AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!
Schämst Du dich nicht solche Bilder zu zeigen... Ich war das letzte Mal 2012 in der Gegend, und nun hab ich richtig Reise-Sucht!
Vielen Dank un dschnell weiter schreiben bitte.
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Das sind sehr schöne Stimmungen auf der Hochebene - danke für deinen Bericht!
Grüße von Tilmann
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Dienstag, 03.09.19
Luohttoláhko Hochebene: Wo sind die Zeltplätze?
Ein Nachteil in den Tälern: Die Sonne erreicht den Talgrund recht spät. Deshalb ist es nach dem Aufstehen auch noch recht frisch, so dass ich anfangs gar nicht aus den Federn steigen will. Das Wetter ist uns endlich einmal hold, und ein blauer Himmel über dem von der Sonne noch unberührten Talboden lässt ein feines Wetter erwarten.
Deshalb gelingt das Aufstehen doch noch überraschend einfach. Ich nutze meist die ersten Momente, nachdem ich mich morgens aufgerappelt habe, um zu fotografieren.
Die harten, morgendlichen Lichtkontraste machen es mir, hier, im Sarvesvágge, allerdings besonders schwer, eine gute Belichtung hinzubekommen. Nachdem das leidlich gelungen ist, wird mehr und mehr von unserem Talboden mit hellem Sonnenlicht geflutet.
Hinter uns befindet sich eine riesige Felsplatte, die mich ein wenig an den bretonischen „ La table des marchands“, dem Tisch der Kaufleute, ein sogenannter Dolmen, das heißt, eine Steinplatte, die sich ursprünglich auf Stützsteinen befand, erinnert.
Ein unscheinbarer Klotz......
Auf Albrechts Foto sieht man besser die Ausmasse der großen Steinplatte
Eine gute Gelegenheit, dort einmal für ein Foto hinaufzuklettern.
Blick von der Steinplatte
Blick zurück zum oberen Sarvesvágge
Nach dem Frühstück packen wir zusammen. Albrecht entscheidet sich, noch ein Stück auf unserer Seite zu bleiben, um dann, kurz nach einem Geröllfeld, hinüber auf die andere Seite zu wechseln.
Ich hatte gelesen, dass es wohl einfacher sein soll, auf der nördlichen Seite zu gehen. Außerdem wollte ich mir direkt den ersten Teil für den Aufstieg ins Niejdariehpvágge genauer anschauen. Außerdem habe ich so etwas wie eine "Eingebung", dass hier noch eine Überraschung auf mich wartet.
Der Pfad ist jedenfalls breit und „mehrspurig“, gut zu gehen und absolut nicht zu verfehlen.
Es dauert auch gar nicht lange, da treffe ich auf eine kleine Gruppe äußerst tiefen - entspannter Rentiere, die überhaupt keine Scheu vor mir zeigen und mich mit meiner Kamera erstaunlich dicht herankommen lassen. Das sind für mich absolut beglückende Momente.
Wunderschönes Sarvesvágge
Schon bald darauf treffe ich auf zwei Zelte; von den Bewohnern ist leider nichts zu sehen.
Auf Höhe des Niejdariehpvágge treffe ich auf ein weiteres Beispiel Bau - meisterlicher Handwerkskunst, und mir schießt es sofort in den Kopf: Das kann nur von Anne ( Blahake ) erschaffen worden sein. Es ist schon erstaunlich: Immer, wenn ich denke, hier war bestimmt noch niemand vor mir - Anne war schon hier!
Windschutz made by Anne???
An dieser Stelle verbreitert sich auch das Tal zusehends, und ich finde, dass es nun Zeit ist, auf die südliche Seite zu wechseln. An einer recht breiten, aber flachen Stelle des Sarvesjåhkå ist das recht einfach und schnell getan. Albrecht hat an dieser Stelle kurz gewartet und wir beratschlagen, wie wir nun weitergehen wollen.
Im Aufstieg, nach der Querung des Sarvesjåhkå. Im Hintergrund: Der Nåite.
Diese Farben! Der Herbst zieht ein.
Wir entscheiden uns, schon recht früh, in einer schrägen Linie, den Aufstieg zur Hochebene zu beginnen.
Erstaunlich rasch gewinnen wir an Höhe. Das Gehen ist besser, als erwartet. Hin und wieder taucht mal ein blockiges Steinfeld auf, doch meist lässt sich darin gut vorankommen, da die Steine nur selten dicht an dicht liegen. Zwei, drei Mal furten wir irgendeinen Bach, der vom nahen Luothojåhkkå herunterkommt.
Furt. Alle Fotos: Freedom33333
Es ist schon recht steil und teilweise etwas mühsam, doch so langsam arbeiten wir uns - Stück für Stück - nach oben und gewinnen an Höhe. Ich habe so steile und längere Anstiege schon recht oft gemacht, so dass ich mit den verbundenen Schwierigkeiten durchaus vertraut bin. Leider kann auch ich von unten nicht immer erkennen, ob sich eine Steilstufe als überwindbar erweist, oder ob hier Schluss ist und wir wieder traversieren und ein Stück absteigen müssen.
Mit etwas Sorge betrachte ich das sich ändernde Wetter. Die Sonne des Vormittags ist längst von einer dichten Bewölkung verdrängt worden. Na, solange es trocken bleibt, kann ich damit gut klarkommen.
Noch ein steiler Hang mit Schneefeldern.....
Je höher wir kommen, desto steiniger wird es, doch irgendwann, am späten Nachmittag, haben wir die Hochebene erreicht: Luohttoláhko
Der Luothojávrre
Wir laufen auf das Gebirgsmassiv zu....
Wir müssen das Plateau einmal komplett queren und passieren dazu den Luothojávrre.
Wir laufen auf die Gebirgskette mit Sájtarisjåhkkå undTvillingryggen/Lullihatjåhkkå zu; dazwischen liegt der Bálgatjiegna - Gletscher, optisch sehr markante Orientierungspunkte.
Es geht schon auf 19 Uhr zu, und endlich liegt der Bágatjávrásj - See vor uns. Dieser liegt direkt neben dem namenlosen See 1244. Wir teilen uns auf, da Albrecht die ( westliche ) Uferseite des Sees nach Übernachtungsplätzen absuchen will.
Ich nehme die Angaben im Grundsten wörtlich und schaue mich am nordwestlichen Ufer des Sees um. Auch nach gründlichem Absuchen finde ich keine ebenen, einigermaßen steinfreien Campstellen. Das finde ich, jetzt, so kurz vor dem Tagesziel, schon etwas merkwürdig. Das kann doch gar nicht sein!
Da es bereits zu dämmern beginnt, gehe ich wieder zurück. Ein leichter Regenschauer entlädt sich - auch das noch!
Von weitem kann ich erkennen, dass Albrecht auch noch nicht fündig geworden ist, und dabei "dunkelt" es schon.
Ich befinde mich jetzt fast im mittleren Bereich des Sees 1244, da schaue ich und denke sogleich: Das könnte etwas sein! Ich erreiche die Stelle und richtig, das sollte gehen. Hier ist Platz für genau zwei Zelte. Auch, wenn das kaum der im Grundsten beschriebene Platz sein kann - egal, als Albrecht eintrifft, ist auch er einverstanden: Den nehmen wir!
Das Einräumen des Zeltes gelingt vom Tages - Restlicht gerade noch so, doch beim Einnehmen meines Abendessens nehme ich das erste Mal meine Stirnlampe zu Hilfe.
Camp 4
Vorher habe ich noch Wasser aus dem See geholt, doch selbst für eine Katzenwäsche fehlt mir jetzt der Nerv. Der Weg zum Wasser fällt zudem recht holprig aus, nein, jetzt will ich nur noch zurück ins Zelt.
Hatte ich erwähnt, dass, pünktlich, nachdem das Zelt steht, vermehrt Wind aufkommt und ein erneuter Regen niedergeht? Das ist wohl das sprichwörtliche, launische Wetter der Luohttoláhko Hochebene.
Als ich noch mal zum Pieseln vor das Zelt trete, schaue ich auf unser morgiges Ziel: Der Nåite,
der jetzt tief in den Wolken steckt. Ein sehr attraktiver Berg und, laut Grundsten, einer der besten Aussichtsberge im Sarek.
Wie wird morgen das Wetter sein? Werden wir auf dem Gipfel stehen?
Der Nåite
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Vielen Dank an alle für die freundlichen Kommentare.
Zitat von Vintervik Beitrag anzeigenDas sind alte Wegmarkierungen des sog. Präststigen von Kvikkjokk nach Alkavare.
Hans Fowelin hat dazu lange recherchiert und in seinem Blog auf utsidan.se geschrieben.
Mittlerweile hat er dazu ein Buch herausgegeben.
Auf dieser Seite seines Blogs ist genau diese Markierung auch abgebildet als Pr07, allerdings mehr von der linken Seite fotografiert als in Eurem Bild oben.
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Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
Hier unten finden sich sogar Markierungen
Hans Fowelin hat dazu lange recherchiert und in seinem Blog auf utsidan.se geschrieben.
Mittlerweile hat er dazu ein Buch herausgegeben.
Auf dieser Seite seines Blogs ist genau diese Markierung auch abgebildet als Pr07, allerdings mehr von der linken Seite fotografiert als in Eurem Bild oben.Zuletzt geändert von Vintervik; 28.04.2020, 10:42.
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AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!
Sehr schön zu lesen bis jetzt
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Ja wie schon bei Freedom, ich lese gespannt mit. Ganz großes Kino, die Insel ist herrlich
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Aber hallo, da kann es ja nur an SansSerif liegen, dass ihr den Abzweig zum Luohttoláhko verpasst habt.... Obwohl wenn der Epilog eben mal schnell zum Prolog wird, kann auch aus einem Aufstieg schnell ein Abstieg werden
Nein, Spaß beiseite, danke für die Offenheit. Aber die Karte spricht dort doch eine so klare Sprache, sich rechts am Hang zu halten und so wenig wie möglich wieder abzusteigen ... Und dann noch das liebevoll gepflegte Steinmännchen von Elli und Horst, weit und breit einzigartig da oben.
Aber so habt ihr für uns den interessanten Aufstieg zur Hochebene aus dem Sárvesvágge beschrieben, das ist doch was richtig Neues.
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AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!
Zitat von Blahake Beitrag anzeigen... krich ...
Ich krich auch Fernweh!
Und auch von mir schon mal besten Dank für den Bericht bis hierher...
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Ich krich Fernweh!!!!
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Oh wie schön! Dein Bericht kommt jetzt ja richtig gut in Fahrt (nach einer Woche gespannten Wartens), also schreib bald weiter...
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AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?
Montag, 02.09.19
Verpasster Abzweig ( Jiegnavágge zum Luohttoláhko ) und Planänderung
Heute dauert alles ein bisschen länger: Bisschen länger schlafen, bisschen länger Kleidung, Schlafsäcke trocknen, bisschen länger fotografieren….u.s.w.
Dieser Platz ist aber auch sowas von schick, da haben wir richtig Glück gehabt.
Oberes Njoatsosvágge mit dem Bulkas (li.)
Camp 2
Unsere "Insel". Wahrscheinlich nur wegen der heftigen Niederschläge zu "Insel" geworden?
Erst am späten Vormittag brechen wir endlich auf. Das Ziel ist heute: Möglichst die Luohttoláhko Hochebene zu erreichen.
Dazu geht es - entlang eines Baches und unterhalb des Bulkas - zunächst mit nur leichter Steigung den Hang hinauf. Im weiteren Verlauf gestaltet sich der Aufstieg deutlich steiler, aber, wie schon in anderen Berichten zu lesen war: Durchaus gut machbar.
Ich bleibe dicht am Bach, und diese Strategie bewährt sich gut. Albrecht quert den Hang schon sehr früh und gewinnt dann auch rasch an Höhe, doch schließlich hat er sich offenbar verstiegen, denn er kommt nicht mehr recht voran. Ich habe jetzt einen kleinen Vorsprung, der aber gar nicht beabsichtigt war.
Je höher ich aufsteige, desto besser werden die Aussichten
....noch etwas höher?
Kleiner Wasserfall - die letzte Steilstufe?
Steil, aber machbar. Der höchste Punkt ist fast erreicht.
Kurz bevor ich den höchsten Punkt erreiche, sehe ich, dass Albrecht nicht nur seinen Kurs korrigiert hat, sondern auch schon wieder ein gutes Stück näher gekommen ist.
Plötzlich sehe ich eine Person auf der höchsten Stelle stehen.Ich bin sehr überrascht, denn damit habe ich an dieser exponierten Stelle überhaupt nicht gerechnet.
Als wir uns oben gegenüber stehen, bin ich regelrecht perplex, denn er spricht mich gleich mit den Worten an: Hallo, und du bist also evernorth. Ich frage ihn, woher er das weiss, und er antwortet, das er in Volkers Bericht meinen Post gelesen hat, wo ich mitgeteilt habe, dass ich eine Woche später selbst im Sarek, und auf Volkers Spuren, unterwegs sein werde. Als er mich von oben gesehen hatte, war für ihn klar, dass ich nur evernorth sein konnte. Er erzählt noch von den Bedingungen auf der Luohttoláhko Hochebene und das er vereinzelt noch viel Schnee gesehen hat. Na, das klingt ja nicht so gut. Er will mir das Foto schicken. Dafür hat er sich hier im Forum extra angemeldet.
Und hier ist es nun, das Foto:
Da bin ich also noch im Aufstieg.
Kurz darauf kommt Albrecht herauf, und so bekommt er auch noch etwas von meiner überraschenden Begegnung mit.
An den weiteren Abstieg ins Jiegnavágge habe ich nur noch vage Erinnerungen. War es zu einfach, oder ging es zu leicht? Wir kommen jedenfalls zügig voran und wir sind uns schon früh einig, dass es sich um das weiter unten abzeichnende Tal handelt, in das wir einbiegen müssen, da es sich so schön markant abzeichnet und bei dem es sich - zweifelsfrei- um den Abzweig in Richtung Luohttoláhko handelt.
Blick ins untere Jiegnavágge. Das dürfte ungefähr die Stelle sein, wo wir den Abzweig verpasst haben.
Erst im letzten Moment wird uns klar, dass wir auf den falschen Einschnitt gesetzt haben und wir nun in das tiefgelegene und majestätische Sarvesvágge schauen.Wir sind an dem Abzweig regelrecht vorbeigelaufen.
Das ist extrem ärgerlich, obwohl das Sarvesvágge von hoch oben wirklich wunderschön und tatsächlich sehr mild, ja, sogar lieblich, aussieht.
Blick ins liebliche, obere Sarvesvágge
Wir wollen aber beide auf keinen Fall auf die Luohttoláhko Hochebene verzichten. Zurückgehen bei den äußerst vagen Aussichten auf akzeptable Camp - Stellen? Das verwerfen wir sofort. Deshalb planen wir um. Da es bereits später Nachmittag ist, wollen wir, nach dem Abstieg ins obere, westliche Sarvesvágge, den Tag maximal nutzen und möglichst noch bis zum Einschnitt ins Niejdariehvágge kommen, um dort zu übernachten. Von dort wollen wir am nächsten Tag auf die Südseite des Sarvesvágge wechseln, um dann den Hang zwischen dem Luohtotjåhkå und dem Nåite, bis zur Hochebene aufsteigen. Diese Möglichkeit wird zwar im Grundsten nicht explizit erwähnt, doch schon mit dem bloßen Auge erkennen wir die Machbarkeit: Die Steilheit hält sich in erträglichen Grenzen.
Im Sarvesvágge Kommen wir gut voran, denn dieser Teil des Tales ist überwiegend frei von den lästigen Weidenbüschen. Der Weg zieht sich aber noch merklich in die Länge.
Auf der Südseite des oberen Sarvesvágge. Foto: Freedom33333
Blick zurück ins obere Sarvesvágge, jetzt bereits auf der Nordseite.
Wir bleiben zunächst auf der Südseite und queren, nachdem die Abenddämmerung das Tal erfasst hat, erst im letzten Moment auf die Nordseite. Hier finden wir einen schönen, ebenen und vor allem trockenen Platz für die Nacht. Die Suche auf der Nordseite war vorher recht erfolglos. Meist war es zu nass.
Wir haben unser neues Tagesziel - Niejdariehvágge - fast erreicht.
Nach dem Zeltaufbau und dem Einräumen nehme wir beide noch ein kurzes und sehr erfrischendes Bad im Sarvesjåhkå.
Danach schmeckt die Abendmahlzeit immer besonders gut.
Morgen ist ein wichtiger und spannender Tag. Werden wir die Probleme des Aufstiegs meistern, und werden wir die Luohttoláhko Hochebene doch noch erreichen? Werden wir einen guten Lagerplatz auf der Hochebene finden ( denn damit ist es, nach den verschiedenen Berichten zu urteilen, nicht immer zum Besten bestellt )?
Eigentlich haben wir uns ja schon länger festgelegt: Das Nordwestufer des namenlosen Sees
1244 ( ist so im Grundsten erwähnt ).
Werden wir diesen Camp - Platz finden?
Camp 3, auf der Nordseite des Sarvesjåhkå
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Zitat von vobo Beitrag anzeigenNun gebe ich schon so edle Restauranttipps für Luleå und ihr landet immer noch in Kaschemmen - ok, vermutlich deutlich billiger. Und fuhr wirklich der Bus bereits von Boden und nicht von Murjek? War Baustelle?
Schade, dass ihr den Anblick ins Njoatsosvágge nicht so genießen konntet, aber Eure Zelte auf der Insel sehen toll aus.
Ich hatte mich schon sehr auf den Ausblick ins Njoatsosvágge gefreut. Leider sollte es nicht sein, aber die Fotos vom nächsten Tag haben es dann z. T. wieder „rausgerissen“.
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AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!
Nun gebe ich schon so edle Restauranttipps für Luleå und ihr landet immer noch in Kaschemmen - ok, vermutlich deutlich billiger. Und fuhr wirklich der Bus bereits von Boden und nicht von Murjek? War Baustelle?
Schade, dass ihr den Anblick ins Njoatsosvágge nicht so genießen konntet, aber Eure Zelte auf der Insel sehen toll aus.
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Freitag, 30.08.19
Dinner? What the fu..!
Anreise - Tag: Manchmal ungewollt aufregend, manchmal sterbenslangweilig. Ich freute mich jedenfalls sehr, einmal nicht ganz so früh auf dem Airport sein zu müssen, denn mein Flug nach Stockholm ging erst um 09.35 h.
In Stockholm angekommen bekomme ich schon die erste WhatsApp von Freedom: Bus geht direkt vom Airport in die Innenstadt. Na, da wusste ich schon mal Bescheid. Freedom hatte nicht nur ein anderes Hotel gebucht, nein, er war auch schon früher als ich vor Ort.
Um 15.30 h lande ich pünktlich in Luleå. Leider verzettele ich mich etwas beim Umpacken, so dass der Bus mir vor der Nase wegfährt. Ich nehme ein Taxi, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, und der Taxifahrer setzt mich gegen 16.20 h vor Comfort Hotel Arctic ab. Nachdem ich mein schönes Zimmer „in Beschlag“ genommen habe, frage ich noch die sehr freundliche und gut aussehende Rezeptzionistin, wo ich lecker essen gehen kann „in town“, also wo die locals so essen gehen. Mit dieser Info im Gepäck führt mich mein nächster Weg noch in den Naturkompaniet, um mich mit einer, diesmal großen, Gaskartusche zu versorgen.
Danach kaufe ich noch ein paar Lebensmittel für die die längere Zug- und Bus - Anreise nach Kvikkjokk.
Als ich gegen 18 Uhr wieder im Hotel bin vereinbare ich noch mit der immer noch Dienst - habenden Rezeptzionistin, dass ich, anstelle des ausfallenden Frühstücks ( wir müssen um 6 Uhr am Bahnhof sein ), ein Lunch-Paket bekomme.
Etwa eine halbe Stunde später betritt dann Freedom33333 meine Hotel Lobby. Wir nehmen ein Getränk ( meines ist ein Bier, an das andere kann ich mich nicht mehr erinnern) und besprechen den weiteren „Verlauf“. Danach verlassen wir mein Hotel, um die empfohlene Dinner Location in der Fußgängerzone aufzusuchen. Dort gefällt es uns aber gar nicht und - nachdem sich auch Restaurant - Empfehlung 2 - als Fehlschlag erweist, landen wir in einem einheimischen Schnellrestaurant mit Sitzgelegenheit. Auch nicht schön, aber mein Magen hängt langsam…..
Nun, ich bin satt geworden, nehme mir aber für meinen letzten Abend auf dem Rückweg vor, etwas
Schöneres / Besseres zu finden.
Danach verabschieden wir uns, denn morgen geht es früh raus.
Samstag, 31.08.19
Helikopter Flug und Verwirrung
Ich habe richtig gut geschlafen und sitze bereits um 5.45 h im Zug nach Boden. Freedom kommt etwas nach mir und fragt per WhatsApp noch mal nach, wo der Zug denn sein „vorne“ hat.
Eine gemischte Fußballmannschaft - Jungs und Mädchen - ist ebenfalls unüberhörbar unter den Passagieren. Die Fahrt habe ich trotzdem als „recht angenehm“ in Erinnerung, zumal auch noch der Karten - Cash nicht funktionierte und ich so zu einer Gratis - Zugfahrt komme.
In Murjek haben wir noch genug Zeit und müssen noch etwas auf den Bus warten.
Wir ergattern einen Platz ganz oben und vorne im doppelstöckigen Bus.
Auch hier verläuft die Fahrt mit nur wenigen Passagieren ohne besondere Vorkommnisse.
Lediglich der Stop bei der ÅrreNjarka Fjällby sorgt für etwas fotografische Abwechslung.
Ankunft in Kvikkjokk gegen 13 Uhr. Wir haben reichlich Zeit, denn der Heli - Flug geht erst um 18 Uhr. Also erstmal Rucksack wiegen an der Fjällstation, dann ein paar Fotos und schließlich noch was Essen.
Mit meinem Rucksackgewicht bin ich ganz zufrieden: 20 kg, mit Kamera und ganz autark - damit kann ich gut leben ( und da ist der single malt, wie immer, mit dabei!).
Ich bin das erste Mal in Kvikkjokk ( ja, ja! ) und das Gebäude - Ensemble gefällt mir ganz gut. Natürlich ist hier reichlich was los: Ein Kommen und Gehen von zahlreichen, vor allem: Gruppen!
Kungsleden eben.
Ganz gut gefällt es mir unten, am Wasser, wo ich ein paar Fotos mache.
Am Gamajåhkå
Kvikkjokk Fjällstation
Gegen 17 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Heli - Landeplatz. Schnell ist das Geschäftliche und die Bezahlung erledigt und es bleibt sogar noch Zeit für ein paar stand - alone - Fotos vom Helikopter.
Foto: Freedom33333
Schon geht es los. Neben dem Piloten sind wir insgesamt 5 Passagiere. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Unterbringung der Rucksäcke in außen - liegenden, ungeschützten Gitterkörben zum Schließen.
Video 1
Video 2
Nach höchstens 25 Minuten Flugzeit landen wir bereits schon in Tarraluopal, etwas abseits, aber in Sichtweite der Hütten. Ruck Zuck werden die Rucksäcke ausgeladen und schon hebt der Heli in Richtung Staloluokta wieder ab. Was? Schon vorbei? Na, es war toll, und schnell war es….. schnell vorbei! Doch das war ja gerade auch einer der Gründe für mich, den Heli zu nehmen.
Video 3
Die Hütten in Tarraluopal sind zahlreich und liegen weit verzweigt und so steuern wir zuerst die weiter abgelegenen in unserer zukünftigen Richtung an. Hier treffen wir auch auf das Stugvärd - Ehepaar und halten noch einen kurzen Plausch. Doch wir wollen ja heute noch bis zum See im Njoatsosvágge, also gehen wir schon bald weiter.
The making of..... Foto: Freedom33333
Hütten von Tarraluopal
Auf dem Weg - Foto: Freedom33333
Obwohl wir nun zügig und gut vorankommen, sind wir doch von unserem Ziel noch weit entfernt und auch Albrecht, der die Navigation für heute übernommen hat, kann sich da keinen Reim drauf machen. Wie hat der Volker das bloß gemacht? Ist der vielleicht noch weiter geflogen, oder hatte seine Sieben - Meilen - Stiefel an? Jedenfalls wird uns schnell klar, dass wir unser Ziel -Njoatsosvágge - heute, und in so kurzer Zeit , nicht mehr erreichen werden.
Später finden wir dann auch die einzige, logische Erklärung: Volker muss im Vorjahr schon deutlich früher mit dem Heli gestartet sein.
Wir orientieren uns anfänglich am Fluss Vássjájåhkå, den wir aber schon bald wieder unter uns lassen, indem wir ein gutes Stück an Höhe gewinnen. Wir wollen irgendwo beim See Vássjájávrátja auf etwa 900 m Höhe unser Camp 1 aufschlagen.
Es beginnt schon zu dämmern, als wir gegen 20.30 Uhr, genau zwischen den zwei Seen, und nicht besonders windgeschützt, einen großzügigen Platz für unsere Zelte finden.
So, nun noch schnell das Zelt aufgebaut ( ich habe mich diesmal für das Tarptent Scarp 1 entschieden, das hatte ich bisher noch nie mit auf Tour ) dann noch schnell Wasser holen und die erste Malzeit einnehmen. Schon ist dieser, doch recht lange, Tag vorüber.
Camp 1
Jetzt meldet sich mit aller Macht auch die Müdigkeit.
Im Halbschlaf vernehme ich noch, wie ein Regenschauer niedergeht. Dann wird es ganz still im Fjell und nur vereinzelt bewegt sich die Zeltplane im leichten Wind.
Sonntag, 01.09.19
Sturm auf dem Pass, Starkregen in der Nacht
Für die erste Nacht im Zelt habe ich erstaunlich gut geschlafen. Das Wetter ist bewölkt, aber trocken, und immer wieder kommt mal die Sonne raus.
Deshalb ist die Gelegenheit gut, im nahen See ein Bad zu nehmen.
Hatte ich erwähnt, dass ich dazu neige, im Seewasser zu versinken? Nein? Nun, das wäre auch gelogen und stimmt so einfach nicht. Heute morgen ist das aber was anderes. Mit meinen Waldies ( wie Crocs ) steige ich also vorsichtig ins Wasser - man weiss ja nie, wie ( steinig? ) der Untergrund ist - und schon verliere ich unmittelbar den Halt unter den Füssen, da es plötzlich sehr steil in die Tiefe geht. Hoppla, ich bin überrascht und ein bisschen konfus, ja kurzzeitig kommt sogar etwas Panik auf! Damit hatte ich nicht gerechnet! Mit ein, zwei Schwimmzügen bin ich wieder am Ufer und habe wieder Grund unter den Füssen. Puh, jetzt bin ich aber so was von wach!
Anschließend gibt es ein Porridge mit dem obligatorischen Kaffee.
Wir lassen uns Zeit, denn bis zum Pass und dem Alep Njoatsosjávrre ist es nicht mehr weit.
Auch, wenn es sicher sinnvoll wäre, noch weiter zu gehen, habe ich mich dafür ausgesprochen, dort auf jeden Fall unser Camp 2 zu errichten.
Camp 1
Zwischendurch auch mal Sonne
Abstieg zum tiefer gelegenen See; See - Ausfluss und Furt am linken Bildrand
Es dürfte schon gegen Mittag sein, als wir endlich aufbrechen. Wir steigen ein kurzes, aber steiles Stück ab, hinunter zum tiefer gelegenen, zweiten See.
Dann steuern wir auf den See - Ausfluss zu, wo wir furten wollen. Für mich geht das ja immer ganz unspektakulär, indem ich, einfach und ohne Schuhwechsel, hinüber gehe. Albrecht entscheidet sich, in die Watschuhe zu wechseln und so habe ich die Gelegenheit, dabei ein paar Fotos zu schießen.
Im Anschluß steigen wir weiter auf, denn der nahe Pass liegt noch ein gutes Stück höher.
Hier unten finden sich sogar Markierungen
Aufstieg zum Pass - Foto: Freedom33333
Je höher wir kommen, desto mehr nimmt auch der Wind zu. Am Rentierzaun angekommen, hat er sich urplötzlich zum echten Sturm entwickelt und das in absolut rekordverdächtiger Zeit. Der Sturm peitscht auch ordentlich Regen mit hinauf auf den Pass. Der Sturm bläst mit aller Kraft direkt aus dem Njoatsosvágge, also von dorther, wo wir ja noch hinunter wollen. Ich kann kaum aufrecht stehen und muss erstmal mein Rucksack - Regen - cover neu befestigen, da sich das gerade verabschieden will. Ein Blick hinunter ins Tal ist nahezu unmöglich, da der Sturm permanent Regen in die Augen bläst. Eigentlich macht ein Abstieg keinen Sinn und ich schlage deshalb vor, hier oben einen Windschutz zu suchen. Der Vorschlag findet aber bei Albrecht keine rechte Zustimmung und so beschließen wir, den Abstieg zu wagen. So wie wir einen Windschutz entdecken können, wollen wir dort campieren.
Abstieg bei Sturm ins Njoatsosvágge - Foto: Freedom33333
Je tiefer wir ins Tal absteigen, desto spürbar weniger wird die Wucht des Sturmes, ohne allerdings in die Harmlosigkeit abzuebben. Im Gegenteil, der Sturm bleibt kräftig und besorgniserregend.
Es kommt einfach keine ebene und windgeschützte Stelle. Erst, als wir schon fast unten am See sind, entdecke ich eine kleine, ebene und von Wasser umgebene „Insel“, welche, leicht geschützt hinter einer kleinen, wallartigen Erhebung, unsere letzte „Rettung“ ist.
Wir können es kaum glauben, aber der Sturm ist hier immer noch heftig, doch beherrschbar, auch, wenn wir die Zelte mit großen Steinen sichern müssen.
Anschließend stehen die Zelte relativ ruhig und wir können in Ruhe einräumen und das Essen zubereiten. Kaum ist das getan, geht ein gewaltiger Regen nieder und ich habe in kürzester Zeit etwas Wasser im Innenzelt! Wo kommt das denn auf einmal her? Das Zelt habe ich selber nach der Tarptent - Anleitung abgedichtet. Ich entdecke, dass, entweder eine Nahtstelle in der Dachmitte undicht ist, oder durch den Lüfter Wasser eintritt, welches sich den Weg nach innen durch das Moskito - Netz - Dreieck bahnt. Es ist zwar nicht viel und es ist schnell aufgewischt, doch ich bin jetzt alarmiert.
Eine sehr unruhige Nacht steht mir bevor, doch erst in den Morgenstunden finde ich etwas Schlaf.
Die ganze Nacht gießt es wie aus Kübeln. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 20 Jahren einmal einen solchen Regen im Fjäll gehabt zu haben.
Erst in den frühen Morgenstunden hört der Regen schlagartig auf.
Camp 2; Njoatsosvágge
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Ein stimmiger Beginn, ich bin natürlich schon sehr gespannt darauf, wie es dir danach noch so ergangen ist. Vor allem an den sonnigen Tagen, aber auch bei dem unheimlichen Nebel.
Zitat von evernorth Beitrag anzeigenDazu fand ich die Helikopter - Lösung, mit direktem Einstieg über Tarraluoppal zum Njoatsosvágge sehr charmant. Das gefiel mir sehr, denn was ich vom klassischen Einstieg über Kvikkjokk zu sehen bekam, erschien mir landschaftlich weniger reizvoll und deshalb für mich ( diesmal ) entbehrlich. Es sollte also auch für mich mein erster Helikopter - Flug werden.
Im finalen Vorfeld bekam ich mit, dass sich der User Freedom33333 zufällig? am selben Abend in der schwedischen Stadt Luleå aufhalten würde und wir planten ein kurzes meet - up, um uns über unsere unterschiedlichen Routen auszutauschen, denn er wollte aus der entgegengesetzten Richtung, von Suorva, starten. Ich erzählte ihm noch, wie glücklich ich war, relativ kurzfristig einen Heli - Flug nach Tarraluoppal bekommen zu haben, da meldete er sich einige Stunden später bei mir wieder, um mir hocherfreut mitzuteilen, dass er nun doch seine Route umdisponiert hatte und auch noch einen Platz im Heli nach Tarraluoppal ergattert hatte.
Nun, so schnell kann es kommen. Eben noch auf Solo - Pfaden, ( wie ich es ja gewohnt war ) und schon ein Zweier - Team?
Wir besprachen, dass wir es einmal gemeinsam versuchen wollten. Trennen konnten wir uns jederzeit.
Beim Heli-Flug war ich dann aber in der Tat emotional sehr schnell überzeugt, meine Tourplanung über Bord zu werfen, zumal damit Skierffe und die Hochebene wahrscheinlicher wurden. War auch mein erster Heli-Flug. Kann man sich ja mal gönnen.
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Zitat von evernorth Beitrag anzeigenWie immer wird es ein ereignisloser, laangweiliger Bericht, ohne jegliche action, hin und wieder „gerettet“ durch einige
„leidlich- gelungene“ Schnappschüsse aus der Hüfte.Aber wenn Du natürlich schon ankündigst, dass der Bericht langweilig wird, dann danke ich Dir immerhin dafür, dass Du mir die Zeit ersparst, die ich sonst beim weiteren Lesen vergeudet hätte.
Spaß beiseite, bin natürlich schon ein wenig gespannt auf Deinen Bericht.Und das erste Bild ist definitiv ein guter Teaser.
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