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Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: 16.08.2012 – 07.09.2012
Region/Kontinent: Nordeuropa
Nachdem die Tour schon über ein halbes Jahr her ist wird es wirklich Zeit für den Reisebericht.
Vorbereitung
Die Planung für den Urlaub in diesem Jahr war ein bisschen chaotisch. Wir wollten drei Wochen in den Norden, soviel war sicher. Da keines der Kinder mitkommen würde, habe ich das erste Mal seit vielen Jahren die Fähre nur noch für zwei Erwachsene + Hund gebucht. Die Eckdaten standen also früh fest, nur wohin und was für ein Urlaub war noch komplett offen. Wäre unsere Tochter mitgekommen, hätten wir wieder einen Kanuurlaub gemacht. Jetzt hatten wir auf einmal die Möglichkeit eine richtig lange Trekkingtour zu planen. Doch dann kam ein Jobwechsel dazwischen. Lange Zeit war nicht klar, ob mein Mann seinen Urlaub in der alten Firma noch so nehmen kann wie geplant. So vergingen ein paar Wochen. In dieser Zeit hatten wir anderes im Kopf als eine Tour zu planen. Bis alles geklärt war, war nur noch wenig Zeit bis zum Urlaub. Da wir die Wandertour die wir ursprünglich für das letzte Jahr geplant hatten, und dann zugunsten einer Kanutour verworfen hatten, quasi fertig in der Schublade liegen hatten, fiel unsere Wahl auf Trekking.
Trotzdem war noch viel vorzubereiten. Viel mehr als die Routenbeschreibung der "Hondo-Gedächtnis-Tour", wie wir sie inzwischen nannten, da es Hondo leider nicht mehr gibt, aus dem Netz runterzuladen, in eine vernünftige Form zu bringen und auszudrucken, hatte ich letztes Jahr noch nicht gemacht. Wanderkarten bestellt, Informationen hier im Forum einholen, Ausrüstung kontrolliert und wenn nötig ergänzt, Lebensmittel für 2 ½ Wochen so platz- und verpackungsparend wie möglich umverpacken und das Hundefutter in Zweitagesrationen portionieren.
Das sah dann fast so aus wie die Bilder vom Vorjahr.
Unser Essen....
....und Bennys Futter
Als es dann ans Probepacken ging, war erst einmal Ernüchterung angesagt. So war das Gepäck viel zu schwer!! Also noch einmal alles auspacken und aussortieren. Sparen geht fast nur an den Lebensmitteln, die Ausrüstung ist schon ziemlich optimiert. Ein 5er Pack Snikers wird aussortiert, ein Kilo Mehl zum Brotbacken bleibt zu Haus, eine leckere Salami wird gestrichen, ebenso ein paar Tafeln Schokolade und ein Kilo Studentenfutter/Nüsse , auch die Menge an Nudeln und Reis werden gekürzt. Am Ende sind es doch einige Kilos weniger. Mein Rucksack lag jetzt etwa bei 25 kg, der meines Mannes ging schon eher auf die30 kg zu. Aber er meint das ist ok so. Benny hatte in seinen Packtaschen 2,4 kg, das ist das Futter für 8 Tage. Die restlichen 3kg mussten wir mittragen.
Nebenher werden die Einreisebestimmungen genau unter die Lupe genommen, da sich da zum 01.01.2012 ein bisschen was geändert hatte. Nach dem ersten Fuchsbandwurmfall in Südschweden im letzten Jahr, war jetzt auch die Einreise mit Hund von Schweden nach Norwegen schwieriger geworden. Wie immer musste der Hund regelmäßig gegen Tollwut geimpft sein, allerdings fiel jetzt die Titerbestimmung weg, außerdem musste in den letzten 10 Tagen vor der Einreise mit einem Mittel gegen Fuchsbandwurm entwurmt werden, dies musste innerhalb von 7 Tagen nach Einreise noch einmal wiederholt werden und von einem Tierarzt im Heimtierausweis bestätigen werden. Neu war, dass wir nun bei der Einreise von Schweden nach Norwegen die Hundepapiere am Zoll vorlegen müssen. Dies hatten wir die letzten Jahre für Schweden immer direkt im Hafen von Göteborg, nach Verlassen der Fähre, erledigen können. Danach konnten wir ohne weitere Kontrolle nach Norwegen einreisen. Allerdings haben die Zollbeamten sich nie sonderlich für unsere Papiere interessiert, Stempel oder eine Bestätigung, dass man seine Papiere vorgelegt hat gab es nie. Nun hieß es aber ausdrücklich, man müsse selber aktiv die Zollstation nach Norwegen aufsuchen und dafür sorgen, dass man die Grenze an einer besetzten Zollstation überquert. Da wir die Grenze eh auf der E 6 an der Route Göteborg – Oslo passieren werden, sollte das kein Problem sein, da diese Zollstation rund um die Uhr besetzt ist. Weiter suchten wir im Netz einen Tierarzt raus, der in der Nähe der Route lag, und vereinbarten per Mail einen ungefähren Termin.
Anreise
Donnerstag 16.08.12
Nach einer anstrengenden Fahrt im Dauerregen mit vielen Unfällen und Staus erreichen wir um 15.30 Uhr den Fähranleger der Stena Line in Kiel. Wir können direkt einchecken und auf die Fähre fahren. Jetzt beginnt der Urlaub. Benny bekommt sein Fressen, und entspannt sich schnell.

Wir haben nun Zeit bis zum Abend, dann gibt es das leckere Buffet. Während wir essen legt das Schiff ab und wir haben eine herrliche Sicht auf die Kieler Förde. Nach dem Essen sind wir satt, kugelrund und todmüde. Bei einem kleinen Spaziergang über das Deck können wir noch etwas die Sonne genießen, die inzwischen scheint, dann wollen wir früh schlafen. Als wir in die Kabine zurückkommen schaut uns Benny nur ganz verschlafen an. Wir gehen mit ihm aufs Hundedeck. Dort kann er Pipi machen. Zu einem Häufchen ist er nicht zu bewegen. Wir sind mit dem gleichen Schiff unterwegs wie im letzten Jahr. Also hab ich mir ein neues Bild gespart.


Sonnenuntergang aus dem Kabinenfenster
Freitag 17.08.2012
Während das Schiff durch die Schären vor Göteborg fährt, sitzen wir schon wieder beim Essen. Unser Frühstück können wir direkt am Panoramafenster einnehmen. Nach scheint die Sonne, aber es ziehen immer mehr Wolken auf. Pünktlich um 9.00 Uhr legt die Fähre an. Bis wir von Bord, durch den Zoll und aus dem Hafen sind dauert es nur etwa eine halbe Stunde, dann geht es los Richtung Evje.
Die Route von Götevorg nach Evje
Wenn wir es schaffen, dann wollen wir heute bis an den Ausgangspunkt fahren, ein paar 100 Meter laufen, und dort das Zelt aufbauen. Wenn es zu spät wird, dann fahren wir nur bis Evje und gehen dort auf den Campingplatz.
Wir kommen zügig voran und kurz vor 11 Uhr passieren wir die mautpflichtige Swinesundbrücke, die die Grenze zwischen Schweden und Norwegen markiert. Schon zu Hause haben wir uns ein Besucherkonto bei "Autopass" eingerichtet und können so die Mautstraßen die mit "Autopass" gekennzeichnet sind, das sind sowieso die meisten, einfach passieren. Die Gebühren werden dann von der Kreditkarte abgebucht. Direkt hinter der Brücke kommt die Zollstation. Wir fahren also brav raus und suchen uns einen Parkplatz. Hier stehen ein paar LKWs, sonst ist nichts los. Es dauert ein bisschen bis wir den richtigen Schalter gefunden haben. Unsere Papiere werden kurz begutachtet, es gibt wieder keinen Stempel, keine Bestätigung und Benny möchte auch niemand ansehen. Auch gut, so geht es schneller weiter.
Die nächste Station ist die TAM Dyreklinikk Borg in Sarpsborg. Hier sind wir schon eine Stunde vor der verabredeten Zeit. Die Ärztin, die die Gabe des Wurmmittels im Heimtierausweis unterschreiben muss, kommt allerdings erst gegen 13 Uhr. Die Praxis befindet sich in einem großen Einkaufszentrum. So können wir die Zeit nutzen und noch ein paar fehlende Lebensmittel kaufen. Dann machen wir auch gleich Mittagspause. Ist zwar nicht super gemütlich so mitten auf dem großen Parkplatz, aber wir wollen ja heute noch einiges an Strecke schaffen. Sobald die Ärztin da ist, bekommt Benny seine Tablette und wir die Unterschrift.
Weiter geht es über Moss, Horton (per Fähre), Arendal nach Evje. Es ist inzwischen 17 Uhr, und wir sind uns einig, heute geht es nicht mehr los. In Evje mieten wir uns eine kleine Hütte auf dem sehr schön gelegenen Odden Campingplatz. Nachdem wir etwas gegessen haben machen wir noch einen Spaziergang damit Benny endlich etwas Bewegung bekommt. Kaum sind wir zurück an der Hütte fängt es auch schon an zu regnen.
Tour
Samstag 18.08.12
Parkplatz Staumauer - Zeltplatz am Langevatnet 2,6 km
Es geht los! Na gut, noch nicht sofort. Zuerst gibt es noch Frühstück und dann müssen die Rucksäcke gepackt werden. Draußen regnet es immer wieder und so lässt die Motivation ein bisschen zu wünschen über. Gleich am allerersten Tag bei Regen loszulaufen ist nicht besonders verlockend. Benny ist das egal er liegt auf seinem Kissen und schläft auf Vorrat. Bevor wir losfahren erkundigen wir uns im Ort noch nach Angelkarten. Die solle es in Ljosland und an den Wanderhütten geben. Gut, also erste einmal los.
Von Evje fahren wir nun über Åseral zur Ljosland Fjellstove.
Dabei geht es hinter Åseral schon ganz schön hoch in die Berge. Der Regen wird leider nicht weniger, dafür sind wir bald mitten drinnen in den Wolken. Nach knapp 1 ½ Stunden erreichen wir die Fjellstove. Es ist schon absolute Nachsaison und kaum noch Gäste da. Angelkarten bekommen wir hier nur für die Seen in der unmittelbaren Umgebung, damit ist uns aber nicht geholfen. Wir werden die Angel trotzdem mitnehmen und hoffen, dass wir unterwegs in den Wanderhütten noch Karten kaufen können. Jetzt erkundigen wir uns noch nach Parkmöglichkeiten für einen längeren Zeitraum. Kein Problem, heißt es, wir können bis zum Ende der "Straße" an der Staumauer fahren. Dort sind ein paar wenige Parkmöglichkeiten. Aber jetzt ist nicht mehr viel los, und so sollte es kein Problem geben. Wir teilen unsere ungefähre Route und den Zeitpunkt, zu dem wir wieder zurück sein wollen mit, und dann nichts wie weiter. Zuerst fahren wir prompt an der Zufahrt zur Staumauer vorbei, da es sich bei der "Straße" um eine einfache Schotterpiste handelt. Entgegen kommen sollte jetzt bitte niemand. Zum Glück gibt es am Ende einen Wendehammer und einige kleine Parkbuchte. Dort können wir das Auto für die nächsten 18 Tage abstellen. Außer unserem Auto stehe nur ein zweites dort, es sieht so aus, als wäre hier in der Tat nicht viel los.

Parkplatz vor der Staumauer

Gleich geht es los
Da es immer noch nieselt kommen direkt die Regensachen zum Einsatz. Rucksackschutz über die Rucksäcke und Regenjacken an. Ich zieh auch gleich die Regenhose an, während mein Mann erst einmal ohne Regenhose losläuft. Solang der Regen nicht stärker wird ist es egal, ob man von außen etwas nass wir oder durchs Schwitzen….

Auch Benny ist abmarschbereit
Nun bekommt Benny noch seine Packtaschen um, und dann kann es losgehen. Inzwischen ist es 12.30 Uhr. Eigentlich Zeit fürs Mittagessen. Nein, wir gehen jetzt erst mal ein Stück, dann können wir ja eine Pause machen.
Routenbeschreibung auf Google.
Für weiter Informationen einfach die Symbole oder Strecken anklicken.
Steil geht es hinauf zur Staumauer. Dann stehen wir am See und fragen uns, wo der Weg weiter geht. Es dauert ein bisschen, bis wir das rote T der Wegmarkierung mitten im Sumpf entdecken. Der Weg folgt dem Ostufer des Langevatnet. Meist geht es durch Sumpf oder über steile, nasse Felsen. Die Felsstufen sind oft so hoch, dass ich mit dem Gewicht des Rucksacks kaum hinauf komme. Schlimmer ist es aber fast noch wenn es diese Stufen dann runter geht. Schnell wird es warm unter den Regenklamotten, der Schweiß rinnt in Strömen, und ich beneide meinen Mann, dass er ohne Regenhose läuft. Allerdings nicht lange, denn nach einer Stunde fängt es an, kräftig zu regnen. Eigentlich wollten wir gerade eine kleine Pause machen und uns eine Tafel Schokolade gönnen. Ruck zuck ist er nun auch total nass. Jetzt lohnt es nicht mehr die Regenhose überzuziehen. Also weiter, sonst wird es kalt. Das Laufen ist anstrengend und durch die nassen, rutschigen Felsen auch nicht ungefährlich. Wir halten Ausschau nach geeigneten Zeltplätzen. Aber es ist absolut nichts zu finden. Entweder steht alles unter Wasser oder es ist felsig. Nach einer weiteren Stunde sind wir ziemlich kaputt. Wir haben jetzt gerade mal die Hälfte der Strecke am See entlang geschafft und dabei nicht einen einzigen Platz gefunden, der sich auch nur entfernt zum Zelten eignen würde. Wir sind frustriert und überlegen tatsächlich, ob es Sinn macht hier noch weiter zu laufen. Wir geben uns noch eine halbe Stunde Zeit, sollten wir bis dahin keine geeignete Zeltstelle gefunden haben, kehren wir um, um noch genug Zeit für den Rückweg zu haben. Der einzige der weder mit dem Wetter noch mit dem Weg ein Problem hat ist Benny. Ihn stört höchstens, dass er an der Flexileine laufen muss.
Wahrscheinlich hätten wir uns dieses Ultimatum schon viel früher setzten sollen, denn schon nach dem nächsten Sumpf finden wir ein ebenes Plätzchen, das sogar relativ trocken ist. Der Regen hat gerade ein klein bisschen nachgelassen, und so bauen wir schnell das Zelt auf. Rucksäcke rein, Regenklamotten runter und ab ins Zelt. Benny wird in seine Decke eingewickelt zum Trocknen, und so können wir heute schon um 15.00 Uhr anfangen zu entspannen.


Nachdem wir raus sind aus den nassen Klamotten und im warmen Schlafsack liegen, bessert sich auch gleich die Laune wieder. Langsam kommt auch das gute Gefühl auf wieder draußen zu sein, 24 Stunden am Tag, und das noch für eine ganze Weile. Keine Nachrichten, kein Termindruck, keine Verpflichtungen… Die meiste Zeit des Nachmittags regnet es weiter. Eine Regenpause nutzen wir zum Kochen. Nachdem wir dann zum zweiten Mal alle Klamotten die wir in einer kurzen Regenpause zum Trocknen rausgehängt hatten, reinholen müssen, lassen wir es bleiben. Trockener wird heut nichts mehr.


Gegen 19.00 Uhr kommen zwei Wanderer auf dem Weg vorbei. Die müssen sich ganz schön ranhalten, wenn sie noch bei Tageslicht bis Ljosland kommen wollen. Kurze Zeit später können wir auch endlich feststellen was für ein Gebimmel wir die ganze Zeit gehört haben. Es kommen uns ein paar Schafe besuchen.

Heuten haben wir gerade mal 2,5 km geschafft und dafür 2,5 Stunden gebraucht. Ein perfekter Tourauftakt sieht anders aus. Wir hoffen, dass wir morgen aus dem Wald rauskommen, und dann die Wege besser werden. Die Wetteraussichten waren für die nächsten Tage auch nicht rosig. Aber jetzt wollen wir erst einmal die erste Nacht im Zelt genießen. Benny liegt völlig entspannt zwischen uns, nur wenn die Schafe zu nah herankommen, muss er sich kein kleines bisschen aufregen.
Reisezeit: 16.08.2012 – 07.09.2012
Region/Kontinent: Nordeuropa
Nachdem die Tour schon über ein halbes Jahr her ist wird es wirklich Zeit für den Reisebericht.
Vorbereitung
Die Planung für den Urlaub in diesem Jahr war ein bisschen chaotisch. Wir wollten drei Wochen in den Norden, soviel war sicher. Da keines der Kinder mitkommen würde, habe ich das erste Mal seit vielen Jahren die Fähre nur noch für zwei Erwachsene + Hund gebucht. Die Eckdaten standen also früh fest, nur wohin und was für ein Urlaub war noch komplett offen. Wäre unsere Tochter mitgekommen, hätten wir wieder einen Kanuurlaub gemacht. Jetzt hatten wir auf einmal die Möglichkeit eine richtig lange Trekkingtour zu planen. Doch dann kam ein Jobwechsel dazwischen. Lange Zeit war nicht klar, ob mein Mann seinen Urlaub in der alten Firma noch so nehmen kann wie geplant. So vergingen ein paar Wochen. In dieser Zeit hatten wir anderes im Kopf als eine Tour zu planen. Bis alles geklärt war, war nur noch wenig Zeit bis zum Urlaub. Da wir die Wandertour die wir ursprünglich für das letzte Jahr geplant hatten, und dann zugunsten einer Kanutour verworfen hatten, quasi fertig in der Schublade liegen hatten, fiel unsere Wahl auf Trekking.
Trotzdem war noch viel vorzubereiten. Viel mehr als die Routenbeschreibung der "Hondo-Gedächtnis-Tour", wie wir sie inzwischen nannten, da es Hondo leider nicht mehr gibt, aus dem Netz runterzuladen, in eine vernünftige Form zu bringen und auszudrucken, hatte ich letztes Jahr noch nicht gemacht. Wanderkarten bestellt, Informationen hier im Forum einholen, Ausrüstung kontrolliert und wenn nötig ergänzt, Lebensmittel für 2 ½ Wochen so platz- und verpackungsparend wie möglich umverpacken und das Hundefutter in Zweitagesrationen portionieren.
Das sah dann fast so aus wie die Bilder vom Vorjahr.

Unser Essen....

....und Bennys Futter
Als es dann ans Probepacken ging, war erst einmal Ernüchterung angesagt. So war das Gepäck viel zu schwer!! Also noch einmal alles auspacken und aussortieren. Sparen geht fast nur an den Lebensmitteln, die Ausrüstung ist schon ziemlich optimiert. Ein 5er Pack Snikers wird aussortiert, ein Kilo Mehl zum Brotbacken bleibt zu Haus, eine leckere Salami wird gestrichen, ebenso ein paar Tafeln Schokolade und ein Kilo Studentenfutter/Nüsse , auch die Menge an Nudeln und Reis werden gekürzt. Am Ende sind es doch einige Kilos weniger. Mein Rucksack lag jetzt etwa bei 25 kg, der meines Mannes ging schon eher auf die30 kg zu. Aber er meint das ist ok so. Benny hatte in seinen Packtaschen 2,4 kg, das ist das Futter für 8 Tage. Die restlichen 3kg mussten wir mittragen.
Nebenher werden die Einreisebestimmungen genau unter die Lupe genommen, da sich da zum 01.01.2012 ein bisschen was geändert hatte. Nach dem ersten Fuchsbandwurmfall in Südschweden im letzten Jahr, war jetzt auch die Einreise mit Hund von Schweden nach Norwegen schwieriger geworden. Wie immer musste der Hund regelmäßig gegen Tollwut geimpft sein, allerdings fiel jetzt die Titerbestimmung weg, außerdem musste in den letzten 10 Tagen vor der Einreise mit einem Mittel gegen Fuchsbandwurm entwurmt werden, dies musste innerhalb von 7 Tagen nach Einreise noch einmal wiederholt werden und von einem Tierarzt im Heimtierausweis bestätigen werden. Neu war, dass wir nun bei der Einreise von Schweden nach Norwegen die Hundepapiere am Zoll vorlegen müssen. Dies hatten wir die letzten Jahre für Schweden immer direkt im Hafen von Göteborg, nach Verlassen der Fähre, erledigen können. Danach konnten wir ohne weitere Kontrolle nach Norwegen einreisen. Allerdings haben die Zollbeamten sich nie sonderlich für unsere Papiere interessiert, Stempel oder eine Bestätigung, dass man seine Papiere vorgelegt hat gab es nie. Nun hieß es aber ausdrücklich, man müsse selber aktiv die Zollstation nach Norwegen aufsuchen und dafür sorgen, dass man die Grenze an einer besetzten Zollstation überquert. Da wir die Grenze eh auf der E 6 an der Route Göteborg – Oslo passieren werden, sollte das kein Problem sein, da diese Zollstation rund um die Uhr besetzt ist. Weiter suchten wir im Netz einen Tierarzt raus, der in der Nähe der Route lag, und vereinbarten per Mail einen ungefähren Termin.
Anreise
Donnerstag 16.08.12
Nach einer anstrengenden Fahrt im Dauerregen mit vielen Unfällen und Staus erreichen wir um 15.30 Uhr den Fähranleger der Stena Line in Kiel. Wir können direkt einchecken und auf die Fähre fahren. Jetzt beginnt der Urlaub. Benny bekommt sein Fressen, und entspannt sich schnell.

Wir haben nun Zeit bis zum Abend, dann gibt es das leckere Buffet. Während wir essen legt das Schiff ab und wir haben eine herrliche Sicht auf die Kieler Förde. Nach dem Essen sind wir satt, kugelrund und todmüde. Bei einem kleinen Spaziergang über das Deck können wir noch etwas die Sonne genießen, die inzwischen scheint, dann wollen wir früh schlafen. Als wir in die Kabine zurückkommen schaut uns Benny nur ganz verschlafen an. Wir gehen mit ihm aufs Hundedeck. Dort kann er Pipi machen. Zu einem Häufchen ist er nicht zu bewegen. Wir sind mit dem gleichen Schiff unterwegs wie im letzten Jahr. Also hab ich mir ein neues Bild gespart.


Sonnenuntergang aus dem Kabinenfenster
Freitag 17.08.2012
Während das Schiff durch die Schären vor Göteborg fährt, sitzen wir schon wieder beim Essen. Unser Frühstück können wir direkt am Panoramafenster einnehmen. Nach scheint die Sonne, aber es ziehen immer mehr Wolken auf. Pünktlich um 9.00 Uhr legt die Fähre an. Bis wir von Bord, durch den Zoll und aus dem Hafen sind dauert es nur etwa eine halbe Stunde, dann geht es los Richtung Evje.
Die Route von Götevorg nach Evje
Wenn wir es schaffen, dann wollen wir heute bis an den Ausgangspunkt fahren, ein paar 100 Meter laufen, und dort das Zelt aufbauen. Wenn es zu spät wird, dann fahren wir nur bis Evje und gehen dort auf den Campingplatz.
Wir kommen zügig voran und kurz vor 11 Uhr passieren wir die mautpflichtige Swinesundbrücke, die die Grenze zwischen Schweden und Norwegen markiert. Schon zu Hause haben wir uns ein Besucherkonto bei "Autopass" eingerichtet und können so die Mautstraßen die mit "Autopass" gekennzeichnet sind, das sind sowieso die meisten, einfach passieren. Die Gebühren werden dann von der Kreditkarte abgebucht. Direkt hinter der Brücke kommt die Zollstation. Wir fahren also brav raus und suchen uns einen Parkplatz. Hier stehen ein paar LKWs, sonst ist nichts los. Es dauert ein bisschen bis wir den richtigen Schalter gefunden haben. Unsere Papiere werden kurz begutachtet, es gibt wieder keinen Stempel, keine Bestätigung und Benny möchte auch niemand ansehen. Auch gut, so geht es schneller weiter.
Die nächste Station ist die TAM Dyreklinikk Borg in Sarpsborg. Hier sind wir schon eine Stunde vor der verabredeten Zeit. Die Ärztin, die die Gabe des Wurmmittels im Heimtierausweis unterschreiben muss, kommt allerdings erst gegen 13 Uhr. Die Praxis befindet sich in einem großen Einkaufszentrum. So können wir die Zeit nutzen und noch ein paar fehlende Lebensmittel kaufen. Dann machen wir auch gleich Mittagspause. Ist zwar nicht super gemütlich so mitten auf dem großen Parkplatz, aber wir wollen ja heute noch einiges an Strecke schaffen. Sobald die Ärztin da ist, bekommt Benny seine Tablette und wir die Unterschrift.
Weiter geht es über Moss, Horton (per Fähre), Arendal nach Evje. Es ist inzwischen 17 Uhr, und wir sind uns einig, heute geht es nicht mehr los. In Evje mieten wir uns eine kleine Hütte auf dem sehr schön gelegenen Odden Campingplatz. Nachdem wir etwas gegessen haben machen wir noch einen Spaziergang damit Benny endlich etwas Bewegung bekommt. Kaum sind wir zurück an der Hütte fängt es auch schon an zu regnen.
Tour
Samstag 18.08.12
Parkplatz Staumauer - Zeltplatz am Langevatnet 2,6 km
Es geht los! Na gut, noch nicht sofort. Zuerst gibt es noch Frühstück und dann müssen die Rucksäcke gepackt werden. Draußen regnet es immer wieder und so lässt die Motivation ein bisschen zu wünschen über. Gleich am allerersten Tag bei Regen loszulaufen ist nicht besonders verlockend. Benny ist das egal er liegt auf seinem Kissen und schläft auf Vorrat. Bevor wir losfahren erkundigen wir uns im Ort noch nach Angelkarten. Die solle es in Ljosland und an den Wanderhütten geben. Gut, also erste einmal los.
Von Evje fahren wir nun über Åseral zur Ljosland Fjellstove.
Dabei geht es hinter Åseral schon ganz schön hoch in die Berge. Der Regen wird leider nicht weniger, dafür sind wir bald mitten drinnen in den Wolken. Nach knapp 1 ½ Stunden erreichen wir die Fjellstove. Es ist schon absolute Nachsaison und kaum noch Gäste da. Angelkarten bekommen wir hier nur für die Seen in der unmittelbaren Umgebung, damit ist uns aber nicht geholfen. Wir werden die Angel trotzdem mitnehmen und hoffen, dass wir unterwegs in den Wanderhütten noch Karten kaufen können. Jetzt erkundigen wir uns noch nach Parkmöglichkeiten für einen längeren Zeitraum. Kein Problem, heißt es, wir können bis zum Ende der "Straße" an der Staumauer fahren. Dort sind ein paar wenige Parkmöglichkeiten. Aber jetzt ist nicht mehr viel los, und so sollte es kein Problem geben. Wir teilen unsere ungefähre Route und den Zeitpunkt, zu dem wir wieder zurück sein wollen mit, und dann nichts wie weiter. Zuerst fahren wir prompt an der Zufahrt zur Staumauer vorbei, da es sich bei der "Straße" um eine einfache Schotterpiste handelt. Entgegen kommen sollte jetzt bitte niemand. Zum Glück gibt es am Ende einen Wendehammer und einige kleine Parkbuchte. Dort können wir das Auto für die nächsten 18 Tage abstellen. Außer unserem Auto stehe nur ein zweites dort, es sieht so aus, als wäre hier in der Tat nicht viel los.

Parkplatz vor der Staumauer

Gleich geht es los
Da es immer noch nieselt kommen direkt die Regensachen zum Einsatz. Rucksackschutz über die Rucksäcke und Regenjacken an. Ich zieh auch gleich die Regenhose an, während mein Mann erst einmal ohne Regenhose losläuft. Solang der Regen nicht stärker wird ist es egal, ob man von außen etwas nass wir oder durchs Schwitzen….

Auch Benny ist abmarschbereit
Nun bekommt Benny noch seine Packtaschen um, und dann kann es losgehen. Inzwischen ist es 12.30 Uhr. Eigentlich Zeit fürs Mittagessen. Nein, wir gehen jetzt erst mal ein Stück, dann können wir ja eine Pause machen.
Routenbeschreibung auf Google.
Für weiter Informationen einfach die Symbole oder Strecken anklicken.
Steil geht es hinauf zur Staumauer. Dann stehen wir am See und fragen uns, wo der Weg weiter geht. Es dauert ein bisschen, bis wir das rote T der Wegmarkierung mitten im Sumpf entdecken. Der Weg folgt dem Ostufer des Langevatnet. Meist geht es durch Sumpf oder über steile, nasse Felsen. Die Felsstufen sind oft so hoch, dass ich mit dem Gewicht des Rucksacks kaum hinauf komme. Schlimmer ist es aber fast noch wenn es diese Stufen dann runter geht. Schnell wird es warm unter den Regenklamotten, der Schweiß rinnt in Strömen, und ich beneide meinen Mann, dass er ohne Regenhose läuft. Allerdings nicht lange, denn nach einer Stunde fängt es an, kräftig zu regnen. Eigentlich wollten wir gerade eine kleine Pause machen und uns eine Tafel Schokolade gönnen. Ruck zuck ist er nun auch total nass. Jetzt lohnt es nicht mehr die Regenhose überzuziehen. Also weiter, sonst wird es kalt. Das Laufen ist anstrengend und durch die nassen, rutschigen Felsen auch nicht ungefährlich. Wir halten Ausschau nach geeigneten Zeltplätzen. Aber es ist absolut nichts zu finden. Entweder steht alles unter Wasser oder es ist felsig. Nach einer weiteren Stunde sind wir ziemlich kaputt. Wir haben jetzt gerade mal die Hälfte der Strecke am See entlang geschafft und dabei nicht einen einzigen Platz gefunden, der sich auch nur entfernt zum Zelten eignen würde. Wir sind frustriert und überlegen tatsächlich, ob es Sinn macht hier noch weiter zu laufen. Wir geben uns noch eine halbe Stunde Zeit, sollten wir bis dahin keine geeignete Zeltstelle gefunden haben, kehren wir um, um noch genug Zeit für den Rückweg zu haben. Der einzige der weder mit dem Wetter noch mit dem Weg ein Problem hat ist Benny. Ihn stört höchstens, dass er an der Flexileine laufen muss.
Wahrscheinlich hätten wir uns dieses Ultimatum schon viel früher setzten sollen, denn schon nach dem nächsten Sumpf finden wir ein ebenes Plätzchen, das sogar relativ trocken ist. Der Regen hat gerade ein klein bisschen nachgelassen, und so bauen wir schnell das Zelt auf. Rucksäcke rein, Regenklamotten runter und ab ins Zelt. Benny wird in seine Decke eingewickelt zum Trocknen, und so können wir heute schon um 15.00 Uhr anfangen zu entspannen.


Nachdem wir raus sind aus den nassen Klamotten und im warmen Schlafsack liegen, bessert sich auch gleich die Laune wieder. Langsam kommt auch das gute Gefühl auf wieder draußen zu sein, 24 Stunden am Tag, und das noch für eine ganze Weile. Keine Nachrichten, kein Termindruck, keine Verpflichtungen… Die meiste Zeit des Nachmittags regnet es weiter. Eine Regenpause nutzen wir zum Kochen. Nachdem wir dann zum zweiten Mal alle Klamotten die wir in einer kurzen Regenpause zum Trocknen rausgehängt hatten, reinholen müssen, lassen wir es bleiben. Trockener wird heut nichts mehr.


Gegen 19.00 Uhr kommen zwei Wanderer auf dem Weg vorbei. Die müssen sich ganz schön ranhalten, wenn sie noch bei Tageslicht bis Ljosland kommen wollen. Kurze Zeit später können wir auch endlich feststellen was für ein Gebimmel wir die ganze Zeit gehört haben. Es kommen uns ein paar Schafe besuchen.

Heuten haben wir gerade mal 2,5 km geschafft und dafür 2,5 Stunden gebraucht. Ein perfekter Tourauftakt sieht anders aus. Wir hoffen, dass wir morgen aus dem Wald rauskommen, und dann die Wege besser werden. Die Wetteraussichten waren für die nächsten Tage auch nicht rosig. Aber jetzt wollen wir erst einmal die erste Nacht im Zelt genießen. Benny liegt völlig entspannt zwischen uns, nur wenn die Schafe zu nah herankommen, muss er sich kein kleines bisschen aufregen.
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