Walk führt oberhalb der Steilküste an einer Reihe Sandstrandbuchten vorbei. Die Küste ist zwar traumhaft schön aber der Weg war eine Zumutung!!! Es ist ein häßlicher gebulldozter Spazierweg, noch schlimmer als die neuseeländischen Great Walks!!
                                                                        Hier traf ich die ersten Leute seit Tagen.


                                                                        Mallacoota Coastal Walk




                                                                        Blick vom Mallacoota Coastal Walk






                                                                        Blick vom Mallacoota Coastal Walk


                                                                        Mallacoota Coastal Walk




                                                                        Mallacoota Coastal Walk


                                                                        Mallacoota Coastal Walk

                                                                        Beim Betka Beach führt der Mallacoota Coastal Walk von der Küste weg ins Inland und ich wanderte weiter den Strand entlang.


                                                                        bei der Betka River Mündung






                                                                        Bastion Point


                                                                        Blick zurück von Bastion Point





                                                                        Am Nachmittag erreichte ich Mallacoota, eine kleine Stadt mit 1000 Einwohnern am Eingang des Mallacoota Inlet. Es ist die einzigste Siedlung auf meiner Trekkingroute entlang der Wilderness Coast. Die ersten 150 Kilometer hatte ich nun geschafft und bis zum Trekende liegen noch 110 Kilometer vor mir.

                                                                        Eigentlich wollte ich in Mallacoota nicht übernachten sondern heute noch weiterwandern,....aber dazu musste ich erstmal über den Inlet kommen. Der Mallacoota Inlet ist unfurtbar, man braucht definitiv ein Boot.
                                                                        Auf der Touri-Info gab man mir die Telefonnummer eines Wassertaxis und die rief ich an. Der Betreiber verlangte aber unglaubliche 80 AUD für die nur 2 km lange Bootsfahrt und er war auch nicht bereit mit sich handeln zu lassen! Ich verzichtete darauf und checkte mich erstmal für 14 AUD auf dem Campingplatz ein, um danach in Ruhe nach einem anderen Boot zu suchen.
                                                                        Den Mallacoota Inlet zu umwandern würde geschätzte zwei bis drei Tage dauern und wäre endloses langweiliges Pistengelatsche,.....ich hab keine interessante Route für eine mögliche Umwanderung gefunden!

                                                                        Die Suche nach einem anderen Boot war eine Geduldsfrage.
                                                                        Es gab hier keine richtige Bootsanlegestelle sondern die Leute kommen in ihrem Geländewagen mit Bootsanghänger, um ihr Boot dann am Strand ins Wasser zu lassen. Viel Betrieb war hier nicht.

                                                                        Am Spätnachmittag lernte ich Reinhardt kennen. Er kam mit zwei Leuten vom Fischen zurück, hatte sein Boot schon aus dem Wasser gezogen und wollte gerade wegfahren. Morgen früh um 7:30 wollten sie aber wieder raus zum fischen und er bot an mich dann auf der anderen Seite des Inlets abzusetzen. Das war nett

                                                                        Den Rest des Nachmittags verbrachte ich in Mallacoota. Im kleinen Dorf-Supermarkt kaufte paar frische Lebensmittel und kochte mir abends in der Campingplatzküche ein leckeres Essen.





                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 09.04.2014, 18:18.
                                                                        www.trekking.magix.net

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                                                                          Alter Hase
                                                                          • 31.01.2011
                                                                          • 2501
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                          12.Tag: (Howe Wilderness)
                                                                          Es war recht windig und ich hatte ein ungutes Gefühl daß Reinhardt vielleicht nicht kommen würde, weil die See über Nacht zu rauh geworden war. Und tatsächlich, zum vereinbarten Termin um 7:30 ist er nicht erschienen. Ein Einheimischer bestätigte mir auch, daß bei so einem Wetter kein Boot raus auf die offene See zum fischen fährt. Toll, nun war ich wieder ganz am Anfang und musste mir ein neues Boot suchen.

                                                                          Überraschenderweise tauchte Reinhardt um 8:15 dann doch noch auf. Er teilte mir mit daß sie heute nicht zum fischen rausfahren aber er wäre trotzdem bereit mich über den Inlet zu fahren. Weil das ein Extratrip wird, müsse er dafür 50 Dollar nehmen. Ich wollte nicht noch länger warten und stimmte zu. Er fuhr nach Hause, holte sein Boot und ne Stunde später war er wieder da. Dann ging´s endlich los

                                                                          Am westlichen Ende der Howe Flat setzte er mich an den Strand ab. Hier beginnt die Howe Wilderness, die mit zum Croajingolong National Park gehört.





                                                                          Mein Tagesziel war der 9 km entfernte Lake Barracoota.

                                                                          Kurz vor mir landeten hier zwei Wanderer aus Melboune mit ihrem Kajak. Die waren auch auf dem Weg zum Lake Barracoota, ich hatte die beiden schon am Morgen in Mallacoota kennengelernt.

                                                                          Ich folgte kilometerweit den Sandstrand Richtung Osten, es ist eine paradiesisch schöne Küste.











                                                                          Nach 8 Kilometern sah ich einen Markierungspfahl auf den Dünen, hier verlies ich den Strand und wanderte zum Lake Barracoota, der sich einen Kilometer Inland befindet.

                                                                          Der See hat einen Durchmesser von zweieinhalb Kilometern und ist von Waldhügeln, Dünen und Schilfgürtel umgeben. Versteckt am Ufer findet man schöne Campstellen, hier blieb ich für heute. Das Seewasser ist trinkbar. Den Rest des Nachmittags erkundete ich die Gegend.





















                                                                          Die beiden anderen Wanderer, Leigh und Kathleen, waren auch hier. Es sind die ersten Trekker, die ich auf dieser Tour treffe. Nur zwei Tage wollten sie in der Wildnis verbringen und morgen wieder zurück nach Mallacoota. Sie bezeichneten sich selbst als Hippies und reisen mit ihrem alten Auto für unbestimmte Zeit durch Australien. Ihren Hund haben sie für die zwei Tage in Mallacoota bei Freunden gelassen weil im Nationalpark keine Hunde erlaubt sind.
                                                                          Am Abend saßen wir zusammen am Lagerfeuer, bei gebratenen Fisch, den die beiden gefangen hatten. Ich steuerte noch mein Kartoffelpürre bei und so wurde es ein sehr netter Abend.


                                                                          Kathleen und Leigh

                                                                          www.trekking.magix.net

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                                                                            Alter Hase
                                                                            • 31.01.2011
                                                                            • 2501
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                            13.Tag: (Howe Wilderness)
                                                                            8:15 bin ich gestartet, es ging den gleichen Weg zurück über die Dünen zum Strand. Dann folgte ich den Sandstrand weiter Richtung Osten, es war leichtes und schnelles Wandern im flachen harten Sand an der Wasserlinie.

                                                                            Auf dem Weg zum Telegraph Point wanderte ich am Wrack der S.S. Riverina vorbei, die hier 1927 strandete. Die rostigen Teile ragten noch aus dem Wasser.











                                                                            Nach 5 Kilometern umwanderte ich den Telegraph Point. Der Strand ist hier etliche hundert Meter breit und es war recht windig. Der Sand blies mir ins Gesicht. Etwa einen halben Kilometer draußen liegt die buschbedeckte Gabo Island.





                                                                            Vier Kilometer von Telegraph Point erreichte ich den Lake Wau Wauka Outfall mit einer super Campstelle im dichten Küstenwald. Man findet hier Trinkwasser und ich machte eine längere Mittagspause wobei ich auch noch etwas die Gegend erkundete.







                                                                            Hinter dem Lake Wau Wauka Outfall zieht sich ein kilometerbreiter Dünengürtel hinter dem Strand entlang. Hier wanderte ich zur Abwechslung mal nicht am Strand, sondern Inland durch die Dünen, eine sehr attraktive Route.




                                                                            Howe Wilderness





                                                                            Viereinhalb Kilometer weiter querte ich die Grenze von Victoria nach NSW. Der Croajingolong National Park endet hier und das Nadgee Nature Reserve beginnt. Die Landschaft ändert sich nun völlig, anstelle der Dünen und Sandstrände dominierten nun Felsküsten mit dichte Küstendschungel.



                                                                            Kurz darauf kam ich in eine attraktive Sandstrandbucht. Dahinter in den Dschungelhügeln liegt ein kleines Wasserloch, das Bunyip Hole, die erste Trinkwasserstelle seit Lake Wau Wauka.
                                                                            Leider war das Wasserloch fast ausgetrocknet, es war nur noch wenig drin, aber für mich reichte es und geschmacklich war es OK. Ich schlug hier mein Camp auf. Die Küste von Mallacoota durch die Howe Wilderness und Nadgee Nature Reserve wird nur selten mal von Trekkern begangen, ich traf heute niemanden.

















                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                            Kommentar


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                                                                              Lebt im Forum
                                                                              • 16.09.2013
                                                                              • 5073
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                              Danke für Deinen Bericht und die tollen Fotos. Du scheinst ja oft in kleinen Wäldchen zu zelten hat das einen bestimmten Grund? Willst Du Wind oder Sand vermeiden?

                                                                              Kommentar


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                                                                                Alter Hase
                                                                                • 30.05.2007
                                                                                • 3996
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                Hm, das Bunyip Hole sah auf dem Bild ja nicht vertrauenserweckend aus. Das Wasser hast Du ja anscheinend gut vertragen, aber musstest Du in dem Schlamm graben oder gab es noch offenes Wasser?
                                                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                A. v. Humboldt.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Alter Hase
                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                  • 2501
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                  Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                                                                                  Du scheinst ja oft in kleinen Wäldchen zu zelten hat das einen bestimmten Grund? Willst Du Wind oder Sand vermeiden?
                                                                                  In den Küstenwäldern findet man einfach die besten Campstellen,........ansonsten hat es keinen weiteren Grund.
                                                                                  Klar ist man im Busch auch noch zusätzlich wind- und wettergeschützt. Campen direkt auf dem Strand kommt für mich schonmal deshalb nicht in Frage weil meine Sachen sonst nachher voller Sand sind und die Zeltreißverschlüsse schneller verschleißen

                                                                                  Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                  Hm, das Bunyip Hole sah auf dem Bild ja nicht vertrauenserweckend aus. Das Wasser hast Du ja anscheinend gut vertragen, aber musstest Du in dem Schlamm graben oder gab es noch offenes Wasser?
                                                                                  Im Schlamm graben musste ich nicht Direkt da bei dem Brett gab es etwas offenes Wasser. Das war zwar leicht bräunlich aber ganz gut
                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Alter Hase
                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                    • 2501
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                    14.Tag: (Nadgee Nature Reserve)
                                                                                    Vom Camp führt ein schmaler Pfad durch den dichten Küstenwald. Mit meinem sperrigen Rucksack musste ich mich da richtig durchzwängen, der Wald lichtete sich dann aber zu den offeneren Flächen des Endeavour Moor.







                                                                                    Nach drei Kilometern, beim Nadgee Lake, stößt der Pfad wieder an die Küste. Der See hat einen Durchmesser von fast zwei Kilometern, ist von Wäldern und Buschland umgeben und nur durch den Sandstrand vom Meer getrennt. Angeblich muss man hier aufpassen daß man nicht im Treibsand versackt. Das Seewasser ist salzig und untrinkbar.







                                                                                    Ich folgte den Seestrand für einen Kilometer zu einer im Wald liegenden Campstelle. Laut „Walking the Wilderness Coast“ gibt es hier ein Wasserloch und das hatte ich anhand der Beschreibung im Buch auch schnell gefunden. Die Trinkqualität war aber eine Zumutung,......das braune Wasser schmeckte extrem faulig und übel
                                                                                    Wenn ich sehr verzweifelt gewesen wäre, hätte ich es wahrscheinlich getrunken, aber ich hatte zum Glück ja noch genug Wasser aus dem Bunyip Hole, so marschierte ich nach einer kurzen Pause weiter.





                                                                                    Weiter ging’s Richtung Norden vom See weg durch das Nadgee Moor. Der Pfad folgte nun den Verlauf eines ehemaligen 4WD Tracks, der ist aber nicht mehr befahrbar und schon mit Gestrüpp zugewachsen.

                                                                                    Zwei Kilometer weiter, kurz vor dem Nadgee Beach, soll es in einer sumpfigen Senke ein weiteres Wasserloch geben. Leider war es fast ausgetrocknet, zwischen dem Sumpfgras war nur noch nasser Schlamm und kein offenes Wasser. Also musste ich mit meinem Wasser noch bis zum Little River Estuary auskommen.







                                                                                    Der Nadgee Beach ist einen halben Kilometer lang und liegt in einer von Felsen eingeschlossenen Bucht. Am Nordende mündet die Nadgee River Lagune ein, dessen weißer Sandstrand noch mindestens halben Kilometer in die Lagune reinreicht. Hier machte ich Mittagspause, die Landschaft ist paradiesisch, das Lagunenwasser aber auch salzig und untrinkbar.











                                                                                    Vom Nadgee Beach führt der Pfad den Hügel hoch, dann an einer Abbruchkante mit grandiosem Blick auf die Steilküste. Anschließend geht es flach durch das Impressa Moor.


                                                                                    Blick auf die Steilküste







                                                                                    Vier bis fünf Kilometer weiter führt der Weg runter zum nächsten Strand am Little River Estuary. Hier schlug ich mein Camp auf. Wie fast alle Lagunen war auch dieses Wasser salzig. Zum Trinkwasserholen wanderte ich weglos über die bewaldeten Hügel den Estuary aufwärts bis daraus ein fließender Bach wurde. Über eine halbe Stunde war ich zum Wasserholen unterwegs.


                                                                                    durch dichten Küstenwald zum Little River Estuary










                                                                                    Blick zurück auf die felsige Küste





                                                                                    Zuletzt geändert von berniehh; 12.04.2014, 12:43.
                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                      • 2501
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                      15.Tag: (Nadgee Nature Reserve)
                                                                                      Für heute gibt’s mal wieder nicht so viel zu schreiben, ich beschränke mich also hauptsächlich wieder auf die Fotos.

                                                                                      Von meinem Camp führt ein viereinhalb Kilometer langer Pfad durch Wald zum nächsten Strand, den Newtons Beach.











                                                                                      Hinter den Newtons Beach liegt ein weiterer Strand, der etwa zwei Kilometer lange Jane Spiers Beach. Die beiden Strände sind durch eine felsige bebuschte Landzunge voneinander getrennt. Ich wanderte weglos beide Strände entlang und stieg dabei über die Landzunge. Beides sind herrliche Strände, von bis zu 300 m hohen Wald- und Buschhügeln umgeben (Tumbledown Mountain).






                                                                                      felsige Landzunge zwischen Newtons Beach und Jane Spiers Beach













                                                                                      Vom Nordende des Jane Spiers Beach wird die Küste felsig und unpassierbar. Ich verließ den Strand und wanderte weglos durch kürzlich abgebrannten Eukalyptus Wald den sanften Bergrücken nach oben. Nach zwei Kilometern und 180 hm stieß ich auf dem flachen Hügelkamm auf einen 4WD Track, den Merrica River Fire Trail.

                                                                                      Buschfeuer sind nichts ungewöhnliches in Australien, die australische Vegetation hat sich seit Jahrtausenden daran angepasst. Wenn ein Wald abbrennt sterben die Wälder nicht. Schon nach kurzer Zeit wird der Boden wieder mit Gras und Gestrüpp bewachsen sein und einige Monate später werden auch die Blätter auf den Bäumen neusprießen, dann wird der Wald wieder genauso grün wie vorher sein. Es gibt in ganz Australien wahrscheinlich keinen Eukalyptus Wald mehr, der nicht irgendwann schonmal abgebrannt ist. Auf anderen Kontinenten, z.B. Nordamerika, sterben die Wälder nach einem Brand und es wird dann über 50 Jahre dauern bis wieder ein neuer Wald nachgewachsen ist.

                                                                                      Ich folgte den Merrica River Fire Trail für viereinhalb Kilometer zum Merrica River Estuary. Auf dem Weg dorthin machte ich noch einen zweieinhalb Kilometer Abstecher zu einem Bach zum Wasserholen. Dort füllte ich meine Flaschen so weit auf daß mein Wasser bis morgen abend reichen wird.





                                                                                      Kurz vor dem Merrica River Estuary endet der 4WD Track und auf einem Pfad geht’s runter an den Strand. Das ist mal wieder eine traumhafte Flußmündungslagune umgeben von knapp 200 m hohe Waldhügel. Hier schlug ich mein Camp auf.









                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Alter Hase
                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                        • 2501
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                        16.Tag: (Nadgee Nature Reserve)
                                                                                        Als es noch dunkel war frühstückte ich und baute dann mein Camp ab. Um 7:00 bin ich aufgebrochen, mein Ziel war es um 10:00 bei Ebbe den Wonboyn River Estuary zu erreichen.

                                                                                        Der Wonboyn Estuary war für mich die große Unbekannte, wo ich nicht wusste wie tief der ist und ob man da überhaupt ohne schwimmen zu müssen rüberkommt.
                                                                                        Ich hatte verschiedene wiedersprüchliche Infos darüber: Reinhardt aus Mallacoota meinte daß eine Durchfurtung bei Ebbe kein Problem sei und das Wasser dann nur knietief ist. Leigh und Kathleen, die Wanderer vom Lake Barracoota, waren vor einem Jahr mal an der Wonboyn River Mündung. Sie erzählten daß man dann selbst bei Ebbe hätte schwimmen müssen.
                                                                                        Der Autor von „Walking the Wilderness Coast“ macht dagegen keine Angaben über die Furtbarkeit des Wonboyn Estuary. Er schreibt dazu nur daß sie sich auf ihrer Tour mit einem vorher arrangierten Wassertaxi über den Inlet setzen ließen.

                                                                                        Von meinem Camp am Merrica River Estuary gibt es keine Wege zur Disaster Bay. Ich wanderte weglos durch den Wald über den Wonboyn Hill und nach drei Kilometern geht’s auf der anderen Seite wieder runter zum langen Sandstrand der Disaster Bay.








                                                                                        Südende der Disaster Bay



                                                                                        Dieser Strand ist über 7 Kilometer lang und in der Mitte vom Felshügel des Bay Cliffs in zwei Teile geteilt. Dort mündet der Wonboyn River Estuary ein.

                                                                                        Ich hatte Glück, es war Ebbe als ich dort ankam, das Durchwaten war kein Problem.









                                                                                        Vom Nordende der Disaster Bay stieg ich den Waldhang hoch zum Disaster Bay Lookout, eine super Aussichtsstelle über die Bucht.













                                                                                        Hier stieß ich auf eine Schotterstraße, der Green Cape Lighthouse Road. Das Nadgee Nature Reserve habe ich verlassen und bin nun im Ben Boyd National Park.

                                                                                        Eine zwei Kilometer lange Straßenwanderung ließ sich leider nicht vermeiden, aber dann verlies ich sie und wanderte weglos durch die Wälder Richtung Küste.








                                                                                        hoher Eukalyptus Wald



                                                                                        Drei Kilometer weiter kam vor mir wieder das Meer in Sicht und ich stieß auf einen Pfad, den Light to Light Walk. Dieser etwa 30 Kilometer lange Küstentrek ist recht populär und führt vom Green Cape Lighthouse Richtung Norden zum Boyds Tower durch den Ben Boyd National Park und wird der Abschluss meines Treks entlang der Wilderness Coast.

                                                                                        Der Ben Boyd National Park ist relativ stark mit Straßen und Pisten erschlossen, für meinen Geschmack schon zu erschlossen. Auf dem Light to Light Walk merkt man davon aber nicht viel, man wandert fast durchgehend auf Pfade durch eine attraktive Küstenwildnis.

                                                                                        Ich ließ meinen Rucksack liegen und machte noch einen Abstecher zum Green Cape Lighthouse am Südende des Light to Light Walks, das waren 7 Kilometer für den Hin- und Rückweg. Beim Leuchtturm befindet sich ein kleiner Friedhof und Gedenkstätte eines Schiffsunglücks von 1886.

                                                                                        Zurück zu meinem Rucksack wanderte ich noch ein kurzes Stück weiter Richtung Norden, dann wurde es langsam Zeit ein Camp für die Nacht zu finden. Bei einen kleinen Bach verließ ich den Pfad und wanderte weglos durch den Busch zu einer kleinen namenlosen felsigen Bucht wo ich im dichten Küstenwald mein Zelt aufschlug.


                                                                                        Green Cape Lighthouse








                                                                                        Light to Light Walk



                                                                                        Zuletzt geändert von berniehh; 14.04.2014, 21:55.
                                                                                        www.trekking.magix.net

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                                                                                          Alter Hase
                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                          • 2501
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                          17.Tag: (Light to Light Walk / Ben Boyd National Park)
                                                                                          Mein Trek neigt sich langsam dem Ende zu. Die verbleibenden anderthalb Tage folgte ich den Light to Light Walk. Es war entspanntes Wandern, der Pfad ist gut markiert und ausgeschildet.

                                                                                          Trinkwasser findet man hier zwar auch nicht in Hülle und Fülle, aber wenigstens kommt man mindestens zwei bis dreimal am Tag an einem Bach oder Wasserhahn vorbei, das reicht also vollkommen. Wegen Trinkwasser muss man hier also nicht so genau planen wie an der gesamten restlichen Wilderness Coast.

                                                                                          Der Light to Light Walk ist auch der meistbegangenste Trekkingabschnitt entlang der Wilderness Coast. Jetzt in der Nebensaison war zwar nicht viel los, trotzdem traf ich heute noch zwei große Trekkinggruppen aus jeweils 10 Personen. Dazu dann noch paar Angler und Tagesausflügler an der Bittangabee Bay, also recht viele verglichen mit den vorigen zwei Wochen. In den fünf Tagen zwischen Mallacoota und der Disaster Bay traf ich ja außer Leigh und Kathleen niemanden.

                                                                                          Von meinem Camp schlengelt sich der Pfad für vier Kilometer durch schattigen Wald zur Bittangabee Bay. Hier kam ich an einen großen National Park Campingplatz mit Pistenanschluss vorbei. Der war aber leer, ich weiss nicht ob er noch geöffnet war.











                                                                                          Die Bittangabee Bay reicht wie ein kurviger Inlet anderthalb Kilometer weit ins Land rein, mit felsiger Küste und zwei kleine Sandstrände, umgeben von Waldhügel. Der Pfad führt für einige Kilometer um die Bucht herum.








                                                                                          Light to Light Walk



                                                                                          Von der Bittangabee Bay sind es 9,5 km durch eine abwechslungsreiche Landschaft zur Saltwater Bay.
                                                                                          In der Saltwater Bay liegt der bei weitem schönste Sandstrand entlang des Light to Light Walks. Diese Bucht ist daher sehr populär, auch mit Campingplatz und Pistenanschluss.


                                                                                          Light to Light Walk, auf dem Weg zur Hegartys Bay








                                                                                          Light to Light Walk, auf dem Weg zur Saltwater Bay








                                                                                          Saltwater Bay




                                                                                          Saltwater Bay

                                                                                          Von der Saltwater Bay wanderte ich noch drei bis vier Kilometer weiter zum felsigen Mowarry Point. Dort fand ich im dichten Küstenwald eine schöne abgeschiedene Campstelle mit kleinem Bach in der Nähe.


                                                                                          Light to Light Walk, auf dem Weg zum Mowarry Point


                                                                                          rauhe Felsküste am Light to Light Walk







                                                                                          www.trekking.magix.net

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                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                            • 2501
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                            18.Tag: (Light to Light Walk / Ben Boyd National Park)
                                                                                            Heute ist mein letzter Trekkingtag. Viel gibt’s darüber nicht zu erzählen, es sind nur noch 9,5 Kilometer zum Boyds Tower, meinem Trekkingendpunkt.

                                                                                            Der Pfad führt meistens durch Wald oberhalb der Felsküste entlang und manchmal kurz runter an kleine steinige Strände. Einige 4WD Tracks werden gekreuzt und manchmal wanderte ich auch kurz auf denen aber der allergrößte Teil der Route führt auf einem Pfad.























                                                                                            Gegen Mittag erreichte ich den Parkplatz am Boyds Tower. Mein Trek ist nun vorbei und ich wollte auf dem schnellsten Weg zurück nach Sydney! Ich hatte Glück, denn es kam auch gerade ein Mann mit dem Auto an. Er wollte hier nur mal kurz paar Fotos machen und bot mir eine Mitfahrgelegenheit nach Eden an.







                                                                                            Ich war froh daß ich den Mann hier traf, denn dies ist eine Sackgassenstraße mit kaum Verkehr und auf den 16 Kilometern bis zum Princes Highway sah ich keine anderen Autos. Die Strecke zu laufen wäre mega-ätzend geworden.

                                                                                            Von der Abzweigung auf dem Haupthighway waren es noch weitere 15 bis 20 Kilometer nach Eden. Dort stellte ich mich direkt wieder an den Highway und 45 Minuten später stoppte das nächste Auto. Bis nach Sydney lagen noch 470 Kilometer vor mir. Mit vier oder fünf Lifts schaffte ich es heute noch bis Narooma, 150 km von Eden. Im dunkeln schlug ich am Stadtrand im Wald mein Zelt auf.

                                                                                            In der Nacht hatte es heftig geregnet. Das war aber ganz gut, so konnte ich genügend Wasser auffangen und mir am nächsten Morgen zum Frühstück Nudeln kochen.



                                                                                            Mit 6 verschiedenen Mitfahrgelegenheiten schaffte ich heute die restlichen über 300 Kilometer nach Sydney. Es ging immer von Stadt zu Stadt, die ersten Male musste ich relativ lange warten, bis zu einer Stunde, aber je näher ich an Sydney kam desto kürzer wurden die Wartezeiten.

                                                                                            Abends im Dunkeln erreichte ich Sydney. Es war Freitag abend und das Wooduck Boomerang Hostel ausgebucht. Dann bin ich durch Kings Kross gelatscht und habe bei 6 oder 7 anderen Hostels nachgefragt. Aber versuch mal am Wochenende ohne Reservierung eine günstige Unterkunft in Sydney zu finden. Die einigermaßen bezahlbaren Hostels waren alle voll und die nicht vollen zu teuer. Ich war schon am überlegen wo ich im Stadtpark mein Zelt aufschlagen könnte, da hatte ich beim letzten Hostel doch noch Glück und ein Platz im Dormitory für 20 AUD gefunden.

                                                                                            Meine Reise war aber noch nicht ganz zuende. Etwas Zeit hatte ich noch für zwei kurze Treks. Den ersten habe ich in den Blue Mountains gemacht und den zweiten im Royal National Park an der Küste südlich von Sydney. Weil ich dafür keinen separaten Reisebericht aufmachen will, werde ich sie hier noch in Kurzform mit reinstellen.

                                                                                            Dann hatte ich auch noch riesen Ärger mit meinem Bankkonto. Als ich aus einem Automaten Geld abheben wollte, wurde meine EC-Karte eingezogen. Es folgte eine nervige Rumtelefoniererei. Jetzt am Wochende war es schwer überhaupt irgendwas herauszubekommen. Die australische Bank, denen der Automat gehört, verwies mir auf meine Bank in Deutschland. Nach mehreren Versuchen erwischte ich dort eine Wochenend-Notbesetzung am Telefon. Die konnte mir aber nur sagen daß mein Konto gepfändet wurde, über die Gründe wussten sie nichts. Ich solle ab Montag zu normalen Geschäftszeiten nochmal anrufen. Na toll, das war echt ein geiles Wochenende hier!!
                                                                                            Zum Glück hatte ich noch einige Reiseschecks, so daß mein Geld bis zum Ende reichte. Eine Kreditkarte hatte ich zwar auch noch, habe mich aber nicht mehr getraut die in einen Geldautomaten zu stecken, sonst ist die nachher auch noch weg.

                                                                                            Am Montag habe ich die Sache dann durch mehrere Telefonanrufe geregelt bekommen. Das Finanzamt hatte mein Konto gepfändet weil ich auf ihren Steuervorauszahlungsbescheid nicht reagiert hatte. Sie haben die Pfändung dann zwar wieder zurückgenommen, aber die Karte war futsch! Es gab auch keine Chance die wiederzubekommen und ich musste mir zuhause eine neue beantragen.

                                                                                            Diese zwei Zwangsaufenthaltstage in Sydney kamen mir im Nachhinein betrachtet auch ganz gelegen. So konnte ich in Ruhe meine wundgescheuerten Stellen an den Füßen auskurieren, die ich mir während der letzten Wandertage an der Wilderness Coast zugezogen hatte. Wenn die Bankgeschichte nicht dazwischengekommen wäre, wäre ich wahrscheinlich schon am Wochenende los in die Blue Mountains und das hätte dann mit Sicherheit sehr schmerzhafte Probleme mit meinen Füßen gegeben.

                                                                                            Auch wenn die Tour am Ende ein Mißerfolg wurde, bin ich am Dienstag dann endlich aus Sydney aufgebrochen.
                                                                                            Zuletzt geändert von berniehh; 17.04.2014, 08:04.
                                                                                            www.trekking.magix.net

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                                                                                              Alter Hase
                                                                                              • 30.05.2007
                                                                                              • 3996
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                              Dieser rote Fels und das türkisblaue Wasser, du hast doch nicht an den Farben der Fotos gespielt, oder?
                                                                                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                              A. v. Humboldt.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 08.01.2004
                                                                                                • 1384


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                Was für ein wunderbarer trek! Du schreibst ja immer recht pragmatisch und schilderst Wegbeschaffenheiten und Campstellen, aber nix über die Tier- und Pflanzenwelt (ausser mal ein Wallabyfoto). Ich kann mir nur denken, was Du hier an z.B. an Vögeln gesehen und gehört haben musst! Ich habe eine 24 h in 24 Min Zeitraffer-CD mit den Lauten von Mitternacht bis Mitternacht an der Disaster Bay. Schön, jetzt auch Fotos davon gesehen zu haben!
                                                                                                Ich freu mich jetzt noch sehr auf die letzten zwei kurzen treks, denn dort bin ich auch gewesen...

                                                                                                Vielen, vielen Dank für die unendliche Mühe, die vielen Bilder aufzubereiten und die Berichte hier zu verfassen! Das sind ja wahre Bildbände !

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                  • 2501
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                  Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                  Dieser rote Fels und das türkisblaue Wasser, du hast doch nicht an den Farben der Fotos gespielt, oder?
                                                                                                  Die Wasser- und Felsfarben sahen wirklich so aus.
                                                                                                  An den Fotos habe ich nur nachgeschärft. Bei einigen Bildern noch zusätzlich eine leichte Farbverstärkung reingemacht und bei paar anderen die Belichtung ein wenig korrigiert,..........ansonsten habe ich sie nicht weiter bearbeitet
                                                                                                  www.trekking.magix.net

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                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                    • 2501
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                    Zitat von Julia Beitrag anzeigen
                                                                                                    Was für ein wunderbarer trek! Du schreibst ja immer recht pragmatisch und schilderst Wegbeschaffenheiten und Campstellen, aber nix über die Tier- und Pflanzenwelt (ausser mal ein Wallabyfoto). Ich kann mir nur denken, was Du hier an z.B. an Vögeln gesehen und gehört haben musst! Ich habe eine 24 h in 24 Min Zeitraffer-CD mit den Lauten von Mitternacht bis Mitternacht an der Disaster Bay. Schön, jetzt auch Fotos davon gesehen zu haben!
                                                                                                    Leider bin ich bis jetzt noch nie dazu gekommen mich genauer über die Tier- und Pflanzenwelt auf meinen Routen zu informieren. Das sollte ich auf meinen zukünftigen Touren vielleicht mal machen

                                                                                                    Die Zeitraffer-CD hast du wahrscheinlich nicht selber aufgenommen,....oder etwa doch? Direkt am Meer ist das Wellenrauschen ja ziemlich laut, da wundert es mich daß man dann noch Tierlaute auf der CD hören kann.
                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                      • 2501
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                      Greater Blue Mountains World Heritage Area

                                                                                                      Das Greater Blue Mountains Area umfasst eine Fläche von 10300 Quadratkilometern und besteht aus 7 Nationalparks. Es ist eine phantastische Wildnis aus bewaldte Flusscanyons und Tafelberglandschaften. Der weltbekannte Blue Mountains National Park ist nur ein kleiner Teil davon.

                                                                                                      1) Wollemi Wilderness
                                                                                                      Genau 8 Tage Zeit hatte ich noch bis zu meinem Heimflug, also viel zu wenig.

                                                                                                      Am frühen Morgen verließ ich Sydney, nahm um 6:23 den Zug nach Lithgow, fast 3h Fahrtzeit für 8,60 AUD. Obwohl in Australien die Lebenshaltungskosten und Löhne deutlich höher wie in Deutschland sind, ist Bahnfahren dort überraschend günstig. Mit dem Normalpreis aus dem Automaten fährt man hier günstiger als wenn man sich in Deutschland für die gleiche Streckenlänge mit fünf Personen ein Schleswig-Holstein Ticket teilen würde. Daran sollte sich die völlig überteuerte Deutsche Bahn mal ein Beispiel nehmen.

                                                                                                      Von Lithgow waren es noch gut 50 Kilometer per Anhalter nach Newnes, meinem Trekkingstartpunkt. Die ersten 15 Kilometer auf dem Great Western Highway bis zur Abzweigung nach Newnes ging sehr schnell, aber ab der Abzweigung hielt keiner mehr an. Die Straße nach Newnes ist eine Sackgassenstraße, das Land ist einsam, mit nur wenig Verkehr. Bin viele Kilometer gewandert und erst nach 3h bekam ich den ersten Lift, aber nur für 3 Kilometer. Danach ging´s aber relativ schnell, zwei nette Herren fuhren mich bis nach Newnes, wo ich erst am Spätnachmittag ankam.

                                                                                                      In Newnes endet die Piste, dort beginnt der der über 5000 Quadratkilometer große Wollemi National Park, der die größte unerschlossene Wildnis von NSW bildet. Diese Gegend liegt völlig abseits der üblichen Touristenrouten und besteht aus einem Labyrinth aus kurvige Canyontäler.

                                                                                                      Ursprünglich hatte ich durch diesen Nationalpark eine 20 tägige Wildnistour geplant. Schon vor meiner Reise hatte ich mir die Route dafür zurechtgebastelt. Als ich dann die Flüge gebucht hatte und es feststand daß ich nur fünf Wochen Zeit für Australien hatte, musste ich die Route auf 12 bis14 Tage runterkürzen. Von meinem Trek entlang der Wilderness Coast wollte ich dagegen nichts wegkürzen.

                                                                                                      Dann wurde die Zeit noch knapper, so daß ich schließlich nur noch 8 Tage zur Verfügung hatte, incl. An- und Abreise von und nach Sydney. Ich wollte den Wolgan River und Colo River abwärtswandern. Meine Zeit war für die Route aber extrem knapp kalkuliert, es durfte nun wirklich nichts unplanmäßiges mehr dazwischenkommen. Einen halben Tag hatte ich für die Anreise eingeplant, spätestens gegen Mittag wollte ich Newnes erreichen. Als ich dann aber erst gegen Spätnachmittag dort ankam, war ich schon mit einem halben Tag im Zeitrückstand bevor der Trek überhaupt begann.
                                                                                                      Normalerweise hätte ich ja in Sydney meinen Rückflug um eine Woche nach hinten verschieben müssen. Da aber das Startdatum für meinen Anschlusstrek durch Lappland schon feststand und ich die Tickets dorthin auch schon hatte, wäre mir ein Umbuchen zu kompliziert geworden.

                                                                                                      Newnes ist eine ehemalige Ölraffinerie im Wolgan River Valley, die zwischen 1905 und 1930 in Betrieb war. Heute ist sie verfallen und liegt innerhalb der Wollemi Wilderness. Am Pistenende liegt im Wald versteckt das etwa einen Quadratkilometer große Ruinengelände.


                                                                                                      im Ruinengelände von Newnes


                                                                                                      Newnes







                                                                                                      Paar Kilometer weiter schlug ich mein Camp auf. Am nächsten Tag wanderte ich auf einem 4WD Track weiter das Wolgan Valley abwärts. Ich dachte ursprünglich (laut Kartenlegende) dies sei ein Pfad auf ehemaligem 4WD Track, aber stellte hier dann fest daß er leider immer noch manchmal vom Parkmanagement befahren wird. Auf einem Schild steht daß hier noch „weed and pest animal“ Programme am laufen sind, aber sobald die abgeschlossen sind soll sich der Fahrweg zu einem Pfad regenerieren. Es stand auf dem Schild aber nicht wann genau das sein wird. Daher war dieser 17 km lange Abschnitt bis zum Ende des 4WD Tracks für mich auch nicht gerade das was ich mir unter einer unerschlossenen Wildnis vorstelle und ich war enttäuscht, auch wenn die Landschaft sehr schön war und man auf diesem Weg leicht und schnell vorwärts kommt.

                                                                                                      Als ich dann endlich das Ende des Tracks erreichte sollte es von da an weglos weiter talabwärts gehen. Ich kundschaftete erstmal ohne Gepäck für die nächsten 2h30 die Gegend aus und stellte dabei fest daß das Gelände schwieriger wie erwartet war und ich in diesem dichten Unterholz langsamer vorwärtskommen werde, wie ich eigentlich muss.
                                                                                                      Zurück beim Rucksack entschied ich daß ich den Trek abbrechen werde und den gleichen Weg zurückgehe. Wenn ich weitergehen würde, wäre mir die Gefahr zu groß daß ich zu spät am Trekkingendpunkt ankomme und meinen Heimflug verpasse.

                                                                                                      Ich schlug mein Camp auf und stieg noch für 300 hm den steilen Hang hoch für eine schöne Aussicht über das Wolgan Valley.








                                                                                                      verfallene Hütte am Wegrand




                                                                                                      Wolgan Valley










                                                                                                      Wolgan Valley



                                                                                                      Am nächsten Tag wanderte ich die 17 km zurück zum Ruinengelände. Um nicht auf den gleichen Weg rauszumüssen entschied ich mich den Pipeline Track nach Glen Davis zu nehmen. Dieser Track folgt den Verlauf einer ehemaligen Ölpipeline rüber ins nächste Tal, dem Capertee Valley. Es ist eine sehr schöne Route auf schmalem Pfad mit phantastische Ausblicke.
















                                                                                                      Blick vom Pagoda Lookout








                                                                                                      Glen Davis



                                                                                                      2) Blue Mountains National Park
                                                                                                      Mit meinen restlichen paar Tagen wollte ich den Coast Track im Royal National Park machen, aber vorher nochmal kurz in den Blue Mountains National Park.

                                                                                                      Von Glen Davis sind es 35 km zurück zum Haupthighway, ich hatte Glück daß mich bis dahin jemand mitnahm. Am Rande der Stadt Lidsdale schlug ich im Wald mein Camp auf.

                                                                                                      Am nächsten Tag ging es weiter nach Blackheath, der Haupttouristenstadt am Rande des Blue Mountains National Park. Das Trampen dorthin war leicht. Ich hatte überhaupt keine Ahnung was man hier machen kann und holte mir daher im Nationalpark Visitor Center eine Parkbroschüre und die Empfehlung eines zweitägigen Treks.

                                                                                                      Während der Wanderung entschied ich mich aber daß es dann doch nur eine Tagewanderung werden sollte, sonst wird meine Zeit für den Coast Track zu knapp. Ich wanderte den Cliffs Top Track und Grand Canyon Track. Es war zwar eine schöne Gegend, aber auf sehr ausgebauten Wegen mit Massen an Touristen. Im Wollemi Nationalpark traf ich dagegen überhaupt keine Leute.










                                                                                                      Blick vom Cliffs Top Track


                                                                                                      Grand Canyon Track



                                                                                                      Abseits des Touristenpfades schlug ich versteckt im Wald mein Camp auf. Die ganze Nacht über regnete es in Strömen und am nächsten Morgen nahm ich den 9:13 Zug von Blackheath nach Sydney. Dauerregen während der gesamten Fahrt und selbst nach der Ankunft in Sydney, gegen Mittag, regnete es immer noch. Daher war ich kurz am Überlegen über Nacht in der Stadt zu bleiben und erst morgen früh weiter zum Royal National Park. Kurzentschlossen nahm ich dann aber doch noch den nächsten Zug nach Cronulla.
                                                                                                      Zuletzt geändert von berniehh; 18.04.2014, 17:08.
                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 08.01.2004
                                                                                                        • 1384


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                        Das sollte ich auf meinen zukünftigen Touren vielleicht mal machen
                                                                                                        Ja, unbedingt! Für mich persönlich bereichert das Touren ungemein.

                                                                                                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                        Die Zeitraffer-CD hast du wahrscheinlich nicht selber aufgenommen,....oder etwa doch? Direkt am Meer ist das Wellenrauschen ja ziemlich laut, da wundert es mich daß man dann noch Tierlaute auf der CD hören kann.
                                                                                                        Nein, das ist eine Profiaufnahme. Wahrscheinlich ist sie ein kleines Stück vom Strand weg im Busch entstanden. Das Wellenrauschen ist permanent zu hören, aber nur im Hintergrund. Dafür Frösche, Eulen, viele, viele Vögel (darunter auch Leiervogel) und sogar Dingos. Total herrlich...

                                                                                                        PS: Die Wollemi Wildernis und besonders das Capertee Valley sind auch ein Birding-Hotspot, wo östliche (Küsten-) auf westliche (Busch- und Wüsten-) Arten treffen. Eine der bei der letzten Reise neu entdecketen Gegenden, wo ich viel zu wenig Zeit hatte und unbedingt noch mal länger hin muss... (mit Fernglas und ohne jemanden, der ständig drängelt, weiterzugehen ).
                                                                                                        Zuletzt geändert von Julia; 22.04.2014, 09:08.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                          • 31.01.2011
                                                                                                          • 2501
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Coast Track - Royal National Park

                                                                                                          Im strömenden Regen verließ ich gegen Mittag Sydney. Der Zug brauchte 50 Minuten nach Cronulla, dem südöstlichsten Stadtteil Sydneys, am Eingang eines Inlets gelegen. Bei der Ankunft hörte der Regen endlich auf und ich nahm das nächste Boot nach Bundeena, 25 Minuten dauerte die Überfahrt.
                                                                                                          Bundeena ist ein kleiner Ort am Südufer des Inlets, von den Waldhügeln des Royal National Park umgeben. Hier startet der Coast Track, ein zweitägiger Trek entlang der Küste.





                                                                                                          Gleich nach meiner Ankunft wanderte ich los. Es war aber schon recht spät und in anderthalb Stunden wird es dunkel. Der Himmel klarte auf, aber die See war noch sehr rauh.

                                                                                                          Zunächst folgte ich nicht den Coast Track, sondern wanderte die etwas längere Route um den Jibbon Point herum. Nach einem Kilometer ließ ich Bundeena hinter mir und kam an den Jibbon Beach. Hier beginnt der Nationalpark. Am Ende des Strandes geht’s auf einem Pfad um den felsigen Jibbon Point herum und dahinter wanderte ich dann auf einer unmarkierten Route weiter direkt an der Felsküste entlang, anstelle des ein Stückchen Inland verlaufenden breiten Hauptweges.
                                                                                                          In einer kleinen felsigen Bucht schlug ich versteckt im Küstenbusch mein Camp auf.














                                                                                                          Camp 1

                                                                                                          Kurz hinter meinem Camp stieß ich am nächsten Morgen auf die Hauptroute des Coast Track. Das ist ein gut ausgebauter Pfad, den ich nun bis zum Ende folgte. Viel gibt’s darüber nicht zu schreiben, außer ein kleines Fazit, paar allgemeine Infos und natürlich Fotos:
                                                                                                          Als kleinen Abschlusstrek am Ende meiner Reise fand ich den Coast Track sehr schön.
                                                                                                          Aufgrund der Nähe zu Sydney ist der Royal National Park natürlich sehr erschlossen. Zu den schönsten Stränden führen meistens auch Straßen hin, was mich etwas störte, aber der Coast Track verläuft fast nur auf Pfade.
                                                                                                          Dieser Track ist sehr populär. Selbst jetzt in der Nebensaison, Anfang Juni, traf ich noch genügend Leute. Die meisten davon waren Tageswanderer, nur eine große Trekkinggruppe war dabei die den kompletten zweitägigen Trek machte. Von den Temperaturen war es Anfang Juni noch sehr angenehm warm,.....ein schöner Spätherbsttag in Sydney ist ja fast wie ein Sommertag in Hamburg.
                                                                                                          Trinkwasser findet man auf der Route zwar nicht in Hülle und Fülle, aber ausreichend: Mehrmals am Tag kommt man an kleine Bäche vorbei.
                                                                                                          Trotz der Nähe zur Großstadt ist dies ein lohnender Trek und wenn man sowieso in Sydney ist, ist dieser kleine Abstecher sehr zu empfehlen.
                                                                                                          Beide Enden des Tracks sind sehr gut mit der Bahn (bzw. Bahn und Fähre) in nur ein bis zwei Stunden aus Sydney erreichbar.


























                                                                                                          Felsküste hinter Little Marley Beach
























                                                                                                          Garie Beach


                                                                                                          Garie Beach






                                                                                                          Coast Track


                                                                                                          Wochenendhaussiedlung




                                                                                                          Camp 2




                                                                                                          Wochenendhaussiedlung


                                                                                                          Blick vom Coast Track










                                                                                                          am Coast Track


                                                                                                          Coast Track






                                                                                                          Blick vom Coast Track auf Werrong Beach






                                                                                                          noch eine Wochenendhaussiedlung



                                                                                                          Das war mein letzter Tag in Australien und am drauffolgenden Tag habe ich meinen Heimflug nach Deutschland angetreten.

                                                                                                          ENDE
                                                                                                          Zuletzt geändert von berniehh; 23.04.2014, 18:42.
                                                                                                          www.trekking.magix.net

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                                            • 3996
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                            Hui, das war ja nochmal ein fulminanter Abschluss. Tolle Bilder von der Küste! Vielen Dank auch für diesen Bericht!!!!
                                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 08.01.2004
                                                                                                              • 1384


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                              Vor 15 Jahren waren wir ein paar Tage im Royal National Park, aber da wir die schweren Rucksäcke von unseren Touren auf Tasmanien satt hatten, haben wir auf dem Campground am nördlichen Visitor Center (nicht schön!) gecampt und sind Tagestouren gegangen, u.a. auch entlang des Coast Tracks zur Wattamolla Lagoon. Da war oberhalb des Wasserfalls auch ein herrliches, aufgemauertes Süsswasserbecken, gerade gross genug zum Untertauchen und für drei Schwimmzüge - eine traumhafte Erfrischung für verschwitzte und erhitzte Wanderer . Wirklich eine tolle Ecke für einen kurzen Abtaucher ins Grüne im Sichtbereich der Großstadt.

                                                                                                              Kommentar


                                                                                                              • Mortias
                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                                • 1232
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                                So, jetzt hab ich den Bericht auch endlich mal durchgelesen. Irgendwie hab ich den vorher immer übersehen. Aber muss sagen, echt ein klasse Bericht mit tollen Strandaufnahmen. Für mich wäre so ein langer Trek an der Küstenregion zwar nichts, aber ich glaube gerne, dass es Dir sehr gefallen hat. Interessant find ich vor allem auch den Kontrast zu dem vorigen Neuseeland Bericht wo es ja größtenteils eher bergig zuging. Nochmal danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast von Deinem langen Trip auf der Südhalbkugel so detailliert zu berichten (damit schließe ich jetzt auch Neuseeland mit ein). Jetzt freu ich mich natürlich auch den (hoffentlich bald) erscheinenden Lappland Bericht von Dir.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 22.03.2011
                                                                                                                  • 254
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [AU] Entlang der Wilderness Coast

                                                                                                                  Hach, Blue Mountains. Wunderschön! Da war ich noch bis letzte Woche Freitag bei schönstem Wetter. Echt schöne Fotos. Natürlich auch von den Cost Tracks.

                                                                                                                  Viele Grüsse.

                                                                                                                  Frank

                                                                                                                  Kommentar