AW: [NZ] Südalpenwildnis
Vom Crooked River zum Lewis Pass .........Fortsetzung
(7. bis 13.Tag)
7.Tag:
Nach einem heißen Bad am Morgen packte ich meine Sachen und nach 1h50 erreichte ich die Elizabeth Hut, fast am Talende des Haupiri River Valleys.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet in dieser Hütte vielleicht Leute zu treffen, denn dies ist ja ein Haupttal mit einem markierten Pfad. Es war aber niemand da und der letzte Hüttenbucheintrag lag anderthalb Monate zurück.

Ich blieb ne Weile bei der Hütte und dann ging´s weiter auf einer noch seltener begangenen und erst vor ein oder zwei Jahren neu freigeschlagenen Route durch dichten Bergdschungel über den Trent Saddle zur Top Trent Hut.
Abends erreichte ich die Hütte, hier endet der Pfad. Diese versteckte alte 4-Bunks Hütte war in keinem guten Zustand mehr. Bei Regen tropft es durch das Dach. Das Hüttenbuch ist noch von 1992 und hat im Schnitt nur drei Einträge pro Jahr, die letzten Leute waren vor 11 Monaten hier.





Trent River Valley


Von dieser Hütte wollte ich eigentlich das Trent River Valley abwärts folgen zur Mid Trent Hut. Es gibt aber keinen Pfad. Im Hüttenbuch steht daß diese Route nur bei Niedrigwasser möglich ist, man muss weglos im Flussbett durch eine ganze Serie Schluchten, der Fluss muss dabei über 50 Mal gefurtet werden!! Im Schnitt wird diese Route etwa einmal im Jahr gemacht!
8. und 9.Tag:
Heftiger Dauerregen den ganzen Tag, es wurde also wieder ein gezwungener Ruhetag in der Hütte. Am drauffolgenden Tag endete der Regen vormittags. Gegen 11:15 wanderte ich los. In einer steilen Kletteraktion gings runter in die Bachschlucht. Nach dem Regentag wollte ich trotzdem die Route durch die Schluchten talabwärts probieren, aber schon nach 1h30 musste ich wieder umkehren weil der Fluss noch zu heftig war. Bei einem Querungsversuch stürzte ich und holte mir eine leichte Knieverletzung. Nach insgesamt 3h war ich wieder zurück in der Top Trent Hut.
Ich plante um und entschied mich statt der Talroute für eine Kammroute. Gegen 15 Uhr wanderte ich los. Von der Hütte führt ein steiler Pfad durch den dichten Moosdschungel hoch zur Baumgrenze. Ich war froh daß der Pfad existierte, denn erst vor zwei Jahren wurde er neu gehackt. Ansonsten wäre diese Route wohl kaum möglich und ich müsste einen riesen Umweg zurück zum Trent Saddle machen um von dort über offene Tussokrücken hoch auf die Main Divide zu steigen.
An der Waldgrenze endete der Pfad, es folgte wegloses hartes bushbashing durch die alpine Gestrüppzone bevor es auf leichte Tussokhänge hoch auf den Kamm ging. Nach drei bis vier Kilometern Kammwanderung schlug ich auf der Main Divide mein Camp auf. Es war zwar grau bewölkt, sah aber nicht nach einen dramatischen Wetterumschwung aus.



10.Tag:
Das Wetter schlug in der Nacht trotzdem um, starker Wind und Dauerregen. Eine extrem ungemütliche Nacht verbrachte ich hier. Erst ab Nachmittag wurde der Regen weniger, ich baute mein Camp ab und wanderte bei starkem Wind und gelegentliche Schauer los. Im auf und ab ging´s weiter auf der Main Divide über den Mt Wilson und Mt Drake.
Theoretisch ist der komplette Gebirgskamm vom Trent Saddle bis zu den Nelson Tops problemlos folgbar, das wäre auch meine geplante Route gewesen. Bei gutem Wetter muss es eine Traumroute sein, aber bei schlechtem ist es eine Alptraumroute! Daher wollte ich möglichst schnell runter vom Kamm, entschied mich Richtung Süden ins Hurunui Valley abzusteigen.
Das Huruni Valley ist ein weites flaches Flusstal mit offene Südbuchenwälder und große Riverflats. Auf dem Talboden war es nicht mehr windig, hier stieß ich auf den markierten Pfad der bekannten Harper Pass Trekkingroute. Ab nun endlich leichtes Wandern! Schon paar Kilometer weiter erreichte ich kurz vor dem Dunkelwerden die Camerons Hut. Ich rechnete stark damit heute noch Leute zu treffen, aber es war niemand hier. Diese Hütte wird relativ selten zur Übernachtung genutzt, die meisten Tramper übernachten in der viel größeren und besseren Hurunui No.3 Hut, die sich eine Stunde weiter talabwärts befindet.
Schon auf meiner Southern Traverse hatte ich vorgehabt vom Harper Pass die Main Divide bis zu den Nelson Tops zu folgen, musste aber aufgrund schlechem Wetters ebenfalls die Talroute durchs Hurunui Valley nehmen.




11.Tag:
Wenn man das Hüttenbuch durchblättert stellt man fest daß fast jeden Tag einige Wanderer durch dieses Tal kommen. Du meine Güte, das ist ja schon ein richtiger Massenauflauf verglichen mit meiner Route der letzten 10 Tage!!


Durchs Hurunui Valley verläuft auch der Te Araroa, der neue Langdistanztrek, der ganz Neuseeland von Nord nach Süd quert. Etwa ein Drittel aller Hüttenbucheinträge stammen von Te Araroa-Wanderern.
Nach einer Stunde passierte ich die No.3 Hut. Auch hier war niemand. Nochmal eine Stunde später erreichte ich eine heisse Quelle, die zweite auf dieser Tour. Für ein heisses Bad machte ich eine längere Mittagspause.


Nun verlies ich den Harper Pass Track, durchfurtete den Hurunui River und wanderte Richtung Norden auf einen wenig begangenen Pfad ins enge Mackenzie Stream Valley rein.
Während meiner vier Stunden auf dem Harper Pass Track traf ich wider Erwarten keine Leute. Laut den Hüttenbucheinträgen in der No.3 und Camerons Hut sind hier vor zwei Tagen die letzten Wanderer durchgekommen. Von wegen Massenauflauf!!

Seit gestern bin ich östlich der Main Divide. Die Täler sind hier mit Südbuchenwäldern und moosige Bergwälder bestanden, die auch weglos relativ einfach durchwanderbar wären. Diese Wälder finde ich ebenfalls sehr phantastisch, auch wenn es nicht mehr die deutlich exotischeren und dichteren Westlandregenwälder sind.
5 Kilometer weiter gabelt sich das Tal. Der schmale Pfad führt weiter das linke Tal hoch zur Mackenzie Hut, aber ich wanderte weglos ins rechte Tal rein zum Mackenzie Bivvy. Aber erstmal gönnte ich mir noch ein weiteres heisses Bad. Hier bei der Talgabelung fand ich im Flussbett meine dritte heisse Quelle
Über Felsbrocken stieg ich im Flussbett dieses schluchtige Urwaldtal hoch. Es war eine nasse Angelegenheit im einsetzenden Dauerregen. Daher war ich auch ganz froh als fast zwei Stunden später der Talboden endlich flacher wurde und ich das Mackenzie Bivvy erreichte, eine sehr selten besuchte 2-Bunks Minihütte und trockenes Nachtlager.
12. und 13.Tag:
Im Dauerregen verbrachte ich den kompletten zwölften Trekkingtag im Bivvy. Das Hüttenbuch ist von 2002, seitdem hatte das Bivvy im Schnitt zweieinhalb Besuche pro Jahr,....den letzten vor 9 Monaten!!
In der Food Box fand ich etwas Essen, einiges davon war schon schlecht und nicht mehr genießbar. Das was noch gut war verzehrte ich und schonte damit meine eigenen Vorräte. Zum Lewis Pass ist es noch recht weit und ich war mit meinem Zeitplan schon deutlich im Rückstand.


weglos geht´s im Flussbett talaufwärts


Mackenzie Bivvy
Am folgenden Tag ging´s endlich weiter, weglos talaufwärts ins Talende, dann hoch auf die offenen alpinen Tussokgraskämme der Nelson Tops, bzw der Main Divide.
Die Aussicht war grandios, bei Sonne und Wolken mit etwas kühlem Wind. Von hier hätte ich zwei Routenmöglichkeiten. Entweder auf der anderen Seite runter zum Hope Pass, dann das Hope River Valley abwärts zur heissen Quelle am Hot Spring Stream. Oder als zweite Möglichkeit noch für 8 bis 10 Kilometer weiter den Kamm der Nelson Tops folgen und dann ins Hope River Valley absteigen. Die zweite Möglichkeit wäre landschaftlich sicher reizvoller und das Wetter ist heute für eine Kammwanderung auch gut geeignet. Ich wollte aber heute abend bei der heissen Quelle campen und wenn ich die Kammroute nehme, würde ich mit Sicherheit erst morgen die heisse Quelle erreichen. Daher entschied ich mich für die schnellere Talroute via Hope Pass.

weglos geht´s ins Talende

Aufstieg auf die Nelson Tops - Blick zurück ins Mackenzie Stream Valley

auf den Nelson Tops




Blick von den Nelson Tops

von den Nelson Tops

hier geht´s runter

Abstieg zum Hope Pass
Der Abstieg war anfangs einfach aber die letzten 200 Höhenmeter runter zum Hope Pass war sehr hartes bushbashing durch das dichte alpine Gestrüpp. Auf der offenen sumpfigen Senke des Hope Passes (951 m) stieß ich auf eine markierte Route, die folgte ich talabwärts. Das wandern war nun einfach, abwechselnd über offene Senken und duch Wald. Die Südbuchenwaldabschnitte waren aber recht nervig. Vor nicht langer Zeit hat hier ein heftiger Orkan gewütet, der zahlreiche Bäume umgeweht hat.



oberes Hope River Valley

5 Kilometer vom Hope Pass mündet von links das engere Tal des Hot Spring Stream ein. Etwa einen Kilometer in dieses Nebental hinein liegt die heisse Quelle. Es dauerte eine Weile bis ich sie fand, denn sie war auf der Karte nicht hundertprozentig korrekt eingezeichnet, Markierungen dorthin gab es nicht und sie lag auch ziemlich versteckt neben der Bachsenke im Busch. Nur anhand des Schwefelgeruchs findet man sie.
Von allen vier heissen Quellen auf dieser Tour war dies hier die beste. Es gab zwei heisse Wasserlöcher, das eine hatte angenehme Badewannentemperatur und das zweite war noch heisser. In dem hielt man es gerade noch so eben aus, oder man musste kaltes Wasser aus dem Bach hinzugießen damit es aushaltbarer wurde
Hier kamen dann noch zwei Israelis an. Das sind die ersten Menschen auf diesen Trek, seit 13 Tagen!! Sie steckten aber nur mal kurz ihre Füße ins heisse Wasser rein und waren danach sofort wieder weg. Sie hatten es eilig, denn es wurde bald dunkel und sie hatten ihr Nachtlager in der 3 Kilometer entfernten Top Hope Hut.
Ich schlug direkt neben der heissen Quelle mein Camp auf und genoss abends im Dunkeln noch ein heisses Bad.



Vom Crooked River zum Lewis Pass .........Fortsetzung
(7. bis 13.Tag)
7.Tag:
Nach einem heißen Bad am Morgen packte ich meine Sachen und nach 1h50 erreichte ich die Elizabeth Hut, fast am Talende des Haupiri River Valleys.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet in dieser Hütte vielleicht Leute zu treffen, denn dies ist ja ein Haupttal mit einem markierten Pfad. Es war aber niemand da und der letzte Hüttenbucheintrag lag anderthalb Monate zurück.


Ich blieb ne Weile bei der Hütte und dann ging´s weiter auf einer noch seltener begangenen und erst vor ein oder zwei Jahren neu freigeschlagenen Route durch dichten Bergdschungel über den Trent Saddle zur Top Trent Hut.
Abends erreichte ich die Hütte, hier endet der Pfad. Diese versteckte alte 4-Bunks Hütte war in keinem guten Zustand mehr. Bei Regen tropft es durch das Dach. Das Hüttenbuch ist noch von 1992 und hat im Schnitt nur drei Einträge pro Jahr, die letzten Leute waren vor 11 Monaten hier.





Trent River Valley



Von dieser Hütte wollte ich eigentlich das Trent River Valley abwärts folgen zur Mid Trent Hut. Es gibt aber keinen Pfad. Im Hüttenbuch steht daß diese Route nur bei Niedrigwasser möglich ist, man muss weglos im Flussbett durch eine ganze Serie Schluchten, der Fluss muss dabei über 50 Mal gefurtet werden!! Im Schnitt wird diese Route etwa einmal im Jahr gemacht!
8. und 9.Tag:
Heftiger Dauerregen den ganzen Tag, es wurde also wieder ein gezwungener Ruhetag in der Hütte. Am drauffolgenden Tag endete der Regen vormittags. Gegen 11:15 wanderte ich los. In einer steilen Kletteraktion gings runter in die Bachschlucht. Nach dem Regentag wollte ich trotzdem die Route durch die Schluchten talabwärts probieren, aber schon nach 1h30 musste ich wieder umkehren weil der Fluss noch zu heftig war. Bei einem Querungsversuch stürzte ich und holte mir eine leichte Knieverletzung. Nach insgesamt 3h war ich wieder zurück in der Top Trent Hut.

Ich plante um und entschied mich statt der Talroute für eine Kammroute. Gegen 15 Uhr wanderte ich los. Von der Hütte führt ein steiler Pfad durch den dichten Moosdschungel hoch zur Baumgrenze. Ich war froh daß der Pfad existierte, denn erst vor zwei Jahren wurde er neu gehackt. Ansonsten wäre diese Route wohl kaum möglich und ich müsste einen riesen Umweg zurück zum Trent Saddle machen um von dort über offene Tussokrücken hoch auf die Main Divide zu steigen.
An der Waldgrenze endete der Pfad, es folgte wegloses hartes bushbashing durch die alpine Gestrüppzone bevor es auf leichte Tussokhänge hoch auf den Kamm ging. Nach drei bis vier Kilometern Kammwanderung schlug ich auf der Main Divide mein Camp auf. Es war zwar grau bewölkt, sah aber nicht nach einen dramatischen Wetterumschwung aus.



10.Tag:
Das Wetter schlug in der Nacht trotzdem um, starker Wind und Dauerregen. Eine extrem ungemütliche Nacht verbrachte ich hier. Erst ab Nachmittag wurde der Regen weniger, ich baute mein Camp ab und wanderte bei starkem Wind und gelegentliche Schauer los. Im auf und ab ging´s weiter auf der Main Divide über den Mt Wilson und Mt Drake.
Theoretisch ist der komplette Gebirgskamm vom Trent Saddle bis zu den Nelson Tops problemlos folgbar, das wäre auch meine geplante Route gewesen. Bei gutem Wetter muss es eine Traumroute sein, aber bei schlechtem ist es eine Alptraumroute! Daher wollte ich möglichst schnell runter vom Kamm, entschied mich Richtung Süden ins Hurunui Valley abzusteigen.
Das Huruni Valley ist ein weites flaches Flusstal mit offene Südbuchenwälder und große Riverflats. Auf dem Talboden war es nicht mehr windig, hier stieß ich auf den markierten Pfad der bekannten Harper Pass Trekkingroute. Ab nun endlich leichtes Wandern! Schon paar Kilometer weiter erreichte ich kurz vor dem Dunkelwerden die Camerons Hut. Ich rechnete stark damit heute noch Leute zu treffen, aber es war niemand hier. Diese Hütte wird relativ selten zur Übernachtung genutzt, die meisten Tramper übernachten in der viel größeren und besseren Hurunui No.3 Hut, die sich eine Stunde weiter talabwärts befindet.
Schon auf meiner Southern Traverse hatte ich vorgehabt vom Harper Pass die Main Divide bis zu den Nelson Tops zu folgen, musste aber aufgrund schlechem Wetters ebenfalls die Talroute durchs Hurunui Valley nehmen.




11.Tag:
Wenn man das Hüttenbuch durchblättert stellt man fest daß fast jeden Tag einige Wanderer durch dieses Tal kommen. Du meine Güte, das ist ja schon ein richtiger Massenauflauf verglichen mit meiner Route der letzten 10 Tage!!



Durchs Hurunui Valley verläuft auch der Te Araroa, der neue Langdistanztrek, der ganz Neuseeland von Nord nach Süd quert. Etwa ein Drittel aller Hüttenbucheinträge stammen von Te Araroa-Wanderern.
Nach einer Stunde passierte ich die No.3 Hut. Auch hier war niemand. Nochmal eine Stunde später erreichte ich eine heisse Quelle, die zweite auf dieser Tour. Für ein heisses Bad machte ich eine längere Mittagspause.


Nun verlies ich den Harper Pass Track, durchfurtete den Hurunui River und wanderte Richtung Norden auf einen wenig begangenen Pfad ins enge Mackenzie Stream Valley rein.
Während meiner vier Stunden auf dem Harper Pass Track traf ich wider Erwarten keine Leute. Laut den Hüttenbucheinträgen in der No.3 und Camerons Hut sind hier vor zwei Tagen die letzten Wanderer durchgekommen. Von wegen Massenauflauf!!


Seit gestern bin ich östlich der Main Divide. Die Täler sind hier mit Südbuchenwäldern und moosige Bergwälder bestanden, die auch weglos relativ einfach durchwanderbar wären. Diese Wälder finde ich ebenfalls sehr phantastisch, auch wenn es nicht mehr die deutlich exotischeren und dichteren Westlandregenwälder sind.
5 Kilometer weiter gabelt sich das Tal. Der schmale Pfad führt weiter das linke Tal hoch zur Mackenzie Hut, aber ich wanderte weglos ins rechte Tal rein zum Mackenzie Bivvy. Aber erstmal gönnte ich mir noch ein weiteres heisses Bad. Hier bei der Talgabelung fand ich im Flussbett meine dritte heisse Quelle

Über Felsbrocken stieg ich im Flussbett dieses schluchtige Urwaldtal hoch. Es war eine nasse Angelegenheit im einsetzenden Dauerregen. Daher war ich auch ganz froh als fast zwei Stunden später der Talboden endlich flacher wurde und ich das Mackenzie Bivvy erreichte, eine sehr selten besuchte 2-Bunks Minihütte und trockenes Nachtlager.
12. und 13.Tag:
Im Dauerregen verbrachte ich den kompletten zwölften Trekkingtag im Bivvy. Das Hüttenbuch ist von 2002, seitdem hatte das Bivvy im Schnitt zweieinhalb Besuche pro Jahr,....den letzten vor 9 Monaten!!
In der Food Box fand ich etwas Essen, einiges davon war schon schlecht und nicht mehr genießbar. Das was noch gut war verzehrte ich und schonte damit meine eigenen Vorräte. Zum Lewis Pass ist es noch recht weit und ich war mit meinem Zeitplan schon deutlich im Rückstand.


weglos geht´s im Flussbett talaufwärts


Mackenzie Bivvy
Am folgenden Tag ging´s endlich weiter, weglos talaufwärts ins Talende, dann hoch auf die offenen alpinen Tussokgraskämme der Nelson Tops, bzw der Main Divide.
Die Aussicht war grandios, bei Sonne und Wolken mit etwas kühlem Wind. Von hier hätte ich zwei Routenmöglichkeiten. Entweder auf der anderen Seite runter zum Hope Pass, dann das Hope River Valley abwärts zur heissen Quelle am Hot Spring Stream. Oder als zweite Möglichkeit noch für 8 bis 10 Kilometer weiter den Kamm der Nelson Tops folgen und dann ins Hope River Valley absteigen. Die zweite Möglichkeit wäre landschaftlich sicher reizvoller und das Wetter ist heute für eine Kammwanderung auch gut geeignet. Ich wollte aber heute abend bei der heissen Quelle campen und wenn ich die Kammroute nehme, würde ich mit Sicherheit erst morgen die heisse Quelle erreichen. Daher entschied ich mich für die schnellere Talroute via Hope Pass.

weglos geht´s ins Talende

Aufstieg auf die Nelson Tops - Blick zurück ins Mackenzie Stream Valley

auf den Nelson Tops




Blick von den Nelson Tops

von den Nelson Tops

hier geht´s runter

Abstieg zum Hope Pass
Der Abstieg war anfangs einfach aber die letzten 200 Höhenmeter runter zum Hope Pass war sehr hartes bushbashing durch das dichte alpine Gestrüpp. Auf der offenen sumpfigen Senke des Hope Passes (951 m) stieß ich auf eine markierte Route, die folgte ich talabwärts. Das wandern war nun einfach, abwechselnd über offene Senken und duch Wald. Die Südbuchenwaldabschnitte waren aber recht nervig. Vor nicht langer Zeit hat hier ein heftiger Orkan gewütet, der zahlreiche Bäume umgeweht hat.



oberes Hope River Valley

5 Kilometer vom Hope Pass mündet von links das engere Tal des Hot Spring Stream ein. Etwa einen Kilometer in dieses Nebental hinein liegt die heisse Quelle. Es dauerte eine Weile bis ich sie fand, denn sie war auf der Karte nicht hundertprozentig korrekt eingezeichnet, Markierungen dorthin gab es nicht und sie lag auch ziemlich versteckt neben der Bachsenke im Busch. Nur anhand des Schwefelgeruchs findet man sie.
Von allen vier heissen Quellen auf dieser Tour war dies hier die beste. Es gab zwei heisse Wasserlöcher, das eine hatte angenehme Badewannentemperatur und das zweite war noch heisser. In dem hielt man es gerade noch so eben aus, oder man musste kaltes Wasser aus dem Bach hinzugießen damit es aushaltbarer wurde

Hier kamen dann noch zwei Israelis an. Das sind die ersten Menschen auf diesen Trek, seit 13 Tagen!! Sie steckten aber nur mal kurz ihre Füße ins heisse Wasser rein und waren danach sofort wieder weg. Sie hatten es eilig, denn es wurde bald dunkel und sie hatten ihr Nachtlager in der 3 Kilometer entfernten Top Hope Hut.
Ich schlug direkt neben der heissen Quelle mein Camp auf und genoss abends im Dunkeln noch ein heisses Bad.





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