• geige284
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    [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 52.63798532
    Längengrad 13.20552349
    Prolog

    Seit ein paar Wochen hatte ich schon den Wunsch, aus dem Alltagstrott auszubrechen, der mich zurzeit mit Arbeit und Fernstudium stresst, wie lange nicht mehr.
    Durch einen Kollegen, der von seiner Grönlandreise berichtete, wuchs in mir wieder einmal die Abenteuer- und Outdoor-Lust. Einfach die Natur genießen und entspannen. Kein monotones Rauschen von Bahnen, Autos, Bussen, Flugzeugen und Menschen im Hintergrund. Einfach aus dem Großstadtdschungel rauskommen. Den größten Teil der Zeit mag ich Berlin schon gern, mittlerweile fühle ich mich tatsächlich zuhause hier. Aber trotzdem – ich wollte einfach mal raus.
    Ich verbrachte viel Zeit mit dem Lesen von Reiseberichten, guckte mir schon einmal Ausrüstungsgegenstände vom Rucksack über Survival-Kits bis hin zu Steigeisen an, schaute halb YouTube leer um dann am Ende doch fest zu stellen, dass ich zurzeit keine zwei, drei, vier, fünf Monate Luft hatte um durch Norwegen, Grönland, Kanada, Neuseeland, Tibet oder andere interessante Gegenden zu reisen.
    Da ich dafür in meinem Leben aber hoffentlich noch Zeit und Gelegenheit haben werde, hieß die Alternative – klein anfangen.

    Aber wenigstens anfangen.

    Also stand ich in Thalia und las in den Wanderführer (Trescher-Verlag) der 66-Seen-Wanderung rund um Berlin herein. Das klang natürlich nicht so spektakulär wir Patagonien, eine Alpen-Hochtour oder Wildnis-Trekking in Feuerland, aber wie gesagt – klein anfangen. Ich nahm den Wanderführer also inkl. passender Wanderkarte vom Verlag Dr. Barthel gleich mit.
    Die grundlegende Vorbereitung war getan, ich konnte los!
    Zuletzt geändert von geige284; 22.06.2015, 22:36.

  • codenascher

    Lebt im Forum
    • 30.06.2009
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    #2
    AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

    Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
    ... 66-Seen-Wanderung rund um Berlin herein. Das klang natürlich nicht so spektakulär wir Patagonien, eine Alpen-Hochtour oder Wildnis-Trekking in Feuerland, aber wie gesagt – klein anfangen...
    Genau die richtige Einstellung! Freue mich auf deinen Bericht

    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

    meine Weltkarte

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    • geige284
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      #3
      AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

      Etappe 4
      Hennigsdorf – Wensickendorf

      04.10.2014

      Nun war es also so weit. Endlich unternahm ich meine erste Wanderung. Seit ich mir den Termin gesetzt habe, stieg die Vorfreude. Ich begann mit Etappe 4, da Hennigsdorf für mich am leichtesten zu erreichen war und ich die Gegend durch die Arbeit etwas kannte. Zumindest den Bahnhof
      Leider habe ich nicht mehr rechtzeitig einen neuen Rucksack, neue Schuhe und eine neue Hose bekommen, sodass das „alte Zeug“ ran musste. Das waren in diesem Fall mindestens 8-10 Jahre alte Sportschuhe, mein alter Deuter-Tagesrucksack und eine normale kurze Hose.
      Auf der einen Seite war ich froh, nicht vor der ersten Wanderung so viel Geld ausgegeben zu haben um mich grundlegend auszurüsten, auf der anderen Seite litt darunter der Komfort der ersten Etappe – aber alles der Reihe nach.
      Ich wachte also sehr früh, gegen 7:15, auf und nahm die S-Bahn 7:58 von Tegel nach Hennigsdorf. Mein Rucksack wog knapp 5 kg (inkl. ca. 1,5 l Wasser, zwei Brötchen, Apfelchips, ein paar getrocknete Birnenhälften, Knusperstangen, Wanderkarten, Digitalkamera, Handy und anderes Kleinzeug).
      Von Hennigsdorf ging es erst einmal Richtung Autobahn und Heiligensee – die Straße, die ich gut vom allnachmittäglichen Heimweg per Fahrrad kenne. Am Kreisverkehr folgte der Weg in den Wald hinein. Dort folgte ich dem Weg eine ganze Weile, nach einer Straßenquerung ging es kurz auf eine Asphaltstrecke, die mir irgendwann so lang vorkam, dass ich doch mal in den Wanderführer schaute und sieh an, ich war zu weit gegangen. Also ein Stück zurück, rein in den Wald und eine gefühlte Ewigkeit geradeaus.



      Hier war es so ruhig und menschenleer, dass ich gleich begeistert war. Das ist genau das was ich wollte. Ein Wanderstock war schnell gefunden und ich redete vor mich hin, sang, pfiff und fühlte mich einfach frei und gut!
      Am Ende des Weges standen eine Eisenbahnstrecken- und anschließend eine Autobahnunterquerung an. Es war noch ziemlich laut, was mich aber nicht so sehr störte.
      In dem Bereich sah ich auch den ersten von 66 versprochenen Seen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er zählt. Mein Wanderführer schrieb davon nichts und auch laut Google Maps hat dieses Tümpelchen keinen Namen.



      Anschließend kam ich auch schon in Hohen Neuendorf heraus. Der Weg von dort nach Birkenwerder führte über weitläufige Wiese. Wirklich schön! Dort haben sich aber meine ollen Schuhe in Verbindung mit dem taunassen Gras gerächt. Nach ein paar Schritten hatte ich nasse Füße, die glücklicherweise doch recht schnell getrocknet sind. Sonst hätte das Blasenrisiko sicher deutlich zugenommen.



      Am Ende der Wiese begrüßte mich ein Pferd (hinterm Zaun), dass sich leider mehr für seine Fressorgie interessierte als für mich und meine Lockversuche. Sei’s drum – ich hatte noch genug Strecke zu schaffen und hoffte noch auf ein paar mehr Tiere, die ich treffe.
      Kurz darauf traf ich zum ersten Mal auf die Briese, die mich auf der heutigen Etappe lange begleiten sollte. Ein kleiner Steg im sumpfigen Ufergebiet führte in die Wildnis um Berlin. Der Steg lag am Anfang sehr, sehr tief, sodass meine Füße, kaum waren sie trocken, schon wieder nass wurden!



      Ein ganzes Stück durch Birkenwerder schlängelt sie sich. Nachdem man die B96 überquert hat geht es weiter, immer am kleinen Flüsschen entlang. Sogar eine Wassertretanlage wurde dort installiert. Eigentlich waren die Bedingungen perfekt, die Füße etwas abzukühlen, aber der Drang weiterzugehen war dann doch stärker.
      Kurz darauf sollte – laut Wanderführer – der Mönchsee und damit mein erster „richtiger“ See folgen. Leider habe ich ihn verpasst. Nun ja, halb so wild. Es folgen ja noch 65 weitere. Und kurz darauf war dann der zweite See, der Boddensee, dran, den ich glücklicherweise nicht verpasste.



      Kurz darauf querte ich die Autobahn und kam in den Wald, der mich fast bis zum Ende der Etappe begleiten sollte. Ab hier wurde es dann richtig ruhig.
      Rechts Eichen, fein säuberlich durch den Weg abgetrennt Kiefern. So sah es jetzt ein paar hundert Meter aus, bis ich wieder auf Steganlagen durchs sumpfige Briesetal wandeln konnte.





      Kurz darauf folgte mein langersehnter See Nummer drei und zugleich mein Mittagssee – der Briesesee. An seiner Badestelle lag ich in der Sonne, die Füße wurden von Schuhen und Socken befreit und konnten sich erholen und meine Nahrungsvorräte wurden geplündert.



      Hier begegnete ich auch den ersten anderen Wanderern (Spaziergänger und Jogger zählen nicht ) Drei junge Leute, englischsprachig, fragten mich, ob man in dem See den baden könne. Ich war mir nicht ganz sicher. Der Strand war zwar einladend, das Wasser dagegen nicht so sehr und so rieht ich eher ab. Sie hielten sich auch dran und machten sich dann kurz vor mit wieder auf den Weg, der sie heute auch noch nach Wensickendorf bringen sollte.
      Ich brach dann auch wieder auf um dem Waldweg entlang des Brieseufers zu folgen. Das Bächlein wurde in der Folge zu einem großen Moor. Bäume ragten aus einem riesigen Entengrütze-Teppich hervor, einige tot, andere wohl noch lebend. Ein tolles und beeindruckendes Bild. Sowas hatte ich tatsächlich vom Berliner Umland nicht erwartet.





      Ich holte auch meine drei Engländer (vielleicht auch Amerikaner, Neuseeländer, Australier…wer weiß) wieder ein, blieb aber knapp hinter ihnen um die Einsamkeit, die man in der Großstadt sonst eher weniger findet, einmal zu genießen und nicht schon wieder zu reden. An einer Gabelung, die sie früher als ich erreichten, Namen sie gemäß meines Wanderführers den falschen Weg. Da ich nicht den ganzen Wald aufschrecken und hinterherrufen wollte, trennten sich hier unsere Wege.
      Bald verließ ich auch das Briesetal. Der Rest des Weges war von Kiefernwäldern und sandigen Wegen dominiert, sodass es schön war, aber nicht mehr so imposant wie noch direkt im Briese-Entengrütze-Teppich-Tal. Aber auch hier gefiel es mir, es erinnerte mich ziemlich an meine Heimat, Usedom. Ein klopfender Specht riss mich aus den Gedanken, in denen ich immer steckte, wenn es ungestört einige 100 m ruhig war und ich einfach nur ging.



      Ich kam nach 25 km gegen 14:20 in Wensickendorf, einem wirklich sehr verschlafenen, brandenburgischen Dorf, wo sich sicher Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, an und hatte noch 45 Minuten bis mein Zug kam. Also war die Bank am Bahnhof mein bester Freund, meine Füße, die sich tapfer geschlagen haben, bekamen ein bisschen frischen Wind und die restlichen Vorräte wurden vernichtet.



      Sobald der Zug endlich kam und ich mich erhob merkte ich, dass ich trotz Lauftight und keinerlei Problemen beim Gehen selbst, mir einen kleinen Wolf gelaufen hatte. Ich denke, das war der nicht im Geringsten atmungsaktiven kurzen Hose zu verdanken. Nunja, Bepanthen sei dank, es ging schnell vorbei
      Ansonsten blieben keine gravierenden körperlichen Nachwirkungen übrig (immerhin bin ich wohl noch nie 25 km am Stück gelaufen). Ich hatte zwei Tage etwas Muskelkater im unteren Rücken, was mich aber nicht weiter beunruhigte oder mich von der nächsten Etappe abhalten wird!

      Wenn es soweit ist, werde ich die natürlich auch hier verewigen!
      Zuletzt geändert von geige284; 23.04.2019, 08:16.

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      • Alprausch84
        Fuchs
        • 12.02.2012
        • 1610
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        #4
        AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

        Da bist du ja direkt mit einer der idyllischeren Etappen gestartet. Ich hab in diesem Jahr die 4te Runde beendet, nutze den 66-Weg meist um im "Training" zu bleiben. In der Tat gibt es einige schöne Etappen und inzwischen habe ich auch meine festen Übernachtungsplätze hier und da. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß beim weiteren Erkunden dieses Weges!

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        • geige284
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          • 11.10.2014
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          #5
          AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

          Ja, ich befürchte auch, dass nicht jeder Tag so schön sein wird.
          Aber danke euch fürs Feedback :-)

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          • AlfBerlin
            Lebt im Forum
            • 16.09.2013
            • 5073
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            #6
            AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

            Danke, geige284 und weiter so Du musst die Runde ja auch nicht unbedingt komplett machen

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            • geige284
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              • 11.10.2014
              • 828
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              #7
              AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

              Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
              Danke, geige284 und weiter so Du musst die Runde ja auch nicht unbedingt komplett machen

              Na, wenn schon, denn schon

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              • Wanderzwerg
                Fuchs
                • 09.07.2009
                • 2233
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                #8
                AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                Hallo!

                Na, wenn schon, denn schon
                Jeder Weg begint mit dem ersten Schritt, und jezt bist Du schon genau so weit wie ich (eine Etappe), Ich hoffe mal daß es bei die besser vorangeht als bei mir (eine Etappe in jetzt fast 1m5 Jahrem). Aber die Etappe sieht sehr reizvoll aus, könnte meine zweite werden.

                Gruß
                Zwerg

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                • geige284
                  Dauerbesucher
                  • 11.10.2014
                  • 828
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                  #9
                  AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                  Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen
                  Hallo!



                  Jeder Weg begint mit dem ersten Schritt, und jezt bist Du schon genau so weit wie ich (eine Etappe), Ich hoffe mal daß es bei die besser vorangeht als bei mir (eine Etappe in jetzt fast 1m5 Jahrem). Aber die Etappe sieht sehr reizvoll aus, könnte meine zweite werden.

                  Gruß
                  Zwerg
                  Ja, deinen Bericht habe ich gelesen Sehr schön geschrieben!


                  ...seit dem warte ich auch auf den zweiten Teil ;)

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                  • Palle
                    Erfahren
                    • 15.02.2009
                    • 115
                    • Privat


                    #10
                    AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                    Hallo,
                    vielen Dank für den schönen Bericht. Ich bisher nur die Etappe von Straußberg (Etappe 10, wenn ich mich richtig erinnere) gelaufen. Hoffe aber, dein Bericht motiviert mich ebenfalls weiterzumachen! :-)
                    Gibts bald eine Fortsetzung?

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                    • geige284
                      Dauerbesucher
                      • 11.10.2014
                      • 828
                      • Privat


                      #11
                      AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                      Zitat von Palle Beitrag anzeigen
                      Hallo,
                      vielen Dank für den schönen Bericht. Ich bisher nur die Etappe von Straußberg (Etappe 10, wenn ich mich richtig erinnere) gelaufen. Hoffe aber, dein Bericht motiviert mich ebenfalls weiterzumachen! :-)
                      Gibts bald eine Fortsetzung?
                      In Anbetracht der noch nicht vorhandenen GTX-Schuhe, wird es bei diesem Wetter eher schwierig noch eine Etappe zu gehen. Aber für kommendes Jahr ist schon ein bisschen was geplant.
                      Dann werde ich mich hier natürlich auch verewigen

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                      • geige284
                        Dauerbesucher
                        • 11.10.2014
                        • 828
                        • Privat


                        #12
                        AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                        So, Sonntag gibt's endlich die nächste Etappe von Wensickendorf nach Melchow

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                        • Alprausch84
                          Fuchs
                          • 12.02.2012
                          • 1610
                          • Privat


                          #13
                          AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                          Eine schöne Etappe mit meiner Lieblingsübernachtungsstelle (die ich hier natürlich nicht verrate).

                          OT: Ich werd mich dieses Wochenende mal im südlichen Brandenburg rumtreiben.

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                          • Juno234
                            Erfahren
                            • 03.08.2007
                            • 397


                            #14
                            AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                            Schön, deinen Bericht zu lesen. Da werden nette Erinnerungen wach. Ich bin ja leider zu faul, selbst einen Text über die eigene Runde zu schreiben. Ich mache es so ähnlich wie du. Immer wenn ich Zeit und Lust habe, wandere ich eine andere Etappe ab. Knapp 50 Seen dürfte ich mittlerweile besucht haben.

                            Viel Spaß auf den kommenden Strecken!!! Die öden Abschnitte sind schnell vergessen...

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                            • geige284
                              Dauerbesucher
                              • 11.10.2014
                              • 828
                              • Privat


                              #15
                              AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                              Etappe 5
                              Wensickendorf - Melchow

                              25.01.2015

                              Endlich war es wieder soweit - ich konnte mir neben Uni- und Arbeisstress einen Sonntag freischaufeln um das trockene und nicht sooo kalte Winterwetter zu genießen und meine Runde um Berlin fortzusetzen. Außerdem gab’s um Weihnachten rum ein paar Ausrüstungsgegenstände, die ich beim letzten Mal (z.T.) schmerzlich vermisst habe.
                              Als packte ich meinen Rucksack zum ersten Mal "richtig", schlüpfte in die neuen, wohl wasserfesten Schuhe und die neue Hose, legte obenrum ein paar Schichten an - und los ging es!
                              Sonntag um 07:30 klingelte der Wecker und ich konnte mich tatsächlich aufraffen. Im Vergleich zu den kommenden Etappen hatte ich einen relativ kurzen Anfahrtsweg. Das wird sich sicher ändern, wenn es per Bus (wenn überhaupt…) in irgendwelche Dörfer im Süden Berlins geht. Vielleicht sollte ich unbequeme Etappen mal per Fahrrad “überfliegen”...
                              Auf jeden Fall stand ich 09:15 in Wensickendorf am Bahnhof und konnte endlich wieder los.
                              Zunächst ging es auf einem Feldweg vorbei an verlassen anmutenden Gehöften bis Stolzenhagen.





                              Da traf ich nach knapp einer Stunde den ersten Jogger und einen Hundeausführer. Da ich mir, wie beim letzten Mal, sehr schnell einen Wanderstock gesucht hatte, erweckte der das Interesse des Hundes, sodass ich vom Herrchen aufgeklärt wurde, dass so ein Stock Hunde an eine “steife Rute” erinnert. Was auch immer das für Assoziationen bei denen hervorruft…
                              Wie dem auch sei, natürlich wollte ich keinem Hund falsche Hoffnungen machen und versteckte den Stock in der Folge so gut es ging.
                              Die erste Uferpromenade heute gehörte zum Stolzenhagener See.



                              Anschließend ging es am Strandbad vorbei, durch ein kleines Wäldchen mit imposanten Grundstücken und Häusern mit teilweise opulenten Auffahrten.





                              Kurz danach ging es schon zum zweiten heutigen See, dem Wandlitzsee. Hinter weiteren Villengrundstücken konnte ich ihn eine Zeit lang nur erahnen ehe ich später etwas besser ran kam und das nach 1,5 h Wandern mit meiner erste Trinkpause verband.
                              (Dazu eine kleiner zeitlicher Sprung zum früheren Morgen, der Zugfahrt nach Wensickendorf. Eigentlich hatte ich mir am Samstag noch einen Trinkschlauch, den Source Convertube besorgt, den ich ausprobieren wollte, da ich bei der letzten Tour schon sehr wenig getrunken habe und das ändern wollte. Leider sind die stillen 1,5 l PET-Wasserflaschen mit dem “Minigewinde” dafür nicht geeignet. Das war schon der erste kleine Dämpfer auf dem Hinweg…)



                              Irgendwie merkte ich während meiner Pause schon, dass ich leicht K.o. wurde. Trotz neuer Schuhe und eigentlich gut sitzendem Rucksack. Aber ich redete mir ein, dass ich die Schuhe natürlich erst einlaufen musste und der Rucksack für eine Tagestour mit ca. 11 kg (inkl. 3 l Wasser) sehr, sehr großzügig beladen war. Neben dem Wasser war viel Unnützes dabei, was beim nächsten Mal garantiert zuhause bleibt. Da kann man noch so viele Tourenberichte lesen und Appelle à la “Nimm nur mit, was du wirklich brauchst” hören - wahrscheinlich muss man erst selbst einmal zu viel mitnehmen um später Einsparpotential zu haben… Das sollte mich aber nicht vom Weiterlaufen abhalten. Wenn ich schon einmal Zeit finde zum Rauskommen, möchte ich das auch lange Zeit genießen!
                              Als nächstes standen die Drei Heiligen Pfühle auf dem Programm, wobei ich den ersten nur durch Häuser und Bäume hindurch gesehen habe.



                              Danach machte die Strecke, die bisher erst sehr schön, dann solala war, einen deutlichen Attraktivitätssprung. Es ging nicht mehr über gepflasterte Uferpromenaden sondern durch Wald und über Sandwege wobei mich immer der altbekannte blaue Punkt treu begleitete.



                              Die andern beiden Pfühle waren dann auch besser zu sehen als der erste und ich flanierte eine Weile über schöne Waldpfade direkt an ihrem Ufer entlang.





                              Der Wald war hier – wie überall auf der Tour – vom nassen Wetter der letzten Wochen gezeichnet. Die Wege waren sogar trocken, was ich mir manchmal ein wenig anders gewünscht hätte. Ich wollte doch meine Schuhe wenigstens ein bisschen auf Tauglichkeit prüfen…



                              Der Weg zum Regenbogensee war jetzt vergleichsweise lang, erst nach ein paar Waldkilometern erreichte ich ihn und fand ihn seltsamerweise irgendwie sehr idyllisch. Auch wenn sich das obligatorische See-Foto nicht von den anderen abhebt, war die Stimmung dort doch „besonders“.





                              Weiter ging es mit einem ungewohnt steilen Anstieg. Da war ich froh, dass ich meinen tollen Wanderstock dabei hatte! Oben bot sich aber als Entschädigung ein toller Anblick auf der Liepnitzsee.



                              Am Hochufer ging es eine Weile entlang bis sich der Weg wieder auf Seeniveau absenkte. Wieder gab es ein schönes Uferpanorama, das mich so in seinen Bann zog, dass ich glatt den erneuten Aufstieg linker Hand verpasste um kurze Zeit später den Entschluss zu fassen, querfeldein zu marschieren. Laut Karte sollte die Straße parallel zum Uferweg verlaufen. Falls ich mich verirren sollte und für immer im Wald leben müsste, war meine leuchtend blaue Jacke ein Hoffnungsschimmer, doch noch gefunden zu werden. Es sprach also nichts dagegen – rein in den Wald.
                              Nach abenteuerreichen 5 min war ich dann schon wieder auf der Straße. Allerdings gab es im Wald noch das Tageshighlight. Kurz vor mir brachen zwei Rehe aus einer Dickung und ich sah nur noch ihre weißen Hinterteile. Toll, was es kurz vor Berlins Toren zu sehen gibt! Auch wenn es „nur“ Rehe sind, mich beeindrucken diese Wildtiere in freier Natur immer sehr.
                              Ein Stückchen auf der wiedergefundenen Straße ging es weiter, bevor ich einen Blick durchs Dickicht auf das Seechen erhaschen konnte – das heißt tatsächlich so!
                              Über Ützdorf und unter der Autobahn hindurch, führte mich mein Weg zum Obersee. Wie fast alle Seen war er zugefroren und die Badestelle sah eher trostlos und wenig einladend aus.





                              Eigentlich wollte ich am Obersee meine Mittagspause einlegen und mir superduper Knorr-Käse-Nudeln schmecken lassen, worauf ich schon einige Zeit Lust hatte. Aber der Obersee stand nicht sonderlich in meiner Gunst, sodass ich mich entschloss zum nächsten See, dem Hellsee, weiterzugehen.
                              Das war im Großen und Ganzen ein guter Entschluss. Zwar zog sich der Weg zum Hellsee sowie er selbst sehr lang hin, sodass der Hunger schon wieder fast vergessen war, aber der See war dafür auch weitaus schöner als der Obersee. Auch der Uferpfad war ein Highlight. Teilweise nur so breit, dass zwei Wanderer nebeneinander keinen Platz gefunden hätten, viele interessant anmutende Bäume, viele Kurven, kleine Anstiege… Eine tolle Waldstrecke.





                              Der Hellsee zog sich trotz sehr gutem Wanderführer, für den ich an dieser Stelle wirklich einen Wanderstock brechen muss, wirklich lang hin, sodass ich die schöne Strecke vielleicht nur zu 50 % genießen konnte. Auch wenn ich es oben schon einmal erwähnt hab – er zog sich wirklich sehr lang hin!
                              Aber von der Pausenqualität her hat sich das Weiterlaufen gelohnt.
                              Am Ostufer des Sees steht das Naturfreundehaus und auf dem gepflegten Außengelände stehen zwei Tisch-Bank-Bank-Dach-Kombinationen, die zum Verweilen einladen! Hier ruhte ich mich eine Stunde aus, wobei ich mir das Käse-Nudel-Festmahl richtig schmecken ließ. Selten war ein Essen so lecker! Ein Dank an „Die NaturFreunde Land Brandenburg, OG Biesenthal-Hellmühle e.V.“!
                              Trotz heißem Wasser mit Apfelstücken und Rosinen (ersetzt keinen Teebeutel, lieber nicht nachmachen…) und meinen top Nudeln kühlte ich schnell aus, sodass ich auf einer Art froh war, wieder unterwegs zu sein. Der Weg führte jetzt an einem idyllischen Bach vorbei. Der Abschnitt erinnerte mich eher an den Harz als ans flache Brandenburg. Rechts vom Bach ein schmaler Pfad, daneben und am andern Ufer steil aufragende Hänge, die, wie der ganze Waldboden, mit Buchenlaub bedeckt waren. Dazu plätscherte das Bächlein fröhlich vor sich her – nur die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume fallen, haben leider gefehlt.





                              Hier gab es einen Wanderbriefkasten am Bach, kurz vor der Querung zum anderen Ufer. Also, wer vorbei kommt, kann den 25.01.2015 checken – ich war da!



                              Bald darauf war die herrliche Waldidylle dahin.
                              Ich kam nach Biesenthal. Bisher war eigentlich alles cool. Meine Kondition fand ich nach der Pause wieder, warm wurde mir auch recht schnell, die Füße schmerzten noch nicht so doll – alles cool eben.
                              Aber Biesenthal habe ich gefressen. Es ging gefühlte 5 km gerade auf Pflaster an einer ziiieemlich langweiligen Hauptstraße entlang. Meine Ermüdung wird auch an dem leicht verwackelten Foto deutlich - so sehr zehrte das an den Kräften!



                              Ich war froh, dass der Wanderführer eine Alternative für das letzte Stück auf der Asphaltstraße anbot, also bog ich in die Kiefernallee ein, verpasste aber wohl die richtige Kreuzung zurück in Richtung Originalstrecke nach Melchow, sodass ich mich auf einmal mitten auf einem schneebeglänzten Feld wiederfand. Hatte was von „Es ist für uns eine Zeit angekommen…“



                              Mittlerweile war ich ziemlich kaputt. Der Untergrund war nicht wirklich lauffreundlich und das Pflaster davor war auch alles andere als angenehm. Auf dem nächsten Bild trügt der Schein tatsächlich etwas.



                              Schließlich lief ich eine große Kurve und gelang so wieder auf den Weg nach Melchow, der nun auf den letzten Kilometern parallel zur Bahnstrecke noch einmal recht ruhig und idyllisch durch ein Wäldchen verlief – wofür ich aber mitlerweile nur noch wenige Augen hatte. Bestimmt keine zwei mehr…
                              Das Ende vom Lied war, dass ich wirklich auf die Minute genau am Bahnhof ankam, mich noch durch die bereits geschlossenen Schranken durchschlängeln musste (nicht nachmachen!) und gerade so den Zug erreichte und wieder mit einem Umweg über Eberswalde nach Berlin zurückfuhr.



                              Zurück in Berlin wartete eine leckere selbstgemachte Pizza auf mich. Ich konnte meine Freundin zwar nicht überreden, mitzuwandern, aber wenn man dann so zuhause empfangen wird, ist das nur halb so wild…
                              Ich hoffe, dass ich auf die nächste Tour nicht so lange warten muss. Dann geht es von Melchow nach Leuenberg, was als sehr idyllische Etappe angepriesen wird.
                              Bis dahin bedarf es Optimierungen im Rucksackpacken, im Unterhosen anziehen (doofer Wolf schonwieder…) und in der Flaschenauswahl. Außerdem sollten die Schuhe eingelaufen sein! Nach 29 km merkte ich schon, dass das noch nicht ganz optimal war. Vielleicht brauche ich auch andere Einlegesohlen und auf jeden Fall andere Socken (dünne Sportsacken haben sich nicht bewährt, eine kleine Blase war das Resultat). Mal gucken…
                              Gefallen hat es mir trotzdem wieder sehr! Ich wundere mich jedes Mal wieder über die Stille und die Einsamkeit, die man rund um Berlin finden kann und genieße sie in vollen Zügen!
                              Zuletzt geändert von geige284; 23.04.2019, 08:24.

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                              • Todden
                                Erfahren
                                • 27.03.2011
                                • 219
                                • Privat


                                #16
                                AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                                Etappe 5
                                Wensickendorf - Melchow

                                25.01.2015

                                Der Weg führte jetzt an einem idyllischen Bach vorbei. Der Abschnitt erinnerte mich eher an den Harz als ans flache Brandenburg.





                                Hier gab es einen Wanderbriefkasten am Bach, kurz vor der Querung zum anderen Ufer. Also, wer vorbei kommt, kann den 25.01.2015 checken – ich war da!



                                An der Stelle am Bach hatte ich die gleichen Gedanken wie Du, dass wird dir bei den nächsten Etappen noch öfters passieren. Für mich waren die Etappen im Nord-Osten von Berlin die schönsten... Und dem Stempelkasten kann ich mich auch noch gut erinnern...

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                                • Alprausch84
                                  Fuchs
                                  • 12.02.2012
                                  • 1610
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                  Ja, das Biesenthaler Becken ist wahrscheinlich die schönste Ecke auf dem ganzen Weg. Egal zu welcher Jahreszeit.

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                                  • geige284
                                    Dauerbesucher
                                    • 11.10.2014
                                    • 828
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                    Na dann bin ich ja noch motivierter bald weiterzumachen!
                                    Eventuell schon in 3 Wochen!

                                    Kommentar


                                    • GemeinsamDraussen
                                      Fuchs
                                      • 02.01.2015
                                      • 1715
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                      Na das ist doch mal ein schöner Reisebericht. Nicht dieses sinnlose um-die-Welt-herum-Gefliege, sondern Outdoor direkt "vor der Haustür", das finde ich super.

                                      Und wenn Du mit der Runde fertig bist, dann denk mal über Kanu-Touren in der Gegend nach, ihr habt da um Berlin herum so phantastische Möglichkeiten.

                                      Weiter so und viel Spaß!
                                      Zuletzt geändert von GemeinsamDraussen; 27.01.2015, 13:41.
                                      (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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                                      • eisen
                                        Erfahren
                                        • 03.10.2005
                                        • 334
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                        Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                                        Na dann bin ich ja noch motivierter bald weiterzumachen!
                                        Eventuell schon in 3 Wochen!
                                        Vielleicht solltest Du mit den nächsten Etappen noch warten, bis etwas Grün an den Bäumen ist. Ich fand neben der Biesenthaler Ecke gerade die kommenden Abschnitte und den Gamengrund am allerschönsten, gerade im Frühling. Im Winter könntest Du vielleicht eher ein paar der ziemlich langweiligen südlichen Etappen durch Kiefern-Monokultur runterschruppen. Allerdings ginge dann sicher etwas das Langstrecken-Feeling flöten...

                                        Grüsse,
                                        eisen

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                                        • geige284
                                          Dauerbesucher
                                          • 11.10.2014
                                          • 828
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                          @GemeinsamDraussen
                                          Danke für das Lob
                                          Im Prolog habe ich ja schon angekündigt, dass ich ehrlich gesagt auch gerne mal weiter weg reisen würde. Norwegen, Island, Alpen, Südamerika, Asien....Hachja, da kann man schon ins Schwärmen kommen, wenn man hier Reiseberichte liest und Fotos sieht. Aber man muss ja mal anfangen. Und gerade mit wenig Erfahrung muss es ja nicht gleich sonst was sein. So viel ordentliche Selbsteinschätzung ist dann doch vorhanden :P

                                          Kanutouren gibts hoffentlich nicht erst nach Beendigung der Runde!
                                          Ich bin begeisterter Kanufahrer und war in meiner (früheren) Jugend auch im Verein. Wandern, Rennsport, Wildwasser - alles dabei Pläne für Touren um Berlin gibts auch schon, aber naja...die liebe Zeit

                                          @eisen
                                          Das stimmt, das Langstrecken-Feeling ist mir irgendwie schon wichtig Und solche herbstlich angehauchten Wälder haben auch was für sich, finde ich. Und wer weiß - vielleicht gibts im Februar schon die ersten Knospen und ein paar Sonnenstrahlen?

                                          Also der Plan ist es eigentlich schon die Runde chronologisch abzulaufen.
                                          Da kommt schon etwas sehr "Ordnungs-Fetischist" was solche Organisation betrifft durch, hm?

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                                          • Atze1407
                                            Fuchs
                                            • 02.07.2009
                                            • 2425
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                            Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne vor der Haustür liegt.

                                            Atze
                                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                            Abraham Lincoln

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                                            • geige284
                                              Dauerbesucher
                                              • 11.10.2014
                                              • 828
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [DE] 66-Seen-Wanderung // Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                              Etappe 3
                                              Brieselang - Hennigsdorf

                                              06.04.2015

                                              Heute war ein ganz besonderer Tag – ich wurde von meiner Freundin begleitet, die mich beim letzten Mal abends mit selbstgemachter Pizza überraschte. Das wurde dieses Mal also zwar nichts, aber naja - vielleicht sollte das der erste Schritt sein, sie für „mein Outdoorzeug“ ein bisschen mehr zu begeistern.
                                              Vorweg sei gesagt, dass ich außerdem habe ich meine Aufgaben vom letzten Mal mit Bravour erfüllt: Rucksack saß die ganze Zeit gut, kein Wolf weit und breit (ein top Teil, diese Arc'teryx Phase SL Boxer), richtige Flaschen fürs Trinksystem dabei und Schuhe und Socken vertrugen sich auch viel besser mit meinen Füßen als auf der vergangenen Tour.
                                              Also machten wir uns ganz gemächlich gegen 09:00 am Ostermontag auf den Weg nach Brieselang. Denn wenn sie schon mitkommt, dann aber keine Etappe mit 25+x km. Dann reichen auch die 22 von Brieselang nach Hennigsdorf. Auch wenn die Chronologie gestört war, ließ ich mich darauf doch gern ein!
                                              In Brieselang hatten wir dann gleich den erste (und einzigen…) See des Tages. Durch Bäume konnten wir den Nymphensee erahnen.



                                              Es ging weiter durch eine kleine Eigenheimsiedlung, bis wir im Wald ankamen. Zum Glück war Feiertag, ansonsten hätten wir hier den ersten Dämpfer erlebt – wegen Forstarbeiten war der Waldweg versperrt, jegliches Betreten hatte Lebensgefahr zur Folge! Stand da. Werktags wären wir wohl tatsächlich nicht dort durchgestapft, aber ich wollte ja nicht, dass die Stimmung kippt und wir einen Umweg in Kauf nehmen mussten.



                                              Gerade noch das Unheil abgewendet, fing es zu nieseln an und ich beweise zu allem Überfluss altbekannte Navigationstalente und wir nehmen eine falsche Abzweigung, was uns miiiindestens 200 Extrameter bescherte. Als die überwunden waren, war auch schon der Nieselregen vorbei, sodass alles bereit war für den schönen Teil der Wanderung.
                                              Es ging weiter in den Wald hinein und uns ging es gut dabei!





                                              Nach einiger Zeit mussten wir kurz auf der Straße laufen, den Havelkanal queren, der uns noch ein wenig verfolgen sollte, um anschließend weiter dem bekannten Wegweiser zu folgen.







                                              Im anschließenden Waldstück waren noch ein paar umgestürzte Bäume zu passieren – dieses Mal aber vom Sturm verschuldet und nicht von Waldarbeitern.



                                              Bei schönstem Frühjahrswetter, kamen wir an einen schönen Weg, direkt am Waldrand. Hier legten wir eine erste kleine Pause ein und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und ich verband meinen Zeigezeh, der in akuter Blasengefahr war.



                                              Die Wegcharakteristik blieb eine ganze Weile so. Windgeschützt, sonnenbeschienen und sehr ruhig. Wahrscheinlich der schönste Abschnitt der Strecke.
                                              Als wir ans Waldende kamen, war es dann nicht mehr so ganz windgeschützt. Sofort wurde es relativ kühl. Über ein sehr weitläufiges und offenes Feld wanderten wir Richtung Havelkanal und Eisenbahnbrücke in der Ferne.





                                              Hier machten wir wieder eine kleine Pause, weil meine Freundin ein paar erste kleine Blessuren hatte. Schmerzende Fußsohlen und die ersten Ermüdungserscheinungen vom vielen Laufen. Auch für mich ist das noch relativ ungewohnt, sodass die Pausen, die ich allein wohl nicht gemacht hätte, auch für mich immer willkommen waren.
                                              Wir waren froh, als wir wieder im Wald und nicht mehr dem Wind ausgesetzt waren. Die Bedingungen war gleich deutlich angenehmer und wir trotz aller Päuschen mit einem guten Schnitt unterwegs.



                                              Da sich an der ganzen Strecke keine wirklichen Rastplätze befanden, haben wir uns kurzerhand auf eine Lichtung im Wald gesetzt, den Trangia ausgepackt und unser Süppchen dort gekocht. Als kleine Durchhaltemotivation gab es noch ein Schoko-Osterei und einen Smoothie – der Luxus wandert halt mit, wenn die Liebste dabei ist!
                                              Kurz nach der Mittagspause waren wir auch schon in Schönwalde, einem kleinen Ort, wo sich zumindest Ostermontag Fuchs und Hase gute Nacht sagen, mit einer Kirche, einer Feuerwehr – und einem Rastplatz davor. Wenn man im Wanderführer auch nur ein paar Sätze weiterlesen würde, hätte man das gelesen. Tja, hätte, hätte, Fahrradkette.

                                              Nicht zu vergessen, der potentielle zweite „See“ heute: der Dorf-/Feuerlöschteich von Schönwalde! Ob der gilt? Nicht, dass ich am Ende auf 67 Seen komme… Ich werde zählen.





                                              Noch vom Mittag gestärkt, waren wir gut drauf, quatschten und blödelten viel rum und träumten in der Sonne von kommenden Urlauben (vielleicht ja auch mal Norwegen? drei Nächte Zelt, zwei Nächte Wellness-Hotel )





                                              Irgendwer hatte dann auch noch seinen Spiegel im Wald vergessen, den wir gleich mal für ein Selfie zweckentfremdeten.



                                              Weiter ging es durch Wald, über Feld, vorbei an ehemaligen Sowjet-Schießübungsplätzen bis hin zur letzten großen Richtungsänderung der Tour.



                                              Richtung Osten ging es immer geradeaus die letzten 5 km nach zum Bahnhof Hennigsdorf. Wie ich solche eintönigen Wege kurz vor dem Ende hasse… Das war beim letzten Mal das gleiche, nun also wieder. Wie ich schnell mitbekam, ging es meiner Freundin ähnlich.



                                              Meine Kondition spielte noch gut mit, da gab es eigentlich keine Probleme. Meine Herausforderung war nur, die Stimmung aufrecht zu erhalten, noch eine Wasserflasche in meinen Rucksack rüber zu laden und nicht allzu viele blöde Witze zu machen. Habe ich aber geschafft
                                              Schneller als gedacht kamen wir aber in Hennigsdorf an, wo sogar der Eisladen geöffnet hatte und wir uns für einen tollen, wenn auch anstrengenden Tag in der Natur belohnten.



                                              Von Hennigsdorf war der Rückweg glücklicherweise sehr kurz, sodass wir gegen 17:30 bereits zurück zu Hause waren.
                                              Wir werden in Zukunft bestimmt nicht alle weiteren Etappen gemeinsam laufen. Aber der Grundstein für ein bisschen mehr Begeisterung für „mein Outdoorzeug“ ist auf jeden Fall gelegt (glaube ich ). Bald geht es dann auch ins Elbsandsteingebirge und in die Alpen. Wer weiß, vielleicht dann im kommenden Jahr auch mal weiter weg.
                                              Heute war es auf jeden Fall ein wirklich toller, gemeinsamer Tag. Landschaftlich war die Tour nicht allzu spektakulär wie die ersten beiden. Es war halt Brandenburg, wie man es sich vorstellt. Wald, Feld, Fluss, Feld, Wald, Kanal, Ort, Wald, Fluss, Wald, Feld, usw.
                                              Aber manchmal ist das eben nicht alles.
                                              Zuletzt geändert von geige284; 02.08.2020, 16:11.

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                                              • geige284
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                                                • 11.10.2014
                                                • 828
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                Etappe 6
                                                Melchow - Leuenberg

                                                19.04.2019

                                                Fast 3 Jahre ist es her, dass ich zum letzten Mal nach Brandenburg zum Wandern fuhr.
                                                Mittlerweile ist meine Reiseberichtsliste etwas angewachsen und auch die Wanderkilometer, die meine Schuhe gesehen haben. Nichtsdestotrotz, die Vollendung des 66-Seen-Wegs habe ich noch auf dem Schirm

                                                Karfreitag war bestes Wetter und da meine Freundin über Ostern wegfuhr, frühstückten wir noch gemeinsam und ich stand erst um 13:00 in Melchow am Bahnhof, startbereit für knapp 30 km nach Leuenberg.



                                                Dem blauen Punkt folgend ging es südöstlich aus dem Ort hinaus und in ein Waldstück Richtung Schönholz.











                                                Der Weg war unspektakulär, aber schön. Es war unglaublich ruhig, kein Großstadtlärm, keine Menschen, sondern nur Vogelgezwitscher und Windrauschen in den Bäumen.
                                                Schönholz ist ein kleiner, verschlafener Ort mit alten Bauernhäusern, vom Wald umgeben.







                                                Anschließend ging es wieder in den Wald Richtung Nonnenfließ und "Steinerne Brücke"







                                                Hier nahm ich eine Variante des Weges, die mir der Wanderführer als "Beste Strecke" anpries. Ich konnte quasi nicht widerstehen
                                                Mein Weg führte mich vor der Steinernen Brücke nach Süden durch noch ruhigeren Wald auf kleinen, halb zugewachsenen Wegen immer entlang des Nonnenfließ Richtung Froschmühle.









                                                Der Weg bog Richtung Trampe ab, wobei ich am Waldrand entlang lief mit einem schönen Wechsel aus offenen Wegstücken und Waldabschnitten.











                                                Kurz vor Trampe machte ich Pause bei der Brugruine Breydin. Ich merkte schon, wie ich etwas ko wurde und schmerzende Füße bekam. Ich hatte neue Schuhe dabei und wollte etwas rumprobieren, also wechselte ich Einlegesohlen und Socken , was dann deutlich angenehmer war...





                                                Durch Trampe lief ich zügig durch bevor ich in einen weiteren Naturpark kam.







                                                Idyllisch ging es über einen Feldweg, der später in den Wald einmündete. Hier lief ich bestimmt 30 min 150 m hinter einem anderen Wanderer, den ich irgendwann in einer Pause überholte. Der einzige Mensch, den ich außerhalb der Ortschaften bis hierher traf. Verrückt, dass hätte ich am Karfreitag nicht erwartet so nah an Berlin











                                                Der 66-Seen-Weg verläuft ja rund um Berlin und hat im Nordosten einen plötzlichen Knick Richtung Süden, was dann im Osten Berlins die Hauptwanderrichtung darstellt. Den erreichte ich am Nordufer des Tiefensees bzw. Gamensees. Gleichzeitig bog ich hier in den Gamengrund ein, eine Abfolge von Seen, die sich noch bis weiter südlich von Leuenberg zieht. Das Great Glen Brandenburgs quasi, zumindest der Karte nach



                                                Der Weg verlief hier ganz hübsch am Seeufer entlang, durch die Bäume konnte man immer wieder aufs Wasser schauen. Mal entfernte er sich ein bisschen, wobei man auf offene Ackerflächen kam, die für brandenburgische Verhältnisse richtig hügelig sind













                                                Der Stil des Weges änderte sich jetzt nicht mehr drastisch, es blieb gleichbleibend schön und ruhig auf den Fahrwegen im Wald.







                                                Ich kam an einer Reihe namenlosen Waldseen vorbei. Die Lichtsituation war schwierig Überhaupt hatte ich an diesem Tag keine große Lust aufs Fotografieren, das hatte eher einen dokumentatorischen und weniger künstlerisch anspruchsvollen Charakter













                                                Kurz vor Leuenberg kam ich dann nochmal über eine offene Wiese, die im schönen Abendlicht hübsch aussah...



                                                In Leuenberg kam ich gegen 19:30 an, tankte ich auf dem Friedhof Wasser nach und merkte, dass der letzte Bus schon weg war. Ohne Internetempfang, telefonierte ich kurz mit meiner Freundin, die mir bestätigte, dass es erst am nächsten Morgen um 09:00 ein Wegkommen gäbe...
                                                Naja, Daumen raus, und schon das zweite Auto bescherte mir einen 45-min-Lift bis Berlin-Hellersdorf direkt an die U-Bahn So easy kann es gehen

                                                Gegen 21:00 war ich wieder zuhause, kaputter als erwartet.
                                                Es ist interessant... ich habe immer etwas Probleme mit meinem rechten Füßchen, dass er nach dem Wandern wirklich doll schmerzt... Das ist aber nur nach Brandenburg-Touren der Fall. Nach anderen Wanderungen mit tendentiell "interessanterer" Landschaft, habe ich das Problem nicht. Nun ist hier auch immer relativ viel Asphalt-Anteil dabei, wer weiß...
                                                Wie auch immer, jetzt ist wieder alles gut und ich schaue mal, dass es nicht wieder 3 Jahre wartet bis zur Etappe 7 nach Strausberg. Und dann auch wenigstens mit S-Bahn-Anbindung vom Endpunkt
                                                Zuletzt geändert von geige284; 02.08.2020, 16:01.

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                                                • AlfBerlin
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                                                  • 16.09.2013
                                                  • 5073
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                  Danke, @geige284 für Deinen Wanderbericht mit den schönen Fotos.

                                                  Die Strecke war ja schon recht lang und dass der rechte Fuß schmerzt ist normal, wenn man im Uhrzeigersinn läuft

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                                                    • 10.10.2017
                                                    • 2024
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                    Ich Danke auch Brandenburg immer wieder Brandenbuurg

                                                    Sehr schöne Bilder und so

                                                    Gruß Maik
                                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                      • 11.10.2014
                                                      • 828
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                      Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                                                      Danke, @geige284 für Deinen Wanderbericht mit den schönen Fotos.

                                                      Die Strecke war ja schon recht lang und dass der rechte Fuß schmerzt ist normal, wenn man im Uhrzeigersinn läuft
                                                      Das ist leider eher was physiologisch bedingtes bei mir, ich kenns also schon.
                                                      Aber eben nur aus Brandenburg.
                                                      Bei längeren und anspruchsvolleren Touren in den Alpen bspw. ist es danach anders.
                                                      Naja, ich komm schon klar

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                                                        • 11.10.2014
                                                        • 828
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                                                        AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                        Etappe 7
                                                        Leuenberg - Strausberg

                                                        30.07.2020

                                                        Ich mach auf der Runde um Berlin mittlerweile richtig Tempo!
                                                        Knappe 1,5 Jahre nach der letzten Etappe nehme ich schon die nächste in Angriff

                                                        Da wir aktuell nicht mehr nur zu zweit zuhause sind, ist es nicht ganz so einfach, mir einen ganzen "privaten" Tag zu organisieren, also wollte ich diese Etappe mal etwas sportlicher angehen und dafür nur einen halben brauchen.

                                                        Das war der Plan, das heißt, ich hatte einen kleinen 16 l-Rucksack mit Wechselshirt, Blasenpflaster, Handtuch zum Baden, Wasser und ein paar Trockenfrüchten dabei, dazu Stöcke um schneller zu sein. Außerdem wollte ich immer wieder joggen zwischendurch.
                                                        Ich habe auch auf eine separate Kamera verzichtet. Ich fotografiere auf den Touren eh meistens zu dokumentarischen Zwecken, die Landschaft hat für mich nicht diese fotogene Attraktivität verglichen mit anderen. Dieses mal also alles im Hochformat

                                                        Ich machte mich um 06:40 auf den Weg und hab seit langer (Eltern- und Homeoffice-) Zeit mal wieder den Berufsverkehr in Berlin mitgenommen.
                                                        Hab ich das vermisst? Nope.

                                                        Nach fast 1,5 Stunden stand ich nach S-Bahn, S-Bahn, Regio und Bus endlich in Leuenberg und machte mich auf den Weg.


                                                        Start in Leuenberg

                                                        Recht schnell kamen die ersten Wegweiser und der blaue Punkt, die mich Richtung Langer See leiteten.
                                                        Irgendwo bog ich falsch ab und nahm ein paar andere Wege, die aber nicht weniger schick waren. Es ging über Wiesen und durch Felder bis ich meinen Fehler bemerkte und einen Waldweg runter zum See nahm.


                                                        Dem blauen Punkt folge ich










                                                        Der Lange See

                                                        Ich war immernoch im Gamengrund, eine Reihe von langgezogenen Seen, die wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, hintereinander liegen. Das Great Glen Brandenburgs, quasi
                                                        Um die Seen herum ist es vergleichsweise hügelig und dicht bewaldet, sodass man nicht immer direkt an die Seen ran kommt. Immer mal wieder kam ich an kleinen, idyllischen Badestellen vorbei.
                                                        Bislang lief es sehr gut, immer zwischen joggen und schnellem Wandern zu wechseln und die Kilometer schmolzen dahin


                                                        Am Langen See entlang

                                                        Ich kam an einer Bahnstrecke vorbei, die aber schon halb zugewuchert aussah.
                                                        Folgt man auf Google Maps der Strecke kommt man zur Draisienenbahn Tiefensee. Keine Ahnung, ob der Abschnitt hier auch noch befahren werden kann...






                                                        Von Bäumen verdeckter See auf den Mittelsee, den zweiten an diesem Tag



                                                        Der nächste ist der Gamensee. Am Nordende liegt ein kleiner Campingplatz, der eine Badestelle hat. Ich folge dem Westufer, an dem immer wieder kleine Badestellen liegen, die unglaublich idyllisch aussehen. Mit einem SUP-Board im Gepäck könnte man sich hier einen richtig schönen Tag auf dem See machen. Herrlich!


                                                        Badestelle am Gamensee




                                                        Blick durch die Bäume

                                                        Kurz nachdem ich die B168 gequert hab, folgt eine längere Waldpassage.






                                                        Teilweise lange, eintönige Geradeausstrecken


                                                        10 km habe ich in knapp 1,5 h geschafft, das läuft doch gut!



                                                        Nachdem ich eine weitere Straße gequert hatte, kam ich an zwei Tümpeln vorbei, einer ist als Kesselsee bezeichnet.



                                                        Hier führt der Weg richtig schön idyllisch durchs Unterholz und man kommt richtig nah an die sumpfigen Ränder des Sees.




                                                        Schmaler Pfad

                                                        Mittlerweile war ich schon etwas geschafft, eine richtige Pause hatte ich noch nicht gemacht.
                                                        Aber erst mal den Fängersee abwandern:





                                                        Hinterm Fängersee liegt die einzige "Siedlung", durch die ich heute kam, Spitzmühle. Besteht aus nicht sonderlich viel. Ein Wanderparkplatz, ein paar (verlassene) Häuser und ein Seminar- oder Ferienzentrum mit Badestelle.



                                                        Kurz nachdem ich wieder auf den Wanderweg am Ostufer des Bötzsees eingebogen bin, entschließe ich mich, die überfällige Pause zu machen. Ein kleiner Zugang zum See lädt zum Baden ein, das Wasser sieht herrlich klar und kalt aus. Außerdem meldet sich mein Füßchen schon wieder.


                                                        Klares, kühles Wasser... Herrlich!



                                                        Der Wanderweg am Bötzsee ist richtig schick, es geht immer ein wenig oberhalb des Ufers entlang, tolle Blicke auf den See, Ruhe... Der Gamengrund und die Seen darin sind wirklich toll, haben mir sehr gut gefallen





                                                        Dann biegt der Weg Richtung Osten ab, das letzte Teilstück nach Strausberg folgt.
                                                        Ab hier wurde es für mich leider nur noch ein langer Hatscher, der nicht wirklich Freude gemacht hat... Es ging quasi schnurgerade geradeaus bis der Weg am Straussee wieder rauskam. Mal breiter, mal enger, eins, zwei Straßen wurden gequert... Aber naja... Man hätte auch abkürzen können, aber irgendwie war ich angefixt, dem Wegverlauf zu folgen. Nun gibt es online unterschiedliche Wegverläufe zu finden, auch einen, der den Hatscher auslässt... Naja, sei es drum









                                                        Der Straussee ist wirlich sehr klar und richtig schön türkis. Geradezu karibisch Ein gut ausgebauter Uferweg führte mich ans Südende. Hier waren zum ersten Mal wirklich andere Leute unterwegs. Laufen, Spazieren und Radfahren kann man hier sehr bequem und idyllisch.




                                                        Brandenburgische Karibik?

                                                        In Strausberg angekommen war ich gut knülle. Die letzten 5 (?) km haben sich doch ganz schön hingezogen und wieder machte mir mein Fuß Probleme. Das Joggen war vielleicht zu viel des Guten, aber sei's drum.... Spaß hats trotzdem gemacht
                                                        Ich lief zum Bahnhof Hegermühle und fuhr mit der S-Bahn wieder nach Hause.



                                                        Nächstes Mal freue ich mich auf eine entspanntere Anreise und eine etwas kürzere Tour nach Rüdersdorf.
                                                        Eigentlich bin ich ganz zuversichtlich, dass sie nicht sooo lange auf sich warten lässt. In der Elternzeit fällt sicher noch der ein oder andere freie halbe Tag ab
                                                        Zuletzt geändert von geige284; 02.08.2020, 15:52.

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                                                        • Pylyr

                                                          Alter Hase
                                                          • 12.08.2007
                                                          • 2705
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                          Schönet Ding...
                                                          Danke fürs Berichten.
                                                          Der Bötzsee ist mir einer der liebsten Seen für nen Tag am See.
                                                          Wenn dir etwas gefällt, analysiere es nicht, sondern tanze dazu.
                                                          Tex Rubinowitz

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                                                          • Pfad-Finder
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                                                            • 18.04.2008
                                                            • 12049
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                            Zitat von Pylyr Beitrag anzeigen
                                                            Schönet Ding...
                                                            Danke fürs Berichten.
                                                            Der Bötzsee ist mir einer der liebsten Seen für nen Tag am See.
                                                            Solange man noch einen freien Platz findet. Wir waren am Samstag offenbar sehr naiv und dachten, dass eine der kleinen Badebuchten am Ostufer so gegen 11:30 noch frei sein müsste. Pustekuchen, alles belegt und es strömten immer noch große Familien vom Parkplatz heran.

                                                            Btw:
                                                            Eigentlich ist es nur noch der 65-Seen-Weg. Der hier im Gamengrund ist futsch:

                                                            Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                                                            • geige284
                                                              Dauerbesucher
                                                              • 11.10.2014
                                                              • 828
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                              Oh nein, ich dachte, die Seen im Gamengrund sind in Berlin nicht bekannt, so leer wie ich es dort bisher vorgefunden hab

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                                                              • Spartaner
                                                                Lebt im Forum
                                                                • 24.01.2011
                                                                • 5056
                                                                • Privat


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                                                                AW: [DE] 66-Seen-Wanderung - Zu den Naturschönheiten rund um Berlin

                                                                Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                                                                Oh nein, ich dachte, die Seen im Gamengrund sind in Berlin nicht bekannt, so leer wie ich es dort bisher vorgefunden hab
                                                                Na, das war doch spätestens seit Himmelfahrt 2020 klar hier.

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