• Suomalee
    Erfahren
    • 15.10.2010
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    [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

    Tourentyp Kanutour
    Breitengrad 43.0026385
    Längengrad 16.0819244
    Schnell - schneller - Urlaub!

    Diesmal hat es sich sehr spontan ergeben dass Beyond und ich einen Seekajaktrip planten. Also los geht’s, ich mag nicht lange vom Equipment schreiben. Klar, wir hatten zwei Boote dabei und auch Kompasse, Seekarten von Beyond und laminierte von einem befreundeten Seekajaker, die er mir letztes Jahr überlies, eine Sternenkarte (allerdings mehr für die Nacht), ein Hermann Hesse-Buch (für die Pausen) und Ahoibrause (für echte Seeleute).

    Da ich bei unserem Trip vor zwei Jahren den Teil „feste fallen“ schon ausgereizt hatte (siehe Reisebericht Seekajakherz auffüllen) wollte ich diesmal den Schwerpunkt auf „feste feiern“ legen und so hatte Beyond jede Menge einheimisches, also bayrisches Spezialgemisch im Gepäck sodass ich behaupten kann wir haben ordentlich gebechert, denn wir hatten nur Becher dabei.
    Weil es im Süden meist warm ist, kann man seine Kleidung getrost zuhause lassen und dafür mehr Nahrungsmittel mitnehmen. Ich hatte 17 Portionen abgepackt an kochbaren Substanzen (ja ich wiederhole mich) in Bioqualität, denn irgendwoher muss ja die Leistung kommen. Nüsse, Nüsse und natürlich Nüsse. Frisches haben wir alle zwei bis drei Tage nach gekauft, sowie Wasser auch. Unser größter Wasservorrat betrug einmal sogar 36 Liter. Es war im Angebot und da muss man ja zuschlagen.
    Ansonsten ist das Leben dort zwischen Meer und Küste eher spartanisch, denn der Genuss besteht ja gerade daraus dass alles und um einem herum möglichst pur ist. Deshalb haben wir weitestgehend kein Zelt und nur gelegentlich eine Plane benutzt. Und die Sternenkarte brauchten wir überwieged, um unseren Lagerplatz ebenfalls unter einem Guten einrichteten.

    Es war einmal ein eigenbrötlerischer Mann der hatte die Aufgabe in den Mittelmeeren von Insel zu Insel zu fahren und dort überall nachzuschauen ob denn auch jeder Stein an seiner Stelle liegt. Weil er so seines Amtes waltete hieß er Walter. Es war auch eine Frau, die hatte so große Augen wie zwei türkisfarbene Seeigel. Sie hieß Lee und sie wusste (noch) nicht warum dies so war doch sie war dabei dies zu ergründen. Wie es das Schicksal so wollte taten sich die Beiden zusammen um auf dem Meer zu reisen, denn das war ihre Leidenschaft. „Ich kann für Dich am Abend kochen“, sagte Lee, “und tagsüber den Seeigeln die Zähne putzen während Du die Inseln vermisst und nachschaust ob alles an seinen angestammten Platz ist“.



    Das war ein guter Plan. Lee hoffte irgendwo auf einer der Inseln etwas zu finden. Vielleicht hatte ihr Name ja damit zu tun?!




    Die Fahrt an die dalmatische Küste war schön und unspektakulär. Wir übernachteten hinter einem Friedhof in Slowenien (durch die späte Wärme in diesem Jahr waren hier die Wiesen noch frühlingshaft und die Esskastanien blüten in ihrer unscheinbaren Art in zartem gelbgrün) am Waldrand zwischen gemähten Heuwiesen und Bienenstöcken. Ein Junikäfer kam noch in der Dämmerung vorbei und später ein einziges Glühwürmchen...dann hatten wir unser Bier alle und gingen schlafen.
    Anderntags ging alles sehr schnell und ehe wir uns versahen waren wir schon mittags in Vodice und suchten eine passende Stelle zum Einbooten. Länger dauerte es allerdings einen Platz für das Auto zu finden und nachdem wir ungewollt den unschönen Familienstrukturen unserer zukünftigen Autobeherberger teilhaft wurden, widmeten uns dem Packen der Kajaks am Strand von Srima.
    Schwupp und los ging’s gegen 17:00 Uhr - erst mal Seemeilen machen und die Zivilisation hinter uns lassen. Wir paddelten hinüber nach Prvic, seine Küste entlang und wechselten bei nächster Gelegenheit auf die südliche Seite von Zlarin und schon war das Festland verschwunden.
    Jetzt konnte ich mich einfinden mit mir und meinem Boot, welches ich noch nicht oft gepaddelt bin. Tatsächlich musste ich mich noch daran gewöhnen dass es eine geringe Anfangsstabilität besitzt. Wir fuhren eher ruhig dahin, fast schweigend, jeder in seinen Gedanken treibend, an Inseln und Inselchen vorbei und von den Wellen leicht geschubst über links hinten. So sehr wir das unverhofft frühe Starten aufs Wasser genossen, so sehr wurde es Zeit einen Schlafplatz zu finden denn es war schon Abend und Hunger hatte ich auch.
    Nach einigen Suchen und hin- und herpaddeln fand Beyond eine seiner Lieblingsinseln wieder und wir landeten an. Eine ganz hübsche Stelle auf diesem Planeten war das! Mali Krebela heißt sie.



    Mit Felsenplateau und Hochbett im Gras unter Pinien. Dazu gab es den farbgewaltigsten Sonnenuntergang der ganzen Tour, den wir essender Weise mit erlebten. Erst grau, dann lila, dann flammend rot mit Edward Munch Wolken am restlichen Firmament in grellpink. In Zeiten von Analogkameras hätte man bereits jetzt schon sein gesamtes Filmmaterial verknipst.



    Dann stiegen wir in unser Hochbett die Felsen hinauf und ließen uns vom Wellenrauschen in den Schlaf wiegen.

    Zuletzt geändert von Suomalee; 13.11.2021, 21:57.
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  • xsamel
    Erfahren
    • 07.08.2010
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    #2
    AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

    Schöön!

    ...und jetzt bitte nicht solange schlafen, sondern weiter erzählen
    "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

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    • Suomalee
      Erfahren
      • 15.10.2010
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      #3
      AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

      Ein typischer Sonntag

      Morgens wusste ich dass ich wild geträumt hatte und dass die Mücken mäßig auf uns Zugriff hatten.
      Außerdem konnten wir Fischschwärme beobachten die nahe der Felsen Wasserballet darboten (klar, es war ja auch Sonntag).
      Beim Frühstück sahen wir ein uns unbekanntes Tier und nannten es Seeschnecke. Es war etwas mit einem Schneckenweichteilkörper und zwei Lappen seitlich an seinem Rumpf, dass von ihm rochenartig benutzt wurde. Also eine geflügelte Nacktseeschnecke kann man sagen.
      Sie schwebte durch türkisfarbene Wasser in Zeitlupenbewegungen...und braun gesprenkelt war sie.
      Wenig später entdeckte ich noch eine zwischen den flachen Felsen, dort wo wir ausgebootet hatten.
      Da ließ sich das Tier natürlich gut beobachten. Sie hatte wirklich diese typisch schneckige Kopfpartie mit den vier Fühleransätzen, die Teleskopartig zu variieren sind.
      Diese im flachen Wasser wollte jedoch nicht schwimmen sondern hatte sich eingerollt in ihre Flügellappen und wetterte wohl die Ebbe ab?

      Wie ich nun herausgefunden habe heißt das Tier Seehase und ist eine Meerschnecke!?
      Hier ein Foto von einem identischen Tier.

      Quelle: zentrales Medienarchiv Wikimedia Commons


      Da wir so unkompliziert los- durch- und weggekommen waren entschleundigten wir uns und begannen unsere Tour auf Mali Krebela mit einem Ruhetag.
      Wir nannten es Akklimatisieren.
      Hier auf der Südseite der Insel waren wir dem Festland abgewandt und obwohl es nicht weit entfernt war hatten wir durch unseren Blick auf nahe und fernere Inseln das Gefühl schon richtig weit Draußen zu sein.
      Die Insel war mit schönen Felsbändern gesäumt und bewaldet mit Pinien.
      Ansonsten gab es Grasflächen mit wildem Schnittlauch in lila und cremeweis und Mageritenartiges mit weisbepelzten Blättern. Vereinzelt goldgelben Mohn.
      Die Macchia war hier nicht ausgeprägt. Also irgendwie untypisch und eigenwillig.
      Aber auch hier alles noch recht frisch grün, noch nicht ausgezehrt von der Sonne.
      Noch nicht bleich und ledrig, noch elastisch und lebendig.
      Ein schöner Eindruck.
      Um es vorweg zu nehmen; ich suchte bewusst keine Seeigel dieses Mal, denn ich hatte ja so viele gefunden vor zwei Jahren und ich möchte ja nicht unverschämt sein...
      Aber: die Seeigel fanden mich!
      Bei meinen Spaziergang über die kleine Insel fand mich gleich der schönste Seeigel. Es hatte den Anschein als hätte der gestrige Sonnenuntergang auch auf den Seeigel abgefärbt, denn er war partiell hübsch errötet.

      Er war sehr sauber ausgewaschen, deshalb vermute ich dass er lange dort gelegen hatte, von Meer und Sonne herausgeputzt.

      Dann fand ich ein hübsches kleines rechteckigen Holzbrettchen, welches noch bläulich gefärbt war und mir auf der weiteren Reise gute Dienste leistete (neben Seeigel finde ich auch gerne Schwemmholz sowie gebleichte Wurzeln).
      So ein kleines Holzbrettchen eignet sich hervorragend um sein Kajak zu unterlegen wenn der Boden zu uneben ist, ist praktisch um einen Becher in groben Steinen oder Ähnlichem abzustellen, eignet sich als Fotohintergrund für Makroaufnahmen und dient als Auflage für den Hinterkopf wenn der Untergrund nicht bequem genug ist.



      Ich fand einen neuwertigen ovalen Netzschwimmer, den ich an einer Gummischnur hinten an den Fittings an meinem Boot befestigte um mein Paddel leichter fixieren zu können (es war ja Sonntag und das ist auch der richtige Tag für Tuning am Boot).

      Ansonsten war fotografieren angesagt...Das Meer hatte schon einige Motive zu bieten, die schön anzusehen waren und mit denen mein Körper vor zwei Jahren unfreiwillige nähere Bekanntschaft gemacht hatte. Diesmal also lieber nur in zwei D.



      So weit so gut, das sah nach einem vielversprechenden Urlaub aus...

      Nachmittags lasen wir in Hermann Hesses Märchen und dösten im Schatten...
      Abends kochten wir so richtig gemütlich und tranken eine ganze Menge Hopfengold, so nannte sich das einheimische Getränk von Beyond.
      Diesmal gab es einen leichten orangen Streifen am Horizont als Sonnenuntergang und bald darauf zeigte sich der Fastnochvollmond in lilapastelle Wolken gebettet im Südosten am Firmament.

      Also mit dem Sternegucken mussten wir noch ein paar Tage warten...





      ora et labora = bete und paddle

      Wir standen früh auf und bereits um 7:00Uhr waren wir unterwegs in Richtung Süden nach Primosten. Dort wollten wir eine Pause einlegen und ein wenig Lebensmittel einkaufen.
      Die Sonne hatte etwas Stechendes, doch maßen wir dem nicht viel Bedeutung bei. Noch paddelten wir auf ruhigem Wasser zwischen Inseln und Halbinseln am Festland entlang bis wir in Primosten am örtlichen Badestrand anlandeten.
      Wir tranken schnell einen Espresso und kauften Wasser und Essen ein, verstauten alles in den Kajaks und bemerkten währenddessen dass im Nordwesten der Himmel bereits sehr zugezogen war.



      Es ging weiter an Rogoznica vorbei, vorbei am Kap Movar, am Kap Fauc und am Kap Ploca. Doch so einfach war das nicht.
      Während wir paddelten wurde es immer schwärzer im Westen und ich sah auch bereits die ersten Blitze. Entscheidend ist wie schnell sich das Un-wetter nähert (darum fuhr ich die meiste Zeit mit dem Kopf nach links hinten gewendet). Und es näherte sich schnell.
      Doch das war das Eine. Das Andere waren Wind und Wellen die sich analog zu den Wolken verhielten. Das alles zusammen war eine Bora mit der wir noch weitere Tage Bekanntschaft hielten.
      Zuletzt geändert von Suomalee; 16.08.2013, 16:11.
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      • peter-hoehle
        Lebt im Forum
        • 18.01.2008
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        #4
        AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

        Ein sehr schöner und kurzweiliger Anfang.
        Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

        Gruß Peter
        Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
        Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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        • Ditschi
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          • 20.07.2009
          • 12705
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          #5
          AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

          Gekonnter Schreibstil und ein farblich wirklich anspechendes Bild. Fast schon ein kleines Kunstwerk. Ich freue mich auf mehr.
          Boote, Wasser, Küste....Das springt mir sofort ins Auge.
          Gruß Ditschi

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          • lina
            Freak

            Vorstand
            Liebt das Forum
            • 12.07.2008
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            #6
            AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

            Eine Geschichte, perfekt passend für einen Sonntag :-)
            Freu mich auch auf mehr!

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            • Suomalee
              Erfahren
              • 15.10.2010
              • 233
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              #7
              AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

              Na ich geb' mir Mühe an diesem zu kühlen Sommersonntag möglichst viel zu schreiben.
              Da ist es natürlich prima von Usern motiviert zu werden.
              Allerdings ist es auch schön nach zu erleben und gleich wieder abzutauchen in noch lebendige Abenteuer.
              Eins kann ich mit Bestimmtheit sagen:
              Ich vermisse schon jetzt den Geruch der Macchia und das vielfältige Wellenrauschen...
              Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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              • Suomalee
                Erfahren
                • 15.10.2010
                • 233
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                #8
                AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                Durch die Küstenlinie wurde der Wind abgelenkt und kam erst von Süden, dann von Westen bis Nordwesten. Die Wellen hatten 4 bis 5 Bft erreicht und kamen bei den Kaps (oder heißt es Kappen? ) von links hinten.

                Wie schon erwähnt ich kannte mein Kajak noch nicht so gut und hatte einigermaßen Schiss. Ich geriet teilweise in so heftigen Surf, dass ich, um eine gewisse Stabilität zu aufrecht zu halten schneller paddeln musste als ich es vermochte.
                Dementsprechend war meine Beschleunigung. Ich glitt Beyond einfach davon und fand das gar nicht schön.

                Die Vorstellung dass mein Kajak außer meine Kontrolle geriet und sich, je mehr ich beschleunigte, je schneller wegdrehen also entgleisen konnte behagte mir nicht. Zwar habe ich in der letzten Saison erfolgreich das Eskimotieren erlernt, doch mag ich es nicht gern auf See anwenden, schon gar nicht unfreiwillig. Das ist halt noch mal etwas anderes, rein psychologisch betrachtet.
                Ich verlies also (paddel-)schlagartig meine Komfortzone.

                Nach dem dritten Kap waren die Blitze und Fallstreifen so nah, dass wir in die Bucht bei Stivanica eintauchten und ganz hinten in einer kleinen Ortschaft zwischen einigen Badegästen sehr schnell unsere Plane zwischen den Booten aufspannten.
                Die Badenden hatten noch nicht bemerkt wie das Wetter sich änderte, denn hohe Felsenhänge versperrten ihnen den Ausblick auf das, was wir schon fürchten gelernt hatten.
                Wie anders doch die Sicht auf ein Unwetter als Landratte war! Dann zieht man sich halt was über, geht ins Haus und wartet bis die Sonne wieder scheint.
                Wir hingegen als Wasserratten kämpften, hatten Abenteuer zu bestehen, mussten Unterschlupf bauen und abwettern.
                Es dauerte nicht lange und die ersten Regentropfen fielen ins Wasser.
                Aber es blieb ein richtiges Unwetter aus. An den Felsen von den letzten drei Kaps kam es nicht vorbei. So schien einerseits verhalten die Sonne und andererseits regnete es. Gleichzeitig gab es gigantische indigo-bleigraue Wolkenschlieren am Himmel.

                Wir stärkten uns und tranken das noch gekühlte Dosenbier welches eigentlich für abends bestimmt war (aber wir hatten ja noch Hopfengold!).
                Wir rülpsten die vorher empfundenen Windstärken nach in der Hoffnung es würde den Wettergott gnädig stimmen, jedoch ohne nennenswerten Erfolg.
                Dann vertrieb ich uns die Zeit mit irischen Geschichten in gesungener Form. Da geht es dann um Frauen, die sich als Männer verkleiden und zur See fahren, oder welche die mit ihrem Gesang ganze Mannschaften an Bord einschläfern und den Kapitän um seine kostbaren Fracht berauben, um Lord Franklin und die Nordpassage usw.
                Das schien schon besseren Einfluss auf den Wettergott zu haben und allmählich stabilisierte sich die Wetterlage soweit dass wir unsere Zelte ab- und selbst aufbrechen konnten zu neuen Ufern weiter gen Süden zur Insel Mali Drvenik.
                Die Wellen schaukelten uns leider immer noch von links hinten was mir, wenn ich nicht mit surfen beschäftigt war, kardanmäßige Bewegungen einbrachte die mein Kajak mit mir vollführte.
                Irgendwie erinnerte mich das an das Levitieren...?
                Leevitieren! Ich wurde also levitiert (kommt sonst nur bei Heiligen im Mittelalter vor).
                Das war aber auch das einzig Lustige daran.

                Wir steuerten die Festland zugewandte Seite von Mali Dvrenik an damit wir nicht so viel Seegang hatten.
                Bald fanden wir eine passable Bucht um zu lagern und Beyond konstruierte seinen Planenkatarmaran zum Abwettern.



                Kochen, ein wenig herumlaufen, ein paar Badende aus Tschechien beobachten...dann dunkelte es.
                Aber nicht weil es dämmerte, doch dafür uns:


                Götter - Dämmerung





                Wir begriffen dass sich die Wetterlage noch nicht beruhigt hatte, im Gegenteil.
                Wir beobachteten riesige Blumenköhler, die sich im Süden bildeten.



                Auch Hammerwolken genannt. Im Norden dagegen wurde es indigo-schwarz und die ersten Fallstreifen markierten den Horizont. Vor und im Osten über dem Festland wurde es ebenfalls finster und ehe wir alles recht begriffen hatten sich drei Gewitter gebildet.

                ...Unter der heimeligen Plane im Schlafsack liegen und in die blaue Welt schauen.
                Alles ist blau wie durch einem Farbfilter.
                Mit einem Mal Zeit haben, viel Zeit und nachdenken können, nachsinnen und spüren...
                Es ist so viel geschehen in den letzten Wochen...und unterschiedliche Gefühle steigen in mir auf.



                Ich fühle all das Elementare und Substanzielle, fühle mich weich und zerbrechlich, bin Auge und Haut...


                Lee hoffte irgendwo auf einer der Inseln etwas zu finden. Vielleicht hatte ihr Name ja damit zu tun?!
                Doch zunächst gingen die Beiden auf große Fahrt, zwischen Inseln und Inselchen hindurch.
                Durch Unwetter und Stürme und Lee wünschte sich sehr dass ihr Name etwas mit dieser Reise gemein haben möge, denn sie sehnte sich nach der dem Wind abgewandten Seite.
                Doch wie es in Erzählungen nun mal ist, müssen die Abenteuer und Prüfungen gemeistert werden bevor ein Ziel winkt. Und so erging es auch Walter und Lee.
                Ein wenig Ablenkung hatte Lee als sie an die Küste einer Insel Namens Solta gelangten und in einer kleinen, feinen Bucht ein wenig Rast machten. leider war die Bucht zu klein als dass man ein Nachtlager hätte errichten können.
                Walter waltete seines Amtes und prüfte die Landschaft. Dabei entdeckte er ein großes Etwas im Wasser, welches offensichtlich nicht schwimmen konnte. Lee sprang rasch in die Wellen und angelte einen großen, grimmigen Falter heraus.
                Sie setzte das erschöpfte Tier auf den Kieseln ab und machte mit einem Brett ein wenig Schatten.
                Vielleicht war es ja ein Nachtfalter und mochte die heiße Mittagsonne nicht so sehr? Oder vielleicht hatten die kleinen Wassertröpfchen im Pelz des Tieres eine Lupenwirkung und am Ende fing er noch an zu brennen?
                Während ihrer Rast schaute Lee immer wieder nach dem großen Falter. Dann fasste sie sich ein Herz und fragte vorsichtig: „Großer Falter, kannst Du mir sagen was ich suchen oder finden soll?“
                Aber der große Falter war zu grimmig und zu erschöpft um eine Antwort zu geben. Er wollte nur lieber weg vom Strand hinein in die Vegetation, die hohen Gräser und sich verkriechen. Also setzte Lee ihn um und verabschiedete sich von ihm.
                Das ist der grimmignasse Falter (ca.10 cm lang)

                Zuletzt geändert von Suomalee; 01.03.2015, 06:38.
                Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                • RionCRaven

                  Anfänger im Forum
                  • 13.06.2013
                  • 35
                  • Privat


                  #9
                  AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                  Wow was ein toller Bericht, es macht wahnsinnig spaß das lesen zu dürfen.

                  Vielen Dank dafür und hoffentlich geht es bald weiter.

                  Liebe Grüße Rion

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                  • Suomalee
                    Erfahren
                    • 15.10.2010
                    • 233
                    • Privat


                    #10
                    AW: Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                    Die Drei Gewitter taten sich zusammen und wurden eins. Links, wo wir hergekommen waren, vor uns über dem Festland und rechts in Richtung Trogir und Split - überall Blitze oder Wetterleuchten.
                    Ein echtes Spektakel. Allerdings blieben wir von Regen verschont. Nur die Gischt spritzte ab und zu bis in unser Lager.
                    Doch der Wind, oder besser Sturm war heftig.
                    (Wir waren am nächsten Morgen geradezu erkältet, derart zugig war es in unserem Landkatamaran gewesen und so lernte ich auch schon an Land etwas über den Düseneffekt und mehr darüber bei der nächsten Überfahrt nach Solta)

                    Plötzlich wieder Stadionbeleuchtung über Trogir und Split und irgendwie war nachher alles anders, nur was?
                    Stromausfall am Festland!
                    Ungefähr die Hälfte der Küstenlinie die wir überblicken konnten war komplett dunkel...
                    Als bei denen am Festland die Lichter wieder angingen, sah das recht putzig aus.
                    So wie wenn die Kerzen einem Adventskranz angezündet werden...Erst eins, dann zwei , dann drei, dann vier...dann...

                    Mitten in der Nacht wachte ich wieder auf. Beyond war damit beschäftigt die Plane nach zu spannen. Von dem heftigen Stürmen hatte sie zu viel Spiel bekommen und es war ja noch kein Ende des Unwetters abzusehen. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier?
                    Da kam noch ein viertes nächtliches Gewitter hinterher.
                    Später erfuhren wir durch Beyonds Heimattelefonate dass die Großwetterlage über Europa sich heftig umstrukturierte.


                    Tatsachen, Fundsachen und andere praktische Maßnahmen


                    Am nächsten Morgen hatte der Wettergott die Luft geputzt, so klar und frisch war sie...
                    Ich machte einen kleinen Spaziergang denn ich war noch recht benommen von der unruhigen Nacht.
                    Wir brachen auf. Beyond wollte südlich um die Insel paddeln.
                    Doch kaum verließen wir die geschützte Zone zwischen Festland und Insel hatten wir mächtig Dünung von den nächtlichen Unwettern.
                    Wieder mal Welle von schräg hinten links und ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt. Irgendwie waren sie doch täglich etwas anders. Ich machte regelrecht eine Wellenschulung durch. Hat natürlich auch sein Gutes.
                    Später auf der Tour war ich dann ziemlich souverän als es an manchem Kap 6er Wellen hatte im Kabbelwasser!
                    Beyonds Kodiak ist ein echter Frachtkan neben meinem Biskaya.
                    Sein Boot liegt ruhig im Wasser und meines schlawenzelt umher.

                    Wir keuzten zwischen Inseln hindurch an der einen Seite Veli Drvenik und an der anderen Seite Orud. Und dann kam der richtige Düseneffekt.
                    Kleine Inseln gaben das große Meer frei und die Wassermassen wurden zwischen ihnen hindurch gedrückt, sodass es deutlich zu spüren war wie diese uns abdrängten.
                    Obendrüber war ja „nur“ die heftige Dünung zusätzlich zu den Wellen die mit dem mittäglichen Mistral einsetzten.

                    Wir entschieden auf der Innenseite, also die dem Festland zugewandte Seite von Solta anzusteuern um es etwas ruhiger zu haben. Es dauerte eine kleine Ewigkeit bis wir aus dem ungeschützten Bereich heraus waren und Solta zum Greifen nah war und mentale Sicherheit versprach.
                    Allmählich dämmerte es mir, wieso Udo Beyer meine Urlaubspläne fragend kommentierte mit: aber ist denn die Wetterlage nicht sehr unberechenbar, im Juni/Juli?
                    Doch ich hatte mich auf Beyond verlassen, der schon öfters um diese Jahreszeit in diesen Gefilden unterwegs war und dachte mir nichts weiter dabei.
                    Endlich erreichten wir auf Solta eine kleine Bucht. Sie besaß zu wenig flaches Hinterland als dass man hier hätte lagern können. Aber für eine Pause reichte es. Hier gab es wieder meinen beliebten Müllselbstbedienungssupermarkt in dem man Unrat und Rat finden konnte.
                    Klar fand ich einen Seeigel.
                    Und Netzschwimmer, sogar ziemlich viele. Beyond und ich teilten sie uns nach Form auf, die kleinen Runden für mich (wegen der Ähnlichkeit mit Seeigeln) und die größeren Fässchenförmigen für ihn.
                    Ich fand auch anthrazitfarbene Bimssteine. Super um Hornhaut abzuschmirgeln.
                    Beyond fand sein erstes und längstes Seil, über 10 Meter lang und ich eine schöne Wurzel, die fortan mein Top vom Kajak und die Seekarten zierte.

                    Dann stachen wir erneut in See um einen Lagerplatz zu suchen.
                    Im Norden der Küste entlang paddelten wir und fanden eine kleine Bucht unweit einer Ansammlung von Häusern. Es war sozusagen der örtliche Badestrand, jedoch nicht stark frequentiert und deshalb zogen wir es vor hier unsere Boote an Land zu ziehen und zu lagern.
                    Zuvor hatte heftig die Sonne geschienen doch nun verschleierten Wolken diese und Beyond errichtete vorsichtshalber gleich einen Planenkatamaran.
                    Ich ging baden, ich ging spazieren und Seeigel finden...

                    Und nun mal in eigener Sache so unter uns:
                    Der Seeigel.
                    Er verlangt Aufmerksamkeit!
                    Nicht nur beim Suchen und Finden, beim Säubern und Verstauen.
                    Nein, schon bei der Aussprache seines Namens.
                    Sagt einmal Seeigel ganz schnell.
                    Aha, merkt Ihr was?
                    Man neigt dazu das Wort zu vernuscheln. Heraus kommt etwas wie: „Seegel“ oder so, jedenfalls wenn man normaler Weise mehr oder weniger Hochdeutsch spricht.
                    Außerdem kostet es viel Zeit dieses Wort korrekt artikuliert auszusprechen, ganze drei Silben lang.
                    Da geht schon die halbe Konversation des Urlaubs dabei drauf, vor allem wenn man sich dauernd über Seeigel unterhalten muss weil man wieder neue findet, putzt, seziert und mustert. Ausserdem waren da ja noch die lebendigen Exemplare, die auch Aufmerksamkeit wollten oder besser Zeit in Anspruch nahmen.
                    Man muss auch im Urlaub ökonomisch denken und handeln und deshalb strich ich kurzerhand die doppelten Buchstaben aus dem Seeigel heraus.
                    Heraus kommt die Zeitersparnis von ganzen Zwei Silben, also Zwei Drittel Zeitersparnis und ein lustiges neues Wort:
                    Der SEIGL!
                    (Muss man sich bayrisch betont vorstellen wie in Bier-Seidl)

                    Deshalb sei an dieser Stelle dem Seigl ein kleines bescheidenes Denkmal errichtet, wenn auch nur für eine Nacht aber wenigstens als Foto verewigt.

                    Zuletzt geändert von Suomalee; 08.08.2013, 22:52.
                    Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                    • xsamel
                      Erfahren
                      • 07.08.2010
                      • 448
                      • Privat


                      #11
                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                      hm, was meinst du mit Seeigel, äh, sorry! Seigl also "weil man wieder neue findet, putzt, seziert und mustert"?

                      ...werden die von dir wirklich seziert?
                      "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

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                      • Suomalee
                        Erfahren
                        • 15.10.2010
                        • 233
                        • Privat


                        #12
                        AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                        Na ja xsamel,
                        also es versteht sich von selbst dass ich den Tierchen nichts tue. Aber wenn ich sie nach ihrem Ableben finde, kann es schon sein dass die Sonne und das Meer, oder die Möven sie nicht ganz bis auf ihr Gehäuse reduziert haben.
                        Und entweder man findet ihre Laterne oder eben noch mehr...

                        Wenn ich sie dann säubere, dann kommt das einem Sezieren schon recht nahe, allerdings soo viel ist ja nicht drin, von der Laterne abgesehen.
                        Ich schreibe noch mehr darüber, also dranbleiben...
                        Wegen der Laterne bitte den anderen Reisebericht von vor zwei Jahren lesen, da habe ich mich ausführlich damit befasst.
                        (mein Seekajakherz auffüllen heißt der, wegen des Wiedererkennungseffektes bleibe ich dem Wort Seekajakherz treu, verstehst?)

                        Wenn ich einen SEIGL gefunden hatte aus dem unten noch die Laterne heraus schaute und seine Häute unversehrt waren, er sich schwer anfühlte...
                        habe ich in wieder eingetopft, also ins Meer zurückgeworfen.
                        Ich habe später erst bemerkt, dass bei unruhiger See die kleinen Tierchen manchmal den Halt, also ihre Fassung verlieren und mit der Brandung an den Strand gespült werden.
                        Sehr schnell kommen dann die Möven und holen sich eine Zwischenmahlzeit ab.
                        Deshalb MUSS man SEIGL schnell wieder eintopfen wenn sie noch unversehrt und schwer sind.
                        Schwer bedeutet nicht dehydriert.
                        Das muss ich nicht weiter erklären. Dehydriert machen eigentlich alle Lebewesen einen ziemlich schlechten Eindruck.
                        Doch zurück zum Thema:


                        Durch den Wind


                        Es wurde schon wieder extrem windig und wir waren inzwischen ein wenig genervt von so viel Wind.
                        Das zehrt an den Kräften, selbst beim Nichtstun. Jeder Motorradfahrer kann das bestätigen.
                        Wir waren also mal wieder durch den Wind.
                        Beyond überlegte dass er den Planenkatamaran hätte um 90 Grad gedreht hätte aufbauen sollen.
                        So genossen wir eben wieder den zuvor beschriebenen Düseneffekt.
                        Doch dann hatte man ja keinen direkten Ausblick auf das Meer.
                        Wir schmiedeten Pläne von durchsichtigen Folien als Tarp um den Panoramatapeteneffekt zu behalten in unserer bescheidenen Outdoorhütte.
                        Aber wir müssten es uns in jedem Falle patentieren lassen.
                        Derweil kochten wir unser Abendessen und hingen unseren gedanklichen Konstruktionen nach als sich bereits der Sonnenuntergang ankündigte.
                        Einige Bewohner der naheliegenden Häuser gingen zum Strand oder angelten in den Felsen.
                        Wir wollten auch schauen wie der Sonnenuntergang wurde, vielleicht verriet er etwas über das morgige Wetter? Hoffentlich etwas Gutes?
                        Wie wäre es mit einem Schönwetterrot zur Abwechslung?
                        Bitte ... ...Na ja, seht selbst, irgendwie dramatisch wirkte er.



                        Wir überlegten ob es irgendeinen Sinn ergab, wenn wir die Sonnenuntergänge, also deren Schönheit, in Zusammenhang mit dem Gelingen unserer Abendmahlzeiten bringen würden...
                        So wie beim Eiskunstlauf die A und B Note vergeben wird.
                        Also das Abendessen ist die Pflicht und der Sonnenuntergang die Kür, oder so...
                        Aber das hätte unseren gesamten Urlaub durcheinander gebracht sodass ich nicht mehr gewusst hätte wie ich das hätte schriftlich umsetzen sollen.
                        Manche Gedanken lassen sich einfach nicht konsequent zu Ende denken, oder zumindest nicht in der Zeit die zur Verfügung steht.
                        Trotz zweisilbiger Einsparung im Seeigel.

                        Wir tauchten kurze Zeit später in eine windige Nacht ein und Beyond baute kurzerhand das Tarp wieder ab.
                        Wir beschlossen dass es auch diese Nacht nicht regnen würde, jedenfalls nicht über uns.
                        Denn wir waren schon erkältet genug um noch eine Nacht im Windsimulator zu verbringen.
                        Nun lagen wir unter freien, bewölkten Himmel, immer noch mit Wind, aber schon etwas gemäßigter als zuvor.
                        Wieder eine Nacht mit hellem dreiviertel Mondschein ansonsten keine bösen Überraschungen.

                        Wir hatten seit drei Tagen Bora. Die bläst in Böen also nicht unbedingt kontinuierlich.
                        Und wir hatten morgens unseren Kaffee im Schlafsack, weil es noch recht frisch war.
                        Nachdem wir aufbrachen hatten wir dann zur Abwechslung mal Wind von links vorne!
                        Super, denn ich hatte mich gerade an die Schübe von Hinten gewöhnt...
                        Und stetig zunehmend. Den Wind meine ich. Weiter also im Norden um Solta.

                        In dem Hafenstädtchen Stomorska landeten wir an, um einzukaufen (auch Bier).
                        Hier im Hafen konnte ich die Segler nach dem aktuellen Wetterbericht fragen.



                        Tatsächlich Bora und gegen Nachmittag sollte sie noch mal richtig aufbrausen.
                        Ab morgen dann sollte es besser also ruhiger werden.
                        Na toll.
                        Schnell noch am örtlichen Badestrand eine wunderschöne Perlmuttmuschel im Vorübergehen gefunden, ja ich kann ja auch nichts dafür wenn die anderen Leute nicht richtig hingucken
                        (ist auf dem blauen Brettchen weiter oben im thread mit abgebildet).


                        Und ab in die Boote noch eine letzte Etappe für heute schaffen, einen Lagerplatz finden zum abwettern und wettern...über das Wetter.
                        Erstaunlicher Weise hatte sich der Wind gelegt als wir wieder den Hafen verließen und so kamen wir gut voran, bis zum unteren Ende von Solta.
                        Und nun? Rüber nach Brac? Oder um Solta herum in seinen Süden?

                        Beyond entschied sich für den Süden, weil wir dann unter Land waren und es eine weniger windige Nacht versprach. So machten wir das auch und paddelten, Brac zu unserer Linken im Uhrzeigersinn um Solta.
                        Zunächst kamen keine Buchten, nur schroffer Fels, nichts für GFK-Boote...

                        Dann kamen tiefe Buchten in denen auch Segler ankerten. Wir fanden eine die Seglerfrei war.
                        Veli Travna.
                        Hinten drin erhöht stand eine stattliche Bauruine, aber es war Niemand zu hause.
                        Eine Minimole gab es. Da konnte jedoch höchstens einer von uns drauf schlafen.
                        Drei kleine Strände gab es. Entweder zu untief, zu steil oder zu unwegsam. Wir blieben trotzdem.
                        Die Bauruine hatte eine riesige überdachte Veranda , die würde im Notfall unser Lager sein.
                        Wir wollten üblicherweise nicht so nah an Besitz von Fremden heran aber Notfall ist Notfall.

                        Wir hielten uns jedoch unten an der Minimole auf, endeckten dort einen Ameisenstamm, Haufen war es keiner, denn sie wohnten unterirdisch. Wahrscheinlich war einer von uns unabsichtlich auf einen Stein getreten, der sie durcheinander brachte und zum Herumwuseln veranlasste. Wir markierten ihren Eingang indem wir einige Steine darauf legten. So würden wir nicht wieder drauftreten und die Tierchen konnten zur Ruhe kommen.
                        Nach einer Stunde war keine Ameise mehr zu sehen, sie hatten sich beruhigt. Das war gut für uns, denn wir wollten neben ihnen schlafen und das wäre nicht gut herausgekommen bei weiterer oberirdischer Aktivität ihrerseits.

                        Ja ich fand SEIGL, sogar Beyond fand welche und das will was heißen.
                        Und natürlich Netzschwimmer, die fand ich schon genauso häufig wie die SEIGL und einen schönen großen Fischwirbel, ich tippe mal auf Thunfisch, der Größe nach (auch weiter oben auf dem Foto).

                        Wir erweiterten die Mole über Eck indem wir die Kiesel nivellierten und so zwei Schlafplätze erhielten.

                        Dann kochten wir in der allerersten Reihe bei Bier und SEIGL zu unseren Füßen im Wasser unser Abendessen und sinnierten über die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
                        Waren SEIGL Zwitter? Wie vermehrten sie sich? Bei all den Stacheln und im Innern fand ich doch eigentlich nur ihr Gebiss, die schöne Laterne des Aristoteles .. .- wenn‘s hochkam noch ein wenig orangerostfarbenen Schleim... Waren sie festgemacht am Untergrund oder konnten sie sich bewegen? Sprachen sie miteinander?
                        Mystische Fragen, keine Antworten, noch nicht...




                        Aber der große Falter war zu grimmig und zu erschöpft um eine Antwort zu geben. Er wollte nur lieber weg vom Strand hinein in die Vegetation, die hohen Gräser und sich verkriechen. Also setzte Lee ihn um und verabschiedete sich von ihm.
                        Doch Lee fand noch mehr.
                        Sie fand so viele Plastikflaschen am Strand und Plastikschuhe, aber immer nur einen?!...und Zahnbürsten....
                        Also das mit den Zahnbürsten wusste sie ja schon von ihrer letzten Reise mit dem Herrn Walter auf den Südmeeren:
                        Die Zahnbürsten liegen am Strand um den Seeigeln die Zähne zu putzen...viel mehr anderes besaßen sie ja nicht, abgesehen von ihren Stacheln.
                        Das war wie bei Frau Holle wo der Brotschieber neben dem Holzofen liegt, damit die Goldmarie die Brote heraus holen kann.
                        Aber die Flaschen und Schuhe, die gaben Lee Rätzel auf...
                        Mystische Fragen, keine Antworten, noch nicht...
                        Zuletzt geändert von Suomalee; 08.08.2013, 22:58.
                        Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                        • Beyond
                          Dauerbesucher
                          • 09.11.2010
                          • 601
                          • Privat


                          #13
                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                          Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks, hallo Lee,

                          als ich früher diese Gegend um das Kap Ploce und der Küstenlinie Split - Trogir zur selben Jahreszeit mit dem Kajak unsicher gemacht hatte, war das Wetter immer sehr ruhig. Vermutlich zeigte der Meeresgott Neptun an mir alten Knacker kaum Interesse.

                          Gut, der Meastral blies auch früher schon mit 3 bis 4 Beaufort und trieb mich an der Südküste von Solta in einem Abstand von 3 bis 4 km/h voran. Aber wie hast Du geschrieben? „Beyonds Kodiak ist ein echter Frachtkahn ...“ So ein Containerschiff liegt halt wie ein Baumstamm im Wasser – nichts kann ihn erschüttern. Das mussten auch zwei Kroaten im Jahre 2002 einsehen, die mit einem Schlauchboot extra wegen mir aus einer Bucht ungefähr in der Mitte von Solta herangefahren kamen und mir dringend empfahlen, etwas weiter in der sicheren Küstennähe zu paddeln. Als ich ihnen erzählte, dass ich von Grado/Triest komme und schon heftigere Wellen und Winde auf meinen beiden Überfahrten vom Grado zum Kap Savudrija und vom Kap Kamenjak zur Insel Unije mit jeweils rund 20 km gehabt hatte, erkannte sie scheinbar die Qualitäten meines Seekajaks und ließen mich ziehen. Allerdings hatte ich ihnen nicht verraten, dass es damals meine erste längere Tour in einem Seekajak war: Grado – Dubrovnik und wieder zurück mit etwas 1.500 km.

                          Eigentlich sollten nach den dalmatinischen Wetterstatistiken in den Monaten Juli und August die windstillsten Zeiten für die kühle Bora aus nordöstlichen und dem warmen Jugo aus südöstlichen Richtungen sein. Na ja, vielleicht war Neptun heuer nur auf meine charmante Begleitung neidisch und hat deshalb so getobt.

                          Viele Grüße
                          Beyond

                          Kleiner Nachtrag:

                          „Ja ich fand SEIGL, sogar Beyond fand welche und das will was heißen“, schreibt Lee. Auf meinen Solotouren war mein Blick geschärft auf das reine Praktische: Taue, Enden, Leinen, Bändsel, Schnüre, Schnürl ... Erst allmählich schaffte es Lee, mein Auge auch an das Schöne zu gewöhnen, z.B. SEIGEL (vom Wellenschlag an Land gespült, mit oder ohne Stacheln), Muscheln mit Perlmutt-Innenschicht, knorrige Wurzeln mit besonderem Drehwuchs, Schwemmholz mit der Patina des Mittelmeeres ... beharrlich, aufopfernd, immer das Ziel vor Augen – manchmal sogar erfolgreich und das will was heißen! (Smiley: „Zwinkern“)
                          Zuletzt geändert von Beyond; 14.07.2013, 17:33.

                          Kommentar


                          • Suomalee
                            Erfahren
                            • 15.10.2010
                            • 233
                            • Privat


                            #14
                            AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                            Stachelige Fakten


                            Nein wie süss ist dass denn?

                            Gerade habe ich im Internet recheriert und habe folgendes heraus gefunden:

                            Seeigel sind Herdentiere, die die Küsten bis in eine Tiefe von 70 Metern besiedeln.
                            Dabei bevorzugen sie felsigen Untergrund in ruhigem seichtem Wasser, das vom Wellengang nicht oder nur sehr wenig beeinflusst wird.
                            Tagsüber verstecken sie sich in Höhlen oder Felsspalten oder sie drängen sich zum Schutz vor Fressfeinden dicht aneinander, so dass sich ein undurchdringlicher Stachelwald bildet. Nachts entfernen sie sich bis zu sechs Meter von ihrer Höhle und weiden Algen ab, wobei sie bis zu einem Meter pro Stunde zurücklegen können.
                            Ein Großteil der Tiere kehrt am Ende der Nacht in dieselbe Höhle zurück – sie gehen so zu sagen „nach Hause“!

                            Die Stachelhäuter sind getrenntgeschlechtlich, das heißt, es gibt Männchen und Weibchen, die sich äußerlich jedoch nicht unterscheiden.
                            Die Befruchtung findet frei schwebend in einer Art Massenbesamung in der Wassersäule statt, nachdem tausende Seeigel gleichzeitig Sperma und Eizellen freigesetzt haben.
                            Die daraus entstehenden Larven treiben bis zu zwei Monate im Wasser und legen dabei Distanzen von mehreren Kilometern zurück, bis sie sich in Gruppen auf felsigem Untergrund niederlassen.
                            Hier entstehen durch Metamorphose ein bis zwei Millimeter kleine juvenile Seeigel. Werden sie nicht gefressen, erreichen sie ein Alter von bis zu vier Jahren.
                            Die Fortpflanzung findet ganzjährig statt, wobei verschiedene Höhepunkte beobachtet werden.
                            Auf den Kanaren zum Beispiel liegt die Hauptfortpflanzungszeit in den Monaten Mai bis Juli, wobei die Befruchtung immer zu Vollmond stattfindet.

                            Quelle: Lanzarote 37/ Inselmagazin/ (11/08 No.28)


                            Schade, ich weiß ja gar nicht ob ich männliche oder weibliche SEIGL gefunden habe.
                            Aber dass sie mit dem Mond gemeinsame Sache machen habe ich mir fast schon gedacht.

                            Und:

                            Seeigel züchten Kristalle

                            Über ihre Oberfläche kommunizieren Kristalle mit ihrer Umwelt. Bei antiken Denkmälern ist dies deutlich zu sehen in einem regelrechten "Gesichtsverlust", der durch Feuchtigkeit und andere Faktoren ausgelöst wird. Aber Minerale werden durch die umgebenden Substanzen nicht nur zerstört: Die Umgebung kann auch den Aufbau eines Kristalls steuern. So züchten Seeigel ihre Stacheln aus sich aufbauenden Kristallen gezielt in die für sie vorteilhafte Form. Dies berichten Mineralogen im Wissenschaftsmagazin RUBIN Geowissenschaften der Ruhr- Universität Bochum.
                            So züchten Seeigel ihr Skelett und ihre Stacheln gezielt heran, indem sie Kristalle nur in ganz bestimmter Art und Weise wachsen lassen. Proteine in der Zellflüssigkeit benetzen die Oberfläche des wachsenden Kristallkeims und sorgen dafür, dass der Kristall nicht rhomboedrisch wächst, wie er es ohne Beeinflussung tun würde, sondern dass sich die neuen Atome nur in der gewünschten Richtung anlagern.

                            Proteine steuern Prozesse

                            Deshalb ist ein Seeigelstachel praktisch aus dem natürlichen Kristallgitter herausgeschnitten. Welche Proteine für die Steuerungsprozesse verantwortlich sind, ist Gegenstand weiterer Forschung. Erste Experimente mit einfachen Aminosäuren haben jedoch bewiesen, dass das gezielte Kristallwachstum damit möglich ist.
                            Wissenschaftler vermuten in der Kommunikation zwischen Kristalloberfläche und Umgebung auch den Ursprung des Lebens: An eine Kristalloberfläche geheftet könnten die organischen Lebensbausteine sich erstmals so nahe gekommen sein, dass sie Verbindungen eingehen konnten.

                            scinexx , das Wissensmagazin (idw - Ruhr-Universität Bochum, 16.05.2007 - DLO)



                            Aha! Feuchtigkeit ist also auch für Gebäude von zentraler Bedeutung, nur im umgekehrten Sinn...

                            Noch schnell ein SEIGLwürdigungsfoto, weil sie soo gescheit sind!



                            Aber die Flaschen und Schuhe, die gaben Lee Rätzel auf...
                            Mystische Fragen, keine Antworten, noch nicht...
                            Lee überlegte während des Zähneputzens ihrer eigenen und die der Seeigel, selbstverständlich mit verschiedenen Zahnbürsten, welchen Reim sie sich darauf machen sollte.
                            Gab es hier vielleicht Lebewesen die Wasser benötigten?
                            Sie wusste dass so ziemlich jeder lebendige Organismus Feuchtigkeit brauchte, das hatte sie unlängst erst gelesen...
                            Und die Schuhe? Immer nur ein einzelner. Konnte es sein dass es sich um einbeinige Wesen handelte?
                            Da fand sie ihre Vermutung bestätigt, denn sie entdeckte ein einzelnes Bein im Strandgut.



                            Etwas grausig war das ja schon und hoffte dass es nichts mit ihrer Suche zu tun hatte...aber nein, Lee hatte doch mit der dem Wind abgewandten Seite zu tun und nicht mit einbeinigen Gesellen.
                            Sie beschloss ihnen nicht weiter Aufmerksamkeit zu schenken, lediglich Achtung, denn die sollte man allen Lebewesen entgegenbringen, gleichgültig der Anzahl ihrer Beine.

                            Sie erinnerte sich an einen Reim der ungefähr so ging:

                            Drei, zwei, eins...keins.
                            (?)
                            Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden...
                            Zuletzt geändert von Suomalee; 08.08.2013, 23:06.
                            Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                              • 565
                              • Privat


                              #15
                              AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                              Hallo Seefrau+Seemann,
                              Danke dafür, dass die Spannung der nächsten Abende gesichert ist.
                              Liebe Grüße
                              Jürgen

                              PS: Lej hat seine Seeigelsammlung auch etwas erweitert
                              http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

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                              • Suomalee
                                Erfahren
                                • 15.10.2010
                                • 233
                                • Privat


                                #16
                                AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                Hier hinten in der Bucht war von Bora nicht viel zu merken, kein Vergleich zu den zwei Lagerplätzen zuvor.

                                Ich versuchte noch mit der stumpfen Seite eines Messer vorsichtig unter einen SEIGL, also zwischen seinen Stacheln und der Minimolenmauer zu gelangen und ein wenig Druck auszuüben.
                                Waren die festgeklebt?
                                Tatsächlich hatte der SEIGL einen Saugnapfeffekt.
                                Ich konnte ihn nicht bewegen. Und fester wollte ich es nicht probieren.

                                Als wir nach dem Essen unser Geschirr abwaschen wollten...war der SEIGL verschwunden!
                                Er hatte ratz fatz unbemerkt seine Position verändert.
                                Und nicht nur das: auch die SEIGL in seiner unmittelbaren Umgebung waren nicht mehr da.
                                Es stimmt also dass es Herdentiere sind und dass sie sich bewegen können.
                                Was ich jedoch nach meinen neuesten Erkenntnissen nicht mit Bestimmtheit sagen kann ist, ob der SEIGL ging weil ich ihn störte, oder ob er sowieso gerade auf dem Nachhauseweg war, wie die anderen SEIGL auch...
                                Hier mal ein SEIGL beim missglückten Landgang...oder Nachhauseweg...





                                Nachtunruhe


                                Die Nacht war sternenklar und wir bekamen eine Menge Sterne zu sehen.
                                Der Mond ging inzwischen recht spät in der Nacht auf und so konnten wir noch eine Weile staunen.

                                In einen prallgefüllten Sternenhimmel zu schauen ist so unglaublich, das wisst Ihr bestimmt selbst...
                                Man kann gar nicht einschlafen, denn man staunt und staunt über so viele Sterne.
                                Es ist halt ein Wunder...
                                Deshalb schläft man ja auch nicht ein, denn man behält ja die Augen immer weiter offen.
                                Ein bisschen wie Zauberei ist das.

                                Ich sah eine Sternschnuppe und wünschte mir was Schönes...

                                Dann kam doch noch Wind in die Bucht und verwirbelte sich über unserem Lager.
                                Das war ein bisschen unheimlich, weil es sich so anfühlte als ob Etwas an meinem Schlafsack leicht zieht oder darüber streicht...
                                denn ob Ihr es glaubt oder nicht; ich hab ziemlich viel Fantasie.

                                Später lag ich nach längerer Zeit des Schlafens längere Zeit wach, aufgeweckt durch das Glucksen des Meeres unter mir in der Minimole, in der ein durch die Ebbe freigewordener Hohlraum das Meer zu Geräuschen animierte, die zuvor nicht möglich waren.
                                Ich lag sozusagen mit dem Ohr auf dem Verstärker.
                                Wenn man nachts ein neues Geräusch hört ist man sofort wach.
                                Ich hatte festgestellt, dass ich an den Plätzen wo ich mehr als eine Nacht schlief, in der zweiten Nacht viel tiefer ruhte, weil mein Unterbewusstsein die natürlichen, sich wiederholenden Geräusche abgespeichert hatte (also nicht nur SEIGL sind schlau, auch unser Unterbewusstsein).

                                Irgendwie dachte ich sinniger Weise über ein Gespräch zwischen Beyond und mir vom Vortag nach, wo es um die Gezeiten ging. Es ging darum dass zu manchen Zeiten der Tidenhub im Sechsstundentakt verläuft und in anderen wiederum nur im Zwölfstundenrhythmus.
                                Ich überlegte ob es mit den Mondphasen zusammenhing? Und ob deshalb nicht überall auf der Welt gleich war?
                                Denn Vollmond und Neumond usw. sind ja lokale Ereignisse und nicht weltweite.
                                Der Tidenhub allerdings schon, weltweit meine ich.
                                Schon spannend.

                                (Gern könnt Ihr Euch an meinen Überlegungen beteiligen, oder sogar mit Antworten antworten)

                                Ich dachte auch noch mehr über die SEIGL nach, wie sie eigentlich wachsen?
                                Biegen die sich von unten nach oben auf?
                                Sie haben doch ein festes Gehäuse, sie können doch nicht umziehen wie Einsiedlerkrebse, die mal eben ihr Schneckenhaus wechseln?
                                Wachsen die kleinen Kalkplatten mit?
                                Die kleinen SEIGL hatten doch viel weniger Stachel als die großen, also einfach nur vergrößern konnte es nicht sein. Wie kommen die neuen Stachel zwischen die alten? Wie schiebt der SEIGL die da rein?
                                Ach wenn die SEIGL doch nur reden könnten, aber dann bitte auf deutsch, kroatisch kann ich ja nicht.

                                Also musste ich mich gedulden bis jetzt, wo ich vor dem Rechner sitze und ins Netz kann. Dafür ist Zivilisation schon sehr toll.

                                (Ja so hatte ich mir das ungefähr vorgestellt.
                                Dass ich während des Berichtschreibens im Internet stöbern werde um Antworten zu finden, die ich vor Ort nicht bekommen konnte.
                                Sehr befriedigend und überaus spannend und unterhaltsam.
                                Die Rechnung ging also schon mal auf. Das mit der Geschichte in der Geschichte wiederum ist ein Experiment, von dem ich nicht viel im Voraus weiß, es ist sozusagen ein Mutant in diesem thread.
                                Aber so bleibt es für mich nicht nur Fleißarbeit, denn es ist schon anstrengend alles in dieser Manier zu schreiben, sondern ich überrasche mich selbst)
                                Zuletzt geändert von Suomalee; 01.03.2015, 06:37.
                                Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                • lina
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                                  • 12.07.2008
                                  • 43828
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                  Also wenn, dann sprechen die SEIGL auch italienisch, weil ich welche in Italien gesichtet habe. Eigentlich aber dachte ich bisher immer, sie würden sich auf mittelmeerisch unterhalten? Auf jeden Fall die mit den vielen Stacheln.

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                                  • Suomalee
                                    Erfahren
                                    • 15.10.2010
                                    • 233
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                    Mittelmeerisch als SEIGLamtssprache!

                                    Ein genialer Ansatz, gefällt mir sehr gut.

                                    Nicht die mit den Stacheln kommunizieren, sondern ja wohl irgendwie durch oder über ihre Stachel tun sie es miteinander, wenn man der Kristakllstrukturtherorie Glauben schenken darf...
                                    Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                      • 01.11.2004
                                      • 2099
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                      Hehe, sehr schöner Bericht

                                      Ich hatte mal beim Schlafen am Strand auf der Halbinsel Murter auch so ein träumerisches Erlebnis mit Mond und Wellengeräuschen und Nachdenken über Gezeiten, Einschlafen, wieder Aufwecken, sanft Entschlummern etc. usw. Endgültig aufgewacht bin ich dann, als das Wasser lustig zwischen meinen Zehen plätscherte Zum Glück war die Sonne dann tagsüber stark genug, meine Schlafdecke wieder zu trocknen

                                      Bitte, bitte weitermachen
                                      quien se apura, pierde el tiempo

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                                      • Suomalee
                                        Erfahren
                                        • 15.10.2010
                                        • 233
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                                        #20
                                        AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                        Om


                                        Der nächste Tag brach an und ich war seehundemüde.
                                        Ich hatte zwar viel gescheites Zeug gedacht und Naturstudien betrieben, war jedoch jetzt sehr unsportlich in der Gesamtverfassung.
                                        Sozusagen schlecht für die B-Note...

                                        Oder wie die Berliner hier sagen: Ich war fertig auf der Bereifung.

                                        Wir wollten schon seit Längerem einen Ruhetag einlegen, weil wir doch recht beansprucht durch die natürlichen Umstände der letzten Tage waren.
                                        Und immer erschien es uns besser noch eine Etappe weiter zu ziehen in der
                                        Hoffnung in ruhigere Gefilde zu gelangen.
                                        Also packten wir ein und brachen auf nach...mhm, ja so klar war das nicht.
                                        Seit Tagen überlegten wir in welcher Reihenfolge wir unsere Vorhaben umsetzen sollten...wegen der Bora jedoch stießen wir unsere Pläne täglich um und hangelten uns von Tag zu Tag.
                                        Was nützt es eine Überfahrt von über 10 Kilometern auf offener See zu veranschlagen wenn die Bora von hinten und der Mistral von vorne bläst?

                                        Eben.

                                        Aber eben auch nervig, weil wir uns nicht auf etwas Konkretes einstellen konnten.
                                        Hier half nur noch der Buddhismus.
                                        Damit hatte ich in jüngster Zeit auch Bekanntschaft gemacht, im engeren und weiteren Sinne.
                                        Also nicht anhaften und immer schön locker bleiben und nur betrachten...
                                        Betrachten tat ich doch eigentlich schon genug?
                                        So hielten wir es buddhistisch und fuhren aus der tiefen Bucht hinaus an die Front, das stürmische Meer...
                                        Das mit der Zuflucht kam später ganz von allein...

                                        Sobald wir aus dem Windschatten waren, schlugen die Wellen unruhig um uns herum und von einem vorausgesagten Ende der Bora hatte diese wohl selbst noch nichts gehört.

                                        Zunächst paddelten wir so gut es ging unter Land in Richtung Brac, das war die kürzeste Distanz zu einer größeren Landmasse.
                                        Ursprünglich wollten wir eine Querung nach Vis machen, eventuell von Solta direkt, so etwa 30 Kilometer und ein paar Gequetschte.
                                        Aber das war uns echt zu heftig bei der Witterung.

                                        Wir hätten auch nach Hvar paddeln können, aber dafür stand der Wind gerade sehr schlecht.
                                        Deshalb erst einmal die kürzeste offene Distanz hinüber nach Brac um dann unter Land eine Gelegenheit für eine Überfahrt nach Hvar abzupassen.

                                        Die Überfahrt reichte mir bereits, doch als wir an der Leeseite von Brac entlang paddelten fühlte ich mich wieder heimisch.
                                        Doch die Küste sah nicht gut aus für einen Lagerplatz und so kamen wir immer weiter nach südosten.

                                        Wir machten eine Bootspause weil wir nicht anlanden konnten und stärkten uns mit Nüssen und Ahoibrause.
                                        (Apropos Ahoibrause; ich bin schon per PN von einem guten Bekannten gefragt worden ob ich davon nicht ein wenig viel hatte, wenn ich wie weiter oben zitiert selbst nicht weiß wie es weitergeht.
                                        Doch das bezieht sich eher auf die Gestaltung des Textes und im Speziellen auf die Wellenkamm-geschichte.
                                        Aber ich kann nicht leugnen dass die Ahoibrause eine psychodudeldelische Wirkung hat)

                                        Die hatten wir dringend nötig, denn alles deutete aus eine Überfahrt nach Hvar hin.
                                        Dort hatte Beyond mehrere Lagerplätze ausfindig gemacht.
                                        Und was, wenn der Mistral am Nachmittag heftig bläst?

                                        Also los gings, rüber machen nach Hvar.
                                        Die Fahrt dauerte mehrere Stunden, ich werde die Kilometeranzahl noch nachtragen, wenn Beyond mir die genauen Angaben durchgibt.

                                        (Überhaupt kann ich es Euch nicht ersparen noch mal durch zu scrollen, ob vielleicht das eine oder andere Foto dazugekommen ist, oder der eine oder andere Satz. Aber meist betrifft das dann den vorherigen Beitrag)

                                        Wir kamen gut hinüber, die Wellen waren ungewohnt klein, vielleicht hatte die Bora jetzt doch mal den Wetterbericht gehört?

                                        Ungefähr einen halben Kilometer von der Küste entfernt änderte sich das jedoch schlagartig.
                                        Es frischte so heftig auf, sodass wir sehr froh waren schon so nah an Land zu sein.
                                        Überhaupt ist das so eine Sache mit den Überfahrten.
                                        Man ist sehr konzentriert dabei und zieht lange und stetig das Paddel durch als wäre man ein Uhrwerk, eine Maschine, jedenfalls kein Mensch...
                                        Vielleicht ist auch das ein Trick um sich nicht so ausgeliefert zu fühlen.
                                        So ein wenig Entspannung kommt, wenn die Hälfte, besser noch zweidrittel der Strecke bewältigt sind.
                                        Das ist ein wichtiger psychologischer Moment dabei.
                                        Obwohl man auch ganz nah vor der Küste absaufen kann (um es mit den geschmeidigen Worten eines lieben Vereinskameraden zu formulieren).

                                        Wir schlichen Kap um Kap voran auf der Suche nach einem Lagerplatz...

                                        Da kam eine exponiertere Stelle der Küstenlinie und wir bekamen den gesamten Westwind der offenen See ungeschützt und frontal ab.
                                        Der Nachmittagswind Mistral hatte wohl schlechte Träume gehabt und heulte unvermittelt auf.
                                        Jetzt mussten wir kämpfen um vorwärts zu kommen.
                                        Nicht lustig.
                                        Ums Kap herum schafften wir es mit Müh' und Not und Beyond blies zum Ausbooten in der nächsten Bucht, egal ob bewohnt oder sonst was.
                                        Wir hatten fertig.
                                        Wir nahmen Zuflucht.
                                        Mit heftigen Wellen von hinten wurden wir in die Bucht gedrückt, froh darüber dass diese nichts gegen die See da draußen war und landeten an einem sehr steilen Kiesstrand an.
                                        In der Bucht standen auf der linken Seite vom Wasser aus gesehen mehrere Häuser.
                                        Nachdem wir die Boote gesichert, also weit genug aus dem Wasser gehoben hatten, ging ich zu den Häusern, um uns anmelden und höflich fragen ob das Abwettern gestattet sei.
                                        War es.
                                        Die Menschen die wir dort vorfanden waren allesamt sehr nett und hilfsbereit und wir lebten friedlich und in Eintracht nebeneinander her...
                                        Der Wind, nein Sturm war so heftig...
                                        Und wir waren dessen so überdrüssig. Jeden Tag, fast jeden Tag Wind, heftigen Wind und Sturm...

                                        Ich fühlte mich wie ein Sieger an diesem Nachmittag, als wäre ich der See von der Schippe gesprungen.
                                        Ich hatte gewonnen und das Land erreicht.
                                        Ich wollte einen Anlandeschluck und dabei blieb es nicht.
                                        Der Sturm brüllte uns derart ins Gesicht, dass wir nur in der heißen Nachmittagssonne nicht frohren, sosehr kühlte er uns aus.

                                        Ich hatte spontan das Bedürfnis diesem Wind entgegen zu brüllen.
                                        Irgendwie enthemmte er mich. War er doch selbst entfesselt. Pure Naturgewalten und ich mitten drin.
                                        Ich schrie ihm meine Lieder entgegen, von irischen Untergrundkämpfern und anderen Helden.
                                        Irgendwie tat das gut, war befreiend oder entspannend.

                                        Ich fand außerdem, nein keinen SEIGL (ätsch) sondern ein Gebäude zum schlafen.
                                        Aber nicht darin, sondern darauf!
                                        Es war eine Zisterne, allerliebst, wie ein Aussichtstürmchen über die Bucht und gleichzeitig gewährte sie ein wenig Privatssphäre in diesem ungewohnt bewohnten Areal.


                                        Zu dem Foto fällt mir spontan ein: Ich sitz' auf meiner Zisterne...mit der Melodie eines St. Martin Liedes

                                        Es wurde Tage später in der Morgensonne gemacht. Leider kommt die Tiefe nicht gut heraus bei den Fotos von oben hinunter in die Bucht. Ähnlich wie wenn man eine Schlucht hinunter fotografiert, es ist einfach nicht räumlich genug. Könnt hier nachschauen.




                                        Zuletzt geändert von Suomalee; 27.08.2015, 14:29.
                                        Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                        • Suomalee
                                          Erfahren
                                          • 15.10.2010
                                          • 233
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                          So nun bin ich wieder wach.
                                          Es ist toll in meinem Bett zu schlafen, es ist toll einen Espresso statt eines Cowboykaffees zu trinken, es ist nicht toll wieder arbeiten zu gehen...
                                          Gestern an diesem kühlen Sommersonntag habe ich mich ausgequetscht und geschrieben, geschrieben, geschrieben...
                                          das was heftig und auch schön, eigentlich war ich nicht hier und nicht dort...
                                          sondern ganz absorbiert von meinen Eindrücken und Empfindungen.
                                          Das ist das Schöne am Berichtschreiben-wenn man sich die Zeit nehmen kann.
                                          Leider werde ich ab heute wieder arbeiten.
                                          Da nach den Schulferien auch meine Ausbildung wieder anläuft, habe ich mir fest vorgenommen diesen Bericht bis dahin fertig geschrieben zu haben.

                                          @ ckanadier:
                                          Ob Du es glaubst oder nicht, dass Dein Sohn eine Vorliebe für SEIGL hat, habe ich mir sofort gemerkt. Auf dem Trip habe ich öfter an ihn denken müssen. Sozusagen ist Lej ein bisschen Mitverursacher, dass ich so viel über die SEIGL schreibe. (Vielleicht weil es dann nicht so anonym ist und ich mich, wenn auch ohne konkrete Ansprache, auf Jemanden beziehe? Das fühlt sich halt doch persönlicher an) So konnte ich mir vorstellen dass den Bericht auf jeden Fall Einer gerne liest. Ich hoffe es regt ihn an und er erfährt noch etwas Neues?

                                          @ Robiwahn:
                                          Dann war das wohl ein ganz flacher Strand an dem Du geschlafen hast? Ist uns mal auf der Insel Molat passiert, ganz seichte Bucht ...und Stunden später bei Flut kam das Wasser über viele Meter ins Land. Wir mussten die Kajaks mehrfach umsetzen, damit sie auch wirklich sicher waren.
                                          Wenn wir anlanden ist das eines der ersten Dinge die wir abchecken. Anhand der dunklen Linie auf den Felsen über dem Wassersaum, oder des letzten vom Meer umgeräumten Strandguts lässt sich leicht erkennen bis wohin das Wasser bei Flut steigt.

                                          @ Lina
                                          weißt Du denn vielleicht wie die SEIGL wachsen?
                                          Mittelmäßig oder Mittelmehrisch?

                                          @ Beyond:
                                          SEIGL, nicht SEIGEL...jetzt habe ich so lange geübt mit Dir! Tzzz

                                          @xsamel:
                                          Danke für das Gedicht, nein ich kannte es nicht...
                                          (oh, das reimt sich auch)
                                          Habe ich Dich seziermäßig beruhigen können?



                                          Also Fortsetzung folgt, Ehrenwort

                                          liebe Grüße
                                          LEE
                                          Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                          • grenzenlos
                                            Dauerbesucher
                                            • 25.06.2013
                                            • 566
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                            Danke für den schönen Bericht!

                                            Wir waren vor vielen Jahren mit einem Faltboot in den Kornaten unterwegs. Spontan kam nun vieles an Eindrücken zurück.
                                            Freue mich schon auf die Fortsetzung.
                                            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                            Gruß, Wi grenzenlos

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                                            • elBarto
                                              Erfahren
                                              • 04.06.2010
                                              • 101
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                              Wir hätten AHOI-Brause mit auf die Schlei nehmen sollen, Lee!

                                              Habe Deinen Bericht haute nochmal von vorne an gelesen. Da kamen dann ja doch noch einige Sätze und Bilder seit gestern dazu.

                                              Bin gespannt wie es weitergeht!

                                              Gruß

                                              Matthias

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                                              • xsamel
                                                Erfahren
                                                • 07.08.2010
                                                • 448
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte von Wellenkamm

                                                Zitat von Suomalee Beitrag anzeigen

                                                @xsamel:

                                                Habe ich Dich seziermäßig beruhigen können?

                                                LEE

                                                Ja, auf jeden Fall (habe dir Grausamkeiten eh nicht zugetraut)! Mein Mandat als potentieller SEIGL-Anwalt habe ich deshalb schon zurückgeben
                                                "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

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                                                  Erfahren
                                                  • 15.10.2010
                                                  • 233
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                  @ elBarto:

                                                  Oh, das tut mir ja soo leid für Dich.
                                                  Versprochen, wir nehmen auf die nächste Tour Ahoi Brause mit.


                                                  @ Xsamel:

                                                  die SEIGL brauchen zum Glück sehr selten Anwälte.
                                                  Sieh mal hier:
                                                  Sie haben eine Gewerkschaft gegründet und sich formiert!




                                                  SEIGL ALLER MEERE VEREINIGT EUCH!
                                                  Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                                    Erfahren
                                                    • 07.08.2010
                                                    • 448
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                    OT: Hoffe es ist nicht zu OT

                                                    ...SEIGL's sind wirklich raffinierte, nicht nur gewerkschaftlich organisierte Viecher, ich habe nämlich auch beobachtet, dass manche sich tatsächlich als Kürbis tarnen und Ausflüge im Winter unternehmen...

                                                    .

                                                    "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

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                                                      • 09.11.2010
                                                      • 601
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                      Hallo Lee und an alle Seekajakherz-Leser,

                                                      meine Fleißaufgabe für Dich! Ich werde 100mal schreiben: Es heißt nicht SEIGEL, sondern SEIGL!

                                                      „Ahoi Brause“ ist ein neo-kulinarischer Genussartikel, den wir als Kinder in den 1950er Jahren schon von unserem Taschengeld (Ein Tütchen für 1 Pfennig; das waren noch Zeiten!) im Krämerladen erstanden haben, so wie das „Kracherl“, das bunt schillernde Gesöff, in dem dieses Brausepulver einfach gelöst worden ist. Das hat so schön geprickelt auf der Zunge, in der Hand und ... (Günter Grass und sein Roman „Die Blechtrommel“ lassen grüßen!).

                                                      Bei der nächsten Kajak-Tour im hohen Norden sollte man neben „Ahoi Brause“ unbedingt auch ein wenig „Hopfengold“ mitnehmen.



                                                      Bild 1: Wenn Ihr ein Fläschchen davon benötigt, kann ich gerne aushelfen. Das Elixier gibt es auch in 5-Liter-Kanistern. Das müsste eigentlich für eine längere Seekajaktour auch bei den „Nordländlern“ ausreichen – haben ja die Bewohner der Alpen und der Küste eine ähnliche Mentalität: gutmütig, bequem, sprechfaul und trinkfreudig.

                                                      Viele Grüße
                                                      Beyond

                                                      PS: Ich bin mit meiner Fleißaufgabe fertig: einmal den Text geschrieben, einmal die Speichertaste betätigt und neunundneunzigmal die Einfügetaste gedrückt – die EDV ist auch im tiefsten Niederbayern angekommen!

                                                      PPS: Heute geht’s auf's Hopfenfest: einen Steckerlfisch, eine Brez'n und ein paar Mass Bier, mit den „Alten Herren“ vom Judo und Bado.
                                                      Zuletzt geändert von Beyond; 16.07.2013, 16:47. Grund: Tippfehler verbessert

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                                                        • 15.10.2010
                                                        • 233
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                        Sie erinnerte sich an einen Reim der ungefähr so ging:
                                                        Drei, zwei, eins...keins.
                                                        Und eins, zwei, drei...ging die Reise von Walter und Lee weiter.
                                                        Walter hatte viel zu tun. In jeder Bucht all die Steine zu kontrollieren, zu ordnen und zu vermessen.
                                                        Lee hatte auch viel zu tun.
                                                        Es gab in diesem Jahr wirklich viele Seeigel, denen die Zähne geputzt werden mussten.
                                                        Kaum war sie an einem Strand angekommen und aus dem Boot gestiegen, schon lagen da die Seeigel und zeigten Lee ihre Zähne.
                                                        War etwa Zahnarzthelferin ihre Bestimmung?
                                                        Lee wurde ihrer Aufgaben ein wenig überdrüssig und insgeheim sah sie sich auch nach anderen Dingen um.
                                                        Das Zähneputzen konnte sie ja inzwischen im Schlaf...
                                                        Sie fand Gefallen an hübschen Wurzeln die von Wind und Welle geformt und von Salz und Sonne gebleicht waren.
                                                        Die zogen sie magisch an und deshalb hob sie die hübschen Hölzer auf.
                                                        Vielleicht war hier die Antwort verborgen?
                                                        Es waren stürmische Zeiten auf dem Meer und Walter und Lee hatten ordentlich zu tun um von der einen zur anderen Insel zu gelangen.
                                                        Oft kamen sie abends sehr müde vom Meer ans Land.
                                                        Einmal wurde ein Strohhut von den stürmischen Wellen an Land getragen, direkt vor Lees Boot. Da der Hut unversehrt, ja wie neu aussah nahm sie den Hut an sich, obwohl ein Strohhut in einem vollen Kajak nicht leicht zu transportieren war. Doch Lee hatte schon ganz andere Dinge in und auf ihrem Kajak transportiert...
                                                        Da sie fortan behütet war, verbrachte sie unter diesem so manche Stunde, dichtend oder eine sonderbare Flöte spielend, die Walter in seinen sieben Sachen mit sich führte.


                                                        Ein Gedicht von Lee unterm Hut:
                                                        Im Hut ist‘s gut
                                                        da ruht der Mut
                                                        drum tut man gut
                                                        ruht man im Hut



                                                        Wir richteten es uns auf der Zisterne sozusagen häuslich ein und verbrachten den restlichen Nachmittag damit Tagebuch und Gespräche führen.
                                                        So erfuhren wir von einem Bewohner der Bucht dass am folgenden Tag ein ebenso heftiger Wind angesagt war, wie er jetzt gerade blies.
                                                        Das war also kein schlechtgelaunter Mistral, sondern er hatte sich noch Verstärkung geholt...
                                                        Wir beratschlagten uns.
                                                        Morgen wollten wir die größte Überfahrt starten, nämlich von Hvar nach Vis.
                                                        Da kamen, je nach dem wo wir starteten und vor allem landen würden, locker 15 Kilometer offene See auf uns zu.
                                                        Bei so einem Sturmwind zwar denkbar aber nicht besonders gescheit.

                                                        Walter zauberte eine Weisheit aus seiner Seefahrererfahrungskiste:


                                                        Der frühe Vogel fängt den Wurm!


                                                        Ich habe nichts gegen frühe Vögel, doch morgens um 5:00Uhr aufstehen ist schon hart.
                                                        Ich bin um diese Uhrzeit einfach noch nicht ganz Mensch, irgendwie noch nicht richtig da.
                                                        Aber Walter hatte stichfeste Argumente so früh in See zu stechen.
                                                        Wer früh lospaddelt hat mehr Spielraum bis zum mittäglichen Windspiel.

                                                        Weil wir ja schon seit Tagen von windigen Gesellen begleitet wurden und uns die Zeitplanung dadurch immer mehr durcheinander kam und wir auch, mussten Entscheidungen getroffen und Herzen gefasst werden.

                                                        Also morgen frühfrüh auf und rüber nach Vis.

                                                        Da wurde von den heftigen Wellen ein Strohhut direkt an mein Kajak gespült.
                                                        Der war bestimmt Seglern bei dem Sturm abhanden gekommen.
                                                        Da er noch völlig heile war freundete ich mich mit ihm an.
                                                        Ich finde doch so gerne Sachen.

                                                        Die Wellen hatten ordentlich zugelegt und ich hätte an diesem steilen Kiesufer nicht mehr in mein Boot einsteigen und losfahren können.
                                                        Das ist schon merkwürdig wenn sich der Weg so drastisch verändert.
                                                        Das gibt es am Festland nur bei einem Erdbeben. Eben ist man noch über die überall befahrbare Wasserstraße angelandet und schon verändert der Wind dieselbe zu einer unpassierbaren Fläche.
                                                        Alle Wege abgeschnitten, sozusagen.
                                                        Wir kochten unser Abendessen auf unserem Zisternenbalkon in luftiger Höhe im doppelten Sinn und gingen müde und durch den Wind (auch im doppelten Sinn) früh schlafen.
                                                        Es wären viele Sterne zu sehen gewesen wenn wir unsere Augen hätten offen halten können, aber sie fielen uns einfach zu und wir in den Schlaf.

                                                        Ich erwachte vom Fauchen des Sturmkocher
                                                        (der seinem Namen alle Ehre machte und tatsächlich zum notwendigen Equipment gehört bei so einer Tour)...
                                                        Ich mach doch sonst das Wasser heiß?
                                                        Walter hatte Ernst gemacht und war schon frühfrüh auf den Beinen.
                                                        Das mit dem Kocher war seine subtile Art mich zu wecken ohne dafür verantwortlich gemacht zu werden.
                                                        Es war ja das Fauchen des Kochers.
                                                        Aber ich hatte schon durchschaut was er da im Schilde führte, ich bin zwar morgens frühfrüh noch nicht Mensch aber deshalb nicht auf den Kopf gefallen.
                                                        Also gut Walter, Du hast gewonnen, sagte ich mir und ihm und stand fröstelnd auf.
                                                        Selbst im so warmen Süden gibt es kurze Zeitspannen wo man mal frösteln kann.
                                                        Vor dem Sonnenaufgang geht das besonders gut.
                                                        Einen Cowboykaffee und ein Müsli mit Wasser angerührt, mehr geht eh nicht rein, und dann packten wir konzentriert unser sieben Sachen in die Kajaks.


                                                        Here we are in Hvar wie's war:
                                                        Morgens um 5:30 Uhr mit müden Meerschweinchenaugen...


                                                        Diesen Momenten des Zusammenpackens sind eine eigentümliche Stimmung zu eigen:

                                                        Es wird nicht dabei gesprochen und es umgibt einem eine gewisse Ernsthaftigkeit...
                                                        Man spürt wie wichtig diese Phase auf so einer Tour ist.
                                                        Ist alles gut verstaut und gesichert?
                                                        Die Lukendeckel gewissenhaft geschlossen?
                                                        Habe ich mein Hab und Gut beisammen?
                                                        Werden wir eine sichere Fahrt haben?
                                                        Wo werden wir am Abend sein?
                                                        Man gibt einen sicheren Ort auf, nicht wissend gegen was man ihn eintauscht...?

                                                        Los in die Boote, noch ist das Wasser ruhig, die Winde schlafen und die Sonne klettert noch hinter den Hängen den Himmel hinauf.

                                                        Ein schöner, früher Morgen auf dem Wasser, alles noch jungfräulich frisch, mit dem Charme eines schlafenden Kindes, noch sanft und lieblich, unschuldig und unwissend dass es Stürme überhaupt gibt.
                                                        Es ist schon eine sehr schöne Sache um diese Zeit unterwegs zu sein.
                                                        Das entschädigte mich für das Überwindenmüssen zuvor.
                                                        Wir haben das Meer noch mehr allein für uns.
                                                        Solange man sich sicher fühlt ist das prima.

                                                        Wir mussten noch eine ganze Menge Kilometer an der Küste entlang paddeln bis die Sicht frei wurde auf Sv. Klement, eine vorgelagerte Inselgruppe von Vhar.
                                                        Kleine Querung, zum Aufwärmen sozusagen, noch mal schnell Beine vertreten auf einen dieser Inselchen und dann wird’s ernst.



                                                        Raus auf die blaugrüngraue Fläche die sich vor uns kilometerweit ausbreitet...
                                                        Vis vor uns am Horizont in der Morgensonne schlummernd.
                                                        Jetzt gab es nur noch den gleichmäßigen Paddelschlag.
                                                        Das Eintauchen in dieses riesige, weiche Element.

                                                        Jetzt und jetzt und jetzt...

                                                        über Vis bildete sich ein kleines Knubbelwölkchen.
                                                        Wir beobachteten es und dachten uns Tiere und Geschichten aus.
                                                        Mal sah die Wolke aus wie ein junges Urmel, mal wie ein Küken dass eine Bauchlandung machte.
                                                        So kamen also die Seefahrergeschichten zustande.
                                                        Im blauen Einerlei wird jedes Detail übergroß und aufmerksam wahrgenommen.
                                                        Zuletzt geändert von Suomalee; 08.08.2013, 23:34.
                                                        Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                                          Erfahren
                                                          • 15.10.2010
                                                          • 233
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                          Ab und zu kam ein Segel- oder Motorboot in näherer oder weiterer Entfernung vorbei.
                                                          Das ist bei den Dimensionen sehr relativ.
                                                          Es kam auch die große Fähre von Splitt nach Vis vorbei, sehr weit weg und doch riesig groß.
                                                          Wir schauten ihr lange nach denn wo sie hinfuhr, da mussten wir ebenfalls hin, wenn auch Stunden später...
                                                          Doch wir hatten Glück mit dem Wind oder der Wind hatte Mitleid mit uns, das Wasser blieb ruhig und wir näherten uns unmerklich und doch stetig der Küste von Vis.


                                                          Vis wie's is


                                                          Wie Beyond es schon in seinen Reiseberichten beschrieben hat, beobachtet man die Küste sehr genau:
                                                          Wann kann man den Felsengürtel über der Wasserlinie erkennen?
                                                          Wann kann man die Brandung ausmachen?
                                                          Wann erkennt man die Fenster in den Häusern?

                                                          Häuser waren zunächst nicht zu sehen, denn der Ort Vis lag in eine tiefen, gekrümmten Bucht.
                                                          Zunächst sahen wir nur den Leuchtturm und das dazugehörige Gebäude auf einer vorgelagerten Inselfelsenspitze.

                                                          Ach, was für mich ein Kriterium ist, wenn ich mich dem Land nähere, das ist der Geruch.
                                                          Das Wasser riecht nach seidigem Nichts, frisch und klar.
                                                          Wenn das Land näher kommt wehen Wolken von würziger Wärme herüber.
                                                          Dann ist das Land nicht mehr weit (ungefähr einen halben bis Kilometer, je nach Windrichtung und -stärke)
                                                          Der Duft der Macchia.
                                                          Ich liebe ihn sehr.
                                                          Rosmarin und Salbei, zuweilen Lavendel und viele Zistrosen. Und Vieles was ich nicht kenne.
                                                          Eine ätherische Orgie sozusagen, jedenfalls für die Nase.

                                                          Endlich passierten wir die Buchteinfahrt und paddelten noch eine gute halbe Stunde ins Landesinnere.
                                                          Wir fuhren vorbei an Fischerbaracken und Yachthäfen, am örtlichen Badestrand und am Friedhof, der die Kirche säumend mit einer Mauer vom Wasser getrennt war.
                                                          Ein wenig lustig sah das aus, hier konnte man also um den Friedhof schwimmen.
                                                          Mir gefiel das Miteinander von Lebendigkeit und ewiger Ruhe.
                                                          Wir fanden einen Ausstieg zwischen den Häusern und machten unsere Boote dicht für einen Landgang.


                                                          Here it is, in Vis wie's is'

                                                          Lebensmittel und Wasser nachladen, sich einen Cappuccino und ein Eis gönnen hatte jetzt oberste Priorität.
                                                          Ach und natürlich noch schnell ein paar örtliche SEIGL eintopfen oder mitnehmen...
                                                          Wir ließen es uns gut gehen, genossen eine Pause in der touristischen Zivilisation, in der wir ein wenig außerirdisch wirkten, so salzverkrustet wie unsere Kleidung war.
                                                          Dann hieß es einen Lagerplatz finden und die müden Glieder ausstrecken.
                                                          Wir entschieden uns für die Nordseite, gegen den Uhrzeigersinn, und suchten die Küste nach etwas Brauchbarem ab. Wenig später fanden wir eine Bucht die zwei Häuser weiter hinten im Land stehen hatte.
                                                          Der Kiesstrand war eigentlich zu schmal, doch da gab es wieder mal eine Mole, damit war einer von uns schon mal versorgt.
                                                          Wir genossen die Nachmittagssonne, flickten Löcher in der Kleidung, machten Fotos und lagen rum.

                                                          Der Wind hatte ja seinen Einsatz bisher verpasst, doch jetzt erinnerte er sich wieder und versuchte sein Versäumnis mit grauen Wolken vom Westen her zu vertuschen.
                                                          Wir sahen uns das eine Weile mit an, dann entschied ich mich vorsichtshalber das Zelt aufzubauen.
                                                          Ich hatte keine Lust mitten in der Nacht damit herum zu hantieren wenn ich schon längst im Schlafmodus bin.

                                                          Doch unten in der Bucht war kein ebener Platz für ein Zelt.
                                                          Ich sah mich um.
                                                          Weiter oben lief ein kleiner Pfad oberhalb des Felsensaumes entlang...
                                                          Ich sah mich dort um. Sicher vor Wellen und geschützter vor Wind.



                                                          Kleine Plateaus gab es hier, wie für Zelte geschaffen.
                                                          Noch Fragen?
                                                          Zuletzt geändert von Suomalee; 08.08.2013, 23:43.
                                                          Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                                          • Suomalee
                                                            Erfahren
                                                            • 15.10.2010
                                                            • 233
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                            @ xsamel:

                                                            Die SEIGLette die Du uns hier unterjubelst ist ein japanischer SEIGL aus der Region Hokkaido.
                                                            Dort haben sie ihre Stacheln alle in eine Richtung getrimmt um immer schön freundlich zu wirken.
                                                            Man sollte sich jedoch nicht voreilig davon täuschen lassen.
                                                            So ist das halt mit den Asiaten, sie sind komplett anders gestrickt, oder gebaut.
                                                            Auch damit habe ich in letzter Zeit indirekt Bekanntschaft gemacht.
                                                            Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                                            • ckanadier

                                                              Dauerbesucher
                                                              • 24.02.2011
                                                              • 565
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                              @ckanadier:
                                                              Ob Du es glaubst oder nicht, dass Dein Sohn eine Vorliebe für SEIGL hat, habe ich mir sofort gemerkt. Auf dem Trip habe ich öfter an ihn denken müssen. Sozusagen ist Lej ein bisschen Mitverursacher, dass ich so viel über die SEIGL schreibe. (Vielleicht weil es dann nicht so anonym ist und ich mich, wenn auch ohne konkrete Ansprache, auf Jemanden beziehe? Das fühlt sich halt doch persönlicher an) So konnte ich mir vorstellen dass den Bericht auf jeden Fall Einer gerne liest. Ich hoffe es regt ihn an und er erfährt noch etwas Neues?


                                                              Moin Suomalee,

                                                              Lej liest mittlerweile deinen spannenden Bericht selber und wartet mit Ungeduld auf die Fortsetzungen eurer Abenteuer. Er fordert Antworten über deine ihm nicht immer verständlichen Gedankengänge von mir. Irische Untergrundkämpfer kosten Lej schon mal allein eine Minute des Buchstabierens und mich eine halbe Stunde Erklärung.
                                                              Deine Seeigelmeise teilt er leidenschaftlich und er erinnert mich regelmäßig an die Tauscherei.

                                                              LG Jürgen

                                                              PS.: habe den Bericht im www.open-canoe-journal.de verlinkt, denke er stößt da auch auf interessierte Leser
                                                              Zuletzt geändert von ckanadier; 17.07.2013, 00:24. Grund: Reparatur
                                                              http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

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                                                              • Griffon
                                                                Dauerbesucher
                                                                • 13.02.2012
                                                                • 579
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                nun geht der link!
                                                                Dieser Beitrag wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.

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                                                                • Suomalee
                                                                  Erfahren
                                                                  • 15.10.2010
                                                                  • 233
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                  Seeigelmeise?
                                                                  Ja können die auch fliegen?

                                                                  Also, irgendwann in diesem Leben, wobei Lej da wahrscheinlich noch am meisten Zeit davon haben wird, können wir uns ja mal zum Tauschen treffen.
                                                                  Versprochen.
                                                                  Ich halte meine Versprechen.
                                                                  Versprochen.
                                                                  Aber manchmal dauert es halt ein wenig.
                                                                  Versprochen.

                                                                  Eigentlich machen Erklärungen von Kinderfragen doch auch Spass, oder?
                                                                  Schließlich lernt man ja auch etwas dabei.
                                                                  Mir geht es jedenfalls so dass es anregend ist den kindlichen Standpunkt einzunehmen.
                                                                  Die Welt sozusagen durch Kinderaugen zu sehen.
                                                                  Kann man sich vorstellen bei mir, oder?

                                                                  Danke fürs Verlinken, ich werde mal reinschauen was das für ein Forum ist.
                                                                  Übrigens, da gibt es noch den ersten Bericht von vor zwei Jahren. Ist der schon verlinkt?
                                                                  Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                  Kommentar


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                                                                    Gerne im Forum
                                                                    • 04.11.2012
                                                                    • 75
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                    Herzlichen Dank für den guten Bericht. Habe ihn über Jürgens link gefunden.

                                                                    Gruß. C.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 15.10.2010
                                                                      • 233
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                      Da Lee fortan behütet war, verbrachte sie unter diesem so manche Stunde, dichtend oder eine sonderbare Flöte spielend, die Walter in seinen sieben Sachen mit sich führte.

                                                                      Doch es ereignete sich nichts was ihr Aufschluss gab. Also probierte sie es mit anderen Unternehmungen.
                                                                      Sie fragte Pflanzen, die irgendwie verdächtig nach Tarnung aussahen, wie diese zipfelmützigen Schmalzwerge.



                                                                      Doch die kicherten nur als sie Lee sahen, denn sie kam ihnen sonderbar und komisch vor.
                                                                      Nachts, wenn Lee in ihrem Schlafsack unter dem Sternenhimmel lag und eine Sternschnuppe sah, wünschte sie sich einen Hinweis, einen Wink (wenn‘s sein musste auch mit dem Zaunpfahl) zu erhalten.
                                                                      Doch der einzige Zaunpfahl der ihr begegnete war merkwürdig verbogen und ganz in seine eigene Geschichte eingesponnen.
                                                                      Seht selbst...



                                                                      Sie schaute in Schächte...



                                                                      und suchte in Höhlen...



                                                                      und schließlich stellte sie sich auf den Kopf...


                                                                      Zuletzt geändert von Suomalee; 02.08.2013, 07:58.
                                                                      Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
                                                                        • 24.02.2011
                                                                        • 565
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                        Danke Griffon,
                                                                        da hab ich geschlafen.

                                                                        LG Jürgen
                                                                        http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 15.10.2010
                                                                          • 233
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                          Mein Zelt war schnell aufgebaut.
                                                                          Etwas weiter hinten am Felsensaum standen Pinien in denen Hängematten aufgespannt waren.
                                                                          Da hatte es sich also Jemand sehr gemütlich gemacht.
                                                                          Nachdem wir unsere sieben Sachen die paar Meter heraufgeschafft hatten, begriffen wir wie schön es hier oben war!

                                                                          Sonst eher darauf fixiert möglichst nah am Wasser zu schlafen weil der Kleiderschrank, der Vorratsschrank und das Fahrzeug gleich zur Hand waren (das Boot ist eben alles in einem), kam es uns zwar komisch vor so Bootlos und bezeltet in 10 Meter Höhe über dem Meeresspiegel ein heimeliges Nestchen, obendrein ideal getarnt zu besitzen...
                                                                          Doch es war einfach ein wunderschöner Platz.

                                                                          Natürlich waren die Plätze die wir hatten meistens schön und es fällt immer ein klein bisschen schwer sie wieder aufzugeben nachdem man sie für sich erobert, eingerichtet und belebt hat, doch manchmal spürt man dass man ein wenig länger verweilen sollte um die Stimmung, die Natur und den Ausblick in sich auf zu nehmen.

                                                                          Was sind Fotos gegen tief erlebte Landschaftseindrücke?
                                                                          Fotos sind bestenfalls Notizen die den überwältigenden Eindruck den wir durch unsere Augen in uns aufnehmen erinnern.
                                                                          Deshalb mache ich manchmal, wenn es sehr schön ist gar keine Fotos mehr.
                                                                          Ich kann es nur erleben und mit Zeit auf mich wirken lassen.
                                                                          Einmal hinschauen...herumlaufen, etwas herum hantieren und nochmal hinschauen...
                                                                          ...einschlafen und aufwachen und es ist immer noch um mich herum...und weiter hinschauen.

                                                                          Wir beschlossen einen Ruhetag einzulegen wenn das Wetter sich weiter so verhielt wie es gerade den Anschein machte.
                                                                          Sich zuziehen und windig sein.
                                                                          Zwar hatten wir nach wie vor Bedenken wegen unseres Zeitplans, doch sollte wider Erwarten alles schlecht laufen, mussten wir halt direkt nach Hvar zurück paddeln ohne Vis umrundet zu haben.
                                                                          Oder wenn es noch blöder kam sogar mit der Fähre die Überfahrt bewältigen.

                                                                          Es wurde eine stürmische Nacht in der wir spät abends noch einmal unsere Boote tiefer ins Hinterland umsetzten damit sie uns nicht noch vom Meer fortgespült wurden.
                                                                          Es fühlt sich schon blöd an, wenn man schlafen möchte und Sorge hat wie hoch das Wasser wohl kommen wird?
                                                                          Sicher ist sicher.
                                                                          Wir schliefen ganz anders im Zelt. Eben windgeschützt und daher sehr erholsam.

                                                                          Hier ein potentieller Molenschlafplatz auf dem ich in beschriebener Nacht mehr als nass geworden wäre.



                                                                          Der neue Tag war etwas zugezogen zunächst und gab sich, als wüsste er selbst noch nicht wohin die Reise geht.
                                                                          Aber wir hatten Zeit, den ganzen Tag lang; sollte der doch sehen wer den längeren Atem hat.
                                                                          Am Kiesstrand fand ich morgens einige SEIGL, die über Nacht vom stürmischen Meer sozusagen ausgerissen wurden.
                                                                          Die habe ich schnell wieder eingetopft (es kam auch keiner von ihnen zurück)
                                                                          Ich fand ausgebleichte und sehr verschlungene Wurzeln.
                                                                          Die habe ich mitgenommen.

                                                                          Dann gab es nur noch Zeit.
                                                                          Nichts tun.
                                                                          Das Meer rauscht einschläfernd vor sich hin.
                                                                          Der Himmel und die Stimmung sind angenehm bewölkt.
                                                                          Mattes Wetter um sich treiben zu lassen.
                                                                          Hingeben...Hingabe...
                                                                          Wirken lassen...Aufnehmen...Annehmen...
                                                                          Es ist schön Kleidung auf der Haut zu spüren, es ist schön im Windschatten zu verweilen.
                                                                          Ohne die direkte Sonne können die Augen sich weit öffnen und die Gesichtszüge sich entspannen.
                                                                          Stürmischer Ruhetag!
                                                                          Wann wird der Kopf besser frei als wenn man zu Ruhe gezwungen wird?
                                                                          Nur Sinneseindrücke aufnehmen, Monotonie aushalten, Gleichklang...der Wellen und des Windes...
                                                                          Irgendwann denke ich nicht mehr; das Meeresrauschen hat Besitz von mir ergriffen und rauscht in mir.

                                                                          Wir ließen und treiben und lasen Hesse und bekamen Besuch von Amrei.
                                                                          Sie suchte eine Gelegenheit zum Schnorcheln und wir das Gespräch.
                                                                          Amrei blieb über Nacht bei uns und nutzte dazu eine der Hängematten.



                                                                          Wir hatten einen kurzweiligen Abend mit einem ebensolchem Essen in unserem erhöhten Separee mit weiter Sicht über das Meer. Die ganze Strecke die wir hergekommen waren hatten wir im Blick.
                                                                          Nachts mit dem Lichterschein von Split und Vodice am fernen Horizont verdeckt vom Inselrücken Solta.

                                                                          Dann kam ein neuer Tag, eine neue Etappe und neue Entscheidungen auf uns zu.
                                                                          In welcher Richtung sollen wir um die Insel paddeln?
                                                                          Wir entschieden uns weiter in Richtung Westen zu paddeln und die Nordseite der Insel zu umrunden.
                                                                          Trotz nach wie vor bewegter See schien es uns einen Versuch wert.
                                                                          Umdrehen konnten wir immer noch.
                                                                          Zuletzt geändert von Suomalee; 18.07.2013, 09:30.
                                                                          Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                          Kommentar


                                                                          • Suomalee
                                                                            Erfahren
                                                                            • 15.10.2010
                                                                            • 233
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                            Das Wasser kocht


                                                                            Erneut in See gestochen fühlten wir uns schnell wieder heimisch im Kajak.
                                                                            Schon ein Tag Abstand vom Paddeln entfremdet, kann ich Euch sagen.
                                                                            Das komfortable Zelt, nur festen Boden unter den Füssen und schon mutiert man zur Landratte.

                                                                            Noch war das Wasser in der großen Bucht recht moderat.
                                                                            Doch es kam wie es kommen musste:
                                                                            Wir mutierten ganz schnell wieder zu echten Wasserratten.
                                                                            Kaum hatten wir den Schutz der Bucht hinter uns gelassen, mussten wir der großen See ins Auge blicken und ihr „guten Tag“ sagen.
                                                                            Die hatte sich dafür extra in eine brodelnde Wassermasse verwandelt.
                                                                            Nein, das ist kein Seemannsgarn was ich hier spinne:
                                                                            Das Wasser kochte – nur etwas höher als im Kochtopf.
                                                                            Es sah eigentlich ähnlich aus wie Kabbelwasser oder Kreuzsee.
                                                                            Aber ich hatte solche Wellen noch nicht erlebt.
                                                                            Wir fuhren nicht so nah an der Küste als dass es die Wellen waren die erst an den Fels und dann wieder hinaus ins Meer geschickt werden.

                                                                            Es war wie in einer Computeranimation.
                                                                            Als ginge es einfach um ein schnelles Reaktionsspiel, kamen die Wellen von allen Seiten, völlig unberechenbar wo die nächste auftaucht und manchmal auch wie hoch sie noch wird.
                                                                            Man konnte sie nicht zuvor orten oder sich aufbauen sehen.
                                                                            Das alles hatte nicht mit Wind oder Windrichtung zu tun, der Horizont war auch keine grade Linie, sondern eher so ne Art EEG während eines epileptischen Anfalls.
                                                                            Nur etwas mehr in die Länge gezogen, aber dafür dreidimensional.
                                                                            Eben so als wenn Wasser kocht.
                                                                            Walter fuhr ungefähr zehn Meter neben mir, oft konnte ich ihn gar nicht sehen.
                                                                            Es war nicht gemütlich.
                                                                            Es war anstrengend.

                                                                            Kommando:
                                                                            Aaaaaalle Sinne an Deck, bitte und nicht vergessen den Käpt’n an den Mast zu binden.
                                                                            Also in solchen Momenten, die sich tatsächlich zu Stunden ausdehnen, hat man 100% Urlaub.
                                                                            Das totale Abschalten von allem was einem sonst noch so bewegt.

                                                                            Es gab Situationen da trafen zwei Wellen von zwei Seiten zusammen und mein Boot war obendrauf, dass es einem Aufzug glich, schlimmer jedoch war, wenn zwei Wellen gleichzeitig auseinanderstieben und ich mit Boot in die Tiefe fiel.
                                                                            Wozu gehen die Leute auf den Rummel?
                                                                            Das kann man doch viel billiger haben, dachte ich mir.

                                                                            Man ist nur noch Reaktionspiel. Und tatsächlich half es mir ein wenig mir einfach die Situation als Geschicklichkeitsspiel einzubilden.
                                                                            Oder anders, ich habe viel über mich und die Fahreigenschaften meines Bootes gelernt.
                                                                            Sehr nützlich also, wenn man wieder zu hause aus der Ferne mit sicherem Boden unter den Füßen zurückblickt...

                                                                            Wir umfuhren die Insel also gegen den Uhrzeigersinn im Norden Richtung Westen.
                                                                            Wir hätten jeden möglichen Schlafplatz sofort akzeptiert, aber es bot sich keiner an.
                                                                            Als die Westseite endlich erreicht war und wir sozusagen um die Ecke bogen, änderte sich die Wellenstruktur recht schnell und beruhigte sich auf ein geradezu sanftes Maß.
                                                                            Interessanter Weise war das Wasser jedoch merklich kühler!
                                                                            Da ich mit meinen Händen sowieso regelmäßig ins Wasser komme, spüre ich das sofort.
                                                                            Andere Strömung vermutlich.


                                                                            Geschichtsträchtiger Ort und andere Greueltaten


                                                                            Der obere Zipfel des Westens von Vis präsentierte sich uns mit Bunkerruinen aus den Zeiten Titos.
                                                                            Noch ein wenig weiter und wir kamen an einen ehemaligen Hafen aus derselben Ära.
                                                                            Es war die Bucht Barjosko.
                                                                            Hier sah es irgendwie nach Lagerplatz aus.
                                                                            Die Mole war zwar riesig, aber deshalb konnte man ja auch darauf schlafen.
                                                                            Anlanden und Umsehen...
                                                                            Müll, wie immer.
                                                                            Schuhe soweit das Auge reicht, ein oder zwei SEIGL selbstverständlich und Plastikflaschen neben Kieselsteinen versteht sich.



                                                                            Ein Weg führte von der Bucht den Hang hinauf zu einer Ruine und einer stattlichen Pinie davor.
                                                                            Ein schönes Plätzchen mit toller Aussicht.
                                                                            Dort machten wir Brotzeit im Schatten.



                                                                            Der Wind fing jetzt an zuzulegen und ein Katamaran legte an der Mole an.
                                                                            Nachdem er das Ankern nicht schaffte.
                                                                            An Bord acht Männer, johlend und trinkend, sich mit baden die Zeit vertreibend.
                                                                            Sie blieben ein zwei Stunden, dann hatten wir das gesamte Areal wieder für uns allein.
                                                                            Ich ging den Weg weiter den Hügel hinauf zu den Bunkeranlagen.
                                                                            Viel war nicht zu sehen, diese Bunkeranlagen waren hauptsächlich unterirdisch, lediglich die Eingänge befanden sich über der Erde.



                                                                            Von dieser Seite der Insel hatte man das ganze Meer offen vor sich und Eindringlinge waren gut auszumachen.
                                                                            Ein bisschen gruselig finde ich solche geschichtsträchtigen Plätze, wo sicherlich nicht nur Pärchen geschmust und Fuchs und Hase sich „gute Nacht“ wünschten.
                                                                            Wieder zurück zog es uns an den Strand, wo wir im Schatten dösten.
                                                                            Wir waren sehr müde, von der vormittäglichen Paddelei und dem immer währenden Wind.
                                                                            Leider nahm er derart zu, dass es unmöglich war auf der Mole zu schlafen, jedenfalls nicht ohne Zelt.
                                                                            Und das benutzten wir ja nur im Notfall.
                                                                            Also haben wir uns ein wenig weiter im Hinterland ein Plätzchen gesucht, eins wo man sicher wieder herrlich Sterne gucken konnte.
                                                                            Doch es nicht tat weil die Augen einfach brannten vor Müdigkeit...

                                                                            Ach habe ich es schon erwähnt?
                                                                            Es gab sehr viele Schmetterlinge auf den Inseln.
                                                                            Und ebenso viele Spinnen, die ihre Netze in schwindelerregender Höhe und so ziemlich überall gesponnen hatten.
                                                                            Blickte man irgendwo zwischen Zweigen oder Bäumen in den Himmel, hing ein dunkler Oschie im blauen Nichts.

                                                                            Diese Sorte Spinne hatte extrem dicke und feste Fäden im Programm und ich bin oft darin hängen geblieben auf meiner Suche nach Fotomotiven, Schlafplätzen oder Aussichtsplätzen.
                                                                            Klar hatten sie ihre Netze hoch im Himmel; die vielen Schmetterlinge waren bestimmt ihre Hauptnahrungsquelle.
                                                                            Bei einem Spaziergang, den ich mal ins Landesinnere unternahm, habe ich mir einen Ast mit üppiger Verzweigung zugelegt und wie ein Weib an der Klagemauer (oder so) mit diesem Zweig über meinem Kopf bis runter zu den Kniekehlen stereotyp auf- und abgewedelt (während ich bedächtig vorwärts schritt um nicht an den Dornengestrüpp hängen zu bleiben), weil ich mit ihren starken, klebrigen Fäden in meinen Haaren und im Gesicht nicht so gut voran kam.
                                                                            Sieht nicht nur bescheuert aus, fühlt sich auch so an.
                                                                            Bestimmt war den Weg schon lange Keiner mehr gegangen und ich bin jetzt mit dem schlechtesten Karma aller Zeiten ausgestattet, weil ich so viele Einnahmequellen von Einmannbetrieben zerstört habe.
                                                                            Mal sehen was mein buddhistischer Freund dazu sagt.
                                                                            Ehrlich ich hatte Mitgefühl, doch ich wollte in diesem Fall nicht anhaften.
                                                                            Vielleicht ist an dieser Stelle das Foto von der vergangenen Agave passend, die ich neben einer Bunkerruine ablichtete.
                                                                            Sozusagen als Sinnbild des stetigen Werden und Vergehens.
                                                                            Sollen die Spinnen sich ein Beispiel daran nehmen.



                                                                            Habe ich jetzt genug von meinen Greueltaten abgelenkt?

                                                                            Aber wo wir schon bei Greueltaten sind....

                                                                            Gestern Abend konnte ich nicht an diesem Bericht schreiben denn ich erwärmte alle meine SEIGL in Chlorreiniger!
                                                                            Es war sehr aufregend weil...wenn man sie zu lange darin baded sind sie irgendwann nicht mehr da.
                                                                            Ein Schwede, der zu einer Schwedin gehörte hatte mir das verraten und behauptete dass die SEIGL dabei ihre Farbe verändern!
                                                                            Ich kann das bestätigen.
                                                                            Jedenfalls die, die zuvor dunkel rot-braun waren sind jetzt hell mit hie und da rötlich bis lachsfarbenen Stellen.
                                                                            Die Grünen sind immer noch grün, nur etwas leuchtender und irgendwie sauberer.
                                                                            Zuletzt geändert von Suomalee; 18.08.2013, 19:00.
                                                                            Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 15.10.2010
                                                                              • 233
                                                                              • Privat


                                                                              #39
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                                                                              Komiza, die Südseite von Vis und die Möwen von Budikovac


                                                                              Wir schliefen ganz passabel auf unserem Plätzchen welches von Rosmarin umgeben war und einer Art mutiertem Heidekraut. Sagte jedenfalls mein botanischer Weitblick.
                                                                              In aller Beschaulichkeit haben wir den Lagerplatz nach einem kurzen Frühstück auf der großen Mole verlassen.
                                                                              Zunächst wollten wir erst mal shoppen gehen in Komiza, das um die Ecke liegen musste.
                                                                              So war es dann auch.
                                                                              Komiza ist beschaulich und hübsch, hat einen Segelhafen wie Vis-Stadt auch und ein paar Badegäste obendrein.


                                                                              Leute, schaut auf diese Stadt

                                                                              Wir besorgten Wasser und Lebensmittel, tranken unseren obligatorischen Cappuccino, aßen ein Pflichteis (ja auch im Urlaub sollte man auf Regelmäßigkeiten achten)
                                                                              und ich ergatterte im Tourismusbüro einen weiteren Stempel für mein Fahrtenbuch, nachdem ich zuvor in die örtliche Bank hineinspaziert bin, das Schild mit der kroatischen Schrift geflissentlich übersehend (au weia, jetzt hat Ckanadier wieder eine halbe Stunde Zeit seinem Sohn die deutsche Sprache zu erklären), mitten in den Geldabtransport hinein, um mich herum verdutzte Beamten, die sich in ihrer Autorität untergraben fühlten.
                                                                              Doch da ich nicht viel anhatte und mit Einkaufstüten behangen war, muss ich einen entwarnenden oder auch entwaffnenden Eindruck auf sie gemacht haben.
                                                                              Bleiben durfte ich allerdings nicht.

                                                                              Frisch beladen ging es weiter die Westküste entlang mit, oh Wunder, ruhigem Wasser.
                                                                              Endlich ein Tag mit gemütlicher Paddelei, wo das Auge lustvoll die Küste und Felsen auf- und abschweifen kann, sich ergötzend an Seeschwalben und Möwen, Nester und Löcher ausmachend und Höhlen erspähend.

                                                                              Endlich, Urlaub, Muße, sonst nichts.

                                                                              Bis wir an die Südküste gelangten.
                                                                              Die hatte zunächst beeindruckende Felsenbänder, die steil ins Meer abfielen. Höhlen gab es und sehr viel türkisblaues Wasser.
                                                                              Ein, zwei kleine aber tief eingeschnittene Buchten die wir besichtigten.
                                                                              Und warum auch immer, der Wind fing an zu blasen und steigerte sich stetig.
                                                                              Einerseits war es mir inzwischen egal, weil ich inzwischen eine gewisse Grundsicherheit mit meinem Boot besaß und erst mal eine ganze Reihe von Wellen, ob nun von hinten links oder vorne rechts mich kalt ließen.
                                                                              Andererseits hatte ich mich über die Entspannung gefreut und außerdem hätte ich nichts gegen ein baldiges Ende für den heutigen Tag, paddelmäßig meine ich, gehabt.
                                                                              Doch steil abfallende Felsenplatten sind nicht so der Übernachtungshit.

                                                                              Noch einmal kam eine sehr schöne Bucht mit vorgelagerter Schlucht und wir beschlossen dort Pause zu machen, den gekauften Börek zu verzehren und mit frischer Kraft dann die letzte Etappe für heute anzugehen.
                                                                              In der Bucht war die Hölle los, jedenfalls für uns Einsiedler, aber es gab auch eine kleine Wirtschaft und so konnte Walter zu seinem Börek auch ein Bier genießen.
                                                                              Ich nippte nur daran, ich musste ja noch fahren.
                                                                              Wir hielten einen Schwatz mit dem sympathischen Wirt, der uns fragte woher wir kämen und dem ich die ganze Tour von Vodice mit allen Inseln bis Vis herunter ratterte und der dann gespielt pikiert antwortete, ich müsse ihm nicht erklären wie man hier her kommt...?!

                                                                              Wir legten einen Turbostart hin, hinaus auf die See. Nicht weil wir so viel Publikum hatten, sondern weil der Wind inzwischen so zugelegt hatte und durch die dazwischenliegende Schlucht der Düseneffekt mehr als anschaulich war.
                                                                              Wir mussten also regelrecht Schwung holen um voran und in Fahrt, nee auf Fahrt zu kommen.
                                                                              Draußen an der Küste heftige Wellen von links hinten, inzwischen ein Kinderspiel für mich.

                                                                              Beyond hatte irgendwelche Lagerplätze von vor zehn Jahren vor seinem geistigen Auge, aber auch nur dort.
                                                                              Wir paddelten und paddelten und es kam kein Lagerplatz.
                                                                              Wenn eine Bucht auftauchte wusste er direkt zu sagen, dass sie nichts taugt, Orte in der Nähe oder andere Katastrophen in Form von Segelyachten uns zuvor gekommen waren.
                                                                              Er deutete an die Küstenlinie und machte mir weiß, das zwischen der vorletzten und der letzten Landzunge die ins Wasser abfiel, unser Schlafplatz mit Kaviarhäppchen und Schampus auf uns auf-wartete.

                                                                              Ich beobachtete daher diese Stelle genau.
                                                                              Wie Ihr wisst verschieben sich die Landmassen so allmählich und geben mehr und mehr den Blick frei für das zuvor Verborgene. Wir kamen näher und näher und die Bucht die sich auftat wurde immer gewaltiger und schließlich so gewaltig, dass ich einsehen musste, und nicht nur ich, dass es keine Bucht war, auch kein Schlafplatz, sondern die Ostseite von Vis mit einer kleinen Insel dahinter.
                                                                              Wir waren irgendwie an Allem vorbei gepaddelt.
                                                                              Ich bekam einen Lachanfall und war froh dass die Wellen von links hinten jetzt ziemlich genau von hinten kamen und uns flott weiterbrachten.
                                                                              Wir disponierten um und flogen zwischen Ostseite und kleinen Inselchen hindurch und versuchten es schließlich mit einer kleinen Insel namens Budikovac.
                                                                              Also wenn wir schon so weit gekommen waren, dann war dies hier ein guter Ausgangspunkt für die Überfahrt zurück nach Hvar.
                                                                              Vorausgesetzt der Wind...

                                                                              Der Platz war nicht besonders toll.
                                                                              Nicht dass er nicht Pittoreskes vorzuweisen gehabt hätte, aber das Auge ist auch nicht alles.
                                                                              Es lag auch nicht an den zwei Yachten, die wir in Kauf nehmen mussten (im Gegenteil, die spielten Abends echte Gitarre und sangen echte Lieder auf tschechisch dazu)
                                                                              Es lag am Geruch der Möwen, die hier alle wohnten. Genauer an dem Geruch ihrer Kacke.



                                                                              Da mussten wir jetzt irgendwie durch, durch diesen penetranten Geruch und durch die Nacht und durch den Wind...
                                                                              Dieser fegte mächtig zu uns in die Bucht hinein.
                                                                              Wenigstens für die Nase eine böige Erleichterung.
                                                                              Ich mochte nicht an Morgen und eine mögliche Überfahrt denken.
                                                                              Ich hatte Schiss, dass uns weit draußen, ab vom Schuss solch ein Wind überfallen könnte und ich keine spannenden oder lustigen Geschichten mehr schreiben würde.
                                                                              Wir machten die Peilung für die Überfahrt falls es am Morgen dunstig sein würde und merkten uns die Gradzahl auf dem Kompass.



                                                                              Wir beobachteten die Verfärbung des Himmel und hofften auf Abendrot und aßen dabei Abendbrot, gingen zu Bett und Beyond hatte die Plane aufgespannt damit wir etwas Windschatten hatten.
                                                                              Im Windschatten roch allerdings die Möwenkacke doller.
                                                                              Ich träumte schlecht in dieser Nacht.
                                                                              Von Möwen die mir die Augen ausstechen wollten und anderem Unsinn. Der Wind verursachte allerlei Geräusche, die mich wiederholt weckten und dabei stellte ich fest dass die Möwen auch in der Nacht ständig herum flogen und Laute von sich gaben. Vielleicht weil wir für sie Eindringlinge waren und sie sonst den Strand auch für sich hatten?
                                                                              Dabei fiel mir auf was für verschiedene Schreie sie von sich geben können. Von Lachen wie die Hühner bis zu einer Art Miauen war alles vertreten. Allerdings lachten sie oft wie die Hühner und am einem gewissen Zeitpunkt der Übermüdung fragte ich mich ob die Bezeichnung Meerhuhn nicht eigentlich treffender als Möwe sei?
                                                                              Schließlich gibt es ja auch Meerschweinchen und Seeigel, Seekühe, Seehasen und Seepferdchen?
                                                                              Ok, Seehuhn geht auch, aber Meerhuhn ist besser, dann kann man für sich auch „Ich-kann-nicht-Mehr-Huhn“ draus machen.
                                                                              Zuletzt geändert von Suomalee; 26.08.2013, 20:37.
                                                                              Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 15.10.2010
                                                                                • 233
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                Innere Tiefdruckgebiete und äußere Strömungen


                                                                                Doch der nächste Morgen kam mit viel Röte am Firmament...
                                                                                und ich war mal wieder Seehundemüde (ah, noch so ein Tierchen).

                                                                                Beyond machte doch tatsächlich Anstalten heute und zwar lieber jetzt als gleich hinüber zu den vorgelagerten Inseln, dem Pakleni-Archipel vor Hvar zu paddeln.
                                                                                Ich versuchte es hinauszuzögern in der Hoffnung es würde windig genug werden dies doch nicht zu tun, aber Beyond hatte es sich in den Kopf gesetzt.
                                                                                Also hop hop - zusammengepackt und in See gestochen.
                                                                                Noch war zu unserer Linken die Insel Vis und so konnten wir einige Kilometer unter Land fahren, zwischen kleinsten Inselchen hindurch, an kleinen Fischerbooten vorbei...bis wir endlich die äußere Spitze mit dem Leuchtturm hinter uns ließen und aufs offene Meer gelangten.
                                                                                Dann arbeiteten wir uns stetig über das große Wasser...

                                                                                Manchmal kann das Meer auch im ruhigen Zustand beunruhigend sehr unheimlich sein...
                                                                                Man hat diese Tiefe unter sich und es scheint, als ob alles Unbewusste sich darin spiegelt und ungefiltert aufsteigt.
                                                                                Zweifel, die man lieber nicht hegt, nehmen ungefragt Platz an Deck und man hat noch nicht mal die Hände frei um sie wegzuscheuchen.
                                                                                Da sitzen sie und schneiden Dir Grimassen, tanzen Dir auf und führen Dich an der Nase herum.
                                                                                Machen sich nichts aus Deinen Wünschen, Hoffnungen und Ängsten.
                                                                                Mehren sich ungefragt und in epischer Breite aus (oder meeren sich aus?)...
                                                                                ...machen Dich mürbe - und als würdest Du Dich nicht sowieso schon klein und unbedeutend auf diesem großen Wasser fühlen, verzerren sie diesen Eindruck auch noch zugunsten des Meeres...
                                                                                Goya hätte das bestimmt sehr eindrucksvoll malen können.

                                                                                Hatte ich erwähnt ich hätte zuvor schlecht geträumt und schlecht geschlafen?
                                                                                Das kommt nun dabei heraus.
                                                                                Nicht nur auf die äußere Witterung ist also vor größeren Unterfangen zu achten, auch die inneren Tiefs sollten bedacht sein...

                                                                                Sonst ging es zunächst gut mit der Überfahrt wenngleich wir der Strömung in die Quere kamen, je mehr wir uns des Pakleni-Archipels näherten.
                                                                                Wir hatten in beträchtlicher Nähe der Küste, ca. ein, zwei Kilometer vom Land entfernt, den Kurs geändert und wollten direkt diagonal zur äußersten rechten Spitze hin um es nicht so weit nach Hvar-Stadt zu haben.
                                                                                Dort sollte unsere nächste Station sein.
                                                                                Aber mit dem geänderten Kurs hatten wir die Strömung in gesteigerter Form gegen uns.
                                                                                Nach einiger Zeit sprach mich Beyond darauf an.
                                                                                Du, sagte er, ich beobachte diesen Felsenschatten schon eine ganze Weile, aber seit wir den Kurs geändert haben, kommen wir nicht an ihm vorbei: wir werden abgetrieben und paddeln auf der Stelle.
                                                                                Also wieder Kurs ändern, es nützt nämlich nichts sich zu verausgaben und nicht von der Stelle zu kommen.
                                                                                Wir wählten zunächst den alten Kurs und das zeitigte Erfolg, wenn auch langsam.
                                                                                Da wir jedoch insgesamt viel weiter links von der Insel waren, paddelten wir gleich ganz links und damit weit weg von Hvar-Stadt langsam, sehr langsam an die andere Spitze von Pakleni heran.

                                                                                Es war wie Kaugummi, das Wasser.
                                                                                Man gleitet nicht, man schiebt sich mühsam durch die Wassermassen.
                                                                                Wir waren wirklich sehr verausgabt nach dieser Überfahrt, wenn auch ausnahmsweise mal nicht vom Wind.

                                                                                Da wir da wo wir jetzt waren schon mal waren, war es ein Leichtes einen Rastplatz zu finden und erst mal etwas zu essen und zu verschnaufen.
                                                                                Ein wenig heldenhaft fühlten wir uns schon, diese Tor-tour geschafft zu haben.
                                                                                Wir cancelten den Plan in Hvar-Stadt einkaufen zu gehen und wollten nur noch einen Lagerplatz finden.

                                                                                Doch leider kam keiner, oder wir sahen keinen und letztlich landeten wir wieder in unserer Zisternenbucht, wo wir schon einmal Bleiberecht erworben hatten und richteten es uns auf der Zisterne wieder häuslich ein.


                                                                                hallo again, ich sag einfach hallo again...

                                                                                An diesem Nachmittag, nach einer nicht enden wollenden Paddelstrecke (kein Wunder, wenn die Strömung stark gegen einen ist), war mir schlecht.
                                                                                Vielleicht hatte es mit meinem Kreislauf zu tun, vielleicht war ich einfach überanstrengt; ich legte mich in den Schatten auf die Zisterne und döste fröstelnd vor mich hin

                                                                                Beyond versuchte mich abzulenken in dem er für mich SEIGL fand und sie mir schenkte.
                                                                                Das half insofern, als dass ich noch viele weitere SEIGL in dieser Bucht fand und...eine weitere von diesen wunderschönen perlmuttschimmernden Muscheln!
                                                                                Abends hatten wir dann mal einen schönen orangenen Sonnenuntergang über Solta.


                                                                                Die Bucht Sviracina auf Hvar mit Blick auf Solta


                                                                                Bunker mit Balkon


                                                                                Wieder hieß es Abschied nehmen von diesen nun schon vertrauteren Platz und für heute hatten wir uns wirklich nicht viel vorgenommen.
                                                                                Nur ein Stückchen weiter an Hvars Küste entlang, eine schöne Bucht entdecken und dort ausspannen.
                                                                                Das klappte diesmal hervorragend denn es gab auf dem kleinen nördlichen Teil der Insel gleich mehrere Möglichkeiten.
                                                                                Wir suchten uns eine Bucht aus neben einer großen Felsenwand, die steil ins Meer abfiel am Kap Kabal.
                                                                                Hier sah es interessant aus.
                                                                                Zwar war die Bucht mit sehr spitzen Steinen ausgestattet, als wären wir auf einem Bahndamm gelandet, aber wir ließen uns nicht davon abschrecken.



                                                                                Wir sahen uns um.
                                                                                Viel Unrat, viel Gestrüpp aber auch eine üppige Brombeerhecke in ihrer Blüte.


                                                                                Traditionelle Brombeerblüte auf Hvar

                                                                                Es war noch früh am Tag, wir hatten nur sieben oder acht Kilometer zurückgelegt und irgendwie lag etwas in der Luft.
                                                                                Ich lief herum...Prima, da war wieder eine Zisterne und unserer Schlafplatz gesichert.

                                                                                Kennt Ihr das Gefühl wenn man spürt beobachtet zu werden obwohl man niemanden sehen kann?
                                                                                So was ähnliches hatte ich und konnte es mir noch nicht erklären.
                                                                                Aber es hatte mit Menschen zu tun, deren Präsens man (noch) spürt.
                                                                                Wir stromerten ein wenig herum zum Auskundschaften und freuten uns über unsere vielversprechende Entdeckung.
                                                                                Ein Weg ging seitlich den Hang entlang vor zur großen Felsenwand, an der ich zuvor vom Wasser aus irgendwas wie Mauerwerk oder Beton ausgemacht hatte.
                                                                                Da zog es uns zuerst hin.
                                                                                Wir gingen den Weg hinauf an das Ende der Bucht. Es war wunderschön im Schatten zu wandeln.
                                                                                Die Pinien standen hier dicht und groß.
                                                                                Besonders schön fand ich das Farb(zusammen)spiel zwischen dem noch frischen Piniengrün und den türkis-blauen Nuancen des Meeres.
                                                                                Ich habe viele Fotos gemacht, doch es lässt sich nicht ablichten.
                                                                                Deshalb lieber kein Bild.
                                                                                Aber Ihr könnt Euch das so vorstellen:
                                                                                Eine sich reibende Harmonie in allen warmen und kalten Grüntönen, freundlich und fröhlich und manchmal fast schrill.

                                                                                Auf dem Weg fanden wir ein rotes Handtuch.
                                                                                Huch, wo kam das denn her?
                                                                                Hatte es der Wind einer Yacht von Deck, hoch in die Luft hierhergeweht?
                                                                                Wir hoben es auf und waren kurzerhand vor einem Bunkereingang gelandet.
                                                                                Das ging ja ganz schön dunkel tief in den Fels hinein.
                                                                                Es kamen zwei Durchbrüche zur Meerseite hin und wir fanden uns auf Beobachtungsständen wieder und überblickten von dort die gesamte Wasserfläche. Links Hvar nord, geradeaus Solta süd, rechts Brac südwest.
                                                                                Gigantisch, denn wir hatten ja eine gewisse Höhe.
                                                                                Aber wie das so ist auf Fotos bleibt so ein Eindruck nicht hängen.


                                                                                Hier ein Ausschnitt des Ausblicks bei Sonnenuntergang

                                                                                Der Stollen ging tief ins Innere des Felsen, wir hatten keine Lampe dabei und machten kehrt.
                                                                                Es zog uns ans helle Licht und es war ein im wahrsten Sinne erwärmendes Gefühl aus der Kühle des Felsens wieder ins Freie zu gelangen.
                                                                                Auf dem Rückweg fotografierte ich ausgiebig und Beyond ging schon mal vor zu unserem Lager.

                                                                                Mit einem mal spürte ich...ich drehte mich um und da kam Jemand hinter mir den Weg entlang!
                                                                                Kurzer Sprachabgleich, bis wir feststellten dass wir beide Dieselbe sprachen und dann stellte sich heraus, das der Mann (wir haben beide seinen Namen vergessen, tja, kann ja nicht Jeder so außergewöhnlich heißen wie Amrei), tatsächlich die Nacht zuvor auf der Zisterne geschlafen und seinen Rucksack noch unmittelbar dort im Gebüsch versteckt hatte.
                                                                                Ihm gehörte auch das Handtuch, dass er auf dem Weg zum Bunker verloren hatte.
                                                                                Wir verbrachten noch eine Weile zusammen, auf dem Weg im Schatten sitzend, erzählend und essend.
                                                                                Dann ging unserer Gast seiner Wege.

                                                                                Wir machten noch mehr Spaziergänge, auch zur anderen Seite der Bucht gab es einen kleinen Pfad, der wohl dazu diente sich von dort aus die Sonnenuntergänge anzusehen.


                                                                                Blick auf unseren Schlafplatz
                                                                                Zuletzt geändert von Suomalee; 16.08.2013, 10:56.
                                                                                Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Freak
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                                                                                  • 10870
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                                                                                  Zitat von Suomalee Beitrag anzeigen
                                                                                  ...


                                                                                  ...
                                                                                  Feiner Bericht, Lee. Sehe ich das richtig, dass der ältere Herr den Herrn Beständig auf seinen Knien hat?
                                                                                  Zuletzt geändert von Werner Hohn; 21.07.2013, 13:20.
                                                                                  .

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 15.10.2010
                                                                                    • 233
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                    Ja, das siehst Du richtig.

                                                                                    Der ältere Herr, der aus einem anderen thread bekannt ist, hat den Beständig auf den Knien.
                                                                                    Er hat ihn viel benutzt und überhaupt waren wir bestens informiert über die Lokalitäten.
                                                                                    Wahnsinn, was Beyond alles in seinem Kontainerfrachtschiff mitgeführt hat.

                                                                                    Lieben Gruß
                                                                                    Lee
                                                                                    Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                      • 09.11.2010
                                                                                      • 601
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                      Hallo Werner (Werner Hohn),

                                                                                      der ältere Herr fühlt sich eigentlich noch wie 49 und das schon seit 16 Jahren! Aber Du hast recht – jedes Jahr wird man immer mehr daran erinnert, dass der Zahn der Zeit an einem nagt. Dennoch hoffe ich, noch ein paar Jährchen in einem Seekajak sitzen zu können. Allerdings vermute ich, dass die Distanzen immer kleiner werden, die ich zurücklegen werde.

                                                                                      Als ich vor 11 Jahren meine Seekajaktouren in Dalmatien begonnen hatte, begleitete mich der Hafen- und Ankerplatz-Atlas von Karl-H. Beständig, 15. Auflage, Ausgabe 2002/03.

                                                                                      Auf unserer ersten gemeinsamen Dalmatientour 2011 hatten Suomalee und ich die 24. Auflage, Ausgabe 2011/12 verwendet, die auch heuer wieder als Grundlage diente.

                                                                                      Es sind nicht nur viele Häfen und Buchten darin beschrieben, sondern der „Beständig“ enthält auch eine Menge von Informationen über Wetter, Winde, Strömungen und sonstige interessante Details.

                                                                                      In der Regel kopiere ich die entsprechenden Seiten und vermerke darin dann meine persönlichen Angaben, wie z. B. mögliche Übernachtungsplätze, die ich über Google Earth ausgekundschaftet habe, die geplante Tour, Alternativrouten, Entfernungen und Kurszahlen, Einkaufsmöglichkeiten aus anderen Informationen usw.

                                                                                      Während der Fahrt zeichnen ich dann in Farbe die tatsächlich gepaddelte Strecke, die Rast- und Lagerplätze ein, um eine Gedächtnisstütze für die Nachbearbeitung zu erhalten.

                                                                                      Natürlich ist auch die Originalausgabe des „Beständig“ mit auf Tour. Du hast sie ja auf dem Photo sehr gut erkannt!

                                                                                      Viele Grüße
                                                                                      Beyond

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Freak
                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                        • 05.08.2005
                                                                                        • 10870
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                        'n Abend Beyond,

                                                                                        mein letzter Beständig ist aus dem Jahr 2003. Nur deshalb habe ich das Heft erkannt. Meiner ist zwar noch nicht farbig, doch die Skizzen sind unverkennbar.
                                                                                        Zuletzt geändert von Werner Hohn; 21.07.2013, 21:23. Grund: Das kann'se ma' sehn, der alte Mann hat sich selbst vergessen.
                                                                                        .

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 15.10.2010
                                                                                          • 233
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                          Da wir es noch früh am Tag hatten, konnten wir ordentlich Pause machen.
                                                                                          Die Fläche der Zisterne lag seit dem frühen Nachmittag im Schatten und wir hatten somit den vollen Komfort.
                                                                                          Wir machten viele Fotos und auch Hesse kam zum Einsatz an diesem schönen Platz.

                                                                                          Abends kamen Leute vorbei um zu baden, die Bunkeranlagen zu besichtigen oder den Sonnenuntergang zu betrachten.
                                                                                          Wir gingen auch noch mal auf eins der Beobachtungsplateaus, um uns die sinkende Sonne anzusehen.
                                                                                          Danach liefen wir noch ein wenig tiefer in den Stollen.
                                                                                          Aber trotz Taschenlampe fanden wir es nicht lange reizvoll und kehrten um.
                                                                                          Im allerletzten Hauch von Dämmerung traten wir aus dem Bunker heraus und an diesem Abend hatten wir endlich die Gelegenheit ausgiebig Sterne zu betrachten, weil wir nicht zu müde waren.
                                                                                          Wir lernten gleich ein paar neue Sternbilder dazu.


                                                                                          Seemannsgarn aus Sechserwellen


                                                                                          Früh wachten wir am nächsten Morgen auf und blickten in gerötete Federwolken die sich über den gesamten Himmel zogen.
                                                                                          Und obwohl es hier so schön war trieb es uns weiter.
                                                                                          Vielleicht war es die Sorge dass es noch eine größere Wasserstrecke gab die wir zu meistern hatten und die Bewölkung eher schlechteres Wetter ankündigte.

                                                                                          Es war mild und ruhig das Wasser und nicht viel los um diese Zeit.
                                                                                          Wir kamen vor zur Felsenwand, die majestätisch als Abschluss der Insel an dieser äußersten Stelle im Meer lagerte.
                                                                                          Ich habe mich oft umgedreht und noch einmal zurückgeblickt auf diese schöne Formation.
                                                                                          Wie eine Festung, kein Wunder beherbergt sie einen Bunker.
                                                                                          Dann bat ich Beyond nicht in der direkten Distanz hinüber nach Brac zu fahren, sondern diagonal vor zur Westspitze.
                                                                                          Die Distanzen waren überschaubar und ich wollte die große freie Fläche noch einmal genießen.
                                                                                          Die Weite einatmen und mich ausdehnen in ihr.
                                                                                          Bezauberndes Morgenlicht, wunderschöne Pastellfarben von hellsilber bis hellblaugrau...
                                                                                          Stellenweise sehr glattes Wasser indem sich in der Tiefe das Sonnenlicht bricht.
                                                                                          Es wurde wärmer.
                                                                                          Es wurde drückend.
                                                                                          Und es dauerte noch lange bis wir endlich die Spitze von Brac erreichten und uns bis zu ihrer nächsten Stadt, Milna, durchgepaddelt hatten.
                                                                                          Wir fanden einen guten Platz für die Boote, gleich bei einem Restaurant-Hotel, ich zog mich landfein um und wir gingen einkaufen.
                                                                                          Der Weg führt und durch eine Fischfabrik und anderes Kleingewerbe, dann wurde es offizieller.
                                                                                          Ein hübsches Städtchen erwartete uns in sengender Hitze.
                                                                                          Nach den Erledigungen liefen wir noch einen Schlenker durch die Gassen in zweiter und dritter Reihe.

                                                                                          Zurück bei den Booten gingen wir in dem Restaurant essen und duschen und einige Kleider von Salzwasser befreien!
                                                                                          Ein absoluter Luxus.
                                                                                          Hier hatte ich dann auch mal mittags zum Essen ein Bierchen und war reichlich knülle.
                                                                                          Doch unser Plan war ja gleich die nächste Bucht unser eigen zu nennen, also wir hatten es nicht mehr weit, dachten wir.
                                                                                          Und darauf sollte man sich nicht verlassen.
                                                                                          Beim Zusammenpacken begannen wir ein anregendes Gespräch mit einem schwedischen Paar.
                                                                                          Hier erfuhr ich dass man die SEIGL-Gehäuse bleichen kann.
                                                                                          Ich schenkte der Frau auch gleich zwei Schöne und wir stachen erneut in See...

                                                                                          Kaum weiter draußen schlug Beyond vor, ob wir nicht gleich zu unserer Stelle auf Solta fahren sollten?
                                                                                          Frei nach dem Motto: was man hat, das hat man.
                                                                                          Ich war gutmütig und obwohl ich eher Lust auf einen neuen Lagerplatz gehabt hätte, (ich sehe immer gern Neues und entdecke es für mich) willigte ich ein.
                                                                                          Also auf nach Veli Travna.
                                                                                          Aber wie es im echten Leben so ist...auf nichts ist Verlass im Sinne, als dass es sich nicht ändern könnte.
                                                                                          Nun müsst Ihr Euch das so vorstellen.
                                                                                          Wir sind zwischen den zwei Inseln Solta und Brac.
                                                                                          Ja ja, der Düseneffekt, doch der war noch zu vernachlässigen.
                                                                                          Über Split und anderen Teilen des Festlandes gab es bereits ein üppiges Wetterleuchten!
                                                                                          Und von daher wurde die See zunehmend unruhiger, je weiter wir vor die Südseite von Solta kamen.

                                                                                          Wir hatten heftigsten Gegenwind und die Wellen nahmen rasch an Höhe zu.
                                                                                          Wiedermal schlichen wir uns Kap um Kap, möglichst im Windschatten voran.
                                                                                          Wobei der Windschatten mehr Wind als Schatten war.
                                                                                          Doch um die Kaps selbst gab es keinen Schutz, da mussten wir durch oder rein, wie mans nimmt.
                                                                                          Hier ging es richtig zur Sache.
                                                                                          So nah an den Felsen vorbei zu schleichen und heftig von den Wellen hin und her und auf und ab bewegt zu werden ist schon spektakulär.
                                                                                          Fast meint man die nächste Welle schubst einen an dem Felsen, schon ist man im Sog des Rücklauf und bleibt einigermaßen in der gleichen Distanz.
                                                                                          Aber weiß mans?
                                                                                          Beyond meinte später es seien Sechserwellen gewesen.
                                                                                          Wir hatten also noch mal Abenteuer und Aktion pur und zogen heldenhaft in die uns bereits bekannte Bucht.
                                                                                          Weiter wären wir auch nicht mehr gekommen.
                                                                                          Die See tobte da draußen!

                                                                                          Eine Yacht ankerte schon im Innern der Bucht als wir unser Domizil in Besitz nahmen.
                                                                                          Es machte jetzt aber doch Spaß so vertraut mit der Umgebung zu sein und sich schon zuhause zu fühlen.
                                                                                          Beyond hatte, für den Fall eines heftigen Unwetters, als Ausweichmöglichkeit die Bauruine als Schlafplatz in Erwägung gezogen.
                                                                                          Dort gab es eine große Terrasse in Beton gegossen mit einer ebenso großen Überdachung.
                                                                                          Wir machten es uns vorerst wieder auf der Minimole gemütlich und begannen mit einem Abendbrot.

                                                                                          Zwei der Bootsleute kamen zum Strand, zwei Geschwister oder ein junges Paar.
                                                                                          Sie kamen zu uns und boten uns zwei Bier an und fragten, ob wir etwas zu essen bräuchten?
                                                                                          Also das war schon rührend...oder sahen wir so heruntergekommen aus?
                                                                                          Nun, wie dem auch sei; die Beiden kamen aus Tschechien und laut ihrer Aussage segelten sie tatsächlich anstatt nur den Motor zu benutzen.
                                                                                          Wir hielten noch einen kleinen Schwatz, bedankten uns für das Bier (es war gekühlt wohlgemerkt) und dann gingen die zwei ihrer Wege.
                                                                                          Nachdem wir den Effekt des Bieres durch Hopfengold noch verlängert hatten, zogen wir in der Dämmerung gleich auf die Terrasse.
                                                                                          Etwas ungewohnt nah an fremden Eigentum zwar, aber ich hoffe die Besitzer würden uns das verzeihen.
                                                                                          Und so kam die Nacht und das Gewitter und der Regen blieben zum Glück aus.





                                                                                          Ein Dörfchen für uns und Matratzenhorchdienst auf der Mole



                                                                                          Anderntags wollten wir die Südseite entlang paddeln und dort in einer der Buchten noch mal lagern.
                                                                                          Ach, was war die See schön ruhig!
                                                                                          Und die Südküste ganz bezaubernd anzusehen.
                                                                                          Es einer der seltenen Genüsse auf dieser Tour, paddel-entspannungstechnisch gesehen.
                                                                                          Eine imposante Felsenformation lag in weiter Ferne vor uns:
                                                                                          Wie ein Kastell mit riesigem Tor wirkten die Felsen auf uns.



                                                                                          einmal so und einmal so



                                                                                          Wir hatten Zeit und gute Laune und fuhren in einige Buchten hinein um zu sehen was an ihrem Ende sei.
                                                                                          Da war ein zu kleiner Kiesstrand für uns beide, ein kleines bewohntes Örtchen von einer Handvoll Häuser oder eine Handvoll Yachten mit gut zwölf Leuten pro Boot an Deck und einmal war es auch ein Häuschenwirrwar, das zwar unbewohnt doch nicht unbelebt schien.
                                                                                          Hier gab es auch eine große Mole...



                                                                                          Letztlich entschieden wir uns hierfür und erkundeten das Fleckchen.

                                                                                          Zuletzt geändert von Suomalee; 16.08.2013, 16:57.
                                                                                          Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            • 15.10.2010
                                                                                            • 233
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                                                                                            Und schließlich stellte sie sich auf den Kopf....
                                                                                            bis der Groschen gefallen war:
                                                                                            "Alles braucht seine Zeit!" schoß es ihr durch den Kopf.
                                                                                            Sie erinnerte sich an eine Weihnachtsbeleuchtung an einem Haus in Komiza auf der Insel Vis.
                                                                                            Sie hing da mitten im Sommer.
                                                                                            Aber sie leuchtete nicht nur weil sie am Haus hing.
                                                                                            Dazu musste es erst Winter werden...und dazu musste man warten.


                                                                                            Erleichtert stellte sie sich wieder richtig herum und putzte weiter Seeigelzähne oder topfte sie wieder ein.
                                                                                            Einfach warten, dann warten und wenn das nicht half noch mal warten.
                                                                                            Das klang nach einem guten Plan.
                                                                                            Eines Tages kamen Lee und Herr Walter in ein kleines Dorf.
                                                                                            Es hatte etwas Verwunschenes, so schnuckelig war es zwischen die Hänge gepresst.
                                                                                            Niemand war dort, nicht mal Seeigel.
                                                                                            Lee und Walter schauten sich um.
                                                                                            Hier wurde gearbeitet, denn es gab viel Holz, Bretter und Baumaterial.
                                                                                            Bei ihrem letzten Landgang hatte Lee noch schnell ein Seeigelchen in ihre Tasche gesteckt, das war nun leider einfach fort.
                                                                                            Verloren oder spazieren gegangen.
                                                                                            Deshalb suchte sie die Wege und Winkel noch einmal gründlich ab um es wieder zu finden.
                                                                                            Öfters ging sie an einem Bretterhaufen vorbei, aber auch dort war kein Seeigelchen zu sehen.
                                                                                            Doch der Bretterhaufen zog sie immer wieder an...und mit einem Mal stach ihr ein langes Stück Holz in die Augen.
                                                                                            Natürlich nicht im wörtlichen Sinne und nein, es war auch kein Zaunpfahl, einfach ein merkwürdig geformtes Brett.
                                                                                            Ja was oder wer bist Du denn? fragte sich Lee.

                                                                                            Sie zog es unter den anderen Hölzern heraus und hatte ein aufregendes Gefühl.
                                                                                            Das Brett sprach zu ihr: „Putze mich, benutze mich“.
                                                                                            ?
                                                                                            Da legte Lee das Holz auf’s Wasser, denn es konnte ja schwimmen, nahm ihre Zahnbürste (also die von den Seeigeln) und putzte das Holz.
                                                                                            Dann legte sie es auf die Mole und lies es trocknen.




                                                                                            Also „Putze mich“...ist einfach, dachte Lee, aber “benutze mich“...wozu?
                                                                                            Und wie sie das Holz so betrachtete kam ihr in den Sinn dass es aussah wie ein großer stumpfer Kamm.
                                                                                            Einer der schon oft und lange zum Kämmen gebraucht wurde.
                                                                                            Einer der etwas Großes kämmen konnte, denn Haare waren damit beim besten Willen nicht zu kämmen.
                                                                                            Warum waren die Abstände zwischen den Zinken so groß?
                                                                                            Warum war der Kamm so groß?
                                                                                            Anderstags band sie den Kamm, wie sie das Holz bei sich nannte, hinten auf ihr Boot und nahm es mit auf ihre Reise.


                                                                                            Es war unglaublich anregend in diesem kleinen Örtchen zu sein.
                                                                                            Als ob jeder Winkel eine Geschichte erzählte.
                                                                                            Es gab einige kleine Steinhäuschen, manche intakt und wieder aufgebaut und andere halb eingestürzt und ohne Dach.
                                                                                            Sie zogen sich ins Landesinnere, zwischen kleinen Hügelchen und großen Pinien.
                                                                                            Kinderspielzeug lag herum und Eselsäpfel.
                                                                                            Zwei Boote lagen gleich am Anfang der Bucht und ein großer Haufen Müll war zusammengetragen worden.
                                                                                            Durch die Häuschen verlief ein Weg ins Landesinnere, wer weiß wohin?

                                                                                            Es machte richtig Spass alle Winkel zu erforschen.
                                                                                            Wir hatten so viele Möglichkeiten unser Lager zu errichten, daß wir Verschiedenes ausprobierten.
                                                                                            Zunächst aßen wir ein zweites Frühstück, gleich vorne am Strand, auf einer langen Holzbohle sitzend.
                                                                                            Unser Hauptquartier für den heißen Nachmittag war auf einer Terrasse, vor einem der kleinen Häuschen im Schatten von großen Sträuchern.
                                                                                            Dort tranken wir Kaffee und aßen, wie sehr oft, Waffeln dazu.
                                                                                            Anschließend dösten wir dort auf unseren Matten, führten Buch und beobachteten fleißige Ameisen, die meine Matte irgendwann in ganzer Breite okkupierten.
                                                                                            Später, als es in der Sonne angenehm war, saßen wir vorne auf der Mole und lasen eine sehr abgedrehte Geschichte von Hesse.
                                                                                            Wir kochten auch dort und dann entschieden wir uns auch dort zu schlafen.
                                                                                            Man könnte sagen, es war so ne Art Probewohnen; überall mal hinein schlüpfen, die Perspektive von Anderen einnehmen und seh-fühlen wie die Welt aus dieser Perspektive aussieht.



                                                                                            Hier war es übrigens, wo ich die Spinnen gestört habe, bei meiner Erkundung ins Landesinnere.
                                                                                            Ich hatte gehofft der Weg würde mich auf einem Höhenzug bringen und vielleicht könnte ich dort einen schönen Ausblick erhalten.
                                                                                            Also bin ich losmarschiert, wedelnd und bedächtigen Schrittes, der Dornen wegen und bin bestimmt eine Stunde ins Landesinnere gegangen ohne irgendwo hin zu gelangen.
                                                                                            Es war ein schmaler Pfad, so zugewachsen und zugesponnen, dass ich den Eindruck hatte, hier sei schon lange Niemand mehr des Weges gekommen.
                                                                                            Ich war daher der Meinung, dass die Menschen die in dem Örtchen was zu schaffen hatten, wohl über den Seeweg kommen würden.
                                                                                            Irgendwann gab ich auf und bin umgekehrt.
                                                                                            Obwohl ich mich aus dem Tal empor gelaufen hatte, konnte ich keinen Blick nach irgendwo erheischen, so zugewuchert und bewaldet war die Umgebung.
                                                                                            Zurück ging es dann ein wenig schneller, da ich alle Spinnen schon abgeräumt hatte und ungefähr wusste wo ich mich vor den Dornen hüten muss.

                                                                                            Wieder zurück bemerkte ich in den Stapeln von Altholz ein eigenartiges Brett, dass mich faszinierte.
                                                                                            Es regte meine Fantasie und meinen inneren Innenausstatter an und ich legte es zur Inspiration neben uns auf die Mole.
                                                                                            Genau genommen habe ich es zuvor geschruppt mit meiner SEIGL-Zahnbürste.
                                                                                            Wenn ich so etwas wie jenes Holz finde, möchte ich erst mal Hand anlegen und mich damit beschäftigen.
                                                                                            Ich möchte es spüren und untersuchen und es mir dabei ein wenig zu Eigen machen.
                                                                                            Dann anschauen...und dann entscheide ich ob ich es auch mein Eigen nennen möchte.
                                                                                            Eine Bucht zuvor hatte ich Ähnliches getan und aus einem Brett viele verrostete Nägel ohne richtiges Werkzeug gezogen.
                                                                                            Auch da hatte ich das Brett geschrubbt und zum Trocknen aufgestellt um die tatsächliche Farbe zu sehen.
                                                                                            Hin und her und drumherum überlegt habe ich und es dann nicht mitgenommen.
                                                                                            Manchmal bereue ich es nachher. Aber dieses Risiko gehört eben dazu.
                                                                                            Doch wenn ich etwas mitnehme, freue ich mich meist sehr lange darüber.

                                                                                            Als ich in meinem Schlafsack lag, bemerkte ich dass es unter meinem Ohr viel Hohlraum geben musste. Die See verbrachte ihre Zeit damit ein bisschen mit Ebbe und Flut zu spielen und ich verbrachte meine Zeit damit jede Menge unheimliche Geräusche zu hören.
                                                                                            Saugen und Röcheln, Glucksen und Blasen.
                                                                                            Ich konnte mir sogar Schreie einbilden.
                                                                                            Also es wurde daher wieder eine Nacht in der ich nicht so viel schlief.



                                                                                            Ich sah das Örtchen schemenhaft vor mir liegen und hatte Fantasien, was es wohl alles erlebt hatte in und vor allem vor den letzten 20 Jahren?
                                                                                            Warum war es verlassen?
                                                                                            Hatten hier die „falschen“ Menschen zur "falschen" Zeit gewohnt?
                                                                                            Wurden sie gegangen?
                                                                                            Sind welche umgekommen?
                                                                                            Wer hat sich ihrer Häuser bemächtigt?
                                                                                            Kann man damit glücklich werden, wenn man sich einfach genommen hat?
                                                                                            (Tut mir leid, Ckanadier)
                                                                                            So fantasievoll und niedlich dieser Ort tagsüber auf mich wirkte, so bedrückend und unheimlich war er für mich nachts.

                                                                                            Am nächsten morgen bekamen wir Besuch von einem Esel, einem Hund und einem älteren Herrn.
                                                                                            Von wegen alles über die Wasserstrasse!
                                                                                            Wie lange ist der Mann marschiert und ob er wohl gemerkt hat, dass es wenig Spinnennetze ab auf seinem Gang?



                                                                                            Wir redeten spärlich und freundlich miteinander und da wir sowieso schon fast beim Aufbruch waren, störten wir den Mann nicht wesentlich bei seiner Arbeit eins der beiden Boote Instand zu setzten.
                                                                                            Zuletzt geändert von Suomalee; 01.08.2013, 22:05.
                                                                                            Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • Suomalee
                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 15.10.2010
                                                                                              • 233
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
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                                                                                              Felsenband mit Badewannen


                                                                                              Der Rest der Südküste von Solta war heute noch zu paddeln und dann roch es schon etwas nach Ende einer Abenteuerreise und nach nachhause fahren.
                                                                                              Aber zuerst hatten wir ein sehr schönes Stück Küste vor uns und genossen in vollen Zügen das ruhige Wasser und die imposanten Felsen.
                                                                                              Am westlichen Ende der Insel gab es noch mal einen größeren Ort in dem wir unser inzwischen ritualisiertes Prozedere abhalten wollten: Einkaufen, Cappuccino trinken und ein Eis essen.
                                                                                              Der Ort Maslinica war nicht besonders einladend, obwohl es ein Schloss und einen Park gab.
                                                                                              Gerade waren Bauarbeiter damit beschäftigt eine Riesenmole fertigzustellen.
                                                                                              Irgendwie wirkte das Schloss jedoch überrestauriet und die Mole überdimensionalisiert, was dem kleinen Ort den Charme nahm und eher abstoßend als anziehend wirkte.
                                                                                              Wir kamen trotzdem zu unserem leckeren Eis in der wahrscheinlich einzigen normalen Kneipe im Ort und sahen zu, dass wir wieder schnell Wasser gewannen...

                                                                                              Nun ging es zwischen kleinen Inselchen hindurch wo wir zu Beginn unserer Tour mächtig mit Düseneffekten und Surfereien zu tun hatten.
                                                                                              Diesmal war alles ruhig, nur war es inzwischen unglaublich heiß und drückend.
                                                                                              Wir bemerkten hier auch eine Strömung, die uns eher hinderte dahin zu gelangen wohin wir wollten, nämlich an die Küste von Veli Drvenik.
                                                                                              Mit einigem Ausprobieren schafften es dann doch aus dem Strömungskanal herauszufinden und da es hinter der Insel nach Gewitter aussah, fuhren wir mit dem neuen Kurs schnurstracks auf eine kleine Öffnung im Felsensaum von Veli Drvenik zu, die uns die Möglichkeit zum Anlanden gab.
                                                                                              Ganz abrupt war unsere Etappe für heute beendet.


                                                                                              Foto von zwei Tage später in der Morgensonne beim Aufbruch

                                                                                              Hier am Kap Starica war die Insel leicht konkav gekrümmt und wir an einer exponierten Stelle im Meer, begrenzt von Solta und einigen kleinen Inselchen wie Orud und Stipanka.
                                                                                              Hinter uns erhoben sich Steinmauern, teils unversehrt, die sich wie die Felsen die Küste entlang zogen. Früher muss es dort wohl Olivenbäume gegeben haben, die so vor dem Wind geschützt wurden. Das Gelände hinter den Mauern war unwegsam und uninteressant.
                                                                                              Vor den Mauern zum Meer hin lag viel Schwemmholz und Treibgut. Dann erstreckte sich ein Band mit groben Kiesstrand hin zu den sehr speziell ausgewaschenen Felsen, die das Meer einerseits abhielten und andererseits beruhigten, sodass es hübsche Badestellen, eigentlich Badewannen, einige auch Seeigelfrei gab.



                                                                                              und



                                                                                              Unsere Welt bestand also aus einem schmalen Band Festland und viel Wasser.
                                                                                              Das Gewitter hielt sich vornehm zurück und erledigte seinen Job über dem Festland.
                                                                                              Wir machten Brotzeit und gingen auf Streifzug an der Küste entlang.
                                                                                              Es gab so viele schön verwaschene, ausgebleichte Brettchen und Bretter, dass sogar Beyond Einem nicht widerstehen konnte und fortan auch bebrettert war.
                                                                                              Ich wiederum erlag einer hellblauen Holzkassettenfüllung, der ich eine Funktion in meinem Schlafzimmer geben wollte.
                                                                                              SEIGL waren hier keine zu finden, aber eine große Kaurimuschel von 3cm Länge und auch andere große Schnecken, die ich als Mitbringsel einsteckte.
                                                                                              So ging der Tag zur Neige und abends beschlossen wir hier noch einen Pausentag zu verbringen.
                                                                                              Die Weite hier und all das viele Treibgut hatten gesiegt und uns in Bann gezogen.
                                                                                              Anderntags erwacht, wusste ich dass es auch ein Abschiedstag werden wird.
                                                                                              Es ist einfach ein Gefühl und es muss nicht zwangsläufig der letzte Tag sein.
                                                                                              Manchmal ist es auch der Tag, an dem noch alles nach Urlaub riecht...
                                                                                              Es ist nicht das tatsächliche Ende, es ist eine Stimmung...

                                                                                              Und dieser Tag wurde unglaublich heiß.
                                                                                              Wieder streunten wir die Küste entlang, vertieften unsere Eindrücke im beiläufigen Vorübergehen, hoben viele gestrandete Dinge auf, ließen unsere Fantasie damit spielen und verwarfen diese, im doppelten Sinne.
                                                                                              Auch fand ich ganz in der Nähe unseres Lagers eine unglaublich schöne große Feder.
                                                                                              Sie lag den Tag zuvor noch nicht dort, also hatten wir in der Nacht Besuch gehabt von einem großen Eulenvogel, denn das konnte ich eindeutig zuordnen.
                                                                                              Sie passte gerade gut ins Hesse-Buch, das uns den Nachmittag im Schatten hinter den Mauern unter kleinen Wacholderbüschen liegend versüßte. Allerdings regte sich dort kein Lüftchen.
                                                                                              Später spannte Beyond die Plane über einem Felsenplateau direkt am Meer auf, damit wir nicht nur Schatten sondern auch ein wenig Wind hatten um nicht zu überhitzen.
                                                                                              Die folgende Nacht konnte ich tiefer schlafen, da ich schon an die Geräusche hier gewohnt war.



                                                                                              Ein neuer Morgen mit einem buntem Sonnenaufgang begrüßte uns.



                                                                                              Anderstags band sie den Kamm, wie sie das Holz bei sich nannte, hinten auf ihr Boot und nahm es mit auf ihre Reise.
                                                                                              Als sie wieder einmal weit draußen auf See fuhren und die Winde ihr Spiel trieben, schlugen die Wellenkämme besonders hoch.
                                                                                              Und dann fiel der Groschen noch einmal!

                                                                                              Lee wusste nun was für einen Kamm sie mit sich führte:
                                                                                              Einen Wellenkamm!
                                                                                              Sie band das Holz vom Deck los und strich damit über die Wasseroberfläche. Und tatsächlich wurden die Wellen von dem Holz gebändigt, so wie man Haare bändigt indem man sie kämmt.
                                                                                              Ah, das ist also Dein Geheimnis, dachte sich Lee.
                                                                                              Und wie sie so mit dem Kamm über die Wellen strich und diese besänftigte, spürte sie, dass ihr das Freude machte!
                                                                                              Lee, die vom Wind abgewandte Seite machte sich um sie und in ihr breit...
                                                                                              Von da an dauerte es nicht mehr lange bis Lee auch entdeckte, dass sie gefunden was sie gesucht hatte.


                                                                                              Zuletzt geändert von Suomalee; 19.08.2013, 07:25.
                                                                                              Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • Suomalee
                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 15.10.2010
                                                                                                • 233
                                                                                                • Privat


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                                                                                                Nun kam ein Stück Strecke die uns bekannt war und doch war sie anders.
                                                                                                Sonne, milde Wellen und eine andere Perspektive machten die Fahrt von Veli Drvenik am Festland entlang bis Rogonica zu einer angenehmen Passage, bei der ich die Küste auch anschauen konnte.
                                                                                                Da wir auf dem Hinweg in Primosten Halt gemacht hatten schlug ich Beyond vor diesmal in Rogonica einkaufen zu gehen.
                                                                                                An und für sich ist der Ort, besser seine Altstadt schön und interessant gelegen; auf einer kleinen Insel in einer großen Bucht, mit einer Brücke zum Festland verbunden.
                                                                                                Aber es gibt einen sehr großen Segelhafen dort und Einiges an Pauschaltourismus, der dem Ort das beraubte was er ursprünglich sicher hatte:
                                                                                                Flair.
                                                                                                Doch zunächst hatten wir richtig Hunger.
                                                                                                Unser Frühstück war zu klein ausgefallen und nach etlichen Kilometern Paddeln wollten wir Kalorien.
                                                                                                Gleich in das erste Restaurant fielen wir ein.
                                                                                                Zwei Cappuccino und eine Kreuzung zwischen Donauwelle und Tiramisu brachten unseren Zuckerhaushalt wieder in Lot.
                                                                                                Diesmal ging ich alleine einkaufen und Beyond hütete die Boote und pflegte darüber hinaus auch seinen Flüssigkeitshaushalt.

                                                                                                Doch leider war Rogonica sozusagen das touristische Downlight der Reise und ich sah zu, möglichst schnell meine Besorgungen zu erledigen und schon waren wir wieder auf dem Wasser, zwischen etlichen Yachten hindurch und an einem an für sich schönen Badestrand mit Pinienwald im Hintergrund vorbei...

                                                                                                Die Natur hatte uns wieder, naja fast, denn in den letzten zwei Wochen war die Saison angelaufen und in Nähe des Festlandes häuften sich die Urlauber.
                                                                                                Beyond und ich waren inzwischen schon wieder auf der Suche nach einem Lagerplatz und waren unschlüssig, wohin die Reise gehen würde.
                                                                                                Vielleicht sollten wir einfach mal an einem öffentlichen Strand bleiben und in der Dämmerung unser Nachtlager aufbauen?
                                                                                                Dann könnten wir abends richtig Essen gehen...
                                                                                                Doch es kam anders: Eine große Bucht, kurz vor Primosten zog uns an und tatsächlich fanden wir ein akzeptables Plätzchen in ihrer Seite: Kiesstrand, tief genug zum Lagern und Bewuchs im Hintergrund und die drei Menschen darauf, brachen gerade auf zum Abmarsch.
                                                                                                Was will man mehr?

                                                                                                Wir okkupierten den Platz und bauten bald die Plane auf, da die Büsche es nicht zuließen sich darunter zu legen.
                                                                                                So nah an größeren Orten zu sein und so einen hübschen Strand zu erheischen verwunderte uns.
                                                                                                Zwar kamen noch ein Radfahrer und eine Familie zu Besuch und abends eine kleine Gruppe von Einheimischen, die ein wenig badeten und sich austauschten, aber in Anbetracht des Monats war es doch sehr moderat. Es führte ein Feldweg die Küste entlang, einmal tiefer in die Bucht hinein in eine vorgelagerte Marina von Primosten, und zur anderen Seite der Küste folgend bis vor zu einem Leuchtturm.
                                                                                                Dieser Weg zog mich an und ich unternahm nachdem die Hitze etwas nachgelassen hatte einen Spaziergang.
                                                                                                Hier wuchs wilder Salbei und Mohn, Skabiosen und Rosmarin und eine Art Wiesenschaumkraut und Allerlei was ich nicht kenne.
                                                                                                Ich pflückte ein paar Zweige Salbei zum Mitnehmen.



                                                                                                Es war ein Weg wie in einem Bilderbuch, immer wieder in kleine Buchten führend, die im hintersten Winkel über den Felsensaum begehbar waren und eine Bademöglichkeit boten. Das musste ich natürlich auch nutzen.
                                                                                                Ab und zu kamen Jogger vorbei und auch Jugendliche die baden wollten.
                                                                                                Ich habe diesen Ausflug an Land sehr genossen und versucht jeden Augenblick tief einzuatmen.



                                                                                                Ich lief diesen Weg fast bis vor zum Leuchtturm, der die Einfahrt in die nächste Bucht markiert und Primosten beherbergt.
                                                                                                Als ich zurück kam hatte Beyond sich bereits Sorgen gemacht, es war wohl doch länger geworden als ich es wahrgenommen hatte.
                                                                                                In der Nacht plagten uns die Mücken erstaunlich heftig. Sicher hing es mit dem Wetterleuchten in der Ferne zusammen.
                                                                                                Die Hitze des Tages erzeugte Gewitterstimmung und die Plagegeister machten ihrem Namen alle Ehre.
                                                                                                Ich träumte heftig und erwachte davon...oder war es von Stimmen?
                                                                                                Ich hörte Stimmen ( etwas ausgelassen) und sah alsbald mehrere Lichtkegel die den Küstenhang in diffuses Licht tauchten.
                                                                                                Ich weckte Beyond.
                                                                                                Wir orteten eine Gruppe von 6 oder 7 angetrunkenen Männern die den Weg entlang liefen, geradezu in unsere Bucht. Ehrlich gesagt erschrecke ich mich in solchen Momenten erst einmal, denn ich weiß ja nicht welche Gesinnung oder Verfassung so ein nächtlicher Besuch hat?
                                                                                                Sie johlten herum und leuchteten unsere Plane an...mein Herz klopfte wie wild und ich hoffte dass dieser Kelch an uns vorüber ging...und tatsächlich torkelten sie hinter uns den Weg aus der Bucht wieder heraus...
                                                                                                Gott sei Dank, mir fiel ein Stein vom Herzen.
                                                                                                Ich lag noch eine ganze Weile mit Herzklopfen wach und überlegte ob die Rasselbande auch wieder zurückkommen würde, oder ob dies ihr Heimweg gewesen ist? Es ist natürlich fraglich ob Betrunkene eine Plane als Schlafplatz erkennen, wenn sie im Dunkeln ohne Vorkenntnis eine solche anleuchten. Jedenfalls schlief ich erst Stunden später wieder ein und hatte weitere wilde Träume.



                                                                                                Wiedersehen und auf Wiedersehen



                                                                                                Und weiter gings am andern Morgen, die Küste entlang, wo ich Tags zuvor so gern spazieren ging.
                                                                                                Nun sah ich alles vom Wasser aus und schwups am Leuchtturm vorbei nach Primosten hinein:
                                                                                                Wir wollten einmal richtig frühstücken gehen.
                                                                                                Nach einem gehaltvollen Frühstück mit Ei und Speck schaute ich mir noch die allerliebste Altstadt von Primosten an; mit gemauertem Stadttor und kleinen Gassen und französischem Charme.

                                                                                                Da es noch früh am Tag war beschlossen wir die kleine Insel Mali Krebela anzusteuern und dieses Plätzchen als letzte Station von dem endgültigen Ausbooten ein zweites Mal zu nutzen.
                                                                                                Noch einmal das türkisene Wasser genießen, noch einmal im Hochbett unter Pinien schlafen, noch einmal ein Gang um die Insel, noch einmal einen SEIGL finden (ein anderes Exemplar, da es auf der Unterseite Einkerbungen hat), noch einen Sonnenuntergang über dem Meer sehen und noch einmal so richtig von den Mücken gestochen werden...

                                                                                                Ein letztes SEIGLmonument:


                                                                                                Alles Weitere ist schnell erzählt.
                                                                                                Wir booteten in Srima aus, konnten unsere sieben Sachen und alle Fundstücke schnell verpacken, fanden einen Campingplatz auf dem wir das Salzwasser abspülen und uns umziehen konnten und gingen in Vodice, was übrigens „kleines Wässerchen“ heißt, so richtig Fisch essen.
                                                                                                Goldbrasse gabs.
                                                                                                Auf Bratkartoffeln und Mangold.
                                                                                                Noch ein letztes leckeres Eis und schon waren wir oben auf dem Velebitgebirge und wandten uns dem Landesinneren zu.
                                                                                                Da der Schlafplatz auf der Hinreise so einfach zu finden war, hinter dem Friedhof links, schlugen wir dort erneut das Zelt auf, tranken kroatisches Bier und beobachteten die Glühwürmchen beim Schwärmen...

                                                                                                So, das wars, wenn ich jetzt zurückdenke an diesen Abenteuerurlaub, kann ich mich durch das Schreiben des Reiseberichts noch viel detaillierter erinnern.
                                                                                                Ich hoffe es hat Euch Spass gemacht ihn zu lesen.



                                                                                                Hier anbei noch Beyonds Streckenangaben.

                                                                                                Statistik der Paddeltour 2013

                                                                                                Dalmatien-Rundfahrt vom 22.06.2013 bis zum 10.07.2013
                                                                                                von Vodice/Srima zur Insel Vis und wieder zurück

                                                                                                Gesamturlaub: 25 Tage
                                                                                                Hinreise von Berlin über Mainburg nach Srima: 3 Tage
                                                                                                Rückreise von Srima über Mainburg nach Berlin: 3 Tage
                                                                                                Paddeltage: 16 Tage
                                                                                                Ruhetage: 3 Tage
                                                                                                gepaddelte Gesamtstrecke nach GOOGLE EARTH: 344,1 km
                                                                                                Toleranz durch Abdrift, Umfahrten, Kursberichtigung usw. geschätzt: + 10 %
                                                                                                effektive Gesamtstrecke: 344,1 x 1,1 = ca. 379 km
                                                                                                Etmal nach GOOGLE EARTH: 344,1 km / 16 Tage = 21,5 km/Tag
                                                                                                Etmal geschätzt: 379 km / 16 Tage = 23,7 km/Tag

                                                                                                22.06.2013 - Etmal: 16,6 km – gepaddelte Strecke gesamt: 16,6 km
                                                                                                - Eingebootet am Strand von Srima
                                                                                                Nord: 43 grd, 44 min, 39,0 sec – Ost: 15 grd, 48 min, 10,2 sec
                                                                                                Lager: Insel Mala Krbela, Südwestküste
                                                                                                (über den Steinplatten unter Pinien auf Gras - offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 39 min, 33,3 sec – Ost: 15 grd, 54 min, 10,4 sec

                                                                                                23.06.2013 - Ruhetag – gepaddelte Strecke gesamt: 16,6 km
                                                                                                Lager: Insel Mala Krbela, Südwestküste
                                                                                                (über den Steinplatten unter Pinien auf Gras - offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 39 min, 33,3 sec – Ost: 15 grd, 54 min, 10,4 sec

                                                                                                24.06.2013 - Etmal: 32,1 km – gepaddelte Strecke gesamt: 48,7 km
                                                                                                Lager: Insel Mali Drvenik, Nordwestküste
                                                                                                (Kiesstrand unterm Tarp)
                                                                                                Nord: 43 grd, 27 min, 01,9 sec – Ost: 16 grd, 03 min, 38,3 sec

                                                                                                25.06.2013 - Etmal: 20,9 km – gepaddelte Strecke gesamt: 69,6 km
                                                                                                Lager: Insel Solta, Nordwestküste, östlich der Bucht Krusica
                                                                                                (Kiesstrand unterm Tarp)
                                                                                                Nord: 43 grd, 24 min, 35,0 sec – Ost: 16 grd, 16 min, 13,0 sec

                                                                                                26.06.2013 - Etmal: 18,1 km – gepaddelte Strecke gesamt: 87,7 km
                                                                                                Lager: Insel Solta, Ostküste, Bucht Vela Travna
                                                                                                (auf winzigem Anleger und dem Zugang dazu, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 20 min, 04,5 sec – Ost: 16 grd, 22 min, 30,4 sec

                                                                                                27.06.2013 - Etmal: 24,5 km – gepaddelte Strecke gesamt: 112,2 km
                                                                                                Lager: Insel Hvar, Nordwestküste, Bucht Sviracina
                                                                                                (auf Zisterne mit ebenen Boden, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 12 min, 05,3 sec – Ost: 16 grd, 27 min, 25,8 sec

                                                                                                28.06.2013 - Etmal: 32,5 km – gepaddelte Strecke gesamt: 144,7 km
                                                                                                Lager: Insel Vis, Nordostküste, Bucht Vela Svitnja
                                                                                                (auf Waldboden unter Pinien oberhalb der Bucht)
                                                                                                Nord: 43 grd, 04 min, 24,6 sec – Ost: 16 grd, 11 min, 22,2 sec

                                                                                                29.06.2013 - Ruhetag – gepaddelte Strecke gesamt: 144,7 km
                                                                                                Ruhetag - Lager: Insel Vis, Nordostküste, Bucht Vela Svitnja
                                                                                                (auf Waldboden unter Pinien oberhalb der Bucht)
                                                                                                Nord: 43 grd, 04 min, 24,6 sec – Ost: 16 grd, 11 min, 22,2 sec

                                                                                                30.06.2013 - Etmal: 14,1 km – gepaddelte Strecke gesamt: 158,8 km
                                                                                                Lager: Insel Vis, Nordwestküste, Bucht Barjosko (ehem. Sperrgrebiet)
                                                                                                (auf Steinboden/befestigter Weg oberhalb des Strandes, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 03 min, 05,5 sec – Ost: 16 grd, 03 min, 22,6 sec

                                                                                                01.07.2013 - Etmal: 27,9 km – gepaddelte Strecke gesamt: 186,7 km
                                                                                                Lager: Insel Budikovac (Vis), Nordküste, „Mövenbucht“
                                                                                                (auf Kiesstrand unterm Tarp)
                                                                                                Nord: 43 grd, 01 min, 40,0 sec – Ost: 16 grd, 14 min, 33,1 sec

                                                                                                02.07.2013 - Etmal: 32,7 km – gepaddelte Strecke gesamt: 219,4 km
                                                                                                Lager: Insel Hvar, Nordwestküste, Bucht Sviracina (wie am 27.06.2013)
                                                                                                (auf Zisterne mit ebenen Boden, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 12 min, 04,2 sec – Ost: 16 grd, 27 min, 24,6 sec

                                                                                                03.07.2013 - Etmal: 8,4 km – gepaddelte Strecke gesamt: 227,8 km
                                                                                                Lager: Insel Hvar, Nordwestküste, Bucht östlich vom Kap Kabal (ehemalige militärische Beobachtungsstände)
                                                                                                (auf Zisterne mit ebenen Boden, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 13 min, 29,5 sec – Ost: 16 grd, 31 min, 24,5 sec

                                                                                                04.07.2013 - Etmal: 26,0 km – gepaddelte Strecke gesamt: 253,8 km
                                                                                                Lager: Insel Solta, Ostküste, Bucht Vela Travna (wie am 26.06.2013)
                                                                                                (auf Veranda des unbewohnten Hauses, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 20 min, 04,9 sec – Ost: 16 grd, 22 min, 00,0 sec

                                                                                                05.07.2013 - Etmal: 13,0 km – gepaddelte Strecke gesamt: 266,8 km
                                                                                                Lager: Insel Solta, Südküste, Bucht Vela Grabova
                                                                                                (auf Anleger, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 25 min, 54,2 sec – Ost: 16 grd, 08 min, 51,6 sec

                                                                                                06.07.2013 - Etmal: 18,8 km – gepaddelte Strecke gesamt: 285,6 km
                                                                                                Lager: Insel Veli Drvenik, Südostküste, Strand am Kap Starica
                                                                                                (auf Kiesstrand, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 25 min, 54,2 sec – Ost: 16 grd, 08 min, 51,6 sec

                                                                                                07.07.2013 – Ruhetag – gepaddelte Strecke gesamt: 285,6 km
                                                                                                Lager: Insel Veli Drvenik, Südostküste, Strand am Kap Starica
                                                                                                (auf Kiesstrand, offen)
                                                                                                Nord: 43 grd, 25 min, 54,2 sec – Ost: 16 grd, 08 min, 51,6 sec

                                                                                                08.07.2013 - Etmal: 31,8 km – gepaddelte Strecke gesamt: 317,4 km
                                                                                                Lager: Festland zwischen Primosten und Rogoznica, Bucht westlich der Marina Kremnik
                                                                                                (auf Kiesstrand unterm Tarp)
                                                                                                Nord: 43 grd, 33 min, 59,4 sec – Ost: 15 grd, 55 min, 49,7 sec

                                                                                                09.07.2013 - Etmal: 12,7 km – gepaddelte Strecke gesamt: 330,1 km
                                                                                                Lager: Inseln Mali Krbela, Südwestküste
                                                                                                (auf Gras über den Steinplatten, offen, wegen der Mücken später auf den Steinplatten, offen und zum Schluss, ab etwa Mitternacht, im Zelt auf dem Gras über den Steinplatten)
                                                                                                Nord: 43 grd, 39 min, 33,8 sec – Ost: 15 grd, 54 min, 10,7 sec

                                                                                                10.07.2013 - Etmal: 14,0 km – gepaddelte Strecke gesamt: 344,1 km
                                                                                                Ausbooten: Strand zwischen Vodice und Srima, beim Campingplatz „Imperial“
                                                                                                Nord: 43 grd, 45 min, 04,5 sec – Ost: 15 grd, 47 min, 20,6 sec



                                                                                                Weitere Infos in seinem thread
                                                                                                Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
                                                                                                Zuletzt geändert von Suomalee; 16.08.2013, 17:59.
                                                                                                Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 15.10.2007
                                                                                                  • 16106
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                  Danke! Hat super Spass gemacht zu lesen.
                                                                                                  Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 10.01.2010
                                                                                                    • 198
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                    Eure Geschichte bringt mich auf Ideen... Vielen Dank!
                                                                                                    www.gondermann.net
                                                                                                    Reisen - Denken - Leben

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                      • 20.07.2007
                                                                                                      • 3236


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                      Lee, danke für die tolle "doppelte" Geschichte - dein Schreibstil macht Spaß

                                                                                                      Ich hab mich teilweise mühsam beherrschen müssen nicht jede kleine Änderung nachzuverfolgen sondern lieber in größeren Stücken zu lesen, weil ich es so einfach netter fand in die Geschichte "reinzukommen".

                                                                                                      Interessant finde ich auch daß du sehr ähnliche Erfahrungen mit Wellen und Wind gemacht hast wenn sie schräg von hinten kamen wie ich es auch erlebt habe auf meiner ersten Salzwassertour. Ich fand das auch seeeehr gewöhnungsbedürftig, und habe mich besonders wenn die Wellen höher wurden einige Male doch ziemlich "überrumpelt" gefühlt. Irgendwie ist das selbst mit richtig großen Seen auf denen man je nach Windrichtung ja durchaus auch Fetch über mehrere Kilometer haben kann, nicht vergleichbar.
                                                                                                      Zuletzt geändert von rumtreiberin; 01.08.2013, 14:23.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Freak
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                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                        • 24.01.2011
                                                                                                        • 12506
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                        Hi,

                                                                                                        hat großen Spaß gemacht "mitzufahren", vielen Dank! :-)

                                                                                                        Gruß, Ronald

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Gerne im Forum
                                                                                                          • 04.11.2012
                                                                                                          • 75
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                          Vielen, vielen Dank, C.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                            • 566
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                            Vielen Dank!
                                                                                                            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                                                                                            Gruß, Wi grenzenlos

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 15.10.2010
                                                                                                              • 233
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                              Oh! Was ist denn hier passiert?

                                                                                                              Danke die anerkennenden Worte!!!

                                                                                                              Ich hatte während meiner letzten posts schon den Eindruck dass ich "nur" noch meine eigene Fleißarbeit zu Ende bringe.

                                                                                                              (An dieser Stelle frage ich mich wie es Enja geht, die so tapfer jeden Morgen in ihrem Bericht schreibt?)

                                                                                                              Ja, ist ein bisschen komisch jetzt fertig zu sein, aber auch erleichternd, denn ab nächster Woche kommen noch mehr Verpflichtungen dazu.

                                                                                                              Wenn Ihr noch eine Ergänzung wünscht an der einen oder anderen Stelle, könnt ihr das über PN mitteilen.
                                                                                                              Ich möchte noch Überschriften zu thematischen Zusammenhängen finden.

                                                                                                              @ rumtreiberin:
                                                                                                              ja das stimmt:
                                                                                                              Meereswellen sind mit Großgewässerwellen nicht zu vergleichen, das sind halt doch noch einige Liter mehr...
                                                                                                              Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 09.11.2010
                                                                                                                • 601
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,



                                                                                                                Suomalee hatte unheimliches Glück gehabt, dieses einzigartige Ereignis noch mit Bildern dokumentieren zu können, gerade als wir an diesem frühen Morgen von der Insel Veli Drvenik ablanden wollten.

                                                                                                                Wenn Ihr also etwas Genaueres über das unheimliche und äußerst seltene Wesen, das da gerade über den Stein an den Strand gekrochen kommt, erfahren wollt, dann klickt "hier".

                                                                                                                Viele Grüße
                                                                                                                Beyond

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 15.10.2010
                                                                                                                  • 233
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                  Mensch Beyond,

                                                                                                                  was für eine schöne Ergänzung!
                                                                                                                  Ich hatte das Viech nicht mehr so recht untergebracht in meiner Wellenkamm-Geschichte...
                                                                                                                  Und jetzt weiß ich wozu es gut war:

                                                                                                                  Mit dieser Story und dem reichlichen Fotomaterial
                                                                                                                  (@ alle: ich hatte so an die 20 Fotos gemacht)
                                                                                                                  ist der eindeutige Beweis erbracht dass ich auf Dich abgefärbt habe!
                                                                                                                  (@ Beyond: Smiley mit Augenzwinkern-und Du auch auf mich)
                                                                                                                  Zuletzt geändert von Suomalee; 19.08.2013, 07:16.
                                                                                                                  Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 10.06.2009
                                                                                                                    • 1188
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                    Ein wunderbarer Reisebericht!

                                                                                                                    Danke Suomalee.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                      • 09.11.2010
                                                                                                                      • 601
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                      Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks, hallo Lee,

                                                                                                                      ja, ich muss Suomalee recht geben: Irgendwie ergänzen wir uns schon recht gut, sowohl auf unserer Tour, als auch hier bei unseren Beiträgen in den Outdoorseiten. Um bei Lees Metapher vom „Abfärben“ zu bleiben: Wenn wir gegenseitig abfärben, dann verlaufen die Farben ineinander und an der Grenzschicht bildet sich ein Gemisch von unterschiedlichen Tönen. Genau dieser Zustand beflügelt jeden einzelnen von uns, setzt neue Kräfte, Ideen, frei, regt das alternative Denken an und gibt der Phantasie neue Impulse, wirkt wie eine Droge ohne gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen. Und das ist auch gut so!



                                                                                                                      Bild 1: Übrigens Lee, auch zu Hause habe ich mich an so manche Eigenarten unserer Reise gewöhnt. Das ist einmal der Cowboykaffee ganz ohne Milch und Zucker am Nachmittag, den ich auf meinem Selbstbau-Spirituskocher im Wintergarten zubereite und genieße, während ich mich mit Deinen literarischen Empfehlungen beschäftige, von Jonny Behm über Hermann Hesse bis hin zum Geheimwissen ... Manchmal, wenn es die Zeit am Wochenende zulässt, erklingen dann im Hintergrund die See-Balladen von Pentangle, den Cruel Sisters und den vielen anderen und die Erinnerungen an unsere „Seefahrt“ werden wach.

                                                                                                                      Aber wieder zurück zu unserer Dalmatien-Tour 2013 mit einigen Informationen und Eindrücken mit einem Beispiel aus der Wetterkunde:



                                                                                                                      Bild 2: Cirren, Federwolken, Eisfahnen aus Südwest über der Bucht am Kap Kabal auf der Insel Hvar: In der Regel kündigen diese Wolken eine Warmfront innerhalb von 24 Stunden an. Normalerweise ist dann mit sattem Landregen zu rechnen. Deshalb habe ich in meinen Wetter-Regeln (siehe Inhaltsverzeichnis I: 05 – Wetter, Wind und Wellen im Thread „Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks“ oder klicke: "da") folgenden Merksatz geschrieben: 07 - Cirren aus Südwest
                                                                                                                      Kommen Federwolken nach der schönen Wetterzeit,
                                                                                                                      hält der kluge Paddler bald sein Zelt bereit.

                                                                                                                      Allerdings wissen Seefahrer auch noch folgenden Spruch genussreich zu zitieren: „In Frauen und Cirren kann man sich irren.“ Eben „kann“, muss also nicht immer stimmen! Zumindest gilt das für den zweiten Teil. (ähm: Sicherheitssmiley: „entwaffnendes Lächeln“) Insbesondere wenn die Cirren vom Höhenwind auf den ganzen Himmel verteilt werden (wie im Bild oben), steht schlechtes Wetter bevor. Seltsam, in diesem konkreten Fall ist diese Vorhersage nicht eingetroffen. Zumindest ist der Regen über den Inseln ausgeblieben. Dafür hat es auf dem Festland um so heftiger gewittert. Wir haben am nächsten Tag bei Sonnenschein jedoch nur heftigen Wind gespürt (Maestral).

                                                                                                                      Ergänzend zu Suomalees Reisebericht findet Ihr weitere acht fortlaufende Beiträge mit praktischen Informationen, Bildern und auch einigen Impressionen über unsere Seekajak-Tour 2013 zu dem Dalmatinischen Inseln im Thread „Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks“ ab "hier". Wenn Ihr Interesse habt, schaut doch einfach einmal hinein.

                                                                                                                      Viele Grüße
                                                                                                                      Beyond
                                                                                                                      Zuletzt geändert von Beyond; 21.08.2013, 17:48. Grund: Tippfehler verbessert

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        • 19
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Seekajakherz ...

                                                                                                                        Hallo Lee,

                                                                                                                        ich weiß garnicht wo ich anfangen soll - wow!
                                                                                                                        Allein deine Schreibe ...

                                                                                                                        .
                                                                                                                        .
                                                                                                                        .
                                                                                                                        .
                                                                                                                        OT gelöscht
                                                                                                                        .
                                                                                                                        .
                                                                                                                        .
                                                                                                                        .


                                                                                                                        Um wieder den Bezug zu deinem thread herzustellen:
                                                                                                                        Dieses Jahr bin ich imo für Griechenland zu spät ...
                                                                                                                        und ich suchte Alternativen.

                                                                                                                        Und dann ging es los mit dem Lesestoff suchen - und hier blieb ich hängen - bei deinen beiden Reise ... /berichten, /träumereien, /...

                                                                                                                        Das steigert die Vorfreude ungemein
                                                                                                                        und nur einmal lesen langt garnicht.

                                                                                                                        Ich hoffe du lässt uns auch an weiteren Touren teilhaben ...

                                                                                                                        Liebe Grüße an alle Teilhabenden

                                                                                                                        @ Beyond: auch dir meinen Dank für die 'Ergänzungen' und Respekt für deine Erfahrung.
                                                                                                                        Dazu eine Frage: Kennst du, oder auch jemand anderes aus dem Forum das Buch:
                                                                                                                        Inselgeheimnisse Band 8 - Der Archipel von Zadar mit den Kornaten von Günter Lengnink?

                                                                                                                        Den Ankerplatz-Atlas von Karl-H. Beständig entdeckte ich jetzt erst im Bericht ...
                                                                                                                        Zuletzt geändert von Platokrates; 27.09.2013, 10:01. Grund: zuviel OT ...

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 15.10.2010
                                                                                                                          • 233
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                          Hallo und herzlich willkommen bei den ODS,

                                                                                                                          schöne Fotos hast Du eingestellt, sieht mir so nach Thailand aus?
                                                                                                                          Oder zumindest nicht weit davon entfernt.
                                                                                                                          Solchen Sand gibt's doch in Griechenland gar nicht, oder?
                                                                                                                          Oder hab ich was verpasst?

                                                                                                                          Ja, Sandstrände...
                                                                                                                          also ich will es nicht ausschließen an Sandstränden zu paddeln und zu lagern, aber Kiesel sind schon ne saubere Sache...
                                                                                                                          Jedenfalls fürs Boot und fürs Zelt, oder den Schlafsack.

                                                                                                                          Schönes Kajak hast Du, das wär meine Wahl fürs Zweitboot.

                                                                                                                          Und in Kroatien wünsche ich Dir viel Freude und hoffentlich andere Windbedingungen.
                                                                                                                          Wo genau solls denn langgehen, oder wollt Ihr der Nase nach paddeln?

                                                                                                                          Also liebe Grüße und gute Reise

                                                                                                                          LEE
                                                                                                                          Zuletzt geändert von Suomalee; 20.09.2013, 21:51.
                                                                                                                          Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                                            • 19.09.2013
                                                                                                                            • 19
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                            OT entfernt
                                                                                                                            .
                                                                                                                            .


                                                                                                                            Danke für das 'schöne Kajak', jetzt wirds nochmal mehr strahlen. In der Tat ist es mein Zweitkajak! Allerdings ist es insgeheim schon längst an die erste Stelle gerückt. Mit Ihm komme ich problemlos fast überall hin und ich hoffe das es sich jetzt auch auf der kommenden Tour wacker schlägt und ich es vorsichtig genug behandeln kann. Mit seinen 17kg werde ich ihm öfters übers Gröbste helfen können.
                                                                                                                            Ich paddel gerne der Nase nach, hatte aber die Tage die Idee östlich von Zadar in den See Karinsko More bei dem Ort Dubraja einzusteigen ...
                                                                                                                            Wenn, dann würden wir an eurem Einstieg in Devcic Draga vorbeikommen und von dort aus ...
                                                                                                                            eventuell die Insel Ist als nördlichsten Punkt anzuvisieren.
                                                                                                                            Da ich auch gerne in den Felsen rumstromer werde ich mir den Südzipfel von Dugi Otok sparen,
                                                                                                                            man weiß ja nicht ob dieser Ort vielleicht verflucht ist?
                                                                                                                            Nein, im Ernst, ich gedenke im Osten Dugi Otok's lang zu paddeln. Dort gibts eher Anlandemöglichkeiten was ich wohl der Jahreszeit schulden sollte. Überhaupt, es ist wohl nicht die günstigste ...
                                                                                                                            Mal sehen, mitte Oktober gehts los und ich hoffe 10 Tage später etwas mehr darüber erzählen zu können.

                                                                                                                            Liebe Grüße zurück

                                                                                                                            Volker
                                                                                                                            Zuletzt geändert von Platokrates; 27.09.2013, 10:13. Grund: zuviel OT ...

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                              • 17.11.2006
                                                                                                                              • 11108
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Post als Moderator
                                                                                                                              Die hier jetzt fehlenden Beiträge habe ich auf Wunsch hin in diesen thread verschoben. Bitte diskutiert die Themen, die nicht zu Suomalees Reisebericht gehören, auch dort weiter.
                                                                                                                              Danke.

                                                                                                                              Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                                                                                                              Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                • 601
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                                Hallo Volker (Platokrates),

                                                                                                                                auch ich begrüße Dich bei den Outdoorseiten und ich freue mich, dass Dir die Reisebeschreibungen von Lee und meine kleinen Ergänzungen so zugesagt haben.

                                                                                                                                Damit es den Rahmen von Lees Reisebericht nicht sprengt, hat die Moderation Deine zusätzlichen Posts, die nicht unbedingt zu unserer Tourenbeschreibung gehören, in meinen Thread „Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks“ verschoben. Dort habe ich auch Deine Fragen beantwortet und bin auf Deine Beiträge zu Griechenland auch mit zusätzlichen Informationen eingegangen.

                                                                                                                                Klicke “hier“ und der Link führt Dich geradewegs zu meinem Antwortpost #883.

                                                                                                                                Viele Grüße
                                                                                                                                Beyond

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                  • 07.08.2010
                                                                                                                                  • 448
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [HR] Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm

                                                                                                                                  Hallo Suomalee,

                                                                                                                                  wenn auch etwas spät, nochmals vielen Dank für diesen außergewöhnlich lesenswerten Bericht!

                                                                                                                                  Du (eigentlich ihr, denn auch beyond hat in seinem Faden sehr anschaulich darüber geschrieben) hast die Lust darauf wieder mal in See zu stechen auf ein gefährlich hohes Niveau gebracht


                                                                                                                                  xsamel
                                                                                                                                  "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                    • 01.05.2011
                                                                                                                                    • 271
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Hallo!

                                                                                                                                    Bin heute über den Reisebericht gestolpert. Fernseher war abgemeldet, dass war suuuper schön mit euch zu reisen! Vielen lieben Dank, dass ich teilhaben durfte!

                                                                                                                                    Liebe Grüße!

                                                                                                                                    Daniel Deichgraf
                                                                                                                                    Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

                                                                                                                                    Kommentar