Seekajak rund um Bergen (NO)

[Daddyoffive]

Hat hier schonmal jemand von bergen aus eine Seekajaktour unternommen? Ich überlege das gerade, weil Ryanair nicht mehr von Frankfurt Hahn aus nach Nyköping fliegt und wir eigentlich mal von dort aus auf der Ostsee paddeln wollten. Wäre Bergen eine Alternative?

[Prachttaucher]

AW: Seekajak rund um Bergen (NO)

Ich verfolge Deine Anfrage mal mit Interesse, weil vieleicht....

Ansonsten sind es nur ca. 2 h mit dem Zug von (Arlanda) Stockholm nach Nyköping. Dort (bzw. südlich von Nynäshamn) war ich letztes Jahr auf dem Wasser.

[Philipp]

AW: Seekajak rund um Bergen (NO)

Eigentlich reicht doch da ein Blick auf die Karte, um zahllose Paddelträume anzustoßen, oder nicht (Asköy, Sotra, die tausend Finger von Lindaas etc)? .

Eine Umrundung von Osterøy nordöstlich von Bergen wäre sicherlich ein Erlebnis, aber angsichts der schmalen Meeresarme u.U. ein düsteres Vergnügen.

Du könntest hier

http://www.fjellforum.no/forum/40-padling/

deine Anfrage (auf englisch) mit der Bitte um Hilfe und Hinweise reinstellen, da käme sicherlich etwas zurück.

Ansonsten mit Begriffen "Havpadling", "padling rundt Bergen" o.ä. über Gockel suchen und die Übersetzungshilfe arbeiten lassen .

Gruß, und laß uns an eventuellen Paddelreisen nach Westnorwegen teilhaben!

Hilsen og god tur, Philipp

[Ditschi]

AW: Seekajak rund um Bergen (NO)

Zunächst einmal nein, ich bin kein Seekajakfahrer und dort auch nie mit einem Kajak gefahren. Ich kenne aber speziell die Gewässer zwischen Stavanger und Bergen bis nördlich hoch über Trondheim hinaus recht gut aus 30 Jahren Angelurlaub dort.
Bin dort schon mit kleinen offenen Booten gefahren zu fast jeder Jahreszeit inclusive Winter.
Die Küste unter- und oberhalb von Bergen ist sehr zerklüftet mit vielen Schären und Sunden. Bei stabilem Wetter bestimmt ein abwechsungsreiches, einsames und idyllischen Kajakrevier im inneren Schärengürtel. Ich erinnere mich, regelmäßig Kanuten begegnet zu sein.



Vor den Schären lauert aber der Nordatlantik. Bei der vorherrschenden Westwindlage muß man immer mit windbedingten Ausfalltagen rechnen. Das macht eine Planung schwierig. Wenn es richtig weht, wird es auch zwischen den Schären ungemütlich bis unbefahrbar.
Es versteht sich von selbst, daß man seine Nase möglichst nicht auf den offenen Atlantik rausstreckt. Das Wetter kann jederzeit umschlagen. Aber auch bei Windstille kann es gefährlich werden. Vom Atlantik kommt immer Dünung herein, Boten ferner Stürme. Diese langgezogene Dünung tut einem nichts. Man wird hochgehoben und abgesenkt wie in einem Fahrstuhl.
Gefahr droht, wo sie sich bricht, also an den felsigen Küsten der äußeren Schären. Besonders gefährlich sind felsige Untiefen dicht unter der Oberfläche, meist zu Glück gekennzeichnet durch eine Stange oder Ähnlichem. Oft nur zu sehen in einem Wellental. Wer nicht aufpaßt, kann von der Dünung hochgehoben, versetzt und dann krachend auf so einem Felsen abgeladen werden. Gute aktuelle Seekarten sind Pflicht. Auch, weil sie die Schiffahrtsrouten zeigen. Frachtschiffe und auch die Schiffe der Hurtigroute wählen oft Abkürzungen durch die äußeren Schären. Besonders gefährlich sind im inneren Schärengürtel die Schnellfähren, die wie eine Buslinie zwischen Stavanger und Bergen pendeln. Sie sind wirklich schnell und erzeugen eine steile Bug- und Heckwelle. Man sollte sich fernhalten.
Das Revier hat also seine Tücken. Mit Umsicht und unter Vermeidung unnötiger Risiken könnte ich mir aber dort einen herrlichen Paddelurlaub vorstellen speziell mit einem seetüchtigen Seekajak.
Gruß Ditschi