Moin,
OT: eigentlich wollte ich das Ding ja einfach nur verkaufen und habe es deshalb bei "Suche & Biete" reingestellt. Dann kam aber eine Frage, ob ich mal ein paar Details zum Nachbauen zeigen könnte, und weil die Versandkiste noch nicht zugeklebt war, gibt's jetzt eine kurze MYOG-Anleitung dazu... Nicht wirklich kompliziert, aber gut als Erstlingswerk geeignet.
(Den Text klaue ich jetzt mal teilweise ganz dreist aus meinem Verkaufsangebot
)
Da mir das Original von Wechsel zu schwer war (767g... wahrscheinlich kann man damit auch auf einem Nagelbrett zelten), bin ich selber zur Tat geschritten.
Mein Eigenbau wiegt ca. 380g und besteht aus 68 g/m² PU-Nylon in rot. Ursprünglich hatte ich an (noch leichteres) SilNylon gedacht, habe dann aber gerade noch rechtzeitig gelesen, dass das zu rutschig für den Zweck ist. Rot habe ich genommen, weil man so die Möglichkeit hat, notfalls mit dem Groundsheet auf sich aufmerksam zu machen, wenn es denn mal sein soll (und gelb hätte wahrscheinlich zuviel Viehzeug angelockt ). Das Material ist zwar nur als "bedingt wasserdicht" angegeben, aber nach meiner bisherigen Erfahrung reicht das völlig. Wenn man auf sehr feuchtem Untergrund direkt auf dem Groundsheet kniet, dringt offenbar etwas Wasser in den Stoff ein, aber durch die PU-Beschichtung, die ich als Oberseite nutze, ist bisher nie etwas durchgekommen. Und die Wasseraufnahme des Gewebes spielt praktisch keine Rolle. Das Groundsheet schützt erfolgreich den Zeltboden vor Beschädigungen und Dreck, dient als Vorzeltteppich, reduziert die Kondenswassermenge im Zelt und beim Abbauen des Zeltes hat man eine angenehm saubere Unterlage zum Zusammenlegen des Zeltes. Die Materialstärke ist übrigens reichlich. Wenn es etwas etwas dünneres zu einem vernünftigen Preis gäbe, würde ich das für das nächste Exemplar nehmen, da ich bei Extremtextil aber nichts passenderes gefunden habe, werde ich wohl dabei bleiben.
An beiden Enden befinden sich elastische Schlaufen, um es an den Zeltheringen zu fixieren.
Auf Höhe der Gestängebögen sind - ebenfalls elastisch - 20 mm Beastee Dee-D-Ringe angebracht, mit denen sich das Groundsheet an den Gestängeende einhaken lässt.
Zuerst habe ich das Zelt vermessen, verkleinert aufgezeichnet und ringsrum rund 10 cm Abstand gelassen. Im Zweifelsfall das Groundsheet lieber etwas zu schmal als zu breit schneiden, sonst läuft Regen zwischen Groundsheet und Zelt und man testet die Wasserdichtigkeit beider Teilnehmer unnötig gründlich
.

Am Einfachsten ließ sich das Ganze erledigen, indem ich den Stoff entlang der Längsachse einmal gefaltet habe. Um die Rutscherei etwas zu reduzieren, lohnt es sich, beide Stofflagen mit Tesafilm aneinander zu fixieren. Dann anzeichnen (CD-Marker funktioniert) und beide Lagen zusammen zuschneiden.
Die Schnittkanten habe ich weder umgenäht noch versäubert, weil der Stoff durch die Beschichtung kein bisschen ribbelt, es sind also saubere Schnittkanten... wieso unnötig aufwändig und schwer machen?
Die Befestigungen bestehen aus 20 mm breitem Ripsband. Davon habe ich jeweils ein ca. 8 cm langes Stück doppelt genommen und durch das Nylon hindurch vernäht. Um die Nahtlöcher muss man sich hier ja keine Gedanken machen.
Von diesen Laschen habe ich insgesamt 10 Stück verbaut: Jeweils zwei an den Enden und jeweils zwei auf Höhe jedes Gestängebogens.

Die Laschen an den Enden werden jeweils mit einer langen Schlaufe aus elastischer Kordel (3 mm Durchmesser) versehen und sind damit fertig. An den sechs seitlichen Laschen wird mit kürzeren Schlaufen aus elastischer Kordel jeweils ein D-Ring befestigt.
Bei Rips- und Elastikband lassen sich die Enden mit einem Feuerzeug versiegeln.
Ob man die Kordel unbedingt so kunstvoll durchfriemeln muss, sei mal dahingestellt, aber ein bisschen künstlerische Freiheit muss ja schließlich auch bleiben
.
Ich hatte auch darüber nachgedacht, die D-Ringe mit 20 mm breitem Elastikband zu befestigen, was optisch noch ansprechender gewesen wäre, aber so war ich variabler (die Nähmaschine war etliche Kilometer vom Probeaufbau-Ort entfernt) und funktionell macht es keinen Unterschied.
Die Ringe lassen sich jedenfalls mühelos über die Gestängeenden stülpen und bleiben auch dort. Durch das querlaufende Elastikband halten sie sich gut fest.
Materialliste:
ca. 4 m PU-Nylon
ca. 1 m Ripsband 20 mm
4-5 m elastische Kordel 3 mm (hätte nicht gedacht, dass man davon so viel braucht).
6 Beastee Dee Ringe 20 mm
Tschüss ---
Marc
P.S.: Der Grund, warum ich dieses Exemplar verkaufe, ist bloß, dass Wechsel inzwischen mein Zelt gegen das Nachfolgemodell umgetauscht hat, bei dem das alte Groundsheet nicht passt.
OT: eigentlich wollte ich das Ding ja einfach nur verkaufen und habe es deshalb bei "Suche & Biete" reingestellt. Dann kam aber eine Frage, ob ich mal ein paar Details zum Nachbauen zeigen könnte, und weil die Versandkiste noch nicht zugeklebt war, gibt's jetzt eine kurze MYOG-Anleitung dazu... Nicht wirklich kompliziert, aber gut als Erstlingswerk geeignet.
(Den Text klaue ich jetzt mal teilweise ganz dreist aus meinem Verkaufsangebot

Da mir das Original von Wechsel zu schwer war (767g... wahrscheinlich kann man damit auch auf einem Nagelbrett zelten), bin ich selber zur Tat geschritten.
Mein Eigenbau wiegt ca. 380g und besteht aus 68 g/m² PU-Nylon in rot. Ursprünglich hatte ich an (noch leichteres) SilNylon gedacht, habe dann aber gerade noch rechtzeitig gelesen, dass das zu rutschig für den Zweck ist. Rot habe ich genommen, weil man so die Möglichkeit hat, notfalls mit dem Groundsheet auf sich aufmerksam zu machen, wenn es denn mal sein soll (und gelb hätte wahrscheinlich zuviel Viehzeug angelockt ). Das Material ist zwar nur als "bedingt wasserdicht" angegeben, aber nach meiner bisherigen Erfahrung reicht das völlig. Wenn man auf sehr feuchtem Untergrund direkt auf dem Groundsheet kniet, dringt offenbar etwas Wasser in den Stoff ein, aber durch die PU-Beschichtung, die ich als Oberseite nutze, ist bisher nie etwas durchgekommen. Und die Wasseraufnahme des Gewebes spielt praktisch keine Rolle. Das Groundsheet schützt erfolgreich den Zeltboden vor Beschädigungen und Dreck, dient als Vorzeltteppich, reduziert die Kondenswassermenge im Zelt und beim Abbauen des Zeltes hat man eine angenehm saubere Unterlage zum Zusammenlegen des Zeltes. Die Materialstärke ist übrigens reichlich. Wenn es etwas etwas dünneres zu einem vernünftigen Preis gäbe, würde ich das für das nächste Exemplar nehmen, da ich bei Extremtextil aber nichts passenderes gefunden habe, werde ich wohl dabei bleiben.
An beiden Enden befinden sich elastische Schlaufen, um es an den Zeltheringen zu fixieren.
Auf Höhe der Gestängebögen sind - ebenfalls elastisch - 20 mm Beastee Dee-D-Ringe angebracht, mit denen sich das Groundsheet an den Gestängeende einhaken lässt.
Zuerst habe ich das Zelt vermessen, verkleinert aufgezeichnet und ringsrum rund 10 cm Abstand gelassen. Im Zweifelsfall das Groundsheet lieber etwas zu schmal als zu breit schneiden, sonst läuft Regen zwischen Groundsheet und Zelt und man testet die Wasserdichtigkeit beider Teilnehmer unnötig gründlich


Am Einfachsten ließ sich das Ganze erledigen, indem ich den Stoff entlang der Längsachse einmal gefaltet habe. Um die Rutscherei etwas zu reduzieren, lohnt es sich, beide Stofflagen mit Tesafilm aneinander zu fixieren. Dann anzeichnen (CD-Marker funktioniert) und beide Lagen zusammen zuschneiden.
Die Schnittkanten habe ich weder umgenäht noch versäubert, weil der Stoff durch die Beschichtung kein bisschen ribbelt, es sind also saubere Schnittkanten... wieso unnötig aufwändig und schwer machen?
Die Befestigungen bestehen aus 20 mm breitem Ripsband. Davon habe ich jeweils ein ca. 8 cm langes Stück doppelt genommen und durch das Nylon hindurch vernäht. Um die Nahtlöcher muss man sich hier ja keine Gedanken machen.
Von diesen Laschen habe ich insgesamt 10 Stück verbaut: Jeweils zwei an den Enden und jeweils zwei auf Höhe jedes Gestängebogens.

Die Laschen an den Enden werden jeweils mit einer langen Schlaufe aus elastischer Kordel (3 mm Durchmesser) versehen und sind damit fertig. An den sechs seitlichen Laschen wird mit kürzeren Schlaufen aus elastischer Kordel jeweils ein D-Ring befestigt.
Bei Rips- und Elastikband lassen sich die Enden mit einem Feuerzeug versiegeln.


Ich hatte auch darüber nachgedacht, die D-Ringe mit 20 mm breitem Elastikband zu befestigen, was optisch noch ansprechender gewesen wäre, aber so war ich variabler (die Nähmaschine war etliche Kilometer vom Probeaufbau-Ort entfernt) und funktionell macht es keinen Unterschied.
Die Ringe lassen sich jedenfalls mühelos über die Gestängeenden stülpen und bleiben auch dort. Durch das querlaufende Elastikband halten sie sich gut fest.
Materialliste:
ca. 4 m PU-Nylon
ca. 1 m Ripsband 20 mm
4-5 m elastische Kordel 3 mm (hätte nicht gedacht, dass man davon so viel braucht).
6 Beastee Dee Ringe 20 mm
Tschüss ---
Marc
P.S.: Der Grund, warum ich dieses Exemplar verkaufe, ist bloß, dass Wechsel inzwischen mein Zelt gegen das Nachfolgemodell umgetauscht hat, bei dem das alte Groundsheet nicht passt.
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