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    • 14.11.2009
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    • Privat


    [DE] Hörnerguppe Allgäu Schneeschuhtour

    Tourentyp Wintertour
    Breitengrad 47.539382857
    Längengrad 10.166557312
    Land: DE
    Reisezeit: Dez/Jan 2008/2009
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Tourenbericht Hörnergruppe 2008/09


    Zwischen den Jahren 2008 und 2009 sind wir in der Hörnergruppe der Allgäuer Alpen unterwegs gewesen. In einem ausführlichen Bericht haben wir unsere Erfahrungen und Tipps zusammengefasst.


    1. Tag


    Unsere Tour begann in Sonthofen im Allgäu. Von dort aus liefen wir über verschneite Felder nach Ofterschwang, wo die eigentliche Tour starten sollte. Zuvor stärkten wir uns noch schnell beim lokalen Schlemmerwirt bei herrlichstem Wetter. Der Schlemmerwirt spielte noch einige Berghits auf dem Alphorn für uns und die anderen Gäste, anschließend zogen wir los. Zunächst liefen wir den Wanderweg neben der Seilbahn entlang und dann ging es rein in die neuen Schneeschuhe - quer Feld ein schlugen wir uns den Berg hoch zu unserm ersten Nachtlager. Wir schliefen etwa 200m unterhalb des Ofterschwanger Horns.

    Sepzielle Tipps für diese Etappe:

    Das Geld für die Seilbahn kann man sich sparen und direkt mit der Hörnertour aus dem Tal beginnen. Man kann dem Wanderweg auch direkt bis zur Ofterschwanger Weltcup-Hütte folgen. Von da aus führen gespurte Schneeschuh-Wege zum Ofterschwanger Horn. Die Wege sind allerdings so gut gespurt, das Schneeschuhe schon fast überflüssig sind. Daher haben wir uns für die wild-style Variante entschieden – abseits der gespurten Wege. Diese Variante macht deutlich mehr Spaß und man trifft unterwegs weniger Menschen. Für diese Möglichkeit sollte man sich allerdings nur entscheiden wenn keine Lawinengefahr besteht und das Wetter Abstecher zulässt!


    2. Tag


    Gleich nach dem Frühstück ging es auf das Ofterschwanger Horn (1406m). Durch tiefen Schnee kämpften wir uns zurück auf den gespurten Schneeschuhweg und erreichten dann den Gipfel mühelos. Vom ersten Horn aus verließen wir für den Rest unserer Tour weitestgehend die gespurten Wege und gingen direkt auf die einzelnen Gipfel der verschiedenen Hörner. Nach dem Ofterschwanger Horn ging es auf das Sigiswanger Horn (1527m), welches wir zur Mittagszeit erreichten. Da das Sigiswanger Horn noch unterhalb der Baumgrenze ist stehen Nadelbäume auf dem Gipfel und die Aussicht ist beschränkt. Am späteren Nachmittag erreichten wir dann das Rangiswanger Horn (1616m), welches sogar ein Gipfelkreuz besitzt und von dem man einen hervorragenden Ausblick hat.


    Spezielle Tipps für diese Etappe:


    Das Ofterschwanger Horn stellt keine Probleme dar. Das Sigiswanger und Rangiswanger Horn könnten jedoch zu den lawinengefährdeten Gebieten gehören. Während unseres Aufstieges war alles sicher. Im Falle von Lawinengefahr sollte man allerdings Abstand davon nehmen, diese beiden Hörner zu besteigen, die Hänge schienen doch stellenweise sehr steil. Wenn man sich unsicher ist, sollte man Einheimische befragen, die sind meist sehr gut informiert. Häufig trifft man auch den ein oder anderen Tages-Skitourengeher aus der Region, der sich auskennt.


    3. Tag


    Am morgen des dritten Tages gingen wir nach einem ausgedehnten Frühstück vom Rangiswanger Horn über den Weiherkopf (1665m) zum Bolsterlanger Horn (1568m). Dort befindet sich eine riesige Hütte, die vor allem von Sessellift-Touristen frequentiert wird, die dort in Liegestühlen in der Sonne schmoren. Nach einem kurzen Aufenthalt folgten wir der Schneeschuhroute zum Berghaus Schwaben (1500m). Auf diesem Teil des Weges sind extrem viele Touristen anzutreffen, die auf dem platt gewalzten Pfad vom Bolsterlanger Horn zum Berghaus Schwaben und wieder zurück unterwegs sind. Erst am Berghaus Schwaben kann man den Pfad wieder verlassen und einer E5-Variante eine Weile über den Kamm zum Riedberger Horn (1787m) folgen. Die hereinbrechende Dunkelheit ließ jedoch an diesem Tag keinen Aufstieg zum Riedberger Horn mehr zu.

    In der Nacht kam noch schlechtes Wetter auf, sodass wir zum Jahreswechsel leider nur ein bis zwei Raketen aus dem Tal sehen konnten und wir auch nach wenigen Minuten wieder in unseren Zelten verschwanden.


    Spezielle Tipps für diese Etappe:


    Der Sonnenaufgang am Rangiswanger Horn ist sensationell. Es dauert eine ganze Weile bis die ersten Skitourengeher oder Schneeschuhwanderer den Gipfel erreichen, sodass man einige Stunden die überwältigende Kulisse ganz für sich allein in Ruhe genießen kann. Ab dem Weiherkopf bis zum Berghaus Schwaben sind jedoch sehr viele Touristen unterwegs, was ziemlich nervig werden kann, insbesondere wenn man mit großen Rucksäcken unterwegs ist und man von irgendwelchen Leuten irgendwelche Bundeswehr Geschichten hört oder überflüssige Ratschläge bekommt.


    4.Tag


    Am morgen des vierten Tages ging es dann zum Riedberger Horn hoch, von wo man eine herrliche Aussicht genießen kann. Unsere Tour endete mit diesem schönen Ausblick – anschließend stand lediglich noch der Abstieg zur Grasgehrenalpe (1447m) auf dem Programm. Dort gönnten wir uns eine deftige Hüttenmahlzeit und fuhren am Nachmittag mit dem Bus nach Oberstdorf. In Oberstdorf genehmigten wir uns eine Nacht auf dem Zeltplatz, um dann am kommenden Tag wieder zurück in die Heimat zu fahren.


    Spezielle Tipps für diese Etappe:

    Die Hütte an der Grasgehrenalpe ist ziemlich touristisch geprägt. Direkt an der Hütte gibt es mehrere Lifte und Skipisten, Après-Ski-Partys und das entsprechende Publikum sind an der Tagesordnung. Der Zeltplatz in Oberstdorf ist ganzjährig geöffnet und sehr gut besucht (vor allem von riesigen Caravans). Wenn man in einer größeren Gruppe unterwegs ist, sollte man vorher über eine Reservierung nachdenken. Unsere zwei kleinen Ein-Personen-Zelte standen auf dem Kinderspielplatz und Platz für ein drittes Zelt wäre wohl eher nicht vorhanden gewesen.



    Bilder gibt auf der Homepage die in meiner Signatur steht.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 21:16. Grund: Reisecharakter eingestellt
    "Wenn man sich an die Regeln hält, dann ist der Berg euer Freund" Wildbach-Toni

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