[SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

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  • Eichhoernchen
    Anfänger im Forum
    • 07.10.2013
    • 22
    • Privat

    • Meine Reisen

    [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

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    Allgemeines

    Ich habe hier im Forum schon viele tolle Reiseberichte gelesen, viel Inspiration und Information bekommen. Zum Dank möchte ich mich jetzt endlich revanchieren und selbst einen verfassen. Bin für Fragen, Tips und Kommentare offen und hoffe, euch gefällt es.

    Zeitraum: 18. bis 25. Juli 2013
    Gebiet:vom Narvikfjell in Norwegen zum Abisko-Kebnekaisefjäll in Schweden
    Strecke: Katterat - Oallavággi - Unna Allakas - Alesjaure - Vistasvagge (Visttasvággi) - Kaskasavagge (Gaskkasvággi) - Tarfala (Darfál) - Nikkaluokta
    Reisende: Eichhörnchen und der Wolf

    Wir wollten gerne ein wenig abseits des Kungsleden laufen, aber dennoch hauptsächlich auf markierten Pfaden mit Hütten in regelmäßigen Abständen. Außerdem wollte ich unbedingt nach Tarfala und ins Vistasvagge. Nach ausführlichem Lesen von Reiseberichten im Netz und Kartenstudium fand ich diese Strecke schließlich im Magazin der STF, also der schwedischen Jugendherbergsgesellschaft. Dort wird sie zwar als Wintertour beschrieben, ich bin aber nicht als einzige darauf gekommen, dass man sie auch im Sommer gehen kann.

    Ich kann die Strecke wirklich sehr empfehlen. Sehr abwechslungsreich, vom steinigen Oallavággi zum blaugrünen See Alesjaure (Alisjávri), durch das grüne Vistasvagge und das Geröll im Kaskasavagge bis schließlich nach Tarfala, meiner Meinung nach der schönste Platz Schwedens. (Eventuell könnte das Rapadalen noch schöner sein, aber da war ich leider noch nicht.) Die Strecke ist ein wenig anspruchsvoller als der Kungsleden, also vielleicht nicht unbedingt eine Anfängertour, aber andererseits auch nicht übermäßig schwierig. Wir sind gut vorangekommen und haben sieben Tage gebraucht. Meiner Ansicht nach braucht man unbedingt ein Zelt, hauptsächlich wegen der Strecke Vistas-Tarfala. Kann mir aber vorstellen, dass Leute mir da widersprechen.

    Zur Einstimmung zwei Fotos, weiter geht es hoffentlich bald.


    Tarfala


    Vistasvagge

  • Eichhoernchen
    Anfänger im Forum
    • 07.10.2013
    • 22
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

    Tag 1, 18. Juli, Katterat - Oallavággi

    Der Nachtzug von Stockholm nach Narvik bringt uns bequem direkt bis nach Katterat. Auf dem Weg bewundern wir Abisko und Lapporten, und essen noch schnell Mittag aus dem Bordbistro, damit es nach dem Ausstieg gleich losgehen kann. Außer uns steigen nur noch drei weitere Leute aus, eine Bahnangestellte und ein anderes wanderndes Paar. Weil wir uns an unterschiedlichen Enden des Zuges befinden und der Bahnsteig so kurz ist, muss der Zug aber zweimal halten, um uns nacheinander alle rauszulassen.

    Katterat hat keinen Straßenanschluss, nur einen Bahnhof, und nur wenige Häuser. Hier das Bahnhofshäuschen.



    Auf der anderen Seite der Schienen befindet sich die erste Sehenswürdigkeit, von der ich in mehreren Berichten gelesen hatte und an deren Existenz ich dennoch nicht richtig glauben wollte, bevor ich sie mit eigenen Augen sah: Die Leiter.


    Zum Glück hatte ich ja mich vorher gut informiert und wusste, dass wir da nicht hochmüssen. Außerdem erklärte uns freundlicherweise die beiden anderen ausgestiegenen Wanderer noch genauer, was es sich mit den Wanderwegen von Katterat auf sich hat. Weil ich das vorher gerne im Internet gelesen hätte, aber nicht gefunden habe, schreibe ich es hier auf. Also: Es gibt zwei Wege von Katterat Richtung Hunddalen, einen oberen über die Gipfel und einen unteren am Fluss entlang. Der untere Weg ist ein gut ausgebauter breiter Zugangsweg, auf dem eventuell sogar Autos fahren könnten, und ist vom Bahnhof aus wirklich leicht zu finden. Der obere war auf unserer Karte (Calazo Kebnekaisefjällen) nicht markiert und soll eine sehr schöne Aussicht haben. Leidensfreudige können die Leiter benutzen, um auf den oberen Weg zu kommen, andere können sich das sparen. Stattdessen kann man nämlich zuerst den unteren Weg nehmen, nach ein paar hundert Metern kommt dann rechts eine Abzweigung zum oberen Weg. Es gibt keinen Wegweiser, also muss man ein bisschen die Augen offen halten, um die Abzweigung nicht zu verfehlen.

    Aber weil das ja unser allererster Wandertag ist, wollen wir gerne schnell vorankommen und nehmen den unteren Weg. So ein bisschen Motivation am Anfang, wenn der Rucksack noch schwer und das Laufen ungewohnt ist, tut ja ganz gut. So sieht der Weg aus.



    Es geht wirklich gut voran und trotz des leichten Nieselregens sind wir guter Laune. Viele schöne Blumen stehen am Wegrand.



    Ein Blick zurück auf die Bahnstrecke mit einem Erzzug.



    Weiter den Weg entlang.



    Wasserpause.



    Woran sieht man, dass wir in Norwegen und nicht in Schweden sind?



    Antwort: Daran, dass hier immer mal wieder Privathütten stehen.

    Als wir zur Furtstelle kommen, sind wir immer noch bester Laune und spät ist es auch noch nicht, also geht es gleich weiter. Der Wasserstand ist sehr niedrig und die Querung wirklich einfach. Der Wolf läuft in seinen hohen Lundhagsstiefeln einfach durch, während ich Niedrigstiefelträgerin mal wieder das volle Program durchziehen muss - Stiefel aus, Strümpfe aus, alles verstauen, durch den Fluss, Füße abtrocknen, Strümpfe und Schuhe wieder an. Der Wolf steht währenddessen daneben und fotografiert, damit ihm nicht langweilig wird. Ich schimpfe ein bisschen, und beschließe, mir für nächstes Mal aber nun wirklich mal neue Wanderstiefel zuzulegen.


    (Ja, ich weiß, dass man nicht barfuß furten soll, aber hier war es wirklich einfach.)

    Beim nächsten Arm des Flusses habe ich auf die Prozedur schon gar keine Lust mehr und versuche eine Querung in Schuhen. Mit mäßigem Erfolg, die alterschwache Membran hat dem Wasser nicht viel entgegenzusetzen und ich habe schon am ersten Tag nasse Schuhe. Ich schimpfe noch ein bisschen mehr, und beschließe, mir für nächstes Mal aber nun wirklich mal neue Wanderstiefel zuzulegen.

    Der Weg hoch zum Pass ins Oallavággi ist zwar steil, aber nicht besonders lang, und bald sind wir oben.



    Und da öffnet sich vor uns das Oallavággi. Mir gefällt es sehr, karg und steinig und wunderschön.





    Ob wir es wohl vielleicht sogar bis zur Hütte im Oallavággi schaffen? Das hätte ich bei der Planung nie gedacht, aber unsere so langsam doch müden Beine tragen uns tatsächlich bis dorthin. Kurz voher haben wir den ersten Nahkontakt mit Rentieren.



    Die Hütte ist ungefähr so niedlich, wie ich mir sie vorgestellt habe, mit Platz für nur zwei Leute.




    Nachdem wir die ganze Zeit die Hütte als Ziel vor Augen hatten, geht es jetzt keinen Schritt mehr weiter. Es gibt aber so gar keinen Grund, in der Hütte zu übernachten, schließlich ist das Wetter gut und wir haben ein Zelt dabei. Also schlagen wir das Zelt neben der Hütte auf, und der Wolf lacht mich wie immer dafür aus, dass ich mir in dem ganzen menschenleeren Tal ausgerechnet den Platz neben der einzigen Hütte als Zeltplatz aussuche. Zufrieden schlafen wir ein, ein guter erster Tag.

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    • dingsbums
      Fuchs
      • 17.08.2008
      • 1503
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

      Klasse bisher, ich freue mich auf den weiteren Bericht.

      Ein Kommentar kann ich mir nicht verkneifen:

      Zitat von Eichhoernchen Beitrag anzeigen
      Weil ich das vorher gerne im Internet gelesen hätte, aber nicht gefunden habe, schreibe ich es hier auf ...
      Da hast du meinen Bericht wohl überlesen:

      Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
      Man kann den Weg zur Hundalhütte komplett über die Straße oder zum großen Teil oberhalb der Straße über Hundalstoppen und Langryggen gehen (in der schwedischen Karte nicht eingezeichnet, aber komplett markiert). Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, wenn auch die Männer vom NOT in der Hütte da kaum Verständnis für hatten (but walking on the road is much easier). Das Klettern über die Leiter wäre aber wohl nicht nötig gewesen, denn kurz später stießen wir auf den 'richtigen' Weg, ich denke, der zweigt irgendwo unten von der Straße ab.
      Finde es interessant, dass ihr lieber das Zelt neben der Hütte aufbaut, als dort zu übernachten. Ist bei uns definitiv immer andersrum. Zelt ist prima und kein Problem, aber Hütte ist doch irgendwie komfortabler. Habe gerade überlegt, wann und warum wir neben einer Hütte mal gezeltet haben. Zu viel Trubel in der Hütte, Geld sparen und Zweisamkeit - okay, es gibt auch Gründe dafür. Hm, ob das zunehmende Alter mehr und mehr den Vorzug auf die Hütte legt?

      Kommentar


      • Mortias
        Fuchs
        • 10.06.2004
        • 1279
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

        Woran sieht man, dass wir in Norwegen und nicht in Schweden sind?
        Antwort: Daran, dass hier immer mal wieder Privathütten stehen.
        Da bin ich mir gar nicht so sicher, es könnte sich da da auch um ne Renvaktarstuga handen. Und davon stehen im schwedischen Fjäll auch einige rum. Aber sicher weiss ich es auch nicht, will hier auch nicht rumklugscheissern. Jedenfalls gefällt mir der Bericht bisher. Freu mich vor allem auf den Vistasvaggi-Tarfala-Kebnekaise Abschnitt. Wobei ich es schon beachtenswert finde, was Du als gutes Wetter bezeichnest. Soweit ich das von den Bildern begutachten kann hingen die Wolken ziemlich tief. Das würde ich persöhnlich nicht mehr als gutes Wetter bezeichnen.

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        • Eichhoernchen
          Anfänger im Forum
          • 07.10.2013
          • 22
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          #5
          AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
          Da hast du meinen Bericht wohl überlesen:
          Nein, deinen Bericht habe ich nicht überlesen, der war klasse, danke! Aber offensichtlich habe ich ihn nicht ordentlich verstanden . Mir war nicht ganz klar, wie man auf den oberen Weg kommt ohne die Leiter zu benutzen, das habe ich erst verstanden, als es mir erklärt wurde und ich die Abzweigung gesehen habe.

          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
          Finde es interessant, dass ihr lieber das Zelt neben der Hütte aufbaut, als dort zu übernachten. Ist bei uns definitiv immer andersrum. Zelt ist prima und kein Problem, aber Hütte ist doch irgendwie komfortabler. Habe gerade überlegt, wann und warum wir neben einer Hütte mal gezeltet haben. Zu viel Trubel in der Hütte, Geld sparen und Zweisamkeit - okay, es gibt auch Gründe dafür. Hm, ob das zunehmende Alter mehr und mehr den Vorzug auf die Hütte legt?
          Hm, meistens ist uns der Komfortgewinn durch die Hüttenübernachtung zu gering für den doch recht hohen Preis. So ungemütlich ist es im Zelt ja auch nicht, man hat seine Privatsphäre und bei gutem Wetter macht draußen Kochen Spaß. Also wird es dann doch das Zelt. In diesem speziellen Fall hatte der Wolf sich außerdem gerade erst einen neuen Schlafsack gekauft, der musste natürlich ausprobiert werden.

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          • Eichhoernchen
            Anfänger im Forum
            • 07.10.2013
            • 22
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            Da bin ich mir gar nicht so sicher, es könnte sich da da auch um ne Renvaktarstuga handen. Und davon stehen im schwedischen Fjäll auch einige rum.
            Stimmt, eine einzelne Hütte kann natürlich auch eine renvaktarstuga sein. Man sieht im Bild leider nicht, dass da eigentlich eine ganze Handvoll Hütten stand, allerdings in so großem Abstand zueinander, dass sie nicht auf ein Foto passten. Das Bild war also leider etwas irreführend.
            Hm, ich versuch mir gerade vorzustellen, dass alle Hütten eine renvaktarstuga sind und dass die zugehörigen Rentiere auch gerade alle da sind. Klingt sehr kuschelig .

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            . Wobei ich es schon beachtenswert finde, was Du als gutes Wetter bezeichnest. Soweit ich das von den Bildern begutachten kann hingen die Wolken ziemlich tief. Das würde ich persöhnlich nicht mehr als gutes Wetter bezeichnen.
            Ach, es regnet nicht und es sind Plusgrade, was will man eigentlich mehr? Und die Sonnencreme konnte man auch getrost im Rucksack lassen und sparte sich das ständige Eincremen.

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            • Fjaellraev
              Freak
              Liebt das Forum
              • 21.12.2003
              • 13981
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              #7
              AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

              Zitat von Eichhoernchen Beitrag anzeigen
              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
              Wobei ich es schon beachtenswert finde, was Du als gutes Wetter bezeichnest. Soweit ich das von den Bildern begutachten kann hingen die Wolken ziemlich tief. Das würde ich persöhnlich nicht mehr als gutes Wetter bezeichnen.
              Ach, es regnet nicht und es sind Plusgrade, was will man eigentlich mehr? Und die Sonnencreme konnte man auch getrost im Rucksack lassen und sparte sich das ständige Eincremen.
              Stimmt, so übel war der Tag gar nicht, da hat es in der Region nur am Mittag kurz genieselt. Im Vergleich zum Vortag war es allerdings eher trüb, wobei ich schon irgendwie gespannt darauf bin was ihr am nächsten Tag für Wetter hattet, zwischen Lossi und Hunddalen war es nicht gerade berauschend...
              Freue mich ebenfalls schon auf die Fortsetzung.

              Gruss
              Henning
              Es gibt kein schlechtes Wetter,
              nur unpassende Kleidung.

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              • efbomber
                Erfahren
                • 23.08.2010
                • 228
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                Zitat von Eichhoernchen Beitrag anzeigen
                Ach, es regnet nicht und es sind Plusgrade, was will man eigentlich mehr? Und die Sonnencreme konnte man auch getrost im Rucksack lassen und sparte sich das ständige Eincremen.
                Sehe ich mittlerweile auch so! Kein Regen = grandioser Wandertag!

                Schöne Bilder und nett geschriebener Bericht! Weiter so
                Gruß
                David

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                • Mortias
                  Fuchs
                  • 10.06.2004
                  • 1279
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                  Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                  Sehe ich mittlerweile auch so! Kein Regen = grandioser Wandertag!
                  Hmm, da bin ich wohl noch zu anspruchsvoll, vielleicht hatte ich auf meinen Touren einfach zu gutes Wetter bisher. Zumindest sollten die Wolken nicht so tief hängen, so dass ich alles von der Landschaft sehen kann. Und wenns zu windig ist, fällt es mir auch schwer das Wetter als gut zu bezeichnen...

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                  • Eichhoernchen
                    Anfänger im Forum
                    • 07.10.2013
                    • 22
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                    Tag 2, 19. Juli, Oallavággi - Unna Allakas

                    Beim Wandern geschieht mit dem Wolf jedes Mal eine Veränderung der Größenordnung Dr. Jekyll/Mr. Hyde. Sonst ein ausgesprochener Morgenmuffel-Deckenkuschler verwandelt er sich, kaum sind die Wanderschuhe angezogen, zu einem Moralprediger des frühen Aufbruchs, quält sich mühevoll zu nachtschlafener Stunde aus dem warmen Schlafsack und wird zappelig, wenn es nicht rechtzeitig losgeht. Mir ist das sehr recht, ich bin sowieso Frühaufsteher. Also klingelt auch diesen Morgen der Handywecker um 6 Uhr, die Morgenroutine sitzt noch und um kurz nach 8 Uhr geht es los. Noch klappt also alles wie am Schnürchen, aber ich kann schon sagen, dass das nicht ewig halten wird.

                    Auf gehts!



                    Ein Stückchen geht es noch weiter im Oallavággi.



                    Noch eine einfache Furt, an die konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.



                    Beim Ausgang aus dem Oallavággi treffen wir die ersten Menschen seit Katterat, eine Dreiergruppe aus Richtung Cunojavrre. Eine kleine Stärkung und dann geht es weiter in das nächste, auf der Karte namenlose, Tal, das vom Sealggajohka durchflossen wird.



                    Da ist es nass, nass, nass, oder zur Abwechslung auch mal sumpfig. Der Weg steht völlig unter Wasser, der Wolf läuft in seinen hohen Lundhagsstiefeln einfach durch, ich versuche mich von Stein zu Stein und von Grasbüschel zu Grasbüschel zurchzubalancieren. Das funktioniert natürlich gar nicht und in meinen Stiefeln steht bald das Wasser. Wenigstens muss ich mich nicht mehr über mein Missgeschick beim Furten gestern ärgern, selbst wenn dabei die Schuhe trocken geblieben wären, hätte mir das jetzt auch nichts mehr genützt. Ich jammere ein bisschen und denke an die tollen neuen trockenen Wanderstiefel, die ich mir für nächstes Mal zulegen werde.

                    Das müsste der Sealggajiekna sein.



                    Mittagspause. Es ist ziemlich kalt und ich bin hungrig und deshalb quengelig, aber das würde ich ja nie nie nie beim Fotografiertwerden zeigen.



                    Der Sealggajohka ist fast unrealistisch blaugrün und verschwindet dann abrupt in einem Kraftwerkstunnel.



                    Auch das nässeste Tal ist irgendwann zu Ende und wir stehen endlich vor Sehenswürdigkeit Nummer zwei, die ich nun endlich mit eigenen Augen sehen und erklettern darf: Meine erste norwegische Wackelbrücke.



                    Der Wolf probiert sie auch aus, findet aber schon bald, dass Furten eindeutig die bessere Variante ist.



                    Der Wegweiser vor der Brücke.



                    Und hier begehe ich meinen ersten Planungsfehler. Stolz erkläre ich dem Wolf, dass der Weg nach Unna Allakas vor kurzem umgeleitet worden ist, ich bin ja so gut informiert durch eifrige Reiseberichtslektüre. Dummerweise kann ich mich an das entscheidende Detail nicht mehr erinnern, wo geht denn jetzt der Weg eigentlich? Wir überlegen uns, dass auf unserer splitterneuen Karte der Weg ja richtig drauf sein müsste, begeben uns nicht über den Fluss, folgen dem Wegweiser und stehen bald vor dem hier.



                    Weidengestrüpp, lauter kleine Hügelchen und dazwischen ist es nass. (Wenn ich das inzwischen richtig verstanden habe, geht der Weg auf der anderen Seite der Brücke, dicht am See lang.) Wir kämpfen uns durch und brauchen ewig für die paar Kilometer, aber dann endlich haben wir es hinter uns und blicken zurück auf dem Cunojávri.



                    Jetzt sind wir ziemlich müde, aber wir gehen noch ein bisschen weiter, vielleicht schaffen wir es noch bis Unna Allakas. Wir passieren die Grenze nach Schweden und machen das obligatorische Grenzsteinfoto.



                    Und dann liegt endlich Unna Allakas vor uns, malerisch zwischen Hügeln und kleinen Seen in die Landschaft eingebettet.



                    Wir bekommen den gemütlichsten Zeltplatz, den wir je hatten, beschützt durch einen Ring aus Felsbrocken und Pilzen.



                    Wir kriechen in die Schlafsäcke, um uns aufzuwärmen, und schlafen natürlich gleich ein. Nach ungefähr einer Stunde wachen wir dann mit einem Mordshunger wieder auf, wollen die Zeltwärme aber nun wirklich nicht verlassen. Also kocht uns der Wolf in der Apsis eine der leckersten Mahlzeiten, die ich je gegessen habe. Es waren bloß Nudeln mit Sojahack-Tomatensauce, aber ich war so hungrig, dass es mir wie die raffinierteste Feinschmeckermahlzeit vorkam.



                    Auf diese Weise gestärkt mache ich dann doch noch ein paar Fotos von der Abendstimmung in Unna Allakas. Die Aussicht ist wirklich bezaubernd.



                    Blick zurück auf das Storsteinsfjellet.



                    Und hier mein Lieblingswegweiser.



                    Von oben nach unten: Feuerholz, Toilette, Wasser, Norwegen.

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                    • Eichhoernchen
                      Anfänger im Forum
                      • 07.10.2013
                      • 22
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                      Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                      Stimmt, so übel war der Tag gar nicht, da hat es in der Region nur am Mittag kurz genieselt. Im Vergleich zum Vortag war es allerdings eher trüb, wobei ich schon irgendwie gespannt darauf bin was ihr am nächsten Tag für Wetter hattet, zwischen Lossi und Hunddalen war es nicht gerade berauschend...
                      Lustig, dass du auch gerade in der Gegend warst. Andererseits wäre es ja auch ziemlich unwahrscheinlich gewesen, wenn sich nicht irgendwer aus dem Forum sich auch gerade da herumgetrieben hätte. Wie genau bist du denn gelaufen? Das Regenwetter kommt bei uns auch noch, allerdings noch nicht am 19. Juli.

                      Danke an alle für die netten Kommentare, da erhöht sich die Motivation zum Weiterschreiben doch gleich ins Tausendfache.

                      Kommentar


                      • Fjaellraev
                        Freak
                        Liebt das Forum
                        • 21.12.2003
                        • 13981
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                        Zitat von Eichhoernchen Beitrag anzeigen
                        Lustig, dass du auch gerade in der Gegend warst. Andererseits wäre es ja auch ziemlich unwahrscheinlich gewesen, wenn sich nicht irgendwer aus dem Forum sich auch gerade da herumgetrieben hätte. Wie genau bist du denn gelaufen? Das Regenwetter kommt bei uns auch noch, allerdings noch nicht am 19. Juli.
                        Auch wenn es in deinem Reisebericht eigentlich ziemlich OT ist, aber da du gefragt hast darf ich es wohl schreiben
                        Am 19. Juli bin ich von Lossi nach Hunddalen gelaufen, was bei leichtem Regen und tief hängenden Wolken nicht so wirklich der Hit war...
                        Die gesamte Tour war Abisko - Nissonvagge - Mårma - Vistas - Nallo - Sälka - Gautelis - Caihnavagge - Lossi - Hunddalen - Katterat
                        Bilder

                        Gruss
                        Henning
                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                        nur unpassende Kleidung.

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                        • OzExperijens
                          Gerne im Forum
                          • 22.07.2005
                          • 93

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                          *Motivations-Push* - bitte weiter schreiben...

                          Ich ueberlege die Tour im Sommer zu laufen und wäre fuer weitere Photos und Infos dankbar!

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                          • Taffinaff
                            Fuchs
                            • 03.01.2014
                            • 1069
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                            Zitat von OzExperijens Beitrag anzeigen
                            Ich ueberlege die Tour im Sommer zu laufen und wäre fuer weitere Photos und Infos dankbar!
                            Ich auch! Mir schiene auch Riksgränsen/Katterjåkk ein passender Start für diese Tour, möchtet ihr das kommentieren? Und noch eine Frage, warum diese Richtung? Meine Überlegung ist, dass man bei Start von Nikkaloukta am Ende der Tour flexibler ist, um evtl etwas kürzer oder länger zu gehen, also mit Ausstieg Abisko, Riksgränsen, Katterat oder evtl. noch weiter Richtung Narvik, andersrum kann man wohl nur nach Nikkaluokta, wenn man nicht den Kungsleden weitergehen will.

                            Schöner Bericht, bitte mehr!
                            Zuletzt geändert von Taffinaff; 07.04.2014, 20:39.

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                            • Eichhoernchen
                              Anfänger im Forum
                              • 07.10.2013
                              • 22
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                              Tag 3, 20. Juli, Unna Allakas - Alesjaure
                              oder: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Laune.

                              Gestern haben wir offenbar vergessen, den Wecker zu stellen, wachen aber trotzdem um sieben auf. Wir haben außerdem die Morgenroutine umgeschmissen: Statt zuerst zu frühstücken, packen wir heute zuerst alles zusammen und kochen uns erst dann unseren täglichen Haferbrei mit Kakao. Der Wolf möchte den ungeliebten Haferbrei so lange wie möglich aufschieben, mit dem Frühstück ist das nämlich immer so: Der Wolf quält Löffel für Löffel einen Klecks Haferbrei in sich herein und jammert, dass es ihm nicht schmeckt. Ich hingegen habe diese irritierende gute Laune von Frühaufstehern, mampfe fröhlich die doppelte Portion und zitiere Grundsten: "En van grötätare" - ein geübter Haferbreiesser - isst den Brei auch ohne Milchpulver. (Nein, weder Milchpulver noch eine andere Form von Frühstück würden dem Liebsten die Laune verbessern, Haferbrei ist schon die beste Alternative.)

                              Die neue Morgenroutine bewährt sich und um neun geht es los in Richtung Alesjaure. Der überaus nette Hüttenwart erklärt uns, dass ein Grüppchen schon vor uns Richtung Alesjaure losgegangen ist und dass außerdem nach uns noch jemand käme. Ich kann schon mal verraten, dass wir in genau umgekehrter Reihenfolge in Alesjaure ankommen werden. Und los geht es am namensgebenden Hügel Unna Allagas vorbei in Richtung Stuor Allagas. Weil Sommer- und Winterweg hier parallel verlaufen, dürfen wir den roten Winterwegkreuzen folgen, die ich so hübsch finde.



                              Bald fängt es an zu tröpfeln und wir ziehen die Regenjacken an, aber noch nicht die Regenhosen. Ganz schlechte Entscheidung, ich brauche für künftige Wanderungen eindeutig eine bessere Regenhosendisziplin. Denn schon bald fängt es ordentlich an zu regnen, wir werden pitschenass und dann verlieren wir auch noch ständig den Sommerweg, der natürlich doch nicht genau wie der Winterweg verläuft. Andererseits sind wir ja sowieso durchnässt, also macht es dann auch nicht mehr so viel aus, dass es auf dem Winterweg ziemlich nass ist ist. Die Laune ist am Boden. Das ist so ein Wandertag, bei dem man sich fragt, warum man sich hier herumtreibt, statt gemütlich im warmen und trockenen Zuhause zu sitzen.



                              Doch da taucht hinter uns eine Gestalt auf, die einem Bilderbuch entsprungen sein muss. Leichtfüßig huscht sie von Stein zu Stein und obwohl sie weder Regenhose noch Regenjacke trägt, scheint der Regen geradezu von ihr abzuperlen. Gut gelaunt ruft sie uns einen Gruß zu und huscht in ihrem atemberaubenden Tempo weiter. Das ist die Rettung, ein Rücken dem man folgen kann, und mit dieser Motivationshilfe kommen wir tatsächlich bald zur Furt am Bajip Snárapjávri. Dort treffen wir auch das Grüppchen, das vor uns von Unna Allakas losgegangen ist, und gemeinsam gehen wir die Furt an. Sie ist nicht wirklich schwer, aber niemand hat so richtig Lust, in diesem Regen die Schuhe zu wechseln. Der Wolf in seinen hohen Lundhagsstiefeln läuft einfach durch, und wir Niedrigstiefelträger hüpfen von Stein zu Stein. Zwar liegen die Steine mitunter ein bisschen zu tief unter Wasser, aber die Stiefel sind ja eh schon nass.

                              Der Wolf und ich essen nach der Furt gleich unsere Mittagsbrote, es ist kalt, windig und äußerst ungemütlich. Die anderen gehen ungefähr dreißig Meter weiter und essen im Windschatten eines großen Felsbrockens, das war natürlich deutlich schlauer.

                              Jetzt geht es steil nach oben auf den Pass, aber zum Glück ist die Steigung auch nicht besonders lang. Wir verlieren mal wieder den Weg, aber nicht die Richtung, die Regenelfe zieht in ihrem unglaublichen Tempo an uns vorbei, es regnet immer noch und so langsam kommt endlich der Abstieg nach Alesjaure.



                              Schon bei Regenwetter ist der Ausblick beeindruckend, wie muss es dann erst bei Sonnenschein sein? Dazu kommen, je tiefer man kommt, auch eine Fülle von Blumen, eine schöner als die andere.



                              Aber weil es immer noch kalt, windig und ungemütlich ist, gehen wir zügig weiter, denn in Alesjaure wartet die Sauna. Die Sauna hatten wir schon zu Hause als Zwischenziel vor Augen, umso mehr lockt sie bei diesem Wetter. Es zieht sich noch ein bisschen, aber endlich sind wir da. Ziemlich windig hier.



                              Wir bezahlen die Zeltgebühr und bauen das Zelt auf, und dann fängt auch schon die Frauensaunazeit an. Oh wie schön, diese Wärme, die einem endlich wieder bis in den letzten Winkel des Körpers zieht. Gebannt lausche ich den Erzählungen der routinierten Wandererinnen und versuche, so viele Tips wie möglich aufzuschnappen. Das mit der effizienten Gehweise will ich morgen gleich ausprobieren. Als ich warm, trocken und entspannt in die Hüttenküche komme, steht das Essen schon auf dem Tisch und ich versöhne mich wieder mit dem heutigen Tag. Dann wasche ich ab und der Wolf geht zur Männersaunazeit, bei der es aber leider längst nicht so gemütlich ist - es ist so voll, dass ein paar in der Sauna stehen müssen.

                              In Alesjaure ist es wunderschön. Der See wechselt je nach Wolkenlage ständig die Farbe, leider bekomme ich das fantastische blaugrün nicht in die Kamera. Wer hat denn da das Zelt in die tolle Landschaft gestellt? Ach ja, das waren ja wir.



                              Holzvorrat und Steine.





                              Hier treffen ein Haufen Wanderwege aufeinander, aber unser nächstes Ziel Vistas ist nicht dabei.



                              Dafür bekommt das Vistastal im Laufe des Abends einen viel besseren Wegweiser. Genau dorthin zum Fuße des Regenbogens wollen wir morgen.



                              Nun endgültig mit dem heutigen Tag versöhnt schlafen wir zufrieden ein.
                              Zuletzt geändert von Eichhoernchen; 08.04.2014, 20:00.

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                              • Eichhoernchen
                                Anfänger im Forum
                                • 07.10.2013
                                • 22
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                                Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                Und noch eine Frage, warum diese Richtung? Meine Überlegung ist, dass man bei Start von Nikkaloukta am Ende der Tour flexibler ist, um evtl etwas kürzer oder länger zu gehen, also mit Ausstieg Abisko, Riksgränsen, Katterat oder evtl. noch weiter Richtung Narvik, andersrum kann man wohl nur nach Nikkaluokta, wenn man nicht den Kungsleden weitergehen will.
                                Ich persönlich fand die Richtung Katterat - Nikkaluokta genau richtig. Zum einen passte es sehr gut, die Strecke Vistas-Tarfala am Ende zu gehen, die ist nämlich sowohl landschaftlich als auch vom Schwierigkeitsgrad der Höhepunkt der Tour. Außerdem nähert man sich dann Tarfala von Westen, also vom Pass aus, und die Aussicht von dort ist wirklich beeindruckend. Zum anderen war es gut, in Nikkaluokta anzukommen, wo es eine gut ausgebaute Infrastruktur gibt (Unterkunft, Essen und Internet). In Katterat kann man wohl auch übernachten, aber ich weiß nicht, wie gut. Wenn dieser Bericht irgendwann mal fertiggeschrieben ist, kommen ganz am Ende Bilder von unserer entzückenden Unterkunft in Nikkaluokta.

                                Vielen Dank an alle Motivationsanschieber übrigens, das hat tatsächlich sehr geholfen um jetzt doch endlich weiterzuschreiben. Jetzt trau ich mich auch wieder hierhin ohne schlechtes Gewissen wegen des unfertigen Berichtes .

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                                • Taffinaff
                                  Fuchs
                                  • 03.01.2014
                                  • 1069
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                                  Danke fuer die Infos! Hast Du noch Tips, wo man sich fuer die Planung belesen sollte? Mir fielen da ein Claes Grundstens "På fjälltur", Utsidan, Outdoorseiten. Mehr?

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                                  • Rhodan76

                                    Alter Hase
                                    • 18.04.2009
                                    • 3037
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                                    OT: Am wichtigsten ist die BD 6 Abisko-Kebnekaise-Narvik 1:100.000 Ansonsten wäre sicherlich "På fjälltur Abisko Kebnekaise" interessant...aber absolut kein Muss.

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                                    • Taffinaff
                                      Fuchs
                                      • 03.01.2014
                                      • 1069
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                                      Zitat von Rhodan76 Beitrag anzeigen
                                      OT: Am wichtigsten ist die BD 6 Abisko-Kebnekaise-Narvik 1:100.000 Ansonsten wäre sicherlich "På fjälltur Abisko Kebnekaise" interessant...aber absolut kein Muss.
                                      Das Buch meinte ich ja. Finde ich gut und kenntnisreich geschrieben. Kenne aber nur einzelne Strecken daraus aus eigener Anschauung und kann also nicht viel mehr dazu sagen.
                                      Zuletzt geändert von Taffinaff; 09.04.2014, 10:36.

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                                      • Eichhoernchen
                                        Anfänger im Forum
                                        • 07.10.2013
                                        • 22
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [SE] [NO] Katterat - Vistasdalen - Tarfala - Nikkaluokta 2013

                                        Tag 4, 21. Juli, Alesjaure - Vistas

                                        Heute soll es endlich ins Visttasvággi gehen. Meine Erwartungen sind noch höher als die uns umgebenden Berggipfel, geradezu lyrisch kündeten andere von der Schönheit dieses Tales. Wir kommen zeitig los, folgen dem Pfad und dem gestrigen Regenbogen, und schon bald befinden wir uns am Eingang zum Tal. Dort um die Ecke liegt es.



                                        Langsam nähern wir uns, hier die verfallene kåta.



                                        Und da liegt es endlich vor uns in all seiner Pracht. In den sattesten Grüntönen schwingt es sich in die Tiefe, eingehüllt in Wolken.



                                        Genau auf diese Strecke hatte ich mich in den vergangenen Monaten gefreut, und sie ist ungefähr genau so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nicht vorgestellt hatte ich mir, dass ich ausgerechnet heute einen schlechten Tag haben würde. Meine Stiefel sind immer noch nass, und so langsam geht mir das wirklich auf die Nerven. Und überhaupt geht es heute nur langsam vorwärts, mühsam hebe ich die Füße über die Vegetation, die ständig im Weg ist. Ich pendele zwischen Verzauberung und Genervtheit, und stelle mir vor, wie toll es doch wäre, trockene Füße zu haben. Im meinem Kopf kann ich die neuen Wanderstiefel schon fast sehen: behutsam werden sie meine Füße umhüllen, mich sicher über Stock und Stein tragen und vor allem werden sie innen trocken sein. Staubtrocken. Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

                                        Aber ja, es ist wirklich schön hier. Wir erreichen die Brücke über den Moarhmmájohka. Im Hintergrund sieht man die einzige Person, die wir unterwegs getroffen haben.



                                        Der Moarhmmájohka von der Brücke aus.



                                        Ein wenig später sehen wir die renvaktarstuga auf der anderen Seite des Flusses.



                                        Nach einer Tütensuppe und Brot zum Mittagessen geht es weiter durch das Tal. Es schlängelt sich tiefer und tiefer, und die Berge zu unseren Seiten werden höher, wenn möglich noch spektakulärer und bekommen Gletscher. Hier zum Beispiel der kleine Gletscher auf dem Påssustjåkka in seiner Schüssel.



                                        Kurz schaut sogar die Sonne hinter den Wolken hervor. Ich denke ausnahmsweise daran, auch mal den schönen Boden zu fotografieren.



                                        Bevor wir die Vistasstugan erreichen, geht es ein Stückchen durch den Wald. Wir sind trotz meiner schweren Füße gut vorangekommen und überlegen deshalb, heute noch weiter zu gehen und an der Hütte nur ein wenig zu rasten. Plötzlich taucht die Vistasstugan aus dem Wald auf, und als wir dort angekommen, kommt schon die Hüttenwartin heraus. Freundlich begrüßt sie uns und fragt, ob wir nach der langen Wanderung ein Glas Sirup haben wollen. Das wollen wir natürlich, und gleichzeitig ist uns klar, dass wir heute keinen einzigen Meter mehr weiter gehen wollen, hier bleiben wir. Wir bezahlen die Zeltgebühr und bauen unser Zelt auf der anderen Seite des Flusses auf.

                                        Von der Vistasstugan hat man einen fantastischen Blick auf das Stuor Reiddávággi und Nállu. Wie gerne würde ich es mir näher ansehen, aber das muss bis zu einer anderen Wanderung warten, dieses Jahr soll es ja ins Kaskasavagge und nach Tarfala gehen.





                                        Gegen Abend wird die Hütte tatsächlich gut belegt, wer könnte schon dem Sirup der Hüttenwartin widerstehen? Wir unterhalten uns lange und gut, und kriechen schließlich satt und glücklich in unsere Schlafsäcke.
                                        Zuletzt geändert von Eichhoernchen; 17.04.2014, 19:22.

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