[NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

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  • pointloma
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    • 20.03.2012
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    • Meine Reisen

    [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Hallo liebes Forum,

    eigentlich hatte ich mich auf Grund von Faulheit und Zeitdruck schon dagegen entschieden, einen Reisebericht zu verfassen (am Sonntag geht's für ein Jahr nach Frankreich, Taizé). Aus dem Grund weiß ich auch noch nicht, wie lange das ganze hier werden wird. Doch irgendwie muss ich, bevor ich von hier verschwinde, meine Erfahrungen noch mit euch teilen. Naja warten wir es mal ab !


    Einleitung

    Bevor ich mit der eigentlich Tour anfange, vielleicht ein paar Worte zu meiner Person. Ich bin 18 Jahre alt und habe gerade mein Abitur hinter mich gebracht. Die Idee mit Trekking anzufangen hatte ich irgendwann zu Beginn dieses Jahres, als sich in mir eine Einstellung total änderte. Vor 2 Jahren noch hätte ich gesagt, dass ich mir aus Urlaub nichts mache und entfernte Länder mich nicht interessieren. Wie gesagt, dass änderte sich radikal zu: Ich muss jedes Land dieser wunderschönen Erde bereisen! Auch wenn es soweit vielleicht nicht kommt, war mir trotzdem klar: Nach dem Abitur, darf es ruhig etwas krasseres sein! Und so stieß ich auf diese Seite und begann irgendwann im März mit der Urlaubsvorbereitung durch intensives Lesen des Forums ...

    Dann ging auch irgendwie alles ganz schnell. Dank Geburtstag, Abitur und Sommerarbeit hatte ich recht schnell ca 1.000 € in die Ausrüstung investiert, einen Freund gefunden, der mich begleiten wollte und den Flug, Zug und Bus gebucht. Dann hieß es nur noch warten. Und mit jedem Tag wuchs die Aufregung und die Erkenntnis, dass was wir erleben werden, etwas großartiges sein wird.

    Reisedauer: 18.7. - 1.8. (15 Tage)
    Reiseziel: Hardangervidda (Süd-Nord-Querung)
    Kamera: Canonen SX 230 HS, alle Bilder sind unbearbeitet.

    Inhaltsverzeichnis:
    Tag 1 - Anreise nach Haukeliseter
    Tag 2 - Richtung Hellevassbu
    Tag 3 - Hellevassbu reicht uns nicht !
    Tag 4 - Auf nach Litlos
    Tag 5 - Pause in Litlos
    Tag 6 - Der Kampf mit dem Wetter
    Tag 7 - Endlich wieder gutes Wetter
    Tag 8 - Ein unerwartetes Ende
    Tag 9 - Igitt, Zivilisation ...
    Tag 10 - Aufbruch zum Finale
    Tag 11 - Der Höhepunkt der Tour
    Tag 12 -Aufstieg zum Hardangerjokulen
    Tag 13 - Finale - Endlich im Ziel!
    Tag 14 - Heimreise
    Zuletzt geändert von pointloma; 27.01.2013, 10:54.

  • DocBrown
    Dauerbesucher
    • 08.05.2009
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

    klingt cool, viel spass.

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    • berlinbyebye
      Fuchs
      • 30.05.2009
      • 1197
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

      Alors, allez hopp dann, bis Sonntag ist nicht mehr so viel Zeit.

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      • dingsbums
        Fuchs
        • 17.08.2008
        • 1503
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

        Ich hoffe, das klappt mit dem Bericht. Ansonsten gibt es doch auch in Taizé bestimmt Internet ... OT: Es interessiert mich eigentlich auch, wie es einem da über ein ganzes Jahr ergeht, aber das gehört vermutlich weniger in dieses Forum.

        Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
        Doch irgendwie muss ich, bevor ich von hier verschwinde, meine Erfahrungen noch mit euch teilen. Naja warten wir es mal ab !
        Wir warten nicht ab, du musst!

        Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
        Vor 2 Jahren noch hätte ich gesagt, dass ich mir aus Urlaub nichts mache und entfernte Länder mich nicht interessieren.
        Für mich irgendwie unvorstellbar. Warst du denn gar nicht neugierig auf die Welt? Wie kam der Sinneswandel? Hast du selbst noch Verständnis für deine frühere Einstellung?

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        • pointloma
          Erfahren
          • 20.03.2012
          • 274
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          #5
          AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
          Ich hoffe, das klappt mit dem Bericht. Ansonsten gibt es doch auch in Taizé bestimmt Internet ... OT: Es interessiert mich eigentlich auch, wie es einem da über ein ganzes Jahr ergeht, aber das gehört vermutlich weniger in dieses Forum.
          Theoretisch gerne, praktisch aber schwierig, Internet ist in Taizé nämlich ein Luxusgut ...


          Wir warten nicht ab, du musst!
          Leider muss ich noch alles aufräumen, packen, Verwandten tschüss sagen etc.


          Für mich irgendwie unvorstellbar. Warst du denn gar nicht neugierig auf die Welt? Wie kam der Sinneswandel? Hast du selbst noch Verständnis für deine frühere Einstellung?
          Ehrlich gesagt, nein, war ich nicht. Aber du musst bedenken, ich war 16 und bin heute 18. In diesen zwei Jahren macht man an geistiger Entwicklung sehr viel durch. Ich habe irgendwie eine Faszination für unsere Welt, die im Universum ja so unbedeutend klein ist, aber alleine schon so eine große Vielfalt bietet, entwickelt.

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          • Hebi19
            Erfahren
            • 29.08.2010
            • 320
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            #6
            AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

            Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
            ....... Ansonsten gibt es doch auch in Taizé bestimmt Internet ... OT: Es interessiert mich eigentlich auch, wie es einem da über ein ganzes Jahr ergeht, aber das gehört vermutlich weniger in dieses Forum.
            Konnte die positiven Auswirkungen eines Jahres in Taize bei meinem ältesten Sohn beobachten....aber das gehört wohl eher wirklich nicht so sehr hier ins Forum.

            Damals (vor 6 bis 7Jahren) wars mit Internet in Taize nicht so einfach - email ging ab und zu - aber ganze Reiseberichte editieren war wohl eher schwierig....kann sich aber natürlich geändert haben.

            Viel Spaß in F
            Martin - der sich auch auf den Bericht freut

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            • pointloma
              Erfahren
              • 20.03.2012
              • 274
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              #7
              AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

              Tag 1 - Anreise nach Haukeliseter

              Nachdem J. und ich den Abend vorher noch mit ganz gegenteiligen Dingen verbrachten, nämlich Pizzaessen gehen, Kino und ein paar Bierchen zischen, lag ich dann endlich um 1 im Bett. Schlaf wäre jetzt toll gewesen, der Wecker sollte nämlich um 5 klingeln, allerdings ging mir zum x. mal unsere Packliste durch den Kopf. Hatten wir auch wirklich nichts vergessen?

              Als der Wecker dann klingelte, merkte ich allerdings, dass ich doch geschlafen hatte. Die große Erkenntnis kam: Der Tag, auf den wir so lange hingefiebert hatten, er war endlich da !!! Um ca 7 Uhr erreichten wir dann Frankfurt Hahn und hatten noch 90 Minuten Zeit, bis der Flieger ging. Ich kam mir auf einmal so merkwürdig fremd vor in der Masse von Menschen, die sich auf ihren Weg zum Strand-und Hotelurlaub machten. Ach ihr lieben Leute, wenn ihr wüsstet, wie schön Urlaub sein könnte.


              Wir zwei vor dem Abflug (links ich, rechts J).


              Im Flugzeug bekam ich dann etwas schlechtes Gewissen, was wir der armen Natur nur antun! Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass wir ja die nächsten zwei Wochen dafür sehr naturfreundlich leben! Außerdem wurde ich etwas nervös, ich war zwar schon mal 12 Stunden nach San Diego geflogen, allerdings war das schon wieder 4 Jahre her und da ich starke Höhenangst habe, kostet mich das immer etwas Überwindung. So ganz wohl werden sollte mir während dem Flug auch nicht, aber es war machbar. Waren ja nur 2 Stunden, leider pausenlos Wolken.

              In Oslo am Flughavn angekommen, entdeckten wir bei der Gepäckausgabe zwei Deutsche, die irgendwie genau so aussahen wie wir. Kurz angesprochen stellte sich heraus, dass diese auch in die Hardangervidda wollten, allerdings von Nord nach Süd, Finse nach Haukeliseter. Außerdem wollten sie noch ein paar Tage in Oslo warten, bis sich das Wetter bessern sollte. Der Wetterbericht versprach nämlich zu dem Zeitpunkt für die Hardangervidda 14 Tage Regen und 8°C Durchschnittstemperatur. Zum Glück kam es anders.

              Wir stiegen also zusammen in den Bus zum Oslo Busterminal und erreichten dieses um ca 12 Uhr. Noch 1 Stunde bis der Bus nach Haukeliseter ging, genug Zeit, um den Rödsprit zu finden. Es gab nur ein kleines Problem. Die Tankstelle, zu der wir geschickt wurden, wurde restauriert und war geschlossen. Halb 1. Langsam hörte der Spaß auf. Als wir um Viertel vor 1 total hektisch herumrennend und fragen immer noch nichts gefunden hatten, schlug J. vor, dass ich am Bus warten sollte und er sich ohne Rucksack auf den Weg machen würde. Ich wartete also. 12:50. 12:55. 12:58. Wenn ich vorher noch nicht nervös war, dann wurde ich es jetzt. Wo war J.? Wusste er auch sicher, dass er um 1 da sein musste? Der Busfahrer kam heraus. 13:02 ... Er sprach zwar kein Englisch, aber ich verstand, dass er los wollte. 13:04 Endlich! J. ist da. Im ersten Moment Erleichterung, im zweiten Augenblick wieder entsetzen. Er hatte keinen Spiritus gekriegt. Unsere Laune war jetzt total im Eimer.

              Während der Busfahrt nutze ich die Zeit daheim anzurufen und unsere Lage zu schildern, aber mein Vater bekam über's Internet auch nichts raus. Wir gingen die Optionen durch. 1. Möglichkeit: Irgendwo unterwegs dieses verdammte Rödsprit kaufen! 2. Möglichkeit: In Haukeliseter Rödsprit kaufen, obwohl ich eigentlich schon gelesen hatte, dass es dort nichts gibt. 3. Möglichkeit: Auf den Hütten kochen.
              Dummerweise ergab sich unterwegs keine Gelegenheit bei einem Stopp schnell mal an eine Tankstelle zu laufen. Irgendwann machten wir eine lange Pause und da wurde es ganz blöd. Wir hatten ca 30 Minuten Zeit und nutzten die Zeit, um noch etwas zu trinken zu kaufen. Als wir wieder losfuhren, dachte ich, dass darf doch nicht wahr sein! Direkt hinter der Raststätte ... war eine Tankstelle. Das Schicksal hatte es auf uns abgesehen.
              Die Busfahrt an sich machte mich auch nicht glücklich. Wo bitte ist die schöne Landschaft Norwegens? Bäume, Bäume, nicht als Bäume und dazwischen Zwischenräume. Und da, man glaubt es kaum, da steht ja noch ein Baum!


              Langsam wurde die Landschaft interessanter, ca 10 Minuten vor Haukeliseter.


              Doch die letzten 20 Minuten vor Haukeliseter wurde es langsam spannender und meine Laune stieg langsam wieder an. Ich wurde aufgeregt. Als wir in Haukeliseter ausstiegen, war ich wieder gut auf. Das Wetter war super, das machte viel aus, wie ich die nächsten Tagen lernen sollte. Und dann endlich die Erleichterung: Es gab zwar kein Rödsprit, aber Gaskocher und Gaskartuschen. Ich kaufte also für 200 NOK einen Primus-Gaskocher und zwei große Gaskartuschen für je 100 NOK. Wir wussten ja nicht genau, wie viel wir brauchen würden ...

              Um ca 20 Uhr ging es dann los, die erste Anhöhe wollten wir noch schaffen. Nach 50m die Erkenntnis. Scheiße, über 20 Kg auf dem Rücken sind verdammt anstrengend. Aber unsere Laune glich das alles aus. Das Wetter war super, wir hatten einen Kocher, es gab keine Probleme mehr, der Urlaub konnte endlich richtig losgehen! Das war ein wunderschönes Gefühl. Und das erste Schneefeld war das Highlight überhaupt. Schnee im Sommer, wie schön ist das denn. Da wusste ich noch nicht, wie anstrengend dieser Schnee noch werden sollte ...


              Links unten erkennt man noch Haukeliseter.


              Das Wetter machte mich glücklich!


              An einem See in der Nähe von anderen Zeltern bauten wir auch unser Zelt auf, kochten unser erstes Abendessen und genossen den Sonnenuntergang. Um halb 11 gingen wir schlafen. Und ich schlief mit einem wunderbaren Gefühl ein. Mit dem Gefühl, etwas Gutes zu tun!

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              • pointloma
                Erfahren
                • 20.03.2012
                • 274
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                Tag 2 - Richtung Hellevassbu

                Wozu bitte hatte ich die Taschenlampe mit? Verdammt, hier wird es ja wirklich nicht dunkel. Naja, wir wollen ja dazu lernen. So ungefähr waren meine ersten Gedanken, als ich morgens im Schlafsack lag. Bis halb 9 lag ich noch, dann hielt ich es nicht mehr aus, ich wollte raus. Zelt aufgemacht und yes, schönes Wetter! Gleich mal ein bisschen rumgelaufen und die Gegend erkundet (da war ich noch voller Tatendrang). Um 9 reichte es mir, J. musste jetzt wach werden, dieser elende Morgenmuffel. Das war immer eine Tortur den wach zu kriegen.

                Und dann ... Frühstück. Ich hatte das Milchpulver zuvor probiert und es war einfach nur eklig, aber wahrscheinlich hatte ich zu viel davon benutzt. Das Müsli war schon vorgemischt und so mussten wir einfach nur Wasser drüber kippen und ... AAAAH, das ist ja lecker! Sehr schön, wenigstens auf's Essen konnte man sich freuen.

                Nach dem wir dann gepackt hatten ging es los. Ich war sehr gespannt, was so uns so erwarten würde. Ich freute mich auf jeden Hügel, denn es sah dahinter immer anders aus. Der Weg lief sich gut, nur teilweise war der Schlamm echt nervig. Nach 1 Stunde machten wir dann unsere erste Pause und schauten den dunklen Wolken am Horizont zu, wie sie sich schön entluden. Brave Wolken, bleibt bloß weg von uns. Ich machte die Packung getrockneter Erdbeeren auf ... BAAAh, wie süß, ekelhaft. Bananenchips aufgemacht ... okay, es wird nicht besser. Also wich ich dann doch auf die Nüsse aus.


                Noch war der Weg super ..


                Nur leider nicht immer


                Hallo kleiner Freund


                Als wir gegen 13 Uhr den Berg Vesle Nup geschafft hatten, war ich extrem fertig. Dieses Gewicht ... unglaublich, was das ausmacht. Aber dafür fand ich im Rucksack noch eine Wurst und Brötchen vom Vortag. Ich wusste noch nicht, was ich die nächsten Tage für diesen kulinarischen Genuss gegeben hätte. Beim Abstieg auf der anderen Seite sahen wir den ersten großen See, den Mannevatn, der zum Großteil noch mit Eis bedeckt war, ein toller Anblick.


                Endlich endlich oben ...


                Bachüberquerungaction


                Der mit Eis bedeckte Mannevatn

                Leider hatte uns der Regen langsam eingeholt, so dass wir unsere Ponchos auspacken durften. Ich hatte ihn noch nie getestet, war aber froh zu merken, dass er dicht war. Irgendwann zwischen 15 und 16 Uhr holten uns zwei Norweger ein, der eine nur mit Neoprenfüßlingen und einem komischen Netz-Oberteil. Sie meinten sie hätten es etwas eilig, sie wollten noch nach Hellevassbu und wären spät dran. Ich schaute auf die Karte ... hä? Wir hatten nicht mal die Hälfte geschafft. Die spinnen doch die Norweger.

                Am Holmasjöen fanden wir dann kurz vor der ersten Sommerbrücke einen geeigneten Schlafplatz, denn wir konnten keinen Meter mehr gehen. Ich ahnte es schon, den Schlenker zur Trolltunga können wir vergessen, denn wir können froh sein, wenn wir es bis Finse schaffen. Der Regen hatte zum Glück aufgehört, dafür kamen die Mücken. Wir nannten unser Mückenspray nur noch liebevoll "Deet", denn was es mit den Mücken anstellte, war abartig. Dafür wirkte es und das war die Hauptsache. Gegen 20 Uhr fielen wir total erschöpft in unsere Schlafsäcke und ich schlief fast augenblicklich ein.


                Unser Schlafplatz am Holmasjöen.

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                • Geronimo
                  Fuchs
                  • 14.01.2004
                  • 1402
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                  Diese komischen Netzoberteile sind entweder von Brynje (Kunstfaser) oder Aclima (Wolle oder Kunstfaser).
                  In Norwegen werden die meistens im Winter als Unterwäsche getragen. Im Sommer oft einfach so als Shirt.
                  Ich selber liebe die Teile von der Woolnet-Serie von Aclima. Die sind echt super! Habe ein Langarm und ein Kurzarm. Ich würde die Shirts NIE mehr hergeben. Wolle stinkt nicht so schnell und konstruktionsbedingt kühlen die Shirts angenehm an heissen Tagen oder wärmen an kalten. Echt genial!

                  Toller Bericht! Weiter so!

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                  • pointloma
                    Erfahren
                    • 20.03.2012
                    • 274
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                    Ah danke für die Aufklärung, hatte schon gedacht, dass da jetzt irgendjemand was dazu schreibt. Gleich geht's weiter mit dem Bericht.

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                    • pointloma
                      Erfahren
                      • 20.03.2012
                      • 274
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                      #11
                      AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                      3. Tag - Hellevassbu reicht uns nicht !

                      Ich wachte wie jeden morgen gegen 8 Uhr auf und um halb 9 konnte ich mich auch zum aufstehen bewegen ... moment mal. Krass, wir haben 12 Stunden geschlafen? Uiuiuiui. Na hoffentlich ist das Wetter besser als gestern. Naja, ich lasse mal die Bilder sprechen.


                      Bei dem Wetter schmeckt das Frühstück doch gleich besser


                      Aber es war wirklich lecker!


                      Es war zwar sau kalt, aber dafür super Sonnenschein. So hatte ich mir das vorgestellt. Wir (*hust .. wir .. *hust*) wollten an diesem Tag auf jeden Fall das gute Wetter ausnutzen und nach Hellevassbu kommen, also sagte ich J. ungefähr alle 5 Minuten, dass er sich doch beeilen soll, weil ich los will. Ich merkte richtig, wie das Wetter sich auf meine Gemütslage auswirkte. Bei blauem Himmel war ich so voller Tatendrang. Die Spannung stieg außerdem, weil wir kurz vor der ersten Sommerbrücke waren und es nicht ganz klar war, ob auch alle aufgebaut sind. Ich darf es vorwegnehmen, alle Brücken standen. Jede einzelne war dafür immer wieder aufregend.


                      Die erste Brücke


                      Steil bergauf ging es weiter


                      Direkt nach der Brücke ging es steil bergauf, dafür hatten wir von oben eine tolle Aussicht über die umliegenden Täler und den letzten Weg vom Vortag. Oben gönnten wir uns die erste Pause, obwohl der Wind uns bald zum weiter gehen drängte. Der klare Himmel brachte nämlich noch etwas mit sich .. es war sau kalt. Dafür hatten wir nach der nächsten Sommerbrücke einen der schönsten Ausblicke der ganzen Tour. Ein sehr langes Schneefeld erstreckte sich am Armoteggi vorbei bis runter ins Tal, der Blick war atemberaubend (die Bilder konnten das leider nicht so gut einfangen). Hach, wie glücklich ich einfach war.


                      Das tolle Schneefeld mit dem tollen Tal dahinter


                      Im Tal legten wir uns erst mal in die Sonne und genossen das Wetter.

                      Danach ging es recht eben weiter bis wir auf eine Schafherde trafen. Hey, lass uns mal rausfinden wie zutraulich die Tiere hier sind. Memo an mich selbst: Nie zu einem Schaf gehen, dass dich nicht in ihrer Nähe haben mag, weil es Jungtiere hat. Das Ergebnis seht ihr in folgendem Video. Das Tier sah so aggressiv aus, dass wir es umgehen mussten, weil es genau auf dem Weg stehen blieb. Ich versuchte mich noch auf schafisch zu entschuldigen, aber es sprach wohl einen anderen Dialekt als ich. Schade.


                      (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                      Danach ging es nach einer weiteren Sommerbrücke an einem schönen Fluss recht unspektakulär weiter, als wir in der Ferne Hellevassbu sahen. Endlich, denn wir waren schon ganz schön fertig. Nach einer weiteren Stunde waren wir auch endlich da und legten uns in der Sonne erst mal schlafen. Wir beschlossen allerdings, dass 17 Uhr zu früh zum Zeltaufbau sei, also machten wir noch den nächsten Aufstieg Richtung Litlos, was auch sehr gut war, so hatten wir am nächsten Tag weniger bergauf. Recht bald suchten wir dann unseren Zeltplatz ziemlich abgelegen vom Wanderweg, leider war es so hügelig, dass wir direkt an einem extrem lauten Bach schlafen mussten. Zum Glück war unsere Erschöpfung größer als die Lautstärke.


                      Hellevassbu aus der Ferne mit 14x opt. Zoom


                      Die letzte Brücke vor Hellevassbu


                      Wozu eigentlich die Karte?


                      Unser Schlafplatz mit diesem elend lauten Bach ...
                      Zuletzt geändert von pointloma; 31.08.2012, 07:54.

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                      • berlinbyebye
                        Fuchs
                        • 30.05.2009
                        • 1197
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                        Abonniert!

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                        • pointloma
                          Erfahren
                          • 20.03.2012
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                          Danke für die positiven Rückmeldungen! Das Video ist jetzt übrigens online, weiter oben ist der Link!

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                          • pointloma
                            Erfahren
                            • 20.03.2012
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                            #14
                            AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                            Tag 4 - Auf nach Litlos !

                            WAS?! Schon 9 Uhr?? Okay .. wir hatten also tatsächlich 14 Stunden geschlafen. Wir beschlossen an diesem Tag, dass eine Nacht in Litlos uns vielleicht ganz gut tun könnte. Da das Wetter morgens beim Packen auch noch sehr gut aussah, wollten wir die Strecke unbedingt schaffen.




                            Der Blick zurück Richtung Hellevassbu. Dahinten links hatten wir gezeltet.

                            Also ging es erst mal die ganze Zeit bergauf. Auf der anderen Seite durften wir erst mal über Geröll und dann ein Schneefeld absteigen, wo ich prompt erst mal im Schnee einbrach. An einem See mit Wasserfall gönnten wir uns dann die erste größere Pause, bevor wieder es wieder rauf ging. Auf einmal standen wir vor einer Wand mit Schnee, beeindruckend, jetzt wissen wir auch mal, auf was für Massen wir uns teilweise bewegen. Problem war nur, der Weg ging ähnlich steil durch Schnee hoch. Das ganze glich mehr einer Kletterpartie als Wandern.


                            Der Weg nach Mordor


                            Huch!


                            Ohne Worte ...

                            Oben angekommen wurde es dann richtig kalt. Wind und Regen machten es wirklich sehr ungemütlich, aber auf die Ponchos hatten wir dann doch keine Lust, müssen die Fleece-Jacken halt mal was aushalten. Frustriert stellten wir fest, dass wir nur sehr langsam vorran kamen. Wir machten einfach zu viele Pausen. Blödes Gewicht auf dem Rücken ...

                            Beim Abstieg auf der anderen Seite gegen 15 Uhr kam kurz die Sonne raus und wir nutzten die Gelegenheit uns erst mal für 20 Minuten Schlafen zu legen. Danach ging es unspektakulär weiter, bis wir irgendwann am Litlosvatnet waren und Litlos auf der anderen Seite sahen. Wir beschlossen, dass wir doch die Nacht im Zelt verbringen wollten, denn keiner von uns hatte mehr Lust, noch die eine Stunde um den See zu laufen.


                            Brücke mit "Löchern"


                            Schönes Wasser

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                            • pointloma
                              Erfahren
                              • 20.03.2012
                              • 274
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                              #15
                              AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                              Tag 5 - Pause in Litlos

                              Es regnete die ganze Nacht. Und morgens beim Packen fing es wieder an. Also schlug ich vor, dass wir einen Tag Pause machen und über Nacht in Litlos blieben. J. stimmte zu.




                              Teilweise gar nicht so ungefährlich


                              Ich vermute mal für die Schafe.


                              Endlich ...


                              ... da!


                              Um ca 11 Uhr erreichten wir Litlos und bezogen erst mal unsere Zimmer. Es war zwar kalt, aber ein Bett tut schon sehr gut. Wir nutzten den Tag um unsere nassen Sachen aufzuhängen, zu waschen und zu duschen. Gegen 16-17 Uhr beschlossen wir aber doch noch weiter zu ziehen. Es stürmte und regnete den ganzen Tag, aber der Regen hatte aufgehört und es stürmte nur noch. Würde bestimmt eine erholsame Nacht werden.

                              Wir beschlossen allerdings nicht den Weg über den Harteigen zu nehmen, sondern direkt Richtung Hadlaskard, da dieser Weg nach der Karte deutlich weniger Höhenmeter auf wies. Nachdem wir eine Stunde unterwegs waren, versuchten wir einen Zeltplatz zu finden, der ein wenig windgeschützt ist. Fehlanzeige. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr und bauten unser Zelt hinter einem großen Stein auf.


                              Wäsche aufhängen, das Wetter machte J. nichts aus.

                              An diesem Abend beschloss ich für mich, dass wir die Tour in Liseth abbrechen würden und mit dem Bus von dort nach Geilo fahren würden. Ich war richtig schlecht drauf. Das schlechte Wetter kotzte mich einfach nur an, ich wollte nur noch nach Hause. Ich hatte die seelische Belastung total unterschätzt.

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                              • Abt
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                                • 26.04.2010
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                                #16
                                AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                Ein Danke schon einmal von mir für deinen Tourenbericht. Aber eine Stelle erschließt sich für mich nicht ganz. Ich zitiere einmal...

                                Zitat von pointloma Beitrag anzeigen

                                Um ca 11 Uhr erreichten wir Litlos und bezogen erst mal unsere Zimmer. Es war zwar kalt, aber ein Bett tut schon sehr gut. Wir nutzten den Tag um unsere nassen Sachen aufzuhängen, zu waschen und zu duschen. Gegen 16-17 Uhr beschlossen wir aber doch noch weiter zu ziehen.....
                                Könnte mir vorstellen, dass die Beherbergenden da sehr begeistert waren? ...Zimmer verwüstet, unentschlossen und nach sechs Stunden addios...
                                Zuletzt geändert von Abt; 31.08.2012, 10:33.

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                                • pointloma
                                  Erfahren
                                  • 20.03.2012
                                  • 274
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                                  #17
                                  AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                  Zitat von Alibotusch Beitrag anzeigen
                                  Ein Danke schon einmal von mir für deinen Tourenbericht. Aber eine Stelle erschließt sich für mich nicht ganz. Ich zitiere einmal...


                                  Könnte mir vorstellen, dass die Beherbergenden da sehr begeistert waren? ...Zimmer verwüstet, unentschlossen und nach sechs Stunden addios...

                                  Das war kein Problem. Wir fragten extra beim Empfang ob das möglich sei und so mussten wir nur für den Tagesaufenthalt bezahlen. Das Zimmer richteten wir selber noch her und es sah aus wie vorher. Sind ja keine Unmenschen! Natürlich haben wir noch ausgecheckt und bezahlt.

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                                  • Sandmanfive

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                                    • 11.04.2008
                                    • 8532
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                                    #18
                                    AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                    Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
                                    Das war kein Problem. Wir fragten extra beim Empfang ob das möglich sei und so mussten wir nur für den Tagesaufenthalt bezahlen. Das Zimmer richteten wir selber noch her und es sah aus wie vorher. Sind ja keine Unmenschen! Natürlich haben wir noch ausgecheckt und bezahlt.
                                    Darf man fragen was Ihr dann dafür gezahlt habt?
                                    "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

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                                    • Buck Mod.93

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                                      • 21.01.2008
                                      • 9011
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                                      #19
                                      AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                      Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
                                      Das war kein Problem. Wir fragten extra beim Empfang ob das möglich sei und so mussten wir nur für den Tagesaufenthalt bezahlen. Das Zimmer richteten wir selber noch her und es sah aus wie vorher. Sind ja keine Unmenschen! Natürlich haben wir noch ausgecheckt und bezahlt.
                                      Schöner Bericht!!!

                                      Auf dem Nordkalottleden haben sie sogar mal ein total durchnässtes schwedisches Paar, das sich in der Hütte schon umfassend eingerichtet hatte, umquartiert, als wir eine Stunde später ankamen. Man sagte uns, das sei geschehen, um zu vermeiden, dass die Frau mit zwei fremden Kerlen in einem Zimmer schlafen muss
                                      Les Flics Sont Sympathique

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                                        • 20.03.2012
                                        • 274
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                                        AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                        Tag 6 - Der Kampf gegen das Wetter

                                        Das Wetter war nicht wirklich besser. Außerdem fanden wir die Weggabelung, die den Weg in Richtung Hadlaskard und Besso teilen sollte, nicht. Ein Blick auf das GPS-Gerät schenkte uns dann Gewissheit: Wir hatten am Tag zuvor bei der Zeltsuche die Weggabelung verpasst und waren schon längst auf dem Weg in Richtung Besso. Wir navigierten uns also mit dem Kompass durch die Pampa in Richtung dem anderen Weg, was auch nicht die schlauste Idee war. Ich vermute auf dem Wanderweg zurück bis zur Weggabelung wären wir schneller voran gekommen. Zudem kam auch noch dichter Nebel auf. Zum Glück konnten wir uns gut orientieren. Die Motivation, die eh nicht vorhanden war, war jetzt komplett dahin. Und was findet man, mitten in der Pampa und Nebel? Einen Knochen.


                                        Das muntert doch auf...


                                        Toller Nebel ..

                                        Irgendwann dann die große Erleichterung! EIN T !!! Die Freude hielt allerdings nur kurz, wo bitte ist hier der Weg? Wir stellten fest, dass dies ein alter Wanderweg war und der neue noch ein Stückchen entfernt war. Der nächste Niederschlag.
                                        Irgendwann hatten wir dann doch den Weg gefunden. Wir liefen noch bis etwa 16 Uhr bis wir einen schönen Zeltplatz fanden und beschlossen, dass wir genug für heute hatten.


                                        Endlich wieder auf dem richtigen Weg.


                                        Ein müder Wanderer.

                                        Meine Laune war dank dem immer noch andauernden schlechtem Wetter immer noch miserabel. Ich begann mich mit J. darüber zu unterhalten und merkte, dass mir dieses Gespräch echt half. Danke dir! Da merkt man doch mal wieder, wie sehr der Mensch den Kontakt zu anderen Menschen braucht.


                                        Schöne Aussicht von unserem Zeltplatz.

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