Arnsberg-Amecke-Schliprüthener Mühle-Finnentrop am Rekord-Pfingstwochenende 2014
Relativ kurzfristig beschlossen mein Freund und ich, am Pfingstwochenende wandern zu gehen. Die Planung fand im wesentlichen am Samstag Morgen beim Frühstück statt, denn die vorher gemachten Pläne mussten kurzfristig über den Haufen geworfen werden. Eigentlich sollte es in die Hohe Mark gehen, doch aufgrund der Wetterprognose und der Tatsache, dass meine Wanderschuhe im Großraum Frankfurt, ich jedoch in Dortmund weilten, entschieden wir uns für kühle, schmale Sauerlandpfade und die Möglichkeit, einfach einen Pausen-Badetag einzulegen, oder mit dem Bus wieder heimzukommen.
Es folgen: wenige Tage, viele Wort. Viel Spaß!
Samstag, 07.06.2014
Wir schlummern gemütlich aus, packen unsere sieben (oder auch siebzehn) Sachen in die Rucksäcke und fahren mit dem Auto nach Arnsberg. Wir parken gegenüber EDEKA auf einem kleinen Parkplatz in der Hellefelder Straße, der ist nämlich ausreichend nah am Bahnhof und am Wald.
Bei der obligatorischen Sonnencreme-Runde merken wir, wie warm es tatsächlich schon ist: pfuibäh, großes Kleben und Schmieren, bevor es überhaupt losgeht...

12:30Uhr - Wir laufen entlang der Straße nach Gierskämpen, dort am Schwimmbad vorbei (diese entgeisterten Blicke...) und im Ort den Berg hoch bis wir auf die ersten Markierungen der Arnsberger Aussichtsrunde und des X8 treffen.
Das Eintauchen in den feuchten, schattigen Wald ist eine Wohltat.
Schon kurz nach Verlassen der Ortschaft treffen wir auf die Ehmsen-Hütte und machen die erste Wasser-Pause.

Das folgende Wegstück des X8 und der zusammen verlaufenden Waldroute ist ein Traum: schöner schmaler Wurzelpfad im halbschattigen Wald.
Unterhalb des Gipfel des Flanebergs verlassen wir X8 und Waldroute und steigen nach Stemel ab. Der erste Kyrill-Hang für diese Tour. Pralle Mittagssonne, grober, frischer breiter Schotterweg, wo in der Karte nichtmal ein Fahrweg eingezeichnet ist. Immerhin geht es vorwiegend bergab durch die Steinwüste...
In Stemel lassen wir uns von einer netten Dame zwei der vier Wasserflaschen wieder auffüllen, denn die 4l, die wir tragen reichen ganz sicher nicht.
Entlang des Ostufers des Sorpesees gibt es drei Wegmöglichkeiten: der fein geteerte Radweg am Ufer, ein Fahrweg auf halber Höhe und den X24, der mit der Waldroute zusammen als eine Art Kammweg verläuft und auf etwa einem Kilometer nicht geschottert ist. Da wir meine Füße schonen wollen entscheiden wir uns für den Kammweg. Viel Schotter, ein Anstieg in feinster Kyrill-Schneisen-Sonnen und Mittagsrast an der Schutzhütte "Auf'm Stück".








Kurz vor dem Amecker Damm steigen wir über einen seeehr frischen Schiefer-Schotter-Weg zum Uferweg ab und lassen uns vom Asphalt dünsten.
Auf dem Damm sichten wir den Zeltplatz Nr. 5 und erahnen schon, dass die Nacht nicht allzu ruhig werden kann: etwa 42% (wir haben nachgezählt!) der Ruhrgebiet-Einwohner tummeln sich hier...
Wir checken ein und suchen und ein Plätzchen auf der nächstbesten Zeltwiese. Links von uns ein ruhiges Pärchen, gegenüber ein Zeltlager mit drei Familien und 42 Kindern (wir haben nachgezählt!) und rechts von uns ein Haufen Russen (?) mit 42 Flaschen Wodka (wir haben nachgezählt!).
Als wir von einem erfrischenden Bad im See und einer mindestens genauso erfrischenden kalten Dusche zurück kommen singen die Russinnen (?), die Kinder spielen kreischend Fußball und links von uns spielt man schweigend Brettspiele.
Wir speisen köstlichst zu Abend (Reis mit Zwiebel, Knobi, Paprika, Karotte und äußerst empfehlenswerter Kattus "Arrabiata-Mischung" mit mehr Knoblauch, heheee).
Nach dem Spülen setzen wir uns noch mit Kaltgetränken vor das Sorpe-Stübchen und genießen die Campingplatz-Athmosphäre.
Irgendwann gegen 23Uhr schlüpfen wir in die Schlafsäcke. Ruhig ist es zwar nicht, aber wir schlafen trotzdem ganz annehmbar.
Sonntag, 08.06.2014
6:30Uhr - "DEINE ASSOZIALE ART KOTZT MICH AN!"
Das Gebrüll der Mitzelter holt uns sanft aus unseren Träumen in die Realität zurück. Wir wälzen uns ein bisschen in den Schlafsäcken herum, stehen aber dann doch bald auf um den Tag gaaaaanz gemütlich mit Kaffee und speckigen Rühreiern zu beginnen. Während wir so vor uns hin räumen, kommt unser Zeltnachbar vom kleinen Campingplatzladen zurück und rettet uns quasi den nächsten Morgen: Er habe gehört, dass wir keine Eier mehr haben und überlegten, ob es am Campingplatz frische gäbe. Er hat die letzten 7 mitgenommen und überlässt uns gerne 4 davon. Yeah!

Wir laufen gegen 10Uhr los und merken direkt bei den ersten Schritten: das wird kein Zuckerschlecken, denn bevor wir den Zeltplatz verlassen haben überzieht uns eine glibberige Schicht aus geschmolzener Sonnencreme und Schweiß. Wir laufen durch die Baustelle östlich des kleinen Beckens weiter auf dem X24 am Golfplatz vorbei nach Allendorf. Dort haben wir bereits die erste Wasserflasche geleert und tauschen sie an der Tankstelle gegen zwei kühle ein.
Südlich von Allendorf geht es entlang eines Kreuzweges verschlungen auf und ab durch den Wald und einige Kyrill-Schneisen. An der Schutzhütte am Denstenberg füllen wir Wasser und Salz in Form von Salz-Cashews nach, die große Mittagspause verschieben wir jedoch noch bis zur Hütte an der Waldeshöhe.
Die Kilometer dort hin ziehen sich und immer wieder folgen oder kreuzen wir die Höhenflugroute.








Wir folgen dem Sauerland-Höhenflug weiter bis nach Wildewiese, denn aufgrund geteilter Unaufmerksamkeit verpassen wir den Weg, den wir uns eigentlich rausgesucht haben. Wie bei dieser feuchten Hitze zu erwarten war beginnen sich nun auch die ersten dicken Wolken aufzutürmen...




Nach einiger Zeit treffen wir auf den Weg W2, den wir eigentlich nehmen wollten. Doofer, unnötiger Umweg, denn W2 wäre unbefestigt gewesen und durch den Wald gegangen, während wir über Asphalt trabten.
Über den "Rund um Finnentrop"-Weg kommen wir nach Faulebutter und dann nach Weuspert, wo es vor zehn Jahren wohl mal den Campingplatz gab, auf dem wir übernachten wollten. Sieht eigentlich ganz nett aus...
Wir schaffen es, zwei Dorfbewohner zu interviewen bevor diese vor uns flüchten konnten. Etwas wirklich hilfreiches erfahren wir allerdings nicht.
Auf einem kleinen schattigen Stück Rasen kommen Cashews und Karte erneut zum Einsatz: etwa 3,5km entfernt ist ein weiterer Campingplatz eingezeichnet. Zur Sicherheit ergooglen wir die Telefonnummer und rufen kurz an. Außer dem "Ja." auf meine Frage, ob heute noch Platz für uns ist verstehe ich nur wenige Bruchstücke und beende das Gespräch wenig elegant.




Wir beginnen den Weg über die K29, wildentschlossen den Daumen bei der nächstbesten Gelegenheit rauszuhalten, denn meine Hobbitfüße geben langam den Geist auf und dem Herrn mit den ordentlichen Schuhen an meiner Seite tun die Knie weh. Und außerdem ist Straße doof und langweilig und warm und schwitzig undundund *jammer*.
Wir werden überholt von 4 Motorrädern, einem Roadster und einem Henker-Mini, der uns mit gefühlten 120km passiert. Wir passieren feierndes Volk in einer Gartenhütte: "Eeeey wolldihrBier?!". Und zwei Esel in Kuckuck (ja, Esel SIND erwähnenswert!).
Während wir schon am Campingplatz vorbei laufen falle ich beinahe in die Böschung, weil ich neben die Straße trete. Ups. Zum Glück sind wir gleich da.
Wir werden herzlichst vom Platzwart-Pärchen begrüßt und mit Kaltgetränken versorgt. Man freut sich immer über Wanderer, die seien nett und zufrieden und machten keinen Ärger.
Wir bekommen einen Platz zwischen Weg und Bachufer zugewiesen. Nach dem Zeltaufbau und Kartoffelpü mit Speckpilzen und der Dusche fallen wir müde in die Schlafsäcke.
Das Studium des Busfahrplans gibt uns die Gewissheit, dass wir gut heimkommen, egal wie es Knien und Füßen nach der Nacht geht.
Montag, 09.06.2014
Gegen 7:30Uhr kommt die Sonne über die Bäume und weckt uns. Wir breiten unseren Haufen Geraffel zum Lüften und trocknen auf der Nachbar-Parzelle aus und beginnen den Morgen mit großer Gemütlichkeit.
Meine Füße sind der Meinung, dass noch ein paar Kilometer drin sind, und so beschließen wir in Serkenrode oder Fretter in den TaxiBus nach Finnentrop einzusteigen.
Der Weg versteckt sich zunächst etwas aufgrund des wuchernden Bewuchses, einmal gefunden führt er uns jedoch sanft ansteigend durch den halbschattigen Wald. Zwischen dem Kaßhomberg und dem Kalhenberg passieren wir eine letzte Tannenbaum-Aufzuchtstation und entscheiden uns, schon das 12:25Uhr Anruf-Taxi nach Finnentrop zu nehmen.



Die letzten Meter durch die Schwüle bestätigen, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. In der Ortsmitte werden wir etwas überpünktlich abgeholt. Der Taxifahrer fährt unangeschnallt, mit der Brille im Haar und schneidet sämtliche Kurven. Örks.
Wir kommen denoch ohne Zwischenfälle in Finnentrop an.
Die Rückfahrt nach Arnsberg über Hagen zieht sich ziemlich. Zum Glück sorgt der Ticketautomat für einige Unterhaltung während den ersten 10 Minuten unserer Fahrt.
Arnsberg angekommen schlägt uns die schwüle Hitze wie ein Schlag ins Gesicht und die fetten Wolken lassen nichts gutes erahnen.
Wir quälen uns die letzten Meter bis zum Auto durch den Ort.
Eis, Burger, Waschmaschine, Bett.
Ein Fazit?
Das Wochenende war super! Das Sauerland ist hübsch, aber Kyrill hat uns den erhofften kühlen Wald doch recht oft stibitz. Kann aber das Sauerland ja nichts für.
Talsperren-Camping an verlängertem Wochenende ist keine gute Idee.
Es muss nicht immer nur ein spezieller Fernwanderweg sein.
Wanderschuhe sind schon eine feine Erfindung.
Fragen? Anregungen? Nur her damit!
Liebe Grüße
Lara
(Fotos alle von dem großen mit den ordentlichen Schuhen.)
Relativ kurzfristig beschlossen mein Freund und ich, am Pfingstwochenende wandern zu gehen. Die Planung fand im wesentlichen am Samstag Morgen beim Frühstück statt, denn die vorher gemachten Pläne mussten kurzfristig über den Haufen geworfen werden. Eigentlich sollte es in die Hohe Mark gehen, doch aufgrund der Wetterprognose und der Tatsache, dass meine Wanderschuhe im Großraum Frankfurt, ich jedoch in Dortmund weilten, entschieden wir uns für kühle, schmale Sauerlandpfade und die Möglichkeit, einfach einen Pausen-Badetag einzulegen, oder mit dem Bus wieder heimzukommen.
Es folgen: wenige Tage, viele Wort. Viel Spaß!
Samstag, 07.06.2014
Wir schlummern gemütlich aus, packen unsere sieben (oder auch siebzehn) Sachen in die Rucksäcke und fahren mit dem Auto nach Arnsberg. Wir parken gegenüber EDEKA auf einem kleinen Parkplatz in der Hellefelder Straße, der ist nämlich ausreichend nah am Bahnhof und am Wald.
Bei der obligatorischen Sonnencreme-Runde merken wir, wie warm es tatsächlich schon ist: pfuibäh, großes Kleben und Schmieren, bevor es überhaupt losgeht...
12:30Uhr - Wir laufen entlang der Straße nach Gierskämpen, dort am Schwimmbad vorbei (diese entgeisterten Blicke...) und im Ort den Berg hoch bis wir auf die ersten Markierungen der Arnsberger Aussichtsrunde und des X8 treffen.
Das Eintauchen in den feuchten, schattigen Wald ist eine Wohltat.
Schon kurz nach Verlassen der Ortschaft treffen wir auf die Ehmsen-Hütte und machen die erste Wasser-Pause.
Das folgende Wegstück des X8 und der zusammen verlaufenden Waldroute ist ein Traum: schöner schmaler Wurzelpfad im halbschattigen Wald.
Unterhalb des Gipfel des Flanebergs verlassen wir X8 und Waldroute und steigen nach Stemel ab. Der erste Kyrill-Hang für diese Tour. Pralle Mittagssonne, grober, frischer breiter Schotterweg, wo in der Karte nichtmal ein Fahrweg eingezeichnet ist. Immerhin geht es vorwiegend bergab durch die Steinwüste...
In Stemel lassen wir uns von einer netten Dame zwei der vier Wasserflaschen wieder auffüllen, denn die 4l, die wir tragen reichen ganz sicher nicht.
Entlang des Ostufers des Sorpesees gibt es drei Wegmöglichkeiten: der fein geteerte Radweg am Ufer, ein Fahrweg auf halber Höhe und den X24, der mit der Waldroute zusammen als eine Art Kammweg verläuft und auf etwa einem Kilometer nicht geschottert ist. Da wir meine Füße schonen wollen entscheiden wir uns für den Kammweg. Viel Schotter, ein Anstieg in feinster Kyrill-Schneisen-Sonnen und Mittagsrast an der Schutzhütte "Auf'm Stück".
Kurz vor dem Amecker Damm steigen wir über einen seeehr frischen Schiefer-Schotter-Weg zum Uferweg ab und lassen uns vom Asphalt dünsten.
Auf dem Damm sichten wir den Zeltplatz Nr. 5 und erahnen schon, dass die Nacht nicht allzu ruhig werden kann: etwa 42% (wir haben nachgezählt!) der Ruhrgebiet-Einwohner tummeln sich hier...
Wir checken ein und suchen und ein Plätzchen auf der nächstbesten Zeltwiese. Links von uns ein ruhiges Pärchen, gegenüber ein Zeltlager mit drei Familien und 42 Kindern (wir haben nachgezählt!) und rechts von uns ein Haufen Russen (?) mit 42 Flaschen Wodka (wir haben nachgezählt!).
Als wir von einem erfrischenden Bad im See und einer mindestens genauso erfrischenden kalten Dusche zurück kommen singen die Russinnen (?), die Kinder spielen kreischend Fußball und links von uns spielt man schweigend Brettspiele.
Wir speisen köstlichst zu Abend (Reis mit Zwiebel, Knobi, Paprika, Karotte und äußerst empfehlenswerter Kattus "Arrabiata-Mischung" mit mehr Knoblauch, heheee).
Nach dem Spülen setzen wir uns noch mit Kaltgetränken vor das Sorpe-Stübchen und genießen die Campingplatz-Athmosphäre.
Irgendwann gegen 23Uhr schlüpfen wir in die Schlafsäcke. Ruhig ist es zwar nicht, aber wir schlafen trotzdem ganz annehmbar.
Sonntag, 08.06.2014
6:30Uhr - "DEINE ASSOZIALE ART KOTZT MICH AN!"
Das Gebrüll der Mitzelter holt uns sanft aus unseren Träumen in die Realität zurück. Wir wälzen uns ein bisschen in den Schlafsäcken herum, stehen aber dann doch bald auf um den Tag gaaaaanz gemütlich mit Kaffee und speckigen Rühreiern zu beginnen. Während wir so vor uns hin räumen, kommt unser Zeltnachbar vom kleinen Campingplatzladen zurück und rettet uns quasi den nächsten Morgen: Er habe gehört, dass wir keine Eier mehr haben und überlegten, ob es am Campingplatz frische gäbe. Er hat die letzten 7 mitgenommen und überlässt uns gerne 4 davon. Yeah!
Wir laufen gegen 10Uhr los und merken direkt bei den ersten Schritten: das wird kein Zuckerschlecken, denn bevor wir den Zeltplatz verlassen haben überzieht uns eine glibberige Schicht aus geschmolzener Sonnencreme und Schweiß. Wir laufen durch die Baustelle östlich des kleinen Beckens weiter auf dem X24 am Golfplatz vorbei nach Allendorf. Dort haben wir bereits die erste Wasserflasche geleert und tauschen sie an der Tankstelle gegen zwei kühle ein.
Südlich von Allendorf geht es entlang eines Kreuzweges verschlungen auf und ab durch den Wald und einige Kyrill-Schneisen. An der Schutzhütte am Denstenberg füllen wir Wasser und Salz in Form von Salz-Cashews nach, die große Mittagspause verschieben wir jedoch noch bis zur Hütte an der Waldeshöhe.
Die Kilometer dort hin ziehen sich und immer wieder folgen oder kreuzen wir die Höhenflugroute.
Wir folgen dem Sauerland-Höhenflug weiter bis nach Wildewiese, denn aufgrund geteilter Unaufmerksamkeit verpassen wir den Weg, den wir uns eigentlich rausgesucht haben. Wie bei dieser feuchten Hitze zu erwarten war beginnen sich nun auch die ersten dicken Wolken aufzutürmen...
Nach einiger Zeit treffen wir auf den Weg W2, den wir eigentlich nehmen wollten. Doofer, unnötiger Umweg, denn W2 wäre unbefestigt gewesen und durch den Wald gegangen, während wir über Asphalt trabten.
Über den "Rund um Finnentrop"-Weg kommen wir nach Faulebutter und dann nach Weuspert, wo es vor zehn Jahren wohl mal den Campingplatz gab, auf dem wir übernachten wollten. Sieht eigentlich ganz nett aus...
Wir schaffen es, zwei Dorfbewohner zu interviewen bevor diese vor uns flüchten konnten. Etwas wirklich hilfreiches erfahren wir allerdings nicht.
Auf einem kleinen schattigen Stück Rasen kommen Cashews und Karte erneut zum Einsatz: etwa 3,5km entfernt ist ein weiterer Campingplatz eingezeichnet. Zur Sicherheit ergooglen wir die Telefonnummer und rufen kurz an. Außer dem "Ja." auf meine Frage, ob heute noch Platz für uns ist verstehe ich nur wenige Bruchstücke und beende das Gespräch wenig elegant.
Wir beginnen den Weg über die K29, wildentschlossen den Daumen bei der nächstbesten Gelegenheit rauszuhalten, denn meine Hobbitfüße geben langam den Geist auf und dem Herrn mit den ordentlichen Schuhen an meiner Seite tun die Knie weh. Und außerdem ist Straße doof und langweilig und warm und schwitzig undundund *jammer*.
Wir werden überholt von 4 Motorrädern, einem Roadster und einem Henker-Mini, der uns mit gefühlten 120km passiert. Wir passieren feierndes Volk in einer Gartenhütte: "Eeeey wolldihrBier?!". Und zwei Esel in Kuckuck (ja, Esel SIND erwähnenswert!).
Während wir schon am Campingplatz vorbei laufen falle ich beinahe in die Böschung, weil ich neben die Straße trete. Ups. Zum Glück sind wir gleich da.
Wir werden herzlichst vom Platzwart-Pärchen begrüßt und mit Kaltgetränken versorgt. Man freut sich immer über Wanderer, die seien nett und zufrieden und machten keinen Ärger.
Wir bekommen einen Platz zwischen Weg und Bachufer zugewiesen. Nach dem Zeltaufbau und Kartoffelpü mit Speckpilzen und der Dusche fallen wir müde in die Schlafsäcke.
Das Studium des Busfahrplans gibt uns die Gewissheit, dass wir gut heimkommen, egal wie es Knien und Füßen nach der Nacht geht.
Montag, 09.06.2014
Gegen 7:30Uhr kommt die Sonne über die Bäume und weckt uns. Wir breiten unseren Haufen Geraffel zum Lüften und trocknen auf der Nachbar-Parzelle aus und beginnen den Morgen mit großer Gemütlichkeit.
Meine Füße sind der Meinung, dass noch ein paar Kilometer drin sind, und so beschließen wir in Serkenrode oder Fretter in den TaxiBus nach Finnentrop einzusteigen.
Der Weg versteckt sich zunächst etwas aufgrund des wuchernden Bewuchses, einmal gefunden führt er uns jedoch sanft ansteigend durch den halbschattigen Wald. Zwischen dem Kaßhomberg und dem Kalhenberg passieren wir eine letzte Tannenbaum-Aufzuchtstation und entscheiden uns, schon das 12:25Uhr Anruf-Taxi nach Finnentrop zu nehmen.
Die letzten Meter durch die Schwüle bestätigen, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. In der Ortsmitte werden wir etwas überpünktlich abgeholt. Der Taxifahrer fährt unangeschnallt, mit der Brille im Haar und schneidet sämtliche Kurven. Örks.

Die Rückfahrt nach Arnsberg über Hagen zieht sich ziemlich. Zum Glück sorgt der Ticketautomat für einige Unterhaltung während den ersten 10 Minuten unserer Fahrt.

Arnsberg angekommen schlägt uns die schwüle Hitze wie ein Schlag ins Gesicht und die fetten Wolken lassen nichts gutes erahnen.
Wir quälen uns die letzten Meter bis zum Auto durch den Ort.
Eis, Burger, Waschmaschine, Bett.
Ein Fazit?
Das Wochenende war super! Das Sauerland ist hübsch, aber Kyrill hat uns den erhofften kühlen Wald doch recht oft stibitz. Kann aber das Sauerland ja nichts für.
Talsperren-Camping an verlängertem Wochenende ist keine gute Idee.

Es muss nicht immer nur ein spezieller Fernwanderweg sein.
Wanderschuhe sind schon eine feine Erfindung.
Fragen? Anregungen? Nur her damit!
Liebe Grüße
Lara
(Fotos alle von dem großen mit den ordentlichen Schuhen.)
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