Der Thread ist vom 28.12.03
Es ist vollbracht: Ein Daunenschlafsack wurde gewaschen und hat - welch Wunder - doch tatsächlich überlebt!
Für das Experiment habe ich unsere minderwertigste Tüte genommen, auf die ich notfalls noch hätte verzichten können. Der "Kantsch 700" von Larca wird angesichts solcher Wertschätzung möglicherweise nicht sonderlich begeistert sein, aber sei´s drum...
Mehrere Waschanleitungen durchgelesen und los gings: Badewanne zu einem Viertel gefüllt, ordentlich Daunenseife ins Wasser (ca. 40°C) gekippt und dann versucht, den Kantsch zu versenken, was weitaus schwieriger war als ich erwartet hatte. Es dauerte eine gewisse Zeit bis die ganze Luft aus dem Schlafsack entwichen war. Danach habe ich den Schlafsack ein paar mal ordentlich (aber vorsichtig) durchgewalkt, ihn dann noch einige Zeit (ca. 30 Minuten) im Wasser gelassen und im Anschluss zum ersten mal das Wasser abgelassen. Kaum zu glauben, wie schwer so ein komplett wasserbefüllter Schlafsack ist...
Zum arbeitsintensiven Teil, dem Spülen: Ich weiß nicht mehr genau wie lange ich mit dem Teil gekämpft habe, bis die Seifenlauge wieder so weit draußen war, dass zumindest mal keine Schaumbildung mehr erkennbar war - es war auf jeden Fall seeeeeeehr lange! Mindestens 5 mal habe ich die Wanne mit frischem Wasser befüllt und danach die ganze Soße wieder rausgepresst. Als Fitnesstraining sehr zu empfehlen.... So weit, so gut.
Den Schlafsack vorschriftsmäßig aus der Wanne gehoben, ihn auf einen Wäscheständer im Bad gelegt, Heizung aufgedreht und tschüss... - 2 Tage später hab ich dem Kantsch wieder mal einen Besuch abgestattet: Er war immer noch irrsinnig schwer und klitschnass. Zu allem Überfluss hatte auch noch der Wäscheständer zu rosten angefangen, was dem Schlafsack ein nettes Muster verliehen hatte. Am allerschlimmsten: Das Teil stank wie die Hölle - keine Ahnung warum - wahrscheinlich habe ich den Schlafsack zu lange in dieser feuchtwarmen Umgebung ohne Frischluftzufuhr liegen lassen. Da an schlafen in so einer muffelnden Tüte ohnehin nie mehr zu denken war, wurde umgehend Teil 2 der Aktion gestartet: Wäsche 2 in der Waschmaschine.
Lt. Waschanleitung des Schlafsacks sollte die Trommel ein Mindestfassungsvermögen von 7kg aufweisen. Mir stand aber nur eine mit 5kg Fassungsvermögen zur Verfügung. "Wird schon klappen" dachte ich mir und hab den Kantsch in die Trommel gestopft. Daunenwaschmittel mit etwas Feinwaschmittel gemixt (des Gestanks wegen), das Wollprogramm mit nur 400 Schleudertouren eingelegt, auf 45 °C gestellt und am Schluss mehrfach gespült. Bis auf die Tatsache, dass die Waschmaschine beim Schleudern durch den Keller hüpfen wollte (ist vielleicht doch besser, eine mit 7kg Fassungsvermögen zu nehmen
) ist eigentlich fast alles glattgegangen. Ausnahme (wie sich erst später herausstellen sollte): Die Verteilung der Daunen.
Im Anschluss lag der Schlafsack etliche Tage auf einem (nicht rostenden) Wäscheständer auf dem Balkon und wurde während dieser Zeit öfters von mir aufgeschüttelt (und natürlich auch gefönt
). Die Daunen waren in diesem völlig durchnässten Zustand natürlich total verklumpt, was sich aber im Laufe der Trocknung mit entsprechender Unterstützung wieder normalisierte. Es hat wirklich ewig gedauert, bis der Schlafsack wieder völlig trocken war. Ich weiß es nicht mehr genau (ist schon ein paar Wochen her) aber 3-4 Tage waren es auf jeden Fall. Der Gestank verflog nach ein paar weiteren Tagen zum Glück auch noch.
Ergebnis: Deutlich sichtbarer Loftzuwachs in vielen Teilen des Schlafsacks. Einziger Nachteil: Einige Kammern (der Schlafsack hat ein Quattro H-Kammer-System) im Brustbereich waren nach der Wäsche ziemlich leer, andere dafür wirklich proppenvoll. Da ich leider nicht weiß wie/wo die Kammern untereinander vernäht sind und auch nicht die Öffnungen für die Befüllung kenne, hab ich jetzt ein kleines Problem. Na ja - ich werd mal bei Larca (resp. Deuter, von denen der Schlafsack ja hergestellt wurde) nachfragen, ob die mir da weiterhelfen können.
Die immer wieder geschürte Angst vor der Wäsche von Daunenschlafsäcken ist in meinen Augen jedenfalls unbegründet. Klappe auf, Schlafsack rein, Klappe zu und gut is. Die Waschmaschine hat´s jedenfalls übelebt. :wink:
Joutsen schreibt übrigens zur Schlafsack-Wäsche:
"Kann man Daunenerzeugnisse waschen?
Ja, problemlos. Daunen sind nicht wasserscheu, sind sie doch das Gefieder von Wasservögeln. Unsere Produkte werden mit einer ausführlichen Waschwegleitung samt Symbolkennzeichnung geliefert. Unter Beachtung der Wegleitung können Sie ein Joutsen®-Produkt ohne Bedenken in Ihrer Waschmaschine waschen. Durch das Waschen werden die Eigenschaften eines Daunenproduktes sogar verbessert, weil saubere Daunen die umgebende Luft besser binden als unsaubere. Deshalb empfiehlt es sich auch, Daunenware stets sauber zu halten. Pflegeanweisungen erhalten Sie auch hier.
Wie oft kann Daunenware gewaschen werden?
Daunen sind sehr waschbeständig; in sauberem Zustand haben sie die beste Wärmewirksamkeit. Eine Daunenjacke oder ein Mantel sollte jährlich einmal gewaschen werden, ein Schlafsack nach etwa 30 Schlafnächten. Daunenbettwäsche sollte ein paar Mal jährlich gewaschen werden. Regelmäßiges Durchlüften trägt auch zur guten Pflege von Daunenerzeugnissen bei."
Also - ran an die Waschmaschine!
Corton
Es ist vollbracht: Ein Daunenschlafsack wurde gewaschen und hat - welch Wunder - doch tatsächlich überlebt!

Für das Experiment habe ich unsere minderwertigste Tüte genommen, auf die ich notfalls noch hätte verzichten können. Der "Kantsch 700" von Larca wird angesichts solcher Wertschätzung möglicherweise nicht sonderlich begeistert sein, aber sei´s drum...
Mehrere Waschanleitungen durchgelesen und los gings: Badewanne zu einem Viertel gefüllt, ordentlich Daunenseife ins Wasser (ca. 40°C) gekippt und dann versucht, den Kantsch zu versenken, was weitaus schwieriger war als ich erwartet hatte. Es dauerte eine gewisse Zeit bis die ganze Luft aus dem Schlafsack entwichen war. Danach habe ich den Schlafsack ein paar mal ordentlich (aber vorsichtig) durchgewalkt, ihn dann noch einige Zeit (ca. 30 Minuten) im Wasser gelassen und im Anschluss zum ersten mal das Wasser abgelassen. Kaum zu glauben, wie schwer so ein komplett wasserbefüllter Schlafsack ist...
Zum arbeitsintensiven Teil, dem Spülen: Ich weiß nicht mehr genau wie lange ich mit dem Teil gekämpft habe, bis die Seifenlauge wieder so weit draußen war, dass zumindest mal keine Schaumbildung mehr erkennbar war - es war auf jeden Fall seeeeeeehr lange! Mindestens 5 mal habe ich die Wanne mit frischem Wasser befüllt und danach die ganze Soße wieder rausgepresst. Als Fitnesstraining sehr zu empfehlen.... So weit, so gut.
Den Schlafsack vorschriftsmäßig aus der Wanne gehoben, ihn auf einen Wäscheständer im Bad gelegt, Heizung aufgedreht und tschüss... - 2 Tage später hab ich dem Kantsch wieder mal einen Besuch abgestattet: Er war immer noch irrsinnig schwer und klitschnass. Zu allem Überfluss hatte auch noch der Wäscheständer zu rosten angefangen, was dem Schlafsack ein nettes Muster verliehen hatte. Am allerschlimmsten: Das Teil stank wie die Hölle - keine Ahnung warum - wahrscheinlich habe ich den Schlafsack zu lange in dieser feuchtwarmen Umgebung ohne Frischluftzufuhr liegen lassen. Da an schlafen in so einer muffelnden Tüte ohnehin nie mehr zu denken war, wurde umgehend Teil 2 der Aktion gestartet: Wäsche 2 in der Waschmaschine.

Lt. Waschanleitung des Schlafsacks sollte die Trommel ein Mindestfassungsvermögen von 7kg aufweisen. Mir stand aber nur eine mit 5kg Fassungsvermögen zur Verfügung. "Wird schon klappen" dachte ich mir und hab den Kantsch in die Trommel gestopft. Daunenwaschmittel mit etwas Feinwaschmittel gemixt (des Gestanks wegen), das Wollprogramm mit nur 400 Schleudertouren eingelegt, auf 45 °C gestellt und am Schluss mehrfach gespült. Bis auf die Tatsache, dass die Waschmaschine beim Schleudern durch den Keller hüpfen wollte (ist vielleicht doch besser, eine mit 7kg Fassungsvermögen zu nehmen

Im Anschluss lag der Schlafsack etliche Tage auf einem (nicht rostenden) Wäscheständer auf dem Balkon und wurde während dieser Zeit öfters von mir aufgeschüttelt (und natürlich auch gefönt

Ergebnis: Deutlich sichtbarer Loftzuwachs in vielen Teilen des Schlafsacks. Einziger Nachteil: Einige Kammern (der Schlafsack hat ein Quattro H-Kammer-System) im Brustbereich waren nach der Wäsche ziemlich leer, andere dafür wirklich proppenvoll. Da ich leider nicht weiß wie/wo die Kammern untereinander vernäht sind und auch nicht die Öffnungen für die Befüllung kenne, hab ich jetzt ein kleines Problem. Na ja - ich werd mal bei Larca (resp. Deuter, von denen der Schlafsack ja hergestellt wurde) nachfragen, ob die mir da weiterhelfen können.
Die immer wieder geschürte Angst vor der Wäsche von Daunenschlafsäcken ist in meinen Augen jedenfalls unbegründet. Klappe auf, Schlafsack rein, Klappe zu und gut is. Die Waschmaschine hat´s jedenfalls übelebt. :wink:
Joutsen schreibt übrigens zur Schlafsack-Wäsche:
"Kann man Daunenerzeugnisse waschen?
Ja, problemlos. Daunen sind nicht wasserscheu, sind sie doch das Gefieder von Wasservögeln. Unsere Produkte werden mit einer ausführlichen Waschwegleitung samt Symbolkennzeichnung geliefert. Unter Beachtung der Wegleitung können Sie ein Joutsen®-Produkt ohne Bedenken in Ihrer Waschmaschine waschen. Durch das Waschen werden die Eigenschaften eines Daunenproduktes sogar verbessert, weil saubere Daunen die umgebende Luft besser binden als unsaubere. Deshalb empfiehlt es sich auch, Daunenware stets sauber zu halten. Pflegeanweisungen erhalten Sie auch hier.
Wie oft kann Daunenware gewaschen werden?
Daunen sind sehr waschbeständig; in sauberem Zustand haben sie die beste Wärmewirksamkeit. Eine Daunenjacke oder ein Mantel sollte jährlich einmal gewaschen werden, ein Schlafsack nach etwa 30 Schlafnächten. Daunenbettwäsche sollte ein paar Mal jährlich gewaschen werden. Regelmäßiges Durchlüften trägt auch zur guten Pflege von Daunenerzeugnissen bei."
Also - ran an die Waschmaschine!

Corton
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