Patagonien im Mai?

[Bergtroll]

Ich hoffe, dass ich ab Ende April, vor allem aber im Mai/Juni Zeit für eine längere Outdoor Tour haben werde und suche jetzt nach einem möglichst spektakulären Ziel. (Es soll nicht wieder Pyrenäen sein, da ich dort schon war.)

Ich gehe davon aus, dass es für eine Wintertour in Alaska oder Spitzbergen schon zu spät ist und Mai auch für Neuseeland keine gute Reisezeit ist. Daher überlege ich nun, Torres del Paine sowie Los Glaciares (ggf. inkl. Inlandseisüberquerung) zu machen. Oder evt. einige der von berniehh geschilderten Routen.

Macht das Sinn oder ist es dafür im Mai schon zu spät? Ist Torres del Paine wegen des Waldbrandes derzeit nicht zu empfehlen? Bin dankbar für alle Tips.

[peter-hoehle]

AW: Patagonien im Mai?

Ist Torres del Paine wegen des Waldbrandes derzeit nicht zu empfehlen? Bin dankbar für alle Tips.

Das Feuer war am nördlichen Ufer des Grey.See`s
An den Torres-Türmen hat es nicht gebrannt.
Die Brandschäden wird man auch in 20 Jahren noch sehen.

Gruß Peter

[berniehh]

AW: Patagonien im Mai?

Macht das Sinn oder ist es dafür im Mai schon zu spät?

Der Mai ist für Patagonien keine so gute Trekkingzeit, der Winter steht dann kurz vor der Tür. Die Standardrunde im TdP dürfte dann zwar auf jeden Fall noch machbar sein, auch wenn man auf dem Paso John Garner mit Neuschnee rechnen muss, der bis weit unterhalb der Baumgrenze reichen könnte. Andere Wanderer wird man dann wahrscheinlich kaum noch treffen.
Für schwierige weglose Treks könnte es recht ungemütlich werden. Die Herbstfärbung ist im Mai in Südpatagonien schon vorbei und die Südbuchenwälder haben ihre Blätter bereits verloren. Rechne mit nächtliche Minusgrade bis runter auf Meereshöhe.

Wie gesagt, möglich ist Trekking im Mai,.......ich würde mir aber für Patagonien eine bessere Jahreszeit aussuchen.

gruss Bernd

[Bergtroll]

AW: Patagonien im Mai?

@bernd

Danke. Mmmhhh..aber was mache ich dann?? Hab das Gefühl, dass der Mai auf der ganzen Welt ein schlechter Monat ist...

[berniehh]

AW: Patagonien im Mai?

gute Ziele für Mai wären:
-Peru
-Bolivien
-USA Südwest (Canyontreks oder Hayduke Trail)
-Haiwaii
-Nepal (Monsun startet in Juni)

[berniehh]

AW: Patagonien im Mai?

Was genau hast du denn nun vor?

[Bergtroll]

AW: Patagonien im Mai?

Naja...so ne Tour plant man ja nicht in 1-2 Tagen ;)

Habe mir noch einmal genau Deine Berichte über Peru und Bolivien angeschaut, da dies ja klimatisch tatsächlich zu funktionieren scheint. Beim ersten Durchlesen im gemütlichen Sessel (und in dem Wissen, dass Du wieder heil zurückgekommen bist), war ich ziemlich relaxed Bei nochmaligen Durchlesen sind mir folgende Fragen eingefallen:

Welche Impfungen sind empfehlenswert?

Gibt es viele gefährliche Tiere (Spinnen, Schlangen, Malariamücken)?

Wie hoch ist die Chance eines Überfalls (wenn man sich die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes anschaut) und wo ist man möglichst weit weg von bewohnten Gegenden?

Wie kalt ist es dort in der Nacht im Mai oder Juni in den Bergen auf 5000m Höhe? Kälter als -10?

Wie vermeidet man die Höhenkrankheit am effektivsten?

Wie versorgt man sich am besten mit Geld (EC Karte), wenn man ungern viel Bargeld mit sich führen mag?

Ist die Wasserversorgung auf den von Dir beschriebenen Treks auch im Mai/Juni unproblematisch, da man immer wieder etwas findet (teilweise sieht es da ja recht karg aus)?

Wo bekomme ich GPS und Kartenmaterial her?

Was für Nahrung bekommt man da im Supermarkt/Trekkingshop? Auch gefriergetrocknete Trekkingnahrung bzw. darf man die importieren?

Wie macht man in 5000m Höhe Feuer? Funktionieren bolivianische Feuerzeuge in der Höhe oder muss man Streichhölzer verwenden?

[berniehh]

AW: Patagonien im Mai?

Welche Impfungen sind empfehlenswert?

Ich habe nur meine Gelbfieberimpfung aufgefrischt und ansonsten nur das übliche das man überall haben sollte, wie z.B. Tetanus.

Gibt es viele gefährliche Tiere (Spinnen, Schlangen, Malariamücken)?

Darüber würde ich mir nur Gedanken machen falls du runter in den Regenwald willst.

Wie hoch ist die Chance eines Überfalls (wenn man sich die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes anschaut) und wo ist man möglichst weit weg von bewohnten Gegenden?

Die Menschen sind in der Regel sehr freundlich und wahrscheinlich wird auch nichts passieren. Trotzdem kommen in Peru und Bolivien immer wieder mal Überfälle oder Diebstähle auf Trekker vor. Um die Gefahr zu minimieren würde ich entweder diskret campen, d.h. aus der Sichtweite von bewohnten Hütten und möglichst auch darauf achten daß niemand sieht wo du dein Camp aufschlägst, oder gleich bei Einheimischen fragen ob du neben ihrer Hütte zelten darfst.
In den Anden ist man nie allzuweit weg von bewohnten Hütten, selbst auf 5000 m Höhe wohnen oft noch Leute (z.B. beim Lago Sibinacocha in der Vilcanota.
Beim Campen in Peru und Bolivien würde ich immer darauf achten, daß du abends alles mit ins Zelt nimmst, und NIEMALS deine Schuhe oder andere wichtige gegenstände über Nacht draußen stehen lässt, auch nicht in der Apsis. Da wird gerne mal nachts was geklaut.

Wie kalt ist es dort in der Nacht im Mai oder Juni in den Bergen auf 5000m Höhe? Kälter als -10?

Meine kälteste Nacht war minus 10 Grad. Im Extremfall würde ich bis minus 15 Grad rechnen. Bei bewölktem Himmel ist es wärmer. Im Mai dürfte es evtl nicht ganz so kalt werden.

Wie vermeidet man die Höhenkrankheit am effektivsten?

Ausreichend akklimatisieren und langsam aufsteigen. Vor dem ersten Trek erstmal paar Tage in La Paz, Cusco oder irgendeinen anderen hochgelegenen Ort verbringen und evtl Tagestouren von dort unternehmen.

Wie versorgt man sich am besten mit Geld (EC Karte), wenn man ungern viel Bargeld mit sich führen mag?

EC-Karte funktioniert in Cusco und La Paz problemlos. Reiseschecks sind nur an einigen Banken eintauschbar und dann nur zum schlechteren Kurs.

Ist die Wasserversorgung auf den von Dir beschriebenen Treks auch im Mai/Juni unproblematisch, da man immer wieder etwas findet (teilweise sieht es da ja recht karg aus)?

Kein Problem, Wasser habe ich überall gefunden. Eine Ausnahme war der Mapiri Trek, da gabs auf weite Abschnitte entlang des Kammes nur stehende Wasserpfützen zu finden. Im Mai/Juni sollte Wasser zu finden aber noch weniger zum Problem werden, da direkt nach der Regenzeit.

Wo bekomme ich GPS und Kartenmaterial her?

Bolivien: beim IGM in La Paz. Es sind nicht von allen Gegenden Karten erhältlich, z.B. vom Mapiri Trek sind keine brauchbaren Karten erhältlich.
Peru: beim IGM in Lima
In Cusco ist nur schlechtes Kartenmaterial erhältlich, und das auch nur von den Haupttrekkinggegenden. Für die Navigation auf meinen Treks reichten die aber aus.
GPS hatte ich keins mit.

Was für Nahrung bekommt man da im Supermarkt/Trekkingshop? Auch gefriergetrocknete Trekkingnahrung bzw. darf man die importieren?

Richtige Supermärkte findet man in La Paz und Cusco nur relativ wenige, dafür aber tausende kleiner Läden und den Markt. In Cusco gibt es einen Supermarkt in Zentrumsnähe, und in La Paz musste ich ne halbe Stunde mit dem Micro fahren um zum angeblich größten Supermarkt der Stadt zu kommen, der sich aber als recht klein entpuppte. Ich habe aber immer alles gefunden was ich auch sonst auf Treks mitnehme: Milchpulver, Haferflocken, Rosinen, Kartoffelpüreeflocken, Butter, Salami, Schokolade, Nudeln, Tütensuppen, Erdnüsse usw...
Die Qualität der Salami ließ manchmal etwas zu wünschen übrig.
Statt Salami eignet sich auch gut getrocknetes Fleisch, daß man fast überall billig bekommt. Salami ist dagegen schwer zu finden, und wenn dann nur in den größeren Supermärkten.
Bei Schokolade würde ich nur die teure importierte ausländische Schokolade kaufen, die einheimische kann man in der Regel vergessen da sie nicht schmeckt.
Müsli findet man nicht viel und wenn doch dann ist es meist kein gutes.
Gefriergetrocknete Trekkingnahrung habe ich nicht gesucht und somit auch nicht darauf geachtet.
In Cusco würde ich die Touristenläden um die Plaza de Armas meiden, da recht teuer.

Wie macht man in 5000m Höhe Feuer? Funktionieren bolivianische Feuerzeuge in der Höhe oder muss man Streichhölzer verwenden?

Vom Feuer mache würde ich dir abraten, da das Brennmaterial in den Anden sehr knapp ist. Ich habe nie ein Feuer gemacht und nur meinen Benzinkocher benutzt. Einheimische Streichhölzer funktionieren dafür super, auch in großer Höhe.

[Bergtroll]

AW: Patagonien im Mai?

Danke!