Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 49.5609181 |
Längengrad | 11.8877649 |

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Drei Mann, zwei Tage, eine Kirwa!
Tag 1 -----Amberg - Krickelsdorf -----17,2 km


Von hier haben wir einen Blick auf das Ziegeltor, eines der alten Stadttore, die zusammen mit der fast vollständig Stadtmauer, die Altstadt umschließen. Auch sonst hat Amberg einiges sehenswerte zu bieten und lohnt einen Ausflug.

Nach der Unterführung gehen wir eine schmale, ruhige Straße entlang, weiter durch ein Wohngebiet, bevor wir den Anstieg zum Maria-Hilf-Berg erreichen. Von oben haben wir einen umfassenden Blick über die Stadt. In die andere Richtung schauen wir über die bewaldete oberpfälzer Landschaft.

Ein Stück durch den Wald, wieder etwas abwärts erreichen wir den Rand eines Industriegebiets. Dort wähnen wir uns zunächst im Wilden Westen, weil im Gelände eines Westernreitvereins ein typischen Windrad steht. Nicht lange und wir können das Gebiet wieder verlassen, dann noch über eine Straße und wir sind auf einem ruhigem Feldweg.

Dort hüpft ein noch nicht flugfähiger Jungvogel ängstlich vor uns her, bevor er seitlich im Bewuchs verschwindet. Für uns steigt das Gelände wieder an, wodurch sich erneut eine weite Sicht bietet.
Abwechslungsreich vorbei an grünen Feldern und durch Waldstücke wandernd rasten wir schließlich auf ein paar Baumstämmen im Wald um etwas zu essen.
Der Wald schützt uns vor dem kühlen Wind, der immer mal wieder Regenschauer über das Land treibt.






Gebenbach

Krickelsdorf

Wir überqueren die B14 und wandern an einem Höhenrücken entlang. Wieder haben wir weite Ausblicke über die Landschaft. Hinter einer Waldecke sehen wir die ersten Häuser von Krickelsdorf, wo an diesem Wochenende die dörfliche Kirwa (Kirchweih) statt findet. Als wir den Dorfplatz erreichen werden die Burschen gerade mit dem aufstellen des Kirwabaums fertig. Die letzte Schwalbe wird entfernt und der Baum muss nur noch verkeilt werden.

Alpakas
Wir passieren den Dorfplatz und gehen zum „BioSonnenhof Regler“, bei dem wir uns angemeldet haben um dort zu zelten. Die Bäuerin begrüßt uns herzlich und sagt uns, wo wir unsere Zelte aufstellen können.
Zuerst machen wir uns mit den auf dem Hof lebenden Alpakas bekannt. Danach errichten wir die Zelte neben einer Scheune.

Gasthof "Zur Linde" mit Kirwagelände
Nachdem das erledigt ist, gehen wir zu der benachbarten Wirtschaft, bei der die Kirwa statt findet. Dort gibt es erst mal etwas zum Trinken, was wir uns durch die Wanderung reichlich verdient haben. Einige Bratwürste, frisch vom Grill, genehmigen wir uns auch. Es ist wenig Betrieb, da immer noch der kalte Wind weht und die Bänke nass vom Regen sind.
Dass wir hier ausgerechnet zu einer Kirwa kommen war nicht geplant und rein zufällig, aber nicht ungewöhnlich im Landkreis Amberg-Sulzbach. In keinem Kreis in Bayern werden so viele Kirwas und Bergfeste gefeiert wie hier.



Nach dieser ersten Stärkung geht es zurück zum Bauernhof. Dort sehen wir uns jetzt gründlich um und begrüßen die Kleintiere und die Pensionspferde. Wir streicheln nochmals die Alpakas, die ein rund fünf Zentimeter dickes Fell haben.
Bei der Bäuerin bestellen wir für den nächsten Morgen das angebotene Frühstück.

Nach dieser Erholungspause geht es zurück zur Kirwa. Für das erste Bier setzen wir uns in die historische Wirtschaft, das nächste trinken wir draußen, unter den Bäumen. Es ist wärmer geworden, da jetzt die Wolken größere Löcher bekommen haben und die Sonne öfters scheint. Die Bänke füllen sich jetzt auch mit mehr Leuten, aus den umliegenden Orten. Die einzigen zwei Touristen hier sind meine beiden Mitwanderer.
Die Krickelsdorfer Kirwa ist eine rein dörfliche Veranstaltung. Die Musikkapelle besteht aus drei Mann, die ohne Verstärker spielen und mit ihren Instrumenten von Tisch zu Tisch ziehen. Nur in der Zeltbar wird später eine Musikanlage eingeschaltet.
Unsere Zelte stehen fast 100m vom Kirwageschehen entfernt, so dass die Musik zwar zu hören ist, aber nicht am Einschlafen hindert. Wir verbringen eine ungestörte Nacht.
Tag 2------ Krickelsdorf - Freihung ------15,2 km


unsere Eierlieferanten
Für acht Uhr haben wir das Frühstück bestellt und als wir den Frühstücksraum betreten ist der Tisch bereits reichlich gedeckt. Auf die Frage, ob wir gekochte Eier möchten stimmen wir zu, die Bäuerin geht darauf hin in den Hühnerstall und holt die Eier aus den Nestern. Frischer geht es nicht.
Als Frau Regler die gekochten Eier bringt staunen wir. Sie hat von drei verschiedenen Hühnerrassen die Eier gesammelt, darunter ein himmelblaues. Die Rassen sagt sie uns auch, allerdings habe ich die Namen vergessen.
Nach dem üppigen Frühstück machen wir uns für die heutige Wanderung fertig. Dieser Tag wird sonnig, wir cremen uns mit Sonnencreme ein und verabschieden uns von der Familie Regler. Auch die Tiere des Hofes bekommen noch ihre Streicheleinheiten.

Hinter dem Hof steigt der Weg sofort an. Oben am Waldrand können wir fast unsere gesamte gestrige Strecke überblicken. Durch den Wald ist der Verlauf des Weges ganz neu markiert und noch nicht ausgetreten, sodass wir etwas rätseln müssen. Am gegenüberliegenden Waldrand haben wir einen weiten Blick Richtung Norden bis zum Fichtelgebirge und den Vulkanschloten des Rauhen Kulm und des Parkstein.

Sandgrube mit verschiedenen Sandfarben
Etwas weiter kommen wir an einer der Sandgruben vorbei, die sich auf diesem Höhenzug einige Kilometer weit entlang ziehen.
Nach dem überqueren einer kleinen Straße biegen wir halb rechts in den Wald ab. Nun folgen wir einem breiten Forstweg lange durch den hier vorherrschenden Kieferwald.

Aussichtsturm auf dem Rödlas
Oberhalb von Ehenfeld bietet sich nochmal eine Aussicht nach Süden, bevor wir endgültig den Anstieg zum Rödlas hoch wandern. Auf diesem Berg steht ein markanter, dreieckiger Aussichtspunkt, der leider geschlossen ist. Die Holzkanzeln auf dem Turm waren baufällig, abgenommen und überholt worden.
Inzwischen sind sie wieder angebracht, aber die Arbeiten sind noch nicht beendet. Vom Fuß des Turmes aus hat man auch so einen weiten Blick, nach Norden zum Fichtelgebirge und nach Osten zum Oberpfälzer Wald.

Rödlaser Hütte
Nur noch ein paar hundert Meter leicht abwärts wartet die Rödlaser Hütte auf uns. Dort wollen wir uns für den Rest des Weges stärken. Aber irgendetwas muss ich verpasst haben. Die Hütte ist geschlossen und wie es aus sieht, ist da kein Pächter mehr drauf.
Zum Glück haben wir genug Reserven in unseren Rucksäcken. So lassen wir uns auf einer Picknickbank vor der Hütte nieder, verspeisen unsere Vorräte und machen die Rucksäcke dadurch leichter.
Während wir pausieren kommen noch einige Leute, die ebenfalls erstaunt sind, dass die Hütte geschlossen ist. Ich habe also nicht als einziger die Schließung der Rödlaser Hütte verpasst.
Nach der ausgedehnten Mittagspause geht es viel leichter weiter. Auch weil wir mit dem Rödlas den höchsten Punkt unserer Wanderung überschritten haben, es jetzt bergab geht und die Strecke später flach ausläuft.

Typische Oberpfalz: Wiesen, Weiher, Wälder, Wanderer

abgesoffener Steinbruch

Kletterwand im ehemaligen Steinbruch
An Träglhof vorbei führt der Weg am Wald entlang durch typisch oberpfälzer Landschaft mit Wiesen, Weiher und Wäldern. Schließlich weist die Markierung in den Wald und auf einer Pfadspur kommen wir an zwei Steinbrüchen vorbei. Der erste ist abgesoffen und das Wasser ist grün von Wasserpflanzen, der zweite hat eine eindrucksvolle Felswand, an der Kletterhaken hängen. Hier sind einige schwere Routen im Fels. Der Pfad windet sich noch ein Stück durch das teils verwachsene Steinbruchgelände.

Dann geht es weiter im Wald, nochmal über eine Straße bevor der Pfad auf eine Pegmatitgrube trifft, die noch in Betrieb ist.
Auf dem letzten Stück passieren wir ein Bergbaugebiet, das allerdings nicht mehr betrieben wird. Hier wurde Blei gefördert, die Förderung aber bereits vor Jahrzehnten eingestellt weil der Abbau unwirtschaftlich wurde. In der Tiefe liegen immer noch die größten Bleivorkommen Deutschlands.
Im Wald ist der Abraum des Bergwerkes verteilt. Da in diesem Spuren von Blei vorhanden sind, wachsen auf den Flächen, auch nach Jahrzehnten, nur sehr vereinzelt Pflanzen.
Kurz darauf erreichen wir den Ortsrand von Freihung, das Ziel unserer Wanderung. Hier treffen wir auf eine Bahnlinie, der wir bis zum Bahnhof folgen. Dort beenden wir unsere Wanderung und verabschieden uns voneinander.
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