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Wirklich beeindruckende Bilder und auch gut geschrieben. Macht Spass zu lesen. Und das Problem mit dem Pinkeln kenne ich nur zu gut. Gerade auf meinen früheren Touren habe ich den Fehler gemacht immer Abends noch ne Flasche Wasser mit Multivitamintabletten zu trinken. Naja, so kurz vorm schlafengehen nicht unbedingt die schlauste Entscheidung.
wegen Waldarbeiten geht es nicht durch den Nevis Forest, sondern über eine Umleitung am Cow Hill entlang nach Glengour und von dort aus über Blarmachfoldach an den Lochan Lunn Da-Bhra, wo sich der weg wieder mit dem WHW trifft.
Hallo Elian
Bin ab Ende März auch in der Gegend. Die Sperre soll angeblich bis Anfang April bestehen bleiben.
War die Umleitung bei Fort William deutlich ausgeschildert und wie war der normale WHW südwärts gesperrt? Nur Schilder? Kann man sich durchmogeln oder fallen einem die Baumstämme auf den Kopf? Vom Campingplatz Glen Nevis wär das ja wieder ein Stück zurück nach Ft. William ... hmmmm.
Also die Bilder sind echt der Hammer!!! wow
Auch der Bericht liest sich echt gut!
Beendest du den Bericht noch oder war das schon alles? wäre schade...
Liebe Grüße
„Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“
Tut mir echt leid, dass der Bericht noch nicht fertig ist... aber wenn man einmal für etwas längere Zeit Pause macht ist es schwer sich wieder dran zu setzen...
vor allem wenn danach noch andere Touren kommen und die Erinnerungen nicht mehr ganz so frisch sind...
Ich schließe mich meinen Vorrednern an und hoffe ebenfalls, dass es noch weiter geht! Schöner Bericht bis hierhin und tolle Photos - mal ganz was anderes, um diese Jahreszeit dort wandern zu gehen!
Grüße
Charlotte
P.S.: Könntest Du was zu Deiner persönlichen Erfahrung der Kondensbildung und der Trockeneigenschaft des AZ beim Hubba Hubba HP sagen?
Erstmal vielen Dank! Hab mich eben auch mal wieder rangesetzt und heute Abend folgt vielleicht der nächste Tag! : )
Zum Hubba Hubba HP... Also ich bin bisher wirklich zufrieden mit dem Zelt! Probleme mit Kondenswasser hatte ich bisher so gut wie gar nicht, oder wenn dann zumindest in so geringem Rahmen, dass es mir nicht aufgefallen ist. Weder im Winter in Schottland noch im Frühling (in deutschen Verhältnissen eher Sommer) in Israel!
Also in Israel hatte ich in zwei Wochen nur einmal nennenswerten Kondens im Zelt, das war aber auch auf einer Weide mit echt hohem Gras, da hatte ich dann aber auch ne Menge Tau auf dem Außenzelt...
Die Trocknungseigenschaften vom Außenzelt... hmm, also in Israel war es bei Wind und Sonne sofort wieder trocken. In Schottland war das was anderes, da hab ich das nasse AZ nie trocknen lassen (ging durch das Wetter nicht wirklich) und hab es immer in einem Wasserdichten Packsack in den Rucksack gepackt. Dementsprechend hatte ich das Gefühl, dass sich der Stoff des AZ ziemlich mit Wasser vollgesogen hat. Hab das dann bei Gelegenheit in nem Hostel in eine Trockenkammer gehängt, kann also leider nicht sagen, wie lange das Trocknen gedauert hat...
Hoffe das hilft!
Edit: Bin mir grad nich mehr so sicher wegen dem Kondens in Schottland... vielleicht hab ichs auch einfach vergessen... dann müsste da aber auch was im Bericht drüber stehen. Falls nicht hatte ich wirklich keine Probleme damit ; )
Danke, das hat mir schon mal sehr geholfen - ich hatte (ich glaube hier bei ODS im Hubba Hubba Test-Thread) gelesen, dass sie das AZ bei Feuchtigkeit ganz schön in die Länge zieht und - wie Du auch schriebst - Wasser "aufsaugt"
Mal schauen, wie sich das Zelt in Norwegen schlägt
Danke jedenfalls und ich freu mich, wenn's im Reisebericht weitergeht!
Um etwa viertel nach sieben werde ich zum ersten Mal wach… immerhin eine Viertelstunde bevor der Wecker geklingelt hätte! Der erste Blick aus dem Zelt lädt aber nicht gerade zum zeitigen Aufstehen ein. Draußen ist es grau und es nieselt. Anstatt aufzustehen verziehe ich mich also lieber wieder in den Schlafsack und döse noch bis kurz nach 8 vor mich hin. Dann stehe ich aber auf, trinke eine Tasse Kaffee und esse eine Portion Müsli, bevor ich langsam anfange den Rucksack zu packen.
Durch den ständigen Nieselregen, der jetzt glücklicherweise eine Pause einlegt, und die Kälte ist alles mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Als ich meine Sachen auf einem hölzernen Picknicktisch ablege kann ich also schön beobachten wie alles langsam Richtung Tischkante rutscht… in einem anderen Moment hätte ich mich wahrscheinlich tierisch darüber gefreut und gelacht, jetzt grad ist es aber irgendwie doof! Als endlich alles im Rucksack verstaut ist fängt es dann auch schon wieder an zu nieseln. Mit kalten, klammen Fingern geht es weiter gen Süden auf dem WHW…
Die heutige Etappe mag mir bis auf ein paar Ausnahmen allerdings nicht so wirklich gefallen (deswegen gibt es leider auch nicht so viele Fotos...). Die komplette Strecke bis Tyndrum verläuft entlang von Bahngleisen und auch die A82 kann man die meiste Zeit sehen und hören. Abgesehen davon finden hier scheinbar auch Bauarbeiten statt. Jedenfalls ist der Weg hier teilweise Straßenbreit und mit Reifen- und Kettenspuren versehen… Immerhin kommt man so auch schnell voran!
Lediglich am Anfang der Etappe, am Beinn Dorain hinter einer Unterführung unterhalb der Bahngleise, gab es leichte Probleme, da der Weg hier recht steil und zudem auch noch großflächig mit Eis überzogen ist. Etwas verträumt wie ich noch bin haut es mich sogar einmal hin. Mir passiert allerdings nichts und wach bin ich jetzt auch!
Wie bereits geschrieben, lässt sich der weitere Weg bis Tyndrum zügig gehen. In Tyndrum selbst hole ich mir an einem ATM noch etwas Bargeld und gönne mir in einem kleinen Grocery-Store zwei Schokoriegel und einen Muffin… den Muffin esse ich sofort, die Riegel kommen weg für später. Angetrieben vom ganzen Zucker des Muffins geht es weiter Richtung Crianlarich!
Der Weg ist leider immer noch keine Augenweide… Heute ist es aber auch den ganzen Tag ziemlich grau und dunkel, kann also auch daran liegen…
Etwa auf halber Strecke zwischen Tyndrum und Crianlarich führt der Weg in einen Wald. Hier ist es etwas abwechslungsreicher. Im Sommer ist es hier sicherlich echt schön! Jetzt, im Winter, ist es etwas trostlos…
trotzdem hat aber alles seinen eigenen Reiz und irgendwie ist es auch schön. Als es so langsam zu dämmern beginnt halte ich die Augen nach einem geeigneten Zeltplatz auf. Auf einer Anhöhe finde ich ein ganz gut aussehendes Plätzchen.
Beim Abstellen des Rucksacks merke ich jedoch dass ich so gut wie kein Wasser mehr habe… das ist jetzt natürlich Gift! Vor gut 1 ½ Kilometern stand ein Schild 'Ewich B&B 200m open all year'... Klingt ja schon verlockend, doch irgendwie will ich nicht wieder zurück stiefeln, also geht es ab nach Crianlarich, wo es ein Hostel geben soll. Etwa eine halbe Meile vor Crianlarich verlasse ich den WHW.
Das Hostel ist schnell gefunden. Auch wenn ich noch nicht einchecken kann ist es ein gutes Gefühl, ein Dach über dem Kopf zu haben. Die Zeit bis zur Öffnung der Rezeption verbringe ich mit Lesen und Fotos gucken… Ich bekomme ein 6-Bett-Zimmer, bin allerdings allein, so habe ich reichlich Platz um meine Sachen zum trocknen auszubreiten. Außenzelt und Footprint meines Hubba-Hubba’s kann ich sogar in einem separaten Trockenraum aufhängen!
Nachdem alle Pflichten erledigt sind gönne ich mir eine schöne heiße Dusche und unterziehe meine Wäsche einer spartanischen Reinigung.
Die Küche des Hostels ist echt gut und vor Allem schön groß! Hier hat man genügend Platz um sich in ruhe was Leckeres zuzubereiten… heute gibt es Broccoli-Suppe als Vorspeise und Nudeln-Carbonara als Hauptgang, dazu reichlich Tee. Da im Hostel kaum betrieb ist und man selbst am Esstisch seine Ruhe hat, bleibe ich nach dem Essen noch lange sitzen, entspanne und lese. Als mich die Müdigkeit packt schlendere ich ins Zimmer und schlafe auch schnell ein…
Tag 6: Crianlarich – Doune Bothy
Um etwa 07:15 wache ich auf… wieder vor meinem Wecker (mittlerweile habe ich auch herausgefunden, dass der Wecker des Handys auch klingelt, wenn das Handy aus ist). Da ich heute keine lange Strecke vor mir habe, lasse ich es ruhig angehen. Ich hole mein trockenes Zelt (ein Traum!) und meine gewaschene Kleidung aus dem Trockenraum und lege erst mal alles in mein Zimmer.
Jetzt gibt es den obligatorischen Kaffee und eine Portion Müsli. Danach gammle ich noch ein wenig vor mich hin, trinke Tee. Ich packe meinen Rucksack wieder ordentlich zusammen und mache mich auf den Weg. Das erste Stück bis zum WHW kenne ich ja schon.
Der folgende Abschnitt des WHW gefällt mir wieder sehr gut. Auf einem „rustikalen“ Weg geht es an einem Hang entlang durch zahlreiche Weiden, die zum Teil auch sehr großzügig von Tieren in Beschlag genommen sind. Es muss ziemlich blöd aussehen, wie ich zahlreichen Kühen und Schafen einen guten Morgen wünsche… aber man ist ja allein! Der Weg setzt sich noch eine ganze Weile so fort, aber es ist schön! Es weht ein angenehmer Wind, der manchmal auch die Wolken mit sich zieht und die Sonne scheinen lässt. Schade, dass es morgen wieder nach Edinburgh geht… aber solange ich noch hier bin genieße ich die Zeit noch etwas! Am River mache ich eine kurze Pause, esse zwei Müsliriegel und trinke etwas.
Irgendwann komme ich an ein kleines Gehöft. Hier gibt es laut Karte wohl einen Zeltplatz und kleine Hütten zum Mieten. Inzwischen hat sich auch wieder die Sonne gezeigt und ein leichter Wind verwandelt die kahlen Baumkronen in ein anschauliches Schauspiel. Das Gehöft soll auch ein kleines Restaurant mit Lädchen haben. In meinem Kopf male ich mir schon wieder so einiges leckeres aus, was ich an meinem letzten Abend auf dem WHW zu Abend essen könnte.
Das Haus in dem sich Restaurant und Laden befinden ist schnell ausgemacht, es steht ziemlich zentral in der Mitte der Anlage. Doch je näher ich komme, desto größer wird die Ahnung, dass es hier heute wohl doch nichts gibt. Ich trete ins Haus ein und stehe auf einer Baustelle… Jedoch ist auch etwas cooles an der Sache dran… im Radio dröhnt Bob Dylans „Tangled up in Blue“! Nach einem kurzen Schwätzchen mit den Arbeitern geht es inklusive Ohrwurm weiter.
Es geht einen leichten Hand entlang Richtung Loch Lomond. Die Sonne scheint immer noch! Je näher der Loch Lomond rückt, desto lichter und offener wird das Gelände, bis man schließlich durch eine Art Moor eingesäumt von Bergen gen Süden läuft. Der Weg führt nun über schmale Bohlen, die teilweise sehr rutschig sind. Zusammen mit dem starken Wind, der hier echt durchfegt, haut es mich ein paar Mal fast um. Nachdem dieser regelrechte Windkanal geschafft ist geht es über ein paar Hügel und durch kleinere „Wäldchen“.
Auf einem Plateau hat man einen atemberaubenden Blick auf den Loch Lomond. Vorbei an der Anlegestelle der Fähre, die hier im Sommer verkehrt, erreiche ich bald mein Ziel. Die Schutzhütte – Doune Bothy.
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