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    [RU] Kaukasus. Hochtouren in Bezengi

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 43.1106504
    Längengrad 43.1478152
    Kaukasus, Juli 2012


    Am Zürcher Flughafen fiebern Drei zusammen, die sich schon mal für erfreuliche Touren gefunden haben: ein toller Wanderer (Becks), ein starker Kletterer (Flachlandtiroler) und, ahmm… ich. Es geht für alle ins Unbekannte, ein alter Traum, ein paar knappe E-mails, eine unleserliche Karte und einige Tourenbeschreibungen, teilweise 40 Jahre alt (Friedrich Bender, Classic Climbs in the Caucasus). Was wird uns wohl erwarten?

    Keiner von uns war schon mal in Russland, in den Kaukasus schon mal gar nicht, wir essen noch die (vermeintlich) letzten frischen Früchten für die nächsten zwei Wochen und fliegen dann ab, zunächst nach Moskau. Dort erwartet uns eine grosse und sehr langsame Schlange am Passport-Schalter. Nach etwa einer Stunde sind wir schon im Stress, der nächste Flug nach Mineralnie Vody ist schon in weniger als 1,5 Stunden und wir wissen nicht vom welchen Terminal. Becks will kurz fragen und wird dann, überraschenderweise, zum nächsten Schalter abgewunken, der nur für Russen war. Die Passkontrolle ist in 10 Minuten vorbei, wir dürfen rennen. Zunächst einmal das Gepäck holen, wir haben für jeden 23 Kg plus den 8-10 Kg schweren kleinen Rucksack als Handgepäck. Der Terminal scheint eine unleserliche Falle zu sein, nirgendwo lateinische Buchstaben, nirgendwo das Gepäck von Zürich aufgelistet. Nach einigem, chaotischem Hin und Her holen wir die Taschen und dürfen diesmal richtig rennen. Der andere Flug geht in einem 2-3 Km entfernten Terminal ab.

    Um Mitternacht kommen wir in Min. Vody an, dort sollten wir abgeholt und ins Base Camp Bezengi gebracht werden, so der Plan. Die Bestätigungs-Email war 4 Worte lang, zwei auf Russisch, zwei auf Englisch. Ob da jemand wirklich wartet? Tatsächlich, ein sehr freundlicher, nicht Englisch sprechender Russe: „Bezengi? Bezengi. Alex? Alex“. Die Fahrt findet in einem alten englischen Auto (Steuer rechts) auf zunächst normalen, später recht abenteuerlichen Strassen statt. Helmut, der Fahrer, fährt mit Vollgas rechts an allen vorbei, laute Musik hörend, gegen 3 Uhr morgens telefonierend und allen möglichen Strassenlöchern gekonnt abweichend. Der letzte Teil der Fahrt durch die Republik Kabardino-Balkarien ist das sehr langeTal Bezengi, die Strasse kann man kaum noch Strasse nennen, wir werden quer durch das Auto geschleudert, keiner kann schlafen. Wir wundern uns dass das Auto doch irgendwie die kraterähnliche Löcher überwindet.
    Wir befinden jetzt in das offizielle Grenzgebiet zu Georgien, dafür hat uns der Camp Permits besorgt, die werden jetzt an einem Militärpunkt penibel von einem schläfrigen Soldaten kontrolliert. Alles wird eingetragen, bei der Abreise ebenso.

    Kurz vorm Ziel verschwindet der Weg in einer Mure, der Fahrer spricht uns auf russisch an, keiner versteht ihn. Er fährt rückwärts und deutet uns an, aus dem Auto auszusteigen. Na toll, jetzt noch paar Km mit 30 Kg Gepäck laufen? Unmöglich. Ich kapiere irgendwann von seinen Gesten dass uns hinter der Mure ein anderes Auto abholen würde. Ich laufe los, den grossen Rucksack auf dem Rücken, den kleinen vorne. Langsam dämmert es, die Nacht ist schon fast durch. Ich sehe Martin´s Licht vor mir und will direkt auf die Mure steigen, die schien mir hart zu sein. Nach 2 Schritten versinke ich bis zu den Knöchel in Schlamm, ich will mich umdrehen. Da ich aber viel mehr an Gewicht trage als ich überhaupt könnte, bringt mich das aus dem Gleichgewicht und ich falle auf der Seite. Ein hysterischer Lachkrampf überfällt mich, es ist halb 5 in der Früh, wir sind seit 16-17 Stunden unterwegs und jetzt stecke ich mit meiner Tourenausrüstung im Schlamm.


    Wir erreichen trotzdem wohlauf das Basislager Bezengi, ein richtiges Dorf ist das, gut ausgebaut, viel mehr als wir uns vorgestellt haben. Ali, der nette Camp Leiter, begrüsst uns mit Cognac und bietet uns, mich anblickend, ein Zimmer mit Dusche an. Wir lehnen erstmals ab, so gut wollten wir uns doch nicht gehen lassen, aber dann nehmen doch an und richten uns für die nächsten 14 Tage in einem einfachen, leicht müffelndem aber doch konfortablen Zimmer ein.


    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 17.12.2020, 14:00.
    "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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    #2
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Ja toll, bin mal gespannt was ihr so erlebt habt. Werde ja diese Berge im September von der anderen Seite besuchen

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    • Vegareve
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      #3
      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

      Zitat von falk66 Beitrag anzeigen
      Werde ja diese Berge im September von der anderen Seite besuchen
      Da bin ich auch gespannt, wie das so sicherheitsmässig ist.
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      • Torres
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        #4
        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

        Auf den Reisebericht habe ich gewartet! Freue mich drauf. Und: Das fängt ja schon gut an
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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          #5
          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

          Was? Schon zuende?! Ich will mehr!
          Grüße, Tie »

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          • Becks
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            #6
            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

            Keine Sorge, da kommt noch mehr. In der Zwischenzeit ein paar Infos rund um die Planung und die Ecke:

            Anmeldung, Formalitäten:
            • Im Gegensatz zu Reisen in der EU benötigt man eine Reihe von Papieren, um in das Gebiet reisen zu dürfen. Dementsprechend benötigt man grob 2-3 Monate Vorlauf vor der Reise, um diese zu beantragen. Zunächst einmal sollte man sich im Camp Bezengi per Email anmelden und abklären, ob Platz vorhanden ist. Dann muss der Flug herausgesucht werden, damit die Eckdaten der Reise abgeklärt sind.
            • Steht der Termin fest, schickt man eine Email ans Camp, mit der Bitte den Transport ins Camp zu organisieren. Die Campleitung benötigt zudem die Daten der Reisenden (Name, Passnummer, Passausstelldatum etc) und etwa 60 Tage Zeit, da sie ein zusätzliches Grenzvisum bentragen muss.
            • Dann besorgt man sich eine von Russland anerkannte Krankenversicherung für die Reisedauer ( http://www.russlandjournal.de/russla...nversicherung/ ), was am einfachsten geht, indem man bei der Schwarzmeer und Ostsee Versicherungs-Aktiengesellschaft online einen Antrag ausfüllt, Kohle blecht (15 Euro für 14 Tag, 25 Euro für 30 Tage) und dafür ein PDF per Email zugeschickt bekommt. Inwiefern die Sovag einem im Ernstfall wirklich hilft ist mir unbekannt, ich habe zur Sicherheit bei meiner Krankenkasse für den Zeitraum eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen.
            • Hat man eine Russlandversicherung, packt man diese zusammen mit dem Reisepass, einem ausgefüllten Antragsformular für ein Russlandvisum und zwei Passfotos in einen Briefumschlag und schickt diesen an eines der spezialisierten Unternehmen, die sich um die Visumvermittlung kümmern (-> Google, "Russland Visum"). Diese haben das Antragsformular in der Regel online bereits vorliegen, so dass man es nur ausfüllen und drucken muss. Je schneller der Antrag durch muss, desto teurer. Im Ernstfall sind Visa am gleichen Tag drin, allerdings kommt der Postweg dazu. Danach ist man reisefertig.
            • Bei Ankunft bekommt man vom Fahrer das Grenzvisum, welches man bei der Fahrt auch gleich benötigt, denn an einem Militärposten muss man sich registrieren. Im Camp selber benötigt der Lagerchef noch einmal Kopien der Reisepässe (fertigt er an), die er nach Nalchik an eine weitere Behörde schickt. Zur Bestätigung erhält man danach einen weiteren Zettel, den aber bei uns kein Offizieller je sehen wollte.




            Tipps zur Planung der An-/Abreise:
            • Je länger man vorraus plant, desto billiger ist insb. das Russlandvisum. Wer Zeit hat legt 60 Euro auf den Tisch, wer es eilig hat 120 Euro (oder mehr).
            • Bei der Reisedauer haben wir die exakten An- und Abreisedaten angegeben. Wer auf Nummer Sicher gehen will lässt sich bei der Reisedauer ein paar Tage vorne und hinten Luft. Geht etwas schief, sthet man bei der Ausreise nicht ohne ungültiges Visum an der Grenze.
            • Je nach Anbieter kleben diese nur das Visum selbst und manchmal noch einen zusätzlichen Schein in den Reisepass. Lediglich der Visumsaufkleber selbst ist notwendig, alles andere wie etwaige schriftliche Einladungen seitens Camp o.ä. sind überflüssig.
            • Die Organisation des Transports vom Flughafen (Nalchik bzw. eher Mineralny Vody) ist völlig unkompliziert. Wir erhielten lediglich ein "Prinyato.Postaraemsya pick up at night." als Antwort und wurden um Mitternacht(!) pünktlich in Min Vody abgeholt, ohne Wenn und Aber oder Zusatzkosten.
            • Die Fluglinie zw. München und Nalchik exitiert nicht mehr, der Flughafen wird unseres Wissens nach nur von einem der kleineren Flughäfen von Moskau (und für die Anreise unwichtigen Orten) aus angeflogen. Bleibt also nur die Anreise von Deutschland nach Moskau und dann weiter nach Min Vody.
            • Bei der Einreise muss man im Flugzeug ein Papier mit den Reisedaten doppelt ausfüllen. Eine Kopie behält der Zoll, das andere wird gestempelt und muss bei der Ausreise vorgezeigt werden. Laut eines Mitreisenden sollte man es tunlichst unterlassen, diesen Wisch zu verlieren.
            • Für den Marsch zwischen Terminal D und F in Moskau benötigt man 30 Minuten im ordentlichen Marschtempo, das Gepscäk kann nicht direkt bis zum Ziel durchgeleitet werden und muss selbst getragen werden. Zudem lassen sich die Jungs bei der Passkontrolle bei der Einreise gut Zeit (wir standen 1 Stunde, und das nur weil jemand irgendwann sich beklagte und dann zusätzliche Schalter geöffnet wurden). Daher sollte man unbedingt 2.5-3 Stunden zwischen den Flügen nach Moskau und weiter nach Min Vody einplanen.
            • Als Highlight zeigen die Flugtafeln meistens nur die Flüge vom eigenen Terminal an und der Infoschalter ist abends unbesetzt. Da muss man etwas herumfragen, wo denn der nächste Flieger geht (bei uns Terminal D und F) oder eine der "Multitafeln" suchen, die alle Flüge zeigen.
            • Der Rückflug ist einfacher und schneller, da die zeitaufwendige Passkontrolle entfällt. Bleibt der Fussmarsch zwischen den Terminals.
            • Die Preise am Flughafen Moskau sind schweinisch. Für ein Bier haben wir umgerechnet 7 Euro gelatzt, und das auch nur weil wir in Rubel gezahlt haben und somit den offiziellen Umrechnungkurs hatten (1 Euro = 40 Rubel). Wer mit Euro zahlt, zahlt noch mehr, da die Bars einen Kurs von 1 Euro = 30 Rubel verrechnen.
            • Der Fahrer vom Camp hat das Grenzvisum dabei. Irgendwo kurz vorm Camp steht eine Militäranlage, wo man sich mit Visum und Pass ausweisen und eintragen muss. Die Grenzer reden kein Englisch, verstehen aber Armwedeln ganz gut.
            • Die Fahrt zw. Min Vody /Camp dauert grob 5-6 Stunden, der Jeep kostet pro Gruppe und Fahrt 120 Euro. Die Strecke ist bis knapp vorm Ort Bezengi gut ausgebaut und kann dann nur als abenteuerlich beschrieben werden. Wer hier im Auto schlafen kann, kann dies auch auf einem Rodeogaul. Wer zudem im Auto Sicherheitsgurte sucht ist selber schuld.



            Camp Bezengi und drum herum:
            • Das Camp steht am südlichen Strassende an einer Talgabelung. Von dort aus geht es nur noch zu Fuss weiter in das Bezengi- und das Mishirgi-Tal. Das Camp besteht aus rund 15 Häusern und zwei Türmen, einigen fest installierten Zelten sowie dem, was die Besucher so an Zelten auf dem zugehörigen Campingareal aufbauen. Direkt neben dem Camp (5 Gehminuten) befinden sich mehrere Kletterfelsen mit gebohrten Haken und Ständen. Vielleicht sollte man da mal ein paar Pfälzer hinschicken, damit sie lernen wie man Routen absichert.
            • Der zentrale, quadratische und zweistöckige Bau beinhaltet das Büro des Direktors, des Bergführerbüro, einen "Rental-Room" wo man auch Brennstoff bekommt, einen grossen Aufenthaltsraum mit Bar, Strom, Fernseher und Internetzugang (WLAN, kostenpflichtig) sowie die Luxuszimmer mit eigenem Bad/WC. Neben weiteren Gebäuden mit Schlafzimmern kommen noch ein Lebensmittelladen sowie das Kantinengebäude dazu, in dem sich zudem ein kleines Geschäft für Ausrüstung und Souveniers befindet.
            • Vor Ort kann man sich somit mit quasi allen Verbrauchsgütern ausstatten und muss diese nicht einfliegen. Im Rental-Room erhält man 450g Schraubkartuschen mit Isobutan/Propan sowie Dinge, die man zerlegt oder vergessen hat (Isaomatten, Seile, Steigeisen, Eispickel).
            • Der Lebensmittelladen bietet neben Konserven aller Art auch Schokoriegel, Kekse, Tütensuppen, Trockenfrüchte, Kartoffelbreipulver, löslichen Kaffee, Tee, Zucker-/Salzportionen, Müsli, Mineralwasser, Salami, Käse und diverse Früchte. Wer will kann auch russische Einmannpackungen der Armee erstehen. Lediglich Gummibärchen, Chips oder Spezialenergyriegel sucht man vergebens.
            • Im Souveniershop bekommt man 1:50k Landkarten der Gegend (200 Rubel), einen Gebietsführer (250 Rubel) in russisch, dafür aber mit vielen Bildern der Berg- und Kletterrouten sowie allerhand andere Dinge (Batterien, Rasierklingen, Duschgel, Klopapier, Daunenjacken, Softshells, Schlafsäcke, Socken, Handschuhe,...).
            • Die Kantine bietet 3x pro Tag Essen (8 Uhr Frühstück, 154 Uhr Mittagessen, 19 Uhr Abendessen). Wer russisch kann, kann womöglich vegetarisch ordern (wir haben einmal so etwas in der Art erblickt), ansonsten gewöhnt Euch an schmackhafte Hackfleischgerichte aller Art und süssen Schwarztee. Klingt eigentlich schrecklich, aber das Essen ist gut gekocht und die Beilagen wechseln durchaus ab (Kartoffelbrei, Reis, Kuskus). In der Kantine herrschen strikte Regeln. Zum Essen wird geläutet, vorher lassen sie einen nicht rein. Bier mitbringen ist unerwünscht und der Tisch wird einem zugeteilt. Die Abrechnung erfolgt zum Schluss, man sagt lediglich Ali, dem Campdirektor, wieviele Mahlzeiten man hatte - Vertrauen ist alles.
            • Wer Abwechslung will geht in die Bar im Zentralbau, dort bekommt man Hähnchen mit und ohne Beilagen, Salat, Käsepfannkuchen, Hackfleischkuchen, Hackfleischpizza, Kuchen, Spiegeleier und ganz wichtig: Knoblauchsosse. Das Ganze ist sehr günstig (ein paar Euro) und garantiert so kalorienhaltig, dass Weightwatcher in Tränen ausbrechen. Ach ja, Bier (Tepek, gesprochen Terek) kostet 40 Rubel (1 Euro), Wodka liegt auch bei 40 Rubel und der wärmstens empfohlene kaukasische Cognac kostet 70 Rubel. In der Bar akzeptieren sie auch Euro und US-Dollar, der Wechselkurs lag bei uns bei 1 Euro = 38 Rubel, weswegen wir bis auf 4000 Rubel kein russisches Geld ins Camp mitnahmen. Auch das Zimmer, das restliche Essen und die Fahrten haben wir in Euro beglichen. In der Bar befinden sich zudem mehrere Steckdosen, an denen Ladegeräte, Laptops etc. mit Strom versorgt werden können. Die kleinen 220V-Stecker passen ohne Adapter.
            • Das Bergführerbüro ist der zentrale Anlaufpunkt bei der Tourenplanung. Lediglich der älteste Begführer spricht ein paar Brocken englisch, was jedoch ausreicht um sich den Routenverlauf am PC anhand von Bildern zeigen zu lassen. Im Büro gibt es Literatur auf russisch sowie den original Bender Bezengi-Führer in deutsch.
            • Für Notfälle kann man Funkgeräte ausleihen, was einem ohne Sprachkenntnisse jedoch recht wenig nutzt. Auch mit Funke sollte ein Unfall vermieden werden, denn wie die anwesende Bergrettergruppe anrückt ist mir schleirhaft. Womöglich wird ein Militärheli angefordert, darauf verlassen würde ich mich aber nicht. Im Bergführerbüro meldet man sich zu Touren ab und und bei Rückkehr wieder an, so dass immer alles seine Ordnung hat. Interessanterweise wurde da einem Gruppenleiter auch einfach mal ein Berg mit dem Hinweis verweigert, es wären schon zu viele unterwegs in der Route.
            • Eigentlich wollten wir ein Zimmer ohne WC, es waren jedoch alle belegt. Wir bekamen ein Zimmer mit WC zum Preis ohne dieses Extra ( 9 Euro/Nacht und Person) und waren ganz glücklich damit, insbesondere beim Vergleich der Sanitärnalagen unsere Behausung mit den rustikalen Einrichtungen ausserhalb. Wir hatten 3 Betten (eins davon breit genug für 2 Leute) sowie ein Badezimmer mit Waschbecken, Klo, Boiler und einer Dusche mit zig Duschköpfen. Alles blitzblank sauber, mit Hand- und Betttüchern, wirklich heissem Wasser (und Trinkwasser aus dem Wasserhahn). Das Zimmer war abschliessbar, wobei wir nach einiger Zeit doch erkennen mussten, dass die Diebstahlgefahr doch nicht ganz so hoch ist wie wir es befürchtet hatten. Da lagerten zig Daunenschlafsäcke, Seile oder Bergstiefel im Freien, ohne dass diese sofort Beine bekamen.
            • Reisepass und Grenzvisum immer im Rucksack dabei haben. Zumindest im Bezengi-Tal (bis ganz hinten am ehemaligen österreichischen Biwak) sind Militärpatrolien unterwegs. Die Jungs sind sehr freundlich, aber schicken einen doch mit bestimmter Miene zurück ins Camp, wenn man seine Unterlagen nicht dabei hat (hat mich 30 Minuten Fussmarsch gekostet). Im Zweifel haben sie die überzeugenderen Argumente in Form von 7.62mm dabei.
            • Tagestouren auf 4000er ab Camp Bezengi sind nur sehr schlecht drin, die Dimensionen sind schlichtweg nicht mit alpinen Massstäben vergleichbar. Für einen der nächstgelegenen 4000ern (Brno) benötigt man 4 Stunden bis zum üblichen Biwakplatz und von dort aus 4-5 Stunden bis zum Gipfel. Mit Tagesgepäck käme man auf etwa 7-8 Stunden Aufstieg und grob 5 Stunden Abstieg. Es ist daher viel einfacher, sich mehrere Gipfel rund um einen Biwakplatz herauszupicken, mit dem ganzen Material zu einem Biwakplatz zu wandern und von dort aus mehrere Tage lang Touren zu unternehmen.
            • Die Wegfindung war für uns recht einfach. Zu dem Biwakplätzen und auf den meisten Routen am Berg waren entweder massive Pfade ausgetreten, der Fels abgenutzt oder es standen Steinmännchen herum. Dennoch benötigt man etwas Erfahrung in Orientierung, da die Wege nicht beschildert oder mit Farben gekennzeichnet sind.
            • Die 1:50k-Karten aus dem Camp können mit einem GPS genutzt werden, das Kartendatum ist auf den Karten vermerkt. Allerdings sollte man keine Schweizer Präzision bei Höhen- und Koordinatenangaben erwarten.
            • An den Biwakplätzen findet sich immer Wasser in der Nähe. Es lohnt sich jedoch, entweder ein paar Faltflaschen extra einzupacken, damit man nicht für jeden Liter extra gehen muss. Es finden sich jedoch vor Ort immer wieder PET-Flaschen, die gezielt dafür am Biwakplatz zurückgelassen wurden.
            • Wem es nicht reicht, dass die wilden Bergziegen im 5m-Abstand um einen herumschleichen, der sollte sich im Camp eine Büchse Salz besorgen und diese mitnehmen. Damit kann man die Viecher prächtig anlocken.
            • Der einzige erhältliche Tourenführer ist das englische "Classic Climbs in the Caucasus", eine Übersetzung des Buches von Friedrich Bender "Der Kaukasus: Bergführer Zentralkaukasus(Besingi-Gebiet)". Das Original stammt von 1973, die Übersetzung von 1991 und enthält lediglich eine Tourenauswahl aus dem Bezengi-Gebiet sowie viele Touren aus dem restlichen Kaukasus. Somit fehlen viele Tourenbeschreibungen, die im lokalen Guidebook drin stehen. Kombiniert man jedoch den dt. Bender im Bergführerbüro mit dem Guidebook, den Beschreibungen durch die Führer vor Ort und Gruppen, die man unterwegs trifft, kommt man ganz gut zurecht.
            • Die Gegend bietet viele schwere Touren, an denen sich auch gute Bergsteiger die Zähne ausbeissen können, aber auch eine ganze Reihe von einfacherenn Gipfelzielen, mit denen sich 2-3 Wochen Urlaub leicht füllen lassen können.
            • Die russische Schwierigkeitsskala ist mit Vorsicht zu geniessen. Sie geht von 1A über 1B, 2A und 2B bis 6B (siehe auch: http://www.summitpost.org/russian-alpine-grades/178646 ). Da jedoch neben den rein technischen Schwierigkeiten auch Tourdauer, Exposition, Tourhöhe und -dauer mit in die Wertung reinspielen, ist es sehr schwer, sich ein echtes Bild von den Anforderungen zu machen. Auf Amazon findet sich dazu auch eine Warnung: "Grades are simply stated in Russian system where a 250-meter rock climb in Crimea and The Russian route on Mt. Everest have the same 5A grade!".
            • Das Klima war weit gemässigter als in den Alpen. Wir hatten zwar Schutzkleidung für die uns aus den Alpenbekannten Wetterstürze dabei, aber Daunenjacken, zusätzliche lange Unterhosen und Unterziehhandschuhe blieben dann die ganze Zeit im Camp. Ein Tarp erwies sich dagegen als nützlich, um sich um die Mittagszeit vor der sengenden Sonne in Sicherheit zu bringen. Eine Kappe als Sonnenschutz wäre sehr sinnvoll gewesen (hatte ich vergessen), starke Sonnencreme ist ebenfalls wichtig.
            • Die Wolkenbilder waren recht schwer deutbar, lediglich starke Quellbewölkung, welche aus Süden über die Bezengimauer herankam war ein ziemlich sicheres Zeichen für Gewitter/Hagel/Regen. So schnell und kräftig wie es zu regnen kam, so schnell war das Wetter auch wieder weg. Wolken, welche sich im Laufe des Tages an den Berghängen bildeten, aus dem Tal die Gletscher und/oder Nebentäler hochkrochen hatten dagegen keinerleis Auswirkungen und verschwanden über Nacht immer.


            Und last but not least: Die "Bergziegen" haben wir identifiziert, es handelt sich dabei um westkaukasische Steinböcke.
            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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              #7
              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

              Das Lager ist genau organisiert, es gibt eine Kantine mit Essen drei mal am Tag (es wird geläutet…), noch eine grosse Bar (erinnerte mich an Volkshäuser meiner kommunistischer Kindheit), wo man, abgesehen vom preiswertem Bier und Vodka, noch einiges zu Essen kaufen kann, wenn man den unendlichen Hackfleischvariationen der Kantine überdrüssig ist. Camp Bezengi ist ein ehemaliger Trainingslager für die russische Bergsteigerelite gewesen, erst in den letzten Jahren wird es nach und nach den Touristen geöffnet. Wir finden keine Infos auf Englisch, aber sonst kann man sich echt nicht beklagen, camping deluxe. Wer es noch billiger und „bergsteigermässiger“ haben will, kann in stationären Grosszelten übernachten oder sein Zelt auf die Wiese aufschlagen.

              Das Wetter ist ziemlich mild, gegen Mittag kommen Wolken auf, die den ganzen Abend über das Bezengi Gletschertal schweben, an den Anblick werden wir uns gewöhnen.



              Nach einigen Erkundungen im Bergsteigerbüro (wo ein alter, berühmter? Bergsteiger und ehemalig Campleiter uns auf gebrochen Englisch und anhand von Fotos einige Routen erklärt), entscheiden wir uns, den Pik Brno im Angriff zu nehmen. Eine leichte Tour, mit 1B russisch bewertet (PD ungefähr), damit wir uns erstmals aklimmatisieren und überhaupt die Gegend kennenlernen. Auf dem Bender Buch ist nicht viel Verlass, manches ist schon geschmolzen, es gibt angeblich viel Steinschlaggefahr und überhaupt sind viele Zustiege nicht allzu verständlich erklärt.

              Für den Pik Brno brauchen wir 2 Tage, also Gepäck für einmal biwakieren zusammenstellen und los geht’s auf der rechten Seite des Mishirgi Tal (das Lager liegt an der Kreuzung zweier riesigen Moränentäler, Mishirgi links, Bezengi rechts). Wer fit und aklimmatisiert ist, kann die Tour auch in einem Tag versuchen, meine Sache ist das nicht unbedingt.




              Das Bezengi Camp liegt auf 2200m, unser Zielbiwak auf 2883m auf einer Wiese, Pik Brno ist 4110m hoch. Wir laufen auf einem ausgetretenen Bergpfad und bewundern die Blumen, die aus dem sandartigen Boden spriessen, die Vegetation hier (und überhaupt das viel mildere Klima als in den Alpen) werden mich noch beeindrucken.

              Wir sehen den ersten Riesen, Mishirgi 4992m (von der Nordseite).



              Rechts weitet sich das Bild aber immer mehr, es wird immer höher und mächtiger, bis wir den berühmten Dikh-Tau erblicken, den zweihöchsten Gipfel des Bezengi (5108m) und einer der schwersten.



              Nach ungefähr 2,40 Std richten wir uns auf der Wiese ein und ich bedauere, kein Buch mitgenommen zu haben, da wir noch einige Stunde bis zum Abend haben. Bald erledigt sich das aber von selbst, eine grosse Truppe Bergziegen (wie wir sie nennen), rennt durch die Wiese durch und entscheidet dann, es sich bei uns gemütlich zu machen. Sie werden uns den ganzen Nachmittag mit „Freiluftkino“ bespassen, so neugierig und zutraulich wie ich das noch nie erleben durfte. Auch daran werden wir uns die nächsten 2 Wochen gewöhnen.





              Hier beim Kämpfen





              Oder schmusen.




              Google sagte gestern Abend dass es sich um westkaukasische Steinböcke handelt, wunderbar.

              Am nächsten morgen um 4 stehen wir auf und, nach einem eher skizzierten Frühstück, laufen langsam los. Mein Kreislauf muss sich an die Bewegung erst gewöhnen, ich habe einen harten Umzug hinter mir und richtig Sport habe ich in Monaten nicht mehr gemacht. Wir laufen dem Pfad nach bis zu der Stelle, von Martin und Alex am Vorabend Wasser holten, dann geht es rechts einen steilen Geröllhang hoch (auch daran werden wir uns gewöhnen müssen).



              Gletscherbecken Mishirgi



              Langsam kommt die Sonne auf und wir bestaunen die beeindruckende Nordwand von Dikh-Tau.



              Wir erreichen einen anderen Biwakplatz auf 3404m (unter anderem für Misses-Tau oder Dikh-Tau Nordwand), mit einem Gletschersee und einem kleinen, aperen Gletscher.




              Laut Bergführer sollten wir direkt auf dem Gletscher laufen, damit wir der Steinschlaggefahr von rechts ausweichen, aber der Gletscher blinzelt blank in der Morgensonne und wir haben noch keine Lust, Steigeisen anzuziehen. Da es früh morgens ist und alles gefroren, laufen wir rechts am Eisrand vorbei, Steine kommen keine. Es folgt eine flache Firnebene, dominiert von der Nordseite des Misses-Tau (4425m), wo wir eine Seilschaft erblicken).



              Noch einen steilen Geröllhang und wir erreichen, auf ungefähr 3900m, den Grat. Im Laufe des Morgens habe ich zunehmend Kopfschmerzen, das kenne ich so nicht von mir. Auf dem Grat dann wird mir richtig übel, ok, die Höhe bekommt mir diesmal nicht. Ich laufe nur noch sehr langsam und lasse die anderen Abstand gewinnen.







              Blick zurück auf dem Dikh-Tau und Mishirgi



              Koshtan-Tau, auch einer der mächtigen Fünftausender hier:



              Der eigentliche Gipfel besteht aus einem grossen Fels den man klettern muss, ich schenke mir das einfach, könnte mich sowieso nicht auf die Kletterei konzentrieren. Alex und Martin verirren sich zunächst im IIIer Gelände, erst beim Abstieg finden sie den leichteren Weg. Ich steige ein Stück des Grats wieder ab und warte in der Sonne. Die Kopfschmerzen werden mich noch bis ins Basislager begleiten, es ist also nicht (nur) die Höhe. Benötigte Zeit für den Aufstieg: 4 Stunden (geht sicher auch schneller für manche).

              Rast



              Beim Abstieg über die Gletscherzunge werden wir Steigeisen anziehen, Martin wird sie die ganze Zeit auf dem Geröll behalten, denn eine Sohle löst sich bei ihm auf ……Ab und zu fällt ein Steinchen runter, aber im ganzen ist alles kein Problem. Bei einem kleinen Rutscher im Schutt hole ich mir die ersten Kratzer (auch daran werde ich mich gewöhnen).

              Es geht runter auf dem gleichen Weg, abends und am nächsten Tag erkunden wir noch das Camp, flicken Ausrüstung (auch mein Geröllschutzrand löst sich und die ziemlich neue Isomatte verliert massig Luft) und besprechen weitere Touren.

              So, und jetzt darf Alex seine (viel bessere) Bilder posten .
              Zuletzt geändert von Vegareve; 31.10.2012, 21:08.
              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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              • Dominik

                Lebt im Forum
                • 11.10.2001
                • 9176
                • Privat


                #8
                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                Seeehr cool - bin ebenfalls über eure Reise gespannt!

                Für den Marsch zwischen Terminal D und F in Moskau benötigt man 30 Minuten im ordentlichen Marschtempo, das Gepscäk kann nicht direkt bis zum Ziel durchgeleitet werden und muss selbst getragen werden
                Bei uns fuhren damals zwischen den Terminals (zw. Auslandsflughafen und Inlandsflughafen - die im Grunde zusammen gehören, aber etwa 30 min. auseinander liegen) Busse bzw. exorbitant teure Taxis.
                Oder waren die Terminals im selben "Flughafen"?

                Grüße
                Dom
                Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                • volx-wolf

                  Lebt im Forum
                  • 14.07.2008
                  • 5576
                  • Privat


                  #9
                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                  OT: Beim Menüpunkt "Andere Mitreisende" bitte (auch) den eigenen Nick eingeben, dann erscheint der Bericht auch in der Auflistung "Meine Reisen" … habe ich hier eben erledigt

                  Sehr schöner Bericht und ich freue mich auf die Fortsetzung. Und auf mehr Bilder!

                  Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                  daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                  • Cattlechaser
                    Dauerbesucher
                    • 04.08.2010
                    • 848
                    • Privat


                    #10
                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                    Klasse! Mal etwas ganz anderes. Ich freu mich auf mehr.
                    Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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                    • Vegareve
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                      Liebt das Forum
                      • 19.08.2009
                      • 14456
                      • Privat


                      #11
                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                      Zitat von Dominik Beitrag anzeigen

                      Bei uns fuhren damals zwischen den Terminals (zw. Auslandsflughafen und Inlandsflughafen - die im Grunde zusammen gehören, aber etwa 30 min. auseinander liegen) Busse bzw. exorbitant teure Taxis.
                      Oder waren die Terminals im selben "Flughafen"?

                      Grüße
                      Dom
                      Man kann auch die Busse nehmen, aber man kann auch durch die Fluren rennen, so als Aufwärmtraining sozusagen . A propos exorbitante Preise, nach erreichtem und erledigten Check-in haben wir uns noch ein Begrüssungsbier gegönnt, Moskauer-Flughafenpreise: 7 Euro

                      Ah, was noch zu erwähnen wäre: das Essen auf dem internationalen Aeroflot-Flug nach Moskau fand ich ausgesprochen gut (wenn auch nicht viel, Flugrationen eben).
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • Flachlandtiroler
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                        • 14.03.2003
                        • 29704
                        • Privat


                        #12
                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                        Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
                        Bei uns fuhren damals zwischen den Terminals (zw. Auslandsflughafen und Inlandsflughafen - die im Grunde zusammen gehören, aber etwa 30 min. auseinander liegen) Busse bzw. exorbitant teure Taxis.
                        Oder waren die Terminals im selben "Flughafen"?
                        Ja -- in Moskau Sheremetyevo (SVO) ist das Internationale Terminal "F" und die Inlandsflüge werden idR in Terminal "D" abgewickelt. Beide sind über längliche Korridore und Rollbänder verbunden, geschätzt 2-3 km auseinander.
                        Die Terminals "A"-"C" liegen dagegen jenseits der Rollfelder und sind von "F" nur mit Bus/Taxi zugänglich.

                        Und ja, Aeroflot ist eine super Fluglinie 3/4 der Maschinen sind moderne Airbus-Modelle, Essen wie vegareve schon schrieb sehr gut und landen können 'se auch. OT: Trotzdem klatschen die Passagiere noch erleichtert, das kenne ich wirklich nur noch in Osteuropa.
                        Nach unseren Beobachtungen bekommt man die Flüge allerdings preismäßig nicht geschenkt, egal wie lange man sich auf die Lauer legt. Einzige Stellschraube ist der Zwischenaufenthalt in Moskau, wer unbedingt acht Stunden im Flughafen abhängen möchte spart paar Euro. Drei Stunden reichen wie gesagt leidlich.

                        Gruß, Martin
                        Meine Reisen (Karte)

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                        • Flachlandtiroler
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                          Liebt das Forum
                          • 14.03.2003
                          • 29704
                          • Privat


                          #13
                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                          Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                          Der eigentliche Gipfel besteht aus einem grossen Fels den man klettern muss, ich schenke mir das einfach, könnte mich sowieso nicht auf die Kletterei konzentrieren. Alex und Martin verirren sich zunächst im IIIer Gelände, erst beim Abstieg finden sie den leichteren Weg.
                          Der Gipfelstock wird zunächst süd(ost)seitig unterquert. Die logische Linie findet sich am Ende der Querung in Gestalt eines schönen Risses; denke mal der checkt mit UIAA IV ein und würde dieser ansonsten ja harmlosen Tour schon einen beträchtlichen Akzent verpassen:


                          Direktvariante zum Pik Brno

                          Nachdem man sich weiter um eine Felsecke herumgedrückt hat, nimmt sich die O-Flanke doch etwas harmloser aus. Ich hab' die erste sich bietende Gelegenheit ergriffen und wir sind diese Verschneidung rauf:


                          Unser Weg

                          Für meine Begriffe ein IIIer, gewürzt durch den abdrängenden Klemmblock am Ausstieg -- schöne Kletterei, vielleicht 10-15m hoch. Mit der Perspektive, diesen wieder abklettern zu müssen hat Alex dann intuitiv den eigentlichen Normalweg gefunden, zu dessen Einstieg man einfach noch weiter hätte queren müssen. Da bleibt alles im Bereich I-II.

                          Gruß, Martin
                          Meine Reisen (Karte)

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                          • Becks
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                            • 11.10.2001
                            • 19670
                            • Privat


                            #14
                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                            Noch ein paar Bilder....

                            Nachts in Min Vody, wir folgen einem unbeklannten Typen zu einem Auto:


                            Flughafen Min Vody bei Nacht:


                            Sperrgebiet:


                            Luxuszimmer:


                            Essen, hurra es gibt Hackfleisch


                            Camp von etwas oberhalb gesehen:


                            Routenstudium im Bergführerbüro:


                            Zerstörtes Material im Bergführerbüro:


                            ... ob die sich noch eindrehen läßt ist mehr als fraglich.


                            Die große Bar im Hauptgebäude:


                            Unser Transportvehikel ab Mure, im Hintergrund das Mishirgi Tal:


                            Kletterfelsen beim Camp:


                            Campingplatz:


                            Tourvorbereitungen:


                            Fahne von Kabardino-Balkarien (mit Elbrus) und Russland:


                            Wackelt und hält - Brücke beim Camp.


                            UL?


                            Stilleben mit Gestola:


                            Buslinie 1 (Min Vody - Bezengi):



                            Alex
                            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                            • Kaminkatze
                              Gerne im Forum
                              • 13.04.2012
                              • 84
                              • Privat


                              #15
                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                              Hallo,
                              coole Sache und schöne Bilder - Bezengi, da kommen Erinnerungen auf. Wir sind vor vielen Jahren (1997) über den Mestia- und den Donguserun-Pass gelaufen und waren froh, das wir die alten Benderführer zur Tourenplanung im Vorfeld nutzen konnten (und uns kopiert zu haben). Wir trafen Belgier, die nach langer Diskussion und einjähriger Wartezeit ein Permit für den Bezengi-Gletscher bekommen hatten...wist ihr, seit wann es das ausgebaute Basecamp gibt? Ist das noch aus tiefen sowjetischen Zeiten und ist noch 'modernisiert' worden?
                              gruesse
                              simone
                              "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

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                              • Robiwahn
                                Fuchs
                                • 01.11.2004
                                • 2099
                                • Privat


                                #16
                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                ...
                                Zerstörtes Material im Bergführerbüro:
                                ...
                                ... ob die sich noch eindrehen läßt ist mehr als fraglich.
                                ...
                                Du unterschätzt die Improvisationskunst und den -bedarf der Russen. Das Material wird vorsorglich zwischengelagert, wer weiß, wann und wozu man es nochmal brauchen kann

                                Sehr schöner Bericht, sehr schöne Gegend, gibts noch mehr Text+Föteli?

                                Grüße, Robert
                                quien se apura, pierde el tiempo

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                                • Vegareve
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                                  • 19.08.2009
                                  • 14456
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                  Zitat von Robiwahn Beitrag anzeigen

                                  Sehr schöner Bericht, sehr schöne Gegend, gibts noch mehr Text+Föteli?
                                  Ja, einer muss sich nur dazu aufraffen .
                                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                  • Becks
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                                    • 11.10.2001
                                    • 19670
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                                    #18
                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                    Also,
                                    das Camp gibt es seit 1959, es ist ganz sicher ausgebaut worden (auf einigen alten Bildern fehlten ein paar Gebäude). Der Bezengi-Gletscher ist Sperrgebiet, die russischen Patrolien sind bis zuhinterst im Dschangi-Tau-Biwak unterwegs. Aber da sie nur Kalaschnikovs und kein Seil haben ist man auf den zerrissenen Ding als Bergsteiger im Vorteil.
                                    Imo schert sich da auch keiner wirklich drum, denn wir haben zig Gruppen mit Ziel Skhara und Co getroffen und keiner redete was von Sonderpermit.

                                    Zur Tourenplanung kann ich jetzt wirklich nur eins empfehlen: Nehmt Bender und Google Earth. Es ist schlichtweg unglaublich, wie detailgetreu man da durch das Tal fliegen kann. Sobald ich Zeit habe liefer ich noch die GPS-Tracks aller Touren, ich hab das Gerät ständig angeschaltet dabei gehabt.

                                    Alex
                                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                    • Vegareve
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                                      • 19.08.2009
                                      • 14456
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                      Teil 2

                                      Der freie Tag wurde, wie schon erwähnt, dazu benutzt um Ausrüstung zu flicken, Martin ist zu Ali gegangen, Stiefel mit hängender Sohle in der Hand, und wurde dann zum Verleih-Büro geschickt, wo ein Schuster (ob Profi oder selbsternannt), 10 Schrauben in die besagte Sohle geschlagen hat. Reparatur deluxe . Ich hole mir noch eine zusätzliche, uralte Isomatte und Alex klebt mein Geröllschutzrand. Nebenbei klettern wir noch ein paar Seillängen auf den plaisir Granitfelsen neben dem Camp und geniessen die Abwechslung Sonne-Wolken. Gegen Abend regnet es dann leicht, aber insgesamt wird es in diesem Urlaub immer ungewöhnlich heiss sein. Ungewöhnlich für uns, aber auch für Bender, denn er schreibt: „ the cold zone commences above the tree-line….and in the summer do not exceed 7°C at altitudes in the Western and Central Caucasus from 1800 to 2600. In the alpine pastures the temperature in the warmest summer months fluctuates between 0-14°C”. Wir hatten gefühlte 30° im Camp und auf einer Höhe von 3400m auch nicht viel weniger, durch die starke Sonnenstrahlung. Selten war ich so lange auf 4000m nur im Top unterwegs….trotz Sonnencreme 50 haben wir alle gut Farbe bekommen.
                                      Obwohl wir wussten dass Kaukasus viel, viel südlicher liegt als die Alpen, haben wir trotzdem schnell eintretende Kälteeinbrüche gefürchtet, Schneestürme etc, aber leider (oder zum Glück) kamen die Daunenjacken und Doppelschlafsäcke gar nicht zum Einsatz.

                                      Wolkenstimmung im Camp, mit tibetischen Gebetsfahnen (gesammelt warscheinlich von Ali und anderen Camp-Prominenten, die sich viel in Nepal und auch Tibet aufgehalten haben)


                                      Gestola nach dem Regen


                                      Am nächsten Tag wird gepackt, wir wollen 3 Nächte auf dem Bezengi Gletscher (genauer gesagt, daneben) verbringen, zunächst am tschechischen Biwak (2997m), dann noch zwei Nächte eine Gehstunde weiter, am Austrian Biwak (3252m), der eigentliche Treffpunkt des Bezengi. Geplant sind Pik Semionov, Pik Sella und Pik Freshfield auf einer Alternativroute von Bender.

                                      Und los geht´s, die Rucksäcke drücken schwer, Alex und Martin tragen 23-25 Kg, mein Rucksack wiegt 14 Kg, was für meine Wenigkeit schon eine Obergrenze dessen ist, was ich bergauf tragen kann. Es geht diesmal leicht rechts vom Camp auf der eeeelendlangen Bezengi Moräne (5-6 Stunden, je nach dem wo man aufhört und wie viel man trägt). Der Boden ist sehr sandig und ich fühle mich fast wie am Meer, bewundere die vielen bunten Blumen die auch aus dem trockensten Boden spriessen (Alex, Blumenfotos bitte )))).





                                      Nach etwa 15-20 Minuten treffen wir eine Gruppe Soldaten, die Pause macht. Ich dachte, cool, die gehen auch wandern. Fehlanzeige. Sie stehen auf, die AK47 seitlich hängend und fragen nach Passports. Autsch. Meinen habe ich dabei, aber wo der von Alex liegt? Wir packen aus. Zum Glück habe ich beide eingesteckt, Martin hat auch seinen, wir atmen erleichtert auf, ich stopfe alles wieder mühsam ein und schultere den Rucksack zum weiterlaufen. Aber warte, die reden weiter und blockieren uns den Weg. Permit. Den haben wir (aus Sicherheitsgründen, hahaha) im Zimmer gelassen, bzw. fiel uns nicht im Traum ein, dass wir den brauchen könnten. Keine Chance weiter zu kommen, also setzen wir uns wieder hin und Alex rennt zurück ins Camp. Die Soldaten ziehen inzwischen weiter auf der Moräne, die werden wir sicher bald wieder treffen.

                                      Mit dieser Unterbrechung und einigen Verschnaufpausen kommen wir nach sechs Stunden am tschechischen Biwak an…Unterwegs auf dem Gletscher kamen uns tatsächlich wieder Soldaten entgegen, diesmal waren wir aber ausgerüstet .




                                      Der ganze Weg war ziemlich flach, aber auf der steinigen Moräne ungemütlich, das letzte Stück direkt auf dem flachen, aperen Gletscher war wie laufen auf einem unbeweglichen Eismeer…













                                      Bin ziemlich kaputt, aber die Landschaft ist grandios. Wir erblicken die berühmte Bezengi Mauer, mit ihren vielen 5Tausenden, und ganz links in unserem Blickfeld, den Shkara, der höchste und schwerste Gipfel des Bezengi und zweithöchste Europas (wenn Kaukasus in Europa liegt…….). Der Gletscher ist wie eine gefrorene, lange Strasse, die gerade unter unserem Biwakplatz einen Bogen macht und sich in unzähligen Eissäulen zerteilt. Die Szenerie ist zu gross, um sie mit meiner Kamera zu fangen, bis die Wolken alles verhüllen trinken wir Tee und sehen wir uns unersättlich um.












                                      Gegen 5 am nächsten Morgen brechen wir für den Pik Semionov (1B, 4082m) auf. Es geht erstmals 1,5 Km Richtung Austrian Biwak, dann biegen wir links über einen ausgetrockneten Bachbett. Es geht hinauf in einem Schutthang. Überhaupt ist dieser Berg für mich nur ein nerviger Schutthaufen gewesen , nach dem Motto „ein Schritt nach oben, zwei nach unten“, aber es ist schon ein ausgezeichneter Aussischtpunkt und, immerhin, ein Viertausender, einer der wenigen leichten hier.







                                      Kurz unter dem Gipfel haben wir die Wahl, ob den Grat direkt klettern (was keiner wirklich macht, denke ich) oder links unter den Felsblöcken auf einem steil abfallenden Schneeband queren (Steigeisen beim Abstieg, Pickel). Die letzten Meter zum Gipfel sind auch verreist, also Steigeisen an.

                                      Auf dem Gipfel ist es warm und windstill, wir verbringen da ungefähr eine Stunde, kleines Nickerchen inklusiv . Wir bestaunen weiter die Bezengi Mauer und sehen zum ersten Mal den Elbrus.

                                      Der Gipfel


                                      Shkhara


                                      Elbrus (mit viel zoom


                                      Zuletzt geändert von Vegareve; 03.08.2012, 14:19.
                                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                      • Vegareve
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                                        • 19.08.2009
                                        • 14456
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                        Gegen 14 Uhr sind wir am Biwakplatz, rasten, essen eine Kleinigkeit und packen ein. Eine Stunde später packen wir aus in dem ziemlich stark bevölkerten Austrian Biwak (oder Dzhangi-Kosh Biwak, nach dem nächsen Fünftausenden). Hier geht es wirklich lebendig zu, nach dem wir am Mishirgi Biwak einen vorbeilaufenden Bergsteiger ohne Hose beobachten konnten, ist hier das erste, was mich optisch begrüsst, ein muskulöser Typ, der sich, auf dem Bauch auf einem grossen Stein liegend, den nackten Po sonnt. Ein Rest Anstand hat mich davor bewahrt, ihn zu fotografieren .

                                        Hier befindet sich auch eine der wenigen Biwakschachteln der Region, viel Platz ist aber nicht drin, wüsste nicht wer damit rechnet und sich die ganze Biwakausrüstungsschlepperei erspart. Wir freunden uns mit einigen Weissrussen an, eine grosse Alpingruppe aus Minsk, die sogar eine Gitarre dabei hat . Überhaupt sind alle Menschen, die wir die zwei Wochen flüchtig kennenlernen, unheimlich nett, aber leider nur wenige des Englischen mächtig. Das wird mein grosses Bedauern bleiben, dass ich nicht mehr Russen und Balkaren kennenlernen konnte und dass die Kommunikation immer so eingeschränkt war.



                                        Ziegen, pardon, westkaukasischen Steinbock-Besuch bekommen wir auch, die ganze Nacht werden die Zicklein blöken (?).
                                        Für den nächsten Tag haben wir uns was grösseres vorgenommen, Pik Sella ist 4329m hoch und hat eine schöne, gut begehbare Nord-West Wand, die eine ziemlich begehrte Route darstellt (3A). Es wird mein erstes Mal mit zwei Eisbeilen, ich freue mich drauf. Keeeein Schutt mehr

                                        Der Wecker klingelt um 3,45, leicht benebelt noch vom Schlaf trinken wir Tee, ich kriege mühsam 2 Kekse hinunter. Das wird das einzige Essen bleiben für die nächsten 5-6 Stunden.



                                        4,30 laufen wir los, wieder mal durch eine sternenklare Nacht. Hinter den Zelten den Moränenhang hoch in Richtung NO, dann Rücken folgen bis der Schutt unpassierbar wird. Abstieg auf dem Felsband am linken Rand des Gletschers. Vor uns seher wir die Lichter zweier Gruppen, die um 4 gestartet sind (eine 6er russische Gruppe und 4 von „unseren“ Weissrussen). Die Russen laufen in der Mitte direkt auf dem Gletscher, bis sie am Rande des Gletscherbruchs leicht orientierlos stehen bleiben. Gewiss, die Moräne ist auch nicht angenehm, aber viel sicherer und logischer.



                                        Die Einstiegsmoräne (Foto: Becks)


                                        Auf dem aperen Gletscherbecken treffen sich alle Gruppen zusammen (offene Spalten). Von dort geht es leicht nacht rechts zum Einstieg in die Nordwest-Wand, ein steiles, aber zum Glück nicht langes Eisstück (ung. 300 M hoch, im unteren Bereich 50° und teilweise Blankeis, weiter oben dann mehr Firn und nicht mehr so steil).

                                        Rechts die Eisflanke, dann links über denn Firngrat zum Gipfel






                                        Foto: Becks



                                        Die russische Gruppe steigt als erste ein, es folgen die Weissrussen, dann wir. Und dann passiert etwas was ich nicht so oft erlebt habe (da nicht so viele schwerere Touren gemacht): wir warten. Ziemlich lange. Ich fange an zu frieren, noch lange keine Sonne auf unserer Seite und das nichts tun nervt mich. Wir dürfen ein paar Schritte machen, dann warten wir wieder. Die Weissrussen steigen etwas weiter rechts ein, zum Glück, dann gibt´s nur noch die 6 Russen vor uns, als 3 Seilschaft eingeteilt. Sie basteln unendlich. Ich fange an langsam die Geduld zu verlieren, ich will meine Eisbeile benutzen!



                                        Irgendwann geht es vorwärts, ganz langsam. Insgesamt haben wir warscheinlich eine volle Stunde mit diesem Stau verloren. Die Sonne kommt langsam in die Wand, es ist herrlich!



                                        Und es ist steil und das Eis glänzt, bald werde ich meine Waden spüren. Aber ansonsten geht es gut, Alex steigt vor, alle 15-20m eine Eisschraube setzend, einmal bauen wir Stand. Die Russen haben ihre eigene Technik…..bauen nur Stand und lassen die anderen sich am Fixseil hochzerren. Kein Wunder, mit deren Eispickel (1 Stück pro Kopf)…. die ich nur höchstens auf einem Gletscherspaziergang nehmen würde. Die Weissrussen rechts kommen nicht über die erste Seillänge hinaus, der Vorsteiger fummelt lange an seinen Steigeisen rum, dann sehen wir sie alle absteigen. Am Zeltplatz erfahren wir, dass der Vorsteiger zu weiche Stiefel hatte und die Eisen hielten nicht .

                                        Langsam kommen wir in Schwung, Eisbeil links, Eisbeil rechts, ab und zu Stufen treten damit ich meine Waden etwas entspanne, Seil umklinken, Beil links, Beil rechts. Irgendwann klettern wir immer mehr links von den Russen, obwohl es leicht steiler ist und kurz vorm Grat überholen wir sie endlich.

                                        Alex im Vorstieg


                                        Martin


                                        Auf dem Firngrat brennt die Sonne, wir ziehen einiges aus und essen ein paar Riegel. In der Mitte des Grates kommt eine kurze Felspassage, also wieder Steigeisen aus, das Seil hatten wir schon eingepackt. Ich nutze den kurzen Rastmoment aus und klettere vor den Russen weiter (die als erste wieder den Grat liefen, unendlich langsam, warscheinlich nicht ausreichend aklimmatisiert, dazu noch angeseilt). Die Kletterei ist I-II Gelände, es macht Spass.



                                        Aber ups, ich bin die Felsen direkt angegangen, Martin läuft weiter unten im Schutt und macht mich auf einem angedeuteten Pfad aufmerksam. Ok, dann die paar Meter abklettern. Als ich mich auf einem grossen Stein stütze, um nach unten zu kommen, löst der sich überraschend und gleitet mit mir Richtung Abgrund. Ich rutsche auf dem Hintern und versuche, mich an anderen Felsvorsprüngen festzuhalten, aber keine Chance, alles zerbröselt und rutscht mit. Nach wenigen Meter bleibe ich trotzdem stehen, Alex hat mich am Rucksack gepackt, ob ich von alleine im Schutt sitzengeblieben wäre, werde ich nie wissen. Ich bin nicht erschrocken, mehr genervt dass der Fels so bröselig ist, meine Hände bluten leicht, alles um uns wackelt, auch die sicher aussehenden Blöcke. Nun ja, der Fels ist bald vorbei, wir umgehen rechts eine kurze, steile Stufe wo sich beim Abstieg die Russen abgeseilt haben und ziehen die Steigeisen wieder an, da wir bis zum Schneegrat noch 2,3 m vereisten Firn haben. Nach dem letzten steilen Firnaufschwung sind wir oben, der Gipfel besteht aus einem kleinen Felskopf den ich als erste klettern darf, schliesslich ist heute mein Geburtstag . um Gipfelfoto wird gebeten

                                        Alex auf dem Grat


                                        Die Felspassage (Foto: Becks)


                                        Die letzten Meter (Foto:Becks)





                                        Einen neuen Riesen


                                        Bezengi Wall


                                        Gestola (links) und Elbrus


                                        Mit Warterei und das ganze Ein-Aus mit Seil und Eisen, 7 Stunden vom Zeltplatz.

                                        Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg, der wieder mal (welch Überraschung) aus einem steilen Schutt- und Geröllhang besteht. Zunächst den Grat zurück, dann links bis zu einem Felskopf (auf halber Strecke zu P 4054, steht in Alex´Notizen). Von dort quasi freie Wahl nach unten in den Schutt, teilweise sehen wir Spuren oder Steinmännchen, als wir nicht mehr weiter wissen und das ganze unangenehm steil wird, lassen wir uns von den Russen überholen, deren Leiterin den Weg kennt. Steinschlaggefahr ist gross, wir ziehen die Helme an (die übrigens immer dabei waren, bei den Russen sogar ums Camp herum . Wir steigen zum Bezengi Gletscher direkt gegenüber von Shkhara runter, den Pfad rechts davon bis zum Biwakplatz folgend. Alles in einem, eine sehr lohnende Tour .

                                        Zuletzt geändert von Vegareve; 04.08.2012, 13:11.
                                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                        • Vegareve
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                                          • 19.08.2009
                                          • 14456
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                          Für den darauffolgenden Tag hatten wir uns Pik Freshfield auf einer 3A Route und den Abstieg zum Camp Bezengi vorgenommen. Vom Semionov aus war aber diese Route nicht wirklich ausfindig zu machen, keine Spuren, zudem ziemlich aper die Flanke, also hatten wir uns geeinigt dass vielleicht doch der Normalweg bleibt. Der wäre ungefähr das gleiche wie Pik Semionov gewesen (Schutt und ähnliche Aussicht) also beschliesse ich, nicht mitzumachen. Als am nächsten Tag der Wecker um 4-5 klingelt, drehen sich auch die Männer auf der anderen Seite, schliesslich haben wir noch 5-6 Stunden Abstieg mit Gepäck vor uns (nichts anderes habe ich erwartet ).

                                          Noch einmal den Gletscherbruch am tschechischen Biwak






                                          Wir steigen also gemütlich runter, etwas wehmütig dass wir diese gewaltige Landschaft hinter uns lassen müssen. Am Tag danach ist Erholung angesagt, ich verbringe den Tag mit Essen und lesen . Als Tipp: an der Bar Hähnchen mit viel Knoblauchsoße probieren, nach 3 Tagen Tütenfutter ein Genuss. Dazu viel Bier und etwas kaukasischer Cognac .
                                          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                          • Vegareve
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                                            Moderator
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                                            • 19.08.2009
                                            • 14456
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                                            #22
                                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                            Noch als zusätzliche Erklärung für die eher skurille Passkontrolle auf dem Gletscher: die Grenze zwischen Russland und Georgien verläuft direkt auf dem Grat der Bezengi Mauer und ist streng überwacht, da auf der anderen Seite einige potenziell ungemütliche Regionen liegen (Svanetien). Theoretisch darf man eigentlich den Bezengi Gletscher und die Gipfel der Bezengi Mauer gar nicht betreten (so, zumindest, ein Gerücht), aber keiner hält sich natürlich daran. Im Camp bekommt man ja Auszeichnungen für Fünftausender Besteigungen (eine haben wir in der Kantine erlebt) aber man sollte nur auf der linken Seite des Gletschers bleiben? Zum Glück haben die Soldaten nur Kalashnikovs und keine Eisgeräte .

                                            Die Bezengi Mauer hat sechs beeindruckende Fünftausender zu bieten, fängt mit der schönen Pyramide Gestola an 4860m (die wir lange überlegt haben aber dann doch verschoben, zu komplizierter Aufstieg) und endet mit Shkhara. Die ganze Mauer wird auch als Tour in mehreren Etappen gemacht und gilt als eine der grössten alpinistischen Herausforderungen ausserhalb Himalaya und Südamerika. Warum die Russen die Bezengi Region als Klein-Himalaya bezeichnen, konnten wir verstehen, die Berge sind gewaltig, die Entfernungen auch etwas anders als in den Alpen und anspruchsvolle Routen für richtige Alpinisten hat es zuhauf. (da ich aber dabei war und wir vorher wenig Vorstellung von der Region hatten, haben wir das eher leicht gehalten).
                                            Zuletzt geändert von Vegareve; 04.08.2012, 12:16.
                                            "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                            • karlblossfeld
                                              Anfänger im Forum
                                              • 25.08.2010
                                              • 43
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                              Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                                              Zum Glück haben die Soldaten nur Kalashnikovs und keine Eisgeräte .
                                              ..statt nachklettern runterschießen:-)
                                              Ich war während des Georgien-Konflikes genau da wo ihr wart, da war es in Bezug auf die Permits & Soldaten deutlich ungemütlicher bzw. unmöglich - wir mussten dann das Tal verlassen.

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                                              • treason
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                                                • 16.05.2012
                                                • 77
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                Beeindruckend! Auf sowas hätte ich auch mal Lust.

                                                Darf ich fragen was euch der Trip pro Person gekostet hat?

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                                                  • 19.08.2009
                                                  • 14456
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                  Zitat von treason Beitrag anzeigen
                                                  Beeindruckend! Auf sowas hätte ich auch mal Lust.

                                                  Darf ich fragen was euch der Trip pro Person gekostet hat?
                                                  Ich kann die Gegend nur empfehlen, viel zu schade dass sie bei uns so wenig bekannt ist. Es braucht vielleicht etwas mehr Anlauf als die Alpen, aber die Berge sind beeindruckend und die ganze Orga doch ziemlich unkompliziert. Die Fluege waren das teuerste, 600 Euro (geht auch billiger, wenn man Lust auf eine Nacht am Moskauer Flughafen hat), dazu noch 300-400 Euro fuer den ganzen Rest, Transport, Uebernachtung, Essen, Visum etc. (es geht sicher auch billiger).
                                                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                                    • 28.06.2008
                                                    • 9799
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                    Super Bericht und tolle Fotos - vielen Dank!

                                                    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                                    [*]Dann besorgt man sich eine von Russland anerkannte Krankenversicherung für die Reisedauer ( http://www.russlandjournal.de/russla...nversicherung/ ), was am einfachsten geht, indem man bei der Schwarzmeer und Ostsee Versicherungs-Aktiengesellschaft online einen Antrag ausfüllt, Kohle blecht (15 Euro für 14 Tag, 25 Euro für 30 Tage) und dafür ein PDF per Email zugeschickt bekommt. Inwiefern die Sovag einem im Ernstfall wirklich hilft ist mir unbekannt, ich habe zur Sicherheit bei meiner Krankenkasse für den Zeitraum eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen.
                                                    Das kann man auch billiger haben. Einfach für 6-8€ eine Auslandskrankenversicherung besorgen und die Nummer auf den Visaformular eintragen - fertig. Hat bei mir bisher immer funktioniert. Oft hat man eine Auslandsversicherung schon über eine Kreditkarte (Visa-Gold, Mastercard-plus, Mastercard Gold). Da kann man dann einfach die Kreditkartennummer eintragen. Das kann sowieso nicht geprüft werden...
                                                    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                                      • 19.08.2009
                                                      • 14456
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                      Aber laut Seite wird nicht jede beliebige Versicherung akzeptiert. Ich habe jedenfalls fuer 3 Wochen keine fuer 8 Euro gefunden, es sei denn ,man nimmt so eine jaehrliche (was ich nicht wollte). Jap, die Visen konnten auch billiger sein, wenn wir sie rechtzeitig angepeilt haetten und nicht 2 Wochen vor Flugbeginn .
                                                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                                        • 14.07.2008
                                                        • 5576
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                        …weiterhin ist es ein schöner Bericht & sehr schöne Fotos einer tollen Gegend.

                                                        Aber die Klettereien wären für meine Höhenangst nichts, da reichen mir schon Eure Fotos mehr als aus.
                                                        Zuzüglich des Berichts über unfreiwillige Rutschpartien.

                                                        Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                                                        daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                                                          • 13.04.2012
                                                          • 84
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                          Danke für den Bericht und die Fotos - der Kaukassus lockt und wenn es doch etwas relaxter geworden ist, kann man neben dem Elbrus-Gebiet sich doch auch mal wieder mit dem Bezengi auseinandersetzen. Habe ich doch gleich mal im Bender geblaettert
                                                          Und Ihr habt den Soldaten nur Eure Pässe und Visa gezeigt oder hatte ich etwas mit dem Permit überlesen?
                                                          "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

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                                                            Fuchs
                                                            • 01.11.2004
                                                            • 2099
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                            Zitat von Kaminkatze Beitrag anzeigen
                                                            ...
                                                            Und Ihr habt den Soldaten nur Eure Pässe und Visa gezeigt oder hatte ich etwas mit dem Permit überlesen?
                                                            Ja, hast du

                                                            Lies nochmal den Abschnitt, in dem Becks nochmal zurück zum Lager laufen musste
                                                            quien se apura, pierde el tiempo

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                                                              • 20.07.2009
                                                              • 12705
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                              Aber die Klettereien wären für meine Höhenangst nichts, da reichen mir schon Eure Fotos mehr als aus.
                                                              Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Mir klopft das Herz bis zum Hals, sobald ich norddeutsche Tiefebene verlasse.
                                                              Tolle Fotos, tolle Landschaft. Aber definitiv nichts für Ditschi.

                                                              Gruß Ditschi

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                                                                Gerne im Forum
                                                                • 13.04.2012
                                                                • 84
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                Zitat von Robiwahn Beitrag anzeigen
                                                                Ja, hast du
                                                                Lies nochmal den Abschnitt, in dem Becks nochmal zurück zum Lager laufen musste
                                                                ja ja, wer lesen kann - die Bilder haben echt zu sehr abgelenkt
                                                                da war ja auch schon bei den ganzen Hinweisen zu Beginn von einem Grenzvisum zu lesen...
                                                                "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

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                                                                  Freak

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                                                                  • 16.08.2008
                                                                  • 31757
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                  Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Mir klopft das Herz bis zum Hals, sobald ich norddeutsche Tiefebene verlasse.
                                                                  Tolle Fotos, tolle Landschaft. Aber definitiv nichts für Ditschi.
                                                                  Yupp.
                                                                  Und: Ja, wirklich tolle Fotos. Und ich bedauere, dass mich das Schicksal der Höhenkrankheit treffen musste . Aber schön, auf diese Weise partizipieren zu können. Danke.
                                                                  Oha.
                                                                  (Norddeutsche Panikattacke)

                                                                  Kommentar


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                                                                    Freak

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                                                                    • 11.10.2001
                                                                    • 19670
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                    Dann mal weiter im Text...

                                                                    19. Juli 2012:
                                                                    Pausentag, Martin geht weitere Spax besorgen und flickt den zweiten Schuh, den Rest des Tages verbringen wir im Klettergarten und an der Bar.


                                                                    Nebel im Camp, aber das hält hier keinen auf.


                                                                    Routenplanung in der Bar


                                                                    Mittagessen, und es gibt kein Hackfleisch.


                                                                    Weisse und schwarze Schafe (mit 2 oder 4 Beinen) auf der Wiese beim Camp.
                                                                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Alter Hase
                                                                      • 12.08.2007
                                                                      • 2705
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                      Super Bericht (bisher ) und tolle Photos...

                                                                      Was das Umsteigen auf moskowitischen Flughäfen angeht, so geht das noch besser. (Bald in diesem Theater nachzulesen.)
                                                                      Aber die eisige Engelsgeduld, mit der die russischen Grenzer ihrem Job nachgehen ist schon beeindruckend. Allerdings auch nervenaufreibend, wenn man noch ein Flugzeug erreichen will.

                                                                      Ich freu mich auf weiteren Text und Photos von eurem exotischen Tourenziel.
                                                                      Wenn dir etwas gefällt, analysiere es nicht, sondern tanze dazu.
                                                                      Tex Rubinowitz

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
                                                                        • 04.11.2009
                                                                        • 650
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                                                        Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Mir klopft das Herz bis zum Hals, sobald ich norddeutsche Tiefebene verlasse.

                                                                        Gruß Ditschi
                                                                        ja mir auch immer, aber vor freude

                                                                        Tolle Reise und schöner Bericht, für sowas muss ich noch etwas üben, aber dazu habe ich den falschen Wohnort. (siehe oben)
                                                                        Überzeugter Rückfidel-Dingsbums-Verschluss Benutzer

                                                                        Kommentar


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                                                                          Freak

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                                                                          • 11.10.2001
                                                                          • 19670
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                          20. Juli 2012:
                                                                          Da sich Roxana am Vortag nicht so gut fühlte und wir ausser Alis Kommentar "Weather no problem" keine detailiertere Vorhersage für die nächsten Tage besitzen, verzichten wir auf die beiden interessantesten Varianten, die wir uns so ausgetüftelt haben. Gestola wäre toll, aber man benötigt 4 Tage für den Normalweg (und überschreitet drei weitere 4000er). Der Kundun-Mishirgi liegt sehr abgelegen, alleine für den Anmarsch ins Biwak auf knapp 3900m werden 10 Stunden veranschlagt, und die Routeninfos sind mehr als spärlich. Also nehmen wir die populäre Variante 3 - Ukyu.


                                                                          Sonnenaufgang, Blick ins Bezengi-Tal


                                                                          Waschstelle im Camp


                                                                          Vom Camp aus geht es wieder ins Mishirgi-Tal, diesesmal jedoch auf der linken Seite. Der Bach in der Talmitte wird direkt am Camp überquert, dann geht es die Seitenmoräne rauf bis auf 2600m. Die Blumenpracht entlang dieser Strecke ist schlichtweg umwerfend und stellt alle anderen Wege weit in den Schatten. Nachdem ein Bach überquert ist geht es links den Hang über einen sehr steilen, aber sehr gut ausgetretenen Bergpfad hinauf. Der "Ausbaustand" ist kein Wunder, wir sind nicht alleine unterwegs und da alle mit schwerem Gepäck wandern sorgen die Leute für die tiefe Spuren im Untergrund.


                                                                          Brücke Nr.1 beim Camp.


                                                                          Brücke Nr 2, ebenfalls direkt beim Camp (mit Blick ins Mishirgi-Tal)


                                                                          Oranger Klatschmohn...


                                                                          ...wieder Blumen...


                                                                          ... und noch mehr Blumen



                                                                          Die dritte Brücke unterwegs.


                                                                          Blumenpracht am Wegesrand


                                                                          An der Abzweigung ins Ukyu-Seitental


                                                                          Blick ins Mishirgi-Tal (mit Dyk-Tau und Brno)

                                                                          An einer ersten Schutzhütte auf einem Absatz auf 3080m machen wir eine erste Rast. Die Hütte ist ziemlich sauber, sieht stabil aus und bietet problemlos 20 Leuten Platz.
                                                                          Nach weiteren 100Hm sehen wir dann bereits den Ukyu-Biwakplatz, beschliessen aber in Anbetracht der Zeltanzahl und eines schönen, topfebenen Sandplatzes vor unserer Nase, gleich hier unser Lager aufzuschlagen. Wasser muss zwar aus knapp 250m Entfernung besorgt werden, aber mit unseren Flaschen und einigen vorgefundenen Pullen ist das kein Problem.
                                                                          Nachdem das Zelt steht kommt der erste Luxusartikel zum Einsatz - ein Tarp. Eigentlich als Regenhülle für das Expeditionszelt gedacht, dient es nun als Sonnensegel. Und so verbringen wir im Schatten den Nachmittag, während rings herum Leute und Ziegen turnen. Später erkunden wir dann den eigentlichen Platz und finden heraus, dass dieser sich über mehrere hundert Meter das Tal entlangzieht und sicher 50 Zelten Platz findet. Da die Leute wohl länger Campieren finden wir diverse Sitzecken, Tische, Mauern und Wälle, alle aus Stein gebaut. Bei der kleinen Schutzhütte (3 Personen) ist sogar ein Schachbrett auf den Felsen gemalt. Abends dann das vertraute Bild - oben wolkenlos, im Tal Wolken.


                                                                          Schutzhütte auf 3100m


                                                                          Blick in die Hütte


                                                                          Begrüssungskommando im Camp


                                                                          Ein weiteres extrem wildes Exemplar der Sorte "Steinbock"


                                                                          Belagertes Camp


                                                                          Schutzhütte auf knapp 3500m


                                                                          Camp Ukyu



                                                                          Erkundungstour, beim oberen Biwakplatzende, Blick Richtung Osten mit Vorgipfel des Pik Dumala (4620m)


                                                                          Steinschach



                                                                          Mit Salz kann man die Viecher gut anlocken.


                                                                          "wilder" Steinbock


                                                                          Nachwuchs beim Sonnenbad


                                                                          Campingplatz mit Pik Archimed (4010m) im Hintergrund


                                                                          Abendstimmung
                                                                          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 07.08.2009
                                                                            • 2140
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                            Großes Kino, Hut ab!
                                                                            Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Dauerbesucher
                                                                              • 20.07.2006
                                                                              • 658
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                              Schöner urlaub bestimmt, schöner Bericht

                                                                              Kommentar


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                                                                                Freak

                                                                                Liebt das Forum
                                                                                • 11.10.2001
                                                                                • 19670
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                21. Juli 2012:
                                                                                Heute ist Ukju-Tag (4334m), eine 2A-Route steht an. Vom Zelt aus gehen wir zum Camp, durchqueren es und folgen dem Tal weiter aufwärts. Die grossen Felsblcke weichen bald Geröll, dann aperem Eis des Gletschers. Recht bald überqueren wir diesen wieder und verlassen ihn in Richtung Ukju. Wir erklimmen über Schutt (was sonst) und losem Geröll, welches sich als vergleichsweise stabil herausstellt einen Hang und weiter eine Rinne zum SO-Grat.


                                                                                Sonnenaufgang am Pik Dumala


                                                                                Firnrampe hoch Richtung Pik Arkhimed (3A)


                                                                                Pik Dumala (4650m) und links der Felszacken im Grat Pik Pyramid (4500m). Sehen lecker aus, die Routen sind aber alle 3B bewertet (60° Eis)


                                                                                Ukju mit
                                                                                SO-Grat, zu dem über das hellere Schuttfeld aufgestiegen wird.


                                                                                Blick Richtung Mishirgi-Mauer mit Pik Arkhimed (4010m) im Vordergrund (der Felsbrocken unterhalb des Dyk-Tau)


                                                                                Schutt, was sonst


                                                                                Ankunft am Grat


                                                                                Blick in Richtung Gipfel, klein und laut ein roter Punkt, die andere Seilschaft


                                                                                Blick nach Norden, das Gebirge wird rasch niedriger

                                                                                Dort legen wir die erste kurze Pause in der Morgensonne ein und bewundern eine Seilschaft, welche offensichtlich und gut hörbar damit beschäftigt bzw. ausgelastet ist, sich nach oben zu arbeiten. Minutenlang kleben sie an einem flecken Eis herum und brüllen sich Kommandos zu. Da wir keine Lust auf Kälte und Warterei haben, beschliessen wir ihren Bereich (links vom Grat einen Turm umgehend) einfach rechts vom Grat zu umklettern, denn da haben wir Sonne. Problemlos kommen wir vorwärts, endlich haben wir etwas Fels in der Hand und nicht nur Stöcke und Geröll. Wir erklimmen den Grat, folgen diessem und weichen an einigen Stellen wieder in die rechte Wand aus. Vereinzelte Kratz- und Felsabnutzungspuren zeigen, dass andere ebenfalls schon unterwegs waren, dennoch muss jeder Tritt und Griff überprüft werden, denn ein Abflug in dem ausgesetzten Gelände wäre fatal.


                                                                                Unterwegs am Grat, im Hintergrund Pik Dumala und Pik Pyramid

                                                                                Die Gruppe brüllt sich noch Befehle zu als wir nach 1.5 Stunden (ab Grateinstieg) den Gipfel erreichen. Nach einiger Zeit trudeln die ersten Drei ein, wir tauschen Müsliriegel und Gummibärchen. Die zweite Gruppe (von der ersten als "Noobs" bezeichnet) erreicht das Ziel, als die erste bereits wieder im Abstieg ist. Sie besteht aus einem Pärchen sowie einer recht rüstig dreinschauenden Frau Mitte fünfzig, und der Grat hat sie schwer beschäftigt.


                                                                                Wer will da (Elbrus) noch freiwillig hin, wenn er im Bezengigebiet sitzt?


                                                                                Gipfelbild mit unseren Kollegen, man beachte die Helme


                                                                                Blick zu Dumala und Pyramid, in der zweiten Reihe der Koshtan-Tau

                                                                                Wir verziehen uns wieder abwärts, überholen die andere Gruppe (diese rastet keine hundert Meter weiter unten wieder) und nehmen nun den Weg, den sie im Aufstieg genutzt haben. Nach einer unschweren Firneinlage folgt ein kurzer Oho-Effekt an einer Felskante. Die dort befindliche Felsplatte entpuppt sich jedoch bei näherer Betrachtung als harmloser IIer, den man mit Steigeisen problemlos runter kommt. Nach der folgenden weiteren Firnpartie stehen wir dann wieder am Einstieg und wenig später auch unten am Gletscher bzw. am Zelt.


                                                                                Blick über Pik Arkhimed hinüber zur Mishirgi-Wand mit Dyk-Tau


                                                                                Definitiv keine Bergziege






                                                                                Da staunt der ODS-ler, und die UL-er krümmen sich. Ein Kollege mit Daypack


                                                                                Begrüssung neuer Ankömmlinge - diesesmal Litauer

                                                                                Routenbeschreibung:
                                                                                Man durchwandert das Ukju-Camp talaufwärts und trifft nach kurzer Zeit auf das Gletscherende, welcher sich vom Pik Dumala herab zieht. Über grosse Felsen und weiter oben dann Schutt/Geröll folgt man dem Gletscher aufwärts (einzelne Steinmännchen), wobei man sich auf der Mittelmoräne hält Auf ca. 3900m biegt man nach Norden in einen schuttigen Hang ab, nachdem man zuvor eine Firnrampe passiert hat, welche sich in südliche Richtung zwischen Pik Archimed und Dumala emporzieht. Über Schutt/Geröll folgt man dem Hang hinauf, weiter durch eine schuttige breite Rinne bis zum SO-Grat am Ukju. Ab hier folgt man dem Grat bis zum Gipfel (II, Stellen je nach Routenwahl auch mal III), wobei Aufschwünge im Grat im unteren Bereich links oder alternativ rechts, weiter oben rechts vom Grat in der Wand umgangen werden (teilweise loses Gestein). Eine Felsplatte im linken Wandteil kann einfach über einen breiten Riss (von oben schlecht sichtbar) erklommen oder abgestiegen werden (II).

                                                                                Ausrüstung:
                                                                                Stöcke, Steigeisen, Helm, Eispickel. Eventuell Gurt/Seil für Leute, die Probleme mit Frischluft unter dem Hintern haben.
                                                                                Zuletzt geändert von Becks; 13.08.2012, 20:26.
                                                                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Alter Hase
                                                                                  • 03.01.2008
                                                                                  • 3550
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                  Alter Falter! Coolcoolcool! Das sind ja mal Bilder!

                                                                                  Auf den Bildern sieht es eher danach aus, dass man mit Seil im Falle eines Falles eher Mitreisende mitreisst als alleine abreist, oder sehe ich das falsch? (oder man baut Stand, aber das dauert sicher ewig)
                                                                                  Grüße, Tie »

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Freak

                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                    • 11.10.2001
                                                                                    • 19670
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                    22. Juli 2012:
                                                                                    Vega hat keine Lust auf Schutt, also gehen Martin und ich alleine los zum Gidan-Tau (4086m). Ohne Seil, lediglich mit Steigeisen und einem Eisgerät für Notfälle geht es wieder zum Camp, zur Schutzhütte und dann links den Schutthang hoch.


                                                                                    Dyk-Tau und Misses-Tau


                                                                                    Im Mishirgi-Tal wird es hell


                                                                                    Sonnenaufgang am Dyk-Tau


                                                                                    Im Kessel, der Aufstieg erfolgt zur Scharte rechts im Grat, der Abstieg durch die mit einer dünnen Schneebrücke verbundenen Schneefelder links im Bild


                                                                                    Dumala, Pyramid und Co.

                                                                                    Nach kurzer Zeit stehen wir in einem Kessel, der am linken Rand vom N-Grat begrenzt wird, der sich vom Gidan-Tau herunter zieht und den Normalzustieg bildet (1B bewertet). Wir durchqueren den Kessel und erklimmen in einer Scharte den Verbindungsgrat zwischen Gidan-Tau und Ukju.
                                                                                    Hier treffen wir auf die ebenfalls reduzierte Truppe vom Vortag, welche sich wieder lautstark dem Grat widmet. Die Ruferei hat ihren Grund, denn ab hier beginnt der spassige Teil.

                                                                                    Sonnebad am Morgen


                                                                                    Grateinstieg


                                                                                    Die "Mama" der russischen Truppe in einer II


                                                                                    Pfeif auf die Originalroute, wir bleiben am Grat


                                                                                    Am Grat, die Platte rechts könnte direkt erstiegen werden (geschätzt: IV)


                                                                                    Blick in Richtun Ukju und Dumala


                                                                                    Sieht einfach aus, ist aber eine exponierte IIIer-Kante im Abstieg


                                                                                    Weitere Gratübersicht


                                                                                    Rinnenquerung

                                                                                    Ohne grössere Rücksicht auf den Verlauf der Originalroute turnen wir einfach frei den Grat in Richtung Gipfel. Was zunächst wie "homöopathisch verstreute Kletterstellen" aussieht, entpuppt sich dann als eine andauernde Klettererei am und knapp unterhalb des Grats. Einige ausgesetzte IIIer-Stellen und 1.5 Stunden später sitzen wir am Gipfel und warten weitere 1.5 Stunden, bis unsere Kollegen eintrudeln. Eine kurze Gratulation, dann geht es ab über den Normalweg runter.


                                                                                    Martin erreicht den Gipfel


                                                                                    Unsere Kollegen am Grat


                                                                                    Pik Arkhimed und Co.


                                                                                    Detailstudie für die Wegsuche. Der hellere Felsbrocken auf dem Grat ist der Gipfel des pik Arkhimed (4010m), und irgendwo geht da eine Route rauf.


                                                                                    Harhar, darauf habe ich 2 Minuten gewartet. Die letzte Nadel vorm Gipfel führt ins nichts, und auch unsere Russenkollegen latschen da hoch (und nicht nur wir).


                                                                                    Blumenpracht auf 4000m


                                                                                    Abstieg zum Normalweg, knapp unter dem Gipfel



                                                                                    Unterwegs am Normweg (1B)


                                                                                    Blick in den Kessel auf 3700m sowie ins Ukju-Tal


                                                                                    Blumen im Geröllfeld

                                                                                    Kurz nach dem Gipfel zweigt der Grat ab, etwaige Türme und Felsparteien in der Firnschneide umgehen wir rechts in der Wand im Firn. Eine erneute schnelle Abfahrt im Schutt später stehen wir wieder im Kessel und gehen zurück zum Zelt, Die Idee, den kleinen Ukju (Ukju M, 2B) noch mitzunehmen lassen wir fallen, denn der Fels sieht eher aus, als ob man doch auch mal ein Seil benötigen könnte. Beim Durchwandern des Camps wenig später werde ich noch spontan zu einer Runde Tee eingeladen, nachdem mich einige Litauer aus dem Bezengi-Camp wiedererkannt haben. Sehr nettes Volk hier, auch wenn man mehr mit den Armen rudert anstelle zu sprechen, denn so viel verstehen wir nicht was der andere redet.


                                                                                    Posing im Kessel, im Hintergrund die Mishirgi-Mauer sowie rechts der Grat zum Brno


                                                                                    Camp Ukju mit Bergkette des Pik Arkhimed


                                                                                    Tja meine Herren von der UL-Front, da staunt ihr. Selbst die Mädels dort sind stärker als der durschnittliche UL-ler, dem bei6kg Rucksackgewicht bereits der Angstschweis auf der Stirn steht.


                                                                                    Auch das ist etwas mehr als 5kg

                                                                                    Am Zelt angekommen beschliessen wir, den staubigen Fleck zu verlassen. Also brechen wir alles ab und verlegen das Camp hinunter auf 3080m zur ersten Hütte. Hier verbringen wir dann eine Nacht im Grünen, mit dem kleinen Nachteil dass die Wasserversorgung etwas aufwendiger ist.



                                                                                    Seltener Besuch am Zelt, Martin fotografiert einen Steinbock


                                                                                    Sonnenuntergang auf 3100m, im Tal Nebel

                                                                                    Routenbeschreibung (2A russisch):
                                                                                    Bei der Schutzhütte im Ukju-Camp nach Süden den Schutthang hinauf in den Kessel auf ca. 3700m, welcher vom Nordgrat des Gidan-Tau sowie dem Nordgrat des Ukju M begrenzt wird. Der kessel wird an der östlichen, rechten Seite Höhe haltend bis zum nördlichen Ende durchquert. In Fallinie steigt man dann über steilen Schutt/Geröll/Schnee zu einer Scharte auf 3900m auf, welche sich im Verbindungsgrat Gidan-Tau / Ukju befindet.
                                                                                    Ab hier folgt man dem Grat kletternd aufwärts, wobei einzelne Türme/Aufschwünge links in der Südwand umgangen werden (II, bei geeigneter Routenwahl schnell III). Bei der Felsnadel, bei der sich der vom Nordgrat kommende Normalweg mit der Alternativroute vereint steigt man etwa 5m ab und umgeht die Nadel südlich. Etwaige Spuren zur Nadel hoch können ignoriert werden und dienen nur der Verwirrung (wir sind auch oben gesessen und haben in den Abgrund geschaut ). Über abgenutzten Fels erreicht man so den Gipfel (4-5 Stunden ab Camp).

                                                                                    Im Abstieg zweigt man nach der Nadel in Norden ab und erreicht dem Übergang zum Nordgrat in einer Scharte, welche nordwärts von einem Turm versperrt wird. Von hier folgt man nach Westen über Firn eta 5m abwärts, umrundet den Felsen und folgt weiter dem Grat. Etwaige Felspartien werden überklettert oder rechts im Firn umwandert, bis kurz vor einem kleinen Aufschwung eine deutliche Spur in den schuttigen Osthang gefunden wird. Hier steigt man steil im Dreck zum Kessel ab und dann weiter runter ins Camp.
                                                                                    Zuletzt geändert von Vegareve; 11.01.2015, 20:17.
                                                                                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                      "Tja meine Herren von der UL-Front, da staunt ihr. Selbst die Mädels dort sind stärker als der durschnittliche UL-ler, dem bei 6kg Rucksackgewicht bereits der Angstschweis auf der Stirn steht."

                                                                                      LOL.

                                                                                      P.S.: Schöner und interessanter Bericht.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                        • 12.09.2007
                                                                                        • 43


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                        Zitat von falk66 Beitrag anzeigen
                                                                                        Ja toll, bin mal gespannt was ihr so erlebt habt. Werde ja diese Berge im September von der anderen Seite besuchen
                                                                                        Hallo Falk,

                                                                                        wir wollen im September auch auf die andere Seite, das heißt nach Georgien. Erst eine Woche nach Swanetien und die zweite Woche zum bzw. auf den Kazbek. Ich bin noch auf der Suche nach ein paar leichten 3-4.000ern zum Akklimatisieren. Kannst du mir da Tipps geben. Mit Karten/Führern sieht es ja eher schlecht aus. Muss mal sehen, ob ich den "Bender" bekomme. Ist der eigentlich auch für die georgische Seite?

                                                                                        Grüße Markus

                                                                                        PS: Wir sind vom 16.09.-03.10.2012 da, vielleicht sieht man sich ja...

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Alter Hase
                                                                                          • 30.05.2007
                                                                                          • 3996
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                          Genialer Bericht mit tollen fotos. ich sollte auch nochmal wieder in die richtigen Berge...
                                                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                          A. v. Humboldt.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Gerne im Forum
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                                                                                            • 84
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                            Zitat von bierathlet Beitrag anzeigen
                                                                                            Hallo Falk,
                                                                                            wir wollen im September auch auf die andere Seite, das heißt nach Georgien. Erst eine Woche nach Swanetien und die zweite Woche zum bzw. auf den Kazbek. Ich bin noch auf der Suche nach ein paar leichten 3-4.000ern zum Akklimatisieren. Kannst du mir da Tipps geben. Mit Karten/Führern sieht es ja eher schlecht aus. Muss mal sehen, ob ich den "Bender" bekomme. Ist der eigentlich auch für die georgische Seite?
                                                                                            Grüße Markus
                                                                                            Hallo Markus,
                                                                                            der originale Bender ist schon etwas in die Jahre gekommen - stammt aus den 80er und da war der Bezengi-Kamm keine Grenze und Aufstiege sind von beiden Seiten des Hauptklammes beschrieben. Der 1991 erschienene Führer ist ein Auswahlführer; da ich ihn nie in der Hand hatte - weil er 1996, als wir ihn haben wollten, schon wieder ausverkauft war - weiss ich nicht genau, welche Gebiete und Aufstiege er übernommen hat.
                                                                                            Dann gibts noch den Trekkingführer "Rußland" von Lumir Pecold (herausgegeben von Bruno Baumann) - in der 96 Ausgabe waren u.a. Routen im West- und Zentralkaukasus (z.B. auch Elbrusbesteigung/-überschreitung) beschrieben und darunter auch eine Grenzueberschreitung nach Swanetien (ueber den Mestia-Pass) - aber weder die Beschreibung des Weges (Pecold war glaube ich Anfang der Achtziger im Kaukassus) war stimmig, noch fehlten die Infos, das man da gar nicht mehr ohne Sondergenehmigung hin kann. Ob Baumann jemals selbst in der Region war?
                                                                                            Und wahrscheinlich kennst Du auch schon "Walking in the Caucasus" von Peter Nasmyth?
                                                                                            gruesse
                                                                                            simone
                                                                                            Zuletzt geändert von Kaminkatze; 15.08.2012, 13:31.
                                                                                            "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 19670
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                                                                                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                              Zitat von Kaminkatze Beitrag anzeigen
                                                                                              Hallo Markus,
                                                                                              der originale Bender ist schon etwas in die Jahre gekommen - stammt aus den 80er und da war der Bezengi-Kamm keine Grenze und Aufstiege sind von beiden Seiten des Hauptklammes beschrieben. Der 1991 erschienene Führer ist ein Auswahlführer. da ich ihn nie in der Hand hatte - weil er 1996, als wir ihn haben wollten, schon wieder ausverkauft war - weiss ich nicht genau, welche Gebiete und Aufstiege er übernommen hat.
                                                                                              Der Auswahlführer ist eine Zusammenfassung der Bender-Buchreihe (er hat noch mehr Gebiete beschrieben) und beinhaltet somit recht wenig aus der Bezengi-Region selbst. Im Camp gibt es den Originalführer, wer nicht so weit reisen will kann den entweder im ZVAB suchen oder mich nett fragen (hat mich 20 Euro beim ZVAB gekostet, hab den daheim). Muss noch nachsehen von welcher Firma die Landkarten sind, denn die gibt es erst seit wirklich wenigen Jahren, und unglaublicherweise stimmen die Angaben dort drin sogar, soweit ich das prüfen konnte.
                                                                                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Gerne im Forum
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                                                                                                • 84
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                                                                                Muss noch nachsehen von welcher Firma die Landkarten sind, denn die gibt es erst seit wirklich wenigen Jahren, und unglaublicherweise stimmen die Angaben dort drin sogar, soweit ich das prüfen konnte.
                                                                                                Hallo Becks,
                                                                                                die Infos zu den Karten wuerden mich bei Gelegenheit auch interessieren - zumindets bei der neuaufgelegten Elbruskarte lag die alte russische Generalsstabskarte zu grunde - mit ein paar Aenderungen aber nicht wirklich aktualisiert. Okay, koennte man fragen: was soll sich in den Bergen auch so schnell aendern? Dennoch, waeren aktuellere, ueberarbeitete Karten auch mal nett.
                                                                                                gruesse
                                                                                                simone
                                                                                                "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Erfahren
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                                                                                                  • 211
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                  Tolle Tour und ein vorbildlicher Reisebericht. Die Kletterei ist zwar nichts für mich, aber das russische Hochgebirge würde mich ansonsten auch mal reizen.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Freak

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                                                                                                    • 19670
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                    Nun ja, also im Camp waren auch Familien mit Kleinkindern, eine Kampfsportgruppe und Pilzsammler. Nimmt man jetzt noch ein paar ganz einfache Berge rein und lässt es gemütlich angehen, dann kann man da auch ohne große Ambitionen durchaus eine oder zwei Wochen herumbekommen.

                                                                                                    Meiner Meinung nach lohnt es sich, da hinzugehen, vor allem da es so unkompliziert organisierbar ist.
                                                                                                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 11.10.2001
                                                                                                      • 19670
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                                                                                                      23. Juli:
                                                                                                      Das Finale für den Urlaub steht an, der Pik Arkhimed (4010m, 2B). Vom Gidin-Tau aus haben wir gerätselt, wie man dort hoch kommen könnte, denn der Zustieg ist im Bender nicht und im Guidebook nur unzulänglich beschrieben. Zum Glück haben wir am Vortag noch einige Spuren sichten können, welche vielversprechend aussahen.


                                                                                                      Nachtaufnahme am Zelt

                                                                                                      Vom Zelt aus folgen wir das Tal kurz bergauf und erklimmen dort, wo von der rechten Seite ein Bach herunterläuft eine breitere Schuttrinne, welche sich schräg nach oben zum rechten Felsrand hochzieht. Oben angelangt verlassen wir diese und gelangen auf den eigentlichen, breiten Grat und wundern uns dann. Am Einstieg findet sich ein, ganz nach Schweizer Manier, ein dicker blau/weisser Farbpfeil auf einem Felsen. Völlig fasziniert fertigen wir Bilder an und wundern uns wenig später, dass der Pfeil nicht der einzige ist.


                                                                                                      Diese Rinne geht es rauf.



                                                                                                      Unterwegs in der Rinne


                                                                                                      Am oberen Rinnenende


                                                                                                      Morgenstimmung


                                                                                                      Völlig faszinierender Anblick, eine Farbmarkierung im Bezengi. Wo kommt die denn her?


                                                                                                      Blick zurück zum Einstieg. Als kleiner Punkt ist die Hütte erkennbar, der Weg geht die Schuttrinne hoch.


                                                                                                      Waren hier Schweizer am Werk? So viele Pfeile habe ich die ganze restliche Zeit nicht gesehen

                                                                                                      Dem breiten Grat folgen wir über einen kurzen Aufschwung weiter nach oben und gelangen dann über ein breites Felsband in eine breite Schuttrinne. Dieser folgen wir bis zum oberen Rand und weiter in das dahinter liegende Becken mit dem doch recht jämmerlich geschrumpften Firnfeld. Mit Eisen an den Füssen überqueren wir ihn, und nach einer kurzen flachen Passage stehen wir dann vor dem massiven Gipfelaufbau. Über einen Verbindungsgrat mit einer kurzen, sehr ausgesetzten II-er Stelle und einigen Metern Firn, welche wieder nach den Eisen rufen erreichen wir den eigentlichen Aufbau. Eisen runter, ein Schritt gemacht und mein rechter Fuss rutscht mit der Spitze leicht weg. Mal wieder Schwein gehabt, das hätte mit sehr viel Pech auch schief egehen können. Die schattige Zone im Fels ist hier teilweise hauchdünn mit Eis glasiert. Kaum sichtbar aber ideal für einen Abflug.


                                                                                                      Hier führt der Weg durch (rechts unterhalb des Pfeilers)


                                                                                                      Kurzes Felsband


                                                                                                      Nach dem felsigen Bereich, das Firnfeld wird überquert, dahinter kommt eine kurze flache Felspassage und der obere Gipfelaufbau



                                                                                                      Blick hinüber zum Gidan-Tau und den Kessel, durch den man muss.


                                                                                                      Morgenstimmung Teil II


                                                                                                      Der obere Bereich ist erreicht - wo geht es lang?


                                                                                                      Kurzes Firnfeld unterwegs

                                                                                                      Vorsichtig überbrücken wir die Stelle und folgen einem Felsband etwa 20m, bis anhand der Spuren im Fales sichtbar wird, dass es aufwärts geht. Über plattiges Gelände und einigen Felsstufen geht es rund 40m hoch, dann stehen wir am letzten Firnfeld. Diese umgehen wir einfach, indem wir einen Weg nach rechts suchen, während es zum Gipfel eingentlich links geht. Ein breites Felsband und eine Rinne später sitzen wir dann rittlings auf der Gratschneide, die zum Gipfel führt. Dieser entpuppt sich als einfach begehbare Felskuppe, neben der sich ein ein massiver, 10m höherer Felsturm befindet. Während Martin diesen nach etwaigen Plätzen zur Anbringung von Sicherungspunkten untersucht, erreicht uns eine tschechische Gruppe. Einer der Jungs findet einen Weg sowie eine Möglichkeit, oben ein Seil an einem Felsen zu fixieren, und so landen am Ende alle oben (und abseilenderweise wieder unten).


                                                                                                      Unterwegs auf Platten (II+, eventuell III-)


                                                                                                      Erleuchtete Köpfe


                                                                                                      Finaler Aufschwung



                                                                                                      Gipfelgrat


                                                                                                      Ankunft am Pik Arkhimed


                                                                                                      Gipfelsturm (III)


                                                                                                      Martin


                                                                                                      No comment


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                                                                                                      Vegareve


                                                                                                      Becksi


                                                                                                      Beim Abstieg entschliessen wir uns kurzerhand, einen Schlingenstand zum Abseilen zu nutzen, um nicht alles abklettern zu müssen. Die Glatteisstelle ist dannebensowenig ein Problem wie der Rest, lediglich die Pfeilvielfalt verwirrt Martin, dass er trotz eindeutiger Kennzeichnung am Ende der Schuttrinne einfach am Ausstieg vorbeimarschiert. Das Zelt ist dann recht rasch verpackt und einige Stunden später sitzen wir unten bei Bier und Hähnchen im Camp.


                                                                                                      Gipfelgrat im Abstieg


                                                                                                      Harmlose Querung....


                                                                                                      ... mit hässlichem Detail. Solche hauchdünne, kaum sichtbare Eisschichten können einem massiv den Tag versauen.


                                                                                                      Zwischen dem Schutt - Blumen


                                                                                                      Blick auf das Ukju-Camp


                                                                                                      Unterwegs am Arkhimed - es hat Farbmarkierungen


                                                                                                      Übergang vom Ukju-Seitental in das Mishirgi-Tal


                                                                                                      Und wieder Blumen unterwegs


                                                                                                      Bachüberquerung


                                                                                                      Und die Brücke unterwegs


                                                                                                      Ankunft am Camp




                                                                                                      Essensauslage in der Bar


                                                                                                      Auberginen


                                                                                                      Hähnchen
                                                                                                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 14456
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                        Danke fuer das Finalisieren des Berichts . Der Felsturm Archimed war eher eine IV, nach meinem Geschmack (mit Stiefel jedenfals), die Kletterei unterwegs, obwohl nicht allzu lang, doch recht interessant, war ein huebscher Gipfel.
                                                                                                        Die Rueckreise verlief problemlos, sogar das Einreisetal sah weniger wild aus bei Licht . Die Melonentuerme am Strassenrand und die Hitze haben mir einen sehnsuechtigen Heimatgefuehl gegeben.., ich hoffe dass ich irgendwann dort groesseres schaffen kann. Es lohnt sich jedenfalls wiederzukommen, sei es auch nur um noch einen Cognac mit Ali zu trinken.
                                                                                                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 29.01.2011
                                                                                                          • 116
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                          Sehr schöner Reisebericht. Da sind wirklich tolle Bilder dabei, die einem den Kaukasus richtig schmackhaft machen. Da packt einem das Bergfieber schon beim lesen des Berichts.
                                                                                                          Der Bericht macht den Eindruck eines gelungenen Hochtourenurlaub mit einem Hauch Abenteuer
                                                                                                          Vielen Dank fürs Teilen.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 30.01.2010
                                                                                                            • 278
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                            Wahnsinn!!

                                                                                                            Was für eine Reise! Und so tolle Photos; vielen Dank dafür!!

                                                                                                            Nur schade, daß ich (noch) nicht klettern kann, sonst könnte euer Bericht mir als Inspiration dienen. So bleibt es nur Träumerei..

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 03.04.2007
                                                                                                              • 1844
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                              SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Geniallllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

                                                                                                              Bezengi Mauer

                                                                                                              Bisher nur davon gelesen als dem Ort wo die verrückten Russen sich ihren Schliff geholt haben. Beeindruckt muss ich sagen, ich will dahin. Anscheinend gibt es da ja wirklich auch machbare Sachen (ich dachte immer da brauch man unter SS gar net hin

                                                                                                              Geil ich träume ja schon seit einiger Zeit mal wieder was im Ausland zu machen, und nun weiß ich glaub ich wohin Nicht zu hoch, vorallem nicht zu teuer und richtig geil Dummerweise hab ich nächsten Sommer Diplomarbeit Shit aber soooooooo geillllllll

                                                                                                              Achach, ich fass es gar nicht, vielen Dank für den Bericht

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Freak

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                                                                                                                • 19.08.2009
                                                                                                                • 14456
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
                                                                                                                SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Geniallllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

                                                                                                                Bezengi Mauer

                                                                                                                Bisher nur davon gelesen als dem Ort wo die verrückten Russen sich ihren Schliff geholt haben. Beeindruckt muss ich sagen, ich will dahin. Anscheinend gibt es da ja wirklich auch machbare Sachen (ich dachte immer da brauch man unter SS gar net hin

                                                                                                                Geil ich träume ja schon seit einiger Zeit mal wieder was im Ausland zu machen, und nun weiß ich glaub ich wohin Nicht zu hoch, vorallem nicht zu teuer und richtig geil Dummerweise hab ich nächsten Sommer Diplomarbeit Shit aber soooooooo geillllllll

                                                                                                                Achach, ich fass es gar nicht, vielen Dank für den Bericht
                                                                                                                . Wir dachten auch, dass wir da kaum was machbares finden, aber es geht schon. Freut mich dass es gefaellt, war uns auch ein Anliegen, die Gegend hier im Westen bekannter zu machen, die lohnt wirklich.
                                                                                                                "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Freak
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                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                  • 14.03.2003
                                                                                                                  • 29704
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                  Zitat von gearfreak Beitrag anzeigen
                                                                                                                  vielen Dank dafür!!
                                                                                                                  Da schließe ich mich mal an: Vielen Dank an Vegareve und Becks für die Berichtschreiberei

                                                                                                                  Gruß, Martin *eben erst wieder daheim*
                                                                                                                  Meine Reisen (Karte)

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                    Hallo Falk,

                                                                                                                    wir wollen im September auch auf die andere Seite, das heißt nach Georgien. Erst eine Woche nach Swanetien und die zweite Woche zum bzw. auf den Kazbek. Ich bin noch auf der Suche nach ein paar leichten 3-4.000ern zum Akklimatisieren. Kannst du mir da Tipps geben. Mit Karten/Führern sieht es ja eher schlecht aus. Muss mal sehen, ob ich den "Bender" bekomme. Ist der eigentlich auch für die georgische Seite?

                                                                                                                    Grüße Markus
                                                                                                                    Hallo Markus,

                                                                                                                    lese leider erst jetzt deine Zeilen. Den Bender vom Teil der Swanetischen Kette konnte ich nirgends auftreiben. Ich habe lediglich so alte Kartenskizzen. Wir werden dort aber eher wandern gehen. Bin auch vom 16. 9. bis 5. 10 in Georgien.

                                                                                                                    Falk

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                      • 12.09.2007
                                                                                                                      • 43


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                      Zitat von falk66 Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Hallo Markus,

                                                                                                                      lese leider erst jetzt deine Zeilen. Den Bender vom Teil der Swanetischen Kette konnte ich nirgends auftreiben. Ich habe lediglich so alte Kartenskizzen. Wir werden dort aber eher wandern gehen. Bin auch vom 16. 9. bis 5. 10 in Georgien.

                                                                                                                      Falk
                                                                                                                      Danke! Zumindest hab ich jetzt online ein paar Karten von dem Gebiet gefunden: http://mapk38.narod.ru/map1/indext.html

                                                                                                                      Markus

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Freak

                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                        • 11.10.2001
                                                                                                                        • 19670
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                        Zitat von bierathlet Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Danke! Zumindest hab ich jetzt online ein paar Karten von dem Gebiet gefunden: http://mapk38.narod.ru/map1/indext.html

                                                                                                                        Markus
                                                                                                                        Moin,
                                                                                                                        hab die 1:50k gescannt, ich lade die heute abend mal rauf, dann kann vielleicht jemand mit Rissischkenntnissen nachsehen, woehr die kommt und wer der Hersteller ist.
                                                                                                                        Alex
                                                                                                                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 02.11.2011
                                                                                                                          • 1846
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                          Auf der georgischen 50k Trekkingkarte Nr.9 und 8 ist ein Stück Bezengi-Mauer mit drauf und die Nr. 9 dürfte Swanetien abdecken.
                                                                                                                          http://www.geoland.ge/uploads/produc...trekking_9.jpg
                                                                                                                          http://www.geoland.ge/uploads/produc...trekking_8.jpg

                                                                                                                          Nr.4 deckt die Kasbek-Region ab:
                                                                                                                          http://www.geoland.ge/uploads/produc...trekking_4.jpg

                                                                                                                          Diese Karten müßte es in Georgien geben und sind z.T auch bei Mapfox erhältlich...
                                                                                                                          http://www.geoland.ge/ge/products/maps/tracking-maps
                                                                                                                          http://www.mapfox.de/WG_5609.php

                                                                                                                          ... oder online anschauen und speichern.
                                                                                                                          Vermutlich gibt es zur Zeit nichts besseres.

                                                                                                                          Edit: Zur Orientierung ist vielleicht auch diese alte, russische Zentral-Kaukasus Karte (ohne heutigen Grenzverlauf) von Nutzen?
                                                                                                                          http://dan.webpage.cz/mapy/centr.jpg
                                                                                                                          Zuletzt geändert von simurgh; 27.08.2012, 11:34.
                                                                                                                          >> Ich suchte Berge und fand Menschen <<

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                                                            • 16.06.2012
                                                                                                                            • 73
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                            Super Bericht mit wirklich einmaligen Bildern.

                                                                                                                            Danke an die Berichterstatter, da steckt viel Zeit und Arbeit hinter.
                                                                                                                            Gruß Detlev

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Freak

                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                              • 11.10.2001
                                                                                                                              • 19670
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                              Thx

                                                                                                                              Und hier kommen mal Kartenteile:

                                                                                                                              Die Karte ist 1:50k und sieht so aus:


                                                                                                                              Hier mal Ausschnitte aus einzelnen Bereichen, wo man ablesen könnte(?), woher diese stammt.










                                                                                                                              Und noch als Detail - das ist die Navigationshilfe. Nicht ganz Schweizer Topo, aber ausreichend präzise.



                                                                                                                              Alex
                                                                                                                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 02.11.2011
                                                                                                                                • 1846
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                                Moin, ich versuch's mal. Das ist ein Blatt aus der Kartenreihe "Схема взаимного расположения вершин и перевалов Большого Кавказа" (Google-Übersetzung: Das Schema der relativen Position der Gipfel und Pässe des Großen Kaukasus).

                                                                                                                                Grundlage war diese alte, russische 50k Generalstabskarte K38-027-3:
                                                                                                                                http://картыегипта.рф/loadmap/en/m17202

                                                                                                                                Bearbeitet und auf den neuesten Stand gebracht wurde diese Karte von einem Autor namens Ляпин В.Г. (Ljapin W.G.)

                                                                                                                                Käuflich kann man diese Kartenreihe wahrscheinlich nur in Russland erweben, z.B. da:
                                                                                                                                http://fortis.mami.ru/compass/?d=books&cid=12
                                                                                                                                http://alpindustria.ru/catalog/books...aps/prod98535/
                                                                                                                                >> Ich suchte Berge und fand Menschen <<

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                  • 30.04.2011
                                                                                                                                  • 376
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  wow!!! das sind ja mal beeindruckende Bilder und ein super Reisebericht da kommt man aus dem Staunen ja gar nicht mehr raus!!!

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                    • 534


                                                                                                                                    #66
                                                                                                                                    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                                    Hallo

                                                                                                                                    noch eine Frage zum Permit. War der für die Pogran-zona, d.h. ein Borderpermit wie man ihn über den FSB bezieht? In einigen Gebieten Russlands braucht man so was ja wenn man näher als 50 km an die Grenze kommt.

                                                                                                                                    Grüsse

                                                                                                                                    Christian

                                                                                                                                    PS sorry, scheine die Antwort schon gefunden zu haben: http://www.elbrus.net/ovir.htm
                                                                                                                                    ist das eine alte Beschreibung? die Ausstellung scheint nur 2 Tage zu dauern wenn man es selbst dort beantragt.
                                                                                                                                    Zuletzt geändert von chri1; 10.09.2012, 16:09.

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Freak

                                                                                                                                      Moderator
                                                                                                                                      Liebt das Forum
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                                                                                                                                      • 14456
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

                                                                                                                                      Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      Hallo

                                                                                                                                      noch eine Frage zum Permit. War der für die Pogran-zona, d.h. ein Borderpermit wie man ihn über den FSB bezieht? In einigen Gebieten Russlands braucht man so was ja wenn man näher als 50 km an die Grenze kommt.

                                                                                                                                      Grüsse

                                                                                                                                      Christian
                                                                                                                                      Ehrlich gesagt, ich habe keinen blassen Schimmer, was auf dem Permit geschrieben stand. Würde mich auch interessieren ! Das Ding war nur auf russisch und eben vom Camp organisiert. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der Permit für die genaue, angegebene Zeit gültig war (oder höchstens für den ganzen Juli) und für die ausgewählte Region. Wir haben zwei Deutsche dort getroffen, die eigentlich nur einen Abstecher auf dem Weg zum Elbrus machten, und deren Permit für Elbrus war nicht für Bezengi gültig (ob sie das irgendwie gelöst haben, daran kann ich mich nicht erinnern).

                                                                                                                                      Auf Anfrage wegen Permit wurde uns zunächst gesagt, dass es 1-2 Monate dauert, wenn in Wirklichkeit nur zwei Tage benötigt werden.....dann ja, hm. Wir haben den trotzdem erst etwa 3, 4 Wochen vor Reisebeginn "bestellt".
                                                                                                                                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Freak

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                                                                                                                                        • 11.10.2001
                                                                                                                                        • 19670
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                                                                                                                                        Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Hallo

                                                                                                                                        noch eine Frage zum Permit. War der für die Pogran-zona, d.h. ein Borderpermit wie man ihn über den FSB bezieht? In einigen Gebieten Russlands braucht man so was ja wenn man näher als 50 km an die Grenze kommt.

                                                                                                                                        Grüsse

                                                                                                                                        Christian
                                                                                                                                        Moin,
                                                                                                                                        das Borderpermit für den Elbrus ist nicht für die Bezengi-Region gültig. Mit viel Aufwand, guten Russischkenntnissen etc. kann man das wohl in ein paar Tagen durchwürgen (so wie es der Veranstalter es für zwei Kunden machen musste, bei denen er das vergessen hat), aber die offizielle und einzig funktionierende Variante ist: Du schickst dem Bezengicamp die Personaldaten und den Zeitraum zwei Monate vor der Einreise und sie organisieren alles.

                                                                                                                                        Die zwei Monate sind ok, denn man muss auch Flug und das Russlandvisum in em Zeitraum beantragen.
                                                                                                                                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                          • 10.06.2004
                                                                                                                                          • 1232
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Toller Bericht, schön ausführlich mit wichtigen Infos zu Reisen nach Russland, klasse Fotos und krasse Bergtouren die ihr unternommen habt. Die Landschaft sieht ja teilweise so aus wie im Himalaya, echt schick anzuschauen. Und mit dem Wetter scheint ihr ja auch ziemliches Glück gehabt zu haben. Oder ist es da immer so schön im Sommer?
                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Mortias; 09.11.2012, 10:17. Grund: Rechtschreibkorrektur

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            • 29704
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Die Landschaft sieht ja teilweise so aus wie im Himalaya, echt schick anzuschauen.
                                                                                                                                            "Bezengi is little Himalaya" -- das hat kein geringerer als George Band gesagt, als in Bezengi war. Und der darf wohl für sich in Anspruch nehmen, den Himalaya zu kennen.

                                                                                                                                            OT: Muß man vielleicht auch mal erwähnen: Neben den diversen Bezengi Fünftausendern gibt es ja im Kaukasus zwei weitere, die viel bekannter sind hierzulande: Kasbek und Elbrus. Das sind aber Vulkane mit flachen Flanken, die weit weit weniger eindrucksvoll daherkommen IMHO. Es hat zwar durchaus auch in der Elbrus-Region eindrucksvolle Gipfel (Ushba z.B.), die sind aber nicht so hoch.

                                                                                                                                            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Und mit dem Wetter scheint ihr ja auch ziemliches Glück gehabt zu haben. Oder ist es da immer so schön im Sommer?
                                                                                                                                            Das haben wir uns nachher auch gefragt.
                                                                                                                                            Das Klima ist definitiv wärmer als in den Alpen, zumindest das sommerliche.
                                                                                                                                            Es hat auch in den zwei Wochen paarmal mittags oder abends geschauert, bloß waren wir dann immer im Alplager bzw. (abends) im Zelt. Das kommt aber normal wohl häufiger vor...
                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 09.11.2012, 09:59.
                                                                                                                                            Meine Reisen (Karte)

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