• Moltebaer
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    • 21.06.2006
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    [DE/AT/SI/HR/RS/BG/TR/GE/AE/UZ/NP] per Anhalter nach Nepal - naja, fast...

    Tourentyp :   Sonstige Tour
    "Und, wann geht Dein Flieger?" fragte mich Cattlechaser.
    "Gar nicht! " antwortete ich.
    Er guckte verdutzt.
    "Ich fahre per Anhalter hin." sagte ich.
    Er guckte verdutzter.
    Ich erklärte ihm meinen Plan, er mußte gleichzeitig lachen und sich an den Kopf fassen. Dann mußten wir das Gespräch beenden, weil er auf die Bühne mußte um Baß zu spielen.
    Zwei Tage darauf fuhr ich los.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241021_124004.jpg Ansichten: 2007 Größe: 376,3 KB ID: 3304472

    Hier ist die Abkürzung nach Kathmandu.

    Und hier kommt noch die Abkürzung ins Khumbu bei Posting Nr. 69.
    Zuletzt geändert von Moltebaer; Gestern, 14:25. Grund: Abkürzung hinzugefügt
    Wandern auf Ísland?
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  • qwertzui
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    Alter Hase
    • 17.07.2013
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    #2
    wie geil, ich bin dabei

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    • Flachlandtiroler
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      • 14.03.2003
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      #3
      Ja, schon drauf gewartet -- nach den ganzen Teasern wird's Zeit, jetzt ist ja Sofa-Vortrags-Saison
      Meine Reisen (Karte)

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      • Breitfuessling

        Fuchs
        • 06.04.2023
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        #4
        Ey! Auf einer Abbiegespur herrscht Halteverbot!
        Aber bei den zu erwartenden Erlebnissen sehe ich es dir voll und ganz nach! Ich freue mich schon!
        Viele Füße vom Breitgrüßling

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        • Blahake

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          Fuchs
          • 18.06.2014
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          #5

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          • Muecke

            Fuchs
            • 12.03.2022
            • 1212
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            #6
            Oh, wie cool! Da les ich auch sehr gerne mit.

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            • Moltebaer
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              • 21.06.2006
              • 14573
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              #7
              Mein Plan war folgender:

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Route_Norbi2Nepal.png Ansichten: 0 Größe: 800,3 KB ID: 3304989
              Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)​

              Ich wollte über den Balkan reisen und auf dem Peloponnes einen Freund besuchen, dann durch die Türkei und den Kaukasus ans Schwarze Meer gelangen (rote Linie). Südlich von Baku gibt es einen Fährhafen, von dem aus man nach Turkmenistan oder Kasachstan übersetzen kann.
              Die Turkmenen jedoch haben ihr 5-Tages-Transitvisum derzeit ausgesetzt und ermöglichen einem die Einreise mit dem 10-Tages-Touristenvisum nur mit Einladung einer turkmenischen Stelle - wobei einem die genannten Reiseagenturen lediglich eine 3.000-EUR-Rundreise mit Hotelübernachtungen und eigenem Fahrer anbieten wollen.
              Also sollte es Kasachstan werden, wo die Fähre in Kuryq (südlich von Aktau) anlandet. Hier wollte ich auch möglichst beim, von Rußland gepachteten, Weltraumbahnhof Baikonur vorbeischauen ohne mich von Putins Regime verschleppen zu lassen. Danach sollte es durchs usbekische Tashkent ins tadschikische Dushanbe gehen, wo ich dann per Flieger über Afghanistan hinweg mit Umstieg im indischen Neu-Delhi ins nepalesische Kathmandu gereist wäre.
              Doch es kommt natürlich immer anders als man denkt (türkise und hellblaue Linie).

              Von daheim fuhr ich noch ein paar Meter mit der S-Bahn zu einem sehr günstigen Aufsammelpunkt beim Mann Mobilia in Karlsruhe und ließ von einem Passanten ein Foto für die Zeitung von mir schießen. Hier gibt es eine Auffahrt auf die A5 mit der Möglichkeit, schnell auf die A8 in Richtung Osten zu kommen.

              Nach etwa zwei Stunden Wartezeit wurde ich von einem Pärchen mitgenommen und an der Raststätte Sindelfinger Wald rausgelassen. Dort stand ich sage und schreibe dreieinhalb Stunden an der Stelle, wo jeder vorbeifahren mußte, der wieder auf die Autobahn wollte. Zwischendurch wurde ich von Zeugen Jehovas angesprochen, welche die LKW-Fahrer missionieren wollten. Und sie waren der Meinung, es gäbe zwar Götter - jedoch bloß einen einzigen, der irgendwie alles "erschaffen" haben solle. Ganz alleine, das muß man sich mal vorstellen!

              Langsam wurde es dunkel und ich fürchtete, heute nicht mehr mitgenommen zu werden. Da sah ich plötzlich einen jungen Mann mit schwarzen Schlaghosen, schwarzem Jackett über einem weißem Hemd, einen schwarzen Schlapphut tragend mit einem sonderbaren Gepäckstück und sprach ihn an. Es war ein fremdgeschriebener Zimmermannsgeselle, der sich dem Rolandschacht angeschlossen hatte, um während einer mehr als dreijährigen Reise durch Deutschland, Europa und die Welt neue Kontakte, Betriebe und Techniken seines Handwerks kennenzulernen. Ihr habt es schon richtig erkannt: er war auf der Walz. Und er wollte zu einem zünftigen Treffen anderer Rolandsbrüder in der Nähe von Nürnberg. Hmmm... klingt abenteuerlich!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9701.jpg Ansichten: 0 Größe: 360,1 KB ID: 3304990

              Er hatte eine andere Strategie als ich: er sprach parkende Leute direkt an während ich bloß den Daumen und mein Schildchen raus hielt. Versuch macht kluch und so paßte ich ein paar Leute auf dem Weg zwischen Auto und Imbißstation ab, bis ich aus dem Augenwinkel sah, wie der junge Mann schon längere Zeit bei einem VW-Bus stand, dessen Fahrer eifrig Gepäck umpackte um Platz zu schaffen.
              Hmmm... wo ein Bulli ist, da ist auch ein Weg, dachte ich. Also gesellte ich mich zu dem Gesellen und fragte ihn, ob wenigstens er schon eine Mitfahrgelegenheit gefunden hätte und ob in dem großen Auto vielleicht noch Platz für einen Baeren und seinen Rucksack wäre. Und so ergab es sich, daß ich nun nach Nürnberg fuhr, was eigentlich ein bißchen zu weit nördlich für mich lag - aber immerhin schon mal deutlich weiter östlich als Karlsruhe.

              Also fuhren wir durch die Dunkelheit durch Süddeutschland und kamen spät nachts an der gastgebenden Burg an. Hier loderte ein Feuer, es gab freundliche Menschen, ein Bier und einen trockenen Schlafplatz - was wünscht baer mehr?

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9702_relevantes.jpg Ansichten: 0 Größe: 323,7 KB ID: 3304992
              Zuletzt geändert von Moltebaer; 11.01.2025, 10:02.
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              • berniehh
                Alter Hase
                • 31.01.2011
                • 2692
                • Privat


                #8
                Sehr interessantes Vorhaben, wobei ich auch etwas überrascht bin wie schwierig Tampen in Deutschland geworden zu sein scheint,....Dreieinhalb Stunden Wartezeit
                Bis vor ein paar Jahren bin ich noch relativ viel durch D getrampt, aber sowas hatte ich nie. Bei mir hat es immer sehr gut funktioniert und ich würde an Deiner Stelle auch das Schild weglassen.
                Bin mal gespannt wie es weiter geht.....
                www.trekking.magix.net

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                • Wandernomade
                  Anfänger im Forum
                  • 16.07.2021
                  • 34
                  • Privat


                  #9
                  Hallo Moltebaer,
                  wünsche dir einen guten Trip, und halte die Ohren steif.
                  Bin 1968 von Marokko quer durch Südeuropa, Türkei,Persien, Afghanistan, Pakistan, durch Indien bis Bangladesch getrampt. Das waren noch Zeiten!

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                  • Goettergatte
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                    • 13.01.2009
                    • 28186
                    • Privat


                    #10
                    Das sonderbare Gepäckstück nennt sich Charlottenburger, kurz Charli genannt

                    ich werde dir folgen
                    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                    Der über Felsen fuhr."________havamal
                    --------

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                    • blauloke

                      Lebt im Forum
                      • 22.08.2008
                      • 9479
                      • Privat


                      #11
                      Bin ebenfalls dabei
                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                      • Moltebaer
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                        • 21.06.2006
                        • 14573
                        • Privat


                        #12
                        Lieben Dank schon mal

                        Und auch noch lieben Dank an Charlotte und Christian, Annette und Janni sowie Mike und dem Rolandschacht für die Ermöglichung der gestrigen Etappe.

                        Nach einem leckeren, kleinen Frühstück in der Burg unterhalte ich mich noch mit den Fremdgeschriebenen und probiere mich an einem Videoprojekt. Der billige GoPro-Klon hat jedoch Akkuprobleme und setzt wiederholt das Datum auf Werkseinstellungen zurück, ich habe nun also haufenweise Videoschnipsel mit mieser Tonqualität, die ihre zeitliche Zuordnung verloren haben. Und da ich zu Beginn der Tour noch nicht die dicke Kamera rausholen wollte, ist der Einstieg nur mau fotografisch dokumentiert. Es soll sich gegen Ende bessern.

                        Ich laufe in den Ort hinein und stehe schon nach wenigen Schritten am Ortsausgangsschild. Einzelne Autos fahren vorbei, aber diesmal werde ich recht schnell mitgenommen. Die lokale Bevölkerung kennt es sicherlich schon von den vielen Wandergesellen. Ich habe seinen Namen vergessen, aber er geht auch gerne mit mal in der Wildnis paddel oder auf Wintertour. Und er hat mich sogar weitergebracht als er eigentlich mußte, bis zur Autobahntankstelle Feucht.

                        Hier frage ich die Passanten und ein gut gekleideter Herr hält inne.
                        Um auch im hintersten Sonstwosibirsk verständlich machen zu können, was ich vorhabe, habe ich meinen groben Plan auf der Rückseite meines laminierten Schildchens mit ein paar Infoschnipseln versehen.​

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0728_1200px.jpg Ansichten: 0 Größe: 277,0 KB ID: 3305924

                        Und ich glaube, hier hat der Funke schnell gezündet. Edgar bekam wohl beim Eintreten in die Tankstelle von meiner Idee mit, hatte Zeit zur Überlegung und kam quasi schon auf mich zu mit den Worten "Wissen Sie was? Ich nehme Sie mit!". Wir mußten allerdings eine kleine Weile umpacken, denn Edgar fährt eine zweisitzige, britische Großkatze. Und er hatte bereits viel auf dem Beifahrersitz und im Kofferraum. Es grenzt an ein Wunder, daß da noch ein ganzer Baer mit seinem großen Rucksack hineingepaßt hat. Mit einer Spitze von 220 km/h gleiten wir sicher über den Asphalt und tauschen eifrig Gedanken aus, bis wir an der Autobahntankstelle Rosenheim ankommen.

                        Am Ausgang der Tankstelle warte ich vielleicht eine halbe Stunde, bis auch schon Jules und sein Hund mich mit ihrem Wohnmobil aufsammeln. Jules hat sich recht frisch getrennt, hat aber seinen Hund, das Wohnmobil, viel Zeit, gerade so viel Geld um ein paar Wochen durch Europa zu gondeln und antwortet auch bereitwillig auf meine fünf Fragen.

                        Fünf Fragen?
                        Ihr habt richtig gelesen: ich habe fünf unverfängliche Fragen in den Sprachen meiner Reiseländer ausgedruckt und laminiert. Diese habe ich meinen Fahrern gestellt und sie beim Beantworten gefilmt, um ein Videoprojekt daraus zu machen. Aber wie schon erwähnt, scheitert das Projekt wohl an dem Datenchaos. Ich bemühe mich, ein paar Bonmots einfließen zu lassen, soweit in einer mir bekannten Sprache gesprochen wurde. Direkt fällt mir ein: "Wer die Faust ballt, kann nicht die Hand reichen".

                        Jules setzt mich in Berchtesgaden ab, hier ernähre ich mich von Fastfood und ich stelle mich am nahegelegenen Kreisverkehr an die Ausfahrt nach Osten und warte. Und warte. Und wechsele die Position. Und warte. Und warte. Es herrscht reger Verkehr, aber die Leute scheinen in Eile und die von mir angedachte Stelle zum Anhalten ist ihnen vermutlich nicht recht. Keiner hält an, alle fahren vorbei.
                        Schließlich folge ich einer Spur zurück in Richtung Autobahntankstelle, an der wir vorhin vorbeifuhren. Hier spreche ich ein paar parkende LKW-Fahrer an. Murat macht gerade Pause, entspannt sich, ißt zu Abend und möchte dann spät nachts wieder weiterfahren. Sollte ich in den nächsten sechs Stunden nicht vom Fleck kommen, hätte ich also noch einen Joker
                        Murat ist super nett und drängt mich förmlich dazu, mich von ihm zum Essen einladen zu lassen! Es schmeckt wunderbar: Aubergine, Tomate und Brot, dazu einen Kaffee

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241022_172239.jpg Ansichten: 0 Größe: 396,8 KB ID: 3305925

                        Dankend verlasse ich Murat mit seiner Feldküche und frage ein französisches Pärchen, welches mich flugs nach Salzburg bringt. Und zwar unpraktischerweise direkt in die Stadt, weil ich mir nicht schnell genug klargemacht hatte, wie schnell wir dort wären und wo ich am besten rausgelassen werden könnte. Hmmm... schon recht tief in den Wohngebieten halten wir an einer Tankstelle an.
                        Ich nutze mein Smartphone, um mich schnell zu orientieren und eine günstige Stelle für den nächsten Autobahnabschnitt zu finden. Es beginnt bereits dunkel zu werden. Da hält auch schon René, denn er ist selber auch Berggänger und hat mich mit dem Trekkingrucksack gleich als Kameraden erkannt. Wir hören gute Musik, unterhalten uns blendend und er bringt mich bis zur Autobahnraststätte bei Deutschfeistritz, wo er uns beiden zum Abschied einen Pizzafleischkäse spendiert
                        Es ist spät in der Nacht und ich erwarte nicht, heute noch mitgenommen zu werden. Der Verkehr ist selbst auf der Autobahn nach Süden schon recht spärlich, ebenso wenige Passanten sind auf dem Tankstellengelände unterwegs.
                        Ich entschließe mich, zu schlafen um früh am nächsten Morgen wieder weiterzukommen. Doch wo nur?
                        Das gesamte Raststellengelände ist durch Autobahn, Zaun oder Fluß abgesperrt. Doch ich entdecke eine dunkle Ecke, in die sich niemand zu Fuß verirren oder mein Zelt sehen können dürfte.
                        Zuletzt geändert von Moltebaer; 15.02.2025, 09:38.
                        Wandern auf Ísland?
                        ICE-SAR: Ekki týnast!

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                        • Breitfuessling

                          Fuchs
                          • 06.04.2023
                          • 1083
                          • Privat


                          #13
                          Sprich doch Datum und Zeit an den Anfang jedes Videos oder bastle dir so etwas wie eine Regieklappe. Vielleicht auch einfach nur die Uhr mit Datum vom Smartphone abfilmen.
                          Vielleicht erscheint das Bild dann auf der Vorschau des Dateiikons und du kannst die Dateien dann am PC zuhause schnell umbenennen und in die richtige Reihenfolge bringen.
                          Geht es nur um die Reihenfolge? Die hast du doch eigentlich durch die fortlaufende Nummerierung in der Actioncam.
                          Es wäre doch sehr schade, dein Videoprojekt wegen dieses unerwarteten Fehlers aufzugeben.
                          Viele Füße vom Breitgrüßling

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                          • Moltebaer
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                            • 21.06.2006
                            • 14573
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
                            Geht es nur um die Reihenfolge? Die hast du doch eigentlich durch die fortlaufende Nummerierung in der Actioncam.
                            Die Dateinamen bestehen aus Datum und Uhrzeit, welche immer wieder auf "20180101..." zurückgesetzt wurde. Ein paar sind dann in Reihenfolge, bis wieder der Akku komplett leer war. Ich muß mal sehen, was ich mit dem Material anfangen kann. Aber vermutlich lohnt sich eine Auswertung nur in Textform.
                            Wandern auf Ísland?
                            ICE-SAR: Ekki týnast!

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                            • Spartaner
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                              • 24.01.2011
                              • 5592
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                              Der billige GoPro-Klon hat jedoch Akkuprobleme und setzt wiederholt das Datum auf Werkseinstellungen zurück, ich habe nun also haufenweise Videoschnipsel mit mieser Tonqualität, die ihre zeitliche Zuordnung verloren haben.
                              Was für ein Modell war es denn, wovor muss ich mich hüten?

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                              • lina
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                                Vorstand
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                                • 12.07.2008
                                • 44960
                                • Privat


                                #16
                                Oh wunderbar, ein Abenteuer! Ich freu mich riesig auf die Fortsetzung, schreib, schreib …

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                                • Breitfuessling

                                  Fuchs
                                  • 06.04.2023
                                  • 1083
                                  • Privat


                                  #17
                                  Vielleicht kannst du das Format der Datei-Benennung von Datum auf laufende Nummer ändern.
                                  Viele Füße vom Breitgrüßling

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                                    • 21.06.2006
                                    • 14573
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                                    #18
                                    OT: Es ist eine "Renkforce" von Conrad mit 4K30fpsUltraHD.
                                    Es ist bereits geschehen. Und selbst, wenn ich es von Datum auf laufende Nummer umstellte, bliebe ja noch die Sache mit dem fehlenden Kondensator, der diese Nummer im Speicher hält. Ob ich nun immer bei 20180101 oder bei 00000000 anfange, macht ja keinen Unterschied.
                                    Wandern auf Ísland?
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                                      • 21.06.2006
                                      • 14573
                                      • Privat


                                      #19
                                      Die Nacht ist relativ ruhig, da die Autobahn zu der späten Stunde wirklich kaum befahren wird. Ich werde zeitig wach und packe schnell mein Zelt zusammen, ehe es hell wird. Die LKW-Fahrertoilette taugt fürs Nötigste, bevor ich mich für einen Kaffee ins Tankstellenhäuschen setze und auf Mitfahrer hoffe.
                                      Susanne und Dominik laden mich ein, bei Ihnen mitzufahren. Die beiden wollen nach Ljubljana und können mich auf jeden Fall bis Maribor mitnehmen. Auf dem Weg dorthin führen wir interessante Gespräche und ich bekomme von Dominik eine Mission auferlegt: ich soll einen Aufkleber seiner Band am EBC anbringen, dem Everest Base Camp. Nichts leichter als das!
                                      Wie versprochen werde ich bei Maribor an einem ländlichen Autobahnzubringer abgesetzt und nicht mal zehn Minuten später lädt mich Igor auf einen Kurztrip zur Autobahnraststätte vor Ptuj ein. Hier frage ich ein wenig herum und darf schließlich neben Sasch aus Serbien in seinem LKW Platz nehmen. Einmal mehr habe ich den Jackpot gezogen und wir fahren ein paar Stunden, umrunden dabei Zagreb und kommen schließlich bei Lipovac an der kroatisch-serbischen Grenze an. Da Serbien (noch?) nicht in der EU Mitglied ist, gibt es hier noch richtige Grenzkontrollen, welche dem normalen Reisenden keine großartigen Probleme bereiten - jedoch dem internationalen Warenverkehr. Ein ewig langer LKW-Stau empfängt uns bereits einige Kilometer vor der Grenze und Sasch reiht sich hinten ein. Er wird hier mindestens 1-2 Tage stehen, weiß er aus Erfahrung.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9703.jpg Ansichten: 465 Größe: 272,6 KB ID: 3306504

                                      Unsere Wege trennen sich hier und ich wandere an der LKW-Kolonne vorbei in Richtung Serbien. Der Seitenstreifen ist gesäumt von Müll, es sieht fürchterlich aus.
                                      Zwischendurch treffe ich auf ein paar kroatische Polizisten, die meinen, daß man hier eigentlich üblicherweise nicht zu Fuß unterwegs wäre, da es eher ein Grenzübergang für Autofahrer sei - aber sie sehen keinen Grund, mich aufzuhalten oder allgemein aus ihrem Wagen auszusteigen, denn da sitzen sie recht bequem drin.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9705.jpg Ansichten: 456 Größe: 314,3 KB ID: 3306505

                                      In der Ferne sieht man bereits die Überdachung der Grenzanlage. Ich folge dem Grünstreifen und bin insgesamt etwas mehr als eine Stunde später an der Grenze. An einem der vielen Fenster diskutieren mehrere Fahrer und ich frage, wo ich am besten zu Fuß passieren dürfte. Man zeigt mir einen Weg, ich passiere die wartenden Autos, stelle mich am Schalter vor und erhalte meinen Einreisestempel im Reisepaß. Nun ist der Weg frei!
                                      Dort, wo sich die vielen Spuren nach der Paßkontrolle wieder vereinen, stelle ich mich in die Sonne und halte mein Schildchen raus. Eine prima Stelle, denke ich mir: viele Autos, die alle erstmal langsam anfahren und mich auf der langen Geraden einfach nicht übersehen können - dennoch braucht es gut zwei Stunden, bis mich kurz vor Einbruch der Dunkelheit Jovana mitnimmt. Sie bringt mich mit ihrem Hund bis an den Stadtrand von Belgrad und läßt mich an einer Raststätte raus.
                                      Doch oh Schreck, es sieht mal wieder seeehr urban aus... viel Verkehr, viele Häuser in Sicht, viele Menschen und viele Lichter. Ich bezweifle, um diese Zeit noch durch Belgrad hindurch und in eine ruhigere Gegend mitgenommen zu werden. Also schnappe ich mir den Rucksack und folge dem Gehweg.
                                      Da sind ein paar Lichter im Wald rechts von mir. Ein beleuchteter Weg führt zwischen den Bäumen entlang. Ich folge ihm und komme wenig später auf eine Freifläche mit Industriegebäuden, Lagerhäusern oder ähnlichem. Einige Meter weiter steht ein zugewachsener Zaun, neben dem ein Trampelpfad über eine Wiese führt. Auf dem Parkplatz hinterm Zaun arbeiten noch ein paar Männer, sehen können sie mich aber nicht.
                                      Ich baue mein Zelt geschwind in der Dunkelheit auf, rolle mal wieder nur die Evazote aus ohne mich ums Aufblasen der TAR zu bemühen und krieche in die Koje. Es ist nicht ganz dunkel hier dank der vielen Flutlichtmasten, aber dennoch dunkel genug um nicht entdeckt zu werden. Später in der Nacht wird es sogar noch etwas ruhiger.
                                      Zuletzt geändert von Moltebaer; 15.02.2025, 09:39.
                                      Wandern auf Ísland?
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                                        #20
                                        Welches Zelt hattest Du denn dabei?

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                                          #21
                                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                          Welches Zelt hattest Du denn dabei?
                                          Das grüne Akto.
                                          Wandern auf Ísland?
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                                            #22
                                            Hier noch schnell ein paar Bilder von meiner ersten Fahrt in einem LKW:

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241023_103150.jpg
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Größe: 242,6 KB
ID: 3307060
                                            Sasch auf seinem Thron

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241023_122541.jpg
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ID: 3307061
                                            Ich lerne auch seine charmante Beifahrerin kennen

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 243,2 KB
ID: 3307062
                                            Adieu!
                                            Wandern auf Ísland?
                                            ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                              #23
                                              Früh morgens wache ich im Morgengrauen auf. Ich habe verhältnismäßig okay geschlafen, nicht besonders toll aber annehmbar für die Nähe zur Stadtautobahn. Auf zur Tankstelle, Kaffee und Schokolade konsumieren! Nach meinem Frühstück probiere ich auch gleich mein Glück an der Tankstellenausfahrt und werde erstaunlich schnell durch die halbe Stadt bis zu einer anderen Tankstelle mitgenommen. Hier warte ich gefühlte Stunden, angesichts der vielen Autos, die hier vorbeikommen. Schließlich hält Lucian für mich an und nimmt mich bis Sofia mit - eine sehr weite Strecke, juchu! Lucian liebt es, schnell zu fahren. Beim Überqueren der serbisch-bulgarischen Grenze kann er seinen Reisepaß nicht finden, darf aber als Bulgare auch mit dem Personalausweis einreisen. Andersherum wäre es unpraktisch.

                                              Direkt am Rand der westlichen Vororte der bulgarischen Hauptstadt läßt mich Lucian an einer Tankstelle aussteigen. Sehr praktisch, ich esse einen Happen und kaufe mir Wasser, denn es ist noch Spätsommer und warm.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241024_153211.jpg Ansichten: 0 Größe: 280,7 KB ID: 3307072

                                              Es folgt eine kleine Odyssee in Sofia.

                                              Zuerst gucke ich mal auf einer Onlinekarte, wo ich genau bin und welche Straße am besten um die Stadt herumführt. Ich entscheide mich für die große Verkehrsader nach Süden, bekomme jedoch öfters zu hören, nach Kathmandu ginge es in die andere Richtung. Zugegeben, es gibt auch eine nördliche Umgehungsstraße um die Stadt herum. Vielleicht höre ich ja einfach mal auf die Einwohner, das ist vielleicht nicht ganz verkehrt.
                                              Doch auch in Gegenrichtung hält niemand an. Ich probiere es auch mal an der Straße durchs Stadtzentrum nach Osten, doch ohne Erfolg. Ich wechsele meine Position von hier nach da durch schiere Muskelkraft in der Hoffnung, hier noch vor Einbruch der Dunkelheit auf der Nordtangente mitgenommen zu werden.
                                              Doch ich habe Pech und es wird düster.

                                              Nach einer Weile akzeptiere ich die Umstände und gucke auf der Onlinekarte nach einer großen Freifläche in der Nähe. Ich werde fündig und muß mich zuerst an einem beeindruckenden Wachhund vorbeimogeln. Am Straßenrand stehen teils verlassene Gebäude, Bauruinen oder Rohbauten, das ist nicht immer eindeutig. Hier nun links ab erstreckt sich ein großes Areal mit Buschlandschaft, in welches ich mich hineinwage.
                                              Komisch, hier sind recht viele "Wildwechsel"... quasi mitten in der Stadt? Naja, nicht lang fackeln und die Bude aufstellen. Ich stehe im hohen Gras, habe meinen Rucksack abgesetzt und bin dabei, das Zelt aus dem Packsack zu holen, da läuft 10 m vor mir ein großer, streunender Hund vorbei, raus aufs angrenzende Asphaltgelände ohne mich zu bemerken. Oha! Das ist vermutlich dann sein Revier und ich stehe mitten drin... oi!
                                              Hier bleibe ich also besser nicht, packe meine Sachen und gehe zurück zur Straße. Es ist bereits dunkel und ich werde von Scheinwerfern geblendet.

                                              Plötzlich höre ich lautes Gebell hinter mir, es ist vermutlich der große Hund von vorhin, der meiner Fährte gefolgt ist. Er scheint meine Anwesenheit nicht zu mögen. Ich laufe verängstigt dem Strom der Autos entgegen und traue mich nicht, nach hinten zu blicken. Da höre ich schließlich ein dumpfes Aufprallgeräusch, gefolgt von einem Winseln auf der anderen Straßenseite. Offenbar wurde mein Entdecker von einem Auto angefahren und dürfte nun schwer verletzt und noch weniger amüsiert im Graben liegen oder noch laufen können. Ich will es besser gar nicht herausfinden. Ich folge der Straße zu einer hell erleuchteten Tankstelle, bei der jedoch nur noch der Nachtschalter bedient wird. Vor der Tankstelle realisiere ich, daß zwischen den Zapfsäulen ein mächtiger Streuner steht... doch er wirkt sehr entspannt. Glück gehabt. Da taucht ein zweiter, ebenso großer Hund aus der Dunkelheit auf. Ich fühle mich unbehaglich, bekomme Muffensausen. Aus der Ferne ertönt ohne Ablaß Hundegebell aus allen Richtungen. Irgendwann kommen auch drei einzelne Männer an die Tanke, des Nachtschalters wegen. Ich frage sie ein wenig verängstigt, ob sie vielleicht einen Garten hätten, in dem ich zelten könnte. Alle verneinen. Den Tränen nahe sehe ich schon meine Felle davonschwimmen - ich habe tatsächlich Angst davor, keinen geeigneten Schlafplatz mitten in der Zivilisation finden zu können.

                                              Da entschließe ich mich dazu, mich noch einmal in die Dunkelheit zu wagen. Direkt neben der Tankstelle liegt ein Industriegebiet und nebendran Ackergelände. Ein kurzer Feldweg führt am Zaun der westlichst gelegenen Firma entlang und ich stelle mein Zelt im Schatten des Zaunes am Rande des Ackers auf. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, daß gleich wieder ein neugieriger Streuner vorbeikommen könnte.​
                                              Zuletzt geändert von Moltebaer; 15.02.2025, 09:39.
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ID: 3308051

                                                Die ganze Nacht über ertönt Hundegebell und am Morgen klopfe ich erstmal den Nachtfrost von meinem Zelt. Ich baue früh ab und gönne mir in der Tankstelle einen Kaffee mit Schokoriegel. Und wieder geht es an einen Ort, an dem die Autos schon mal in die richtige Richtung für mich fahren.
                                                Ich warte keine Viertelstunde bis Boris mich in seinem LKW mitnimmt. Er ist gebürtig aus Archangelsk am Weißen Meer und beliefert einen Supermarkt am Ostrand der Stadt. Während Boris auslädt, versorge ich mich mit größtenteils unbekanntem Proviant aus dem Geschäft. Die Paprikacreme soll mir in ein paar Tagen munden.

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ID: 3308052

                                                Boris setzt mich neben einer Bar an der Autobahn ab und meine nächste Mitfahrgelegenheit bringt mich bis an die Autobahnausfahrt bei Chaskowo.
                                                Hier werde ich von zwei netten Bulgaren mitgenommen, deren Äußeres bedenklich erscheint - aber auch hier gilt wieder: man soll das Buch nicht anhand des Einbandes beurteilen. Mir wird kein Haar gekrümmt und ich stattdessen auf direktem Wege nach Charmanli befördert.

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ID: 3308053

                                                Hier warte ich geduldig an der Autobahnauffahrt und werde schließlich von einem leeren Schulbus aufgesammelt. Es geht noch bis nach Svilengrad, kurz vor der bulgarisch-türkischen Grenze, wo ich nicht lange warten muß, bis Sinan für mich anhält.
                                                Wir passieren die Grenze ohne Zwischenfälle und nur mit minimaler Warterei, steuern an Edirne vorbei direkt auf Istanbul zu. Es bereitet Freude, solche Ortsnamen schon auf den Straßenschildern lesen zu können.
                                                Ich werde heute noch bis Veliköy in der Nähe von Çorlu kommen und kann bei einem Bekannten von Sinan unterkommen. Erdal betreibt eine Landmaschinenwerkstatt mitten im Ort und ich darf meinen Schlafsack auf der Aufklappcouch in seinem Büro ausbreiten. Doch erst betrete ich mit Sinan den nahegelegenen Dönersalon. Es gibt Adana Döner mit Salat, Ayran und natürlich Chai - lecker. Ich bekomme noch Tips, wo ich mir morgen am besten Frühstück holen sollte. In Erdals Büro bekomme ich ein Bier und werde anschließend gefragt, ob ich noch gerne einen Kaffee trinken würde. Ich bejahe und folge Erdal in das gegenüberliegende Wohnhaus. Hier gehen wir eine Etage höher und werden von dichtem Qualm empfangen. Wir betreten eine Spielhölle. Es ist eine kleine Bar mit etwa 5-6 großen, runden Tischen. Ich quetsche mich durch den dichten Zigarettenrauch an einen der Tische, an dem meine neue Bekanntschaft Platz nimmt. Der Raum ist voller mittelalter und alter Männer, die offenbar um Pfennigbeträge Rummikub spielen. Ich frage, ob ich die Szenerie filmen darf. Einer der Männer lacht und macht eine Kopfabschneidegeste. Es wird geraucht, Tee oder Kaffee getrunken und geraucht. Nebenher wird geraucht, gespielt und geraucht. Ich filme einmal rundherum in den Raum hinein. Endlich kommt mein Kaffee.
                                                Noch bevor ich ermuntert werde, ins Spiel einzusteigen, verabschiede ich mich, denn es ist spät und ich muß in die Falle.
                                                In Erdals Werkstatt gibt es zwar ein Pissoir, jedoch keine Möglichkeit für größere Geschäfte... hmmm... hoffentlich klappt das so.

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Name: 20241026_062241.jpg
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ID: 3308054
                                                Wandern auf Ísland?
                                                ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                                • Mika Hautamaeki
                                                  Alter Hase
                                                  • 30.05.2007
                                                  • 4012
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Herrlich
                                                  ich bin höchst gespannt, wie es weitergeht
                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                  A. v. Humboldt.

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                                                  • Moltebaer
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                                                    Vorstand
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                                                    Liebt das Forum
                                                    • 21.06.2006
                                                    • 14573
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Morgens früh um sechs ist es noch dunkel, als Erdals Kollege von gestern Abend an der Bürotür klopft. Wir gehen gemeinsam zur Bäckerei auf der anderen Straßenseite und genehmigen uns süße Börek mit Chai. Schön heiß und frisch, einfach super lecker. Ich komme nicht drumherum, eingeladen zu werden. Vielen Dank nochmal!
                                                    Nach dem Frühstück bringt mich der Kollege noch mit dem Auto an die nächste Autobahnbrücke. Wir verabschieden uns schnell und er fährt zurück zur Arbeit in die Werkstatt, während ich die Böschung von der Brücke an die Fahrbahn hinuntergehe. Es ist kalt durch die klare Nacht und dämmert gerade. Unten stelle ich meinen Rucksack an den Straßenrand, krame die Klopapierrolle aus dem Rucksack und verkrümele mich für wichtige Geschäfte wieder in der Böschung. Bei Beendigung des Serviceeinsatzes fährt ein LKW 100 m entfernt rechts ran und der Fahrer steigt selber zum Pinkeln aus.
                                                    Sachen gibt's! Zufall? Absicht?
                                                    Ich hetze zu meinem Rucksack, schultere ihn und eile zum stehenden LKW, dessen Fahrer sich gerade von seines Bordwassertanks die Hände wäscht. Wir kommen ins Gespräch, Derman sah meinen Rucksack am Straßenrand stehen und dachte sich: da gehört doch sicherlich ein Anhalter dazu, womit er richtig lag.
                                                    Ich darf bei ihm mitfahren, er bietet mir seinen WLAN-Hotspot an und wir kommunizieren eifrig auf Englisch und mittels Übersetzungstool. Derman ist ein netter Mensch und fährt mit mir über die nördlichste der drei Bosporusbrücken bis zu einer großen Autobahnraststätte.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241026_104804.jpg Ansichten: 0 Größe: 280,1 KB ID: 3309611

                                                    Hier treffe ich auf eine Busladung Ukrainerinnen auf dem Weg in den Urlaub nach Izmir. Es gibt auch eine praktisch wirkende Autobahnmoschee und natürlich ein Restaurant, in dem ich mir Ayran und Chai gönne.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9711.jpg Ansichten: 0 Größe: 282,7 KB ID: 3309614

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9714.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,1 KB ID: 3309615

                                                    Als nächstes werde ich von Folkan bis zu einer Raststätte kurz vor Koçaeli mitgenommen und bekomme wieder mal einen WLAN-Hotspot angeboten. Sehr freundlich von ihm.
                                                    Dort nimmt mich Yunus bis nach Düzce mit, wo ich quasi an Mili übergeben werde, der mich bis an den östlichen Stadtrand bringt.
                                                    Daraufhin lädt mich Ali in seinen LKW ein und besorgt mir ungefragt vom Straßenrand einen richtig leckeren Hähnchendöner - ich bin überwältigt von der hiesigen Gastfreundschaft. Er biegt kurz darauf links ab um zur Arbeit zu gehen und ich werde im weiteren Verlauf von einem ziemlich schnell fahrenden Studenten mitgenommen.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241026_144527.jpg Ansichten: 0 Größe: 211,7 KB ID: 3309612

                                                    Bei Gerede werde ich abgesetzt und nun von Alpar bis zu einer Tankstelle mit ziemlich hübscher Autobahnmoschee mitgenommen. Davor parkt ein Opel Astra

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9716.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,1 KB ID: 3309616
                                                    Astrahu akbar

                                                    Nun kommt Ahmet mit seinem Lieferwagen vorbei und wir verladen meinen Rucksack auf der Pritsche. Er möchte heute noch bis Samsun am Schwarzen Meer fahren, was ich sehr begrüße. Auf eine meiner Fragen, wen er liebt, deutet er nur kurz mit dem Zeigefinger in den Himmel. Zur Dämmerung halten wir bei einer Raststätte und ich werde mal wieder eingeladen - ich kann mich quasi gar nicht dagegen wehren
                                                    Während Ahmet noch auf der Toilette verschwindet, organisiere ich uns beiden schon mal einen Tisch und jedem ein großes Glas Chai. Ahmet bestellt uns dann Köfte, Salat und Brot, es schmeckt vorzüglich.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241026_174909.jpg Ansichten: 0 Größe: 223,3 KB ID: 3309613

                                                    Als wir weiterfahren ist es bereits dunkel und es sind noch gut 200 km bis Samsun, was bei unserem Tempo etwa noch drei Stunden dauern sollte.
                                                    Doch Ahmet ist trotz des Chais ständig am Gähnen. Die Straße ist dunkel, windet sich ständig und ist nicht ausgebaut. Ich beginne, mir ernsthafte Sorgen um Ahmets Fahrtüchtigkeit zu dieser späten Stunde zu machen.
                                                    Schließlich ist mir das Risiko zu hoch und ich mache mit ihm aus, an der nächsten Tankstelle rausgelassen zu werden. Er kann meinen Wunsch zwar nicht nachvollziehen, denn "hier an der Tanke ist doch nichts", aber ich habe ja mein Zelt und suche mir eine dunkle Ecke irgendwo im Abseits.

                                                    Nun folgt eine der schrecklichsten Begebenheiten der gesamten Tour!

                                                    Neben dem hell erleuchteten Tankstellengelände befindet sich ein schäbiges Gebäude, hinter dem eine Mauer aufragt und dazwischen einen kleinen Grünstreifen bietet. Hier erscheint mir die Lage günstig und ich baue mein Zelt im Schatten des Gebäudes auf.
                                                    Doch ich habe die Rechnung nicht mit IHM gemacht...
                                                    Während ich in meinem Zelt liege, höre ich einen großen Hund bellen. Er rennt viele Minuten auf der oberen Etage der Mauer hinter mir herum und bellt laut. Er rennt von links nach rechts und von rechts nach links, ständig laut bellend - doch dabei immer eine Etage höher auf dem Grundstück hinter der Mauer.
                                                    Bis er dann doch irgendwie auf meine Etage gelangt sein muß - und nun steht er auf meinem Niveau und bellt nicht mehr. Nein, jetzt knurrt er fürchterlich und fletscht die Zähne! Und zwar gewaltig. Er hat mich geortet und ist gerade mal einen Meter von mir entfernt, dort draußen vorm Zelt und gibt diesem seltsamen Objekt, das plötzlich in seinem Revier steht, eindeutig zu verstehen, daß dieses Objekt nun sein letztes Stündchen schlagen hören wird...​
                                                    Wandern auf Ísland?
                                                    ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                                    • lina
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                                                      • 12.07.2008
                                                      • 44960
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      … Moltecliffhangerbear …

                                                      Kommentar


                                                      • Blahake

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                                                        • 18.06.2014
                                                        • 2117
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Was für ein Horror!

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                                                        • fhvdrais
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                                                          • 16.08.2015
                                                          • 633
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Er hat mich geortet und ist gerade mal einen Meter von mir entfernt, dort draußen vorm Zelt und gibt diesem seltsamen Objekt, das plötzlich in seinem Revier steht, eindeutig zu verstehen, daß dieses Objekt nun sein letztes Stündchen schlagen hören wird...​
                                                          Ich hoffe, nicht ...

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                                                          • lina
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                                                            Vorstand
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                                                            • 12.07.2008
                                                            • 44960
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Neee, er schreibt ja hier …

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                                                              Erfahren
                                                              • 13.02.2006
                                                              • 346
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                              Neee, er schreibt ja hier …
                                                              Er hat im Vorfeld seine Seele an eine KI übertragen, welche hier posthum berichtet 😉

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                                                                Freak

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                                                                • 12.07.2008
                                                                • 44960
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Stimmt, da steht jetzt "Administrator" im user-Fensterchen

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                                                                  Freak

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                                                                  • 14573
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Ihr mögt es bereits erraten haben: ich schreibe den Bericht und wurde folglich nicht zerfleischt. Gefühlt war ich allerdings kurz davor.

                                                                  Ich nehme an, es ist der lokale Wachhund in Schäferhundgröße, der vor meinem Zelt am Kopfende steht, bedenklich laut knurrt und bellt. Ich verhalte mich mucksmäuschenstill, versuche so leise zu atmen wie möglich und keinesfalls mit dem Schlafsack oder der Isomatte zu rascheln. Nachdem es gefühlt 5 min still geworden war, beginne ich mich zu entspannen und vorsichtig zu bewegen, es erfolgt keine Reaktion von außerhalb des Zelts. Ich vermute, der Hund ist mittlerweile weggelaufen und lege mich schlafen, hoffend daß ich am nächsten Morgen unbemerkt von ihm mein Zelt abbauen und von hier verschwinden kann.
                                                                  Die Nacht blieb ruhig, ich konnte erstaunlich gut schlafen und hörte den Hund auch nicht mehr großartig bellen. Nur einmal muß er mindestens am Zelt vorbeigerannt sein, denn ich bemerke nachts, wie etwas hechelndes über eine Zeltleine stolpert. Jetzt bloß nicht loslachen, denke ich mir!

                                                                  Noch vor Sonnenaufgang offenbart sich Sinn und Zweck des schäbigen Gebäudes, hinter dem ich schlafe. Es ist eine weitere, eher praktische Autobahnmoschee und ich werde vom Gesang des Muezzins geweckt, wie bereits am Tag zuvor im kleinen Städtchen mit der Werkstatt. Während man in Villa Türkiye bereits betet, wird in Villa Molte noch ein paar Minuten geschlafen, bis ich mich entscheide, mein Glück zu versuchen.
                                                                  Es ist verdächtig ruhig, kein Hund weit und breit zu hören. Es ist noch einigermaßen dunkel. Flott sammele ich meine Ausrüstung im Zelt zusammen und öffne den Reißverschluß nach draußen. Keine Reaktion. Ich bin erleichtert und wage einen Blick nach draußen, der mir aufgrund der Dunkelheit kaum etwas bringt.
                                                                  Ich entsteige dem kleinen Akto und stehe auf der Wiese. Kurz das Revier markiert und schnell alle Sachen in den Rucksack gestopft. Nichts wie weg hier!
                                                                  An der Ausfahrt der Tankstelle packe ich meinen Rucksack vernünftig und warte auf Verkehr, spreche ein paar passierende PKW an und werde schon recht bald von einem weiteren LKW mitgenommen. Arkhan fährt in Richtung Samsun und setzt mich an einer Steigung der Autobahn ab. Hier bewege ich mich auf der Suche nach einer verkehrsgünstigen Position ein paar Kilometer zu Fuß weiter. Mittels OpenTopoMap identifiziere ich die nächste AB-Auffahrt, dort geht es jedoch den Hang herab und folglich lassen es alle Autofahrer eher rollen anstatt anzuhalten. Also laufe ich weiter auf der Suche nach einer passenden Stelle. Es sollen mehrere Kilometer werden. Über Autobahnbrücken und eine große Strecke direkt am Fahrbahnrand. Mir ist nicht ganz geheuer so nah an den schnell fahrenden Autos, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3311281

                                                                  Nach einer Weile komme ich an einem kleinen Parkplatz mitten im Nirgendwo an, auf dem drei LKW stehen. Einer der Fahrer versucht gerade, mit enorm langem Hebel einen Radbolzen zu lösen. Ich frage, ob ich helfen kann (in der Hoffnung, dafür mitgenommen zu werden). Doch der Fahrer hat gerade keine Nerven und ist auf die festsitzende Schraube fixiert.
                                                                  Ein weiterer Fahrer macht gerade Pause und möchte so schnell nicht losfahren.
                                                                  Auf dem dritten LKW werden Schafe transportiert und die Kanzel ist bereits vollbesetzt.
                                                                  Keine Chance, also stelle ich mich an die Einfahrt des Parkplatzes und halte mein Schildchen in den Wind.
                                                                  Schließlich halten zwei Typen an und ich darf bei Ihnen einsteigen. Sie bringen mich an die Busstation in Kavak, von wo aus ich noch eine Weile bis zum Ortsausgang laufe.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_9719.jpg
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ID: 3311282

                                                                  Irgendwann erscheint mir die Position sehr günstig und ich setze den Rucksack ab. Hier mündet eine Auffahrt von der nahen Stadt ein, es geht lange geradeaus und die Straße steigt mehrspurig an. Ideal: sowohl der Verkehr aus der Stadt als auch der vorbeifahrende nimmt mich wahr und hätte genügend Zeit und Raum, an den Rand zu fahren und mich aufzusammeln. Denke ich jedenfalls.
                                                                  Nach ein paar Minuten kommt jedoch ein buntes Auto mit auffälligen, blauen Lichtlein auf dem Dach auf mich zugefahren, hält bei mir und seine Fahrer laden mich zu sich ein, stellen mir ein paar Fragen und teilen mir mit, daß diese Stelle viel zu gefährlich sei und anhaltern dort nicht erlaubt wäre.
                                                                  Eingesackt von der türkischen Polizei - ahhh, verdammt!
                                                                  Doch meine neuesten Begleiter sind nett und verständnisvoll. Sie wollen mich nur an einen sicheren Ort bringen. Gerade mal zwei Kilometer weiter finden wir schon eine große Tankstelle. Hier darf ich aussteigen und bekomme noch den Tip, daß es an vielen türkischen Tankstellen Chai umsonst gibt, so auch hier. Ich bedanke mich, lasse mir einen gratis Chai geben und kaufe mir eine Dose Eistee.
                                                                  Unter anderem sehe ich einen LKW aus Turkmenistan an den Zapfsäulen stehen. DAS wär's jetzt natürlich - auf direktem Weg ans Kaspische Meer mitgenommen zu werden! Aber der Fahrer winkt ab, vermutlich ist ihm nicht geheuer, mit welchem Auto ich die Tankstelle erreichte. Auch die ersten georgischen und aserbaidschanischen LKW sehe ich hier an mir vorbeifahren. Zentralasien scheint zum Greifen nahe. Aber keiner hält für mich an, schade.
                                                                  Also genieße ich erstmal meinen Tee und eine Dose Thunfisch mit Gemüse, dazu etwas Schokolade.
                                                                  Doch dann hält Onur an der Tankstellenausfahrt und der Tag ist gerettet
                                                                  Onur ist ein großer Fan von Ferdi Tayfur, einem bekannten türkischen Sänger, der jedoch Anfang dieses Jahres starb. Jahrgang 1945, da darf man das schon mal. Seine Musik gefällt mir, Onur singt kräftig mit und die Stimmung an Bord ist mal wieder auf einem Höhepunkt
                                                                  Bis an den westlichen Ortsrand von Samsun werde ich gebracht. Hier finde ich ein Grillrestaurant neben der Tankstelle. Es wird mit WLAN geworben, was für die Planung der weiteren Reise nicht verkehrt wäre. Kurz mal auf die OpenTopoMap schauen, die Lage analysieren und entscheiden, wohin es heute noch gehen könnte. Das Essen ist wirklich lecker, nur das WLAN will nicht. Oder will mein Handy nicht? Egal, ich bleibe offline. Im außereuropäischen Serbien habe ich bereits viel zu viel fürs Roaming bezahlt, als ich nicht darauf geachtet habe. Hier ist mir bewußt, daß Roaminggebühren anfallen und ich versuche, es zu vermeiden.
                                                                  Nach dem vorzüglichen Mahl versuche ich, wieder mitgenommen zu werden. Ich befinde mich am Rand einer Großstadt. Wird bestimmt nicht einfach trotz des dichten Verkehrs.
                                                                  Ich suche mal wieder nach einer passende Stelle und komme dabei an einem befestigten Polizeiposten vorbei. Alles ist mit Sandsäcken abgesperrt, dahinter ein paar Container und mehrere schwerbewaffnete Polizisten in Tarnklamotten. Einer von ihnen winkt mich herbei, als ich auf seiner Höhe bin. Er wirkt freundlich und deutet mir an, ihn in seinem Checkpoint zu besuchen. Huch!? Was kommt jetzt?
                                                                  Direkt nebenan sind weitere Container mit normal uniformierten Polizisten, die interessiert gucken, wer sich denn da dem Sperrbereich nähert. Ich nehme Blickkontakt mit ihnen auf und deute auf den Mann in Flecktarn mit Sturmgewehr, der mich offenbar einlädt. Mein Betreten des Sperrbereichs wird geduldet und man bietet mir einen Stuhl an. Wenige Sekunden später wird mir bereits Chai serviert und eine Flasche Wasser gereicht. Ich zeige meine vorbereitete Weltkarte mit der geplanten Route, erkläre woher ich komme und wohin ich möchte. Allgemeines Erstaunen, aber freundliche und verständnisvolle Zuversicht wird geäußert. Wir plaudern eine Weile und ich bedanke mich für alle Zuwendungen.
                                                                  Schließlich verlasse ich den Polizeiposten wieder und stelle mich hundert Meter weiter an den Straßenrand. Es dauert gut eine Stunde und ist schon spät am Nachmittag, bis Sercan für mich anhält. Er bekräftigt, mich an einem günstigen Ort rauszulassen - aber vermutlich war er noch nie per Anhalter unterwegs. Wir fahren direkt ins Stadtzentrum und ich werde am zentralen Bahnhof aussteigen gelassen. Ist ja nett gedacht von ihm, aber so recht hilft mir das nicht weiter. Es ist immer schwierig, je besiedelter die Gegend ist und im Zentrum einer Großstadt kurz vor Sonnenuntergang sehe ich meine Chancen als gering an.
                                                                  Ich gehe über die große Brücke quer über die vielen Bahngleise, mein Blick geht aufs Schwarze Meer. Hier liegen hunderte große Schiffe vor Anker, Wahnsinn! Hier und dort stehen Palmen, es wirkt subtropisch, ein toller Anblick.
                                                                  Ich folge der Straße vom Bahnhof nach Osten, die jedoch total verstaut ist. Hier einzusteigen wäre sinnlos, da der Verkehr faktisch zum Erliegen gekommen ist. Ich gehe weiter und befinde mich auf einer prächtigen Promenade. Es ist etwa 1700 und die Sonne geht gegen 1800 unter - das wird heute nichts mehr. Ich erblicke einen großen Schriftzug "Otel" und betrete kurz darauf ein großes Glasgebäude. Am Empfang versichere ich mich, daß es sich auch wirklich um ein Hotel handelt und checke ein. Ich bekomme ein fast schon luxuriöses Zimmer mit riesigem Bett, Schreibtisch und viel Platz. Diesen nutze ich um mein klatschnasses Zelt zu trocknen

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241027_170734.jpg
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ID: 3311283

                                                                  Ich nutze die Annehmlichkeiten der Zivilisation wie Toilette, Dusche, WLAN und Privatsphäre. Zu Essen gibt es nur ein paar Kleinigkeiten aus dem Rucksack, denn ich bin noch völlig satt vom Grillrestaurant.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241027_170748.jpg
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Größe: 266,3 KB
ID: 3311284

                                                                  Ich genieße die tolle Aussicht nach Osten und plündere die Minibar. Endlich mal wieder eine ruhige Nacht, in der nichts unangenehmes geschehen dürfte - sollte man meinen...​
                                                                  Wandern auf Ísland?
                                                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                  Kommentar


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                                                                    Freak

                                                                    Vorstand
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                                                                    • 12.07.2008
                                                                    • 44960
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                                                                    Endlich mal wieder eine ruhige Nacht, in der nichts unangenehmes geschehen dürfte - sollte man meinen...​
                                                                    Schon wieder …

                                                                    Kommentar


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                                                                      Gerne im Forum
                                                                      • 08.02.2025
                                                                      • 55
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Wow, vielen Dank für das teilen dieses spannenden Berichts. Ich bin komplett platt, hätte mich das ehrlich gesagt nicht getraut alleine.. Respekt und oass auf dich auf.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 14573
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        Es ist fünf Uhr morgens. Der Gesang des Muezzin erschallt aus Lautsprechern über der Stadt. Hoffentlich setzt der mittlerweile einen Arduino dafür ein. So früh aufzustehen, nur um zu singen? Ach, herrje...
                                                                        Ich schlafe weiter.

                                                                        Plötzlich ertönt eine Sirene im Zimmer und ich erwache schlagartig.
                                                                        "Attention, please evacuate the building immediately!" wiederholt sich eine ruhige Frauenstimme.

                                                                        Was ist denn nun los!?

                                                                        Kleidung, Brille, Handy, Schlüsselkarte und raus aus der Bude!
                                                                        Auf dem Flur sind schon ein paar Leute, ich folge den Notausgangschildern, gelange zu einem Treppenhaus und steige es herab. Das mit der tollen Aussicht hat auch seine Schattenseite: die Treppe windet sich endlos in die Tiefe.
                                                                        Das Treppenhaus scheint mit jeder Windung schäbiger zu werden. Schließlich komme ich dort an, wo man vermutlich das Gebäude verlassen kann. Es ist nicht so ganz ersichtlich markiert. Ich öffne eine Tür und gucke auf den Hof, trete heraus und schließe die Tür hinter mir. Ich gehe die Seitenstraße entlang bis zur Promenade und trete durch den Fronteingang wieder ins Hotel ein. In der Lobby haben sich schon viele Menschen versammelt und an der Theke telefoniert man eifrig. Ein Mann schreit herum, er flucht laut auf Türkisch.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241028_063120.jpg
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ID: 3312430

                                                                        Irgendwann trifft eine Polizeistreife ein und spricht mit den Leuten von der Rezeption. Ich habe inzwischen einen Sitzplatz ergattert, die waren rar.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241028_063204.jpg
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ID: 3312431

                                                                        Das ganze dauert etwa 10 Minuten lang, in denen die Polizisten schon mal nicht in Hektik auszubrechen scheinen. Vermutlich nur ein Rauchmelder oder falscher Alarm? Ich werde es nicht herausfinden. Nachdem die Polizisten wieder weggefahren sind, frage ich bei der Rezeption nach der Lage. Man könne nun wieder auf die Zimmer und auch die Aufzüge benutzen. Supi.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241028_064238.jpg
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ID: 3312432

                                                                        Ich komme auf mein Zimmer zurück und lege mich erst nochmal eine halbe Stunde aufs Bett, bis die Sonne komplett aufgegangen ist und in mein Zimmer hineinstrahlt. Es ist überaus angenehm, so von ihr geweckt zu werden.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3312436

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241028_072612.jpg
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ID: 3312435

                                                                        Einen weiteren, leckeren Teller und ein paar Kaffee später ist des Morgens Grauen auch schon wieder vergessen. Ab aufs Zimmer, das trockene Zelt zusammenpacken und alles Ausrüstung im Rucksack verstauen. Schnell auschecken und schon geht es wieder auf die Straße in Richtung Osten. Ich laufe ein paar Kilometer durch die Stadt, immer der großen Küstenstraße folgend und finde keine vernünftige Stelle. Mittlerweile bin ich wohl in einem der Vororte angekommen und werde von zwei Männern gefragt, was ich vorhabe. Nach ein wenig Konversation winken die beiden einen älteren Herrn in seinem Wagen heran, der auch prompt anhält. Mit ihm kann ich 1-2 km zu einer sehr günstigen Stelle fahren, wo es mit dem Anschluß auch prima funktioniert.
                                                                        Von dort nimmt mich Enes bis ins nahegelegene Çarşamba mit. Ich werde mal wieder im Stadtzentrum an der Hauptstraße rausgelassen. Man kennt es ja inzwischen aber will nicht meckern

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241028_124540.jpg
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ID: 3312434

                                                                        Ich wechsele alle paar Minuten die Position, weil kein Auto Anstalten macht, anzuhalten. Dabei komme ich bis zur großen Brücke über den Fluß in der Stadt, doch weiter östlich scheint es noch unpraktischer zu sein. Also wieder retour über die Brücke und zu der großen Kreuzung an der ich rausgelassen wurde. Hier gibt es eine Ampelanlage und daneben einen Hähnchengrill mit kleinem Parkplatz daneben, davor eine lange Gerade, auf der mich jeder sehen kann und sowieso an der Ampel anhalten muß. Ich halte das Schild in den Wind.
                                                                        So recht klappt es nicht, bis mir jemand aus der Hähnchengrillbude etwas zuruft. Ich reagiere erst nicht darauf, doch dann werde ich angesprochen und blicke nach hinten. Mir wird gedeutet, daß da jemand für mich and en Straßenrand gefahren ist. Ui! Supi! Ich rufe schnell "Teşekkür ederim" zum Hähnchengrillmeister um mich für den Hinweis zu bedanken, schnappe mir meinen Rucksack und flitze zu dem weißen Kleinbus. Ich darf auf einer der Rückbänke Platz nehmen und bemerke es instantan: der Karren stinkt nach Öl wie eine Havarie in der Werkstatt! Zum Glück ist es sehr warm draußen und die Fenster sind offen
                                                                        Eigentlich sollte ich ursprünglich bis Fatsa kommen, werde jedoch vorher abgesetzt - auch das kennen wir mittlerweile, aber Eichhörnchen ernähren sich eben mühsam.
                                                                        Ich stehe mal wieder eine halbe Stunde oder so am Straßenrand, da hält ein kleines Auto. Es wirkt ziemlich vollgeladen, darin sitzt eine Familie mit zwei Kindern. Ob das hinhaut? Es wird ein wenig hin- und hergeladen, doch schlußendlich ist hinten genug Platz für drei Personen. Prima, sehr liebenswert
                                                                        Meine neue Connection heißt Korai, Jasmin, Ufuk und Denise. Sie sind auf dem Weg nach Trabzon, was etwa zwei Stunden entfernt an der Schwarzmeerküste liegt. Dort sind sie zu einer Hochzeit am selben Abend eingeladen (und müssen sich etwas sputen, kalkuliere ich...).

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241028_153703.jpg
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ID: 3312433

                                                                        Die vier stellen sich als die wahrscheinlich netteste Familie der ganzen Türkei heraus. Mittels WLAN-Hotspot und Übersetzungstool vertreiben wir uns blendend die Zeit und quatschen dabei über alles mögliche. Denise ist zwar nach dem Meer benannt, mag aber keine Meeresfrüchte. Ufuk und seine Mutter bauen Tee an, er zeigt mir ein Video von der Ernte. Grandiose Stimmung herrscht an Bord, obwohl es recht eng ist. Wir lachen viel. Denise fragt, ob ich ein Reisender sei, was ich ehrlicherweise bejahe. Sie will wissen, wo ich schon überall war und ich male ihr eine Karte Europas auf meinen mitgebrachten Schreibblock. Sie möchte sich an diesen tollen Moment erinnern und schlägt einen Tausch vor. Ich kann verschiedene, bunte Stifte anbieten und sie wählt sich einen Neonmarker aus, ihr Bruder bekommt ebenfalls einen - und ich natürlich einen Kugelschreiber von ihr, den ich in Ehren halte.
                                                                        Schließlich setzt die Dämmerung ein und wir fahren gerade durch eine Stadt, da kommt die Frage auf, was ich eigentlich zu essen habe. Offenbar noch nicht genug, denn wir halten bei einem Supermarkt und ich kaufe mir ein paar frische Sachen und Schokolade.
                                                                        Und wo ich die Nacht verbringen möchte, werde ich gefragt. Unterwegs bekam ich schon tolle Tips für Ausflüge in hübsche Bergörtchen der näheren Umgebung. Dabei fiel bereits der Name eines kleinen Parks in der Nähe von Trabzon, nur ein paar Kilometer von der eigentlichen Route der vier entfernt. Kein Weg ist ihnen für mich zu weit und so fahren sie mich noch schnell zum Sera Park, obwohl sie ja eigentlich schleunigst zu dieser Hochzeit fahren und sich umziehen sollten.
                                                                        Am Park angekommen ist es bereits stockfinster. Ich werde herzlich verabschiedet und bekomme noch eine Tüte mit selbstgemachten Schokobrötchen vom Vater überreicht - vielen, lieben Dank!
                                                                        Nun wieder auf mich gestellt, frage ich ein paar den Park verlassende Passanten, wo man hier wohl am besten zelten könnte. Sie erwidern, daß sie das eher nicht tun würden, weil viel zu gefährlich. Ich frage, ob sie damit die streunenden Hunde meinten, doch diese Frage bleibt unbeantwortet, wenn man vom Gebell in der Dunkelheit absieht...
                                                                        Der Sera Park liegt idyllisch am Fluß und ist dafür angelegt, daß man mit seinen Freunden eine überdachte Bank, kleine oder große Grillhütte mietet. Außerdem gibt es Toiletten, Kinderspielplätze und einiges an Freifläche. Irgendwo dazwischen stehen ein paar kleinere Bäume, neben denen es recht dunkel ist, überall sonst stehen Laternen. Hier pflanze ich in Windeseile das kleine, grüne Zelt zwischen die Bäumchen und krieche hinein.
                                                                        Niemand scheint mich bemerkt zu haben, auch kein Hund, die kläffen weiter vorne am Eingang Passanten an
                                                                        Ich liege in meinem Schlafsack und schlafe bald ein, bis auf das Rauschen des Baches und ein wenig Verkehr wird mich zur Abwechslung nichts und niemand stören
                                                                        Wandern auf Ísland?
                                                                        ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
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                                                                          • 2117
                                                                          • Privat


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                                                                          Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                                                                          ...bis auf das Rauschen des Baches und ein wenig Verkehr wird mich zur Abwechslung nichts und niemand stören
                                                                          Danke für die beruhigenden Worte! 😅 Nach den vorangegangenen Nächten hast Du eine erholsame aber auch mehr als verdient!

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 05.05.2016
                                                                            • 353
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Was für ein tolles Unterfangen! Spannende Reise, kann gar nicht erwarten, dass es weitergeht.
                                                                            Ich ertappe immer wieder beim betrübten Gedanken, dass diese Art (An)Reise für eine Frau alleine wohl kaum so möglich wäre. Umso spannender sind deine Erlebnisse! Vielen Dank.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Freak

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                                                                              • 14573
                                                                              • Privat


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                                                                              Ich werde früh wach, es dämmert gerade erst. Schnell raus aus der Koje, alles zusammenpacken und den Rucksack schultern.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9730.jpg Ansichten: 0 Größe: 349,8 KB ID: 3320825

                                                                              Ich gucke mich ein wenig auf dem Gelände um, während ich in Richtung des Parkplatzes am Eingang des Parks gehe. Ich finde ein Sanitätshäuschen mit sauberen Toiletten und erledige, was zu tun ist. Ein bißchen Wasser nehme ich auch noch mit, kann man immer gebrauchen. Ich passiere das kleine Pförtnerhäuschen am Eingang und überquere die Brücke zur Straße.
                                                                              Dort stehe ich vielleicht fünf bis zehn Minuten und schon kommt ein älterer Herr vorbeigefahren und nimmt mich mit. Er heißt Ahmet und bringt mich bis Trabzon/Yomra.
                                                                              Danach werde ich von zwei Typen mitgenommen, die unterwegs noch ihren Kollegen einsammeln. Es geht bis zu einer Tankstelle bei Arsin, wo ich mir erstmal ein kleines Frühstück mit Kaffee gönne.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9733.jpg Ansichten: 0 Größe: 269,5 KB ID: 3320826

                                                                              Mitnehmer Nr. 42 heißt Erdogan und bringt mich ins Zentrum von Rize. Von dort laufe ich etwa drei Kilometer nach Osten bis zum Ortsende. Es ist schön sonnig und relativ warm, es geht ein leichter Wind, der mich die Luft angenehm empfinden läßt. Die Schnellstraße zweigt nach links ab und ich stelle mich ein paar Meter später an den Straßenrand.
                                                                              Ein Mann mit einem kleinen, langsamen Fahrzeug der Stadtverwaltung/-reinigung oder so ähnlich bleibt doch tatsächlich bei mir stehen. Ich quetsche mich und meinen Rucksack in die kleine Kabine und wir gurken mit ca. 40 km/h vorwärts, aber dafür werde ich bis nach Ardeşen mitgenommen.
                                                                              Von einer Tankstelle geht es mit einem jungen Paar mit Kleinkind bis Arhavi, schon fast an der georgischen Grenze. Die beiden machen einen netten Eindruck und wir reden tatsächlich ein wenig über Politik.
                                                                              Heute ist der 29. Oktober, der türkische Nationalfeiertag, das erklärt all die roten Flaggen mit dem Halbmond.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9736.jpg Ansichten: 0 Größe: 349,6 KB ID: 3320827

                                                                              Ähnlich wie an der Grenze nach Serbien reihen sich hier auch schon LKW an LKW am rechten Straßenrand. Dabei sind es noch gut 20-30 km bis zur eigentlichen Grenze... zwischendrin klaffen immer mal wieder größere Lücken, weil die Fahrer nicht wegen 100 m Vorwärtsfahrt extra den Motor anwerfen wollen. Aber es ist eindeutig eine laaange LKW-Kolonne und die Fahrer stehen hier mehrere Tage bis knapp über einer Woche, wie mir gesagt wird. Das muß man sich mal vorstellen, was das fürs Leben der Fahrer bedeutet. Tagelanges Ausharren, bis dann endlich die Papiere stimmen, kontrolliert wurden, was weiß ich.
                                                                              Jedenfalls hat Tunçay ein schnelles Auto und er fährt auch gerne schnell. Er hört auch gerne laute Musik. aber er nimmt mich von Arhavi bis direkt an den Grenzübergang Sarp mit. Hier blockiert direkt nach einem Tunnelende ein sehr großes Grenzübergangsgebäude die Weiterfahrt. Ich steige aus dem Wagen und Tunçay fährt seines Weges. Ich bin der Meinung, er beginnt hier seinen Dienst als Grenzpolizist/-soldat, aber wir haben während der Fahrt nicht über sein Motiv gesprochen, ans äußerste Ende seines Landes zu fahren. Der Verkehr war zuletzt wirklich sehr, sehr spärlich. Umso mehr war ich natürlich froh, mitgenommen zu werden, wenn die Musik auch ein wenig laut war
                                                                              Das Gebäude erinnert stark an ein Flughafenterminal. Viele Menschen, viele Busse und Taxis, viele Tourismusplakate, Rolltreppen, Stufen, lange Korridore, Paßkontrollen, Wechselstuben, alles was dazugehört. Ich hoffe, hier nicht zu lange warten zu müssen und noch am selben Tag passieren zu können.
                                                                              Es klappt tatsächlich, ich bin etwa eine halbe Stunde später auf der georgischen Seite angekommen. Die Einreise verlief problemlos und für dieses Land brauchte ich kein Visum, ich habe jedoch eines fürs Nachbarland Aserbaidschan beantragt und für Nepal, alle Länder dazwischen benötigen entweder kein Visum oder sind einfach schlecht passierbar, so daß ich sie nicht in meine Routenplanung einbezogen habe.
                                                                              Schnell und ohne allzu oft angesprochen zu werden, komme ich an den Taxifahrern vorbei. Die Sonne steht schon recht tief und ich sondiere das Angebot der kleinen Geschäfte am Parkplatz vor dem Grenzübergang.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9737.jpg Ansichten: 0 Größe: 276,1 KB ID: 3320828

                                                                              Hier am Grenzübergang scheint die einzige Straße an der Steilküste entlangzuführen, rechter Hand ein paar kleine Hotels und private Häuser, ich verlasse den Ort. Auf dieser Seite der Grenze stehen die LKWs vielleicht nur einen Kilometer lang hintereinander und bald bin ich fast alleine auf der Straße. Etwa 3 Kilometer weiter kommt schon das nächste Örtchen Kvariati und ich hoffe, hier einen Platz zu finden. Im Nachhinein hätte ich auch die Steilküste auf einer kleinen Straße erklimmen können, dort oben finden sich offenbar gute Zeltplätze, aber in der Realität habe ich mich eben stark an der Straße orientiert, immer vorwärts drängend, wenig zu Seite blickend. Der erste Ort besteht auch nur aus einem schmalen Häuserstreifen zwischen Strand und Straße, alle Gebäude scheinen verlassen, ich sehe niemanden auf der Straße oder in den Höfen und Fenstern. Kaum Verkehr auf der Straße, nur alle 5 min braust mal ein PKW vorbei.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9739.jpg Ansichten: 0 Größe: 220,2 KB ID: 3320829

                                                                              Ich gehe in den nächsten Ort Gonio, dieser scheint größer zu sein als der vorige. Es herrscht eine enorme Hoteldichte, überall Bettenburgen und Werbeschilder. Die Sonne wird bald untergehen und ich gehe davon aus, mir irgendwo im Ort eine Bleibe suchen zu müssen. Sinnvolle Zeltmöglichkeiten scheinen hier sehr rar.
                                                                              Auch Gonio scheint wie ausgestorben, doch da sehe ich zwei Männer auf einem Balkon sitzen und ihr Gebäude wirkt wie eine kleine Pension. Ich trete in den Hof ein und frage den Mann, der ein wenig Englisch spricht, ob dies ein Hotel wäre. Er bejaht und der jüngere kommt zu mir herunter. Offenbar kann ich hier ein Zimmer bekommen. Nun werden die Modalitäten klargemacht, Bargeld soll lachen, die Frage nach Kartenzahlung wird verneint. Dennoch ergibt sich die Frage, ob der jüngere mal meine Karte sehen dürfe. Ich zeige ihm meine Kreditkarte. Er nimmt sie entgegen, guckt kurz drauf und guckt auch kurz die Rückseite an. Wieso eigentlich, denke ich mir im Nachhinein. Das war doch gar nicht notwendig, oder? Wollte er sich eventuell die dreistellige Sicherheitszahl merken? Das wäre ja nicht so schwierig. Naja, ist ja nichts passiert.
                                                                              Da ich noch keine georgischen Lari besitze und 60 davon fürs Zimmer brauche (ca. 20 EUR für einen Raum mit eigenem Bad und drei Betten, optionaler Küchennutzung und nettem Balkon), begleitet mich der jüngere zum nächsten Bankomaten an der Tankstelle, die ich vorhin passierte. Nebenbei telefoniert er mit irgendwem auf georgisch.
                                                                              Wir kommen beim ATM an und ich stecke meine Karte ins Gerät hinein - da fällt mir auf, daß am Kartenschlitz etwas hervorragt, was am Automaten nebendran nicht der Fall ist. Scammingdevice oder Antiscammingdevicevorrichtung, das ist hier die Frage. Noch bevor ich die PIN eingebe, breche ich den Vorgang ab und nutzen den Automaten nebendran, an dem jedenfalls nichts vor dem Kartenschlitz montiert ist. Ich habe den Eindruck, diese Planänderung wird von beiden Telefongesprächspartner bemerkt, kommentiert und kritisiert. Oder bilde ich es mir nur ein? Egal, ich ziehe mir ein paar hundert Lari aus der Wand.
                                                                              Gemeinsam gehen wir zurück zur Pension und ich gebe dem älteren die 60 Lari. Nun wird mir das Zimmer gezeigt, wie die Küche zu benutzen sei und ob ich noch eine warme Decke haben wollte, die Nacht würde kalt. Danke, sehr liebenswürdig, ich verlasse mich jedoch auf meine 900 g polnische Gänsedaunen, über die ich mich auch im Himalaya noch sehr freuen werde.
                                                                              Ich verschlinge eine Kleinigkeit, ein paar Nüsse und Trockenaprikosen, die mir geschenkt wurden. Von den Aprikosen werde ich danach die Finger lassen, sie blähen extrem.
                                                                              Ich stelle meinen Wecker, putze die Zähne und plumpse aufs Bett, es ist frisch aber im Schlafsack sehr gemütlich. Gute Nacht!​
                                                                              Zuletzt geändert von Moltebaer; 11.04.2025, 08:33.
                                                                              Wandern auf Ísland?
                                                                              ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 06.04.2023
                                                                                • 1083
                                                                                • Privat


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                                                                                „ Er nimmt sie entgegen, guckt kurz drauf und guckt auch kurz die Rückseite an. Wieso eigentlich, denke ich mir im Nachhinein. Das war doch gar nicht notwendig, oder?​“

                                                                                Gut, dass du davon berichtest!
                                                                                Und der Spannungsbogen ist wieder auf Anschlag!
                                                                                Viele Füße vom Breitgrüßling

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 05.04.2023
                                                                                  • 496
                                                                                  • Privat


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                                                                                  was für eine "verrückte" Reise-Idee, also im positiven Sinn, abseits des Mainstreams. Einfach eine krass-geile Unternehmung, dermaßen spannend-und spannend geschrieben. Ich freu mich sehr darauf zu lesen wie es weitergeht und was noch alles passiert.
                                                                                  https://www.instagram.com/dotti_im_zelt/

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Freak

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                                                                                    • 14573
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Uffa! War viel zu tun in letzter Zeit...
                                                                                    Zur Versöhnung zwei kleine Szenen aus Gonio, Georgien an der Schwarzmeerküste:

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3330131
                                                                                    Kühe am Straßenrand

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3330132
                                                                                    Abendstimmung vom Balkon der Pension aus
                                                                                    Wandern auf Ísland?
                                                                                    ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • Moltebaer
                                                                                      Freak

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                                                                                      • 14573
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      Früh morgens zur Dämmerung schleiche ich mich aus dem Zimmer, es scheint noch niemand wach zu sein bis auf die Hunde, die aber nicht anschlagen. Ich verlasse die Pension und folge der Hauptstraße durch den Ort.

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9746.jpg Ansichten: 0 Größe: 289,4 KB ID: 3330145

                                                                                      An einer Tankstelle bestelle ich mir einen Milchkaffee und schlürfe ihn genüßlich.
                                                                                      Ich laufe noch ein paar Meter, bis sich an einer alten Festungsanlage eine gute Mitnahmeposition ergibt und stelle den Rucksack ab.
                                                                                      Ein paar Autos fahren vorbei, doch dann hält ein kleiner, weißer Lieferwagen mit zwei Personen, die wie ich ins nahe Batumi wollen - wie schön.
                                                                                      Doch halt!
                                                                                      Der Laderaum, in den ich mich setzen soll, hat ja gar keine Fenster... außerdem liegen zwei massive LKW-Batterien darin
                                                                                      Hmpf... was man sich nicht alles antut...
                                                                                      Es ist stockfinster im Laderaum, ich erkenne die Batterien, die im Falle eines Unfalles hübsch auf mich draufpoltern würden, nur schemenhaft. Mein GPS hat keinen Empfang im Faradayischen Käfig, doch ich merke, daß wir stetig geradeaus fahren. Es wird sicherlich die Hauptstraße sein und keine Sackgasse in der ich ausgeraubt werde.
                                                                                      Fünfzehn Minuten, in denen mir allerlei Gedanken durch den Kopf gehen.
                                                                                      Doch dann halten wir an, die Seitentür wird geöffnet und Licht dringt in den Laderaum. Wir sind mitten in einer Großstadt und halten am Straßenrand im morgendlichen Berufsverkehrstau in der Stadtmitte. Alle gucken gefühlt, während ich aussteige und meinen Rucksack schultere. Meine Mitnehmer fahren weiter und ich bedanke mich noch schnell für die Fahrt.
                                                                                      Erstmal orientieren...
                                                                                      Direkt in der Nähe gibt es ein großes Einkaufszentrum mit einem Kaffeebereich, in dem Koffein, Zuckergebäck, Strom und WLAN auf mich warten.

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9748.jpg Ansichten: 0 Größe: 332,1 KB ID: 3330146
                                                                                      Alt vs. neu

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9750.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,8 KB ID: 3330147
                                                                                      Krasse Gegensätze in Batumi

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9751.jpg Ansichten: 0 Größe: 179,3 KB ID: 3330148
                                                                                      Blumenpflanzbrigade mitten auf der Straße ohne besondere Absperrungen

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9752.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,4 KB ID: 3330149
                                                                                      Das schöne Batumi aus der Ferne

                                                                                      Und wieder einmal ergibt sich das Dilemma mit der Großstadt. Ich bin drinnen und muß irgendwie wieder raus... also laufe ich ein paar Kilometer durch die Straßen Batumis. Auffällig ist der harte Kontrast zwischen maroder Bausubstanz und Neubauten. Um den Bahnhof herum wird meine Route etwas chaotisch, aber schließlich finde ich nach ein wenig Herumfragens die richtige Straße, die nach Tiflis führt und folge ihr.
                                                                                      Laut meinen Aufzeichnungen wurde ich zunächst von einem netten Mann mitgenommen, der zwischendurch extra an den Straßenrand gefahren ist, um mir ein paar Getränke und süße, leicht nach Rosinen schmeckende, georgische Teigfladen zu kaufen. Stilecht von einer alten Babushka, die ihren Backofen in einer kleinen Hütte an der Hauptstraße betreibt. Schmeckt wirklich klasse, wenn auch ein wenig trocken, aber mit genügend Weile läßt sich der ganze Fladen verspeisen - übrigens ein riesengroßer Brummer!
                                                                                      Irgendwo trennen sich dann unsere Wege und ich stehe wieder am Straßenrand - Freiwild für den kaukasischen Terrorfahrer des Grauens!

                                                                                      Ein junger Bursche im Lieferwagen hält an und ich steige nichtsahnend ein...
                                                                                      Es folgt ein Höllenritt mit Vollgas unter ständiger Mißachtung sämtlichen Selbsterhaltungstriebs
                                                                                      Die Straße hat eine Spur hin und eine zurück, Gegenverkehr voraus? Logisch, in der Mitte ist Platz zum Überholen...
                                                                                      Was macht man auf einer etwas breiteren Straße? Richtig, man überholt den Überholenden, während der Gegenverkehr seinerseits von jemandem überholt wird - es fahren also zeitweise magischerweise fünf Autos parallel/antiparallel, wobei eigentlich nur für drei deutsche Spuren Platz wäre
                                                                                      Während der Fahrt streift sich der Kollege ständig hektisch durchs Gesicht und macht den Eindruck, auf stimulierenden Substanzen zu sein
                                                                                      Riskiert er etwa tagtäglich so sein Leben, daß selbst mir als gestandenem Radkurier davon schlecht wird? Oder will er mir beweisen, daß er der bessere Michael Schumacher gewesen wäre?
                                                                                      Ich wage jedenfalls nicht, ihn mit der Kamera und meinem Videoprojekt von der Fahrt abzulenken oder gar zu weiter gesteigertem Halsbrechertum herauszufordern. Und so gibt existiert kein Beweis dieser äußerst fragwürdigen Fahrweise.
                                                                                      Wir kommen schließlich unverletzt an der Kreuzung bei Poti an, wo ich aussteige und meinen Weg nach Osten fortsetze - ohne ihn!
                                                                                      Zu guter Letzt fragt er mich noch nach etwas Kleingeld (vermutlich um sich die nächste Line zu finanzieren ). Ich krame sieben Lari aus meiner Hosentasche, etwa 2,50 EUR, drücke sie ihm hastig in die Hand und bin froh, daß die Sache damit gegessen ist.

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9753.jpg Ansichten: 0 Größe: 321,7 KB ID: 3330150
                                                                                      Übelholvorgang irgendwo in Georgien

                                                                                      Ich folge der Straße ein paar Hundert Meter zu einer Abfahrt und damit einer Lücke in der Leitplanke. Hier kann ich mich gefahrlos hinstellen. Hinter mir beginnt ein abgezäuntes Gelände, welches angeblich videoüberwacht wird - mitten in der Prärie, fern ab von Elektrizität - is klar, ne!
                                                                                      Ein kleiner Bach läuft hier entlang und überall liegt mal wieder Zivilisationsmüll herum. Der Bach erstickt in Plastik und Metall.
                                                                                      Vielleicht eine halbe Stunde warte ich hier, bis David mit seinem Heizöllaster anhält und mich mitnimmt. Auf einsamen Landstraßen und durch schwach besiedelte Gebiete nähern wir uns mit ca. 40 km/h der Kleinstadt Lanchkhuti, wo ich auf einer recht zentralen Kreuzung abgesetzt werde.
                                                                                      Hunger, Durst, warm! Quer über die Kreuzung hinweg wartet eine Imbißbude auf mich. Es gibt einen kleinen Nebenraum mit ramponierten Stühlen und Tischen, in dem ich Platz nehme und mir einen kleinen Snack reinpfeife. Ein sonniger Tag, viel zu warm eigentlich, ich bin froh über ein wenig Schatten.
                                                                                      Nach meinem Mahl schlendere ich die Hauptstraße entlang, bis ich ein Ortsschild erreiche und mal wieder den Daumen hinaushalte.

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9754.jpg Ansichten: 0 Größe: 240,1 KB ID: 3330151

                                                                                      Hier scheint erstmal nichts zu funktionieren. Wenig Verkehr und alle fahren vorbei. Also wende ich nach einer kleinen Ewigkeit das Patentrezept an: Stellungswechsel! Und zwar logischerweise in Richtung Tbilisi/Tiflis, immer vorwärts, kein Schritt zurück! Laut OpenTopoMap wartet in kurzer Distanz eine Autobahnauffahrt und wo die ist, kann ich diejenigen abpassen, die in "meine" Richtung fahren.
                                                                                      An einem Kreisverkehr kurz vor der Auffahrt befindet sich ein Kiosk mit ein paar Menschen und geparkten Autos. Juchu!

                                                                                      Ich frage ein wenig herum, werde jedoch abgelehnt. Also stelle ich mit meinem kleinen Schild an die Auffahrt.
                                                                                      Doch irgendwann kommt ein Mann auf mich zu und erklärt, daß er nur noch etwas vom Imbißstand holen will und ich schon mal zu seinem Wagen gehen könne. Im Wagen sitzen bereits zwei Personen und ein Hund. Bald kommt auch der Fahrer zurück und wir steigen ein. Es sind Dimar, Lena und Yevgejni aus der Ukraine. Sie wohnen bereits seit dem ersten Überfall Rußlands auf ihr Land 2014 in Georgien. Ihre Gesellschaft ist mir angenehm, wir reden nicht allzu viel über Politik und Krieg, sondern sind eher im Hier und Jetzt.
                                                                                      Zusammen rollen wir nach Osten, allerdings nicht mehr auf der Autobahn, sondern auf einer Nebenstraße in Richtung Kutaissi, wo sie mich absetzen wollen. Es ist später Nachmittag, als wir in der Stadt ankommen. Die drei wollen in die Berge fahren, nach Norden, nicht zu weit an die russische Grenze heran, versteht sich. Sie haben dort eine kleine Hütte gemietet und wollen eine Woche Urlaub machen. Sie fragen mich nach meinen Plänen und erwähnen die Möglichkeit, mich mit in die Berge zu nehmen. Dort wäre dann natürlich sehr wenig Verkehr um mich weiter mitzunehmen, es wäre nicht mehr meine angestrebte Richtung und bei ihnen in der Hütte wäre kein Platz für mich. Aber ich könne gerne noch ein paar Kilometer bei ihnen mitfahren.
                                                                                      Ich überlege eine Weile.
                                                                                      Mein nächstes Ziel wäre die Fähre ab Alat in Aserbaidschan, etwa 30-40 km südlich der Hauptstadt Baku am Kaspischen Meer. Doch dieses Schiff legt nur zweimal die Woche ab. Die nächste Abfahrt wäre zu sportlich, das schaffe ich zeitlich nicht, gut 700 km warten noch auf mich. Also könnte ich ja die nächste oder sogar übernächste Fähre nehmen und jetzt die gute Zeit genießen. So entscheide ich mich, mitzufahren und ein wenig Kaukasus kennenzulernen.

                                                                                      Die Straße windet sich Kurve um Kurve in die Landschaft hinein. Es wird langsam dunkel und kälter da draußen. Schließlich sind die Berge deutlich schroff und wir biegen vom Asphalt auf einen Schotterweg ab. Über Schlaglöcher, kleine einspurige Brücken, an senkrechten Felswänden und durch lichten Wald führt eine Spur kilometerlang durch den Südkaukasus.
                                                                                      Irgendwann kommen wir am Ende der Straße an und tatsächlich steht dort eine kleine Hütte hinter einem Gartenzaun.
                                                                                      Wir steigen aus. Es ist gut schattig hier, richtig frisch sogar und ziehe mir meine Jacke an. Der Besitzer tritt aus seiner Hütte heraus und Dimar redet mit ihm. Der Besitzer macht einen ungläubigen Gesichtsausdruck: drei Gäste wie verabredet und ein stinkender Deutscher mit großem Rucksack, der sich vor seinem Anwesen einen Platz für sein Zelt suchen will - das geht so nicht!
                                                                                      Es ist hier in den Bergen schließlich viel zu kalt, um draußen zu übernachten. Er möchte nicht, daß ich ihm direkt vor seiner Hütte erfriere
                                                                                      Neben der Hütte in der er mit seiner Frau wohnt und derjenigen, die von den drei Ukrainern gemietet wird, gibt es noch ein weiteres Häuschen, welches leersteht. Dimar gibt mir zu verstehen, daß mir der Besitzer dieses Häuschen für ein Fünftel des Normalpreises zur Verfügung stellt. Ich überlege ein wenig, aber nicht allzu lang. Natürlich würde ich dank 900 g Daunen nicht bei schlappen -5 °C erfrieren, andererseits ist das Angebot mehr als fair und der Mann macht einen sehr freundlichen Eindruck. Ich gönne ihm ein paar Devisen und würde ich sehr seltsam fühlen, diese Einladung abzulehnen und unbeirrt vor der warmen Stube zu zelten, nur um ein paar Flocken einzusparen.
                                                                                      Also folge ich dem Besitzer in meine unerwartete Unterkunft.
                                                                                      Und bin erstmal sprachlos!

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9756.jpg Ansichten: 0 Größe: 212,5 KB ID: 3330152

                                                                                      In der guten Stube befindet sich eine großzügige Wohnküche mit Fernseher, WLAN und Kamin, dazu zwei Schlafzimmer mit Doppelbetten und natürlich ein Badezimmer. Ich bin beeindruckt und mein Gastgeber nutzt das Überraschungsmoment um flott ein Feuer im Ofen zu entfachen. Nun wärmt sich die Bude allmählich auf, bis es sehr gemütlich ist und die Glut im Dunkel leise vor sich hinknistert. Total romantisch
                                                                                      Ich lasse den Fernseher laufen, es gibt sogar ein wenig englischsprachiges Programm mit den neuesten Nachrichten und ich checke Emails.
                                                                                      Als das Feuer heruntergebrannt ist, gucke ich auf die Uhr. Hoppla! Schleunigst ab in die Falle.
                                                                                      Heute war ein guter Tag!
                                                                                      Zuletzt geändert von Moltebaer; 15.06.2025, 03:37.
                                                                                      Wandern auf Ísland?
                                                                                      ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Freak

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                                                                                        • 21.06.2006
                                                                                        • 14573
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Ganz schön gemütlich hier, so daß ich das Weiterschreiben fast vergessen hätte.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241030_195553.jpg Ansichten: 0 Größe: 152,2 KB ID: 3338457

                                                                                        Am nächsten Morgen werde ich von den drei Ukrainern zum Frühstück eingeladen. Es gibt Bratkartoffeln, Speck, Ei, gegrilltes Gemüse, Joghurt und natürlich Kaffee.
                                                                                        Wir kommen auf meine Weiterreise zu sprechen. Offenbar ist die Landgrenze ins östliche Nachbarland Aserbaidschan geschlossen, was meine Pläne ziemlich durchkreuzte.
                                                                                        Meine Connection ist so nett, mich bis ins nächste Städtchen mitzunehmen.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241031_084719.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,7 KB ID: 3338458
                                                                                        Georgischer Wein
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241031_100459.jpg Ansichten: 0 Größe: 209,3 KB ID: 3338459
                                                                                        Georgisches Haus

                                                                                        Es dauert nicht lange, bis mich David aufpickt und nach Ambrelaouri fährt. Zwischendurch sammelt er noch jemand anderen auf. In im niedlichen Ambrelaouri angekommen, stelle ich mich an die Straße in Richtung Tkibuli. Dort wartet ebenfalls noch jemand und beginnt, mich zuzulabern Doch immerhin erhalte ich so weitere Informationen bzgl. der Grenzsituation nach Aserbaidschan. Angeblich sei das eine noch nicht abgestellte CoViD-Maßnahme. Ich bleibe nett und verständnisvoll bzgl. der aufgedrückten Konversation. Die Stelle scheint mir strategisch zu günsitg, um sie nochmal zu wechseln nur weil mir die Beschallung nicht gefällt.
                                                                                        Es hält schließlich ein Pickup, ich stopfe meinen Rucksack rein und steige ein.
                                                                                        Nanu? Da quetscht sich noch ein älterer Mann, der neben mir auf der Straße gewartet hat, in "mein schickes, neues Auto" hinein... eh, das war meine Leistung, den heranzuwinken! Aber die Fahrer scheinen gelassen. Offenbar ist das hier einfach Usus. Einsteigen und einsteigen lassen. Gemeinsam fahren wir an einen nahegelegen See, damit die fahrenden Bauprojektleiter dort ihrer Arbeit nachgehen können.
                                                                                        Ich warte neben der Baustelle und Sersa hält für mich auf dem Weg ins sich nach Süden ausstreckende Tal, in welchem die Automagistrale nach Osten verläuft.
                                                                                        Ich werde an einer Autobahnabfahrt rausgelassen und ich gehe nach Osten. Bald komme ich an einen kleinen Straßenstand, der mit LPG für die Autos handelt. Ich überlege und kalkuliere. Aufgrund der geschlossenen Grenze auf dem Landweg werde ich wohl oder übel doch fliegen müssen, denn seitdem Rußland die Ukraine und Israel den Iran angegriffen haben, möchte ich mich wirklich gerne flott in meinem engen Korridor nach Osten stehlen. Nach Norden und Süden fragwürdig, nach Osten unmöglich. Noch habe ich zwei recht volle Gaskartuschen, die auf dem vermutlich nicht zu vermeidenen Luftweg nicht mitgenommen werden können. Also verschenke ich eine der beiden Kartuschen an die beiden Männer in der kleinen Gasbude. Sie sind höchsterfreut und wollen mir sogleich einen echten, georgischen Schnabbes andrehen. Es ist warm, früh am Tag, ich habe lange nichts gegessen und möchte heute noch in die etwa 200 km entfernte Hauptstadt Tbilisi kommen - ich schaffe es, abzulehnen, aber es war nicht leicht, die Leute können hier sehr freundlich und einladen sein
                                                                                        Ich bin bei Argveta und steuere auf eine kleine Ladenzeile mit Parkplatz und Imbißstube zu. Sehen wir doch mal, was es hier so leckeres zu essen gibt...

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9759.jpg Ansichten: 0 Größe: 241,1 KB ID: 3338460
                                                                                        Georgische Raststätte

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241031_144343.jpg Ansichten: 0 Größe: 200,5 KB ID: 3338461
                                                                                        Georgische Speisekarte (ich habe auf Anraten das oberste bestellt)

                                                                                        Ich bin gespannt, habe ich doch vorher die Bedienung nach dem gefragt, was ihr nun auch gerne schmecken würde. Und dazu eine von diesen grünen Flaschen aus dem Kühlschrank!
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241031_150012.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,0 KB ID: 3338462
                                                                                        Georgische Räucherkäsepizza mit Sahnelimonade

                                                                                        Sooo lecker, aber auch sooo viel! Ich bin kleinere Portionen gewohnt oder der Käse stopft einfach so gut.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9760.jpg Ansichten: 0 Größe: 295,9 KB ID: 3338463
                                                                                        Frisch gestärkt verlasse ich das Lokal und halte mich auf jeden Fall an den Hinweis, meine Füße nicht im Waschbecken zu waschen

                                                                                        Ich gehe zu einer nahen Bushaltestelle am rechten Autobahnstreifen. Hier tummeln sich ein paar Leute. Sind die vor kurzem ausgestiegen oder kommt da gleich ein Bus?
                                                                                        Die Menschen diffundieren und ich stehe alleine in der Abendsonne am Straßenrand.
                                                                                        Während der vorigen Fahrt fiel es mir bereits öfters auf, hier habe ich jedoch die Gelegenheit, daß die Kamera in Reichweite ist und so entsteht ein für Georgien völlig normales Bild:

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9761.jpg Ansichten: 0 Größe: 197,0 KB ID: 3338464
                                                                                        mit 50 mm Brennweite schwierig zu erkennen, die Kuh auf der Überholspur, die den Mittelstreifen zu ihrem Büffet auserkoren hat

                                                                                        Und nun haltet Euch fest!
                                                                                        Rati hält für mich an...

                                                                                        [es folgt eine dramaturgische Pause]​
                                                                                        Wandern auf Ísland?
                                                                                        ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 10592
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                                                                                          [es folgt eine dramaturgische Pause]​
                                                                                          Wieder von 2 Monaten???

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 01.04.2014
                                                                                            • 1269
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            "es folgt eine dramaturgische Pause​ "
                                                                                            Dir ist bewußt dass es hier Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung gibt?

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                              • 765
                                                                                              • Privat


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                                                                                              90er Erinnerungen stellen sich ein. 1000 Dank für diesen fulminanten Bericht!
                                                                                              ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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                                                                                                • 21.06.2006
                                                                                                • 14573
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Rati ist Mitglied der Fraktion-Heiße-Reifen
                                                                                                Er stellt sich als Afghanistanveteran mit kleinem Kind daheim bei Kutaissi vor und sei auf dem Weg nach Tbilisi. Er hat es eilig für georgische Autobahnverhältnisse und macht dies auch aggressiv deutlich. Sogleich fängt er auch an, mich mit "Joint, Marihuana, I like" vollzulabern Jaja, schon gut, ich auch - aber etwa während der Fahrt in einem prohibierenden Staat?
                                                                                                Jau, während der Fahrt! Er hält an einer Tankstelle, besorgt Essen und Trinken für uns - und noch etwas anderes. In Ermangelung von Drehpapers stopft er sich eine Paperhülse gedacht für Stopftabak mit einer Mischung, die er als ganz besonders gut für Georgien anpreist. Und wieder rauf auf die Piste und angezündet, den Ofen. Ich öffne beschämt das Fenster einen Spalt breit und lehne dankend die Einladung zum Mitrauchen ab. Nachher ist der noch von der Polizei oder sowas.
                                                                                                Nun sitze ich hier in Georgien in einem schnellen, leicht abgeranzten Wagen mit kiffendem Fahrer, der von der Autobahn auf die parallel verlaufende Landstraße nach Osten abfährt. Wenigstens paßt er auch seine Fahrweise an. Es herrscht wenig Verkehr und sein Stil wird zunehmend entspannter. Woran das wohl liegen mag
                                                                                                Wir verwenden wieder Google-Translate und mein Fahrer kommt auf das Thema Politik mit Rußland zu sprechen. Hier sollte man wissen, daß Rußland sich in den letzten Jahren einige georgische Territorien gemopst hat und deutlich macht, sich auch den Rest des Staates einzuverleiben. Es ist auch die Zeit des Referendums, welches wohl (wer hätte es gedacht) von Rußland manipuliert wurde. Rati ist überhaupt nicht erfreut von diesen Tatsachen und gibt mir zu verstehen, wie sehr er die Russen mag. Ebenso, wie er die Rolle Georgiens als östlichstes Bollwerk gegen den Islam versteht.
                                                                                                Irgendwann zeigt er mir einen Filmschnipsel, der eine Gefechtsszene aus einem Schützengraben irgendwo in Afghanistan zeigen soll. Er macht einen authentischen Eindruck und stellt offenbar keine Übung dar. Möglicherweise von ihm selbst gefilmt oder von einem seiner Kameraden? Dann zeigt er mir ein Foto von einem Sturmgewehr, mutmaßlich seinem eigenen. Im Laufe des Gesprächs frage ich ihn "was willst Du tun?" und seine Antwort lautet: bleibe nicht in Kutaissi, sondern fahre gezielt nach Tbilisi. Vermutlich hat er nicht ausschließlich zivilen Protest gegen das Referendum im Sinne? Derzeit finden täglich Kundgebungen in der Hauptstadt gegen die Regierung statt, die Lage ist angespannt.
                                                                                                Wir stecken auf einer Zufahrtstraße in die Hauptstadt im dichten Verkehr, es geht kaum noch voran und ist schon längst dunkel geworden. Ich habe kein Interesse, mit ins Zentrum genommen zu werden. Erstens wäre das Anhaltern wieder sehr kompliziert, zweitens bin ich mir nicht sicher, wie sicher es dort in der Innenstadt derzeit noch bleibt oder welche Rolle Rati tatsächlich dort spielen wird, drittens muß ich definitiv per Flieger von Tbilisi ins aserbaidschanische Baku und folglich an den Flughafen. Ich lasse mich an einer Tankstelle absetzen und frage die Kassiererin, ob sie mir ein Taxi holen könne.
                                                                                                In knapp einer halben Stunde soll der Wagen ankommen, die Wartezeit überbrücke ich mit Snacks und Bier.
                                                                                                Fast eine Stunde später kommt auch der Wagen, es ist nicht einfach, durch die Rushhour zu kommen. Der Wagen ist ein fahrbares Kino eines bekannten, amerikanischen Elektroautoherstellers. Die Musik ist laut und mein Fahrer möchte mir wohl etwas gutes tun, spielt also irgendetwas von Helene Fischer Sind die hier etwa alle gegen mich!? Doch ich darf das DJ-Pult übernehmen und so fahren wir mit Guns 'n' Roses, Led Zeppelin, Queen und Moloko mit aufgerissenen Scheiben durch die tbilisische Nacht. Die Stadt macht einen hübschen Eindruck mit all den Lichtern. Endlich mal wieder etwas los, hier!
                                                                                                Ich lasse mich direkt ans Flughafenhotel bringen, bzw. der Fahrer fährt am Hotel vorbei (gut, das Schild war schlecht zu sehen) und kommt bereits am Terminalparkstreifen an. Ich meine, ich könne von hier aus auch die paar hundert Meter zurück laufen, doch mein Fahrer sieht wohl seine Taxifahrerehre verletzt (bzw. wittert ein paar Scheine mehr?) und meint, er wolle die Anfahrt nochmal versuchen.
                                                                                                Wir drehen also eine Runde und kommen auf Höhe des Hotels - nur auf der anderen Straßenseite - vorbei. Ich meine, wir könnten hier doch prima halten und ich könne dann auf die andere Straßenseite hüpfen. Unmöglich sei das, überall Parkverbot und Kameras, er hätte keine andere Chance, als die gesamte, lange Zubringerstraße zum Flughafen nochmal zurück und wieder hin zu fahren (na, klar doch!). Eine fürstliche Taxirechnung später betrete ich das Flughafenhotel in Tbilisi und mache mir ohne Reservierung ein Zimmer mit Frühstück klar. Uff!​

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                Wandern auf Ísland?
                                                                                                ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 14573
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Ich verbringe zwei Nächte im Hotel, verschenke die zweite, randvolle Gaskartusche an den Hotelchef, der mir dafür ein Bier an der Bar ausgibt, genieße das reichhaltige Frühstück und gucke eifrig Nachrichten bzgl. der landespolitischen Lage.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241101_084948.jpg Ansichten: 0 Größe: 214,0 KB ID: 3338643
                                                                                                  Grillgemüse zum Frühstück - yummi!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241101_215607.jpg Ansichten: 0 Größe: 188,6 KB ID: 3338644
                                                                                                  Tausche Gas gegen Bier

                                                                                                  Zwischendurch gehe ich kurzerhand zu Fuß zum Flughafen und buche mir einen Gabelflug nach Tashkent in Usbekistan via Sjarjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Man hat es hier nicht so mit der Privatsphäre an Schaltern wie Flugbuchung, Geldwechselbude etc. Mein neuer Plan ist: Aserbaidschan, Baku, das Hafenhotel in Alat, die Fähre übers Kaspische Meer und Kasachstan auszulassen, dann aber in Usbekistan noch ein paar ehrenhafte Anahlterkilometer zu schrubben, bevor ich nach Nepal weiterreise, um das eigentliche Ziel dieser Reise zu erreichen: die Trekkingtour im Himalaya.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241102_203443.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,9 KB ID: 3338645
                                                                                                  Landeanflug aufs Lichtermeer der Emirate

                                                                                                  Der Iran macht von oben einen ausgesprochen schönen Eindruck. Viele schroffe Berge und Täler.
                                                                                                  Es ist Nacht, doch man kann aus dem Kabinenfenster deutlich die Küstenlinie im bewohnten Bereich der Emirate erkennen. Mir fallen hunderte, vor der Küste ankernde Schiffe auf. Der gesamte Golf scheint voller Schiffe zu sein und schließlich setze ich in der riesigen, leuchtenden Glitzerstadt auf.
                                                                                                  Wir haben ein wenig Verspätung und ich renne zu meinem nächsten Gate, hoffend, daß der Rucksack auch mitfliegen wird. Im Flieger nach Tashkent wird viel gehustet und gedrängelt, die Männer tragen lustige, kleine Hütchen und eine alte Frau sitzt auf meinem Fensterplatz Daneben eine jüngere Frau und ein gleichaltriger Mann, der mir die Geschichte vom Pferd erzählt, weshalb seine arme Mutter nicht auf ihrem eigenen Platz am Gang hinter ihm sitzen könne
                                                                                                  Jo, setz Du Dich nur ans Fenster. Ist ja eh Nacht da draußen. Er meint noch etwas von "Spazibo", geht klar.
                                                                                                  Mitten in der Nacht landen wir im zentralasiatischen Tashkent und die Leute pressen sich in den Gang, mir wird der Tip gegeben, mich ebenfalls ins Getümmel zu stürzen, da es hier nicht ohne immense Drängelei abliefe - so läuft das in Usbekistan, also aufi!
                                                                                                  Nachdem mir der Ausstieg gelingt, warte ich am Gepäckband auf meinen Rucksack.
                                                                                                  Zu sehr aufs Anhaltern und Trekken statt auf die Flugreisen fokussiert, habe ich meinen Rucksacktransportbeutel vergessen und hoffe auf ein unversehrtes Gepäckstück. Es scheint, als habe jeder Usbeke jeweils 2 Kartons mit Wasserflaschen aufgegeben. Gefühlt werden tausende Wasserkartons vom Gepäckband herumtergehievt. Schließlich kommt auch mein Rucksack an und ich mache mich auf den Weg an die frische Nachtluft.
                                                                                                  Es ist Anfang November und immer noch angenehm warm ohne, daß man eine Jacke bräuchte. Ich bereite mich auf das Spalier der Taxifahrer vor. "Mister, Taxi!", "Taxi, Mister!", "Mister!", "Taxi!", "Good price!" Irgendwann habe ich sie alle hinter mir gelassen. Ich laufe durch die Dunkelheit über volle Parkplätze und leere Straßen, laut GoogleMaps gibt es in der Nähe einen Park. Soll ich um 0330 morgens mitten in irgendeinem zentralasiatischen Flughafenvorpark campen? Ich verwerfe die Idee und mache mich die 1-2 km auf den Weg zum nächstbesten Hotel. Ich checke mitten in der Nacht dort ein und schlafe ein paar Stunden, ohne mein Gepäck ernsthaft auszupacken.​
                                                                                                  Zuletzt geändert von Moltebaer; 17.08.2025, 16:49.
                                                                                                  Wandern auf Ísland?
                                                                                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                    • 30.06.2009
                                                                                                    • 5233
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Sehr geil! Bleib dran.

                                                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                    meine Weltkarte

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 13.02.2006
                                                                                                      • 346
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Woah, das gefällt 😁👍

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Freak

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                                                                                                        • 21.06.2006
                                                                                                        • 14573
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Als kleinen Nachtrag eine Erklärung, weshalb ich plötzlich doch nicht nur fliege, sondern gleich noch ein paar Länder auslasse:
                                                                                                        Nach Baku in Aserbeidschan käme ich nur per Flieger, das steht fest. Dann hätte ich dort ca. 30-40 km nach Alat zum Hafen (nicht der Rede wert, die Strecke), ein paar Tage auf die nächste Fährfahrt warten (langweiliges Herumhängen), gut das Kaspische Meer entgeht mir somit (schade), viele laaange Etappen in Kasachstan und gerüchteweise Komplikationen mit der Migrationspolizei (kleiner Unsicherheitsfaktor), der bald einbrechende Winter sowohl im mittleren Kasachstan als auch gegen Ende unserer Trekkingtour in Nepal. Wie würden die Straßenverhältnisse auf 2.000 km in Kasachstan? Wie lange haben die Lodges im Khumbu offen? Wann sollten wir besser wieder aus den Bergen raus sein?
                                                                                                        Wir? Das sind mein Trekkingpartner Robiwahn und ich, die ihren gemeinsamen Nepalaufenthalt quer durch Asien per Telefon koordinieren. Er ist schon vorgeflogen und guckt sich andere Regionen Nepals an, bevor wir gemeinsam durch den Sagarmatha-Nationalpark tigern wollen. Die Geschichte mit den echten Tigern kann er am besten selbst berichten.
                                                                                                        Die Migrationspolizei in Kasachstan? Die wollen angeblich gut über den Übernachtungsort ihrer Gäste informiert sein. Man könne ggf. einen längeren Aufenthalt im Land gewinnen, falls man es sich mit denen verscherzt. Es gibt offenbar genug Reisende per Auto oder Rad, die irgendwie durch das Land kommen. Ich bin mir aber irgendwie unsicher. Ein andern Mal vielleicht?
                                                                                                        Wandern auf Ísland?
                                                                                                        ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Freak

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                                                                                                          • 14573
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Nach einer kurzen Nacht mache ich mich schnell frisch, frühstücke im Hotel, schnappe meinen Rucksack und checke aus.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3340152

                                                                                                          Es gibt einen Innenhof mit vielen Gängen und Sitzgelegenheiten. Der Speisesaal macht einen mondänen Eindruck, es werden traditionelle Instrumente gespielt, Klassik bis Folklore, ein wenig moderneres auch. Vor dem Brunnen befindet sich ein Bereich um außen zu speisen und zu verweilen.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3340153

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                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Über meinem Bett hängt ein Kronleuchter und mein Badezimmer beherbergt ein Bidet.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Da der Außenpool gerade ohne Wasser ist, genehmige ich mir ein paar Bahnen in der Schwimmhalle mit Sauna.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Am Abend gehe ich zum Afghanen um die Ecke und verschlinge ein Qawordagh mit Mocktail, es ist Ziege mit Brot, Joghurt und Salat und schmeckt prima.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Tagsdarauf schlendere ich ein wenig in nordwestlicher Richtung durch die Stadt und komme bei Seoul Mun vorbei, einer belebten, am künstlichen Fluß gelegenen Einkaufspassage. Erst gibt es ein Bier und dann Ramen mit Steakstreifen.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3340165

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                                                                                                          Nach zwei luxuriösen Nächten möchte ich der Anhaltertour einen würdigen Abschluß verleihen und habe im Sinn, noch ein paar hundert Kilometer bis Samarkand und danach ins tadschikische Dushanbe zu trampen. Ich verlasse das Hotel und schlängele mich nach Südsüdosten durch die Stadt, bis ich an den Hauptbahnhof der Stadt komme. Hier könnte der ein oder andere Wagen nach Samarkand vorbeifahren. Ich sehe die prunkvollen Torbögen der Seidenstraße quasi schon vor mir.
                                                                                                          Aber außer dem Bahnhofsgebäude und erneut dem Flughafen von Tashkent werde ich nichts größeres sehen.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3340166

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                                                                                                          Gefühlt jedes zweite Auto hält an und der Fahrer beginnt, zu verhandeln. Och, nö. Gefällt mir nicht. Aufgrund der Erdgastanks wäre kaum Platz im Kofferraum, man tankt Gas in Usbekistan, jedenfalls mit dem PKW.
                                                                                                          Ich laufe ein paar Kilometer bis zur großen Ausfallstraße nach Süden und versuche mein Glück erneut.
                                                                                                          Ein paar junge Männer passieren mich und erzählen mir in passablem Englisch, daß mein Vorhaben hier recht unüblich sein. Ok, danke. Sie bleiben noch ein paar Minuten bei mir, um mich wirklich begreifen zu lassen, daß sie diese Idee verrückt finden und das so nicht klappen werde. Mit Euch als Irritationsquelle für mich und meine potentiellen Mitnehmer stimmt das vermutlich auch
                                                                                                          Nun gut, sie müssen weiter und ich versuche es noch ein wenig - ohne Erfolg.
                                                                                                          Ich folge weiterhin der großen Straße in Richtung Süden und passiere so etwas wie einen Busbahnhof. Hmmm... dort hinten sollen laut Handy ein Hotel und ein paar Restaurants liegen. Es ist dann eigentlich nicht mehr weit bis zum Flughafen oder bis zum Südende der Stadt.
                                                                                                          Ich gegrabe den Plan, heute noch nach Samarkand zu kommen, es ist bereits Nachmittag.
                                                                                                          Ich betrete das Gebäude, checke ein, preislich nicht fern von meinem innenstädtischen Palast doch um Welten schlichter, aber sauber.
                                                                                                          Nun erstmal ernähren, ich wähle ein koreanisches Restaurant in der Nähe.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241105_170854.jpg
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ID: 3340167

                                                                                                          Übermäßig satt von dem leckeren Mahl kehre ich ins Hotel zurück.
                                                                                                          Ich huste ein wenig zusätzlich zu der Schniefnase. Emails checken, Plan machen, Trekkingpartner anrufen, Plan ändern, Flug buchen, einschlafen.
                                                                                                          Morgens schnell frühstücken und ab zum Flughafen.

                                                                                                          Die Nummer mit Samarkand und Dushanbe habe ich mir abgeschminkt. Keine Ahnung, wie lange ich dafür am Straßenrand stünde. In Nepal wird es jedenfalls auch immer später in der Saison.
                                                                                                          Es geht diesmal zügig und direkt per Taxi zum Flughafen. Ich unterhalte mich ein wenig mit dem Fahrer. Er hat von den lasterhaften Verhältnissen in Europa gehört, daß dort jeder mit jedem herummachte wie er gerade wollte. Er ist nicht dafür, es widerspräche seiner Religion. Ich halte die Diskussion freundlich oberflächlich, ich will doch nur zum Flughafen...
                                                                                                          Dort angekommen versuche ich, den Rucksack aufzugeben. Doch halt! Dieser muß zwingend in Plastikfolie gehüllt werden und könne nicht einfach so transportiert werden, wie es drei Tage zuvor mit derselben Fluglinie funktioniert hat
                                                                                                          Ok, was kostet der Spaß? 150.000 usbekische S'om bloß? Portokasse rausgeholt und die Knete abgedrückt. Naja, schon ein frecher Preis für so ein wenig unnötigen Plastikverbrauch.
                                                                                                          Ich versuche, hinter der Sicherheitskontrolle eine Wechselstube zu finden, doch Fehlanzeige. Es gibt einen Geldeinzahlautomaten, der jedoch defekt ist. Was mach ich nun mit meinen übrigen 1,905 Millionen S'om? Ja, richtig gelesen, ich bin Millionär in diesem Land
                                                                                                          Keine Chance, die Devisen bleiben am Mann und ich fliege nach Sharjah in die Emirate. Selbstverständlich drängele ich typisch usbekisch beim Einsteigen

                                                                                                          Der Flug verläuft unspektakulär, jedoch mit Taganflug über den Persischen Golf. Sieht schon hübsch aus, von hier oben.
                                                                                                          Sharjah, Anfang November, 30 Grad, die Halbglatze glänzt vor Schweiß, das 3-Wetter-Taft habe ich daheim vergessen. Ich nehme ein Taxi für die 2 km bis zum Flughafenhotel. Klimaanlage überall. Ich lasse mir ein Zimmer geben. Wirkt ein wenig schäbig, nebenan wird das Zimmer komplett renoviert. Ich begebe mich in den Speisesaal und futtere eine Portion Hühnchen mit Reis, nach indischer Art gewürzt. Lecker und scharf, hui!
                                                                                                          Ab in die Falle und morgens zum Frühstück wieder an denselben Tisch gesetzt.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241107_082219.jpg
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Größe: 134,4 KB
ID: 3340168
                                                                                                          Der Teebeutel funktioniert nur dank deutscher Technologie so gut

                                                                                                          Ich checke aus und lasse mir ein Taxi zum Flughafen bestellen. Habe keine Lust, in der Vormittagshitze mit schwerem Gepäck zum Flughafen zu gehen.
                                                                                                          Doch ich möchte draußen im Schatten an der frischenwarmen Luft warten statt in der klimatisierten und damit unterkühlten Hotellobby. Ungläubige Blicke treffen mich.
                                                                                                          Schnell bin ich wieder am Flughafen und gebe den Rucksack ab, den ich nicht mal aus der Plastikfolie gepackt habe. Ohne erreichbare Tragegurt wäre er wirklich unpraktisch zu tragen gewesen, war schon eine gute Idee mit dem Taxi.
                                                                                                          Nächster Stop: Kathmandu, Nepal!
                                                                                                          Wandern auf Ísland?
                                                                                                          ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                            • 30.05.2007
                                                                                                            • 4012
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            Wann geht es denn hier bitte weiter?
                                                                                                            Ich bin so gespannt
                                                                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                            A. v. Humboldt.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Freak

                                                                                                              Vorstand
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                                                                                                              • 21.06.2006
                                                                                                              • 14573
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              Am späten Abend erreiche ich Kathmandu, schnappe mir den Rucksack und entferne die Plastikfolie. Endlich wieder mit Tragegurten tragen können, herrlich.
                                                                                                              Beim Verlassen des Terminals nutze ich eines der Angebote für eine PrePaid-SIM-Karte und treffe endlich meinen Trekkingpartner Robiwahn. Er organisiert schnell ein Taxi und wir werden für wenige Rupien zu unserer Unterkunft gefahren.
                                                                                                              Schnell wird mir die Bude gezeigt, den Rucksack stelle ich in die Ecke und schon flitzen wir mit dem Sohn unseres Gastgebers zum nächsten Lokal. Hier bestellen wir uns das nepalesische Nationalgericht und schlürfen einen leckeren Masala Chai.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241107_220131.jpg Ansichten: 0 Größe: 250,2 KB ID: 3349964
                                                                                                              Dal Bhat Takhali im Stadtteil Boharatar in Kathmandus Westen

                                                                                                              Noch ein Gorkha strong hinterhergespült und ab in die Falle.
                                                                                                              Wandern auf Ísland?
                                                                                                              ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Freak

                                                                                                                Vorstand
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                                                                                                                • 21.06.2006
                                                                                                                • 14573
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                Am nächsten Morgen gibt es unser quasi rituelles Frühstück im Moki Café und wir lernen die nähere Umgebung kennen, ebenso unseren Reisepartner. Nachmittags fahren wir in den touristischen Stadtteil Thamel, suchen nach einem Tattoostudio, bestaunen ein grottiges Fake-Bart-Simpson-T-Shirt, erkunden die Lage des Busbahnhofs für unseren Transfer ins Khumbu, umrunden den großen Stupa im Osten der Stadt, besuchen des Nachts die Pagoden in der Altstadt und die elektrische Pagode.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241108_180932.jpg
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Größe: 343,6 KB
ID: 3350092
                                                                                                                Elektrische Pagode

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20241108_202126.jpg
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ID: 3350093
                                                                                                                Blick von den Altstadtpagoden, charakteristisch die Taxis vom Typ Suzuki Alto 800
                                                                                                                Wandern auf Ísland?
                                                                                                                ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Freak

                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                  • 21.06.2006
                                                                                                                  • 14573
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  Reejan holt uns ab, es geht zum Anwesen des ehemaligen Königs. Dieses liegt in einem Nationalpark mit Aussicht über die Stadt Kathmandu im Osten. Wäre bestimmt spannend, dort oben mal die Dämmerungsphasen mitzubekommen.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9809.jpg Ansichten: 0 Größe: 231,2 KB ID: 3350230
                                                                                                                  Wir schlendern durch unser Viertel in Richtung vielbefahrener Straße.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9810.jpg Ansichten: 0 Größe: 227,6 KB ID: 3350231
                                                                                                                  die Früchteecke

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9811.jpg Ansichten: 0 Größe: 346,4 KB ID: 3350232
                                                                                                                  unser Guide zu Jamacho

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9813.jpg Ansichten: 0 Größe: 297,0 KB ID: 3350233
                                                                                                                  wir testen uns und unsere Ausrüstung auf einer Testwanderung, ob wir auch nepaltaugich sind. "Langsam in der Höhe ankommen" lautet die Devise.​
                                                                                                                  Zuletzt geändert von Moltebaer; 02.11.2025, 13:39.
                                                                                                                  Wandern auf Ísland?
                                                                                                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Freak

                                                                                                                    Vorstand
                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                    • 21.06.2006
                                                                                                                    • 14573
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9814.jpg Ansichten: 0 Größe: 287,1 KB ID: 3350238
                                                                                                                    typischer Vorstadtverkehr, viele Scooter überall, dementsprechend leichter Smog

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                    ab hier nehmen wir ein Taxi

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9819.jpg Ansichten: 0 Größe: 405,5 KB ID: 3350241
                                                                                                                    die Skyline Kathmandus Vororte

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9821.jpg Ansichten: 0 Größe: 319,1 KB ID: 3350242
                                                                                                                    that's more like it!

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9822.jpg Ansichten: 0 Größe: 377,4 KB ID: 3350243
                                                                                                                    am Eingang des Nationalparks "Jamacho"

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9825.jpg Ansichten: 0 Größe: 377,9 KB ID: 3350244
                                                                                                                    so sieht's aus!

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9828.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,0 KB ID: 3350245
                                                                                                                    der stickige Moloch

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9831.jpg Ansichten: 0 Größe: 334,5 KB ID: 3350246
                                                                                                                    Gipfeldekoration

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9837.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,0 KB ID: 3350247
                                                                                                                    chillige Kollegen, die Hunde Kathmandus

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9839.jpg Ansichten: 0 Größe: 239,2 KB ID: 3350248
                                                                                                                    Gipfelaufbau

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9847.jpg Ansichten: 0 Größe: 342,7 KB ID: 3350249
                                                                                                                    ein begehbarer Stupa?

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9848.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,0 KB ID: 3350250
                                                                                                                    hat was

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9849.jpg Ansichten: 0 Größe: 420,3 KB ID: 3350251
                                                                                                                    da unten wohnen wir

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9850.jpg Ansichten: 0 Größe: 347,8 KB ID: 3350252
                                                                                                                    etwas Weitwinkel

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9854.jpg Ansichten: 0 Größe: 238,2 KB ID: 3350253
                                                                                                                    typische Verzierungen an der Spitze des Stupas

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9858.jpg Ansichten: 0 Größe: 348,3 KB ID: 3350254
                                                                                                                    beim Abstieg

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9872.jpg Ansichten: 0 Größe: 265,2 KB ID: 3350255
                                                                                                                    irgendwo 5 km nördlich unserer Hood

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9876.jpg Ansichten: 0 Größe: 223,3 KB ID: 3350256
                                                                                                                    im Taxi auf der Hauptstraße

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241109_194753.jpg Ansichten: 0 Größe: 290,5 KB ID: 3350236
                                                                                                                    Männerabend in der Bambusbar

                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20241109_203151.jpg Ansichten: 0 Größe: 309,8 KB ID: 3350237
                                                                                                                    als Snack gibt es frittierte Hornissenlarven und dazu ein Gorkha strong
                                                                                                                    Zuletzt geändert von Moltebaer; 02.11.2025, 14:24.
                                                                                                                    Wandern auf Ísland?
                                                                                                                    ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                      • 18.06.2014
                                                                                                                      • 2117
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Was immer ein Gorkha strong ist, zu den Hornissenlarven bräuchte ich wohl mindesten einen doppelten!

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 01.04.2014
                                                                                                                        • 1269
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Was immer ein Gorkha strong ist, zu den Hornissenlarven bräuchte ich wohl mindesten einen doppelten! "

                                                                                                                        Bier

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Administrator
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                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                          • 10592
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Mir ging dabei durch den Kopf, was meine Frau wohl sagen würde, wenn ich ihr von einer Urlaubsreise ein paar gegrillte Hornissenlarven mitbringen würde. 🤔 Ob das die Wiedersehensfreude wohl heben würde?
                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 02.11.2025, 15:33.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Freak

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                                                                                                                            • 44960
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Probier’s aus

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 14573
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Nach unserem Frühstück bei Moki schlendern wir durch die Vorstadt in Richtung Hauptstraße und schnappen uns das erstbeste Taxi, ca. 500-800 Rupien kostet der Transfer ins Stadtzentrum.
                                                                                                                              Wir passieren das schnellste Riesenrad der Welt, es rotiert und die Kabinen wackeln, lautes Freudengeschrei durchdringt die Distanz zu uns.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3351272
                                                                                                                              Am Busbahnhof

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3351273
                                                                                                                              Buddha was born in Nepal

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Man lernt ja am meisten durch schlechte Vorbilder

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Straßenverkehrsszenerie

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Auf geht's im Taxi in Kathmandus Osten, hier steht der große Buddha Stupa.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Wir entern eines der umliegenden Dachterrassenrestaurants und lassen uns etwas feines schmecken. Die Sonne geht unter, ein wenig mehr Ruhe kehrt ein.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3351289
                                                                                                                              Smogalarm!

                                                                                                                              Heute werden noch die Rucksäcke gepackt und überflüssiger Kram bei unseren Gastgebern deponiert. Es geht früh ins Bett, denn der Bus fährt um 0500 ab dem Stadtzentrum und da müssen wir zu dieser Uhrzeit erstmal hinkommen!​
                                                                                                                              Wandern auf Ísland?
                                                                                                                              ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Freak

                                                                                                                                Vorstand
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                                                                                                                                • 14573
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Das beste Erlebnis hab ich Euch mal wieder vorenthalten... tut mir leid!

                                                                                                                                Nach dem Husarenritt ("Anreise" genannt) sah ich ein wenig mitgenommen aus *schenkelklopf*
                                                                                                                                Also Robi und Norbi erstmal zum lokalen Friseur, wieder hübsch machen lassen.
                                                                                                                                Lachhaft wenige 350 Rupien für eine halbe Stunde feinste Unterhaltung. Inklusive der heftigsten Kopfmassage, die man sich vorstellen kann. Da wird einem die Birne durchgeknetet und auf der Schädeldecke herumgetrommelt, daß es schallt!
                                                                                                                                Zum Glück hatte der Figaro aber auch einen gut benutzten Schwamm (der bestimmt schon jede Birne im Viertel gesehen hat), mit dem er uns abputzen konnte. Bei uns in DE hätte bloß einer alle 3.000 Kopfläuse, hier wird dieselbe Anzahl Läuse auf 3.000 Köpfe verteilt und somit muß sich eigentlich gar keiner so richtig doll kratzen, denn es hat ja jeder Kopf nur eine einzige Laus. Clever eigentlich
                                                                                                                                Wandern auf Ísland?
                                                                                                                                ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Freak

                                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                                  • 14573
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                  Jemand gibt uns schließlich die Anweisung, auf der anderen Seite an der großen Straße vorm Busbahnhof zu warten, in 5 Minuten würde dort unser Bus halten.
                                                                                                                                  Wir tun, wie uns geheißen und stehen im Dunkel am Straßenrand frühmorgens in Kathmandu, immer ein Auge auf die Uhr und das andere an den Horizont schielend.
                                                                                                                                  Irgendwann kommt er angebraust und wir steigen ein, ganz hinten sind noch Plätze frei, wir schmeißen die Rucksäcke neben uns und setzen uns hin, schon geht es los. Der Bus bietet Platz für ca. 25-30 Passagiere und drei Crewmitglieder sind an Bord. Einer ist der Fahrer, zwei weiter bespaßen diesen oder stehen in der offenen Tür, um andere Einsteigewillige in den Bus zu lotsen.

                                                                                                                                  Allmählich wird uns eines klar:
                                                                                                                                  Für schlappe 10 EUR kommen wir in den Genuß der Busfahrt des Todes mit dem Busfahrer aus der Hölle!

                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354117
                                                                                                                                  Speedlimit!? Sonst noch was!?

                                                                                                                                  Unser Chaffeur hat einen ziemlich schweren Gaspedalfuß und er hört gerne Musik.
                                                                                                                                  Wir flitzen durch Kathmandus Straßen nach Osten und wissen, daß die Fahrt mehr als zehn Stunden dauern wird.
                                                                                                                                  Im Cockpit gibt es keinen Lautsprecher, sondern nur in der Fahrgastkabine - also wird dort auf volle Lautstärke hochgedreht, schließlich braucht der Fahrer hinter der Scheibe dicke Beats!
                                                                                                                                  Allmählich wird es hell, wir fahren über Land und können den Zustand der Straßen begutachten. Immer wieder geht es durch erodierte Flußtäler und kleine, kurvige Pässe. Asphalt kommt nur noch stellenweise vor, die Schlaglöcher nehmen Überhand, unser Busfahrer überholt eifrig. PKWs, Motorräder, andere Busse: unser Fahrer versägt sie alle. Mit einem Meter Abstand eilt er hinter der Konkurrenz her und wenn diese wegen einer Gefahrensituation langsamer fahren müssen, hechtet er vorbei. Kein Blick um die Kurve herum? Egal! Gegenverkehr? Egal!
                                                                                                                                  Der Beat drückt: bumm-tschi-bumm-tschi-lalala, bumm-tschi-bumm-tschi! Unsere Trommelfelle leiden.
                                                                                                                                  Zweimal fahren wir mitten durch ein tiefes Schlagloch und ich werde mit dem Kopf an die Decke der Kabine katapultiert (30-40 cm Luft waren eigentlich vorhanden).
                                                                                                                                  Der Nepalese vor mir kotzt aus dem Fenster.

                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354118

                                                                                                                                  Nach drei Stunden des Leidens halten wir an einer Raststätte und haben ein paar Minuten für Fotos, Toilette, Käffchen, Snacks - und schon geht es wieder weiter auf dieselbe Weise.

                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                  Wir bangen.
                                                                                                                                  Unsere Sitzplätze ganz hinten liegen einen guten Meter hinter der Hinterachse - was verursacht, daß wir bei Kurvenfahrt gefühlt außerhalb der Fahrbahn schweben. Effektiv hat der Bus hoffentlich noch genügend Seitenabstand zu den Abgründen, gefühlt sind es jedoch nur 5 mm zur Böschung.

                                                                                                                                  Weitere drei Stunden kommen wir bei Jiri an. Diese Ortschaft liegt noch im Ost-West-Haupttal und ab hier geht es über die Berge in nördlicher Richtung nach Salleri.
                                                                                                                                  Es ist Mittag und wir krallen uns eine Kleinigkeit am Imbiß der Raststätte.

                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                  Nun wird es so richtig kurvig, aber dafür weniger stark befahren als im Haupttal. Mehr Asphalt, weniger ausgewaschene Taldurchfahrten, weniger Überholmanöver - aber einunddieselbe Musik, seit Stunden: bumm-tschi-bumm-tschi-lalala!
                                                                                                                                  Mit dem GoPro-Klon nehme ich Videoschnipsel auf. Daheim fällt mir auf: für zehn Stunden Fahrt hatten wir etwa eine Stunde Musik in einer Endlosschleife. Nepalesische Folklore. Im Abstand mehrerer Stunden habe ich identische Musik mitaufgezeichnet... wow! Wir sind nun ein Teil Nepals. Es gibt kein Zurück mehr, die geistige Verwandlung ist abgeschlossen, bumm-tschi-bumm-tschi-lalala!
                                                                                                                                  Der Schädel dröhnt von der Lautstärke, der Wiederholung, der Katapultierung an die Decke und den G-Kräften während der Kurvenfahrt.

                                                                                                                                  Nachmittag.
                                                                                                                                  Wir sind in Salleri.
                                                                                                                                  Heil angekommen.
                                                                                                                                  Es gleicht einem Wunder.
                                                                                                                                  Wir machen einstimmig klar, die Rückreise mit dem Flugzeug ab Lukla zu bestreiten. Die Piste am Flughafen Lukla soll gefährlich sein und der Flug kostet 250 EUR - aber unser Leben ist mehr wert als ein 10-EUR-Busticket!

                                                                                                                                  An der T-Kreuzung gehen wir nach Osten in die ruhigere Straße und halten Ausschau nach einer Lodge. Wir werden fündig, erkundigen uns nach den Preisen und beziehen die Zimmer. Sie sind spartanisch aber gemütlich eingerichtet. Überall Holz, die Toiletten ebenso spartanisch, aber nicht dreckig. In Karlsruher Kneipen hatte ich schon ekligeres als hier. Hier gibt es halt keine Fliesen, aber das was sie haben, halten sie recht sauber.

                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                  Robi erkundet noch schnell die Umgebung wegen eines Bankomaten.
                                                                                                                                  Dann verschwinden wir im Zimmer und genießen unsere erste Akklimatisationsnacht. In der Theorie sollte die Busanreise bessere Höhenadaption gewähren als direkt in Lukla auf 2.800 m aus dem Flieger gespuckt zu werden. Mal sehen, ob es sich bewahrheitet.​
                                                                                                                                  Wandern auf Ísland?
                                                                                                                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                    • 01.04.2014
                                                                                                                                    • 1269
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Sehr schön bildlich beschreiben, man kann gut mitleiden
                                                                                                                                    Es gibt übrigens noch ne Zwischenstufe zwischen Flugzeug Lukla und public bus. Jeep mieten macht in meinen Augen umso mehr Sinn da die Luklaflüge eh im Großteil nicht mehr nach Katmandu gehn und von Ramechap sinds eh nochmal 6h im Jeep nach Kathmandu.
                                                                                                                                    Da kann man auch ab Saleri nen Jeep nehmen.
                                                                                                                                    Einziger Nachteil, die Musik ist diesselbe wie im Bus

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      • 633
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Freak

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                                                                                                                                        • 14573
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        OT: Gern geschehen, bumm-tschi-etc.

                                                                                                                                        Im eigenen Schlafsack schläft es sich am besten. Ich hatte einen mit 900 g Daune für den Trek eingeplant, der mir auch guten Schlaf bei -10 bis -15 °C komfortabel ermöglichen sollte.
                                                                                                                                        Dementsprechend schlafe ich im nepalesischen November auf 2.500 m Höhe angenehm warm.
                                                                                                                                        Morgens schnell auf die Toilette und Katzenwäsche, ab in den Gemeinschaftsraum/Speisesaal.
                                                                                                                                        Es gibt eine reichliche Auswahl an süßem, fettigem, salzigem, herzhaftem... von den Geschmacksrichtungen werden alle Sinne angesprochen und man hat die freie Wahl.
                                                                                                                                        Dazu gibt es Tee. Masala Chai.

                                                                                                                                        Nach dem leckeren Frühstück bezahlen wir, packen die Rucksäcke und satteln die Hühner!

                                                                                                                                        Endlich angekommen!
                                                                                                                                        Ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter
                                                                                                                                        Wandern auf Ísland?
                                                                                                                                        ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9960.jpg Ansichten: 0 Größe: 278,2 KB ID: 3355261
                                                                                                                                          Dem Morgen graut und wir ziehen los.
                                                                                                                                          Sieht doch total tiptop aus, hier im touristischen Teil der Dritten Welt. Ich kann mich nicht beklagen - und das ist das höchste Lob der Schwaben.

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9961.jpg Ansichten: 0 Größe: 229,7 KB ID: 3355262
                                                                                                                                          Bis hierhin kommt man also noch per Tuktuk

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9962.jpg Ansichten: 0 Größe: 264,5 KB ID: 3355263
                                                                                                                                          Bestimmt bloß irgendso ein Sechstausender, dort am Horizont...

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9965.jpg Ansichten: 0 Größe: 319,0 KB ID: 3355264
                                                                                                                                          Am nordöstlichen Ende des Nepali Highway NH-20

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9971.jpg Ansichten: 0 Größe: 428,7 KB ID: 3355265
                                                                                                                                          Bunt verzierte Trekker werden wir auch bald sein

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9972.jpg Ansichten: 0 Größe: 301,1 KB ID: 3355266
                                                                                                                                          Den Gegenverkehr ausfragen

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9973.jpg Ansichten: 0 Größe: 217,3 KB ID: 3355267
                                                                                                                                          Hotel Khumbublick?

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9979.jpg Ansichten: 0 Größe: 372,8 KB ID: 3355268
                                                                                                                                          seichte Furt

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9982.jpg Ansichten: 0 Größe: 277,4 KB ID: 3355269
                                                                                                                                          Zwischenstation Ringmu

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9987.jpg Ansichten: 0 Größe: 466,3 KB ID: 3355270
                                                                                                                                          Es wird subtropisch-alpin

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9988.jpg Ansichten: 0 Größe: 207,5 KB ID: 3355271
                                                                                                                                          Kleiner Stupa

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9992.jpg Ansichten: 0 Größe: 228,8 KB ID: 3355272
                                                                                                                                          Mittelgroßer Stupa

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9995.jpg Ansichten: 0 Größe: 346,9 KB ID: 3355273
                                                                                                                                          Mantra auf einem Manistein

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9997.jpg Ansichten: 0 Größe: 433,8 KB ID: 3355274
                                                                                                                                          Wassergetriebene Gebetsmühle in Taksindu, im Hintergrund ein Fahnenmast mit der typischen Gebetsfahne (blau-weiß-rot-grün-gelb)

                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9999.jpg Ansichten: 0 Größe: 245,2 KB ID: 3355275
                                                                                                                                          Hier gab es Buenos Días bei überwältigendem Panorama​

                                                                                                                                          Wir genehmigen uns eine kleine Suppe nach dem Marsch über den ersten Paß der Tour mit 3.100 m und Akklimatisationsnacht auf 3.000m, also 500 m Schlafhöhendifferenz in mittlerer Alpenhöhe und Vegetation wie auf den Kanaren in 1.300 m auf der dem Passatwind zugewandten Küste.

                                                                                                                                          Im Aufenthaltsraum lernen wir zwei ältere, holländische Brüder kennen, die sich einen, ihnen seit längerer Zeit bekannten, Guide leisten. Und sie versuchen ihn, bei jeder Gelegenheit sozial einzubinden, geben ihm Tee aus. Gegessen wird gemeinsam. Wir lassen uns ein paar nepalesische Begriffe vorsprechen und versuchen, sie zu behalten.
                                                                                                                                          Wir unterhalten uns reichlich, tauschen unsere Pläne aus und erfahren Tips zur nächsten Etappe. Wir beschließen, am nächsten Tag einfach mal gemeinsam talwärts loszuziehen. Ab in die Falle.
                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Moltebaer; Gestern, 14:47.
                                                                                                                                          Wandern auf Ísland?
                                                                                                                                          ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                                                          Kommentar