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Hi!
Mein Reisebericht von meiner ersten größeren Mehrtagestour
Zu Beginn eine kurze Vorstellung: Ich bin 18 Jahre alt und mache voraussichtlich nächstes Jahr (2012) Abitur. Ich bin oft und lange mit unserem Hund draußen, habe schon mehrere längere Tagestouren mit Freunden und alleine gemacht; aber eine richtige lange Mehrtagestour mit allem auf dem Rücken, was man so braucht, sollte jetzt erst kommen.
Insgesamt gings rund 135 km durch den Südschwarzwald, mit Start in Stühlingen, Abstechern in Gauchach- und Rötenbachschlucht und Ziel in Wehr.
Übernachtet habe ich einmal im Tarp (DD Tarp), zweimal in Schutzhütten und einmal in einer kleinen netten Pension neben der Schattenmühle.
Bei Fragen stehe ich gerne bereit.
Tagesetappen:
1.) Dienstag; 2.8.2011: 18,5 km
Freiburg > Stuhlingen (2 km + Bahn & Bus)
Stühlingen > Buchberghütte, 2 km vor Blumberg (16,5 km)
2.) Mittwoch; 3.8.2011: 27,5 km
Buchberghütte, 2 km vor Blumberg > Gauchachschlucht (Grünburg Kapelle) > Schattenmühle, Pension Frau Frey (27,5 km)
3.) Donnerstag; 4.8.2011: 27,5 km
Schattenmühle, Pension Frau Frey > Rötenbachschlucht Wegkreuz Göschweiler > Schluchsee/ Aha Seglerhof (27,5 km)
4.) Freitag; 5.8.2011: 30 km
Schluchsee / Aha, Seglerhof > Kohlhütte (5 km vor Todtmoos) (30 km)
5.) Samstag; 6.8.2011: 32 km
Kohlhütte > Wehr Busbahnhof (30 km)
Wehr > Freiburg (Bus & Bahn + 2 km)
Gesamt: 135 km
Vorbereitung:
Da ich regelmäßig am Schluchsee segle und auch schon dort gezeltet habe, bin ich auf den Schluchtensteig gestoßen, der direkt vor unserem Seglerhof vorbeiführt. Nach ein paar Erkundigungen war für mich klar, dass ich jetzt nach mehreren langen Tagestouren mal den Schluchtensteig als meine erste größere Mehrtagestour am Stück laufen wollte.
Eigentlich sollte noch ein Kumpel von mir mitkommen, da er aber nicht konnte, ging ich die Tour alleine an, was ich immer schon einmal machen wollte. Ganz allein, ganz auf sich gestellt. Doch dazu später mehr.
Da ich fast alles an Ausrüstung wie Zelt, Kocher, Schlafsack etc. schon hatte, musste ich nur noch Proviant kaufen. Deshalb ging' s am Montag erstmal in die Stadt, wo es auch gleich noch ein funktionierendes Handy und ein dünneres Fleece gab.
Beim Proviant holte ich mir Anregungen hier aus dem ODS- Forum
Echt klasse Sachen dabei!!! , und so gab' s Nudeln, Couscous und Kartoffelpüree - aufgepeppt mit allerlei Tütensuppen - und morgens Vollkornbrot & Müsli mit Trockenmilch, alles sehr nährstoffreich und halbwegs leicht. Für zwischendurch noch Studentenfutter, 15 Müsliriegel, Trockenfrüchte und Kaugummis. Insgesamt waren es dann doch locker 5kg Verpflegung. Das reichte dann für die ganze Woche, das nächste Mal werde ich nur Proviant für die nächsten zwei Tage mitnehmen, man kann wirklich oft einkaufen. So war der Rucksack zwar schwer, aber ich musste immerhin nicht in jedem Dorf Halt machen.
Die schwersten Dinge, die ich sonst noch mitnahm, waren:
-natürlich der Rucksack (Deuter futura pro 38, mit External Pockets)
-Zelt (3 x 3m Tarp + Bodenplane; ~ 1kg),
-Schlafsack (ajungilak compact spring; ~1kg),
-Isomatte (alte Therm a Rest, ~1kg),
-Softshelljacke,
-Fleece,
-Kocher (Esbit Spiritus; 0,4l Sprit),
-Multitool (LM Blast),
-Foto (Canon Powershot)
-das übliche Kleinzeug.
Im Nachhinein würde ich manches zu Hause lassen, angefangen beim unnötigen Essen über Multitool, bis zur langen Unterwäsche, wahrscheinlich auch das Zelt (es gibt genug Schlafmöglichkeiten, und solange es nicht regnet, kann man unter freiem Himmel schlafen).
So hatte ich anfangs 16,5 kg Gepäck auf dem Rücken, wozu auch noch die jeweiligen Wasservorräte kamen, da nicht überall Trinkwasser zur Verfügung steht. Also etwas um die 20 kg. Für den Schwarzwald war das schon etwas Overkill, aber danach ist man immer schlauer.
Nachdem dann alles verstaut war, quetschte ich noch zwei 1,5 l PET- Flaschen an die Seiten, und hatte ehrlich gesagt schon etwas Bammel, ob das so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Am Montagabend schnell noch eine Bahn- & Busverbindung rausgesucht, und dann ging' s ab ins Bett.
1.) Dienstag; 2.8.2011: 18,5 km
Freiburg > Stuhlingen (2 km + Bahn & Bus)
Heute ging' s los! Um 7.45 Uhr aufgestanden, eine letzte Dusche genossen, und ein letztes mal den Bauch richtig vollgeschlagen. Rucksack geschultert und raus aus der Haustür – die Wildnis kann kommen...
… oder auch nicht. Davor geht’ s den ersten Kilometer zum Bahnhof. Der Rucksack fühlt sich noch etwas ungewohnt an auf dem Rücken, aber das wird schon noch.
Es ging mit der Bahn nach Neustadt und von dort per Bus über Bonndorf nach Stühlingen. Kurz vor 12 Uhr stand ich dann in Stühlingen in der prallen Sonne und füllte erstmal meine Flaschen an einem Brunnen am Bahnhof auf.
Mein Rucksack: Wasserauffüllen in Stühlingen
Stühlingen > Buchberghütte, 2 km vor Blumberg (16,5 km)
In Stühlingen beginnt der Weg an der Kirche und führt an der Straße entlang, dann auf Schotterwegen, bis man das erste mal an die Wutach kommt, die hier breit von Sträuchern umgeben in ihrem Bett dahinfließt. Durch den Wald etwas oberhalb der Schlucht ging' s weiter über Weizen bis zur Eisenbahnbrücke über die Wutach.
Hier gab' s das erste Mal frisch gekochtes Outdoor- Mittagessen (Champignon – Nudeln).
Frisch gestärkt kam ich auf einem kleinen Weg durch die Natur hoch über der Wutach vorbei an beeindruckenden Felsen und Wäldern.
Weg vorbei an Felsen hoch über der Wutach
Hier traf ich einen Wanderer des Schwarzwaldvereins, der die Markierungen kontrollierte. Bei einem netten Gespräch meinte er, der Schluchtensteig sei momentan der meistbestiegene Weg Deutschlands, aber entweder wandert Deutschland nicht viel, oder ich war zur falschen Zeit unterwegs, ich hab nur zwei Wanderer und eine Familie getroffen, ansonsten war der Weg leer.
Da es sehr warm war, waren die drei Liter Wasser schnell aufgebraucht, sodass ich widerwillig meine Flaschen an einer klaren Quelle auffüllen musste, damit ich abends und am nächsten Morgen auch noch was zum Trinken hatte. Ist alles gut gegangen – auch ohne Filter oder chemischen Kahlschlag. Vielleicht wäre ein Filter in Verbindung mit einem Steripen eine sinnvolle Investition.
Nach einer Weile kommt man an einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die untere Wutachschlucht vorbei, bevor es rausgeht über Felder und Feldwege hoch zum Buchberg.
Zwischendurch kommt man eigentlich an der Bühlhütte vorbei, die ich aber übersehen haben muss, sie steht vermutlich oben auf dem Bühlgipfel hinter Bäumen.
Der Anstieg zur Buchberghütte war dann wieder recht anstrengend, ist aber jede Anstrengung wert:
Die Buchberghütte war meine erste Übernachtungsstätte. Eine kleine offene Holzhütte direkt am Aussichtspunkt, von dem man unglaublich weit auf die umliegende Gegend (ungefähr 200m tiefer gelegen) sehen kann, im Herbst sogar bis zu Jungfrau, Matterhorn und Co.. Der Sonnenuntergang versprach sehr schön zu werden, die Hütte ist genau nach westsüdwest ausgerichtet.
Blick von der Buchberghütte nach Südwesten
Als ich oben ankam, und erstmal den Rucksack ablud und meine Schuhe lockerte, schmerzten die Schulter doch ein wenig aufgrund des ungewohnt schweren Rucksacks, aber das war schnell verflogen, immerhin hatte ich keine Blasen.
Es regnete kurz Ameisen vom Baum, aber dann kochte ich ungestört mein Abendessen, und betrachtete währenddessen die langsam untergehende Sonne. Der Sonnenuntergang tauchte alles in ein warmes Licht und ließ meine romantische Herzhälfte etwas schneller schlagen.


Sonnenutergang vom Buchberg
Etwas mulmig wurde mir, als ich meine Wasservorräte betrachtete, die wegen des warmen, schwülen Wetters schnell schwanden. Zum Frühstück blieb dann noch knapp ein halber Liter, der aber zum Glück voll und ganz gereicht hatte. Ebenso hatte sich meine Isomatte, die eigentlich komprimiert zusammengerollt war, von selbst etwas aufgeblasen, die Sorge, dass sie evtl. ein Loch hätte, war aber unbegründet.
Tarp vor der Buchberghütte im Abendlicht
Die Situation – eine Woche vor mir, ganz auf mich alleine gestellt, mitten im Wald – war etwas ungewohnt für mich, weshalb ich kurze Zeit ein wenig skeptisch war, ob ich die Woche durchziehen würde. Nach dem Abendessen baute ich ersteinmal das Tarp zur Probe auf, und probierte verschiedenen Varianten aus. Als Zeltstange diente mir mein Wanderstock, den ich mir davor zurechtgeschnitzt hatte und welcher mich die Woche begleitet hat.
Schließlich war ich nach dem Zurechtmachen meines Nachtlagers doch draußen angekommen und alle Zweifel waren verflogen. So freute ich mich auf die kommende Nacht und den Weg, der vor mir lag.

Mit den letzten Sonnenstrahlen im Gesicht legte ich mich dann hin, um noch etwas zu lesen. Gegen zehn muss ich eingeschlafen sein.
Das nächste mal nehme ich mir auf jeden Fall einen dünnen langen Schlafanzug mit, damit der/die/das Schlafsackinlet nicht so sehr auf der Haut klebt. Am Abend war mir im Schlafsack wirklich sehr warm, am Morgen war ich aber froh über meinen dicken Schlafsack.
In der Nacht legten sich die Grillen kräftig ins Zeug und zirpten sich die Seele aus dem Leib. Gelegentlich rief ein Uhu oder auch mal eine Eule, irgendwelche Tiere strichen durchs Unterholz, was von der gefühlten Lautstärke nur noch von Vögeln, die kratzend und polternd aufs Dach fliegen, getoppt wurde.
2.) Mittwoch; 3.8.2011: 27,5 km
Buchberghütte, 2 km vor Blumberg > Gauchachschlucht (Grünburg Kapelle) > Schattenmühle, Pension Frau Frey (27,5 km)
Relativ erholt stand ich morgens gegen sieben Uhr auf und blickte auf einen hellen, aber bewölkten Himmel.
Beim Frühstück saß ich dann doch in langer Hose und Fleece, da es in der Nacht im Vergleich zum Vortag recht stark abgekühlt hatte.
Zum Glück braucht' s fürs Müsli und den Rest des Frühstücks nicht allzuviel Wasser, denn das war leer. Fast hätte ich das Zähneputzen vergessen, aber bevor ich dann höchst motiviert losging, wurde auch das noch schnell erledigt.
...demnächst geht' s weiter...
Mein Reisebericht von meiner ersten größeren Mehrtagestour
Zu Beginn eine kurze Vorstellung: Ich bin 18 Jahre alt und mache voraussichtlich nächstes Jahr (2012) Abitur. Ich bin oft und lange mit unserem Hund draußen, habe schon mehrere längere Tagestouren mit Freunden und alleine gemacht; aber eine richtige lange Mehrtagestour mit allem auf dem Rücken, was man so braucht, sollte jetzt erst kommen.
Schluchtensteig 2011
Dienstag 2.8. bis Samstag 6.7
Dienstag 2.8. bis Samstag 6.7
Insgesamt gings rund 135 km durch den Südschwarzwald, mit Start in Stühlingen, Abstechern in Gauchach- und Rötenbachschlucht und Ziel in Wehr.
Übernachtet habe ich einmal im Tarp (DD Tarp), zweimal in Schutzhütten und einmal in einer kleinen netten Pension neben der Schattenmühle.
Bei Fragen stehe ich gerne bereit.
Tagesetappen:
1.) Dienstag; 2.8.2011: 18,5 km
Freiburg > Stuhlingen (2 km + Bahn & Bus)
Stühlingen > Buchberghütte, 2 km vor Blumberg (16,5 km)
2.) Mittwoch; 3.8.2011: 27,5 km
Buchberghütte, 2 km vor Blumberg > Gauchachschlucht (Grünburg Kapelle) > Schattenmühle, Pension Frau Frey (27,5 km)
3.) Donnerstag; 4.8.2011: 27,5 km
Schattenmühle, Pension Frau Frey > Rötenbachschlucht Wegkreuz Göschweiler > Schluchsee/ Aha Seglerhof (27,5 km)
4.) Freitag; 5.8.2011: 30 km
Schluchsee / Aha, Seglerhof > Kohlhütte (5 km vor Todtmoos) (30 km)
5.) Samstag; 6.8.2011: 32 km
Kohlhütte > Wehr Busbahnhof (30 km)
Wehr > Freiburg (Bus & Bahn + 2 km)
Gesamt: 135 km
Vorbereitung:
Da ich regelmäßig am Schluchsee segle und auch schon dort gezeltet habe, bin ich auf den Schluchtensteig gestoßen, der direkt vor unserem Seglerhof vorbeiführt. Nach ein paar Erkundigungen war für mich klar, dass ich jetzt nach mehreren langen Tagestouren mal den Schluchtensteig als meine erste größere Mehrtagestour am Stück laufen wollte.
Eigentlich sollte noch ein Kumpel von mir mitkommen, da er aber nicht konnte, ging ich die Tour alleine an, was ich immer schon einmal machen wollte. Ganz allein, ganz auf sich gestellt. Doch dazu später mehr.
Da ich fast alles an Ausrüstung wie Zelt, Kocher, Schlafsack etc. schon hatte, musste ich nur noch Proviant kaufen. Deshalb ging' s am Montag erstmal in die Stadt, wo es auch gleich noch ein funktionierendes Handy und ein dünneres Fleece gab.
Beim Proviant holte ich mir Anregungen hier aus dem ODS- Forum

Die schwersten Dinge, die ich sonst noch mitnahm, waren:
-natürlich der Rucksack (Deuter futura pro 38, mit External Pockets)
-Zelt (3 x 3m Tarp + Bodenplane; ~ 1kg),
-Schlafsack (ajungilak compact spring; ~1kg),
-Isomatte (alte Therm a Rest, ~1kg),
-Softshelljacke,
-Fleece,
-Kocher (Esbit Spiritus; 0,4l Sprit),
-Multitool (LM Blast),
-Foto (Canon Powershot)
-das übliche Kleinzeug.
Im Nachhinein würde ich manches zu Hause lassen, angefangen beim unnötigen Essen über Multitool, bis zur langen Unterwäsche, wahrscheinlich auch das Zelt (es gibt genug Schlafmöglichkeiten, und solange es nicht regnet, kann man unter freiem Himmel schlafen).
So hatte ich anfangs 16,5 kg Gepäck auf dem Rücken, wozu auch noch die jeweiligen Wasservorräte kamen, da nicht überall Trinkwasser zur Verfügung steht. Also etwas um die 20 kg. Für den Schwarzwald war das schon etwas Overkill, aber danach ist man immer schlauer.
Nachdem dann alles verstaut war, quetschte ich noch zwei 1,5 l PET- Flaschen an die Seiten, und hatte ehrlich gesagt schon etwas Bammel, ob das so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Am Montagabend schnell noch eine Bahn- & Busverbindung rausgesucht, und dann ging' s ab ins Bett.
1.) Dienstag; 2.8.2011: 18,5 km
Freiburg > Stuhlingen (2 km + Bahn & Bus)
Heute ging' s los! Um 7.45 Uhr aufgestanden, eine letzte Dusche genossen, und ein letztes mal den Bauch richtig vollgeschlagen. Rucksack geschultert und raus aus der Haustür – die Wildnis kann kommen...
… oder auch nicht. Davor geht’ s den ersten Kilometer zum Bahnhof. Der Rucksack fühlt sich noch etwas ungewohnt an auf dem Rücken, aber das wird schon noch.
Es ging mit der Bahn nach Neustadt und von dort per Bus über Bonndorf nach Stühlingen. Kurz vor 12 Uhr stand ich dann in Stühlingen in der prallen Sonne und füllte erstmal meine Flaschen an einem Brunnen am Bahnhof auf.
Stühlingen > Buchberghütte, 2 km vor Blumberg (16,5 km)
In Stühlingen beginnt der Weg an der Kirche und führt an der Straße entlang, dann auf Schotterwegen, bis man das erste mal an die Wutach kommt, die hier breit von Sträuchern umgeben in ihrem Bett dahinfließt. Durch den Wald etwas oberhalb der Schlucht ging' s weiter über Weizen bis zur Eisenbahnbrücke über die Wutach.
Hier gab' s das erste Mal frisch gekochtes Outdoor- Mittagessen (Champignon – Nudeln).
Frisch gestärkt kam ich auf einem kleinen Weg durch die Natur hoch über der Wutach vorbei an beeindruckenden Felsen und Wäldern.
Hier traf ich einen Wanderer des Schwarzwaldvereins, der die Markierungen kontrollierte. Bei einem netten Gespräch meinte er, der Schluchtensteig sei momentan der meistbestiegene Weg Deutschlands, aber entweder wandert Deutschland nicht viel, oder ich war zur falschen Zeit unterwegs, ich hab nur zwei Wanderer und eine Familie getroffen, ansonsten war der Weg leer.
Da es sehr warm war, waren die drei Liter Wasser schnell aufgebraucht, sodass ich widerwillig meine Flaschen an einer klaren Quelle auffüllen musste, damit ich abends und am nächsten Morgen auch noch was zum Trinken hatte. Ist alles gut gegangen – auch ohne Filter oder chemischen Kahlschlag. Vielleicht wäre ein Filter in Verbindung mit einem Steripen eine sinnvolle Investition.
Nach einer Weile kommt man an einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die untere Wutachschlucht vorbei, bevor es rausgeht über Felder und Feldwege hoch zum Buchberg.
Zwischendurch kommt man eigentlich an der Bühlhütte vorbei, die ich aber übersehen haben muss, sie steht vermutlich oben auf dem Bühlgipfel hinter Bäumen.
Der Anstieg zur Buchberghütte war dann wieder recht anstrengend, ist aber jede Anstrengung wert:
Die Buchberghütte war meine erste Übernachtungsstätte. Eine kleine offene Holzhütte direkt am Aussichtspunkt, von dem man unglaublich weit auf die umliegende Gegend (ungefähr 200m tiefer gelegen) sehen kann, im Herbst sogar bis zu Jungfrau, Matterhorn und Co.. Der Sonnenuntergang versprach sehr schön zu werden, die Hütte ist genau nach westsüdwest ausgerichtet.
Als ich oben ankam, und erstmal den Rucksack ablud und meine Schuhe lockerte, schmerzten die Schulter doch ein wenig aufgrund des ungewohnt schweren Rucksacks, aber das war schnell verflogen, immerhin hatte ich keine Blasen.
Es regnete kurz Ameisen vom Baum, aber dann kochte ich ungestört mein Abendessen, und betrachtete währenddessen die langsam untergehende Sonne. Der Sonnenuntergang tauchte alles in ein warmes Licht und ließ meine romantische Herzhälfte etwas schneller schlagen.
Etwas mulmig wurde mir, als ich meine Wasservorräte betrachtete, die wegen des warmen, schwülen Wetters schnell schwanden. Zum Frühstück blieb dann noch knapp ein halber Liter, der aber zum Glück voll und ganz gereicht hatte. Ebenso hatte sich meine Isomatte, die eigentlich komprimiert zusammengerollt war, von selbst etwas aufgeblasen, die Sorge, dass sie evtl. ein Loch hätte, war aber unbegründet.
Die Situation – eine Woche vor mir, ganz auf mich alleine gestellt, mitten im Wald – war etwas ungewohnt für mich, weshalb ich kurze Zeit ein wenig skeptisch war, ob ich die Woche durchziehen würde. Nach dem Abendessen baute ich ersteinmal das Tarp zur Probe auf, und probierte verschiedenen Varianten aus. Als Zeltstange diente mir mein Wanderstock, den ich mir davor zurechtgeschnitzt hatte und welcher mich die Woche begleitet hat.
Schließlich war ich nach dem Zurechtmachen meines Nachtlagers doch draußen angekommen und alle Zweifel waren verflogen. So freute ich mich auf die kommende Nacht und den Weg, der vor mir lag.
Mit den letzten Sonnenstrahlen im Gesicht legte ich mich dann hin, um noch etwas zu lesen. Gegen zehn muss ich eingeschlafen sein.
Das nächste mal nehme ich mir auf jeden Fall einen dünnen langen Schlafanzug mit, damit der/die/das Schlafsackinlet nicht so sehr auf der Haut klebt. Am Abend war mir im Schlafsack wirklich sehr warm, am Morgen war ich aber froh über meinen dicken Schlafsack.
In der Nacht legten sich die Grillen kräftig ins Zeug und zirpten sich die Seele aus dem Leib. Gelegentlich rief ein Uhu oder auch mal eine Eule, irgendwelche Tiere strichen durchs Unterholz, was von der gefühlten Lautstärke nur noch von Vögeln, die kratzend und polternd aufs Dach fliegen, getoppt wurde.
2.) Mittwoch; 3.8.2011: 27,5 km
Buchberghütte, 2 km vor Blumberg > Gauchachschlucht (Grünburg Kapelle) > Schattenmühle, Pension Frau Frey (27,5 km)
Relativ erholt stand ich morgens gegen sieben Uhr auf und blickte auf einen hellen, aber bewölkten Himmel.
Beim Frühstück saß ich dann doch in langer Hose und Fleece, da es in der Nacht im Vergleich zum Vortag recht stark abgekühlt hatte.
Zum Glück braucht' s fürs Müsli und den Rest des Frühstücks nicht allzuviel Wasser, denn das war leer. Fast hätte ich das Zähneputzen vergessen, aber bevor ich dann höchst motiviert losging, wurde auch das noch schnell erledigt.
...demnächst geht' s weiter...
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