• Atze1407
    Fuchs
    • 02.07.2009
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    [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 50.884478519
    Längengrad 12.103927612
    Land: DE
    Reisezeit: September / August 2009
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Um es vorweg zu nehmen, dies ist kein Reisebericht im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Erfahrungsbericht eines Anfängers. (warum bei mir Erfahren steht, wissen wohl nur die Götter) Auch werdet ihr vergeblich auf Fotos warten, denn ich bin mit solchen Dingen einfach überfordert. Was aber nicht heißt dass ihr keine sehen werdet, nur eben nicht hier, sondern auf der Fotoseite des Forums. Ich hoffe auf Nachsicht und dass man mir verzeiht.

    Mein kleiner Traum ist seit sehr langer Zeit, um nicht zu sagen seit Jahren, den Pilgerweg nach Santiago de Compostella zu gehen. Leider findet man jedoch immer wieder irgend welche Gründe um bestimmte Dinge hinaus zu schieben. Jetzt ist jedoch die Zeit gekommen um meinen Traum wahr werden zu lassen, und mit den Vorbereitungen zu beginnen. Dazu sollten auch so kleine Touren dienen, wie mal kurz von Zittau nach Prag zu laufen, oder die Via Regia von Görlitz nach Vacha zu gehen. (ca.460 Km )
    Rund 3500 Km von Zittau aus nach Santiago de Compostella sind schießlich keine Kleinigkeit, denn Pilgern heißt für mich, der Weg beginnt vor der Haustür und nicht unbedingt da, wo Jakobsweg drauf steht.
    Das wichtigste Stück neben der normalen Ausrüstung, ist der Pilgerpass.
    Ohne den geht nichts, wenn schon denn schon. Also im Internet schauen, und mal sehen ob ich da was finde. Bingo,- Jakobusgesellschaft Aachen.
    Die PDF Seite mit dem Antrag runter geladen und in Ruhe erst einmal lesen.
    Was ist daaas, da wird doch tatsächlich nach einen Bürgen,bzw. Empfehlung gefragt. Unglaublich! Also anrufen und nachfragen. In der Tat, man erwartet eine Empfehlung. Erst nach freundlichem lange hin und her, und auf meinen Hinweis, dass ich doch die " Leidenstour" mache, um all meine Sünden vor Gott los zu werden, denn dafür ist ja pilgern gedacht, lenkte die Dame am Telefon endlich ein und versprach mir, den ersehnten Pilgerpass zu schicken.
    Zwei Tage später war das Stück dann da. ........ Pause
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 14:46. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
    Abraham Lincoln

  • Harry
    Meister-Hobonaut

    Lebt im Forum
    • 10.11.2003
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    #2
    AW: Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

    Ah schön auch von diesem Weg zu hören.

    Bilder einfügen geht ganz einfach da du dir ja schon die Mühe gemacht hast diese hochzuladen.
    Einfach die Links hier einfügen und fertig.
    z.B.
    http://fotos.outdoorseiten.net/data/...569_edited.JPG

    Gruß Harry.
    Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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    • Atze1407
      Fuchs
      • 02.07.2009
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      #3
      AW: Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

      Danke Dir, werde mich doch nochmal damit auseinander setzen.

      Gruss Atze
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      Abraham Lincoln

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      • Atze1407
        Fuchs
        • 02.07.2009
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        #4
        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

        So, die Sache mit dem Pilgerpass wäre damit erledigt. Jetzt heißt es sich um die Ausrüstung zu kümmern. Da wäre zunächst einmal der Rucksack.
        Also zum nächsten Sportladen, und sich beraten lassen. Ich habe mich vorher schon mal ein wenig "Schlau" gemacht. Somit wuste ich was ich haben wollte.
        Der Verkäufer ließ sich auch darauf ein, mir das gute Stück für ein paar Tage mit nach Hause zu geben, damit ich ihn in aller Ruhe testen konnte.
        Nach einer Woche des probierens und Probetragen stand der Entschluss fest, dass ist er, der Deuter 55+10 ACT. Er passt wie für mich gemacht.
        Nur der Preis, da muss doch noch was zu machen sein.
        War es auch, der Verkäufer ließ mit sich reden, und gab mir einen Nachlass von sage und schreibe, 40 Euro! Na bitte, geht doch.
        Als nächstes sollten ein paar Wanderschuhe her. Ich besitze zwar ein Paar vom Zoll, diese erschienen mir jedoch zu schwer. Für meine " Testtour" wollte ich was leichtes, und auch nicht soviel Geld ausgeben. Denn weiss ich, wenn ich von Vacha zurück bin, ob ich nicht die Nase voll habe und die ganze Sache hin werfe, ne ne. Mal schauen was Deichmann so hat, und die haben. Schuhe ohne ende. Ich brauchte auch gar nicht lange suchen, bis ich die passenden gefunden habe. Preis 49,99 Euro!

        Ja liebe Wanderfreunde, ich weiss jetzt stehen einigen von euch die Haare zu Berge. Aber die Schuhe sahen so Toll aus, das ich enfach nicht wiederstehen konnte. Und was die auch alles konnten, bzw. hatten. Von Gore-Tex bis Wasserdicht, unglaublich auch die vielen kleinen Schilder,die die Schuhe in den allerhöchsten Tönen lobten. Gekauft. Wie sich später noch erweisen sollte, sind sie tatsächlich Wasserdicht. Auch so liefen sie sich sehr gut.
        Mein Gedanke bei dem Kauf war, wenn die Schuhe nichts taugen dann bringe ich sie eben zurück. Bei rund drei Wochen dürfte dass ja kein Problem sein.
        Ausserdem wissen die Leute ja nicht, das ich damit 460 Km gelaufen bin.

        Schlafsack und Zelt besaß ich schon, damit war ich komplett, bis auf ein paar Kleinigkeiten ausgerüstet.
        Ich bestellte mir noch den Ökumenischen Pilgerführer Görlitz - Vacha, der dann nach zwei Tagen kam. Ein sehr schön gestalltetes Buch, mit Hand gezeichneten Karten.

        Vacha ich komme ! .......
        Zuletzt geändert von Atze1407; 09.12.2009, 07:26.
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        • November
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          Liebt das Forum
          • 17.11.2006
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          #5
          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

          Na endlich! Darauf habe ich ja nun schon lange genug gewartet. Wie nicht anders erwartet, hast du bisher prima geschrieben.

          So und nun genug des Lobs, nun kommt die Meckerei: Kannst du bitte die Texte noch besser formatieren? Es liest sich nicht so besonders gut, wenn mitten im Satz ein neuer Absatz beginnt. Und das mit den Photos kriegst du auch noch hin!
          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          • Atze1407
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            • 02.07.2009
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            #6
            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

            Ja ja , ich werde mich bemühen. Trotzdem danke.
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            Abraham Lincoln

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            • Atze1407
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              • 02.07.2009
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              #7
              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

              Sonnabend den 06.09.09

              In aller Frühe fährt mich ein Freund zum Bahnhof. Er hält mich ein klein wenig für Verrückt, nach dem Motto wie kann jemand freiwillig über 400 Km laufen.Für ihm unvorstellbar. Nach 45 Minuten Bahnfahrt erreiche ich Görlitz, auf gehts. Halt da war doch noch was, richtig, ich brauche ja noch einen Stempel für meinen Pilgerpass. Der muss sein, als Nachweis dass ich die Tour auch hier beginne. Da es noch nicht 10 Uhr ist, haben die Kirche geschlossen. Macht nichts, mal sehen ob die Touristeninformation geöffnet hat. Hat sie. Ich habe dem netten Herrn hinter der Theeke kurz mein Anliegen erklärt und schon bekam ich meinen Stempel.Zum Abschied wünschte er mir noch einen guten Weg. Jetzt aber los, ich verließ die Stadt so schnell ich konnte, ich wollte endlich raus den Weg und die Natur geniessen. So richtig klappte es aber nicht. Es fing an zu regnen, ist kein Problem denke ich, hast ja ne Regenjacke dabei. Rucksack runter,die Jacke anziehen und weiter. Keine 5 Minuten später hörte es auf zu regnen. Kurz hinter der Stadt unter einer Autobahnbrücke machte ich noch mal einen Stop, um meine Stöcke raus zu holen. Keine Leki, sondern welche von NKD für 7,00 Euro erworben, sogar mit Federung! An den Spitzen habe ich Gummifüsse, denn das klick klack kann sehr belastend sein. Gerade als ich fertig war, kam auch schon das klick klack in Form von einem Pärchen daher. Sie aus DE und Er aus Irland. Sie wollten auch den Pilgerweg bis nach Vacha laufen. Wir sind gerade dabei uns bekannt zu machen, als schon wieder das klick klack ertönte. Eine Dame im gehobenen Alter gesellte sich zu uns. Nach dem wer bist du und wo kommst du her, machten wir uns zu viert auf dem Weg. Sollte gar nicht lange dauern, da war ich wieder allein. Die Drei legten so ein Tempo an den Tag dass ich nur noch die "Rücklichter" sah. Ich habe sie auch nicht wieder getroffen. Der Weg führt auf einer Landstrasse Richtung Königshainer Berge, umsäumt von Feldern die bereits abgeerntet sind.Es fing wieder an zu regnen, und diesmal kräftig, weil dass noch nicht ausreichte wehte zudem noch ein derart starker Wind, dass ich dachte ich würde jeden Moment abheben. Dass es nicht geschah verdanke ich wohl dem schweren Rucksack und den Stöcken.
              Mein Gott, das Tagesziel liegt noch in weiter Ferne und so richtig aus der Rille bin ich auch noch nicht gekommen. Nach einer weiteren Stunde erreichte ich endlich die Königshainer Berge. Am Waldrand befindet sich ein Hochstand, der zu einer Rast förmlich einlädt. Oben ist er mit einer schönen Kanzel versehen, so dass ich im trockenen sitzen kann. Trinken, essen und dann,- ein schönes kleines Nickerchen, aus dem fast zwei Stunden geworden sind.Erschreckt fahre ich hoch, jetzt wird es aber Zeit dass ich weiter komme.
              Schnell alles eingepackt, den Rucksack übergestülpt und runter. Wie bin ich bloß hier Hoch gekommen ? Schön aufpassen dass ich nicht hängen bleibe und vielleicht noch runter falle, fehlte noch. Weiter gehts durch die K.-Berge, das kleinste Mittelgbirge in Deutschland. Die höchste Erhebung ist mit 393 Metern der Hochstein. Hier befindet sich eine Gastätte in der ich noch einmal eine kurze Kaffeepause machen möchte. Beim Kaffee telefoniere ich mit der Unterkunft in Arndsdorf und frage nach einem freien Bett. Alles frei,ist die Antwort. Nach einer Stunde habe ich Arnsdorf erreicht. Den Weg zum Landkino finde ich dank meines Pilgerführers sehr schnell. Noch einmal mit der Herbergsmutter telefoniert, und keine fünf Minuten später ist sie da.
              Schnell zeigte sie mir die Unterkunft, kassierte 5 Euro und eben so schnell war sie auch wieder weg. Sie erwähnte dass da noch jemand kommen werde, aber wann wisse sie nicht. Derweil suchte ich mir mein Bett und packte eine Sachen aus.Es dauerte nicht lange, da kam dann auch der Angekündigte. Ein junger Student aus Pasewalk. Nachdem wir uns bekannt gemacht haben, erkundeten wir unsere Unterkunft. Wow, eine Kneipe für uns ganz allein. Ehrlich, wir hätten uns hier total besaufen können. Angefangen vom Bier über Wein bis hin zu den Harten Sachen war alles vorhanden einschließlich Essen. Wir haben es aber bei einem Bier belassen. Das ganze unter dem Aspekt Kasse des Vertrauens. Ein Schelm wer jetzt böses denkt.
              Am frühen Morgen haben sich unsere Wege getrennt, denn er musste noch warten bis die Herbergrmutter erschien um zu bezahlen.
              So machte ich mich wieder allein auf dem Weg Richtung Weißenberg......
              Zuletzt geändert von Atze1407; 15.12.2009, 08:47.
              Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
              Abraham Lincoln

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              • Atze1407
                Fuchs
                • 02.07.2009
                • 2425
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                #8
                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                Sieht ja doch ein wenig besser aus, wenn ein paar Fotos zu sehen sind. Auch musste ich feststellen dass ich mit der Problematik von Bildern einstellen nicht allein bin.



                Ich hatte richtige Lust meine Schuhe auszuziehen und durchs Wasser zu gehen.




                Morgenstimmung, im Hintergrund die Königshainer Berge

                Weißenberg lst noch gut 12 Km entfernt und sollte mein heutiges Tagesziel sein. Ich hatte mir vorgenommen nicht mehr als 15 bis 20 Km zu laufen, ich wollte ja unterwegs in aller Ruhe die herrliche Landschaft geniessen. Im Pilgerführer sind zwar Tagesziele in Etappen vorgegeben, die waren mir aber suspekt. Ich merkte auch mittlerweile meinen Rucksack zu spüren und die Füsse meldeten sich auch an. Am frühen Nachmittag war ich dann in Weißenberg. Ein kleines Städtchen dass schnell durchschritten werden kann. Ich meldete mich telefonisch bei der Unterkunft an und hatte Glück, es war ein Zimmer frei.Fünf Minuten später stand ich vor dem Haus. Die Aufnahme war sehr freundlich. Frau Kastner, so heißt die liebe Gastgeberin zeigte mir das Zimmer in dem ich die Nacht verbringen durfte.Es war gut Eingerichtet und man fühlte wohl. Sie und ihr Mann haben mich zum Abendbrot eingeladen was ich auch dankbar annahm. Der Abendbrottisch war reichlich gedeckt und ich bekam kräftig Hunger, denkste so einfach sich an den Tisch setzen wie gewohnt und anfangen zu essen nein nein Jürgen, wir wollen doch vor dem essen erst einmal ein Dankesgebet zum lieben Herrgott schicken und dann kannst du zu essen anfangen. Ich muss sagen für mich Gottlosen eine völlig neue Erfahrung,also die Hände zum Gebet gefaltet und still vor sich hin nachgesprochen, Amen. Um so besser schmeckte das Abendbrot. Nachdem aufstehen am anderen Morgen merkte ich dass ich mir doch eine Blase unter dem großen Zeh zugezogen habe. Zum Glück hatte ich mir Blasenpflaster gekauft, der nun zum Einsatz kommen konnte. Nachdem ich meine Füsse versorgt hatte, rief die Gastgeberin auch schon zum Frühstück. Dieses mal faltete ich vorher sorgsam meine Hände zum Gebet und wartete bis der Hausherr mit dem Gebet anfing. Nachdem üppigen Frühstück und der Verabschiedung mit einem guten Weg wünschen schulterte ich meinen Rücksack und ging meines Weges dahin.
                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                Abraham Lincoln

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                • Werner Hohn
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                  • 05.08.2005
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                  #9
                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                  Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
                  Sieht ja doch ein wenig besser aus, wenn ein paar Fotos zu sehen sind. Auch musste ich feststellen dass ich mit der Problematik von Bildern einstellen nicht allein bin.
                  Da befindest du dich in illustrer Gesellschaft, und wenn du nachträglich einige Fotos in die ersten Beiträge einbinden willst, geht das über "editieren" immer noch.

                  Werner
                  .

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                  • Atze1407
                    Fuchs
                    • 02.07.2009
                    • 2425
                    • Privat


                    #10
                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                    Danke Werner für den Hinweis,
                    aber kann ruhig jeder sehen was ich doch für ein" Stümper" bin. Mir stehen jetzt noch die Schweissperlen auf der Stirn.

                    Gruss Jürgen
                    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                    Abraham Lincoln

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                    • Fjaellraev
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                      • 21.12.2003
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                      #11
                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                      Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
                      ...aber kann ruhig jeder sehen was ich doch für ein" Stümper" bin.
                      Nein das bist du definitiv nicht mehr, du warst es vielleicht (!) mal, aber jetzt weisst du ja schon so ungefähr wie es geht.
                      Und bei den Bildern ist der Begriff Stümper definitiv nicht angebracht

                      Gruss
                      Henning
                      Es gibt kein schlechtes Wetter,
                      nur unpassende Kleidung.

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                      • Atze1407
                        Fuchs
                        • 02.07.2009
                        • 2425
                        • Privat


                        #12
                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha


                        Einsam sind die Wege durch Wiesen und Felder.

                        Frisch gestärkt geht es nun über Wurschen und Kubschütz nach Bautzen. Die Hauptstadt der Sorben nennt sie sich, man merkt es auch daran dass alle Schilder zweisprachig sind.Mein nächster Gang führt mich ins Pfarramt um mich nach einer Unterkunft zu erkundigen. Die Mitarbeiterin telefonierte ein paar Adressen ab,es schien wie verhext zu sein denn überall waren die Betten belegt. Schließlich fand sie aber dann doch noch jemanden,der nicht im Pilgerführer stand. Die Dame gab mir die Adresse und keine Fünf Minuten später stand ich bei Werner vor der Tür. Werner war Mitvierziger und lebt mit seiner Tochter allein. Die Nacht durfte ich in ihr Bett schlafen, denn sie ist ein paar Tage nicht da.

                        Am nächsten Tag geht es weiter nach Crostwitz. Diesmal ist der Weg sehr unangenehm, da es fast ausschließlich nur über Landstraßen geht.Ich muste Richtung Salzenforst, an einer Kreuzung bin ich dann falsch abgebogen was ich erst später merkte. Links an einen Feld vorbei,steht am Rand ein Bauer mit seinem Traktor und schaut mich Neugierig an. Da ich ein freundlicher Mensch bin grüsse ich ihm höflich. Er aber starrte mich weiterhin nur an. Nach ein paar Kilometern bermerkte ich endlich meinen Irtum, dass ich falsch gegangen bin. Ich wollte gerade umkehren als neben mir plötzlich ein Auto hält. Im Wagen sitzt ein hübsche junge Frau, die mich nach dem Weg fragt. Sie hat sich auch verfahren.Ob ich denn ein Stück mit zurück kommen möchte, und ob. Zum Ausgangspunkt ist es ja wohl kein Betrug und der liebe Gott wird mir sicherlich verzeihen. Wirklich hübsch das Mädchen, bei mir alten Zausel schlägt das Herz gleich noch mal so schnell. Bleib ruhig Junge, Denke daran, du bist zum Pilgern hier. Am Ausgangspunkt zurückgekehrt, setzte ich meinen Weg am selben Feld vorbei fort, diesmal jedoch rechter Hand.Nach ca.2 Kilometer kommt mir über das Feld ein Traktor entgegen und wer sitzt darauf? Richtig mein Bäuerlein von vorhin. Als er nah genug dran war und er mich erkannte, traute er wohl kaum seinen Augen. Ja ich bin all hier.
                        Kurz vor Croswitz rief ich die Herberge an in der ich übernachten wollte. Ich hatte Glück. Angekommen, wurde ich schon herzlicht erwartet. Marlis die Gastgeberin, hatte mich schon vom Balkon ihres Hauses kommen sehen und derweil den Tisch mit Kaffee und Gebäck gedeckt.Welch ein schöner Empfang. Abends beim Glas Wein erfuhr ich, dass ihr Mann gerade verstorben sei. Sie möchte aber unbedingt weiter für die Pilger da sein, denn dass gibt ihr Kraft für die Seele. Eine starke Frau.



                        Der nächste Tag sollte meine Königsetappe werden. Vorbei an Wiesen, Felder und Wald sind es gute 34 Km bis Königsbrück.

                        Zuletzt geändert von Atze1407; 13.12.2009, 18:39.
                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                        Abraham Lincoln

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                        • Wooki
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                          • 10.05.2007
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                          • Privat


                          #13
                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                          respekt wirklich sehr schöne Bilder und ein schöner Tourenbericht. Bin auf die weiteren Etappen gespannt
                          --

                          Mal-raus...

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                          • Atze1407
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                            • 02.07.2009
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                            • Privat


                            #14
                            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha


                            Schutzhütte für Pilger mitten im Wald

                            Was für eine Wohltat für meine Füße, es geht über Wiesen,Felder und Wald. Ich bin gerade in meinen Gedanken versunken als direkt vor mir eine Schutzhütte steht. Ich glaube es einfach nicht, Innen steht doch tatsächlich ein Tisch der liebevoll mit Tischdecke, Kerzen und Servietten gedeckt ist. Um dem ganzen eine Krone auf zu setzen, steht dazu noch eine Schale mit frischen Obst! Was müssen dass für Menschen sein, die sich all die Mühe machen und sich so um die Pilgerer kümmern. Wie gesagt, dass mitten im Wald und die nächsten Ortschaften sind ein paar Kilometer weg.Unglaublich. Nachdem ich meine Rast an diesem schönen Ort beendet habe,mache ich mich weiter auf dem Weg nach Königsbrück.
                            Dieses mal habe ich beschlossen im Armenhaus in Stenz zu übernachten, denn bis jetzt war es immer Feudal in den Herbergen. Obwohl der Pilgerführer einen warnte, dass man auf Luxus wie fließend Wasser und Strom verzichten müsse, will ich es diesmal wissen. Saubere Sachen und geduscht habe ich.So telefoniere ich mit dem zuständigen Küster und melde mich an.

                            Wieder in Gedanken hängend, kam ich in der Stadt an. Es ist zwar eine kleine Stadt, der Weg zog sich aber in die Länge. Ich will gerade ein Brücke überqueren, als sich ein Pärchen vom Brückengeländer löste und auf mich,bewaffnet mit Kameras stürzen. Bevor ich mich von meinem Schrecken erholt habe, fragt mich der Mann ob ich ein Pilgerer bin. Wahrheitsgemäss bejahe ich seine Frage. Er erklärt mir nun, das sie schon den ganzen Tag auf mich gewartet haben und ob ich was dagegen habe wenn man mich fotografiert. Mein Gott denke ich, woher wissen die denn dass ich heute hier vorbei komme, kann ja nur eine Verwechselung sein. Vorsichtig schiele ich nach hinten um zu sehen ob da nicht doch noch ein anderer kommt, denn ich bin doch nicht Hape oder so. Es ist aber niemand in Sicht. Na schön, Augen zu und durch. Für welche Presse arbeiten Sie denn? frage ich den Herrn. Er lacht. Nein meint er, wir sind nicht von der Zeitung sondern wir sind Mitarbeiter der Projektgruppe Via Rgia, hier in Königsbrück. Sie möchten Pilgerer für ein Projekt, woran sie gerade arbeiten nach deren Meinung befragen. Er sagte das sie schon seit ein paar Stunden warten, bis jetzt bin ich der erste heute der hier vorbei kommt. Er fragt mich weiter, ob ich etwas Zeit habe und ich sie zu ihrer Arbeitsstätte begleiten könne, wo sie ein Meeting haben. Da ich Zeit habe und neugierig bin, was mich wohl erwartet, willige ich ein. Beim Meeting werde ich herzlich begrüsst und in ihrer Runde aufgenommen. Man erklärt mir ihr Projekt, stellt Fragen und ich antworte brav. Zum Abschied gibt es noch ein herrliches Essen für mein Bemühen.

                            Ich machte mich auf dem Weg zum Armenhaus, das am Rande von Königsbrück liegt. Ich melde mich zu Hause beim Küster, der im Augenblick nicht da ist, dafür seine Frau. Sie weiss bescheid dass ich komme und gibt mir schon mal die Schlüssel. Zusammen gehen wir, im wahrsten Sinne des Wortes zum Armenhaus. Die Frau zeigt mir alles kurz und meint das sie noch mal kommen muss, um mir Wasser zu bringen. Ich soll derweil mich mit dem Haus schon mal vertraut machen. Ich mach es. Keine fünf Minuten später ist des Küsters Frau wieder da, mit einer Michkanne voll Wasser. Keine kleine, nein eine große, so wie man sie vom Kuhstall her kennt. "das Wasser wird wohl reichen" fragt sie und geht mit den Worten "sie wissen ja bescheid". Nun, da ich mich umgesehen habe weiss ich jetzt bescheid. Kein fießendes warmes Wasser, statt dessen kalt waschen im Zuber. Stroooom,völlig überflussig. Die Warnung steht ja auch im Pilgerführer. Hoffentlich hält mein Handy, die Batterie ist fast leer. Wäre schade wenn ich das hier nicht fotografieren kann.



                            Stube im Armenhaus


                            Ein feiner Ausblick

                            Das beste im ganzen Haus, ist mein Bett. Matratze mit Stroh und die Bettdecke mit tonnenschweren Federn gefüllt. Obwohl ich nur so Gross, wie ein "Gullydeckel" mit meinen 1,70 Meter bin, muste ich im Bett noch die Beine anwinkeln damit ich schlafen konnte.


                            Mein Nachtlager von anno .....


                            Vom aller Feinsten was zum Hause gehört, kann ich jedoch kein Foto machen. Oje oje, ein wahres Musterexemplar von einem Plumsklo. Ich bin wirklich nicht pingelich, aber dass da schlägt dem Fass den Boden raus. Selbst auf kleine Jungs verzichtete ich und ging in die Kneipe. Na ja, wie der Name es sagt, Armenhaus.

                            Einen Höhepunkt gibt es am frühen Morgen um halb sieben, in Form von Werner dem Küster, der für alle "Entbehrungen" entschädigte. Er bringt einen riesigen Korb mit Frühstück, einschließlich Ei und Kaffee. Während ich esse erzählt mir Werner über die Geschichte des Armenhauses und unterhalten uns über Gott und die Welt. Zum Abschied nahm er beide Hände von mir und gab mir seinen Segen. So ausgerüstet mache ich mir wieder auf dem Weg meinem Ziel entgegen.......
                            Zuletzt geändert von Atze1407; 14.12.2009, 03:05.
                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                            Abraham Lincoln

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                            • Gast-Avatar


                              #15
                              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                              Interessanter Bericht mit schönen Fotos!
                              Bin gespannt, wie es weitergeht....

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                              • Atze1407
                                Fuchs
                                • 02.07.2009
                                • 2425
                                • Privat


                                #16
                                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha


                                Und es werde Licht.



                                Das Armenhaus.


                                Weiter gehts...

                                Raus aus der Stadt in Richtung Großenhein geht es auf sich windenden Pfaden, über Weiden, Wiesen und Felder weiter. In einem Wald folge ich ein Stück den Lauf eines Flusses, der träge dahin fließt. Was für schöne Ecken es doch auch bei uns in Deutschland gibt, man muss sie halt nur Entdecken. Ganz sachte werde ich Schwermütig. Seit ein paar Tagen habe ich Unterwegs nicht eine Menschenseele getroffen, mal abgesehen von den grösseren Städten. Die Dörfer durch die ich bisher gelaufen bin, sahen immer wie Ausgestorben aus. Kein Mensch auf den Strassen. So langsam fehlt mir einfach das Gespräch. Wenn ich dann Denke dass da vielleicht irgendwo ne Kneipe ist in der man einkehren kann, ne denkste. Es soll sich auch auf dem gesamten Weg, bis auf wenige Ausnahmen nicht ändern. So einsam bin ich in Deutschland noch nie Unterwegs gewesen.


                                Einsam sind die Pfade....



                                Eine Abwechselung für das Auge...


                                "Was gukst Du, geh weiter"...

                                Ich bin gerade dabei eine kleine Pause zu machen, als ich ein mir bekanntes Geräusch wahrnehme, klick klack. Wenige Augenblicke später sah ich Sie dann. Eine Wanderin? nein diese Frau ist eine Pilgerin und heißt Renate. Wir machen uns bekannt, fragen nach dem woher und wohin und gehen gemeinsam weiter. Endlich nicht mehr allein. Sie erzählt mir,das sie Telefonfürsorgerin ist und verrät mir auch ihr Alter. Ein wenig überrascht bin ich darüber schon, denn so alt wie sie ist, sieht man ihr nicht an.Ich bin mit meinen 55 Jahren ein richtiger Jüngling dagegen. Dass mit der Telefonfürsorge passt ja geradewegs für mein derzeitigen Gemütszustand.


                                Klik Klak, auf diesen Pfad kommt sie daher...

                                Nach einigen Kilometern verlassen wir den Wald und kommen in ein Dorf. Bei mir machte sich der Appetit auf eine schöne Tasse Cafe und dazu passend ein Stück Kuchen bemerkbar. Ob wir denn hier einen Bäcker oder ähnliches finden? Ein blick in den Pilgerführer sagt uns dass es hier einen geben muss. Es gibt auch einen, nur hat der leider Mittagspause. Ich sehe durch die Schaufensterscheibe dass sich da was bewegt, zaghaft klopfe ich dagegen. Siehe da, eine recht junge Verkäuferin öffnete die Tür und ich erzähle ihr unser Anliegen. Minuten später sitzen wir beim Cafe und Kuchen draußen auf der Terrasse. Sind doch wirklich nette Leute hier. Wenn ich dass bei uns in Zittau machen würde, was werde ich da wohl für eine Antwort bekommen. "Ist ja auch eine Frechheit den Leuten um ihre Mittagspause zu bringen." Egal, jedenfalls schmeckt der Kuchen und der Cafe gleich noch mal so gut. Unser Kaffeekränzchen beendend machen wir uns wieder auf dem Weg um unser Tagesziel Großenhein zu erreichen.



                                Hier schmeckt Cafe und Kuchen noch mal so gut...
                                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                Abraham Lincoln

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                                • Goettergatte
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                                  • 13.01.2009
                                  • 27815
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                  Sehr schön, Atze, mach weiter, es ist klasse.
                                  "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                  Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                  Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                  Der über Felsen fuhr."________havamal
                                  --------

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                                  • lina
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                                    Vorstand
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                                    • 12.07.2008
                                    • 43828
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                    Genau! Bitte bald weiter schreiben!

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                                    • kawajan
                                      Dauerbesucher
                                      • 18.04.2006
                                      • 697
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                      Hey ganz toller Bericht ,und auch die Fotos sind toll .Und ja Deutschland hat wirklich sehr sehr schöne Flecken Erde !!!!

                                      Weiter so und Grüsselis
                                      Behalte den Point of No Return immer im Auge

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                                      • Atze1407
                                        Fuchs
                                        • 02.07.2009
                                        • 2425
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha


                                        "Ist das etwa unser Traumschloß"?

                                        Der Weg führt uns aus den Wald und es geht über Asphaltstrassen durch ein paar Dörfer weiter. Nach der gestrigen Etappe von über 30 Kilometer, will ich heute noch ein zwischenstop einlegen. Renate ist der selben Meinung.Laut unseren Pilgerführer gibt es in Schönfeld ein Schloß, in dem man übernachten kann. Ein Schloß hört sich sehr gut an, einmal sich fühlen wie ein König. Wenn ich gestern im Armenhaus geschlafen habe, so steht mir doch heute so etwas zu, oder? Nach ein paar Stunden erreichten wir unser Ziel. Wir gehen durch einen wunderbaren angelegten Garten und kommen an ein Gebäude vorbei, "nach einem Schloß sieht dass aber nicht aus", denke ich. Ein Glück, wenige Schritte weiter zeigt sich das Schloß in seiner wahren Pracht. Es müsste nur ein wenig renoviert werden.


                                        Gestern noch im Armenhaus und Heute im Traumschloß

                                        In der Anmeldung bekommen wir die Schlüssel und begeben uns in die Königlichen Gemächer. Muß wohl ein armer König gewesen sein der hier wohnte, keine Kronleuchter und keine opulente Einrichtung zieren die Räumlichkeiten. Schnöde Stühle, ein Tisch und um dem ganzen hier die Krone aufzusetzen, statt einem Himmelbett einfache Matratzen auf dem blanken Fußboden. Nicht mal Parkett. Eine Kochgelegenheit finden wir auch nicht, nicht einmal nen Wasserkocher. So bleibt uns nichts weiter übrig als außer Haus zu speisen. Wir machen uns frisch und ziehen ein paar zivile Sachen an. Dass heist, ich ziehe mir frische Unterwäsche, Socken und ein Fleecpullover an. Fertig. Meine Wanderhose für 7 Euro und die 50 Eruro Wanderschuhe ziehe ich auch wieder an. Irgendwie sehe ich trotzdem noch Feldmarschmäßig aus. So ausgeputzt machen wir uns beide auf dem Weg zu einer Lokalität. Wir werden schnell fündig denn in diesem Ort gibt es nur die eine und die hat sogar geöffnet, was keine Selbstverständlichkeit ist wie ich auf meiner Tour bis hier feststellen mußte. In der Kneipe sitzen ein paar Gäste, die nach ihren Äußerlichkeiten zu beurteilen hier nicht her passen. Sie sind alle durchweg derart festlich gekleidet, dass man annehmen muß Renate und ich befinden uns in einer Hochzeitsgesellschaft. Wie sich zeigen wird, ist dem aber nicht so. Nachdem wir gegessen und getrunken haben gehen wir zu userer königlichen Unterkunft zurück. Im Schloßpark bemerken wir dass sich hier viele Leute in festlicher Gardrobe eingefunden haben. Mich beschleicht ein sehr merkwürdiges Gefühl, Hat man uns vielleicht im königlichen Schloß die Räume für die Dienstboten zugewiesen? Nein hat man nicht, es findet ein Konzert statt deren Erlöse auch dazu dienen um das Schloß weiter zu sanieren. In unseren Gemächern heist es jetzt Schlafsäcke raus und schlafen.



                                        Am Stadtrand von Großenhain, noch 2980 Km bis Santiago de Compostella
                                        (Foto; Renate W.)

                                        Frisch ausgeschlafen jedoch mit knurrenden Magen verlassen wir unser Traumschloß. An einem Bäckerladen machen wir halt, gehen rein und bestellen Kaffee und Kuchen. Kuchen ja, Kaffee nein lautet die antwort der sehr netten Verkäuferin. Es ist heute Sonnabend und da ist sie immer allein im Geschäft, deswegen habe sie nicht die Zeit um noch Kaffee zu kochen. Für uns macht die Frau eine Ausnahme, denn wer so verrückt ist so weit zu laufen der hat sich auch einen Kaffee verdient. Wir bedanken uns artig und setzen uns den Blicken der Kunden die da kommen vor der Tür aus. Dabei genießen wir in aller ruhe Cafe und Kuchen. Frühstück beendet, weiter geht es entlang der Straße auf einen Fußweg. Plötzlich bekomme ich einen stechenden Schmerz am unteren Schienbein. Sind dass etwa meine Schuhe die mir jetzt probleme machen? Ich lockere die Schnürsenkel und gehe unter Schmerzen weiter. Nachdem wir vom Asphaltierten Fußweg auf einen Feldweg weiter gehen, läst der Schmerz ein wenig nach und wird erträglicher. Da wir jetzt hintereinander laufen fällt es nicht gleich auf dass ich allmählich langsamer werde, denn Renate läuft vorne weg. Endlich nach stundenlangen gerade aus gehenden Weg erreichen wir Großenhain. Hier am Rande der Stadt haben die Stadtväter eine sehr große Tafel zur Ermutigung für die Pilgerer nach Santiago de Compostella aufgestellt. Bis dahin sind es nur noch 2980 Kilometer. Eine schöne Geste der Stadt. Bis ins Zentrum sind es noch einige Kilometer und der Schmerz im Schienbein nimmt auf diesen harten Untergrund wieder zu. Renate bekommt es mitlerweile auch mit dass ich ein problem mit meinem Bein habe, denn ich fange zu humpeln an. Im Zentrum angelangt kommen wir an einer Eisdiele vorbei wo wir uns sofort draußen nieder lassen. Wir bestellen Eis, Cafe und für mich ein großes Bier dazu. Das sitzen ist für mein Bein eine wohltat denn der Schmerzt der inzwischen immer stechender und kaum noch auszuhalten ist, läst ein wenig nach wenn ich mit dem Fuß nicht auftrete. Renate möchte ausserhalb von Großenhain übernachten, da dass für mich nicht mehr machbar ist, es sind noch rund 7 Kilometer, beschließen wir uns zu trennen. Ein wenig traurig bin ich schon als sie davon geht. Renate war eine Angenehme Begleitung und ich sollte sie auch nicht mehr wiedersehen.


                                        die kleine "Schwester der Frauenkirche in Dresden"
                                        Zuletzt geändert von Atze1407; 17.12.2009, 17:53.
                                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                        Abraham Lincoln

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                                        • Atze1407
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                                          • 02.07.2009
                                          • 2425
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                                          #21
                                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha


                                          Thüringen ich komme....

                                          Zwei Tage habe ich in Großenhain verbracht um mein Bein ein wenig Ruhe zu gönnen, bevor ich wieder frei von Schmerzen mich auf dem Weg mache. Über Wurzen, Leipzig, Merseburg und Naumburg erreiche ich Roßbach. Nach einen kurzen telefonat ist meine Übernachtung gesichert. Gerade will man mir mein Zimmer zeigen als noch jemand um Einlass begehrt. Es ist wieder eine Pilgerin, sie stellt sich mit Monika vor. Endlich, nach knapp Zwei Wochen sich wieder unterwegs unterhalten können. Zu Zweit gehen wir am nächsten morgen weiter.



                                          Wir laufen durch eine kleine Schlucht als sich uns eine Kuh in den Weg stellt und zwar so das wir nicht ausweichen können. Sie macht auch keine Anstalt den Weg zu räumen. Erst als Monika sich anschickt auf sie loszugehen, räumt
                                          die Kuh den Weg. Allen Mut zusammen gefasst, laufe ich schnell hinter Monika her, man weiss ja nie.


                                          "Ich seh doch soo gefährlich aus"

                                          Nach diesen "Abenteuer" erreichen wir kurz vor Eckartsberga ein Dorf, wo wir an einen kleinen Teich eine Pause einlegen. Wir genießen beide die Stille, als ein Mann mit einem Fahrrad auf uns zu kam. Mit einigen Metern Abstand zu uns steigt er vom Fahrrad und äugt unschlüssig zu uns her. Dann nimmt er sich doch ein Herz und spricht uns an. Er fragt nach dem woher und wohin. Ich erzähle Ihm das unsere nächste Station Eckartsberga sei, da antwortet er, wir müssen unbedingt zu Fritz. Fritz ist dort überall bekannt denn er hat eine Gaststätte und das Essen sei einmalig. Nachdem der Mann dass mehrmalig wiederholt hat, verabschiedet er sich und fährt weiter. Monika und ich müssen herzhaft lachen, aber nach Fritz fragen kostet ja nichts.


                                          Monika

                                          Am Ortseingang von Eckartsberga sind wir uns nicht sicher welcher Weg ins Zentrum der Richtige ist, da kommt ein älterer Mann mit einen Dackel."Ich frag ihm mal" sage ich zu Monika und geh auf dem Mann zu. Er erklärt mir den Weg wie wir am besten ins Zentrum gelangen, als ich ihm die Frage nach Fritz stelle, fängt er über sein ganzes Gesicht zu grinsen an. "Ja, den kenne ich ich sehr gut" sagt er und grinst weiter. Ich ahne es, er ist der Fritz wie er leibt und lebt. Wir musten alle Drei lachen. Fritz erzählt uns dass er die Gastätte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selber betreibt, sondern verpachtet hat. Wir sollen ruhig der Gaststätte einen Besuch abstatten, wir werden sicherlich nicht enttäuscht werden.


                                          Herberge Eckartsberga

                                          Im laufe des Tages habe ich mehrfach versucht die Pilgerherberge im Pfarrhaus zu erreichen, leider vergeblich. Also noch einmal anrufen, ich habe Glück. Am anderen Ende der Leitung meldet sich eine Frauenstimme. Es ist die Pfarrerin. Sie sagt mir dass sie im moment zwar nicht da sei, ihr Sohn ist aber zu Hause und der wird sich um uns kümmern. Am Pfarrhaus angekommen, öffnet uns ein 10 jähriger die Tür und bittet uns herein. Er wisse bescheid, denn die Mutti hat ihm unsere Ankunft angekündigt. Wir sind gerade dabei uns die Unterkunft anzusehen, als die Pfarrerin erscheint. Recht mürrisch und nicht gerade freundlich nimmt sie das Kommando in die Hand und sagt wie wir uns zu verhalten haben. Als letzten Hinweis bat sie uns für ca. zwei Stunden unser Zimmer nicht zu verlassen, denn im Durchgangsraum veranstalte sie eine Jugendstunde. Monika und ich sehen uns an, wir verstehen uns auch ohne Worte. So schnell wir können bringen wir unsere Sachen in den uns zugewiesenen Räumen und verschwinden für die nächsten Stunden. Wohin? Zu Fritz natürlich, denn wir haben mittlerweile einen Mordshunger.



                                          In der Gaststätte werden wir von der Inhaberin mit einem freundlichem Hallo begrüßt. Es ist nicht übertrieben, aber das Essen ist hervorragend. Selbst unsere kleinen Sonderwünsche werden erfüllt. Zum Abschied gibt uns die Wirtin noch einen Absacker.

                                          Mit gemischten Gefühlen gehen wir der Unterkunft entgegen. Was uns wohl erwartet? Im Haus ist alles ruhig und die "nette" Dame des Hauses läst sich auch nicht mehr blicken.
                                          Ich mache Monika darauf aufmerksam dass ich ab und an schnarche, worauf sie ins Nachbarzimmer verschwindet. Und das ist auch gut so, denn mitten in der Nacht werde ich vom Schnarchen wach. Nicht von mein eigenen, nein, die Geräusche kommen aus dem Raum nebenan. Ich traue meinen Ohren kaum aber so laut habe ich noch nie eine Frau schnarchen gehört, zumal ich einen sehr festen Schlaf habe. Zum Glück habe ich vorsorglich Ohropax für solche Fälle mit. Am Morgen spreche ich Monika darauf an, "waas, na hör mal ich schnarche doch nicht" ist ihre eindeutige Antwort und packt ihre Sachen. Na ja, denk ich so bei mir sollte man einer Frau vielleicht nicht erzählen.
                                          Als wir das Haus verlassen, ist von unserer Pfarrerin weder was zu hören noch zu sehen. So müssen wir denn ohne einen Gottessegen uns auf dem Weg machen.

                                          Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                          Abraham Lincoln

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                                            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                            ja, das ist ein sehr schöner Bericht, man wandert förmlich mit dir mit.
                                            Pilgern ist nicht so mein Ding, aber diese Wanderbeschreibung macht echt FReude, zu lesen.
                                            Deine andere geplante Wanderung nach Tschchien hinein interessiert mich auch sehr. Ist das schon in der Planungsphase?
                                            lg - Kathi

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                                              • 02.07.2009
                                              • 2425
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                                              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                              Hallo Kathi,

                                              es ist schön wenn der Bericht dir gefällt, dann macht das schreiben gleich nochmal soviel Spass.

                                              Tschechien habe ich angefangen, hab dann aber den Weg aus Sicherheitgründen abgbrochen. Der Pilgerweg von Zittau nach Prag führt zu
                                              90 % über Landstrassen. Auch ist dieser "Pilgerweg" künstlich angelegt, wie so viele in den letzten Jahren.

                                              Ich werde später noch ein mal was dazu schreiben.

                                              Gruss

                                              Jürgen
                                              Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                              Abraham Lincoln

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                                                Fuchs
                                                • 02.07.2009
                                                • 2425
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                                                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha



                                                Unsere heutige Tagesetappe soll 25 Km betragen. Wenn wir bisher Glück mit dem Wetter hatten, so ist heute der Himmel verhangen und es sieht nach Regen aus. Vorgesorgt habe ich, ich hoffe dass meine Regenjacke die ich eingepackt habe auch hält was sie verspricht. Bevor wir Eckartsberga verlassen gehen wir erst einmal zum Bäcker, denn wir haben beide noch nicht gefrühstückt. Ein sehr schöner Laden mit sehr netten Verkäuferinnen. Links die Theke mit Backwaren und rechts mit Wurstwaren. Ich offenbare der Verkäuferin meinen Wunsch nach Zwei Brötchen und einen Pott Café. Der Wunsch nach Café wird sofort gewährt, bei den Brötchen wird die Sache komplizierter. „Wenn sie die Brötchen belegt haben möchten, dann schneide ich sie ihnen auf und sie gehen damit zum Wurststand. Die Kollegin schmiert ihnen die Brötchen dann fertig.“ Ja ich möchte, nehme die Brötchen und reiche sie der Verkäuferin am Wurststand. Nach diesen Service genießen Monika und ich unser, wenn auch stehend, Frühstück. Ohne Essen am frühen Morgen mag ja noch gehen, aber ohne Café? Nee, das geht gar nicht Nachdem wir nun Fürstlich gespeist haben machen wir uns auf dem Weg. Der Himmel zieht sich weiter zu und es fängt an zu regnen. Erst sachte und dann mörderisch. Schnell suchen wir Schutz unter einen Baum, um unsere Regensachen anzuziehen. Monika ihren Poncho, ich meine Regenjacke. Die Rucksäcke werden ebenfalls Regendicht verpackt. Wir warten noch ein wenig und hoffen dass der Regen nachlässt. Macht er aber nicht, so müssen wir denn wohl oder übel weitergehen. Die Köpfe nach unten geneigt gehen wir hintereinander ohne der Landschaft auch nur einen Blick zu würdigen, dem Tagesziel entgegen.

                                                Während wir wortlos dahin traben spüre ich wieder einen stechenden Schmerz im Bein. Diesmal ist es das rechte Schienbein. Oder ist es wieder das Linke, vor Schmerz weiß ich es nicht mehr, ist mir im Moment auch völlig egal. Monika bekommt von meinen Leiden nichts mit. Ich falle immer mehr zurück und bald ist sie nicht mehr zu sehen, denn hier ist der Weg sehr Kurvenreich.




                                                Mühselig kommen wir in Buttelstädt an. An einer Eisdiele machen wir halt und setzen uns trotz des schlechten Wetters Draußen hin. Kalt ist es nicht, nur etwas Windig. Wir bestellen uns Café und dazu jeder eine Portion Bananensplitteis. Monika will es heute noch bis zum nächsten Ort schaffen, um von dort aus über Buchenwald nach Weimar zu gehen. Für mich ist es wieder das aus. Wir verabschieden uns und Monika macht sich auf dem Weg.
                                                Zuletzt geändert von Atze1407; 22.12.2009, 09:59.
                                                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                Abraham Lincoln

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                                                  • 02.07.2009
                                                  • 2425
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                                                  #25
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                                                  Ich musste noch ein paar Stunden warten, denn meine Herbergseltern sind noch Unterwegs und kommen erst gegen Abend zurück. So ziehe ich humpelnd von einer Kneipe in die Andere. Es fällt mir nicht allzu schwer, die beiden Lokalitäten liegen sich über die Straße gegenüber.

                                                  Gabriele und Werner Polzin empfangen mich entschuldigend, dass ich so lange habe warten müssen. Zwei Leute die förmlich für die Pilgerer aufgehen. Sie versorgen mich als wenn ich ihr eigener Sohn wäre. Am nächsten morgen bin ich in aller frühe aus dem Bett und mache mich fertig.
                                                  Mein Bein scheint auch wieder fit zu sein. Ich kann mir einfach nicht erklären warum ich immer diese Schmerzen bekomme. Vielleicht durch Überbelastung, oder weil ich etwa zu wenig Trainiert bin. Immerhin bin ich nun schon über zwei Wochen unterwegs und der Körper müsste sich doch an den Strapazen gewöhnt haben. Ich weiß es nicht. Vielleicht sind aber auch meine tollen 50 Euro Schuhe der Grund. So richtig kann ich mir dass aber nicht vorstellen, denn bisher bin ich darin wie auf Wolke 7 gelaufen. Kein drücken und kein zwicken, mal von zwei kleinen Blasen am ersten Tag abgesehen. An dieser Stelle sei vorab gesagt, es war dass letzte mal dass ich Schmerzen oder irgendwelche anderen Zipperlein auf dem Rest des Weges bekommen habe.



                                                  So unbeschadet komme ich in Erfurt an. Mein Weg führt mich im Zentrum zu einem Café wo ich in aller Ruhe einen Expresso genieße, und derweil mit dem Augustinerkloster telefoniere.
                                                  Nein, sagt die Dame am anderen Ende der Telefonleitung es ist zur Zeit alles belegt. Auf eine längere Diskussion und ein betteln lässt sie sich nicht ein und legt auf. Ich kann es nicht fassen, wie kann dass ganze Kloster besetzt sein, wo ich doch seit dem ich unterwegs bin bis auf Renate und Monika ja keinen weiteren Pilger getroffen habe. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten, entweder die Pilgerer sind Nachts gelaufen oder ich bin Blind. Je mehr ich darüber nachdenke umso mehr komme ich zu dem Entschluss, die Sache stinkt.
                                                  Schnell trinke ich meinen Expresso und zahle. Ich will es genau wissen und mache mir auf dem Weg zum Kloster. Ich spreche die Dame hinter der Theke an und frage nach einer Übernachtung für mich als Pilger. Mein anliegen wird mir jedoch mit dem Hinweis das alle Betten belegt sind abschlägig beantwortet. Erst als ich nicht locker lasse, lässt die Dame die Katze aus dem Sack und erklärt mir dass man eine Veranstaltung habe und aus diesem Grund alle Betten belegt sind. Auf meinen Einwand warum denn die Betten für die Pilger belegt werden, denn die seien ja ausschließlich für Pilgerer da beantwortet sie mit einem Achselzucken. Ich beließ es dabei.
                                                  Meinen Wunsch nach der Pilgersandale erfüllt sie aber, normalerweise bekommt man den nur wenn hier übernachtet wird. Na ja, wenigsten ein Trost.



                                                  Frustriert verlasse ich Erfurt. Außerhalb der Stadt schlage ich mich in die Büsche und suche für mein Zelt ein geeigneten Schlafplatz. Zelt und Schlafsack sind in wenigen Minuten hergerichtet ein wenig esse ich noch etwas und verziehe mich ins Zelt.
                                                  Als ich am Morgen aufwache und aus dem Zelt schaue ist die Landschaft mit Tau überzogen. Während das Wasser auf dem Kocher für meinen Café kocht,packe ich das Zelt und den Schlafsack ein. Es war eine sehr schöne Nacht und ich habe dank meines Schlafsacks nicht gefroren. Schade, ich möchte vom Schlafplatz ein paar Fotos machen aber mein Akku vom Handy hat den Geist aufgegeben. Nach dem Essen geht es weiter nach Gotha.


                                                  Gotha

                                                  Nach gut 26 Kilometer komme ich in Gotha an, eine kleine überschaubare Stadt. Ich gehe erst einmal wieder in eine Cafeteria um meinen obligatorischen Café zu trinken und um mein Handy aufzuladen. Nachdem mir der freundliche Kellner mein Handy so halbwegs aufgeladen hat, meldete ich mich bei der Pastorin an. Sie erklärte mir noch den Weg zu ihr, denn ihre Kirche ist am Rande der Stadt in einer Einfamilienhaus Siedlung. Der Weg ist nicht allzu lang und ich brauche nur ein paar Minuten bis dorthin.


                                                  Matratzenlager

                                                  Freundlich werde ich von Bernhard und der Pastorin Uta Liebe empfangen. Nach kurzer Einweisung in ihr Haus laden sie mich zum Abendbrot ein. Bernhard hat Pilze gesammelt und diese zubereitet. Es ist ein schmackhaftes Abendessen, vorher wird jedoch das Gebet zum lieben Herrgott gesprochen. Also brav die Hände falten und beten. Es ist schon recht spät als ich ins Bett, sprich auf meiner Matratze liege und wohlgenährt einschlafe. Nach dem ausschlafen gehe ich in die Küche und bereite mir mein Frühstück zu, bevor ich Ute und Bernhard verlasse. Zum Abschied schenkt Uta mir eine kleine aus Ton hergestellte Jakobsmuschel.

                                                  Zuletzt geändert von Atze1407; 21.12.2009, 18:27.
                                                  Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                  Abraham Lincoln

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                                                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                    Heute möchte ich unbedingt nach Neufrankenroda, es sind zwar nur knapp fünfzehn Kilometer bis dort, aber da gibt es den SILOHA Verein. Das ist ein christlicher Verein der ein riesiges Gut landwirtschaftlich betreibt. Das Wetter ist wiedermal bescheiden schön, es regnet. Der Weg führt durch einen ehemaligen Truppenübungsplatz, der heute Naturschutzgebiet ist. So ist das, alles steht hier unter Schutz nur ich nicht. Das Gelände ist flach und nur vereinzelte Bäume stehen in weiter Ferne, so dass ich dem Regen und Wind völlig ungeschützt ausgesetzt bin. Unter diesen Umständen macht das Pilgern wahrhaftig keinen Spaß.


                                                    Noch ist das Wetter schön

                                                    Habe ich denn so viele Sünden, ich hab doch wirklich immer fein mein Gebet zum Himmel geschickt und all die Strapazen auf mich genommen. Vielleicht soll ich dem lieben Gott noch ein Stoßgebet zum Himmel schicken damit Er das gießen einstellt. Wenn nicht Er dann vielleicht Petrus, wäre mir im Moment auch recht. Keiner der beiden hat Erbarmen und so gehe ich in Gedanken versunken weiter. Langsam nähere ich mich dem Ende des Übungsplatzes. Die Straße führt immer noch schnurstracks gerade aus. Der verdammte Regen lässt auch nicht nach. Wie ich so gehe, bemerke ich wie sich langsam ein Kleintransporter von hinten nähert. Ich gehe zur Seite um ihn Platz zu machen, da hält er. Der Fahrer kurbelt die Scheibe runter und deutet mir wortlos mit dem Kopf einzusteigen. Dankend nehme ich das Angebot an,und triefend vor Nässe steige ich ein. Der Fahrer lächelt, sagt aber kein Wort. Noch bevor ich ihm meinen Weg erklären kann biegt er auch schon in die richtige Richtung ab. Während ich versuche mit ihm ein Gespräch zu führen lächelt er mich weiterhin nur an. Ob er Taub ist, langsam wird mir mulmig. Doch bevor ich nachdenken kann hält er an und sagt mir dass wir da sind,- auf russisch! Ich musste lachen. Mein Retter in der Not heißt Alexander und kommt aus Moldavien. Er und rund dreißig weitere Jugendliche aus den verschiedenen ehemaligen Sowjetrepubliken helfen hier bei der Ernte im Rahmen eines Jugendprojektes.



                                                    Alex zeigt mir wie ich zur Anmeldung komme. In einen Nebengebäude finden ich den zuständigen Mitarbeiter und frage ihm nach einer Übernachtung. Oh, alles kein Problem man habe hier genügend Platz sagt er und heißt mich auf SILOHA willkommen. Er fragt mich ob ich schon was gegessen habe, Man ist gerade dabei das Essen auszugeben und er lädt mich dazu ein. Ich habe dagegen nicht einzuwenden. Im Speisesaal herrscht Trubel und Heiterkeit. Wir gehen zusammen zu der zuständigen Schwester wo er mich übergibt. Von der Schwester bekomme ich einen Platz zugewiesen, und sie sagt mir ich soll mich hier ganz ungezwungen benehmen. Was ich auch tue. Nach dem Essen kommt die Schwester wieder und zeigt mir das gesamte Anwesen in Form einer privaten Führung. Eine gute Stunde später sind wir wieder zurück und sie zeigt mir mein Zimmer. Wenn ich jetzt denke das wars, so habe ich mich geirrt. Es ist Kaffeezeit und dazu bin ich natürlich eingeladen. Ablehnen will ich nicht, denn dass wäre doch zu unhöflich. Der Café und Kuchen haben wunderbar geschmeckt. Ich bin gerade im begriff in mein Zimmer zu gehen, da werde ich von der Schwester angesprochen:“ ach Herr S....... wir haben vor dem Abendbrot eine Andacht, Sie möchten sicherlich daran teilnehmen“,Oh ja sage ich, vielen Dank. Schon wieder beten, und was war mit all dem Regen.
                                                    In der kleinen Kapelle, ein ehemaliger Kartoffelkeller, drängen sich knapp vierzig Personen und lauschen andächtig die Predigt des Pfarrers. Nach Gesang und Predigt stellen sich alle in einer Reihe auf, um das Abendmahl zu empfangen. Da nicht alle Anwesenden getauft sind, sondern auch Moslems und Juden dabei sind, bekommen die nicht Christen nur den Segen.



                                                    Endlich, es ist vorbei. Wir verlassen die Kapelle und gehen zum Abendessen, wenn ich jetzt denke dass ich ins Bett verschwinden kann so habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Es wird gegrillt und ich habe dabei zu sein. Wann bekommt man schon einen richtigen Pilger zu Gesicht. Die Jugendlichen sind darauf neugierig mich kennen zu lernen. Wie war dass noch mit dem russisch, ach ja. Alle ergrauten Gehirnzellen aktiviert, haben wir uns so halbwegs unterhalten. Wenn mein Wortschatz nicht ausreicht müssen Hände und Füße herhalten. Wenn es auch für mich so langsam aber sicher anstrengend wird, ist es doch ein sehr schöner Tag gewesen.
                                                    Todmüde falle ich ins Bett. Aufgewacht und unter der Dusche frisch gemacht gehe ich Frühstücken und anschließend meine Rechnung bezahlen, acht Euro für Übernachtung und Frühstück. Ich bedanke mich noch einmal für die herzliche Gastfreundschaft und verabschiede mich.
                                                    Mein nächstes Ziel Eisenach.
                                                    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                    Abraham Lincoln

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                                                    • Atze1407
                                                      Fuchs
                                                      • 02.07.2009
                                                      • 2425
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha



                                                      Der Weg führt steil nach oben, es geht hinauf auf die Hörselberge. Der große Hörselberg ist mit 484 Meter die höchste Erhebung. Schnaufend erklimme ich den Berg und freue mich insgeheim auf einen Café. Oben angekommen ist meine Enttäuschung groß, die Gaststätte hat geschlossen. Es ist Montag. Nach einer kleinen Pause geht es hier oben auf dem Kamm entlang weiter. Vonunten dröhnen die Geräusche der A 4, die direkt unterhalb der Hörselberge entlang führt, unangenehm laut bis hier rauf.



                                                      Auf schmalen Pfad erreiche ich das Ende der Hörselberge.Der Abstieg ist noch einmal eine Tortur, es geht ebenso steil bergab wie zuvor bergauf. Ich muss höllisch aufpassen dass ich nicht ausrutsche. Unten angekommen, mache ich drei kreuze dass ich noch heil bin.




                                                      Am späten Nachmittag komme ich in Eisenach an. Mein erster Weg führt mich,-na ihr wisst schon,in eine Cafeteria.
                                                      Bei einen mir wohlverdienten Café, melde ich mich im Ev.-Luth. Diakonissenmutterhaus an. Streng Ordensmäßig aber freundlich werde ich aufgenommen. Später treffe ich ein Pärchen die auch hier unter gekommen sind. Sie wirken auf mich noch katholischer als der Papst selbst. Sie verbringen schon zwei Tage hier. Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen ändert sich mein Eindruck nicht, eine normale Konversation ist nicht möglich. So esse ich still mein Frühstück, das liebevoll von den Schwestern hergerichtet wurde. Danach heißt es, Morgenandacht! Ohne diese gibt es kein verlassen des Hauses. Brav sitze ich in der dafür eingerichteten Kapelle und lausche mit zum Gebet gefalteten Hände die Predigt. Amen, jetzt aber los.




                                                      Zwei Tage später habe ich mein Ziel Vacha erreicht, und nach weiteren fünfzehn Stunden Bus und Bahnfahrt bin ich wieder zu Hause in Zittau angekommen.





                                                      Resümee

                                                      Es war eine wunderbare, wenn auch für mich anstrengende Tour. Die erste mit so einer Länge von über vierhundert Kilometern überhaupt. Alles was ich davor hatte waren mehr oder weniger Tagesausflüge. Die letzten größeren Touren zumeist mit dem Fahrrad oder Faltboot liegen nun schon über dreißig Jahre zurück. Wehwehchen hatte ich am ersten Tag in Form von zwei kleine Blasen, die ich mit Blasenflaster behandelte. Danach hatte ich keine mehr. Dafür bekam ich zum Ende der Reise eine sehr starke Erkältung mit anschließender Lungenentzündung.

                                                      Das Problem mit meinen Schienbeinen war eine Knochenhautentzündung hervorgerufen durch eindeutige Überbelastung. Auch spielt dass relativ wenige, um nicht zu sagen überhaupt kein Training eine Rolle. Dazu kommt noch; dass will ich eigentlich nicht sagen, ich schäme mich ein bisschen, das eigene Übergewicht sowie der relativ schwere Rucksack mit rund sechzehn Kilo. Normal gepackt kam ich auf knapp zwölf Kilo, auch dass ist wie ich heute weiß noch zu viel. Auf der Route hätte ich gut und gern die Hälfte der Klamotten zu Hause lassen können. Aus Fehlern lernt man schließlich. Oder man sollte, wenn man sich schon hier im Forum umschaut doch genauer hinsehen. Erspart so manche Müh.

                                                      Wenn ich schon zwölf Kilo mit schleppe, wird sich manch einer von euch fragen, wie komm ich auf sechzehn. Nun es ist so, dass es unterwegs so gut wie keine Einkaufsmöglichkeiten gab. Mal von den größeren Städten abgesehen. In den kleineren Dörfern die ich durchwanderte gab es keine Geschäfte sowie auch keine Gaststätten mehr.Dafür sind die Einwohnerzahlen zu klein. Also bedeutete es für mich entsprechend Verpflegung einzukaufen.Vor allem die Getränke drückten das Gewicht nach oben. So sind dann mal schnell rund vier Kilo Mehrgewicht zusammen.Und getrunken habe ich weiß Gott, viel.

                                                      Ein anderes Phänomen war auf der Tour die Einsamkeit. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mitten in Deutschland so gut wie keine Menschenseele treffen werde. Am Anfang der Tour habe ich gedacht, es ist gut so, dann haste ja mal endlich Zeit über dein bisheriges Leben nach zu denken. Denkste, mein Kopf war wie leer. Stundenlang trottete ich vor mir hin, den Blick nur ab und an in die Landschaft umherschweifend. Unglaublich aber wahr, wozu auch Gedanken an solche Nichtigkeiten wie über das Leben verschwenden. So war ich denn froh als ich meine beiden Mitpilgerinnen traf, wenn es auch jeweils immer nur für kurze Zeit war. Auf der anderen Seite war ich wiederum zufrieden, wenn ich die großen Städte wie z.B. Merseburg, Leipzig und Erfurt schnell wieder verlassen konnte. Der Trubel war für mich einfach zu groß, wo ich doch mittlerweile an Einsamkeit gewöhnt war.

                                                      Ein paar Worte zu meiner Ausrüstung, ganz besonderen Dank gilt hier meine 50 Euro Schuhen. Sie haben mich in keiner weise Enttäuscht oder gar im Stich gelassen. Hervorragend verarbeitet und mit allem ausgestattet was man sich von einem guten Wanderschuh wünscht. Selbst absolut Wasserdicht sind sie. Baden sollte man allerdings nicht mit ihnen. Einen Wehmutstropfen gibt es allerdings, eine noch so lange Strecke werden sie wahrscheinlich nicht überstehen, die Sohlen sehen doch schon etwas abgenutzt aus. Sie sind wahrscheinlich zu weich. Für den Hausgebrauch und als Winterschuhe reichen sie aber noch allemal.

                                                      Zu den Stöcken die ich benutzte kann ich nur sagen es läuft sich mit Stöcken besser als ohne. Vor allem merkt man wie dadurch der Rücken entlastet wird. Zwei paar Gummischuhe habe ich unterwegs verbraucht um dieses Eklige klick klack auszuschalten.

                                                      Ach ja, da wäre noch meine Hose die ich für sieben Euro beim Vietnamesen erstanden habe. Auch auf sie konnte ich mich verlassen. Es gab ein paar Regentage wo sie zeigen konnte was sie so drauf hatte. Mitunter war ich völlig durchgeweicht, dass trocknen ging jedoch recht zügig so dass ich schnell wieder trockene Beinen hatte. Das Material besteht aus einen Mischgewebe.

                                                      Alle Fotos,bis auf eins sind mit einen Handy enstanden.

                                                      Zittau im Dezember 09

                                                      Atze1407
                                                      Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                      Abraham Lincoln

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                                                      • peter-hoehle
                                                        Lebt im Forum
                                                        • 18.01.2008
                                                        • 5175
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                        Du kamst meiner Heimat immer näher,
                                                        bzw du warst knapp daran vorbei gelaufen
                                                        Ein sehr schöner Reisebericht

                                                        Gruß Peter
                                                        Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                        Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                                                        • Fjaellraev
                                                          Freak
                                                          Liebt das Forum
                                                          • 21.12.2003
                                                          • 13981
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                          Danke für den schönen Bericht.
                                                          Ich weiss das wird oft geschrieben, aber hier ist es besonders angebracht, nach all der Mühe die du am Anfang hattest ist er einfach sehr schön geworden und ich habe mich auf, und über, jeden neuen Teil gefreut.
                                                          Die humorvolle und auch selbstkritische Art hat mir sehr gefallen.

                                                          Viel Spass auf deinen weiteren Touren (Wie du Berichte verfassen kannst weisst du jetzt ja )
                                                          Henning
                                                          Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                                          nur unpassende Kleidung.

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                                                          • Rhodan76

                                                            Alter Hase
                                                            • 18.04.2009
                                                            • 3034
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                            Das ist wirklich ein super Bericht geworden. Auch wenn wir zum Treffen schonmal den Preview dazu gehört haben, war es um so spannender hier die ganze Story zu lesen, insbesondere als Exil-Thüringer. Tolle Strecke und so manch amüsantes Erlebnis ! Ich freue mich auf mehr Berichte - von deinen zukünftigen Reisen

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                                                              #31
                                                              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                              schade, dass er schon vorbei ist - der Bericht.
                                                              Ich freue mich auch u.a. deswegen darüber, weil es durch eine Gegend ging über die hier sehr wenig zu finden ist. Hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es dort so schön ist.
                                                              Kommt also auf meine to-do-List
                                                              lg - Kathi

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                                                                Dauerbesucher
                                                                • 03.07.2007
                                                                • 537


                                                                #32
                                                                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                Toller Bericht über eine tolle Wanderung.
                                                                Deine Entschuldigungen im Resümee kannst Du getrost weglassen. Du hast eine 400 km Weitwanderung bewältigt. Du warst nicht optimal vorbereitet und hast zu viel mitgenommen – aber das passiert den meisten bei ihren ersten Großaktionen.
                                                                Andersherum betrachtet weißt Du jetzt einigermaßen, was Du weglassen kannst und vor allem hast Du schon ein paar Lieblingsausrüstungsteile gefunden, die sich wirklich bewährt haben.

                                                                Also auf zu neuen Taten

                                                                stoeps, der noch nicht so weit gegangen ist
                                                                „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                                                                ― John Muir

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 02.07.2009
                                                                  • 2425
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                  Danke euch erst einmal für den Feedback

                                                                  @ Sternenstaub: Ja unsere Heimat ist schön,und manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht. Es heißt nicht umsonst," warum denn in die Ferne gehen".

                                                                  Bei mir ist es nicht anders, so wohne ich jetzt seit 7 Jahre hier und war noch nicht einmal bei uns auf der Lausche. Dabei habe ich sie fast direkt vor der Haustür. Statt dessen krauche ich im Böhmischen rum, habe ich aber auch vor der Haustür. Ja so ist dass mitunter.

                                                                  Gruss Atze

                                                                  Ps. Ich wünsche euch ein frohes und gesundes Weihnachtsfest.
                                                                  Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                  Abraham Lincoln

                                                                  Kommentar


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                                                                    Lebt im Forum
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                                                                    • 8843
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                    Hallo

                                                                    Deine Bericht habe ich immer mit Freuden verfolgt. Sehr schön geschrieben.
                                                                    Ich hoffe du setzt deine Pilgerreise fort und schreibst dann wieder einen Bericht.

                                                                    Frohe Weihnachten
                                                                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Freak
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                                                                      • 10870
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                      Ja, es ist immer wieder erstaunlich wie einsam die Wege im Mitteleuropa sind. Wer sich abseits populärer Wege (Steige und Konsorten sind gemeint) hält, könnte meinen, kein Mensch geht zu Fuß.

                                                                      Dein Bericht erinnert mich an die Via gebennensis (Genf - Le-Puy-en-Velay), auch wenn die Landschaft völlig anders ist. Aber das Erlebenen der Einsamkeit war da sehr ähnlich. Nur auf der Via Regia scheint die Unterkunftdichte bedeutend besser zu sein.

                                                                      Und du möchtest tatsächlich erst die Strecke ab Kiew gehen, bevor du die restlichen 2.900 km unter die Füße nimmst?

                                                                      Grüße, Werner
                                                                      .

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 02.07.2009
                                                                        • 2425
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                        Hallo Werner,

                                                                        ja, mit der Einsamkeit ist es schon komisch gewesen. Dieses Gefühl kannte ich bisher so noch nicht. Soll nun aber nicht heißen, dass ich nicht auch mal allein sein kann. Was für mich noch verwunderlicher war, wenn ich dann in eine Große Stadt wie z.B. Erfurt gekommen bin, dass ich dann heilfroh war wenn ich sie wieder verlassen habe.Die Menschenmasse hat mich reineweg erschlagen. Wobei ich hier nicht die Leute als solches meine, sondern die Hektik und den Stress den sie verbreiten. Ist schon erstaunlich wie man sich nach so kurzer Zeit, wie heist es so schön Neudeutsch;- Entschleunigt.

                                                                        Was meine Tour betrifft, so möchte ich den Jakobsweg schon da beginnen wo er anfängt. Wobei mit den Anfängen es ja so eine Sache ist, In diesem Fall ist es Kiew. Es entspricht aber auch meinem Naturell was völlig neues zu machen. Auch bin ich Neugierig auf ein Land, wo eben nicht alles durchorganisiert ist und wo Reisen noch ein "Abenteuer" ist, wie miufoto es ausdrückte. Und wenn ich ehrlich bin, so bin ich schon richtig hippelig und kann es kaum erwarten bis es losgeht.

                                                                        Die Unterkünfte auf dem Ökumenischen Pilgerweg, sind natürlich durch und durch organisiert. Ich glaube man kann sogar sagen das er einer der Besten Wege überhaupt ist, was die gesammte Infrastrucktur anbelangt. Von Spanien
                                                                        einmal abgesehen. Hier gebührt den Organisatoren allerhöchstes Lob und Anerkennung.

                                                                        Eine Lanze muß an dieser Stelle auch einmal für die Herbergseltern gebrochen werden. Ich glaube kaum, das sie sich dessen bewust waren als die Organisatoren bei ihnen um die Bereitstellung von Unterkünften vorgesprochen haben, auf was sie sich da einlassen! Die Hochachtung ihnen gegenüber kann man in Worten gar nicht ausdrücken.

                                                                        Es kommen ja nicht nur ein oder zwei Pilgerer in einer oder mal zwei Wochen vorbei, nein, es sind Tausende die sich mittlerweile auf dem Weg machen und um Nachtasyl bitten. Nun muß man sich das mal in Ruhe auf der "Zunge" zergehen lassen, Tag für Tag klingelt es an der Haustür und immer fremde Leute immer wieder freundliche und herzliche Aufnahme, unfassbar aber dass sind für mich die wahren Helden und Christen die im Wahrsten Sinne des Wortes Nächstenliebe praktizieren.

                                                                        Gruss
                                                                        Jürgen
                                                                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                        Abraham Lincoln

                                                                        Kommentar


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                                                                          Neu im Forum
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                                                                          • 3
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                          Hallo,

                                                                          der erste Bericht, denn ich auf diesen Seiten lese - und ich bin fasziniert.

                                                                          Ich mus sagen, ich bin die Via Regia auch schon einmal gelaufen, allerings hatte ich damals keine Kamera dabei. Jetzt, wo ich deine Fotos sehe, kommen viele Erinnerungen bei mir wieder hoch. Ich konnte mich noch einmal zurück versetzen und den wirklich wunderschönen Ökumenischen Pilgerweg noch einmal gehen.

                                                                          Heutzutage ist es wirklich so, wie Goethe bereits gesagt hat: nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen. Das erlebe ich beim Pilgern immer wieder aufs neue.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Freak

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                                                                            • 43828
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                            Was auch schön ist: Wenn man in der Nähe der Strecke mal mit Auto oder Bahn vorbei fährt, weiß man, die Ecke hat man schon mal näher erkundet, da gibt's dieses oder jenes, und so sieht's da aus, wenn man nicht so schnell vorbei rauscht, etc., etc.

                                                                            Mag ich

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 02.07.2009
                                                                              • 2425
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                              Also wenn ihr mich fragt, ich könnte schon wieder los gehen. Es waren wirklich wunderbare Wochen. Auch wenn ich dieses Jahr meine Tour nicht verwirklichen konnte, die ich mir vorgenommen hatte, so bleibt mir ja dass nächste Jahr noch.

                                                                              Gruß
                                                                              Atze 1407
                                                                              Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                              Abraham Lincoln

                                                                              Kommentar


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                                                                                Meister-Hobonaut

                                                                                Lebt im Forum
                                                                                • 10.11.2003
                                                                                • 5049
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                Neugierde an. Welche Tour hattest du dir vorgenommen?
                                                                                Aber ähnlich erging es mir letzte Woche auch bei der Recherche vom Camino Primitivo.
                                                                                Gruß Harry.
                                                                                Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 02.07.2009
                                                                                  • 2425
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                  Via Regia Kiew - Görlitz ca. 1200 Km.

                                                                                  Die Vorbereitungen dazu sind schon abgeschlossen.
                                                                                  Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                                  Abraham Lincoln

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                    • 25.09.2009
                                                                                    • 27
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                    Hallo,
                                                                                    ich komm aus deiner näheren Umgebung.Von der Niederlausitz.Schöner Bericht.Übrigens war ich anfangs September für 3 Tage in Zittau/Oybin´/Hain usw.
                                                                                    guesch47
                                                                                    HP: http://skandinavienfan.repage8.de
                                                                                    gs

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 02.07.2009
                                                                                      • 2425
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                      Danke.

                                                                                      Wenn deine Heimat Döbern ist, dort ist es ja nicht so hügelig wie im Zittauer Gebirge. Es ist schon schön hier. Deine HP ist auch nicht schlecht.

                                                                                      Gruß
                                                                                      Atze 1407
                                                                                      Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                                      Abraham Lincoln

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                        Ich habe Deinen Bericht auch erst jetzt gelesen. Wirklich, sehr schön. Ich glaube, ich habe noch nie soviel über den Jakobsweg gelesen(obwohl ich die Gelegenheit gehabt hätte). Als Bergfreak wäre mir die Strecke aber etwas zu flach, da würde ich eher Fahrrad fahren Jedenfalls sind 400km am Stück eine super Leistung. Und dann praktisch ohne große Erfahrung einfach los.

                                                                                        Schöne Grüße,
                                                                                        Christian

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 02.07.2009
                                                                                          • 2425
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                          Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
                                                                                          Als Bergfreak wäre mir die Strecke aber etwas zu flach,
                                                                                          Was heist hier die Strecke wäre mir zu flach, bei meinen 25 Kilo Übergewicht die ich im vergangenen Jahr noch mit mir als zusätzliches Gewicht zu tragen hatte, war ich schon zufrieden die Königsshainer Berge mit über 300 Höhenmetern bezwungen zu haben, hinzu kam noch die unsägliche Leidenschaft meiner Lunge nach Nikotin, um des öfteren nach Luft japsen zu dürfen. Anschließend freut man sich wenn der Weg dann flach weiter geht. Auch sind die Hörschelberge (mit über 500 hm.) bei Eisenach ebenfalls nicht zu verachten, sowie den anschließenden Rennsteig mit gut 30 Km. bis Vacha.

                                                                                          Gruß
                                                                                          Jürgen
                                                                                          Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                                          Abraham Lincoln

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                            Nicht falsch verstehen, ich sagte "mir" Jeder hat so seine eigenen Vorlieben. Nichts gegen einen 500m-Berg, aber auf einer Strecke von 400km ist das zu wenig. Ich bin übrigens noch nie 400km hintereinander gelaufen Wirst Du die Zeit finden, die 1200km von Kiew hintereinander zu gehen?

                                                                                            Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
                                                                                            g dann flach weiter geht. Auch sind die Hörschelberge (mit über 500 hm.)
                                                                                            Wenn's höher wäre, hieße es Hörschelgebirge :-) Da kann man jetzt nicht mehr mit dem Auto durchrasen :-( Sie haben die A4 einfach drumrumgelegt.

                                                                                            Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
                                                                                            sowie den anschließenden Rennsteig mit gut 30 Km. bis Vacha.
                                                                                            Ich habe hier eine nagelneue Karte vom Rennsteig liegen(Warum wohl?). Die Strecke Eisenach-Vacha kreuzt eher den Rennsteig.

                                                                                            Gruß,
                                                                                            Christian

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 02.07.2009
                                                                                              • 2425
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                              Ja, ich werde mir die Zeit für Kiew/Görlitz nehmen.
                                                                                              Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                                              Abraham Lincoln

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                • 68
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                                Wenn du wieder da bist, kannste auf ein Käffchen vorbeikommen und mir brühwarm von deiner Tour berichten ;)

                                                                                                Grüße
                                                                                                "Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft."
                                                                                                (Emil Zátopek)

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 27.05.2009
                                                                                                  • 1716
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                                  ich hab gerade auch erst deinen bericht gesehen, aber schön zu lesen und mal wieder was anderes

                                                                                                  was mich aber interessieren würde (mal ganz ab von der wanderung ansich):

                                                                                                  Da du auf einem Pilgerweg unterwegs warst, hat sich deine Religiösität in irgendeiner Weise verändert?
                                                                                                  Interessiert mich auch deshalb da du ja mit anscheinend unterschiedlich religiösen Menschen zu tun hattest. (zb das Pärchen im Kloster?).

                                                                                                  gruß jan
                                                                                                  Dass es nichts zu erreichen gibt,
                                                                                                  sind keine leeren Worte,
                                                                                                  sondern die allerhöchste Wahrheit
                                                                                                  >> Huang Po <<

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 02.07.2009
                                                                                                    • 2425
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                                    Zitat von Sapbattu Beitrag anzeigen
                                                                                                    Da du auf einem Pilgerweg unterwegs warst, hat sich deine Religiösität in irgendeiner Weise verändert?
                                                                                                    Interessiert mich auch deshalb da du ja mit anscheinend unterschiedlich religiösen Menschen zu tun hattest. (zb das Pärchen im Kloster?).
                                                                                                    gruß jan
                                                                                                    Hallo Sapbattu,

                                                                                                    Nein meine Religiösität hat sich in keinerlei Weise verändert, da ich an den lieben Herrn da Oben, oder sonst noch an einer Göttlichkeit glaube.

                                                                                                    Ich halte es da mit dem Spruch von Albert Schweizer,

                                                                                                    Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht.

                                                                                                    Für mich sind die Pilgerwege rein von der geschichtliche Seite her interessant.

                                                                                                    Gruß
                                                                                                    Jürgen
                                                                                                    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                                                                                    Abraham Lincoln

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 30.03.2012
                                                                                                      • 401
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                                                                                      Hallo Atze1407,

                                                                                                      danke für Deinen Bericht und die Fotos.
                                                                                                      Hab mir nach dieser Anregung den Wanderführer bestellt.

                                                                                                      Gruß Jack68

                                                                                                      (Habe Deinen Bericht schon im Oktober gelesen, komme erst jetzt zum Kommentar!)
                                                                                                      ...

                                                                                                      Kommentar