• codenascher

    Lebt im Forum
    • 30.06.2009
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    [MA] Der Süden Marokkos

    Der Süden Marokkos


    Ich erzähle und zeige euch etwas über unsere insgesamt fünf Wochen dauernde Reise durch Marokko.
    Es wird ein paar Tagestouren geben, einige schöne Spaziergänge durch Oasen, eine Menge Dünen,
    vielleicht etwas Kultur und alte Ksars.

    Ende Januar bis Anfang März 2017





    Eigentlich wollte ich keinen Bericht über das ganze schreiben, die folgenden Gründe haben mich jetzt aber um entscheiden lassen:

    - Marokko ist hier auf ODS Berichtsseitig viel zu wenig vertreten
    - Wir haben die Reise mit unserer zu diesem Zeitpunkt sieben Monate alten Tochter unternommen. Vielleicht dient dieser Bericht ebenfalls als Inspiration für andere Eltern
    - Die Marokkaner sind phantastisch freundlich, zuvorkommend und Kinderlieb
    - Ich hab echt viele tolle Fotos gemacht

    Reiseidee:

    Schon vor der Geburt unserer Sina haben wir uns gefragt, was wir denn schönes gemeinsam als junge Familie unternehmen könnten. Wir haben uns im Internet darüber informiert, was andere Reiseinteressierte Familien während ihrer Elternzeit so unternehmen.
    Die Klassiker scheinen Amerika, Australien und Neuseeland zu sein. Alles ziemlich teuer (mit dem Wohnmobil), alles ziemlich weit weg, alles irgendwie doch nicht so richtig interessant... Leider beschränkt sich unser Reisezeitraum auf den Februar, was den zwischenzeitlich favorisierten Südwesten der USA auch wieder madig macht. Wir wollten ungern durch eventuelle Sperrungen von Passstraßen bestimmte Abschnitte solch einer Tour versäumen. Südostasien interessiert mich noch nicht so richtig.

    Und so sind wir letztlich in Marokko gelandet. Eine ausgezeichnete Wahl!

    Warum Marokko:


    Marokko ist im Februar ein angenehmes Reiseland. Generell würden wir das nächste Mal aber eher Anfang März fliegen, da die Temperaturen teilweise gerade in höheren Lagen, doch noch empfindlich kühl sein können. Gleichzeitig war es aber nie zu heiß, und das ist uns wichtiger!

    Es gibt echt preiswerte Flüge ab Berlin, die Anreisedauer hält sich im Verhältnis zu den anderen genannten Kontinenten bzw. Ländern in Grenzen. Im Land kann man ebenfalls sehr preiswert unterwegs sein. Genauso kann man aber auch für ein paar Dirham mehr, sehr angenehm und deutlich gehobener schlafen, essen etc.
    Über die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Bewohner eines Muslimischen Landes, brauche ich eigentlich nicht weiter was zu sagen.

    Vorurteile gegenüber Marokko:


    Interessanterweise wurde in rund 90% der Fälle wenn es um unser geplantes Reiseziel ging, mit der Nase gerümpft.
    Marokko sei gefährlich, Marokkaner Kriminell, sicherlich auch durch „Nafri Schlagzeilen“ und den allgemeinen Flüchtlingsstrom in der jüngeren Vergangenheit angeheizt. Sehr schade und absolut zu unrecht!

    Sämtliche Vorurteile wurden von der ersten Sekunde an zerstreut. Nicht einmal wenn Susi alleine unterwegs war, hatte sie den Eindruck irgendwie geartet begafft, bedrängt oder angemacht zu werden. Natürlich haben wir ein Auge auf unser Hab und Gut gehabt, wenn wir beispielsweise in Marrakesch oder Essaouira unterwegs waren.
    Einziger Kritikpunkt mag die Bettelei und das aufdringliche Verhalten selbsternannter Guides in den touristischeren Orten sein. Aber das erlebt man wahrlich nicht nur in Marokko, sondern überall auf der Welt wo es den Einheimischen nicht so gut geht wie uns Westeuropäern…

    Wahl der Route:

    Wir haben insgesamt fünf Wochen im Land verbracht, davon haben wir ein paar Tage zum „eingewöhnen in den Orient“ in Essaouirra und am Ende der Reise ein paar Tage in Marrakesch verbracht.
    Da wir die Fahrzeiten gering halten wollten und auch gerne einen Tag länger vor Ort geblieben sind, haben wir uns für eine Runde im großen Süden entschieden (Der Norden wird eines Tages noch folgen), da hier natürlich besonders die Saharaausläufer reizen und das Wetter allgemein deutlich stabiler als im Norden ist.
    Grob skizziert sah die Route folgendermaßen aus:

    Marrakesch – Essaouira – Mirleft – Amtoudi – Tafraoute – Tata – Zagora – M’Hamid – Agdz – Merzouga – Erfoud – Amelago – Dades – Ait Ben Haddou – Marrakesch

    Outdoor:

    Marokko hat für den outdoorbegeisterten Reisenden einiges zu bieten. Großartige Gebirge, die Saharaausläufer, das Meer, Einsamkeit und Ruhe!
    Leider ist der Süden wegen der Ziegenherden quasi kahl gefressen. Erosion allgegenwärtig… Dies trübt ein klein wenig das grandiose Landschaftsbild. Wie es konkret nördlich des Hohen Atlas aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen, auf dem Weg nach Marrakesch über den Tischka Pass war alles grün. Aber auch das kennt man nicht nur aus Marokko, sondern von überall wo es eben Ziegenherden gibt…

    Wir haben regelmäßig kleinere Wanderungen und Spaziergänge durch Oasen, Felder und auf Anhöhen unternommen. Mit einem Baby ist mehr auch nicht wirklich drin. Ich habe eine Bergtour und eine längere Tagestour alleine unternommen, über die ich in diesem Bericht ausführlich berichten werde.

    Reisen mit Kleinkind:

    Unsere Tochter ist zum Glück von Geburt an absolut entspannt und pflegeleicht, die Hin – und Rückflüge über Madrid nach Marrakesch hat sie komplett verpennt. Den Großteil der Fahrzeiten hat sie ebenfalls geschlafen, und sobald wie möglich haben wir angehalten um das Kind so wenig wie nötig im Kindersitz sitzen zu haben.

    Gefühlt 90% der Menschen denen wir begegnet sind, haben absolut positiv auf die Kleine reagiert. Mindestens ein lächeln, rumalbern, mit den Fingern schnippen, Berührungen und Küsschen auf Hand, Arm oder die Wange hat doch jeder für sie übrig gehabt. Natürlich darf einen das nicht stören. Das Kind dagegen hat dadurch rundum bespaßung erlebt und fremdeln war und ist ihr mit mittlerweile 19 Monaten Alter ein absolutes Fremdwort.

    Da wir für Sina ein eigenes Gepäckstück hatten, hatten wir Windeln und Gläschen komplett aus Deutschland mitgebracht. Windeln stellen in Marokko kein Problem dar, diese bekommt man an vielen Orten zu angenehmen Preisen. Gläschen dagegen maximal in den französischen Supermärkten Marjane und Carrefour. Da wir aber selbst nur ein einziges Mal solch einem Tempel besucht haben, können wir zur Auswahl der Gläschen nicht viel sagen…Die ersten anderthalb Wochen zwischen Essaouira und Tafraoute haben wir immer Ferienwohnungen gemietet und konnten dadurch frisch vom Markt kochen. Ab Tafraoute waren wir allerdings nur noch in Hotels und Herbergen untergebracht, wo dann die Gläschen aus Deutschland zu gefüttert wurden.
    Zuletzt geändert von codenascher; 01.02.2018, 20:55. Grund: Wie immer wurde mein Reisepartner geschluckt...

    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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  • Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
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    #2
    AW: Der Süden Marokkos

    Oh ich bin mal gespannt über einen neuen Bericht von einem Land mit dem ich mitlerweile viel verbinde.

    Wir sind ja fast zur selben Zeit an ähnlichen Orten gewesen.
    Freu mich auf die Bilder und den Bericht.
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    • Enja
      Alter Hase
      • 18.08.2006
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      #3
      AW: Der Süden Marokkos

      Ja, bitte zügig weiterschreiben. In Marokko war ich 1977 erstmalig. Und seitdem immer mal wieder. Zuletzt vor einem Jahr. Und mit Kindern in so ein Land zu fahren, ist besonders schön.

      Ich bin schon sehr gespannt.

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      • codenascher

        Lebt im Forum
        • 30.06.2009
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        #4
        AW: Der Süden Marokkos

        Los gehts:

        Essaoira bis Mirleft

        Nach unserer Ankunft in Marrakesch haben wir hier eine Nacht verbracht und sind am nächsten Morgen schleunigst nach Essaoira. Hier haben wir eine tolle Ferienwohnung bewohnt, haben Streifzüge durch die Medina unternommen und die angenehmen Temperaturen genossen. So kommt man sanft im Orient an.


        zwei mal Zuckersüß - Sina und ein paar "Zuckerbrocken" zum Minztee

        Susi beim Obsteinkauf in der Medina

        Bergeweise Oliven

        ©Schmetterling

        Tagine in unserer Unterkunft... ©Schmetterling

        ...und auf der Straße ©Schmetterling

        Scala de la Kasbah, die Kanonengesäumte Stadtmauer in Richtung Hafen

        Essaouira im Morgengrauen von der Kaimauer aus

        Fischerboote am Hafen

        Planung des weiteren Reiseverlaufs ©Schmetterling

        Von Essaouira sind wir die Küstenstraße hinunter und haben einen Abstecher ins Vallée du paradis unternommen. Agadir, mit Abstand der gruseligste Ort ganz Marokkos haben wir komplett umfahren. Überall stehen Arganbäume und in regelmäßigen Abständen die passenden Verkäufer für Arganöl und Amlou am Straßenrand.


        Vom Wind des Atlantik gezeichnete Bäume

        Vallée du paradis

        Nach einer Nacht in Aurir sind wir weiter bis nach Mirleft gefahren. Oberhalb der Stadt gibt es ein altes Fort der Franzosen, welches seit den 50er Jahren verlassen ist und seitdem immer mehr zerfällt. Den Strand von Legzira kneifen wir uns, da dort selbst jetzt im Februar ordentlich Trubel sein soll. Zusätzlich ist eines der bekannten Felstore letztes Jahr zusammen gebrochen. Stattdessen haben wir einen kleinen Einheimischen Strand ohne Straßenzugang besucht. Wunderschön gelegen und Menschenleer!. Ich bin sogar für fünf Sekunden in den Atlantik, der ist allerdings noch etwas zu kalt


        Fort

        Unsere kleine Familie ©Schmetterling

        So muss ein Strand aussehen!

        Wir kommen dem Süden immer näher
        Zuletzt geändert von codenascher; 11.02.2018, 21:24. Grund: Ich hab noch ein paar Bilder eingefügt

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        • Katun
          Fuchs
          • 16.07.2013
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          #5
          AW: [MA] Der Süden Marokkos

          Dann nenn es doch der Süden Marokkos mit Säugling. Dann finden es gleich die richtigen Leser...

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          • derSammy

            Lebt im Forum
            • 23.11.2007
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            #6
            AW: [MA] Der Süden Marokkos

            OT:
            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
            Fahrzeiten, kleinere..Spaziergänge, Fahrzeiten



            lass das nicht den sehen...


            Leider war war ich seinerzeit in Marokko so im "Stress" dass wir ausser Marrakech 2x 0,75 Tage nix gesehen haben von Land und Leuten :-( das ist schon auch noch mal ein Ziel.....wie Iran und......*hach*

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            • geige284
              Dauerbesucher
              • 11.10.2014
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              #7
              AW: [MA] Der Süden Marokkos

              Na Mensch, wenn das hier so einreißt mit "Outdoor"-Berichten, kann ich ja auch über meine organisierte Wanderung zur Ciudad Perdida in Kolumbien (das kommt wohl wirklich demnächst) und die Hundeschlittentour in Schweden schreiben

              Schöööner Beginn und tolle Fotos. Marokko stand bei mir dieses Jahr auch auf der Liste, aber nun wird es doch Schottland.
              Ich hab ja zum Glück schon einen Vorsprung, was die Bilder betrifft und freue mich auf den Rest mit ein bisschen Text dazu!

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              • Enja
                Alter Hase
                • 18.08.2006
                • 4869
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                #8
                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                Als ich 1977 erstmals in Marrakesch war, lag das als Oase sozusagen mitten in der Wüste. Nix mit Grün. Letztes Jahr waren wir im Februar dort und überquerten beim Landeanflug eine grüne Ebene, die sich bis in den Atlas ausdehnte. Das liegt einmal an dem Eifer des Königs, mit dem er fleißig Golfplätze baut, aber auch dem Ausbau der künstlichen Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die Bevölkerung vermehrt sich rasant und muss ernährt werden. Wir waren nicht in Essaouira, aber es hieß, alles, was halbwegs eben sei, sei nun grün. Bei einem riesigen Wasserverbrauch.

                Südlich des Atlas wird es halt wüst. Da gibt es nur Oasen. Aber heutzutage auch riesige Stauseen. Zum Beispiel bei Ouazarzate. Aus meiner Sicht sind die Veränderungen extrem. Speziell auch der Städte südlich des Atlas, die in den 80ern noch wirklich übersichtlich waren und jetzt aus riesigen hoch und dicht bebauten Plattenbauarealen bestehen. Da ist nicht mehr viel mit Wüstenromantik.

                Was früher Pisten waren, sind jetzt gut ausgebaute Straßen. Einmal sind wir nachts über den Tizi n'Tichka gedübelt, hatten es ziemlich eilig, das wäre früher gar nicht möglich gewesen. Und wenn man es mal noch eiliger hat, kann man die Autobahn nehmen. Mautpflichtig und perfekt ausgebaut. Ab und zu laufen allerdings mal Fußgänger drüber.

                Oben im Atlas war alles dicht verschneit. Sonst hätte man das berühmte Marrakesch-Panorama mit den weißen Bergen im Hintergrund auch nicht. Im Atlas kann man ziemlich gut wandern. Sehr gut erschlossen und ziemlich überfüllt. Zwischen all den organisierten Gruppen kann man natürlich auch tapfer selbstorganisiert laufen. Im Himalaya sieht es wohl auf den gängigen Trails ähnlich aus.

                Wir wären gerne mal wieder durch die Todra-Schlucht gefahren. Natürlich von oben her. Da war aber Wintersperre.

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                • Ditschi
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                  • 20.07.2009
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                  #9
                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                  Zitat codenascher:
                  Sämtliche Vorurteile wurden von der ersten Sekunde an zerstreut.
                  Die Einleitung hat mir gut gefallen und insbesondere obiger Satz. Ich selbst war da noch nie. Eine Kollegin und gute Freundin ist mit einem Marokkaner verheiratet, mit dem sie 5 Kinder hat. Ihren Ehemann kenne ich natürlich auch. Seine Eltern sind gestorben, und er hat gemeinsam mit seinen Schwestern ein großes Haus in Marrakesch geerbt. Die Schwestern leben in dem Haus, gemeinsam ebenfalls mit vielen Kindern. Regelmäßig flog die ganze Familie meiner Kollegin nach Marrakesch, um dort im Kreise der übrigen Familie ihren Urlaub zu verbringen. Und ich lauschte dann bei jedem Treffen mit ihr gebannt den vorurteilsfreien Schilderungen des Familienlebens in Marokko. Und ja, die Schilderungen vermittelten auch mir den Eindruck besonderer Kinderfreundlichkeit. Schön, das bestätigt zu bekommen. Ich freue mich auf die Fortsetzung hier.
                  Ditschi

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                  • Intihuitana
                    Fuchs
                    • 19.06.2014
                    • 2101
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                    #10
                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                    Oben im Atlas war alles dicht verschneit. Sonst hätte man das berühmte Marrakesch-Panorama mit den weißen Bergen im Hintergrund auch nicht. Im Atlas kann man ziemlich gut wandern. Sehr gut erschlossen und ziemlich überfüllt. Zwischen all den organisierten Gruppen kann man natürlich auch tapfer selbstorganisiert laufen. Im Himalaya sieht es wohl auf den gängigen Trails ähnlich aus.
                    Das gilt aber nur für die Region am Toubkal,

                    Auf der Überquerung des hohen Atlas abseits der Standardrouten war absolut gar nix los. Ich habe keinen einzigen Touristen getroffen und kam in Berberdörfer wo man nicht mal Arabisch sprach, sondern nur Tamazight. OT: Könnte ich auch mal einen Bericht zu schreiben

                    Geht man von den Backpackerhotspots weg, wird es schnell sehr einsam.
                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                    • Enja
                      Alter Hase
                      • 18.08.2006
                      • 4869
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                      #11
                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                      Ja klar. Das ist so wie überall. Alles will auf den Toubkal.

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                      • codenascher

                        Lebt im Forum
                        • 30.06.2009
                        • 5064
                        • Privat


                        #12
                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                        Amtoudi

                        Fernab der üblichen Touristenpfade besuchen wir den kleinen Ort Amtoudi. Bereits aus der Ferne zu sehen, zeigt sich das Agadir Id Aïssa fern am Horizont über dem Tal wachend. Das Agadir stammt aus dem 12. Jahrhundert und gilt als die besterhaltendste Speicherburg Marokkos. Ein Besuch sollte als obligatorisch angesehen werden.


                        Datteln

                        Und traumhaft schönen Mandelblüten. Der Februar ist dafür DER Monat!

                        Arganbaum und Weizen

                        Agadir Id Aïssa im Abendlicht…

                        …Und zur Mittagszeit

                        Aufstieg zum Agadir ©Schmetterling



                        Diese alten Koranverse sollen angeblich wie das Agadir aus dem 12.Jhd stammen…

                        unser Guide gibt alles ©Schmetterling

                        Der Besitzer unserer Herberge mit Sina

                        Sie wird sicherlich eines Tages den Männern den Kopf verdrehen

                        Wenn man den Ort nach Osten in Richtung der Oasengärten verlässt, kann man phantastisch die Schlucht hinauf wandern. Wir haben es leider nicht bis zur Quelle geschafft, da uns die Zeit davon gerannt ist. Dennoch ein lohnender Nachmittagsspaziergang!


                        Ein weiteres Agadir im selben Tal, das Agadir Agellouy

                        Tolle Gumpen, allerdings ebenfalls zu kalt zum baden

                        Verwitterungen





                        ©Schmetterling

                        Sina wie immer der Star

                        ©Schmetterling
                        Zuletzt geändert von codenascher; 11.02.2018, 21:26. Grund: Ich hab noch ein paar Bilder eingefügt

                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                        • Enja
                          Alter Hase
                          • 18.08.2006
                          • 4869
                          • Privat


                          #13
                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                          Sieht interessant aus. Da war ich noch nicht.

                          Bitte mehr davon.

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                          • codenascher

                            Lebt im Forum
                            • 30.06.2009
                            • 5064
                            • Privat


                            #14
                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                            Tafraoute

                            Tafraoute liegt mitten im Antiatlas inmitten einer tolle Bergkulisse. Als Touri spannt man hier aus und besucht die blauen Felsen von Tafraoute – Les Peintures. Unweit des Ortes wurden 1984 vom belgischen Künstler Jean Vérame unzählige Felsen mit 20t Farbe nach alter ägyptischer Rezeptur bepinselt. Andere machen noch eine Rundfahrt durch die Ait Mansour Schlucht.

                            Ich plane ursprünglich die Besteigung der höchsten Bergs der Region, des Djabal Lekst. Als ich aber den Adrar Mqorn sehe, verwerfe ich diese Pläne und sammle die wenigen spärlichen Informationen zusammen, die ich im Internet zu diesem geilen Berg finde…

                            Les Peintures:


                            ©Schmetterling






                            Ait Mansour:






                            Direkt neben dieser ghostcity stehen die gemauerten Neubauten und das alte Dorf zerfällt

                            ©Schmetterling

                            Der Adrar Mqorn. Als ich auf diesem Fußballplatz stehe, denke ich mir, da musst du morgen früh rauf!
                            Zuletzt geändert von codenascher; 11.02.2018, 21:19. Grund: Ich hab noch ein paar Bilder eingefügt

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                            meine Weltkarte

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                            • blackteah
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                              • 22.05.2010
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                              • Privat


                              #15
                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                              Schöner, kurzweiliger Bericht mit wirklich wunderschönen Bildern. Ich mag deine Art zu fotografieren, du hast nen guten Blick.

                              Und ich will die Musterhose von Susi, die ist klasse

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                              • Abt
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                                • 26.04.2010
                                • 5726
                                • Unternehmen


                                #16
                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                Danke für den Bericht.
                                Über Künst+ler kann man wunderbar philosophieren und streiten. Aber was hatte es denn mit der blauen Farbe nun auf sich?

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                                • theslayer
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                                  • 13.11.2013
                                  • 586
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                                  #17
                                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                  Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                                  Und ich will die Musterhose von Susi, die ist klasse
                                  Wäre ne klasse Fjällräven- oder Lundhags-Hose als Sondermodell

                                  Schöner Bericht bisher, gerne mehr!

                                  Grüße
                                  Daniel
                                  Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                  Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                                  • codenascher

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                                    • 30.06.2009
                                    • 5064
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                    Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                    Danke für den Bericht.
                                    Über Künst+ler kann man wunderbar philosophieren und streiten. Aber was hatte es denn mit der blauen Farbe nun auf sich?
                                    Du stellst doch wohl nicht etwa die Sinngaftigkeit von Kunst in Frage? Im Därr Reiseführer steht:

                                    So entstand hier 1984 eine "Phantasmagorie" von 2km Länge und 800m Breite. 20000 Kilo Farbe, nach altägyptischen Rezepten hergestellt, wurden in zwei Monaten vermalt - nachdem der Künstler bereits ähnliche Projekte auf Korsika, in den Cevennen, im Tibestigebirge und im Sinai verwirklicht hatte...
                                    Da hörst du es es! Eine Phantasmagorie! Was auch immer das sein soll
                                    Zuletzt geändert von codenascher; 07.02.2018, 12:12.

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                    meine Weltkarte

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                                      • 15.02.2011
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                                      #19
                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                      Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                      Du stellst doch wohl nicht etwa die Sinngaftigkeit von Kunst in Frage? Im Därr Reiseführer steht:



                                      Da hörst du es es! Eine Phantasmagorie! Was auch immer das sein soll
                                      Phantasmagorie ist nur gebüldet für Trugbild. Da sollte man dann nicht lange drüber diskutieren.

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                                      • codenascher

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                                        • 30.06.2009
                                        • 5064
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                        Adrar Mqorn

                                        Dem Adrar Mqorn bzw. seiner Besteigung widme ich einen ausführlichen Beitrag. Interessanterweise finden sich im gesamten deutschsprachigen Internet keinerlei Berichte zur Besteigung und selbst im englischen sieht es mau aus. Es existieren weitere Schreibweisen, aber auch hier bin ich nicht fündig geworden. Ich finde einzig über googlebooks eine äußerst knappe Beschreibung der Aufstiegsroute aus einem Cicerone Guide.

                                        Diese behalte ich im Hinterkopf und fahre vor Sonnenaufgang in Richtung Berg.



                                        Ich stelle mein Auto an der Moschee des Dorfes Amalou Ououdad ab und quere das Dorf in Richtung Berg. Obwohl heute Freitag ist, ist hier noch nichts los. Die Sonne steigt gerade über der Bergkette im Osten auf. Allerdings weiß ich auch nicht, wann die Muslime für Gewöhnlich ihre Moschee aufsuchen. Der Muezzin dagegen, hat schon alles gegeben um seine Schäfchen zu wecken.
                                        Nachdem die letzten Häuser hinter mir liegen, halte ich auf ein Windrad zu. Von hier laufe ich teils querfeldein, teils über Hirtenpfade weiter hinauf. Eine Ideallinie werde ich allerdings weder während des Aufstiegs, noch während des Abstiegs finden. Es ist plötzlich ordentlich bewölkt, und ich hoffe am Gipfel nicht in den Wolken zu stehen…


                                        Gleich bin ich aus dem Dorf raus


                                        Vorbei an diesem Windrad…


                                        ….In die Wolken

                                        Ich folge einem trockenen Bachbett. Links und rechts stehen kleine palmenartige Büsche und wenig spitzes trockenes Gras. Einen einzigen Laubbaum passiere ich, hier liegen verkohlte Überreste von Holz, vermutlich wird sich hier ein Hirte bei weniger gutem Wetter ein Feuerchen gemacht habe.
                                        Glücklicherweise lichten sich die Wolken, bzw. ich nähere mich ihrem höchsten Punkt. Beim Verlassen empfängt mich Sonnenschein und ein Brockengespenst.





                                        Ich muss etwas nach links korrigieren, da ich meinen angeplanten Pass aus den Augen verloren habe. Oben angekommen genieße ich bereits die Aussicht über den Wolken, als wenn ich schon auf dem Gipfel stehen würde. Weiter laufe und kraxle ich über den Bergrücken, wechsle Schatten- und Sonnenseite.



                                        Auf rund 2200m Höhe passiere ich das „Basislager“ für den Gipfelsturm. Hier vermute ich Agenturen oder Bergführer, die ihre Kunden zum Sonnenaufgang auf den Gipfel bringen. Flache geräumte Flächen zum kampieren, eine fast leere Zisterne und hunderte plattgemachte Sardinendosen…Von diesem Lagerplatz folge ich einigen Steinmännchen aufwärts.


                                        Blick zum Lagerplatz

                                        Ich erreiche den höchsten Punkt, der durch eine Steinmauer etwas wettergeschützt daliegt und schaue auf den eigentlich Gipfel des Bergs… Verdammt, ein Doppelgipfel! Und der höhere Punkt liegt eindeutig auf der anderen Seite. Ich schaue abwärts, hier geht es gute 50 Meter steil hinab. Das mag ich weder meinen Mädels antun, noch traue ich mir das abklettern selbst zu. Also wieder den Steinmännchenpfad zurück in Richtung Lager. Kurz oberhalb kraxle ich dann an meinem ersten Gipfel entlang zum zweiten und hinter der Felsspalte wieder aufwärts. Ich wäre da nie im Leben runter gekommen.
                                        Der restliche Aufstieg auf den zweiten Gipfel ist anspruchsvoller, als der des ersten Gipfels, ohne Seil und Sicherung aber machbar.


                                        Blick vom Shelter zum eigentlichen Gipfel

                                        Nun stehe ich auf dem richtigen Gipfel des Adrar Mqorn auf 2344 Metern. Unter mir die sich verflüchtigenden Wolken, über mir der blaue Himmel. Am Horizont in alle Richtungen beinahe nichts außer karger Landschaft! Wahnsinnig schön!


                                        Und vom Gipfel zurück zum Sheltergipfel



                                        Hinab geht es bis zum Lager auf dem gleichen Weg. Vom Lager aus folge ich einem gut sichtbaren Pfad, der ab einem weiter östlich gelegenen Pass als der meine, allerdings nach links abbiegt. Der übliche Aufstieg scheint von der anderen Seite des Berges von Allmoddan zu erfolgen. Nun steige ich den Pass hinab. Mein Pfad verliert sich bald in dutzenden Hirtenpfaden und ich laufe wieder querfeldein auf Sicht.


                                        Auf dem Weg zum Pass




                                        Am Pass

                                        Zurück an der Moschee steige ich ins Auto, von den Einheimischen erneut keine Spur, und fahre zu meinen Mädels zurück. DIe beiden finde ich quatsch machend bei einer Saftbar. Da gönne ich mir doch nochglatt einen leckeren Avocadoshake.

                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                        meine Weltkarte

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                                          • 03.03.2015
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                                          #21
                                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                          ... ein schöner Bericht mit super schönen Fotos... vielen Dank....
                                          Wandern & Flanieren
                                          Neues entdecken durch Langsamkeit

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                                            • 19.06.2014
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                                            #22
                                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen

                                            Auf rund 2200m Höhe passiere ich das „Basislager“ für den Gipfelsturm. Hier vermute ich Agenturen oder Bergführer, die ihre Kunden zum Sonnenaufgang auf den Gipfel bringen. Flache geräumte Flächen zum kampieren, eine fast leere Zisterne und hunderte plattgemachte Sardinendosen…Von diesem Lagerplatz folge ich einigen Steinmännchen aufwärts.
                                            Nein wahrscheinlich nicht. Das sind typische Lagerplätze von Nomaden oder Hirten. Ich glaub nicht dass sehr viele andere Europäer auf dme Gipfel waren.
                                            Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                              • 18.08.2006
                                              • 4869
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                              Ich glaube das auch nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sie, wenn doch, die vielen leeren Ölsardinendosen erzeugt hätten. Das ist eher ein Klassiker der Nomadenernährung. Berichte über Nicht-Atlas-Wandertouren in Marokko sind selten. Wobei das nicht heißt, dass man nicht gerne mal von oben auf die Landschaft guckt und zu dem Zweck Berge erklettert - aber organisiert eher nicht.

                                              die Gebetszeiten sind ziemlich individuell. Abhängig von Ort und Tag.

                                              http://www.othman-moschee.de/gebetszeiten/

                                              https://de.wikipedia.org/wiki/Sal%C4%81t#Gebetszeiten

                                              .....erklärt das. Die Gebetszeiten richten sich grob nach dem Sonnenstand.

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                                                • 22.09.2015
                                                • 426
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                ...sehr schöne Bilder, danke!
                                                Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

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                                                  • 22.09.2015
                                                  • 426
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: Der Süden Marokkos

                                                  Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                  ...gefällt mir sehr gut
                                                  Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

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                                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                    Tolle Bildgestaltung! Danke ...
                                                    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
                                                    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

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                                                      • 30.06.2009
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                                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                      Ich bedanke mich für die positive Resonanz, freut mich sehr. Susis Hose ist als gemütliche Reisehose auf irgend einem Markt in Berlin gekauft worden.
                                                      Schaut euch bitte noch einmal die vorherigen Einträge an, ich habe noch weitere Bilder von mir und auch einige von Susi eingebunden. Morgen Abend gehts hier dann hoffentlich inhaltlich weiter.

                                                      @Enja und Inti
                                                      Danke für eure Ergänzungen. Interessant wann und wie gebetet wird.

                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                      meine Weltkarte

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                                                        • 30.06.2009
                                                        • 5064
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                                                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                        Weiterreise:

                                                        Über Igherm geht es weiter nach Tata und von dort nach Zagora. Die Dörfer die wir passieren sind gefühlt menschenleer. Wenige sieht man auf den Bürgersteigen oder in etwaigen Restaurants. Selbst kleine Läden sind meist geschlossen und selbst ein Brotkauf ist nicht möglich…
                                                        In Zagora dagegen ist verhältnismäßig die Hölle los, Touristen inklusive! Souvenirshops, Touranbieter, Restaurants, hier gibt es einfach alles.


                                                        Tal der Ammeln, leider hats an diesem Tag das einzige Mal geregnet







                                                        Ein Dorf an dem wir vorbei gekommen sind, der Fluss führt durch den starken Regen am Vortag ordentlich Wasser

                                                        Kamele am Horizont

                                                        Koloquinte, bitte nicht mit einer süßen Melone verwechseln. Das könnte böse enden

                                                        Oasen bei Zagora



                                                        Frische Stampflehmmauern

                                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                                          • 18.08.2006
                                                          • 4869
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                                                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                          In Zagora war ich zweimal im Juli. Dann ist es da so heiß, dass es einem den Atem verschlägt und die Farben sind ganz anders. Erstmalig 1978. Da waren wir im Ort die einzigen Touristen. Obwohl es, meine ich, damals auch schon Pauschalreisen da hin gab. Aber vermutlich nicht täglich. Und nicht im heutigen Umfang.

                                                          Interessant, wie das mit Wasser aussieht.

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                                                            Lebt im Forum
                                                            • 30.06.2009
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                                                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                            Oh ja, ich glaube dir sofort, dass es im Juli zu heiß ist. Mir reichten bereits die Temperaturen Mitte Februar.







                                                            Ich frage in unserem Hotel, wo ich denn hier nen schönen Sonnenaufgang fotografieren kann. Die Antwort lautet Dünen von Tinfou hinter Tamegroute. Alles klar, Wecker gestellt, los gefahren... Und zu spät angekommen. Die Dünen von Tinfou sind eine kleine Ansammlung weniger Sicheldünen. Doch selbst hier, 100m von der Straße entfernt, gibt es ein "Wüstencamp".
                                                            Ich werde sogar von einem freundlichen Marokkaner zum Tee trinken eingeladen. Da ich aber keine Lust habe mir nen Kamelritt aufschwatzen zu lassen, ziehe ich wieder von dannen.


                                                            Tinfou Dunes

                                                            In Tamegroute fallen mir die vielen Töpferstände auf, die heute früh noch geschlossen haben. Zurück im Hotel erzähle ich Susi davon und nach dem Frühstück geht es erneut nach Tamegroute.

                                                            Wir landen in einer Töpferkooperative, wo wir uns durch die Kooperative führen lassen. Ist ein bisschen spannend, wir kaufen ein paar Teebecher, Fotos kosten natürlich extra. Die Teebecher werden wir eine Woche später nutzen wollen. Heißes Wasser rein, knister knister, und die gesamte Glasur springt. Hmmmm, in Hinblick auf die verwendeten Metallhaltigen Farben, fristen die Teebecher jetzt als Stiftebecher ihr dasein.




                                                            ungebrannte Tonwaren

                                                            ungebrannte Kamele, im Hintergrund gebrante Schüsseln

                                                            ©Schmetterling

                                                            Nach der Führung wollen wir eigentlich richtung Merzouga fahren. Haben aber im Hinterkopf, dass der Saharaausläufer bei Mhamid einsamer sein soll. Zusätzlich nicht ganz so hoch, dafür aber deutlich weitläufiger.
                                                            In meinem Email Posteingang schlummert noch eine Email eines Tourenanbieters mit deutschem Support. Wir telefonieren zwei drei mal nach Deutschland, verhandeln einen durchaus akzeptablen Preis und entscheiden spontan, doch in die Erg Chegaga zu fahren. Gleich heute Nachmittag.
                                                            Zuletzt geändert von codenascher; 12.02.2018, 16:25.

                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                                              • 30.06.2009
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                                                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                              Wir kaufen unser Wasser und ein paar Softdrinks für die nächsten Tage bereits in Tamegroute. Tanken werden wir noch einmal in Tagounite. Laut unserer Karte soll es zwar auch in Mhamid möglich sein, darauf verlassen wollen wir uns aber nicht. –Eine richtige Tankstelle gibt es auch nicht…. maximal Diesel ausm Kanister. So haben wir auf unserem Weg nach Amtoudi in Tarhjijt getankt. Muss nicht nochmal sein.

                                                              Schon am Orteingang von Mhamid winken uns die ersten Tourenanbieter und Souvenirverkäufer zu. Wir steuern aber direkt „Caravane de reve“ an. Hier erwartet man uns bereits.
                                                              Dooferweise gibt es weder in Tamegroute noch in Mhamid einen Geldautomaten. Wir kratzen unsere letzten Euros und beinahe letzten Dirham zusammen um unsere Tour zu bezahlen. Wer hierher möchte, sollte sich lieber ausreichend Bargeld in Zagora ziehen!

                                                              Mit dem Geländewagen (der die kommenden drei Tage dauerhaft bei uns bleiben wird, falls irgendetwas mit Sina sein sollte) geht es nachmittags in das Biwak im Erg L'Houdi. Die Fahrt hierher ist teilweise ganz schön ruppig, immer wieder schauen wir zu Sina in ihrem Kindersitz hinüber. Sie findet es aber lustig, und somit sind unsere Sorgen unbegründet (wobei wir bei starken Bodenwellen schon eine Hand an ihrer Kopf haben ) Unser Guide erzählt uns derweil auf Englisch, was uns die nächsten Tage genau erwarten wird und beantwortet unsere ersten Fragen zur Wüste.

                                                              Unser Biwak steht zum Glück direkt zwischen den Dünen etwas abseits von den anderen Biwaks, wo mehr los zu sein scheint. Wir werden die kommenden zwei Nächte die einzigen Gäste von Caravane de reve sein.
                                                              Das Camp Erg L'Houdi besteht aus 8 Familienzelten, dem großen Aufenthaltszelt einem Zelt mit Duschen und Toiletten und einem festen Haus, wo sich auch die Küche befindet. Wir bekommen Minztee zur Begrüßung, richten uns ein und wandern direkt zu den Dünen!




                                                              ©Schmetterling



                                                              ©Schmetterling



                                                              Crocs in der Wüste sind eher semi….©Schmetterling


                                                              Während in den anderen Camps die obligatorischen Trommeln getrommelt werden, genießen wir die Stille der Wüste und ein phantastisches Abendessen.

                                                              Als ich spät abends noch einmal austreten muss, scheint mir ein riesiger Mond ins Gesicht! Wahnsinn, ich treffe unseren Guide und frage, ob dies was Besonderes sei. „nö, nö, haben wir oft“… Leider ist der Mond die nächste Nacht wieder „normal groß“ und ich beiße mir in den Allerwertesten, nicht doch noch einmal das Stativ aufgebaut zu haben… Der Mond war absolut riesig!

                                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                                                #32
                                                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                Am nächsten Morgen geht es mit dem Geländewagen zu den hohen Dünen der Erg Chegaga. Wir werden ein paar Stunden durchgeschüttelt, machen viele Fotostops und schwitzen uns bereits jetzt Mitte Februar zu Tode.


                                                                Selbst das Omelet wird in Marokko in einer Tagine gereicht ©Schmetterling



                                                                Eine stattliche Tamariske

                                                                An einem Brunnen kauft Susi diesen Fetzen, äh Kopftuch von ein paar jungen Frauen, die hier Wasser schöpfen.

                                                                Die Oase Sacre

                                                                ©Schmetterling

                                                                Im Camp angekommen, richten wir uns erst einmal wieder ein und essen Mittag. Danach geht es wieder in die Dünen und Susi macht einen Kamelritt. Da ich keine Lust auf wunden Po habe, verzichte ich von Vornerein und nehme mit einer Runde durchs Camp vorlieb.



                                                                ©Schmetterling

                                                                Auf dem Wüstenschiff ©Schmetterling

                                                                Susi mit ihrer Knallerhose auf dem Kamel

                                                                Und mit Sina

                                                                Jetzt bin ich noch kurz dran ©Schmetterling

                                                                Sina lassen wir nur probesitzen ©Schmetterling

                                                                Bitte lächeln

                                                                Und natürlich die Dünen!










                                                                Wüstenselfie ©Schmetterling

                                                                Hier bin ich eigentlich alleine unterwegs, um den Sonnenuntergang einzufangen. Meine Mädels kommen mich aber spontan besuchen! Praktisch in der Wüste, dass man einfach nur den Fußspuren folgen muss.

                                                                Ich wartend auf den Sonnenuntergang ©Schmetterling


                                                                Gerne würde ich irgend etwas poetisches oder philosophisches zur Wüste schreiben. Leider kann ich sowas nicht...
                                                                Wie habe ich es erlebt?
                                                                Es ist schon erstaunlich, wie man die Wüste um sich herum war nimmt. Dieser entbehrungsreiche Ort, karg, heiß und Vegetationsarm. Absolute Stille, leichtes Reiben des Sandes durch den Wind, und dann doch wieder ein feines Rascheln ausgelöst durch einen Skarabäus oder eine kleine Echse.
                                                                Feine Zeichnungen im Sand falls es Gras den Boden berührt und vom Wind bewegt wird. Das Licht am morgen, das Licht am Abend. Gleiche Szenerie und doch so unterschiedlich zum Tag. Wahnsinnig schön!!!

                                                                Michael Martin bereist seit 30 Jahren die Wüsten der Erde. Neuerdings auch die Eiswüsten. Diese kenne ich von zwei Wintertouren in Norwegen - So ganz anders, wenn auch karg und lebensfeindlich.... Ich meine nicht die Stille, das Licht, wenn auch anders nimmt sich das theoretisch nicht so viel. Aber die unheimlichen Temperaturunterschiede machen hier wirklich sehr viel aus.

                                                                Wenn ich an unseren User Intihuitana denke, kann ich seine Faszination für die Wüste verstehen. Ob ich sie in seiner Art bereisen würde, frage ich mich selbst heute ein Jahr nach unserer Reise und unseren Abstechern in die Wüste...



                                                                Nach dem Abendessen sitzen wir noch ein paar Stunden mit unseren Tourenbegleitern am Lagerfeuer, trinken Kannenweise Tee und unterhalten uns über Gott und die Welt







                                                                Am nächsten Morgen bin ich früh auf den Beinen, schleiche noch einmal um das Camp herum. Danach frühstücken wir und fahren dann auf einer deutlich besseren Piste zurück nach Mhamid!


                                                                Sonnenaufgang

                                                                Unser zweites Camp

                                                                Wie auf Messers Schneide

                                                                Eigentlich handelt es sich bei den Kamelen die hier leben um Dromedare. Das zweihöckrige Kamel (oder auch Trampeltier) ist in Asien zu Hause

                                                                Kamele während unserer Rückfahrt

                                                                Wahrend der Rückfahrt nimmt der Wind und somit auch Sandverwehungen an Fahrt auf. Wir haben die letzten zwei Tage echt Glück gehabt mit dem Wetter. Man berichtet uns von der vorherigen Woche, als eine Gruppe Amerikaner nur im Zelt hockte da es permanent Sandsturm gab....

                                                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                meine Weltkarte

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                                                                  Lebt im Forum
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                                                                  • 8843
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                  Danke für die Eindrücke aus Marokko und besonders der Wüste.
                                                                  Die ist schon eine besondere Landschaft.
                                                                  Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 15.12.2012
                                                                    • 109
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                    Super Bericht - Danke

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 19.06.2014
                                                                      • 2101
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                      Zitat von codenascher Beitrag anzeigen

                                                                      Wenn ich an unseren User Intihuitana denke, kann ich seine Faszination für die Wüste verstehen. Ob ich sie in seiner Art bereisen würde, frage ich mich selbst heute ein Jahr nach unserer Reise und unseren Abstechern in die Wüste...[/I]
                                                                      Ja das ist schon ein wenig schmerzhafter und entbehrungsreicher, allerdings ist es auch ein komplett anderes Erlebniss. Ganz besonders wenn man dabei noch komplett alleine ist. Ist aber interessant, ich habe ja jetzt auch mal ne Gruppe durch die Wüste geschleust und bei den Sanddünen sind sie immer alle ganz still.

                                                                      Aber sag mal, wann genau wart ihr bei der Oase Sacrée? Kann sein dass wir uns nur ganz knapp verpasst haben oder ich gar drinnen war als ihr vorbeigekommen seid.
                                                                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                      Kommentar


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                                                                        Lebt im Forum
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                                                                        • 5064
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                        Gestern vor genau einem Jahr! Waren am 15.02. an der Oase Sacre, bzw (was für ein Zufall) heute vor einem Jahr in der Erg Chegaga

                                                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                        meine Weltkarte

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 18.08.2006
                                                                          • 4869
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                          "Wüste" ist halt ein weites Feld.

                                                                          Sanddünen sind besonders dekorativ und fotogen. Aber natürlich gibt es auch andere Wüsten. Und ob man nun zu kühler Jahreszeit gut versorgt, einen organisierten Ausflug macht oder im Hochsommer alleine zu Fuß durch läuft, ist schon schwer vergleichbar.

                                                                          Zu meinen eindrucksvolleren Wüstentouren gehörte immer eine gewisse Dauer. Hitze, Hunger und Durst. Körperliche Belastung bis zum Umfallen. Und das Gefühl, dass auf mehreren 100 km im Umkreis keine Menschen sind, die nicht mit mir zusammen unterwegs sind. Was natürlich eher nicht stimmt.

                                                                          So eine Art Tour wäre aber nichts für ein Kleinkind. Und deshalb ist es doch schön, dass es Möglichkeiten gibt, Wüste auch komfortabler zu erleben.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Lebt im Forum
                                                                            • 30.06.2009
                                                                            • 5064
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                            Natürlich ist unser Ausflug in die Wüste mit keiner ernst zu nehmenden Wüstentour vergleichbar. Ich schreibe ja selbst "Ausflug". Eh wir Mhamid erreicht haben, sind wir fast zwei Tage durch die Hamada gefahren. Da möchte ich nicht Tod übern Gartenzaun hängen Gleichzeitig zeigen die Saharaausläufer in Marokko ja nur einen kleinen Querschnitt der großen Sahara!

                                                                            Mhamid - Zagora - Tamnougalte

                                                                            Von Mhamid fahren wir zurück nach Zagora. Hier verbringen wir noch eine weitere Nacht in einem Hotel in den schönen Palmeraie. Von dort fahren wir dann am nächsten Tag durch das Draa-Tal nach Tamnougalte. Kurz hinter Zagora besichtigen wir noch das alte Ksar von Tissergate samt seines „Heimatkundemuseums“. Ein durchaus lohnenswerter Besuch.


                                                                            Zu diesem alten Wachturm kraxel ich für einen Geocache hinauf

                                                                            Berühmt, aber nicht mehr das Original… Hinweisschild nach Timbuktu in Zagora

                                                                            das Draa-Tal ©Schmetterling

                                                                            In Tamnougalte finden sich wieder einmal herrliche Oasengärten, durch die es sich phantastisch Lustwandeln lässt.


                                                                            Susi lässt sich zeigen, wie die Einheimischen ihre Kinder auf dem Rücken tragen







                                                                            Ein Marabout, bzw die Grabstätte die zu Ehren eines Marabout erbaut wurde

                                                                            ©Schmetterling

                                                                            Fußballplatz gegenüber unseres Hotels. Bis in den Sonnenuntergang hinein haben hier die Kinder gespielt.




                                                                            Wir fahren zu den Cascades de Tizgui. Hier sollte man nicht zu viel erwarten, der eigentliche Wasserfall ist keine zwei Meter hoch, dahinter kann man aber noch ein Stück die Schlucht hinauf laufen.
                                                                            Das eigentliche Highlite des Wasserfalls ist aber Omar, der selbsternannte Wächter des Wasserfalls. Wir sitzen mit ihm lauschen seinen Erzählungen und trinken Tee, während er einen Joint nach dem anderen raucht.


                                                                            Cascades de Tizgui

                                                                            Besagte Schlucht hinter dem Wasserfall

                                                                            Susi und Omar

                                                                            Ein weiterer Gast bei Omar

                                                                            Ein anderer Wachturm unweit von Tamnougalte, ebenfalls bedost

                                                                            Nachmittags besuchen wir dann das alte Ksar von Tamnougalte. Die Hotelchefin hat uns einen autorisierten Führer empfohlen, der uns über zwei Stunden durch das alte Ksar und die verschlossene Kasbah führt. Das Ksar ist super erhalten, dient vielen Hollywoodfilmen als Kulisse und sollte unserer Meinung nach unbedingt besichtigt werden!


                                                                            Der Brunnen in der alten Moschee ist kein Original. Er ist nach den Dreharbeiten zu „Prince of Persia“ stehen geblieben…

                                                                            Unser Führer vor der Kasbah

                                                                            Hand der Fatima aus Tamariskenholz, sie dient als Schutz vor bösen Geistern

                                                                            Original Deckenmalerei

                                                                            Die roten Fliesen sind nach den Dreharbeiten zum „englischen Patient“ kleben geblieben….

                                                                            Das Ksar von der Oase aus

                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                            meine Weltkarte

                                                                            Kommentar


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                                                                              • 5064
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                              Merzouga

                                                                              Über Nekob, Alnif und Rissani geht es weiter nach Merzouga. Hier erwarten uns Marokkos höchste Dünen, viele Hotels und Quadlärm…Und dabei ist hier aktuell eigentlich noch gar nichts los.
                                                                              Interessanterweise ist Merzouga Station der 4L Trophy, ein der Ralley Paris Dakar nachempfundenes Autorennen mit alten Renault 4L. Die halsbrecherischen Ralleyfahrer müssen schon ganz schön leidensfähig sein, zumindest stecken sie immer wieder im Sand parallel zur Straße fest oder tauschen platte Reifen.

                                                                              Direkt hinter den Hotels beginnen die Dünen der Erg Chebbi. Auf 70-80qkm türmen sich hier die höchsten Dünen Marokkos zu imposanten Sandgebilden auf. Auf der östlichen Seite der Erg Chebbi gibt es ebenfalls ein paar Wüstencamps, direkt von Merzouga kann man Ausflüge mit Kamelen buchen.

                                                                              Wir wandern nachmittags in Richtung der großen Dünen. Die Wüste hier ist gezeichnet von den unzähligen Spuren der Quadfahrer. Uns begegnen keine, wir hören sie nur… Da war es in der Erg Chegaga deutlich angenehmer.


                                                                              Friedhof in der Wüste am Rande Merzougas ©Schmetterling



                                                                              Es ist angenehm warm, aber ein permanentee Wind sorgt für abkühlung

                                                                              Marokkos höchste Dünen

                                                                              Der beschwerliche Aufstieg. Ein Schritt vor, ein halber Schritt zurück.

                                                                              Gleich hab ich es geschafft

                                                                              Unzählige Quadspuren und ein Kameltreiber ohne Kundschaft



                                                                              Nur wenige Kilometer entfernt enden die Dünen bereits wieder und weichen der Hamada

                                                                              Hinauf zur höchsten Düne wandere ich alleine, Susi hat keine Lust. So genieße ich den Sonnenuntergang alleine da oben und komme erst im dunklen zurück ins Hotel.

                                                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                              meine Weltkarte

                                                                              Kommentar


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                                                                                Lebt im Forum
                                                                                • 30.06.2009
                                                                                • 5064
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                Merzouga – Erfoud – Amellago

                                                                                Von Merzouga wollen wir nach Amellago. Ein Ort im Atlas abseits der üblichen Touristenströme. Erste Zwischenstation ist Erfoud. Bekannt für seinen Fossilienreichtum! Hier kann der geneigte Interessent allerlei versteinertes Zeug kaufen. Vieles echt, manches Fälschungen… Mal besser, mal schlechter. Wir kaufen tatsächlich eine Platte mit versteinerten Seelilien, die es uns doch sehr angetan hat und seitdem unser Wohnzimmer schmückt.

                                                                                Dank eines Geocaches landen wir auf abenteuerliche Weise am Filmset zu dem Film „Die Mumie“. Tatsächlich aus Stampflehm erbaut, verwittert das Set seit bald 20 Jahren. Abenteuerlich deswegen, da wir parallel zu einem Bewässerungsgraben einer schmalen Piste mit dem Auto folgen... Zurück geht es denn durch einen benachbarten Dorf über Asphalt.


                                                                                „Ruinenstadt von Hamunaptra“ aus dem Film „Die Mumie“



                                                                                Blick vom hohenW achturm in Richtung Erfoud

                                                                                Hinter Erfoud treffen wir auf auf das Khettara Bewässerungssystem. Diese kraterähnlichen Hügel sind unterirdisch miteinander verbunden und führen Wasser aus dem Atlas in den Süden!

                                                                                Khettara Bewässerungssystem

                                                                                ©Schmetterling

                                                                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                meine Weltkarte

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                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                  • 5064
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                  Amellago

                                                                                  Wie im vorherigen Bericht geschrieben verlassen wir endlich mal wieder die Touristenpfade und landen in Amellago. Einen kleinen Ort umgeben von roten Fels, in der Gherisschlucht. Ab Goulmima sind wir alleine unterwegs, passieren viele Betonfurten die Wasser führen.
                                                                                  In den Zimmern ist es kalt, wir messen 14 Grad Celsius – erstmalig kommen unsere Schlafsäcke in diesem Urlaub zum Einsatz. Tribut an die Höhe und die schattige Lage zwischen den steilen Feldwänden. Abendessen gibt es im verrauchten Speiseraum des Hotels, hier scheint der Abzug des Kamins nicht so recht zu funktionieren… Dafür aber alles andere! Das Wasser in der Dusche läuft ab, konstanter Wasserdruck, keine losen Handtuchhalter, alle Lichter im Zimmer funktionieren. Warum ich das schreibe? Nach mittlerweile drei Wochen Marokko, mit durchaus einigen teureren Hotels erleben wir diesen Standard erstmalig! Der Betreiber hat hat den Großteil der benötigten Materialien (incl. Schrauben!) aus Europa importiert. „In Marokko gibt es einfach nichts, was richtig funktioniert“ lautet in etwa der O-Ton des emsigen Betreibers.

                                                                                  Wir unternehmen eine schöne Wanderung das Tal hinauf und auf der anderen Seite des Flusses auf Hirtenpfaden zurück. Die blühenden Mandelbäume und der grüne junge Weizen bieten einen herrlichen Kontrast zum Fels und dem blauen Himmel. Hier finden sich auch einige beschriebene Kletterrouten.




                                                                                  Die terrassierten Felder

                                                                                  Nicht nur Sina schmeckt das leckere Fladenbrot

                                                                                  Mittagspause ©Schmetterling

                                                                                  Blick auf Amellago von der anderen Flussseite aus

                                                                                  ©Schmetterling



                                                                                  ©Schmetterling

                                                                                  ©Schmetterling

                                                                                  Wie im Märchen


                                                                                  Weiterfahrt

                                                                                  Weiter geht es die Straße in Richtung Todhra Schlucht hinauf. Stundenlang fahren wir über traumhafte Hochtäler und durch tiefe Schluchten, besuchen einen Wochenmarkt und begegnen keinen weiteren Touristen.




                                                                                  Endlich hohe Berge!

                                                                                  Und tolle Seitentäler

                                                                                  ©Schmetterling

                                                                                  Frauen mit Gestrüpp und Wurzelwerk beladenen Eseln

                                                                                  Alte Lehmbauten bei Tinghir

                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                  meine Weltkarte

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 5064
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                    Dadestal

                                                                                    Wir verbringen ein paar Tage im Dadestal. Hier gibt es wieder Hotels, Restaurants und Aussichtspunkte…


                                                                                    Meister Adebar in seinem Winterquartier

                                                                                    Unglaubliche Taleinschnitte…

                                                                                    …und wahnsinnig schöne Aussichten!

                                                                                    Auch hier gibt es überall terrassierte Felder, durch die man stundenlang spazieren kann

                                                                                    Nochmals Mandelblüte

                                                                                    Serpentinenstraße, ein sehr bekanntes Motiv

                                                                                    Ein weiteres bekanntes Motiv, verwittertes Gestein

                                                                                    In Form von Affenfüßen - pieds de singe

                                                                                    Hike around Ait Arbi

                                                                                    Bei den Affenfüßen, genauer dahinter, am Ort Ait Arbi unternehme ich alleine eine Tagestour. Im Vorfeld unserer Reise finde ich irgendwo im Internet (ich glaub es war im Saharaforum) eine Beschreibung mit dem Titel „Hike around Ait Arbi“ samt einer handgezeichneten Karte von ein paar Polen. Leider ist dieser Foreneintrag nicht mehr auffindbar, bzw die Verlinkung führt ins Leere..

                                                                                    Ich lasse das Auto an der Straße stehen und laufe in Richtung östliches Ende des Dorfes. Der verwitterte Fels der Affenfüße zieht sich hier weiter das schmalte Tal hinauf. Die Beschreibung führt durch einen verdammt schmalen Canyon, teilweise mit Wasser darin. Wo dies der Fall ist, bleibe ich einfach weiter oben.


                                                                                    Die Tropfenform ist zwar nicht mehr so stark wie bei den Affenfüßen, dennoch erkennbar

                                                                                    Blick zurück in Richtung Ait Arbi

                                                                                    Später weitet sich der Canyon

                                                                                    Ich passiere ein paar brach liegende Felder. Keine Ahnung wo das Wasser zum Bestellen der Felder her kommen soll. Zweihundert Meter weiter östlich steht ein Haus, wenige Bäume und ein kleiner Tümpel! Hier wird wohl kaum jemand Wasser hoch schaffen…

                                                                                    Interessanter als die Affenfüße finde ich die folgenden Gesteinsformationen. Ich denke an Zähne, Backenzähne





                                                                                    Einen Kilometer weiter vorne treffe ich auf eine große Ziegenherde. Hier wohnen ein paar Nomaden in einer Höhle, ich möchte gerne Bilder von ein paar kleinen Ziegen machen. Die Frau spielt die kleinste Violine der Welt und ich laufe ohne meine gewünschten Fotos weiter…


                                                                                    Im Hintergrund vermute ich den Jbel M’Goun

                                                                                    Eine Gebietsgrenze?

                                                                                    Hinter dieser Grenzlinie erklimme ich nordwestlich weglos einen Pass. Herunter laufe ich durch ein steiles trockenes Bachbett. In der Ferne sehe ich weitere Höhlen am trockenen Flussbett gelegen. Diesem Flussbett folge ich jetzt die letzten Kilometer zurück nach Ait Arbi. Ein langweiliger Marsch… Nach fünf Stunden erreiche ich Ait Arbi und fahre zurück zu meinen Mädels


                                                                                    Beim Abstieg das Bachbett hinab finde ich diese Kristalle

                                                                                    Kashbas in AIt Arbi

                                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                    meine Weltkarte

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                      Ait Ben Haddou

                                                                                      Als letzter Station unserer Reise besuchen wir das Unesco Weltkulturerbe Ait Ben Haddou. Ein Ksar am Fuße des Hohen Atlas. Auch hier wieder Filmkulisse für zahlreiche Hollywood Filme, und das zu recht. Das Ksar schmiegt sich an einen Hügel, entlang schmaler Gassen kann man zum zentralen Speicher aufsteigen. Mittendrin Souvenirstände und „Künstler“ die ihren Malereien verkaufen. Sechs oder sieben Kasbahs liegen innerhalb des Komplexes, das große Tor am Fluss wurde für den Film „Sodom und Gomorrha“ erbaut und nicht wieder abgerissen. Es fügt sich aber in das Bild des Ksars gut ein.
                                                                                      Wir lassen uns von Andy, einem Österreicher in Marokko lebend (Auberge Khadija) durch den komplex führen und lernen eine Menge über die Ksars selbst, sowie über das Leben in Marokko.


                                                                                      Das Ksar Ait Ben Haddou am Tage

                                                                                      und morgens



                                                                                      Blick zur „newtown“. ©Schmetterling

                                                                                      ©Schmetterling

                                                                                      Sina beim Teppichkauf

                                                                                      Von Ait Ben Haddou geht es über den Tizi-N-Tichka Pass geht es zurück nach Marrakesch, wo wir noch ein paar Tage "Lost in the Medina" spielen.












                                                                                      Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und animiert den ein oder die andere dazu, Marokko einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich! Wenn man auf die Bilder klickt, gelangt man übrigens in unsere Flickr Alben und kann sich die Bilder in Größer angucken Bei Fragen gerne hier im Faden oder per PN.



                                                                                      ©Schmetterling

                                                                                      ©Schmetterling

                                                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                      meine Weltkarte

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                        • 15.09.2011
                                                                                        • 5177
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                        Ein schöner Bericht mit tollen Fotos, danke Dass Sina der Star war, glaube ich gern
                                                                                        Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 21.10.2003
                                                                                          • 2047
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                          Danke für den schönen Bericht, da werden Erinnerungen wach. Wann wart ihr bei Andy? Wir waren mit unseren 3 Jungs vom 11.2.2017-15.2.2017 bei ihm.

                                                                                          Vielleicht noch eine kleine Ergänzung für Leser aus dem Süddeutschen, westl. Österreich und nord-italienischem Raum: Ab Mailand fliegt Easyjet nach Marrakesch. Bei Easyjet gibt es mit Kindern über 2 Jahren pro Kind 2 Gepäckstücke (Kindergepäck=Kraxe, Babybett, Kindersitz usw...) gratis. Wir haben für 5 Personen (2 Erw. 3 Kinder 1J, 4J und 7J) und einer zusätzlichen großen Tasche Hin und Retour 500€ bezahlt.

                                                                                          Gruaß
                                                                                          Simon
                                                                                          Mein Blog: www.steilwaende.at

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                            • 5064
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                            Wir waren vom 27.02. bis zum 01.03. bei Andy und Khadija zu Gast.

                                                                                            Die Preise von Simons Flügen können wir nicht ganz halten. Wir haben für zwei Erwachsene, drei große Gepäckstücke und unsere Babyschale 500€ mit Iberia ab Berlin bezahlt. Sina ist noch umsonst geflogen.

                                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                            meine Weltkarte

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 19.06.2014
                                                                                              • 2101
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                              Ja an einigen dieser Plätze bin ich auch vorbeigekommen.
                                                                                              Da erinnere ich mich direkt an meine gescheiterte Überquerung des hohen Atlas.

                                                                                              Amellago kenne ich allerdings nicht, das scheint mir sehr interessant zu sein. Da könnte ich auch mal hin.
                                                                                              Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                • 11.10.2014
                                                                                                • 828
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                Schön!
                                                                                                Der Bericht hat mir gut gefallen, auch wenn es keine outdoor Tour war

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                  • 18.08.2006
                                                                                                  • 4869
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                  Der Flughafen in Marrakesch hat einen französischen Betreiber und wird von vielen Billigfliegern angeflogen. Von Frankfurt aus zum Beispiel Ryanair. Günstige Flüge sind da also definitiv kein Zauberwerk.

                                                                                                  Danke für den tollen Bericht und die schönen Fotos. Er hat mich angeregt, mal in meiner Festplatte zu blättern, wo ich einen Bericht über eine Reise von 1980 in der Ecke gefunden habe. Einige Ecken waren damals nicht zugänglich. Man musste weiten Abstand von der algerischen Grenze halten und kam auch nicht weit nach Süden. Ich beklage mich damals schon über die vielen Touristen und die Parade von Reisebussen, die ständig die Aussicht versperrt. Und über die hohen Benzinpreise. Tatsächlich bezahlte man damals 1,50 DM für einen Liter Benzin.

                                                                                                  Für uns fühlte sich die Reise ziemlich "Outdoor" an. Wir waren mit einem Käfer unterwegs, hatten nicht einmal ein Zelt mit, schliefen aus Geldmangel niemals unter irgendeinem Dach, sondern stets auf dem Boden neben unserem Auto. Schlafsäcke hatten wir damals auch noch nicht. Die ersten haben wir 1982 angeschafft. Also Wolldecke ausbreiten. Menschen drauf. Falls nötig, warm anziehen. Und fertig. Darüber der unglaubliche Sternenhimmel. Es war August. Wolken waren da nicht im Spiel.

                                                                                                  Mich würde jetzt noch interessieren, wie ihr von Amellago zur Todhra-Schlucht gekommen seid.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Lebt im Forum
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                                                                                                    • 5064
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                    Zitat von Enja Beitrag anzeigen

                                                                                                    Mich würde jetzt noch interessieren, wie ihr von Amellago zur Todhra-Schlucht gekommen seid.
                                                                                                    Von Goulmima sind wir die R7103 durch die Rheris Schlucht gefahren. Von Amellago ging es dann auf der R7103 weiter in Richtung Assoul Schlucht und von dort über die Hochebenen weiter. Die R7103 vereint sich am Abzweig nach Ait Hani mit der R703, die dann zur Todhra Schlucht führt. Also einfach immer der Straße nach, da ist mittlerweile alles asphaltiert.

                                                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                    meine Weltkarte

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                      • 18.08.2006
                                                                                                      • 4869
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                      da ist mittlerweile alles asphaltiert
                                                                                                      ......dachte ich mir. Habe es mir gerade mal angeguckt. Die Wegführung ist ganz anders. Und durch all die asphaltierten Flächen und Stützmauern sieht die Schlucht völlig anders aus. Dass da heutzutage noch mehr Menschen unterwegs sind, als damals, wo es uns auch schon zuviele waren, war mir auch klar.

                                                                                                      Aber die schöne Landschaft ist natürlich noch da.

                                                                                                      Leider haben wir aus der Tour nur Dias, die im Keller in großen Schubladen lagern. Wenn wir mal in Rente sind, buddele ich die aus und digitalisiere sie. Ich fand bei unserem letzten Besuch 2017 in Marrakesch, dass sich der Ort seit 1978 eigentlich gar nicht verändert hat. Bis ich ein paar Abzüge von alten Fotos in einer Schachtel fand. Und ja. Es hat sich völlig verändert.

                                                                                                      Was nicht erstaunlich ist, wenn man jetzt auch nachts über den Tizi 'n Tichka brettern kann, falls man da mal eilig lang muss. Oder noch besser die Autobahn nehmen, die zwar gebührenpflichtig, aber wirklich perfekt ausgebaut ist.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                        • 30.06.2009
                                                                                                        • 5064
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                        In die Infrastruktur wurde in den letzten rund 10 Jahren unheimlich viel investiert, wurde uns erzählt. Da zählen die Straßen ganz klar (wahrscheinlich primär) dazu.

                                                                                                        Welche gebührenpflichtige Autobahn meinst du denn?

                                                                                                        Der Tizi Pass ist auch komplett ausgebaut, allerdings teilweise ziemlich reparaturbedürftig. Viele tiefe Schlaglöcher vor allem auf der südlichen Seite des Passes lassen einen nicht so schnell voran kommen, wie auf der anderen Seite.

                                                                                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                        meine Weltkarte

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 13.02.2006
                                                                                                          • 317
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                          Hast Du die ganzen Baustellen am Tizi'n'Tichka gesehen? Da ging und geht immer noch ordentlich was in Sachen Infrastruktur. Autobahn hat's von Tanger bis Marrakesch bzw Agadir perfekt ausgebaut. Sind wir im Herbst teilweise auch gefahren, um von Tanger Med möglichst schnell in den Atlas runter zu kommen (via Marrakesch).

                                                                                                          LG,
                                                                                                          Dominik

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                            • 18.08.2006
                                                                                                            • 4869
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                            Früher war die Fahrt über den Tizi 'n Tichka eine ganz schöne und völlig (oder sagen wir mal fast) asphaltfreie Gurkerei. Einspurig auch. Wenn man also hinter einem LKW hing, dann blieb man da. Und eine Fahrt im Dunkeln war gar nicht denkbar. Letztes Jahr haben wir von Marrakesch aus diverse Tagesausflüge ins Dades-Tal und kreuz und quer durch den Atlas gemacht. Da es uns auf der Südseite schon immer besser gefiel, ging es also öfter über den Pass. Und das dann auch zügig. Ohne alle 100 m wegen der schönen Aussicht zu halten. Bis wir rausfanden, dass diese Autobahn die Sache noch mehr beschleunigt hat. Das ist die A7. Von Agadir kommend, geht die praktischerweise nett an Marrakesch vorbei.

                                                                                                            Neben den Infrastrukturmaßnahmen, die ich wirklich eindrucksvoll finde (um Marrakesch herum ist die Steppe ergrünt, Müllkippen sind renaturiert, die Stadtreinigung funktioniert fabelhaft), gibt es auch seit einiger Zeit eine neue StVo. Nach Vorbild der Deutschen. Die Marokkaner, die früher fuhren wie die Henker, sind jetzt äußerst zivil unterwegs. Es hieß, es gäbe auch heftig Radarkontrollen.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 13.02.2006
                                                                                                              • 317
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                              Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                                                                                                              Die Marokkaner, die früher fuhren wie die Henker, sind jetzt äußerst zivil unterwegs. Es hieß, es gäbe auch heftig Radarkontrollen.
                                                                                                              Gibt es, und zwar zuhauf! Gerne auch an Stellen, wo es völlig sinnfrei ist...

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                • 12.11.2011
                                                                                                                • 335
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                ...ja die Bekanntschaft mit einer mobilen Radarkontrolle hatte ich auch letztes Jahr in Marokko. gemacht

                                                                                                                Der Kollege brauchte nur ewig um die Rechnung auszufüllen, ansonsten wirklich sehr entspannter verkehr .

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                  • 30.06.2009
                                                                                                                  • 5064
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                  Wir wurden an der Küste einmal rausgelasert. Mit breiter Brust stand der Polizist der uns rausgewunken hat an der Fahrertür. Wir sind dann gemeinsam ums Auto rum, da mein Führerschein im Kofferraum lag. Dieser und die Fahrzeugpapiere wurden begutachtet, dann fragte er noch wo es für uns hin ginge und wünschte uns eine schöne Fahrt... und winkte wie ein kleines Kind zu Sina ins Auto

                                                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                  meine Weltkarte

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 12.11.2011
                                                                                                                    • 335
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                    ...das Privileg wenn man mit kleinen Kind unterwegs ist.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 13.02.2006
                                                                                                                      • 317
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                      Zitat von mimi1 Beitrag anzeigen
                                                                                                                      ...das Privileg wenn man mit kleinen Kind unterwegs ist.
                                                                                                                      Ich freue mich schon auf die erste Fernreise mit unserer Tochter (zur Zeit 3 Wochen alt). Kinder sind fast überall auf der Welt ein Türöffner

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                        • 566
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Hallo ihr 3 ,

                                                                                                                        super Geschichte, super Bilder, super Farben!
                                                                                                                        Da kommen Erinnerungen hoch. Sind allerdings schon fast 40 Jahre her. Die Zeit mit unseren "Zwergen" werden wir nie vergessen + genießt die Abenteuer der Zukunft mit Sina Sie wird es nie vergessen

                                                                                                                        Danke für den herrlich Bericht!

                                                                                                                        LG, Wi grenzenlos
                                                                                                                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                                                                                                        Gruß, Wi grenzenlos

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                          • 30.06.2009
                                                                                                                          • 5064
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                          gerngeschehen


                                                                                                                          Ein letztes Kapitel zeige ich euch jetzt doch noch. Von Marrakesch aus haben wir den Anima Garten besucht - des Künstlers André Hellers Vorstellung von der Rückkehr ins Paradies - ein schöner, kleiner verspielter Landschaftspark vollgestopft mit "Kunst".

                                                                                                                          lesenswerter Artikel zum Thema:
                                                                                                                          Gottes Werk und Hellers Beitrag


                                                                                                                          ANIMA - Le Retour du Paradis






                                                                                                                          im Hintergrund der schneebedeckte Hohe Atlas

                                                                                                                          Traum



                                                                                                                          Spiegelbild am Spiegelhaus

                                                                                                                          die Arche?

                                                                                                                          wo bitte gehts ins Paradies?



                                                                                                                          Chinesische Lunare



                                                                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                          meine Weltkarte

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 31.12.2005
                                                                                                                            • 1642
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                            Wunderbar, vielen Dank.
                                                                                                                            Mittlerweile folgt man euch schon seit Jahren und nimmt richtig teil.
                                                                                                                            Klasse.

                                                                                                                            Rainer
                                                                                                                            radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                              • 14.03.2014
                                                                                                                              • 426
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                                                                                                              Sehr interessant! Danke für diesen Bericht!


                                                                                                                              Enja kommentiert, sie wäre 1977 zum ersten Mal in Marokko gewesen und hätte 1980 das Land mit einem VW-Käfer bereist. Sie muß also wohl schon ein etwas älteres Semester sein

                                                                                                                              Ich bin aber ein noch älteres Semester und bin schon 1974 mit einem 1965er-VW-Käfer durch das Land gereist, erst durch das Rif-Gebirge bis nach Al-Hoseima und dann durch die Steppen südöstlich von Taza, wohin ja wohl praktisch niemals ein Tourist kommt. Es war eine unglaubliche Tour. Ebenso trug Fes 1974 noch viele Züge einer Stadt des 19. Jahrhunderts. - Einer der unvergesslichsten Momente meines Lebens war die Ankunft in Marrakesch. Wir rollten durch die Dattelpalmenhaine, die Stadtmauer (ohnehin aus rotbraunen Ziegeln errichtet) erglühte im Schein der untergehenden Sonne, und dahinter ragten die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas auf. - Die Fahrt über den Tizi-n-Tichka ("sicherheitshalber" lieber mit dem Bus als mit dem alten Käfer) war ein Abenteuer, und über Zagora hinaus kamen wir noch bis in einen Ort, der in meinem (noch vorhandenen!) Tagebuch als "M'Hamid" vermerkt ist.

                                                                                                                              Einen Bericht mit Fotos von all dem habe ich angeboten; er wurde von der Moderatoren aber als unerwünscht eingestuft. Der Wert meiner alten Fotos läge auch weniger in der Farbenpracht als im Dokumentarischen, aber solches ist eben nicht der Fokus dieses Forums.

                                                                                                                              Kommentar