Komme von einer 7-tägigen Trekkingtour durch die Tessiner Alpen zurück, von der ich hier gerne Eindrücke teilen möchte. Es ging von warm (Lago Maggiore) ...

nach kalt (unterhalb des Basodino am Passo Tamier).

Mit dabei war mein Sohn Theo. Es war eine wunderbare, einsame, kontrastreiche Wanderung, so wie ich sie mir nach Abschluss einer 6-monatigen Chemotherapie gewünscht habe: In weitgehend naturbelassener Bergnatur unterwegs sein, einfach möglichst schwerelos Tag für Tag von morgens bis abends laufen, unterschwellig vorhandene Ängste und Bedrückungen loslassen, die alte Kraft spüren.
Eigentlich war eine Tour in den Allgäuer Alpen und im Lechquellengebirge geplant, aber der heftige Wintereinbruch Mitte September 24 in den gesamten nördlichen Alpen hat uns zu einer Alternativplanung in Richtung Süden veranlasst. Die Tessiner Alpen entpuppten sich mal wieder als eine eher raue Gebirgsregion. Der mediterrane Anstrich am Lago und in den niedrig gelegenen Tälern geht recht rasch in wildes Wald- Gras- und Felsgelände über mit tief eingeschnittenen Tälern und enormen Höhenunterschieden. Nichts für wenig Anstrengungsbereite. Auch muss man (zumindest im September) Abgeschiedenheit und Einsamkeit mögen: An 3 kompletten Wandertagen konnten wir uns jegliches "Buongiorno" oder "Grüezi" sparen. Dazu urige Selbstversorgerhütten und tolle Biwakplätze (außer einmal - dazu später). Nach meinem Geschmack Trekking vom Feinsten.
Hier ein Überblick über unsere Route von Cannobio bis ins obere Val Formazza:
https://www.komoot.com/de-de/collect...7/-tessintreck
1. Tag: Cannobio - Alpe Marcalone 2,5 h 630 h
Anfahrt mit dem Zug. Alles pünktlich (echt jetzt!). Nordalpen weiß. Südalpen grün-braun, sonnig und mollig. Von Locarno nach Brissago mit Bus, dann Trampen über die Grenze nach Italien nach Cannobio. Ein italienisches Pärchen gabelt uns auf, Kletterer aus Verbania. Warum Cannobio? Weil das für mich der schönste Ort ist am Lago und daher als Ausgangspunkt für unseren Tessintreck einfach herhalten muss.


An der Uferpromenade richtig Rummel. Offenbar zieht es viele ob der angespannten Wetterlage im Norden nach Süden. In den Gassen abseits des Seeufers aber alles friedlich und wunderbar "italienisch". Sonntagnachmittag, die Alimentari haben zu, nur ein Feinkostladen hat offen. Wir erstehen erlesene Gnocchi, Walnussbrot und besten Ziegenkäse. Der alte, braungebrannte Verkäufer spricht mit uns, als er unsere Trekkingrucksäcke sieht, etwas Deutsch. Ja, er sei früher auch so gerne in die Berge gegangen, aber das ginge nun mit 94 nicht mehr. What? 94, schmeißt offenbar noch den Laden und dazu so ein charismatisches Lächeln, so eine Vitalität? Unglaublich, so was würde man sich auch für sich selbst wünschen. Wir verlassen Cannobio westwärts Richtung Valle Cannobina, wenden uns dann aber nordwärts und finden den Pfad hinauf ins Dorf Sankt Agata. Im Wald ab und zu Durchblicke auf Cannobio und den See.


Dann das schöne Dorf Sankt Agata mit dem Tiefblick auf den Lago Maggiore.

Auf uns wartet noch ein 1-stündiger Aufstieg durch Ahorn- und Kastanienwald hinauf bis zur Alpe Marcalone.

In der Abenddämmerung taucht auf 860 m Höhe die Alpe mit granitgeschmückten Wiesen unvermittelt aus dem Wald auf. Wunderbar. Wir sind im erfreuten Trekkingmodus angekommen.



Die Rusticos und Zimmer, die man hier oben mieten kann, sind alle vergeben, aber wir finden optimales Zeltgelände etwas unterhalb. Wir kochen die Gnocchi und sagen dann "Bonna notte".
nach kalt (unterhalb des Basodino am Passo Tamier).
Mit dabei war mein Sohn Theo. Es war eine wunderbare, einsame, kontrastreiche Wanderung, so wie ich sie mir nach Abschluss einer 6-monatigen Chemotherapie gewünscht habe: In weitgehend naturbelassener Bergnatur unterwegs sein, einfach möglichst schwerelos Tag für Tag von morgens bis abends laufen, unterschwellig vorhandene Ängste und Bedrückungen loslassen, die alte Kraft spüren.
Eigentlich war eine Tour in den Allgäuer Alpen und im Lechquellengebirge geplant, aber der heftige Wintereinbruch Mitte September 24 in den gesamten nördlichen Alpen hat uns zu einer Alternativplanung in Richtung Süden veranlasst. Die Tessiner Alpen entpuppten sich mal wieder als eine eher raue Gebirgsregion. Der mediterrane Anstrich am Lago und in den niedrig gelegenen Tälern geht recht rasch in wildes Wald- Gras- und Felsgelände über mit tief eingeschnittenen Tälern und enormen Höhenunterschieden. Nichts für wenig Anstrengungsbereite. Auch muss man (zumindest im September) Abgeschiedenheit und Einsamkeit mögen: An 3 kompletten Wandertagen konnten wir uns jegliches "Buongiorno" oder "Grüezi" sparen. Dazu urige Selbstversorgerhütten und tolle Biwakplätze (außer einmal - dazu später). Nach meinem Geschmack Trekking vom Feinsten.
Hier ein Überblick über unsere Route von Cannobio bis ins obere Val Formazza:
https://www.komoot.com/de-de/collect...7/-tessintreck
1. Tag: Cannobio - Alpe Marcalone 2,5 h 630 h
Anfahrt mit dem Zug. Alles pünktlich (echt jetzt!). Nordalpen weiß. Südalpen grün-braun, sonnig und mollig. Von Locarno nach Brissago mit Bus, dann Trampen über die Grenze nach Italien nach Cannobio. Ein italienisches Pärchen gabelt uns auf, Kletterer aus Verbania. Warum Cannobio? Weil das für mich der schönste Ort ist am Lago und daher als Ausgangspunkt für unseren Tessintreck einfach herhalten muss.
An der Uferpromenade richtig Rummel. Offenbar zieht es viele ob der angespannten Wetterlage im Norden nach Süden. In den Gassen abseits des Seeufers aber alles friedlich und wunderbar "italienisch". Sonntagnachmittag, die Alimentari haben zu, nur ein Feinkostladen hat offen. Wir erstehen erlesene Gnocchi, Walnussbrot und besten Ziegenkäse. Der alte, braungebrannte Verkäufer spricht mit uns, als er unsere Trekkingrucksäcke sieht, etwas Deutsch. Ja, er sei früher auch so gerne in die Berge gegangen, aber das ginge nun mit 94 nicht mehr. What? 94, schmeißt offenbar noch den Laden und dazu so ein charismatisches Lächeln, so eine Vitalität? Unglaublich, so was würde man sich auch für sich selbst wünschen. Wir verlassen Cannobio westwärts Richtung Valle Cannobina, wenden uns dann aber nordwärts und finden den Pfad hinauf ins Dorf Sankt Agata. Im Wald ab und zu Durchblicke auf Cannobio und den See.
Dann das schöne Dorf Sankt Agata mit dem Tiefblick auf den Lago Maggiore.
Auf uns wartet noch ein 1-stündiger Aufstieg durch Ahorn- und Kastanienwald hinauf bis zur Alpe Marcalone.
In der Abenddämmerung taucht auf 860 m Höhe die Alpe mit granitgeschmückten Wiesen unvermittelt aus dem Wald auf. Wunderbar. Wir sind im erfreuten Trekkingmodus angekommen.
Die Rusticos und Zimmer, die man hier oben mieten kann, sind alle vergeben, aber wir finden optimales Zeltgelände etwas unterhalb. Wir kochen die Gnocchi und sagen dann "Bonna notte".
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