Wann hat man die besten Bedingungen im Norden?

[Ditschi]

@ Waldhexe, wir waren mehr als einmal bis Mitte / Ende September in Lappland. Ja, man muß wissen, was man tut. Aber nach über 50 Jahren .....
Wir haben auch schon im März, also mitten im Winter, in Norwegen an der Atlantikküste vom Mietboot aus geangelt. Die Küste ist eisfrei, aber die Anfahrt war tief winterlich. Also nicht nur Campingfahrt nach DK.
Und übertreibe bitte nicht: wir waren Mitte September auf dem Weg auf die Lofoten und haben in Abisko übernachtet. Da spuckte der Bus auf dem Parkplatz vor dem Tor zum Kungsleden noch jede Menge Trekkingtouristen aus, die den Kungsleden laufen wollten. Und auch der Zeltplatz im Wäldchen neben der Touristenstation stand noch voll mit Trekkingzelten. Das war noch nicht Winter, auch wenn immer mal ein Wintereinbruch kommen kann. Wie auch manchmal schon im August. Auf den Lofoten übrigens T-Shirt-Wetter.
Es wurde gefragt, welches die besten Bedingungen im Norden sind. Wir finden sie im September. Und wer im Juli oder August fahren möchte, den halten wir nicht ab.
Ditschi

[Waldhexe]

Die Wahrscheinlichkeit von Wintereinbrüchen steigt im September und ist für Trekkingtouren keinesfalls Glück. Darauf wollte ich hinweisen, mehr nicht.

[Moltebaer]

Schnickschnack, es kommt wie gesagt auf Erfahrungsstand, Ausrüstung und Dringlichkeit an, unterwegs zu sein.
Ich hatte Ende Juli Schneefall an der Askja und bin Mitte September über verschneite Pässe im Fjäll gewandert. Ab einer gewissen nördlichen Breite und Höhe über Normalnull ist eben mehr gefrorenes Wasser möglich als am Mittelmeer, darauf kann man hinweisen aber sollte nicht generell davon abraten. Darf ja jeder selber bestimmen, wo er erfrieren möchte

[Torres]

Dafür kann man dann mal Wintertouren im Winter bei Plustemperaturen in Lappland machen. Und war eines der tragischen diskutierten Unfälle nicht ein Wintereinbruch im August?
Natürlich gibt es auch in Finnland im September schon den ersten Schnee. Aber im Groben ist Anfang September ein relativ stabiler Monat mit klaren, sonnigen, kühlen Tagen.

[pekra62]

A. Erste Augusthälfte
B. Zweite Augusthälfte
C. Erste Septemberhälfte

Gemeint ist Regen, Wind, Sonne, Mücken, Temperaturen. Welcher Zeitraum ist Euer Favorit ?

Meine Erfahrung zu B und C nördlich des Polarkreis: Immer alles möglich. Glücksache. Von Sonnenbrand bis "Frostbeulen" alles dabei.
Dieses Jahr (letzte August- und erste Septemberwoche) auf jeden Fall deutlch Pech gehabt. Viel Regen, viel starker Wind, nur wenig Sonne. Aber ... trotz milder Temperaturen nur ein Abend mit Mücken (klar, bei dem Wind ).
Und trotz der noch kurze Nächte hatten wir 2x Polarlichter.
Nach einigen Jahren mit Anfang und Mitte September werde ich nun möglichst beim Übergang von August / September bleiben und auf Glück hoffen.
Und abseits der "großen Namen" ist es zu dem Zeitpunkt auch nur noch spärlich bewandert.

[Prachttaucher]

In der Sulitjelma-Ecke sah es für mich so aus, dass es ab 1.9. nach meiner Abfahrt 3 schöne Tage am Stück hat. Aber das ja nur laut Wetterbericht und der stimmt da ja oft nicht.

Es müßte einen Nordlichtwecker geben, der einen dann nachts aufweckt wenn...

BC habe ich auch schon gemacht. Da hat man ja meist noch keine Nachteile bei der Infrastruktur.

[Ljungdalen]

BC habe ich auch schon gemacht. Da hat man ja meist noch keine Nachteile bei der Infrastruktur.

Ja. Das wird erst ab etwa Mitte September zumindest in Schwedisch-Lappland so richtig doof. Geht da überhaupt etwas anderes als Abisko und Kvikkjokk? (Und, übrigens, Sulitjelma, was ein prima Zugang zumindest zum Padjelanta ist, woran nicht immer gedacht wird...)

Und auch fehlende Boote/Bootsverbindungen (Kungsleden...) und Sommerbrücken (Skarja!) muss man dann im Hinterkopf haben. Björn in Kvikkjokk hat (mir) mal gesagt, dass er solange fährt, wie der Fluss nicht zufriert, also ggf. auch November, je nachdem. Aber so spät im Jahr könne er nicht immer *sofort* los

[Prachttaucher]

Tatsächlich könnte ich mir für nächstes Jahr eine Fjällwoche Mitte September vorstellen. Ist das in Jämtland oder z.b. Hardangervidda besser möglich ? Wobei es da vermutlich auch Sommerbrücken gibt, die dann abgebaut werden ?

Im August könnte man ja auch andere schöne Sachen machen, wie Paddeln in Finnland...

[Ljungdalen]

Tatsächlich könnte ich mir für nächstes Jahr eine Fjällwoche Mitte September vorstellen. Ist das in Jämtland oder z.b. Hardangervidda besser möglich ? Wobei es da vermutlich auch Sommerbrücken gibt, die dann abgebaut werden ?

Mitte September kein Problem. Jämtland war ich 2022 erst Mitte Oktober (erster Schnee), auch die Fjällstationen schließen da in diesem Jahr erst am 5.10. Brücken dort auch kein Problem, in der Hardangervidda schon eher, wobei die erst so ab *Ende* September weggeräumt werden. (Oder? Die bewirtschafteten Hütten sind spätestens ab Anfang September zu, aber die "selbstbedienten" meist erst ab 15. Oktober - würde ja wenig Sinn ergeben, vorher die Brücken zu entfernen...) Zu Sommerbrücken in Norwegen generell inkl. Hardangervidda s. https://www.dnt.no/turtips/turomrader/sommerbroer/

[Waldhexe]

Zumindest in Jämtland gibt es nach meinem Wissensstand keine Sommerbrücken, die abgebaut werden. Da war bisher der frühe Sommer kritischer, weil die Brücken in der Schneeschmelze weggerissen und noch nicht wieder aufgebaut waren. Wir waren Anfang Juli mal gerade gefurtet, machten Pause, da kam der Hunbschrauber und setzte die stromabwärts liegende Brücke wieder auf…
Ein guter Einstieg ins Jämtlandsfjäll ist entweder mit dem Auto über Ljungdalen oder mit dem Zug über Storlien. An beiden Orten gibt es Vandrarheme, bei denen man fragen kann und die über die aktuelle Brückensituation Bescheid wissen. Oder beim STF.
Das Jämtlandsfjäll ist ja deutlich südlicher als die Wandergebiete in Lappland und daher ein paar Grad wärmer und ab Ende September ein bisschen länger hell.
Das Wetter in der Hardangervidda ist tendenziell feuchter aufgrund des Steigungsregens von der Nordsee her. Wie es da mit Sommerbrücken ist, weiß ich nicht. Bedenke, dass die Hütten in N keine Nottelefone haben.

Ergänzung: Ljungdalen (na klar) war schneller…

[Prachttaucher]

Danke Euch, das sind ja für beide Gebiete gute Nachrichten. Auch wenn Essen für eine Woche geht. kaufe ich gerne einmal ein paar Sweets bei STF oder den Selbstversorgerhütten. Hatte übrigens mit B. auch sehr viel nasses Wetter in beiden Gebieten.

[NF]

C!

In der Sulitjelma-Ecke sah es für mich so aus, dass es ab 1.9. nach meiner Abfahrt 3 schöne Tage am Stück hat. Aber das ja nur laut Wetterbericht und der stimmt da ja oft nicht.

Wir sind am 31.8. in Sulitjelma aufgebrochen und gestern Abend im Rago angekommen:
Sehr viel Sonne (an 4 Tagen fast durchgehend, an 2 Tagen 30-70%), allerdings auch viel Wind. Das Inreach hat von 80km/h gesprochen, wobei wir aber insb. Am Leirvassfjellet größte Probleme hatten uns auf den Beinen zu halten.

Für mich war es die beste Wetterwoche seit 2018.
Im Umkehrschluss hatten wir die Tour letztes Jahr zur gleichen Zeit bereits gestartet und die ersten 3 Tage Dauerregen gehabt. Am 4 Tag hatten wir leider im Sulitjelma Gebiet einen Unfall und mussten abbrechen.

Viele Grüße

[Prachttaucher]

Das klingt gut !

Wind war bei mir an zwei Tagen (insbesondere am zweiten) ähnlich stark. Die beiden Wanderer, die in Pieskeshaure ankamen waren sehr erledigt. Ich war froh wenigstens nur einmal das Zelt aufbauen zu müssen.

Ist es ein Segen oder ein Fluch täglichen Wetterbericht zu haben (Inreach) ? Ich habe mir den fast einzigen schönen Zeltabend durch eine Hüttenübernachtung vermasselt, weil yr.no für den nächsten Tag viel Wind ansagte. Am nächsten Morgen war es traumhaft schön und Wind dann erst ab mittags und harmlos.

[Ljungdalen]

Ist es ein Segen oder ein Fluch täglichen Wetterbericht zu haben (Inreach) ?

Fluch

@NF: Unfall? Hoffentlich nicht zu schlimm...

[andrea2]

Wie sind in den letzten Jahren fast immer zwischen Mitte August und Mitte September für zwei bis drei Wochen unterwegs gewesen. Da fällt mir wieder auf, dass ich noch einige Berichte schuldig bin. Dieses Jahr fiel deutlich aus dem Rahmen. Es war viel wärmer, nicht eine einzige Frostnacht, stürmischer und nasser. In den letzten Jahre war immer etwas Schnee dabei und wenn es nur auf den Berggipfeln war.
Wir sind am 08.09. wieder in Ny Sulitjelma angekommen. Richtig schönes Wetter hatten wir am 01.09. ab Mittag, am 02.09. waren wir schon wieder im Nieseln der Wolken, während es weiter im NO noch sonnig war und dann wieder am 05. und 06.09. wobei es am 06. abends schon wieder regnete. Ansonsten sehr viel naß, allerdings oft nur starkes Nieseln, eher selten richtigen Starkregen. Insgesamt aber doch ein anstrengendes Wetter in der Kombination mit dem oft kraftigen Wind.
Wir haben tatsächlich in diesem Urlaub auch schon überlegt, ob wir mal wieder früher im Jahr fahren, vor allem weil dann noch mehr blüht und man mehr Vögel sieht.
Am Ende wird es aber wohl doch wieder auf B-C rauslaufen.
Die Erfahrung die wir mit dem Start erst ab Mitte September gemacht haben, sieht man ja an unserem Sarek-Winterbericht von 2019. Allerdings hatten wir da sehr viel Sonnentage. 😉

[Tortuga]

Kann es sein, dass dieses Jahr der Herbst relativ früh Einzug gehalten hat? Ich habe Fotos von der Gegend um Saltoluokta gesehen, wo für mein Empfinden schon sehr schnell alles in tiefe Herbstfarben getaucht war. Andererseits verfolge ich gerade ein bisschen, wie's in Rondane und im Jämtlandsfjäll aussieht, und bekomme von Fotos und Webcams den Eindruck, dass schon ziemlich viel kahl ist.

[Zz]

Hallo Tortuga,
was den Zeitpunkt der Laubfärbung betrifft, der ist jedes Jahr mehr oder weniger gleich, weil er vom Sonnenstand abhängt, sprich der Tageslänge. Was die Blätter dann an den Bäumen betrifft, da hat dann das Wetter (eventuell auch das Klima, wie trocken war der Sommer und hat die Bäume gestreßt u.ä.) mit Regen, Wind und Frost sicherlich mehr Einfluß wie schnell denn sie von den Bäumen gezuppelt werden.