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    [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 52.961875059
    Längengrad -4.372558593
    Sommer, Sonne... Wales?!?!


    Tour Llyn Coastal Path und Snowdonia Juni 2014

    Plan A, Plan B oder Plan K?

    Eigentlich wollte ich mit Frederick dieses Jahr im Juni den Skye Trail unsicher machen, nachdem wir uns im letzten Jahr so gut auf dem Beara Way verstanden hatten. Dann kam aber bei ihm die Master Arbeit dazwischen, so dass zeitlich konkrete Planungen fuer eine gemeinsame Tour nicht mehr moeglich waren. Also sollte ich zunaechst alleine planen in der Hoffnung, dass er eventuell spontan doch mitkommen koennte.

    Skye Trail solo? Bisher war ich eher selten weglos und schon gar nicht solo unterwegs gewesen, von daher war ich hin und her gerissen, ob der Skye Trail wirklich etwas fuer mich alleine waere oder dann doch ne Nummer zu anspruchsvoll. Ausserdem hatte ich eine Munro-Tour mit Guide im August bereits gebucht und zweimal die lange Anreise nach Skye wollte ich nicht auf mich nehmen.

    Ich war also nun auf der Suche nach einer abwechslungsreichen nicht zu leichten nicht zu knackigen Tour fuer zwei Wochen und wollte mir hier im Suedwesten etwas suchen. Two Moors Way, Cotswolds Way, Tarka Trail oder Offa Dkye… alle ganz nett aber dann doch zu easy.
    Pembrokeshire Coast Path klang noch am besten, zwar auch eher einfach, jedoch steht Pembrokeshire ganz oben auf meiner To-Do-Liste. Aber zwei Wochen nur - zugegebenermassen wunderschoene - Kueste? Ich wollte mehr Abwechslung.
    Dann stiess ich beim recherchieren auf den Cambrian Way und war begeistert. Jedoch war er zu lang und dann doch wieder im letzten Stueck recht knackig. Vielleicht einen Teil davon machen?
    Weiter Wales nach Trails durchsuchend hoerte ich zum ersten Mal vom Llyn Coastal Path, der ein Teil des Wales Coast Path war. Hm. Das klang wie der Pembrokeshire nur eben mit einer Woche halb so lang. Berichte gab es so gut wie keine im Netz, ich koennte also der ODS Gemeinde auch noch etwas ganz neues kredenzen Das spielt tatsaechlich bei meiner Tourplanung durchaus eine Rolle, wenn auch eine kleine. Ich bin dann eben doch ein wenig ein Entdecker.

    Ein Plan formte sich in meinem Kopf. Yeah! Ein Wochenende mit Basecamp hingesetzt, GPX files aus dem Netz gezogen, gebastelt, gefeilt, gefummelt und Sonntag abend war die Route fertig:

    Fahrt Freitag abend nach Conwy. Samstag Castle Tour mit Conwy, Bangor und Caernarfon. Alles easy per Bus zu erreichen. Dann ab Sonntag eine Woche an der Kueste rund um Llyn bis Porthmadog. Von dort die zweite Woche weiter auf dem Cambrian Way quer durch Snowdonia zurueck nach Conwy. Geil! Erst an der Kueste einrollen und dann ab durch die Berge.

    Wild zelten ist in Wales nicht so einfach, da erstens offiziell nicht erlaubt und zweitens fast alles Privatgelaende/Weide ist. Also nochmal ein Wochenende verbracht, um nette guenstige Zeltplaetze zu finden und eine ungefaehre Tagesplanung aufzustellen.

    Das Camping-Zeichen findet sich auf der Karte zumindest auf der Llyn Halbinsel ueberall, aber ich hatte keine Lust auf irgendwelche ueberteuerten Luxus-Caravan-Oasen mit englischem Rasen und suchte mir bezahlbare eher kleinere Plaetze aus. Sollte ich meine Tagesplanung spontan aendern, koennte ich ja immer noch auf einen der anderen ausweichen.

    Auf nach Wales!
    Freitag 13.06.2014

    Tatsaechlich kam ich mal halbwegs puenktlich gegen 15:30 aus dem Buero und dueste auf dem Drahtesel bei tollstem Sonnenschein nach hause. Rucksack ins Auto geworfen und los ging es durch die Bristoler rush hour Richung Norden. Verkehr war zeitweise sehr zaeh, aber ich kam zum Glueck in keinen richtigen Stau. Als kurz nach 20 Uhr die Colwyn Bay vor mir auftauchte, kam endlich soetwas wie Urlaubsstimmung auf. Wow! Strasse fast direkt am Wasser, links Felsen und das beginnende Abendlicht... Ich war begeistert.
    Noch beeindruckender war jedoch die Fahrt auf Conwy zu. Blaue und rote Spiegelungen auf dem Meer zur rechten und diese massive beeindruckende Burg geradezu, die die Haeuser des Ortes nahezu winzig erscheinen liess.
    Ich checkte im B&B ein und eilte zurueck zur Autobruecke, um die tolle Abendstimmung abzulichten.Wanderte noch etwas durch den Ort, der sehr auf den Tourismus ausgerichtet ist, aber dennoch recht gemuetlich wirkt und genoss die Stille der verlassenen Strassen und Gassen.
    Zurueck im B&B schlief ich dann auch bald ein.

    Ein paar Eindruecke aus Conwy:













    Zuletzt geändert von RockingKatja; 30.07.2014, 19:31.
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    #2
    AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

    Castles, Castles
    Samstag 14.06. 2014

    Nach dem guten Welsh Breakfast hatte ich nur noch eines zu erledigen: Irgendwo mein Auto für zwei Wochen parken. Fragen hilft, das hatte ich auf der Irland Tour gelernt, also fragte ich meine Gastgeber, ob sie eine passende Stelle im Ort wuessten. Die ueberlegten kurz und boten mir dann an, direkt bei ihnen das Auto stehen zu lassen. Grossartig! Ich bedankte mich gluecklich, liess für alle Faelle meinen Autoschluessel da und machte mich auf, das Conwy Castle zu erkunden.
    Ich liess mir Zeit und kletterte bei tollstem Wetter auf alle Tuerme, was mit dem schweren Rucksack ein kleines Training fuer Woche zwei war. In Tank Top und Shorts war ich hier in Grossbritannien noch nie unterwegs gewesen! Und ich blicke auf fast jaehrliche Reisen in den letzten 20 Jahren zurueck.









    Kurz vor Mittag nahm ich den Bus nach Bangor, verpasste aber irgendwie das Castle. Als Penrhyn Castle angesagt wurde, waren wir noch ein gutes Ende vor Bangor und ich dachte mir: “Ah gibt es wohl zwei Stueck?” Gibt es nicht. Ich stieg etwas ratlos in Bangor aus, wanderte ein wenig durch das Zentrum, welches nur aus Shoppingmeile besteht und stieg nach einem Kaffee bei Nero wieder in den Bus. Dann eben etwas eher nach Caernarfon. Bangor bekam von mir das Praedikat "lohnt nicht".

    Caernarfon war dann wieder nach meinem Geschmack. Das Castle erinnerte wieder sehr an das in Conwy, waren ja auch beide von Edward I. erbaut (vielmehr erbaut worden lassen, um die Waliser zu "befrieden"). Caernarfon wurde nie fertig gestellt, was heute natuerlich nicht mehr gross auffaellt.
    Ich kletterte wieder auf alle Tuerme und genoss die ersten Blicke auf Snowdonia in der Ferne. Die Aussicht war zum Teil so ueberwaeltigend, dass ich vor Freude haette heulen koennen.
    Nach einer Pause auf einer Bank in der Sonne im Burg Innenhof stiefelte ich zunaechst zur campsite, baute eben meine Hilleburg auf und war nach einer Expressdusche schnell wieder zurueck auf dem Marktplatz, um im Schatten der Burg eine Ladung Fish & Chips zu vernichten.
    Als ich so entspannt die Waliser, die vorbei liefen beobachtete - oder viel mehr belauschte - fiel mir auf, dass hier tatsaechlich jung und alt Welsh sprachen. Eine Kollegin, die hier oben ihre Wurzeln hat, hatte mich darauf schon vorbereitet und in der Tat ist Llyn eine der letzten Bastionen dieser Sprache. Hier wird nur Englisch gesprochen, wenn der/die Gegenueber kein Walisier ist. Ich fand das ganz grossartig. Immerhin hatte ich so die Gelegenheit eine Sprache zu hoeren, die bereits vor 1000 Jahren gesprochen wurde. Nach Jahrhunderten der Belagerung und Unterdrueckung durch die Englaender hat die Sprache dennoch ueberlebt. Toll!
    Ich wanderte noch ein wenig durch die leeren Gassen der Innenstadt und machte es mir dann auf der Mauer am Wasser gemuetlich, die letzten warmen Strahlen der Sonne geniessend. Noch ein Cider im Black Boy Inn und vor der Dunkelheit zurueck im Zelt freute ich mich, dass es morgen endlich losging. Einmal rund um Llyn.



    Zuletzt geändert von RockingKatja; 29.06.2014, 17:26.
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      #3
      AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

      It's a Long Hard Road
      Caernarfon - Aberafon Campsite
      Sonntag 15.06.2014

      Die Sonne trieb mich heute morgen nicht zum letzten Mal aus dem Zelt. Ich baute schnell ab und stiefelte wieder rueber zum Black Boy Inn, um mir ein Full Welsh Breakfast zu genehmigen. Fett und Eiweiss, das haelt bei mir fast den ganzen Tag.
      Mit bester Laune ging es wieder in kurzen Sachen los. Zunaechst ueber die Bruecke am Castle und dann ewig eine kleine Asphaltstrasse am Wasser entlang. Heute war ebenfalls ein Family Bicycle Race angesetzt. So radelten fuer die erste gute Stunde staendig jung und alt an mir vorbei, fast alle mit richtig guten Raedern, passender Bekleidung, aber gut 60-70% hatten ihre Saettel deutlich zu niedrig eingestellt. Da hoerte das "Profitum" dann scheinbar auf. Mit meinem grossen Rucksack erntete ich viele erstaunte Blicke.
      Inmitten von der so ziemlich einzigen Ansammlung von einem Duzend Baeumen sah ich auf einem Feld eine alte Kirche stehen. Toll. Abwechslung. Ich warf den Rucksack ab und stiefelte den Fusspfad hinueber, sah mich etwas um und war ein wenig enttaeuscht, dass ich nicht hinein konnte. Sie wurde von einer Art Verein instand gehalten, der sich um alte Kirchen kuemmert, die nicht mehr in Benutzung sind. Fuer Hochzeiten oder Aehnliches konnte man aber hinein. All das entnahm ich einer Plakette.


      Auf diesem Bild ist eine Kirche versteckt


      St. Baglan, Llanfaglan

      Der gut beschilderte Wales Coast Path fuehrte weiter ueber kleine Landstrassen abseits der Kueste, dann ein kurzes Stueck durch einen Wald. Yeah, endlich ein richtiger Pfad!


      Ein richtiger Pfad!

      Zurueck am Meer ging es einen asphaltierten Weg entlang und so langsam war ich den harten Belag satt. Pause am Strand bei Dinas Dinlle musste sein. Milch und Schoki waren nicht zu bekommen, aber ein leckeres Cadbury Eis ist ja fast das gleiche. Pausenbespassung gab es auch in Form eines Vaters, der erfolglos versuchte, bei dem starken Wind eine Strandmuschel aufzubauen.
      Unter all den Tagesausflueglern war ich die einzige mit Trekking Rucksack und erntete wieder verwunderte Blicke.
      Es ging nun weiter auf einer kleinen Landstrasse Richtung A499, der ich laut Karte und GPS Track nur ein kleines Stueck folgen sollte, bevor es wieder naeher am Wasser entlang ging. So schlug ich das freundliche Angebot zweier Althippies in einem netten Mercedes Cabrio Oldtimer aus, mich ein Stueck mitzunehmen.
      Ein Fehler, wie ich bald merkte. Da ich in erster Instanz immer der Beschilderung folgen wollte, fuehrte der Coast Path leider nicht den halben Kilometer entlang der A499, sondern die ganze Strecke bis zu der von mir ausgesuchten Aberafon Campsite. 10km Strasse. Arg. Meine Fuesse fanden das gar nicht lustig.
      In Gyrn Goch machte ich eine kurze Pause an einer Tanke und schleppte mich dann das letzte Stueck zur Campsite. Immerhin hatte ich heute 25km geschafft. 95% auf Asphalt. Arg. Ich hoffte instaendig, dass das besser werden wuerde!
      Die Campsite war wirklich sehr nett. Direkt am Wasser gelegen, mit Strandzugang und extrem freundlichen Besitzern. Duschen etc einwandfrei.


      Strand an der Aberafon Campsite


      Strand an der Aberafon Campsite

      Im nachhinein kann ich nur empfehlen diese Etappe zu ueberspringen. Das elendig lange Stueck entlang der A499 schlaucht extrem. Es lohnt sich allerdings sich auf der Website des Wales Coast Path zu informieren. Viele nette Menschen sind permanent dabei, den Pfad instand zu halten und die Routen zu verbessern. Ich sollte spaeter noch einige davon treffen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die Route abseits der Strasse bereits in naher Zukunft nutzbar ist.
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        #4
        AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

        Endlich richtig wandern!
        Aberafon Campsite - Nefyn
        Montag 16.06.2014

        Zum Fruestueck zauberte ich mir lecker Ruehrei aus Trockeneipulver. 3:1 mit Wasser gemischt, ergibt es einen breiartigen Pamps, der in der Pfanne gebraten tataechlich entfernt nach Ei schmeckt. Schliesslich ist es ja auch Ei, aber frisch ist dann doch was anderes. Mir war's egal. Ich hatte so zwei Duzend Eier am Start, handlich verpackt in einer kleinen Plastiktuete, die gerade mal 200g zusammen wogen. Naechstes Mal noch getrocknete Kraeuter drunter gemischt, ist das gar nicht mal so schlecht.
        Gegen 9 Uhr tauschte ich ein geladenes Tablet bei der Campsite Besitzerin gegen ein ungeladenes Mobiltelefon, welches ich dann zumindest halb aufgeladen nach dem Packen meiner Sachen wieder einsammelte.
        Die Karte versprach heute nur ganz wenig Strasse und ich hoffte, dass die Wales Coast Path Schilder ihr diesmal auch folgten. Die Sonne war noch dabei, sich durch die graue Wolkendecke zu kaempfen, als es zunaechst noch ein Stueck an der A499 entlang ging. Irgendwie hatte ich gestern doch bei der Freude ueber das tolle Wetter vergessen mich einzucremen. Ich mach das normalerweise auch nie, aber nach gut acht Stunden im tollsten Sonneschein, bekommt auch Katja einen Sonnenbrand. Also heute eingecremt und das Tank Top gegen Funktionsshirt getauscht, um die Schultern zu schuetzen.
        Im naechsten Ort ging es in der Tat runter von der A499 und ueber eine kleine Landstrasse zurueck ans Wasser und in ein Naturschutzgebiet hinein. Endlich Trampelpfade!
        Das Gebiet war ein grosser kahler Huegel mit Schafen und seltenen Voegeln. Letztere bekam ich leider nicht zu Gesicht, dafuer kam mir aber aber eine Dame mit breitem hellem Hut und tuerkisem Schirm entgegen, was - wie ich fand - ein recht sonderliches Wanderoutfit war. Das sah eher nach Sonntag-Pferderennbahn-Outfit aus.
        Auf halber Strecke sah ich einen Golfball im Gras liegen. Ganz unwillkuehrlich sammelte ich ihn ein und steckte ihn in eine Rucksack Aussentasche. Vielleicht wuerde ich ja noch auf Golfer treffen. Wie der Ball ueberhaupt hier her kam, war mir allerdings ein Raetsel, denn es war weit und breit kein Golfplatz in Sicht.


        Nahe Trefor


        Im Nature Reserve

        Es folgten ein paar kleinere Strassen, bevor es ueber einige Weiden hoch zum Pass Bwlch yr Eifl ging. Der Blick zurueck nach unten und den Ort Trefor, den ich umrundet hatte, wurde immer besser. Ich nutzte die tolle Aussicht als Entschuldigung fuer eine kleine Pause und tauschte bei der Gelegenheit das kurze Funktionsshirt gegen das lange, da die Sonne, die inzwischen siegreich aus dem Kampf mit den Wolken hervor gegangen war, doch recht unangenehm auf meiner gereizten Haut brannte. War ich ja auch selber Schuld. Zum Glueck wehte aber fast durchgehend eine leichte Brise, so dass sich das Schwitzen doch sehr in Grenzen hielt.


        Trefor und der Blick zurueck

        Oben angelangt war die Sicht ueberwaeltigend! Ich koennte nicht nur den kleinen Wald und Nant Gwrtheyrn vorraus sehen, sondern sogar schon das Tagesziel fuer heute: Porth Dinllaen. Der Weg nach unten ueber einen breiten Schotterweg war mit dieser Aussicht ein Fest.



        Durch einen Wald fuehrte eine sehre steile Asphalt Strasse nach unten nach Nant Gwrthern und innerlich begann ich zu fluchen. Das mochten meine Knie gar nicht. Aber die Aussicht auf einen Cappucino und ein Stueck Kuchen im dortigen Cafe trieben mich an.
        Dort war ich dann die einzige, die drinnen sass. Das sieht man auch selten, Katja bei Sonne drinnen. Mir war's egal. Leckere Welsh Cakes, die auch nichts anderes sind als platt gedrueckte Scones und einen Cappucino goenne ich mir, bevor es nun immer an der Kueste entlang ging. Der zum Teil etwas mit Diesteln und Brennesseln ueberwucherte Pfad fuehrte immer wieder einige Meter hoch und wieder hinunter. Toll. So hatte ich mir das vorgestellt. Die Aussicht war ganz fantastisch und ich war dann doch ganz gut geschafft, als ich am Porth Dinllaen ankam und das letzte Stueck den schoenen Strand entlang war ein toller Ausklang des heutigen Tages.


        Blick zurueck




        Porth Dinllaen voraus


        Porth Dinllaen

        Ich hatte eigentlich einen Campingplatz ausgesucht, war aber heute bequem und wollte lieber in ein B&B und abends im Pub ein Pint oder zwei und ein Steak. Dank eines schwachen Signals konnte ich kurz per Google Maps die Lage checken und fand einen Pub mit Uebernachtungsmoeglichkeit direkt in Strandnaehe.
        Leider war dieser erstens nur fuer Selbstversorger und zweitens ausgebucht. Die nette Dame verwies mich aber an das Tryfyn B&B, wo ich dann auch ein Zimmer bekam. Wieder war ich sehr begeistert. Fuer schlappe £30 gab es ein gemuetliches Zimmer nur fuer mich, gut das Bad wurde geteilt, war aber direkt eine Tuer weiter. Nach einer wohl verdienten Dusche ging es zurueck zum Pub. Ich genoss ein wirkliches gutes Steak und zwei Pints Cider, waehrend ich per Tablet mein Blog fuetterte. Was fuer ein toller Tag!
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          • 10.01.2010
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          #5
          AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

          Wow, wahnsinnig tolle Fotos und ein interessanter Bericht. Ich bin gespannt, wie es weiter geht
          Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben. Abraham Lincoln

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            #6
            AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

            Sommer, Sonne, Meer
            Nefyn - Porth Colmon (Morfa)
            Dienstag 17.06.

            Ich hatte hervorragend geschlafen, spuerte dann aber doch den einen oder anderen Muskel ein wenig. Das war auch gut so. Der gestrige Tag war endlich ein richtiger Wandertag gewesen. Bevor ich es mir im Fruehstuecksraum gemuetlich machen konnte, traf ich meine Gastgeberin im Flur und war schnell in einen sehr netten Plausch hauptsaechlich ueber Berlin vertieft.
            Irgendwie kann niemand verstehen, warum ich die Stadt verlassen habe, aber eine Stadt besuchen oder in ihr zu leben sind eben zwei ganz verschiedene Dinge. Ich konnte ihr jedenfalls eine Menge Tipps fuer ihren naechsten Besuch geben.
            Irgendwann liess sie mich dann tatsaechlich am Fruehstueckstisch Platz nehmen und natuerlich musste es wieder ein cooked breakfast sein. Bacon, Egg, Sausage reicht mir eigentlich. Die Pilze nehme ich normalerweise nur so mit, weil sie eben da sind (genauso wie die Bohnen), aber diesmal haben sie mir zum ersten Mal wirklich geschmeckt. Mit der schoenen Aussicht auf einen strahlend blauen Himmel leerte ich entspannt eine Kanne Tee und freute mich auf den Tag.
            Mein Sonnenbrand war zwar sehr gut verheilt ueber Nacht, aber zur Sicherheit wurde nochmal das lange Shirt uebergestreift.

            Wieder kam ich erst kurz nach 10 "aus dem Haus", da die Tage aber im Juni bekanntermassen sehr lang waren, machte das nichts. Einen kurzen Stop and der Tanke/Dorfladen und weitere verwunderte Blicke wegen meiner Rueckentuete spaeter war ich dann endlich wieder auf der Strecke. Mit Milch, Schoki und zwei Dosen Beef Broth fuehlte sich mein Rucksack gleich wesentlich schwerer an.
            Nach einem kurzen Stueck oberhalb des Strandes entlang ging es eine kleine Landstrasse direkt auf die Landzunge von Porth Dinllaen zu. Diese und umliegendes Gelaende waren in einen netten Goldplatz verwandelt worden. Es ist hier durchaus ueblich, dass Wanderwege entlang von Golfplaetzen fuehren, so kam ich mir inzwischen auch nicht mehr komisch vor.
            "Wie praktisch.", dachte ich mir, als mir mein Fundstueck wieder einfiel. Ich fischte den Golfball aus der Seitentasche und platzierte ihn gut sichtbar am Eingang auf einem grossen Begrenzungsstein. Vielleicht wuerde er ja so einen neuen Besitzer finden.


            Blick zurueck vom Golfplatz



            Es ging nun den Rest des Tages mehr oder weniger direkt an der Kueste entlang. Das war zum Teil nichts fuer Leute mit akuter Hoehenangst. Steile Kueste, das tiefblaue glitzernde Meer, die strahlende Sonne und das in Wales, Grossbritannien! Es war kaum zu fassen.
            Ein paar Mal ging es hinab in kleine Buchten, so dass ich in einer davon natuerlich meine Milch und Schoki Pause machen musste. Ansonsten lasse ich einfach mal die Bilder sprechen.








            Pause...


            ... mit Milch und Schoki






            Porth Ysgaden



            Gegen 15 Uhr erreichte ich den Punkt, wo ich eigentlich geplant hatte, zur Penrallt Campsite abzubiegen. Aber es war noch viel zu frueh und ich war noch fit, also lief ich erstmal weiter. Auf der Karte waren ein gutes Stueck von ca 8km bei Porth Colmon zwei Campingplaetze eingezeichnet. Ich wollte es einfach versuchen. So wuerde ich auch die morgige Etappe verkuerzen, die sonst doch recht lang werden wuerde.
            Ich fluchte innerlich als es mal wieder durch hohes mit Brennesseln und Diesteln gespicktes Gras ging. Mit meinen Shorts stoerten mich die Disteln weniger, aber den Brennesseln versuchte ich so gut wie moeglich auszuweichen, was wahrscheinlich etwas seltsam aussah, aber ich war ja alleine. Ha!

            Am Ende wurde ich mit einem ganz tollen Strandspaziergang am Porth Colmon belohnt, bevor ich abbog und hoffte, den Campingplatz auch wirklich vorzufinden. Kaum 10 Minuten spaeter fand ich ihn tatsaechlich. Ausser ein paar Wohnwagen war allerdings niemand zu sehen. Ich stand etwas ratlos herum, als ein junger Mann auftauchte und meinte, er haette mich gestern in Nant Gwrtheyrn gesehen. Ok, als einzige mit vollem Trekkingepaeck fiel ich in der Tat auf.
            Er schlug, vor das Zelt einfach erstmal aufzubauen und es spaeter am Haus der Besitzer zu versuchen, die seien gerade unterwegs. Gesagt getan. Dann wohlverdiente Dusche und nochmal am Haus geklopft. Inzwischen war immerhin Sohnemann da, wusste aber nicht, was ich zu bezahlen hatte.
            Also gab es erstmal Abendessen in Form von einer Dose Beef Broth und einer Dose Makrelen. Ich haette locker das dreifache futtern koennen, aber die Vorraete mussten noch fuer morgen reichen, da ich bis dahin keine gesicherte Moeglichkeit zum Aufstocken hatte.


            Wandern am Strand. Toll!


            Porth Colmon
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              #7
              AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

              Am Ende Aller Dinge
              Porth Colmon (Morfa) - Aberdaron
              Mittwoch 18.06.

              Am naechsten Morgen versuchte ich es nach dem Packen noch einmal am Haus. Schliesslich konnte ich ja nicht einfach so abhauen. Tatsaechlich war nun jemand da und ich hinterliess nicht nur meine £7 fuer’s campieren, sondern unterhielt mich ein wenig mit der wirklich ausserordentlich netten Besitzerin, bekam den Tipp im Strandcafe von Whispering Sands einzukehren und noch einen Flyer mit Informationen zu Llyn und der walisischen Kultur.
              Wieder strahlte die Sonne vom blauem Himmel hinab und gut gelaunt machte ich mich auf den Weg. Nach drei Tagen Dauerbestrahlung waren nun lange Hosen angesagt, haha. Ich lernte wirklich nicht aus meinen Fehlern, aber ich war es eben nicht gewohnt, mich mit sunblock einzucremen. Dafuer war ich nun oben rum wieder in kurz unterwegs. Immerhin.


              Los geht's bei wieder tollem Wetter

              Der Pfad sollte nun etwa 5km an der Kueste entlang fuehren, dann ein kurzes Stueck auf einer Strasse, bevor es wieder zurueck ans Wasser zu Whispering Sands ging. An dem Punkt, wo es ueber eine Farm hinnuter zur Strasse gehen sollte, stand ich etwas ratlos da. Kein Schild weit und breit, was eigentlich heisst “weiter laufen”. Aber mein Bauch sagte mir, ich muss ueber die Farm und anhand der Karte war ich fast sicher. Hm. Es gab eine Stiege aber auch auf der anderen Seite kein Schild des Wales Coast Path. Seltsam.
              Also lief ich weiter den Pfad entlang der Kueste, fast sicher, dass das falsch war, aber vielleicht hatte sich ja hier die Routenfuehrung mal wieder geaendert? Hatte sie nicht. Eine gute Viertelstunde spaeter endete der Pfad im Dickicht. Blick auf die Karte bestaetigte dies. Arg. Das fing ja gut an heute. Ich stapfte leicht angefressen zurueck und machte an der Stiege eine kurze Pause mit intensivem Kartenstudium.
              Neben dem Pfad hier gab es noch zwei weitere auf dem Weg zurueck, die hinunter zur Strasse fuehrten. Ich untersuchte noch einmal die Bruecke, die ich kurz vor dem Weidezaun vorhin ueberquert hatte. Anfang der Bruecke: Schild. Ende der Brueck: kein Schild. Moment. Da war mal ein Schild vor nicht allzu langer Zeit. Erst jetzt viel mir auf, dass es offensichtlich abgerissen worden war, denn ich konnte noch zwei Schrauben mit den Resten des blauen Plastik Schildes ausmachen.. Scheinebande!
              Es gab sicher einen Grund und waere ich nicht alleine unterwegs gewesen, waere ich wohl einfach ueber die Stiege geklettert. So beschloss ich nach den anderen beiden Pfaden Ausschau zu halten und lief zurueck.
              Der erste existierte nicht, der zweite zum Glueck schon, so dass ich immerhin nicht den kompletten Weg zurueck musste. Allerdings war das Strassenstueck nun doppelt so lang und windstill von hohen Bueschen umgeben, war ich ein gefundenes Fressen fuer die Bremsen, die hier in grosser Zahl wohnten und sich sichtlich ueber das unerwartete Fruehstueck in Form einer verschwitzten Wanderin freuten. Ich fuehlte mich wie das Sushi auf dem Laufband, wo jeder mal zugreifen kann, wenn es vorbei kommt.
              Fluchend und immer wieder wild mit den Armen wedelnd (Die Biester beissen ohne Muehe durch ein Funktionsshirt. Wieder was gelernt.) stiefelte ich so schnell ich konnte die Strasse entlang.
              Erst eine Herde Kuehe konnte mir wieder ein Laecheln auf die Lippen zaubern und meine Laune verbessern. Als sie mich vom anderen Ende ihrer Weide die Strasse entlang laufen sahen, kamen sie neugierig angerannt und draengten sich wie an einer Perlenschnur aufgereiht dicht nebeneinander an die Begrenzung. Herrlich. So oft bekamen sie wahrscheinlich keinen Wanderer zu sehen.



              Waehrend ich noch die Rinder bestaunte und sie mich, hielt ein Auto neben mir an und ich traf nun zum dritten Mal (zum zweiten Mal bewusst) den jungen Mann vom Campingplatz. Wir lachten beide und er wuenschte mir noch viel Spass auf meiner Tour.
              Ich war froh, als das Strassenstueck irgendwann endlich endete und ich wieder an der Kueste war, auch wenn inzwischen von Norden ueber das Wasser Nebel/Wolken die Sicht arg einschraenkten… zumindest die auf die schoenen Buchten und das Meer. Der Pfad war immer noch gut erkennbar, so dass ich ohne Probleme navigieren konnte.

              Mit knurrendem Magen kam ich kurz nach Mittag endlich am Strand von Whispering Sands an und verschlang einen Teller Huehnerteile mit Chips. Ein paar Gaeste hatte es unter der Woche trotzdem hier her verschlagen und sie beaeugten meinen Tourenrucksack skeptisch. Eine aeltere Dame jedoch fand das sehr spannend und sprach mich an, ob ich denn den Wales Coast Path oder so mache. Wir unterhielten uns ein paar Minuten nett, bevor sie sich mit ihrem Mann auf den Weg zu einer Tagestour machte. Ich blieb noch etwas sitzen, steckte noch einen Notfall-Snickers ein und machte mich dann wieder auf den Weg zum Ende der Halbinsel. Dort hatte ich wieder einen Campingplatz im Auge, beschloss jedoch bis Aberdaron weiter zu laufen, falls ich vor 17 Uhr am Campingplatz war, in der Hoffnung auf ein B&B und einen Pub mit Cider und Steaks.

              Hier und da konnte ich trotz der schlechten Sicht schon ein wenig die Suedkueste sehen. Was musste das fuer ein toller Anblick sein, wenn man beides zugleich sehen koennte. Wirklich schade, dass mir das heute verwehrt blieb.
              Es ging nun die Flanke des Mynydd Anelog hinauf und ich holte die beiden vom Cafe am letzten Anstieg ein. Oben angekommen nutzten wir die Verschnaufpause fuer einen weiteren Plausch. Ich erfuhr, dass sie vor vielen Jahren den Cambrian Way gelaufen waren, aha, daher das Interesse fuer meine Tour. Toll. Wir wuenschten uns gegenseitig noch einen schoenen Tag und kurz darauf waren sie hinter mir in der Wolkensuppe verschwunden.



              Diese waberte schon den ganzen Tag von Norden herein, konnte aber nicht wirklich weit ins Landesinnere vordringen, so dass es mehr und mehr aufklarte, je weiter ich Suedwestlich kam. Endlich am “Ende” der Halbinsel hatte ich fast freie Sicht, nur Bardsey Island versteckte sich ein wenig in den Wolken.


              Es klart langsam auf. Endlich.

              Es war ein seltsames Gefuehl dort ganz allein auf den von Schafen sauber kurz geknabberten Grasflaechen an den steilen Felsen entlang zu laufen mit dem tuerkis-blauen Meer und dem Wissen, dass dies das Ende ist. Es ging nun nicht mehr “geradeaus” sondern nun noch zurueck. Ich genoss diese seltsame Atmosphaere bei einer kurzen Pause, haette noch ewig dort sitzen koennen, aber ich wollte noch Aberdaron. Es war erst 16 Uhr und bis 18 Uhr wuerde ich es sicher schaffen. Inzwischen war ich ziemlich gut darin, anhand meiner Karte die Entfernung zu einem bestimmten Punkt zu ueberschlagen und die Zeit, die ich dafuer benoetigte.


              Bardsey Island noch versteckt


              Llyn's Ende


              Ab jetzt ging es wieder zurueck


              Auf nach Aberdaron

              Der Pfad nach Aberdaron war zumindest vom Untergrund her sehr gut zu begehen, jedoch war er fast voellig mit mannshohen Disteln, Brennesseln und Farnen ueberwuchert. Halb genervt, halb amuesiert packte ich in Gedanken eine Machete auf die Packliste fuer die naechste Tour.
              Im Uebrigen wachsen Brennesseln am liebsten an Stiegen und Gattern und kommen auch durch lange Trekkinghosen durch, wenn der Kontakt mindestens eine Sekunde betraegt, was sie auf meiner Beliebheitsskala in die Naehe von Bremsen wandern liess.


              Das Etappenziel schon im Blick

              Kurz vor Port Meudwy traf ich zwei Maenner, die mit motorisierten Handheckslern (Wie heissen die Dinger?) dem Dschungel einhalt geboten und dankte ihnen fast ueberschwenglich. Der Weg nach Aberdaron war nun frei. Toll! Was fuer eine Arbeit und das bei der Sonne und Hitze den ganzen Tag.
              Kurz nach 18 Uhr erreichte ich, nach dem der letzte halbe Kilometer ueber den Strand fuehrte, Aberdaron. Ein Bett in einem B&B war nicht zu bekommen, da die paar die ich fand ausgebucht waren. Ueberhaupt war der Ort voll mit 50+ und 60+ Wanderurlaubern, die die B&Bs und beiden Hotels des Ortes fuellten.


              Schoener Tagesabschluss

              So baute ich mein Zelt wieder auf einem dieser Caravan Plaetze etwas ausserhalb des Zentrums auf, der es nur unter meine Top 10 schaffte, weil ich in den Sanitaeranlagen ein absolutes Novum fand: Steckdosen! So etwas gibt es in UK eigentlich nicht. So konnte ich Handy und Tablet waehrend einer Dusche zumindest etwas aufladen.
              Zurueck im Ortszentrum goennte ich mir mein wohlverdientes Pint oder zwei und die wohl groesste Portion Fish&Chips, die ich je gesehen hab in einem Hotel-Restaurant. Ein versoehnliches Ende, wenn ich daran dachte, wie der Tag begonnen hatte. Und ich war nun immer noch ein gutes Stueck meinem Plan vorraus. Wenn ich morgen bis Llanbedrog kommen wuerde, waere ich sogar genau einen Tag vorraus.
              Ich hatte das GPS nur die ersten beiden Tage mitlaufen lassen, um Batterien zu sparen und hatte jeweils 25km geschafft. Die anderen Tage waren etwa gleich lang oder etwas laenger, was einen - wie ich finde - ziemlich guten Schnitt zwischen 25km und 30km pro Tag macht. Nicht schlecht, dafuer dass ich hier erst am einrollen war.
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                #8
                AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                1000 Schritte musst du geh'n
                Aberdaron - Llanbedrog
                Donnerstag 19.06.

                Nachdem es mit einem gemuetlichen Pub gestern abend nichts geworden war, wollte ich heute morgen wenigstens irgendwo nett fruehstuecken. Fuer mein Gourmet-Ruehrei war ich zu faul. Ausserdem hatte die Nacht ueber der Wind aufgefrischt und wehte recht kuehl, so dass ich einfach nur irgendwo drinnen mit Tee sitzen wollte.
                Leider war unten im Ort kein einziges offenes Cafe zu finden. Das erste machte erst gegen Mittag auf. Ich konnte mir das in einem touristisch gepraegten Ort wie Aberdaron nur damit erklaeren, dass die Damen und Herren Besucher wohl alle in ihren Hotels und B&Bs Fruehstueck bekamen. So richtig warm wurde ich nicht mit Aberdaron. Also blieb nur der Spar, der mir immerhin ein Snickers-und-Apfel Fruehstueck bescherte.

                Es ging nun zunaechst nach einem kurzen Strassenstueck ueber einige mehr oder weniger ungenutzte Weiden/Felder oberhalb der Kuestenstrasse, bevor ein halbwegs ueberwucherter Pfad hinunter zu Porth Ysgo fuehrte. Ich war bisher mal wieder ganz alleine unterwegs und genoss die schoene Aussicht an der Bucht einen Moment.


                Das ist ein Pfad. Ehrlich.


                Porth Ysgol

                Der Weg war heute nach den Erlebnissen der letzten Tage eher unspektakulaer, die Sonne oft versteckt hinter grauen Wolken und der Wind blies weiterhin sehr frisch recht konstant stark von Norden. Irgendwie wollte einfach keine richtige Freude aufkommen, dabei war das fuer britische Verhaeltnisse eigentlich ganz tolles Wander-Wetter. Immerhin regnete es nicht. Mit den vergangenen Tagen konnte es aber einfach nicht mithalten.

                An einem Bauernhof, durch den der Coast Path fuehrte hielt ich unfreiwillig an, als mir drei Hofhunde bellend und knurrend entgegen gerannt kamen. Ich hatte das fast schon geahnt, als ich sah, wo mich der Weg hinfuehren wuerde. Hm. Ich lief langsam ein paar Schritte zurueck, wartete einen Moment, ob sich vielleicht ein Mensch irgendwo zeigte, der seine Wachhunde zurueck pfeifen wuerde. Als nach ein paar Minuten niemand kam, kehrte ich um und lief eine kleine Strasse in den naechsten Ort, anstatt den eigentlich geplanten Coast Path. Mit einem Rudel Hunde wollte ich mich wirklich nicht anlegen. Arg. Das fing ja schon wieder gut an.
                Ich verlor zum Glueck dadurch keine Zeit und war wie erwartet kurz nach 12 in Rhiw, wo ich windgeschuetzt hinter der niedrigen Friedhofsmauer einer Kirche eine kleine Milch und Schoki Pause einlegte.

                Meine Stimmung besserte sich deutlich, als es nicht viel spaeter durch das bewaldeten Nature Reserve von Plas-y-Rhiw ging, einem scheinbar beliebten Wochenendausflugsziel mit Parkplatz, Cafe und ausgeschilderten Spazierwegen. Das kurze Stueck durch den Wald war eine willkommene Abwechslung und wurde vom Blick auf den "Hell's Mouth" am Ende belohnt - dem schier endlos langen Strand von Porth Neigwl, an dem ich laut Karte nun oberhalb entlang laufen sollte. Cool!

                Leider war dem allerdings nicht so. Die Beschilderung hielt sich in dem Falle an den Track auf meinem GPS und fuehrte mich zunaechst mal wieder auf eine Strasse ueber endlose 5km. So ein Mist. Inzwischen war nun immerhin die Sonne wieder hinter den Wolken hervor gekrochen und auch der kalte Wind hatte nachgelassen. Trotzdem war ich alles andere als begeistert.
                Als es endlich zurueck Richtung Kueste ging, hiess es unzaehlige Weiden zu ueberqueren, die gross genug waren, dass ich die Stiege auf der anderen Seite nicht ausmachen konnte und einige Male ganz schoen suchen musste, was mich Kraft, Zeit und jede Menge Nerven kostete.

                (An dieser Stelle entschuldige ich mich fuer das Fehlen weiterer Fotos. Der Hell's Mouth haette sicher meine Speicherkarte gefuellt, aber da ich nicht viel von ihm sah und auch sonst keine Motive fand, die ein Foto wert gewesen waeren, kann ich nur um etwas Geduld bitten und auf die noch kommenden Tage verweisen.)

                Irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Ich kramte die Karte hervor, ueberlegte hin und her und beschloss, die Landspitze hier unten nicht mitzunehmen und statt dessen ueber einige eingezeichnete Fusspfade abzukuerzen, um es ganz sicher nach Llanbedrog zu schaffen. Das waere zwar ein wenig geschummelt, aber ich war so einen ganzen Tag meinem Plan voraus und wollte unbedingt noch bei gutem Wetter in Snowdonia ankommen. Hier an der Kueste brauchte ich nicht unbedingt Sonne und freie Sicht, in den Bergen waere das schon sehr hilfreich.

                Auf dem Rueckweg von der Weide traf ich tatsaechlich ein weiteres menschliches Wesen. Ein Mann kam mir entgegen und sprach mich direkt an, ob ich den Wales Coast Path laufe und wie ich es denn finde. Er arbeite an Verbesserungen und Ende des Jahres wuerde der Pfad komplett entlang des Hells Mouth laufen. Na toll. Ich erklaerte ihm, dass der Weg ueber die Weiden wirklich nervig war und ich nun nach Llanbedrog abkuerzen wollte. Abgesehen davon war der Weg bisher wirklich toll gewesen. Wir wuenschten uns gegenseitig noch einen schoenen Tag und ich stiefelte ueber die Stiege des ersten Public Footpath.
                Weit kam ich nicht. Die zweite Stiege am Ende der Weide war so mit Brennesseln ueberwuchert, dass hier absolut kein Weiterkommen ohne Collateralschaden moeglich war. Angefressen kehrte ich mal wieder um und beschloss keine weiteren Risiken mit irgendwelchen Fusspfaden einzugehen und dann eben wohl oder uebel ueber kleinere Strassen bis nach Llanbedrog zu laufen. Was ein Mist aber auch.

                Was auf der Karte nicht so irre weit aussah, kam mir auf dem harten Belag wie eine Ewigeit vor. Immer wieder schielte ich auf die Karte, wenn ich auf eine Nebenstrasse traf, um zu schauen, wie weit es bis zur naechsten war und wieviel ich denn nun schon von der Strecke bis Llanbedrog geschafft hatte. Irgendwann wurde mir das allerdings einfach zu doof, denn ich hatte so nicht unbedingt das Gefuehl wirklich voran zu kommen. Statt dessen begann ich Schritte zu zaehlen, um mich abzulenken und staunte, wie schnell ich doch die 1000er Marke knackte. Prima. Alle 2000 Schritte machte ich eine kurze Verschnaufpause fuer die Fuesse und marschierte so in doch recht strammem Tempo bis nach Llanbedrog.

                Kurz nach 18 Uhr erreichte ich die ersten Haeuser und passierte direkt einen schoenen Pub mit grossem Aussenbereich. Ahhhh. Burger! Cider! Jetzt was essen und dann Unterkunft suchen? Ich beschloss doch lieber zunaechst nach einer Bleibe Aussschau zu halten.
                Nur ein paar Meter weiter zeigte ein Hinweis Schild das Wern Fawr B&B in einer Meile Entfernung an. Klang gut. Ich hoffte auf mein Glueck und stiefelte los. Das war die laengste Meile, die ich je gelaufen bin. Aus dem letzten Loch pfeifend kam ich auf dem vorbildlich in Schuss gehaltenen Gelaende mit riesigem Haupthaus und einigen kleineren Haeusern an. Was fuer schoenes idyllisches Plaetzchen. Die Dame des Hauses war aeusserst nett und hatte tatsaechlich genau ein freies Zimmer. Glueck gehabt. Allerdings war das eines der besseren Zweibettzimmer und normalerweise wuerde sie £60 dafuer nehmen. Da ich aber alleine war, bot sie es fuer £40 an. Klasse!
                Anscheinend sah ich so platt aus, wie ich mich fuehlte, denn sie bot direkt an, mich hoch zum Pub zu fahren, so dass ich die Strecke nur einmal spaeter auf dem Rueckweg laufen musste. Dankend nahm ich das Angebot an, vernichtete dort die letzten Sonnenstrahlen geniessend einen riesigen Burger und zwei Pints und lies den Abend zurueck im B&B auf dem Bett liegend ausklingen, nicht viel mehr als den Finger auf der Fernbedienung bewegend.
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                  #9
                  AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                  Snowdonias Skyline
                  Llanbedrog - Criccieth
                  Freitag 20.06.

                  Auch wenn der gestrige Tag extrem anstrengend gewesen war, freute ich mich auf den heutigen. Ich war nun einen ganzen Tag meinem Plan voraus. Grossartig! Seit ueber einer Woche war nun schon feinstes Sommerwetter hier oben mit nur aeusserst kurzen Pausen. So schien auch heute wieder die Sonne von einem blauen Himmel hinab waehrend ich mir ein weiteres Full Welsh einverleibte und etwas mit meiner Gastgeberin plauderte.
                  Anstatt zurueck in den Ort zu laufen, schlug sie vor, lieber den breiten public footpath zu nehmen, der direkt an der Farm startete und mich ohne Umwege zum Strand und damit wieder auf den Wales Coast Path fuehren wuerde.
                  Ich hatte inzwischen ein sehr gespaltenes Verhaeltnis zu diesen Pfaden, war aber guter Laune und wollte es einfach versuchen. Immerhin hatte ich den Tipp ja von jemandem, der hier wohnte, bekommen. Von daher war es wohl eher unwahrscheinlich, dass der Pfad voellig ueberwuchert war oder von einem Bullen bewacht wurde.

                  In der Tat stellte sich heraus, dass ich die ersten 20 Minuten meines Tages auf einem hervorragenden Wanderweg im Schatten einiger Baeume verbrachte und am Horizont bereits die “Skyline” Snowdonias erkennen konnte. Mein Ziel war nun nicht mehr nur auf dem Papier der Karte zu sehen und es war einfach ein grandioses Gefuehl die naechsten Tage direkt darauf zu zu laufen.


                  Ein angenehmer Morgenspaziergang

                  Nahezu alleine lief ich nun mit einem breiten Grinsen im Gesicht direkt am Strand entlang. Mit den Bergen voraus, dem Meer zur rechten und dem strahlend blauen Himmel ueber mir, waere ich wohl am liebsten froehlich ueber den Sand gehopst, wenn da nicht der schwere Rucksack gewesen waere. So hopste ich innerlich, machte eine kleine Schokipause und erreichte gegen Mittag die quirrlige kleine Stadt Pwllheli (Das spricht man mit hartem “ch” und englischem “th” in etwa P-th-ch-elli aus.).
                  Hier haette ich die Option gehabt, eine Unterkunft zu suchen und dann den Rest des Tages entspannt durch den Ort zu bummeln, aber bei dem Kaiserwetter waere das einfach Verschwendung gewesen. So gab es nur einen Kaffee bevor ich weiter Richtung Osten lief.






                  Das ist tatsaechlich Wales.




                  Hier hinterlaesst nur einer Spuren im Sand...

                  Das folgende Strassenstueck war zwar wieder recht anstrengend, aber das konnte meine Laune nicht im geringsten trueben. Bei Abererch Sands ging es endlich wieder hinunter an den Strand.








                  Leider geil...

                  Gegen 17 Uhr erreichte ich nach einem weiteren Strassenstueck ziemlich geplaettet Criccieth und hielt nach einem B&B Ausschau. Plan B waere gewesen, eine Stunde weiter bis zum Camping Platz von Blackrock Sands zu laufen, was mich bzw meine Fuesse wohl gut Koerner gekostet haette.
                  Das erste B&B kurz nach dem Ortseingang war zwar voll belegt, aber der sehr nette Besitzer schickte mich hinunter zur Strandpromenade, wo fast alle anderen B&Bs des Ortes nebeneinander aufgereiht seihen. Direkt beim ersten erwischte ich fuer schlappe £40 ein Luxus Zimmer, mit Meerblick, grosser Couchecke samt TV und King Size Doppelbett. Woah! Als ich zum naechstbesten Pub schlappte, wurde mir klar, wieviel Glueck ich gehabt hatte. Saemtliche anderen Unterkuenfte waren restlos ausgebucht, wenn ich den Schildern in den Fenstern Glauben schenken konnte.
                  Ein Steak und zwei Pints spaeter versackte ich - zueck in meinem Zimmer - regelrecht auf der viel zu gemuetlichen Couch, schaute immer mal wieder hinaus auf’s Meer waehrend Predator 2 ueber den Bildschirm flackerte und konnte mich erst gegen 1 Uhr aufraffen Couch gegen Bett zu tauschen.

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                    #10
                    AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                    Eine Abkuerzung
                    Criccieth - Beddgelert
                    Samstag 21.06.

                    Heute sollte es nun endlich in die Berge gehen. Das Wetter hielt und mein erstes Etappenziel hiess Porthmadogg. Hier endete nicht nur offiziell der Llyn Coastal Path sondern auch meine Karte. Bis Maentwrog sollte es noch weiter gehen. Dann am naechsten Tag bis nach Beddgelert. Heute wollte ich noch im Tal bleiben, aber morgen waren Cnicht und Co angesagt. Und das nur mit dem Track auf meinem GPS Geraet? Hm.
                    Waehrend ich also zunaechst entlang einer Bahnstrecke lief, formte sich ein Plan in meinem Kopf. Ich wollte in Porthmadogg nach einer Karte fuer die Ecke hier Ausschau halten und wenn ich keine fand, den Bus bis nach Beddgelert nehmen und morgen schon Snowdon erklimmen. Je weiter ich lief, desto mehr favorisierte ich die zweite Option. Das Wetter wuerde bald umschlagen. Auch wenn das hiess an einem Sonntag mit feinem Wetter auf den beliebtesten Gipfel der Region zu steigen.
                    Traveline war der Meinung, es gaebe heute nur einen Bus nach Bethesda. Ich konnte das nicht so richtig glauben und beschloss die Touri-Info gleich als erstes aufzusuchen.


                    Blick zurueck nach Criccieth


                    Und Blick voraus

                    Nach dem Stueck an der Bahnstrecke ging es den breitesten Strand entlang, den ich je gesehen habe. Hier fuhren Autos lang und die Leute lagen direkt neben ihren Karren auf Strand-Handtuechern in der Sonne. Irgendwie fand ich das alles andere als entspannend und machte daher nur eine kurze Pause bevor es weiter Richtung Porthmadogg ging.


                    Strand so weit das Auge reicht


                    Kurz vor Porthmadogg

                    Kurz nach Mittag erreichte ich mein Zwischenziel und kam, als ich auf die Hauptstrasse dieses quirligen Ortes abbog, direkt an der Touri-Info vorbei. Direkte Busverbindung um 13:20 und 15:20. Geht doch! Ich entschied mich fuer die spaetere Verbindung und nutzte die Zeit fuer einen Bummel entlang der Hauptstrasse, genoss einen Kaffee, beschloss spontan, ein paar Karten zu schreiben und verschlang noch einen Burger nahe der Bushaltestelle.


                    In Porthmadogg

                    Ich war froh dem bunten Treiben wieder zu entkommen, als ich in den Bus stieg. Das war mir dann doch irgendwie zu viel Trubel gewesen nach den eher ruhigen letzten Tagen.
                    Eine Stunde spaeter stieg ich in Beddgelert aus. In einem Talkessel gelegen war dieser schmucke kleine Ort jedoch ein beliebtes Wochenendausflugsziel und entsprechend belebt. Ueberall Familien, aeltere Paare und ein paar wenige “richtige” Wanderer. Selbst hier fiel ich mit meiner groesseren Rueckentuete auf, hehe.
                    Ich war zwar nicht besonders erfreut ueber das Gewusel, aber ein gutes hatte es: Es gab mindestens einen Pub!.Ich konnte also heute abend ein paar alkoholhaltige Kaltgetraenke geniessen. Yeah.
                    Nach einem ersten Cider im Biergarten eines Pubs/Hotels lief ich vorbei an einigen huebschen Cafes und Souvenierlaeden entlang des Flusses zum wirklich grossen Campingplatz. Es war erst 17:30 als ich mein Zelt windgeschuetzt direkt am Fluss unter ein paar Baeumen aufschlug (ganz, ganz schlau Katja!). Schnell Karte, Kompass, Wasser, Geld eingesteckt und spontan brach ich zu einem Abendspaziergang auf der Huegelkette suedlich das Tales auf, um dann jedoch rechtzeitig zurueck im Ort fuer das Deutschland Spiel zu sein.


                    Ein Fleckchen nur fuer mich.... und ein paar hundert Midges

                    Harch! Endlich Berge und endlich wieder alleine. Okay, Berge ist vielleicht uebertrieben bei einer Hoehe von ca 250m. Ich hatte trotzdem meinen Spass. Ich stieg an einer alten Mine auf den Grat auf und hatte einen tollen Blick Richtung Nordwesten auf Beddgelert in der Abendsonne, die umliegenden Huegel rings herum und das Meer und Porthmadogg im Sueden/Suedwesten.


                    Abendwanderung


                    Blick zurueck beim Aufstieg mit dem Gipfel von Yr Arran


                    Abend ueber Beddgelert

                    Rechtzeitig zum Anstoss war ich wieder unten im Pub, erwischte noch einen freien Tisch mit gutem Blick auf den grossen Fernseher und genoss das eine oder andere Cider, bevor es danach zurueck zum Zeltplatz ging. Es war immer noch hell genug, so dass ich ohne Probleme mein Zelt fand und auch die Midges sehen konnte, die sich ueberfallartig um mich versammelten, wenn ich laenger als 10 Sekunden an einer Stelle ausharrte. Ich fand meinen Platz fuer das Zelt trotzdem toll und liess mir von den Plagegeistern die Laune nicht vermiesen. Im Zelt hatte ich zumindest fuer die Nacht meine Ruhe und schlief beim sanften Plaetschern des Flusses schnell ein.
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                      #11
                      AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                      Snowdon
                      Beddgelert - Pen-y-Pass
                      Sonntag 22.06.

                      Als die Sonne am naechsten morgen ueber die umliegenden Huegelketten kletterte und begann mein Zelt aufzuheizen, hielt es mich nicht mehr lange im Inneren. Also stiefelte ich zunaechst zu den Duscheraeumen und verabschiedete mich von dem Plan, heute mal wieder mein Gourmet-Ruehrei zum Fruehstueck zu zaubern. Dazu waren es mir einfach wesentlich zu viele ungebetene Gaeste, fuer die ich selbst das Fruehstueck war.
                      Ich baute also eiligst mein Zelt ab, sammelte noch ein Snickers und das Equivalent einer Prinzenrolle im Shop auf dem Campingplatz ein und machte mich durch das Tal von Nantgwynant auf zum Startpunkt des Watkin Path.
                      Zunaechst ging es hauptsaechlich unter Baeumen am Suedufer des Llyn Dinas entlang bis nach Plas Gwynant. Dort machte ich am Startpunkt eine kurze Kekspause, packte die Karte aus und startete dann meinen allerersten Aufstieg auf einen 3000er (Fuss ) mit Trekkinggepaeck.




                      Llyn Dinas

                      Das Wetter war wieder vom allerfeinsten und ich traf einige Tageswanderer, es war jedoch nicht so belebt wie befuerchtet. Noch nicht. Ich machte noch gut Tempo und wurde nur bei kurzen Verschnaupfpausen mal ueberholt.
                      Nach einem kurzen Waldstueck ging es auf einem mit hellen Sandstein(?)bloecken ausgelegten Pfad hinauf, so dass die Wegfindung wirklich ausgesprochen einfach war. Immer am Fluss entlang vorbei an alten Behausungen von Minenarbeitern mit tollen Blicken auf Yr Aran und die umliegenden Huegel, stieg ich schliesslich zum Bwlch Ciliau auf, wo der Watkin Path auf den Pfad rund um den Snowdon Horseshoe trifft. Hier lohnt es sich wirklich ein paar Meter weiter gerade aus zu laufen, um einen grandiosen Blick auf Llyn Llydaw auf der anderen Seite zu erhaschen und die letzten halbwegs einsamen Minuten zu geniessen.


                      Auf dem Weg zum Bwlch Ciliau, Yr Aran links


                      Llyn Llydaw vom Bwlch Ciliau


                      Der Miners Track gut erkennbar links

                      Zurueck and der Wegkreuzung bog ich nach Nordwesten ab und konnte bereits den Rest meines Weges und Snowdons Gipfel gut erkennen. Bisher war der Aufstieg wirklich einfach gewesen. Allein das letzte Stueck macht den Watkin Path zu den anspruchsvollsten der drei Pfade.
                      Mir kamen nun einige Tageswanderer entgegen, die wohl hauptsaechlich alle auf dem Horseshoe unterwegs waren. Ich war hingegen froh hier nicht hinunter zu muessen. Sehr steil fuehrte der Pfad im Zickzack mit jeder Menge losem Geroell nach oben. Ich hatte permanent das Gefuehl, dass jemand hinten an meinem Rucksack hing und versuchte mich nach unten zu ziehen, so dass ich oefter die Haende zur Hilfe nehmen musste. Ich schnaufte und keuchte, brauchte eine gefuehlte Ewigkeit und hatte doch einen Mordsspass. Endlich richtig auspowern!


                      Das letzte Stueck

                      Oben kam ich direkt am Cafe an und war innerhalb von Sekunden unter hunderten von Menschen. Was fuer ein Schock. Ich wusste um die Eisenbahn, die hier hoch faehrt und um die Beliebtheit des Gipfels, aber das hatte ich nicht erwartet. Unzaehlige Gruppen aller Altersklassen, viele davon mit irgendwelchen Vereins- oder Charity T-Shirts tummelten sich hier oben herum.
                      Am eigentlichen Gipfel mit dem Trigpoint war fast eine Schlange. Ich stieg kurz die Stufen hinauf, schlug an und machte, dass ich dort weg kam. Statt dessen setzte ich mich etwas tiefer auf eine Stufe im Gras und genoss die grossartige Aussicht Richtung Osten mit Llyn Llydaw und Glaslyn. Auch wenn inzwischen einige Wolken von Norden aus hinueber waberten, konnte ich das Gewusel auf den beiden wesentlich beliebteren Pfaden Pyg Track und Miners Track beobachten. Wie Ameisen schlaengelten sich unzaehlige Menschen hinauf.
                      Ich mampfte eine Tuete selbst gemachtes Beef Jerky, packte noch ein Steak Pie im Cafe oben drauf und machte mich dann auf den Weg ins Tal nach Pen-y-Pass ueber den Pyg Track.


                      Wie, keiner hier???


                      Doch...

                      Auch wenn beide Pfade von oben sehr gut zu erkennen waren, war der Weg nach unten nicht unbedingt ein Sonntagsspaziergang und ich war wirklich froh darueber. Anders als der Miners Track, der kurz und sehr steil zum Glaslyn hinab fuehrt und dann fast eben bis nach Pen-y-Pass zu verlaufen schien, ging es auf dem Pyg Track zwar weniger steil, dafuer aber ohne Pause stets nach unten, so dass ich die ganze Zeit konzentriert die grossen Steinbloecke hinunter lief.
                      Die Menschenmassen nahmen langsam ab und ich konnte bald mehr oder weniger ungestoert den tollen Blick ins Tal geniessen.
                      Irgendwie war das heute zu einfach gewesen. Da steigt man auf den hoechsten Berg von Wales und England und es fuehlt sich nicht nach einer besonders hervor zu hebenden Leistung an. Aber wenigstens konnte ich nun einen Haken hinter “Snowdon” machen und hatte doch mein wichtigstes Ziel erreicht.


                      "Ameisen-Menschen"


                      Snowdon und Glaslyn vom Pyg Track aus


                      Auf dem Pyg Track hinunter




                      Kurz vor Pen-y-Pass

                      Gegen 17 Uhr erreichte ich Pen-y-Pass, was im wesentlichen aus den beiden grossen YHA Gebaeuden, einem Cafe und einem Parkplatz besteht. Da es Sonntag war bekam ich ohne Probleme noch ein Bett (Freitag und Samstag keine Chance in der Saison) und staunte nicht schlecht ueber die Qualitaet des Hostels. Es war absolut sauber, gemuetlich und sah brandneu aus. Okay, es hatte gerade eine Renovierung hinter sich, aber ich sollte noch drei weitere YHA Hostels auf meiner Tour besuchen und alle waren von aehnlich hohem Standard. Ganz klare Empfehlung meinerseits!

                      Das Hostel hatte sogar eine eigene Kueche samt einfachem aber gutem Restaurant. So genoss ich draussen in der Abendsonne sitzend Sate-Spiesse, einen Teller Chili und liess mich zu einem hausgemachten Mandarin Cheesecake ueberreden. Lecker!

                      Mit einem Cider in der Bibliothek sitzend wurde ich kurzzeitig vom Feueralarm zusammen mit allen anderen Gaesten nach draussen vertrieben und fand mich mit einem aelteren Ehepaar aus Cambridge plaudernd auf einer Bank wieder. Wir genossen die allerletzten Sonnenstrahlen und den Blick auf Snowdon und unsere Getraenke und waren uns schnell einig, dass das viel besser war, als Outdoor Magazine in der Bibliothek zu lesen.
                      So waren wir so ziemlich die letzten, die den Weg zurueck ins Haus fanden. Ich las noch ein wenig in meinem zurueck gelassenen Magazin, plauderte mit einem der Maenner von der Rezeption ueber meine morgigen Plaene ueber die beiden Glyders nach Idwahl zu wandern und lag bereits gegen 10 Uhr im gemuetlichen Bunk Bed. Jedes war im uebrigen mit eigener Steckdose, Leselampe und einer kleinen Ablage fuer Brille, Handy etc. ausgestattet. Hier hatte jemand mit gedacht!!!
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                      • RockingKatja
                        Erfahren
                        • 21.03.2012
                        • 215
                        • Privat


                        #12
                        AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                        Die Glyder Brueder
                        Pen-y-Pass - Idwal
                        Montag 23.06.

                        Am naechsten Morgen spuerte ich bereits den nahen Wetterumschwung. Der Himmel war bedeckt und es war recht frisch. Dennoch sollte das Wetter heute noch halten, wurde mir an der Rezeption versichert. Ich wusste jedoch, dass dies mein letzter oder hoechstens vorletzter Bergtag mit Sonne und freier Sicht werden sollte.
                        Heute stand nun endlich richtiges Bergwandern auf dem Programm. Direkt hinter der YHA sollte ein halbwegs erkennbarer Pfad zu einem kleinen Llyn hinauf fuehren, bevor es ueber die Suedflanke auf den Gipfel von Glyder Fawr ging. Auf dem Grat dann hinueber zum Bruder Glyder Fach und auf der Nordseite hinunter zur nahe Llyn Ogwen gelegenen YHA Idwal.

                        Ich hatte bei meiner Ankunft in Beddgelert nach einer Woche ohne jegliche Probleme unter jeder Ferse eine nette Blase vorgefunden. Zu tief zum aufstechen hatte ich es bei meinem Abendspaziergang mit tapen versucht, ohne Erfolg. Es sah ganz so aus, als ob sich Klammern von unten durch die Sohle drueckten.
                        Da ich natuerlich in Beddgelert sicher keine Einlegesohlen bekommen haette, war mir fuer die Snowdon Besteigung keine andere Loesung eingefallen, als beide Paar Wandersocken anzuziehen. Ich passte gerade so in meine Stiefel, aber hatte fortan kaum noch Probleme gehabt.
                        Heute morgen also wieder beide Paar angezogen und inzwischen spuerte ich die Blasen kaum noch, auch wenn ich fortan nun zwei Paar Stinkesocken hatte und keine mehr zum Wechseln am Abend.

                        Ich machte mich also nach einem Ruehrei-Fruehstueck auf den Weg, fragte jedoch noch einmal kurz an der Rezeption nach dem Pfad, der hier hinter der YHA hinauf fuehren sollte und wurde tatsaechlich direkt zum falschen von lediglich zwei vorhandenen Pfaden geschickt.
                        Anders als in meinem kleinen Buechlein “Day Walks in Snowdonia (Vertebrate Publishing, im Uebrigen sehr zu empfehlen!!!) wurde ich nicht zum Pfad links vom Gebaeude geschickt sondern rechts. Dieser fuehrte - wie ich sehr schnell anhand meiner Karte fest stellte - hinauf zur Ostseite von Llyn Cwmffynnon und endete dort auch. Ich musste jedoch westlich des kleinen Llyns entlang. Dank eines Maschendrahtzauns, der unueberquerbar war, lief ich also zurueck zur Strasse, vorne am Haus vorbei und nahm dann den linken Pfad. Zum Glueck sah mich keiner, wie ich mit Gepaeck erst hinter dem Haus verschwand, um 10 Minuten spaeter wieder zurueck zu kommen, hehe.

                        Nun auf dem richtigen Weg stieg ich zunaechst einen recht gut erkennbaren Pfad zu einer kleinen Ebene auf Hoehe von Llyn Cwmffynnon auf, welche laut guide book extrem boggy sein sollte, bevor die eigentliche Flanke Glyder Fawr’s begann. Ich war heilfroh ueber die letzten trockenen Wochen, so dass ich hier ohne jegliche Probleme einfach hinueber stiefelte. Bei normalen Verhaeltnissen war das hier sicher ein prima Testgebiet fuer Gamaschen.


                        Normalerweise sumpfig, heute ungetruebter Genuss mit tollem Blick zurueck zu Snowdon

                        Wolken waberten ueber die Glyders als der eigentliche Aufstieg begann. Ich war jedoch guter Hoffnung, dass es bald aufklaeren wuerde, konnte ich doch immer mehr blaue Flecken im grau ausmachen.
                        Der Blick zurueck zu Snodown war grossartig und es erstaunt mich doch immer wieder, wie hoch und unbesteigbar Berge von unten aussehen koennen. Da war ich gestern oben gewesen. Irgendwie schon toll.

                        Es ging nun steil hinauf und der Pfad verlor sich immer oefter zwischen den zahlreicher und groesser werdenden Steinbloecken. Der Aufstieg war zwar genauso anstrengend wie das letzte Stueck auf dem Watkin Path gestern, jedoch hatte ich wesentlich mehr Spass um und ueber die Steine zu kraxeln, als gestern immer wieder auf losem Geroell wegzurutschen. Ich war bisher auch endlich wieder ganz alleine unterwegs und genoss diesen tollen Tag bisher in vollen Zuegen.
                        Die Ankunft auf dem Gipfelplataeu gegen Mittag war dann genauso ploetzlich wie ueberwaeltigend. Saemtlicher Untergrund bestand ausschliesslich aus mehr oder weniger grossen Steinen. Hier und dort ragten Ansammlungen von Steinspitzen wie Blumen daraus hervor. Ich kam mir fast vor wie auf einem anderen Planeten. Oder ein Riese hatte hier eine Kiste Steine ausgeschuettet und ein paar lustige Haufen daraus gebaut.
                        Von den Wolken waren inzwischen nur noch ein paar kleine Reste am ansonsten strahlend blauen Himmel uebrig, so dass ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht meinen Rucksack abwarf und auf den scheinbar hoechsten der Steinhaufen kletterte, da ich nicht wusste, wo denn nun der eigentliche Gipfel war.


                        Welsh Munro Nr. 2


                        Blick zum Cairn von Glyder Fach






                        Blick Richtung Bethesda

                        So fand mich eine Gruppe von drei aelteren Damen vor, die von der Nordseite her den Gipfel kurze Zeit spaeter erreichten. Wir plauerten ein wenig, sie taten es mir gleich und erklommen nacheinander den Steinhaufen bevor wir zusammen auf dem breiten “Grat” Richtung Glyder Fach aufbrachen, der in der Entfernung bereits zu sehen war.
                        Ich war ihnen jedoch schnell enteilt und am zwischen beiden Glyders liegenden Castel y Gwynt wieder alleine. Diese groesste der zackigen Felsformationen ist wirklich sehr beeindruckend, wenn man daran vorbei klettert. Es ist wohl moeglich auch drueber zu steigen, das war mir aber alleine und mit dem Rucksack nichts.
                        So sprang ich von Stein zu Stein, kletterte hinueber zu Glyder Fach und nahm hier und da bewusst den schwierigeren Weg, denn ich hatte gerade den Spass meines Lebens hier herumzukraxeln.


                        Castel y Gwynt



                        Irgendwann kam ich am Gipfel von Glyder Fach an und stellte fest, das der Cairn, den ich von Glyder Fawr schon hatte sehen koennen jegliche Dimensionen von “Gipfel-Cairn” sprengte. Hier war wohl wieder der Riese am Werk gewesen. Das Ding war sowas von monstroes gross und bestand aus unzaehligen zweifelsohne tonnenschweren Steinbloecken.
                        War klar, dass ich da rauf musste. Also wieder Rucksack abgeworfen und versucht mir in dem Meer aus Felsen zu merken wo. Dann rauf auf den Gipfel. Was fuer ein Spass, auch wenn ich wusste, dass der Rueckweg nach unten interessant werden wuerde, aber ich ging zumindest kein unnoetiges Risiko ein.
                        Oben angekommen genoss ich lange die Sonne und die tolle Aussicht, bevor ich mich vorsichtig auf den Rueckweg machte und wenn moeglich vier - z.T. fuenf (Hosenboden) - Kontaktpunkte zum Fels suchte.

                        Es ging nun nach unten, wo ich bald wieder einen Pfad fand. Kurz vor dem Miners Track sass ich sicher noch eine Stunde in der Sonne und genoss einfach diesen grandiosen Tag, bevor ich mich auf den restlichen Abstieg nach Idwal machte.
                        Rechts von mir tuermte sich Tryfan auf, links die Glyders waehrend ich abstieg und meine erste Gruppe von Bergziegen sah.
                        Gegen 17 Uhr kam ich gluecklich im Tal an und sah gleich meinen ersten Tiefflieger von einem Tal ins naechste um die Kurve von Pen yr Ole Wen sausen. Wow! So nah hatte ich noch keinen Jet gesehen. Der Laerm war ohrenbetaeubend und ich konnte fast den Piloten sehen, so tief flog er.


                        Abstieg. Tryfan rechts, Glyder links


                        Llyn Bochlywd


                        Tiefflieger Strecke um Pen yr Ole Wen (rechts)



                        Ich bekam den letzten Cappuccino an dem kleinen Imbiss direkt am Parkplatz, wo der Pfad endete und wartete noch eine halbe Stunde in der Sonne, bevor die YHA Idwal oeffnete. Dort bekam ich ein kleines aber feines Einzelzimmer und lies mir fuer morgen ein Bett in Rowen reservieren, da Conwy leider voll war.
                        In der Hostelkueche versuchte ich mich an meinem ersten gedoerrten Chilli und stellte fest, dass ich es mindesten 20 min einweichen musste, bevor es wieder eine Chilli aehnliche Konsistenz bekam. Gluecklicherweise gab es an der Rezeption auch eine kleine Auswahl an Getraenken, so dass ich bei ein paar Cidern in der kleinen Bibliothek noch etwas las, bevor es ins Bett ging.
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                          • 21.03.2012
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                          • Privat


                          #13
                          AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                          Plan B
                          Idwal - Rowen
                          Dienstag 24.06.

                          Heute am schwierigsten Bergtag mit der Ueberquerung des Carneddau und einigen Welsh Munros traf mich der Wetterumschwung. Mist. Alle Gipfel Richtung Norden lagen tief in grauen Wolken versteckt. Laut Wetterbericht sollte es allerdings gegen Mittag aufklaren. Ich studierte die Karte nach moeglichen Alternativen fuer einen Plan B.
                          Fertig gepackt auf dem Weg nach draussen traf ich noch einen aelteren recht erfahrenen Hostel Gast und wir tauschten uns kurz ueber unsere heutigen Plaene aus. Er wollte Tryfan besteigen und hatte das Carneddau schon paar Mal gemacht. Er drueckte mir die Daumen fuer’s Wetter, denn so ganz ohne Sicht waere das fast verschwendete Muehe.
                          Im Nachhinein betrachtet, haette ich wohl lieber eine weitere Nacht hier buchen und mich ihm mit Tagesrucksack anschliessen sollen, denn der heutige Tag sollte der unspannenste der ganzen Tour werden.

                          Ich lief zunaechst Richtung Osten am Loch Ogwen entlang an dessen Ende der einfachere Weg hinauf zu Pen-yr-Ole-Wen startete. Es gab auch einen direkten Weg quasi direkt von der YHA aus an der Suedwest Flanke hinauf, der war allerdings so steil, dass ich das mit der schweren Rueckentuete nicht versuchen wollte. Auch wenn der Pfad von unten gut erkennbar war, hatte doch der aeltere Mann gemeint, dass man den Pfad schon etwas kennen musste, um ihn auch beim Aufstieg selbst zu finden.


                          Erstmal im Llyn Ogwen entlang

                          Eine gute halbe Stunde spaeter war ich am Abzweig. Es war kurz nach 11 und das Wolkenmeer hing unveraendert ueber dem Carneddau. Was nun? Ich hatte Karte, Kompass, GPS und Wegbeschreibungen einzelner Abschnitte in meinem Guidebook. Aber erstens hatte ich bis auf einen Tag in den Black Mountains bisher Null Erfahrung bei schlechter Sicht, zweitens war ich ganz alleine und der fuer mich Ausschlag gebende Punkt: Ich hatte Freunden in Sheffield bisher in den seltenen Momenten des Handyempfangs stets eine SMS mit Tagesziel und etwaiger Ankunftszeit geschickt.
                          Ich hatte ja Zelt und Verpflegung mit und haette es wohl auch alleine gewagt und notfalls irgendwo biwakiert oder waere woanders abgestiegen, was auch immer. Bei dem schlechten Empfang ueberall, waere ich aber nicht sicher gewesen, ob ich eine Planaenderung haette durchgeben koennen und meine Freunde haetten dann womoeglich die Bergrettung unnoetig alarmiert.
                          So entschied ich mich statt Berge und Wolken fuer Tal und Sonne. Zunaechst ging es also Richtung Osten aus dem Tal hinaus auf einem netten Weg etwas abseits der A5. Immer wieder blickte ich zurueck und auch wenn die sich auftuermenden Berge links und recht trotz Wolken wirklich beeindruckend waren, war ich mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Wolken ueber dem Carneddau sollten sich auch den ganzen Tag nicht lichten.


                          Blick zurueck ins Tal. Rechts Carneddau, links Glyderau.


                          Blick voraus

                          Kurz nach der Gwern Gof Isaf Campsite ueberquerte ich die A5 und wollte auf einem public footpath hinueber zum Llyn Cowlyd Reservoir laufen. Wer den einen oder anderen meiner Berichte hier gelesen hat, wird wissen, was ich von diesen Pfaden halte. Irgendwie ist das zumindest fuer mich immer eine 50:50 Chance, ob ich auch wirklich dort ankomme, wo ich hin will. Laut Karte war ich allerdings auf einem Bridleway unterwegs, da sollte doch nun wirklich nichts schief gehen! Sollte….
                          Bis zu einer Farm war der Weg einfach. Dann fand ich mich ihm auf einer Schafweide folgend ploetzlich auf der falschen Seite eines Zauns wieder. Ich war offensichtlich nicht die erste, denn ich fand direkt eine Stelle, wo die Draehte so nach unten gedrueckt worden waren, dass ich ohne Probleme hinueber steigen konnte.
                          Der Pfad verlor sich allerdings schnell auf dem folgenden mit Heidekraut und Moos bedeckten Land. Ich brauchte eine Weile, um eine geeignete Stelle fuer die Ueberquerung eines kleinen Flusses zu finden und da ich wusste, wo ich zumindest richtungstechnisch hin wollte, lief ich eben querfeldein.
                          Schnell jedoch merkte ich, dass das keine so gute Idee war, denn ich steckte kaum fuenf Minuten spaeter bis zum Knoechel im Schlamm. mit der Tatsache im Auge, dass es hier in den letzten Wochen so gut wie gar keinen Regen gegeben hatte, war mir klar, dass ich mitten in einem Sumpf stand. Ganz toll. Frustriert gestand ich mir ein, dass ich wohl einfach zu bloed war, selbst einem Bridleway zu folgen.
                          Ich aenderte die Richtung leicht und fand tatsaechlich etwas festeren Untergrund mit ein paar Steinen hier und da. Das musste der Pfad sein.

                          Nach einer gefuehlten Ewigkeit kam ich endlich viel spaeter als erwartet gegen 15 Uhr am Llyn Cowlyd Reservoir an. Ich hatte immer wieder meine Richtung korrigiert, wenn es zu sumpfig geworden war, um so zum “Pfad” zurueck zu finden.
                          Mit mieser Laune hoffte ich wenigstens auf einen schoenen Weg am Llyn entlang, aber der schmale Pfad war sehr matschig und die Umgebung irgendwie auch nicht besonders eindrucksvoll. Also versuchte ich, hier wenigstens nicht noch mehr Zeit zu verlieren und erhoehte das Schritttempo.
                          Erst ein mich verfolgendes Schaf konnte mir wieder ein Laecheln auf’s Gesicht zaubern. Ich verfolgte naemlich seine Schwester vor mir auf dem Weg, also lief es mir hinterher. Warum die Damen nicht einfach links oder rechts ins Gebuesch springen und statt dessen jedes Mal ewig vor einem her laufen, wird mir wohl immer ein Raetsel bleiben. So lief unser Grueppchen sicher einen Kilometer in derselbsen Konstellation. Blieb ich stehen, blieben die beiden ebenfalls stehen. Lief ich weiter, liefen sie auch weiter. Schaf-Comedy vom Feinsten.


                          Verfolger-Schaf

                          Irgendwann entschied sich Vorderschaf endlich nach links ins Heidekraut zu entwischen. Hinterschaf folgte und beide schickten mir scheinbar genervte Blicke hinterher. Kurz nach 16 uhr hatte ich das Ende des Reservoirs erreicht, machte vom Damm aus noch ein Foto von einem Schaf-Teenie und dem Reservoir selbst und staunte, dass es auf dem Bild um so viel schoener aussah, als es in Wirklichkeit war. Normalerweise ist es doch genau umgekehrt.


                          Llyn Cowlyd Reservoir


                          Teenie-Schaf

                          Mit dem Ende des Stausees war ich auch mit meinem Plan B fuer den heutigen Tag durch. Also Karte gezueckt und ueberlegt. Der Weg ueber unzaehlige public footpaths bis nach Rowen wuerde mich wohl Stunden kosten und ich hatte schon genug Zeit verloren. Dann entdeckte ich Trefriw, einen groesseren Ort an der B5106 gelegen. Das lag zwar ziemlich genau oestlich von mir, waehrend Rowen im Norden war, aber mit etwas Glueck gab es dort eine Busverbindung und einen Pub. Yeah!
                          Also lief ich zunaechst auf einem kurzen Bridleway entlang der Pipeline und bog dann auf eine kleine Strasse Richtung Trefriw ab, die ueber einen Huegel in den Ort fuehren sollte. Asphalt hatte mir heute gerade noch gefehlt, aber mit der Aussicht auf ein Cider und ein Steak und mit der bewaehrten Schritte-zaehlen-Methode waren die ersten 2.5km bergauf schnell bewaeltigt.
                          Die grossartige weit reichende Aussicht auf Trefriw, welches in einem von seichten Huegeln umgebenen Tal lag, liess mich fuer den Rest des Weges auf der anderen Seite sogar das Schritte zaehlen vergessen.


                          On the road to Trefriw

                          Kurz vor 6 war ich im Ort und kam direkt an einer Bushaltestelle und einem gegenueber liegenden Pub an. Volltreffer! Einziger Bus der auch ueber Rowen fuhr in 50 Minuten. Bingo!. Steak und Cider im Pub Biergarten vertilgt und ab in den Bus. Der Fahrer war zunaechst der Meinung gar nicht ueber Rowen zu fahren. Ich wiess auf den Fahrplan hin, er schaute in seinem nach und stellte erstaunt fest, dass er tatsaechlich in Rowen stoppen sollte. Puh.

                          Kaum 30 Minuten spaeter stand ich in Rowen, sollte laut Google Maps nur noch 200m eine kleine Strasse entlang laufen und waere an der YHA. Am vermeintlichen Zielort stand zwar ein Haus, aber das sah so gar nicht nach YHA aus.
                          Ich fragte die Dame, die sich dort im Garten zu schaffen machte und sie lenkte meinen Blick auf ein weisses Haus ganz ganz weit oben auf dem Huegel, den meine Strasse hinauf fuehrte. Ich fragte sie, ob sie mich verarschen wollte, aber sie lachte und meinte, so fertig wie ich aussaehe, wuerde sie sich das gar nicht erlauben. Arg.

                          Also schleppte ich mich eine genauso elendig lange wie steile Strasse hinauf, wild mit den Armen fuchtelnd, um die zahlreichen Midges und Bremsen abzuwehren, die hier in Massen im Gebuesch und dem kleinen Rinnsal neben der Strasse wohnten. Es war unmoeglich auch nur eine Minute Pause zu machen, so dass ich klitsch nass geschwitzt und voellig fertig irgendwann endlich an der YHA ankam.
                          Der Ausblick zurueck ins Tal von hier oben war schon vom allerfeinsten, ich wollte jedoch einfach nur Duschen und entspannen. Das tat ich dann auch, nachdem mir die ueberaus nette Dame an der Rezeption alles gezeigt hatte. Bevor ich mich in mein Bett verkroch, rief ich eben noch bei gerade so vorhandenem Handy Empfang bei meinem B&B in Conwy an und verabredete mich fuer den Nachmittag, um dort mein Auto wieder abzuholen. Ich tippselte noch ein wenig in meinem Blog, bevor es wenig spaeter auch schon hiess "Licht aus und ab ins Schluppiland."
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                          • Gast202105024
                            Gelöscht
                            Fuchs
                            • 03.07.2012
                            • 1920
                            • Privat


                            #14
                            AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                            Vielen Dank für den Bericht, der ist toooll geschrieben. Und zwei so geniale Bilder an einem Tag...

                            Zitat von RockingKatja Beitrag anzeigen


                            Verfolger-Schaf


                            Llyn Cowlyd Reservoir

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                            • RockingKatja
                              Erfahren
                              • 21.03.2012
                              • 215
                              • Privat


                              #15
                              AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                              Zurueck im Internet Zeitalter
                              Rowen - Conwy - York
                              Mittwoch 25.06.2014

                              Statt eine Stunde auf Asphalt zur B-strasse zurueck zu laufen, um dort meinen Bus nach Conwy zu erwischen, wurde ich von zwei sehr netten Franzoesinnen im Auto mitgenommen und fand mich bereits gegen 9:30 Uhr frueh am Startpunkt meiner Reise wieder.
                              Ich hatte mir in den letzten zwei Tagen Gedanken gemacht, was ich mit der mir verbleibenden Zeit anstellen wollte, denn mir war dann schon klar gewesen, dass ich wesentlich frueher als erwartet meine Runde beenden wuerde. Eine Option waeren einige Tageswanderungen von Conwy oder Bethesda aus, immerhin hatte ich ja mein nettes kleines guidebook mit jeder Menge Ideen. So richtig motivieren konnte ich mich dafuer allerdings nicht. Statt dessen beschloss ich, meine Freunde in Sheffield zu besuchen und vorher noch einen Abstecher nach York zu machen. Das stand schon lange auf meiner Liste, ist jedoch von Bristol so weit entfernt, dass es sich fuer einen Wochenendausflug kaum lohnt.

                              Erstmal nett gefruehstueckt in Conwy, per Smartphone eine Nacht in der YHA York gebucht (endlich wieder Internet!), dann den Spaziergang auf der Stadtmauer gemacht, meine erste Welsh Ice Cream genossen und am fruehen Nachmittag mein Auto eingesammelt um hoch nach York zu fahren.

                              York ist wirklich eine ganz fantastische kleine Stadt. Bin den ganzen Abend dort einfach durch die huebsche Innenstadt gelaufen und hab mir am naechsten Tag die Kathedrale und das Wikingermuseum gegoennt. Donnerstag abend ging es dann runter nach Sheffield und Samstag Mittag zurueck in die Heimat



                              Was bleibt


                              Llyn ist wirklich eine wunderschoene Halbinsel, die scheinbar von Fernwanderern weitestgehend uebersehen wird. Ich habe nicht einen einzigen getroffen. Ueberhaupt war ich auf auf meinen Wanderungen fast immer voellig allein und habe bei ganz unerwartet tollem Wetter die grossartigen Ausblicke entlang der Kueste genossen.
                              Als eine der letzten Gegenden, in denen noch Welsh gesprochen wird und durch die Naehe zu Snowdonia ein mehr als lohnenswertes Urlaubsziel, ob zu Fuss, mit Fahrrad oder Auto. Der Coast Path ist bis auf eine oder zwei Ausnahmen sehr gut ausgeschildert und wird sicher in den naechsten 1-2 Jahren noch mehr Abschnitte direkt an der Kueste bieten, denn es wird staendig an ihm gearbeitet.

                              Die Entscheidung meine Tour in Kueste und Berge zu teilen war goldrichtig. So schoen es am Meer war, so sehr freute ich mich auf Snowdonia. Auch wenn ich dort weniger Zeit als geplant verbrachte, werde ich sicher wieder kommen. Es stehen noch 11 Welsh Munros auf meiner Liste, hehe. Mein "Strandtag" nach Criccieth und die Ueberquerung des Glyderau werden als die zwei schoensten Tage meiner Tour noch lange im Gedaechtnis bleiben.

                              Neben den tollen Eindruecken und dem Wissen, dass ich auch mit 15-17kg Gepaeck einen Berg hoch komme, habe ich auch meine ersten Scrambling Erfahrungen sammeln koennen (Ich bin angefixt!!!!) und wieder etwas mehr Sicherheit im navigieren ueber weglose Strecken und generell im Gebirge (Welcher Berg ist das?)

                              Wer eine aehliche Tour plant ist fuer Llyn mit der 1:50.000 OS Karte auf der sicheren Seite. Diese deckt alles von Caernarfon bis kurz vor Criccieth ab. In Snowdonia empfiehlt sich die 1:25.000.
                              An Wochenenden in der Saison sollte man sein YHA Bett im Voraus buchen, ebenso die B&Bs auf Llyn. Kleine Caravan Campingplaetze, die auch Zelte erlauben, gibt es auf Llyn ohne Ende. Wildzelten in Snowdonia geht sicher auch, Zumindest auf meiner Strecke habe ich allerdings nicht so irre viele gute Stellen gesehen.

                              GPX Tracks gibt es fuer den Wales Coast Path von dem der Llyn Coast Path ein Teil ist. Fuer den Snowdonia Teil habe ich den GPX Track des Cambrian Way verwendet.

                              Noch habe ich nichts geplant, aber die naechste Tour in Wales kommt bestimmt!
                              Kate-ventures - My adventures on the road

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                              • Hobbyhiker
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                                • 17.05.2012
                                • 49
                                • Privat


                                #16
                                AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                Sehr schöne Gegend und ein toller Bericht mit gelungener Fotos dazu!
                                Wenn das Wetter so mitspielt ist es natürlich richtig genial. Auf jedenfall sind die Küstenpfade in GB eine Reise wert, irgendwann, demnächst? bestimmt!

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                                • Karboet
                                  Anfänger im Forum
                                  • 12.04.2011
                                  • 49
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                  Danke RockingKatja. Sehr toller Bericht mit sehr schönen Fotos! Leider muss ich mich noch ein wenig gedulden, denn es geht erst Ende April für zwei Wochen los nach Snowdonia. Aber die Vorfreude ist gross
                                  Starke Frauen werden nicht geboren, sie sind an jeder Herausforderung im Leben gewachsen.

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                                  • RockingKatja
                                    Erfahren
                                    • 21.03.2012
                                    • 215
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                    Druecke die Daumen fuer gutes Wetter und hoffentlich kein Schnee mehr. Man kann nie wissen. Im April nicht unwahrscheinlich.
                                    Machst du auch ne Rundtour? Oder Tagestouren von nem festen Ort aus?
                                    Kate-ventures - My adventures on the road

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                                    • ChrisH
                                      Anfänger im Forum
                                      • 28.08.2014
                                      • 15
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                      Vielen Dank für den tollen Bericht! Die Fotos haben mich wieder in dem Plan bestärkt, mal eine Tour durch Wales zu machen :-)
                                      Hoffentlich bald!

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                                      • hungerast
                                        Erfahren
                                        • 25.09.2013
                                        • 365
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                        Na, das ist doch genau das, was ich brauchte! Im Sommer geht's für mich nebst Familie nach Snowdonia, und hier konnte ich gleich schon mal Vorfreude tanken ob der schönen Bilder und des wohlformulierten Berichts. Danke, und zwar nicht zuletzt auch für die konkreten Tips zu Karten und Büchern.
                                        Take a load of your feet Pete
                                        You better watch out what you eat
                                        Better take care of your life
                                        'Cause nobody else will

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                                        • RockingKatja
                                          Erfahren
                                          • 21.03.2012
                                          • 215
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                          Da druecke ich doch mal die Daumen fuer gutes Wetter!
                                          Kate-ventures - My adventures on the road

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                                          • mitreisender
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                                            • 10.05.2014
                                            • 5122
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [UK] Sommer, Sonne... Wales?!?! - Llyn & Snowdonia Juni 2014

                                            Zitat von RockingKatja Beitrag anzeigen
                                            Da druecke ich doch mal die Daumen fuer gutes Wetter!
                                            Hätteste das Mal letzten Sommer gemacht. Das war ja ein fieser UK Sommer. Wir hatten fast durchgehend Regenwetter in Wales, das kannte ich so noch gar nicht.

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