[FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

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  • Fjellfex
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    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    @ Feurio: Danke. Über nette Rückmeldungen freut man sich immer, und um so mehr, wenn diese Leute selber tolle Touren gemacht haben, wie zum Beispiel Du mit Rago-Padjelanta. Bemühe mich, heute oder morgen weiterzumachen.

    @ Inarijoen Peter: Richtig, natürlich dürfte die Brücke eher auf das Konto der Sami gehen. War einer meiner Kalauer mit der Kurverwaltung. Wenn im weiteren Verlauf mal von der Straßenmeisterei Karasjok die Rede sein sollte, muß man das auch nicht ganz voll nehmen.
    Und zur Verteidigung ATV-fahrender Sami könnte man ergänzen: zu Fuß hat man gegen Rentiere dort keine Chance.

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  • Inarijoen Peter
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    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Zitat von Fjellfex;1765561?
    Bei dem Bach in der Senke hatte die Kurverwaltung Vuontisjärvi sogar eine Brücke installiert, echter Luxus:
    Das war wohl nicht die Kurverwaltung, sondern die Sami. Die laufen heute keinen Meter mehr, wenn es auch mit dem Quad geht. Wo früher schmale Fusspfade waren, findet man jetzt sehr oft ausgefahrene Wege. Die Auffahrt zur Brücke hat genau Die Breite für eine Quad.

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  • Feurio
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    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Fjellfex, das ist ja echt ein Knaller! Ich freue mich auf die Fortsetzung deines schönen Berichts.

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  • Fjellfex
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    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    TAG 2: In der Pöyrisjärvi w.a.

    Eigentlich hätte ab Mitternacht der Regen aufhören sollen. Tat er aber nicht. Erst gegen 6 hörte ich anstatt der Tropfen auf dem Zelt den Pöyrisjoki rauschen. Na also.



    Auf dem Photo kann man auch eine Unsitte meines Zeltes (MSR access 1) erkennen: bei Nässe lässt die Straffheit des Außenzeltes nach. Das liegt dann stellenweise auf dem Innenzelt auf. Nicht ideal, aber zumindest war innen alles trocken. Kondens gab es auch nicht. (Was nach einigen Testberichten ein Nachteil des Zeltes sein soll. Hatte ich noch nie - vielleicht auch deswegen, weil ich die Eingänge gerne offen lasse, insofern Wetter und Insekten dies gestatten.)

    Hier nochmal der Pöyrisjoki:



    Gegen 7 war ich dann unterwegs auf der teils feuchten Piste.



    Vorne links sieht man übrigens einen vorbildlich nach Süden ausgerichteten Ameisenhaufen - dort oben eine Methode, um die Himmelsrichtung zu bestimmen.

    Jetzt kam ich auch in den Bereich meiner Landkarte. Die finnische Topographie ist auf der norwegischen Karte schön dargestellt, aber leider fehlen Wege und Pisten. Die habe ich mir noch daheim selber eingetragen. Und noch ein paar andere Sachen, zum Beispiel ein paar strategische Wegpunkte (die ich dann auch in meinem GPS gespeichert hatte), Stellen, an denen Bäche aufgrund von Luftaufnahmen furtbar erschienen und Bereiche, in denen ich auf ein Mobilfunknetz hoffen durfte (das waren erstaunlich viele).

    Oben auf dem Pöyrisselkä gab es ein erstes Päuschen



    aber leider noch keine Aussicht, da die Kuppe noch bewaldet war.

    Erste Aussichten stellten sich beim Aufstieg Richtung Sileävaara ein.



    Der Mankajärvi wußte zu gefallen, sowohl von Süden



    als auch von Nordosten.



    Und noch ein Ameisenhaufen mit voller Südlage:



    Und dann sah ich auch das erste Rentier. Umgekehrt war das recht spät der Fall. Rudolph baute sich dann auf wie bei high noon, kurz bevor die Revolver gezogen werden.



    Ich erschien ihm dann wohl aber doch nicht satisfaktionsfähig, und er trottete davon, sogar recht photogen:



    Die Landschaft war nicht sonderlich dramatisch, dafür aber die Wolken mit ihren Licht-Schatten-Effekten:



    Dann ging es wieder hinab Richtung Hauklijärvi. Bei dem Bach in der Senke hatte die Kurverwaltung Vuontisjärvi sogar eine Brücke installiert, echter Luxus:



    Auf Höhe des Hirvasjärvi traf ich 3 junge Finnen. Sie waren mehrere Tage bei einem See weiter im NO zum Angeln, Tagestouren machen etc. und nun auf dem Rückweg. Ich war der erste, dem sie seit 10 Tagen begegneten. Nach einem kurzem Plausch machten sie sich Richtung Süden davon



    und ich Richtung Norden.

    Wo der Abfluss des Hirvasjärvi die Piste kreuzt befand sich ein hübscher Zeltplatz, sogar mit einer Feuerstelle. Der nächste Zugang zu frischem Trinkwasser war ein gutes Stück entfernt, so daß ich beschloss, hier zu bleiben. Man soll´s ja am Anfang nicht übertreiben. Auch das Gehen auf der Piste hatte sich bewährt, um gut in die Tour zu finden. Die Spur war dann doch vergleichsweise dezent, und Verkehr war gar keiner, so daß ich mein Zelt nur 2 Meter daneben aufschlug, was ich sonst wohl nicht getan hätte.

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  • Fjellfex
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    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
    Das klingt jetzt aber keine „Nummer kleiner“ als der Sarek
    Wie es wohl hinter dem Horizont aussieht?
    Hallo Volker,

    na ja, wenn nicht "kleiner", so zumindest "niedriger". Kleine Kuriosität am Rande: ich bin auf 545m daheim, und auf der Tour befand ich mich stets niedriger. Höhenmeter waren also nicht die große Herausforderung.

    Und wie es hinter dem Horizont aussieht wirst Du hier erfahren...

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  • vobo
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Das klingt jetzt aber keine „Nummer kleiner“ als der Sarek wie Du schriebst. Bin sehr gespannt auf die Erlebnisse. 2013 bin ich nach dem Kevo die Straße von Karasjok nach Kautokeino gefahren, sie ist mir immer noch in bester Erinnerung aufgrund ihrer unendlichen Kiefernwälder ohne jeglichen Ansiedlungen oder Abzweigungen. Wie es wohl hinter dem Horizont aussieht?

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  • Fjellfex
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    @ Zickzack: Freut mich, daß es gefallen hat.

    @ TEK: Ja, der goldene Herbst! Und ehrlich gesagt: ich würde niiiiiiiie auf den Gedanken kommen, im Juli dorthin zu reisen - die Mückenplage würde mir die schönste Tour versauen. Sogar zu meinem recht späten Reisetermin waren die Viecher an manchen Orten noch etwas lästig.



    TAG 1: Ein nicht ganz optimaler Start...

    Am Vortag war ich gegen 23 Uhr in Rovaniemi gelandet. Der Flughafen liegt in den Wäldern ca 8km von der Stadt, und so war ein brauchbarer Zeltplatz schnell gefunden.

    In der Früh hatschte ich dann in die Stadt zum dortigen Busbahnhof. Da würde am späten Vormittag mein Bus Richtung Norden losfahren. Jetzt müßte die Entscheidung fallen - Plan A oder B? Plan B wäre eine Tour in der Käsivarsi wilderness area sowie im norwegischen Nordreisa gewesen: hier gab es wenigstens sporadisch einfache Hütten, in denen man bei Schlechtwetter Zuflucht finden könnte. Da die Langzeitprognose aber recht freundlich war, kam Plan A zur Geltung. Bus nach Enontekiö statt Richtung Kilpisjärvi/ Tromsö.

    Im Warteraum des Busbahnhofs traf ich zwei finnische Paare, die auch nach Enontekiö wollten (um dann von dort Richtung Süden zu marschieren). Mit solchen Leuten liegt man ja auf einer Wellenlänge, und es entspann sich eine nette Unterhaltung. Mit Schaudern betrachtete ich ihre Riesenrucksäcke - was schleppen die alles mit für 6 Tage?? Ich durfte auch mal Probeheben und bekam fast einen Bandscheibenvorfall.
    Mein Rucksack für eine 10-11 Tage Tour wog 22kg - das Maximum, was ich meinen angestoßenen Ü50-Knochen aufladen wollte. Irgendwo soll das ganze ja auch Spaß machen...

    Die Fahrt mit dem Bus durch finnische Wälder war dann recht interessant - kannte ich das Land doch nur von einem Kurzaufenthalt in der Gegend um Kilpisjärvi.
    Kurz vor Enontekiö hieß es umsteigen. Jetzt wollte ich dann auch ein Taxi bestellen, das mich die 18km von Enontekiö weiter nach Vuontisjärvi bringen sollte. Dazu hatte ich daheim eine Telefonnummer ermittelt und in meinem Handy gespeichert. Bei der Nummer ging aber keiner ans Telefon. Eine nette finnische Mitreisende fand dann eine andere Nummer heraus, die sie auch gleich anrief und ein Taxi für mich bestellte.

    So ging es dann nahtlos von der Endhaltestelle beim K-Market und der Kirche weiter. Der Taxifahrer klagte mir sein Leid, wie schwierig sein Lebenserwerb sei. Die Touristensaison war nur recht kurz. Wenigstens hatte er zusätzlich Schülertransport und somit eine gewisse Basis. Außerdem hatte er sich kürzlich einen LKW zugelegt, und versuchte, auch auf diesem Gebiet Fuß zu fassen. Er schimpfte auf die Regierung: die hatte vor 1 Jahr das Taxiwesen liberalisiert. Zuvor galten einheitliche Tarife für das ganze Land, jetzt konnte jeder verlangen, was er wollte. Für die Kunden recht unübersichtlich. (Er fuhr weiterhin nach dem alten Tarif. Da waren dann 33 Euro fällig.)

    Der Taxifahrer kannte die Stelle, von der ich losgehen wollte. Er hat schon öfter mal Leute dorthin gebracht, die zu einer Tour in die Pöyrisjärvi wilderness area unterwegs waren; einen Irren, der bis nach Karasjok wollte, hatte er jedoch noch nie.
    Dann waren wir auch schon da und er wünschte mir eine schöne Tour und fuhr davon.



    Oh Mann, jetzt sollte es tatsächlich endlich losgehen!

    Aber wohin eigentlich genau? Hier gab es eine Menge Pisten...

    Für die ersten rund 5km hatte ich keine anständige Karte; meine norwegische 1:50000er Karte Njullosávži endete etwas weiter nördlich. Ich hatte mir nur eine Grobübersicht aus dem Internet ausgedruckt.
    Tja, was soll ich sagen...
    Ich habe die Stelle, an der ich abgesetzt wurde, falsch auf der Skizze interpretiert und bin nach links anstatt richtigerweise nach rechts abgebogen!



    Und es hat dann auch eine gute Viertelstunde gedauert, bis ich meinen Fehler realisiert habe. Ich versuchte, zu retten, was noch zu retten war, und querbeet auf die richtige Piste zu kommen, aber da war ein hoher Zaun im Weg.
    Also mußte ich den gleichen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.

    Oh Mann, wie blöd und peinlich ist denn das?!? Ich wollte eine krasse Wildnis durchqueren, bei der es auf saubere Navigation ankam, und ich verlief mich bereits bei der allerersten Verzweigung!

    Und der Nieselregen, der langsam zum prasselnden Regen wurde, trug nicht dazu bei, die Stimmung zu heben.

    Also, beim zweiten Versuch ging ich dann rechts, durch ein Gatter hindurch,



    und das war dann der richtige Weg.

    In der Folge gab es dann immer wieder Verzweigungen, die zu irgendwelchen Hütten, Rentiergehegen, etc. führten. Ich hielt mich jeweils an die Piste, die am größten und meistbenutzten aussah.

    Durch den Verhauer und den Regen war meine Lust nicht die allergrößte, heute noch groß was runterzureißen, und somit würde ich die erstbeste Gelegenheit zum Zelten nutzen. Und die bot sich dann, als die Piste auf den Pöyrisjoki stieß, auf Höhe der Grenze der Pöyrisjärvi wilderness area. Da hatte ich Wasser und auf einer Anhöhe einen guten Stellplatz. Ich wartete eine Phase ab, wo der Regen etwas schwächer war. Dann ruckzuck Zelt aufgebaut, die nassen Klamotten und Schuhe in die Apsis geschmissen, und rein in den warmen Schlafsack
    Dann was warmes gegessen, nochmal kurz in die feuchten Wälder geblickt



    und Tag 1 war Geschichte.

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  • TEK
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    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Schön, wieder Herbstbilder vom Fjäll bzw. Fjell von Dir. Für mich ist es mit Abstand die schönste Zeit da oben. Und ein interessantes Ziel hast Du Dir diesmal ausgesucht. Ich bin ja mal gespannt, ob Du die Berge letztendlich vermisst hast, oder nicht.

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  • Zickzack
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Wunderbar!!!!!!

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  • Fjellfex
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    JesusMaria... so viele Rückmeldungen! Dank an alle. Hoffentlich werde ich den Erwartungshaltungen halbwegs gerecht...

    Dann will ich die geneigte Leserschaft nicht länger am cliff hängen lassen.

    Wir waren also bei den "umfangreichen Recherchen". Diese ergaben ... so gut wie nichts, selbst auf einschlägigen norwegischen Webseiten wie dem fjellforum oder godtur.
    Ich hätte ja gerne ein paar Reiseberichte von Querungen dieser Region zu Fuß gehabt, aber ich fand lediglich einen einzigen Kurzbericht. Der Autor wollte die Region von Südost nach Nordwest durchwandern, ist aber an der Querung des Karasjohka (an einer Stelle, die eigentlich als furtbar galt) gescheitert und mußte umplanen. Na servus!
    Ein klein wenig häufiger fanden sich im web Spuren von Leuten, die die Gegend "hike and raft"- mäßig durchquert haben. Das war dann meist so: von Finnland aus haben sie ihr packraft/ Ally/ Kajak Richtung norwegischer Grenze geschleppt, um dann jenseits der Grenze (die auch Wasserscheide ist) auf dem Wasserweg (sobald der Pegel dies gestattete) die Region wieder zu verlassen.
    Das half mir jetzt weniger... ich wollte die ganze Tour ja zu Fuß machen.

    Somit erfolgte die Planung meiner Tour hauptsächlich anhand der topographischen Karten und anhand von Luftbildern.

    Wie erwähnt, und wie wohl jeder andere das auch so hält, wollte ich heikle Flussquerungen, Sümpfe und Dickicht meiden.

    @ Flussquerungen: Karasjok als Zielort war bei mir ziemlich fix. Eigentlich wollte ich die Tour ganz auf norwegischem Gebiet durchführen und in der Nähe von Kautokeino starten: zunächst Richtung SO bis in den Nationalpark hinein, um dann dort auf Kurs NO nach Karasjok umzuschwenken. Hierbei wären aber gerade im ersten Teil der Tour viele Flussquerungen fällig gewesen, unter denen mir besonders der Karasjohka Kopfzerbrechen bereitete.
    Die Lösung dieses Problems war recht einfach: der Startpunkt wurde nach Finnland (genauer gesagt Vuontisjärvi) verlegt. Somit mußte ich nicht "quer" zu den Flüssen gehen, sondern "parallel", sozusagen immer der Wasserscheide entlang. Schwierige Flussquerungen sollten dadurch ausgeschlossen sein. Netter Nebeneffekt: von Vuontisjärvi aus konnte ich zunächst für rund 30km einer ATV-Piste folgen und hätte somit einen vergleichsweise gemütlichen Start.

    @ Sümpfe: Hier mußte ich darauf vertrauen, daß die Feuchtgebiete auf den Landkarten akkurat wiedergegeben wurden. Sümpfe gibt es in der Gegend reichlichst, aber ich sah dann doch eine Möglichkeit, mich hier durchzumogeln.

    @ Dickicht: Hier wurden dann Luftaufnahmen bemüht. Gegen Anfang und Ende der Tour erschien der Wald sehr dicht, aber hier gab es auch ATV-Pisten, die mich hindurch bringen würden. Bliebe noch das weglose Kerngebiet der Tour. Auf den Karten war dort einiges an Wald verzeichnet. Von vereinzelten Krüppelbirken bis zu dichtem Dschungel kann das alles sein. Die Prüfung der Luftbilder ergab dann aber, daß es sich wohl nur um lichten Wald handelt, wo man gut hindurch kommen würde.

    Unter Berücksichtigung dieser Faktoren plante ich folgende Route, die ich dann auch tatsächlich so durchführen konnte:

    https://www.google.com/maps/d/viewer...7545000002&z=7

    Inzwischen hat auch mein superlangsames Internet ein Video auf youtube hochgeladen, wo es einige Impressionen und Stimmungen von der Tour gibt. Ich selber kann mir das nur in Qualität 480p anschauen; eigentlich sollte HD möglich sein...

    https://www.youtube.com/watch?v=zItrFcD9eI4

    Der folgende Bericht wird die prosaische Beschreibung vom "the making of..." diese Filmchens sein.

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  • Ljungdalen
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    Was ich gar nicht mag sind heikle Flussquerungen, Moore und Dickicht. Natürlich sollte auch das Wetter mitspielen... zelten bei Regen? Iiiiiiiiiih......!

    Auf der Habenseite hatte ich: eine recht brauchbare Kondition und ein recht brauchbares Orientierungsvermögen sowie einiges an Fjellerfahrung.
    Haha, wie ich Wobei bei mir "Flussquerungen, Moore und Dickicht" (ok, Dickicht nervt) und sogar das Gehen im Regen (Hagel, Schneeregen, "Sturm"...) das geringere Problem sind... solange ich abends in eine feste & trockene (nicht unbedingt bequeme, Fußboden im Schuppen ist ist OK) Unterkunft komme

    Aber Zelt bei Regen, noch dazu vielleicht in Verbindung mit Starkwind?! Ich tue kein Auge zu! Ärgere mich! (Was dumm ist, aber tja.) Mache ich natürlich trotzdem immer mal...

    Bin gespannt auf den Bericht.

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  • nordover
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Ich schließe mich der hier entstehenden Spannung auf den Bericht an. Das ist wahrlich eine Ecke, aus welcher man selten etwas liest. Die Finnmark in Gänze liegt zu unrecht, oder soll ich sagen zum Glück, etwas außerhalb des Fokus. Aber wer einmal dort war, den lässt sie nicht wieder los ...

    Zitat: "Das war dann der Auftakt zu umfangreichen Recherchen... "

    Der Cliffhanger hört sich gut an. Ich bin auf deine Route sehr gespannt.

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  • Blahake
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Oh ja, ich auch!!! Das klingt sehr vielversprechend! Vor allem die zumindest mir so unbekannte Gegend und mir als bekennendem Weichei!

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  • Pfiffie
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Ich bin gespannt auf deinen Bericht

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  • Fjellfex
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Zitat von Inarijoen Peter Beitrag anzeigen
    Die Gegend mag für viele nicht so spektakulär sein, für Waldmenschen und Indianer aber sehr zu empfehlen.
    Besser läßt sich das kaum formulieren.

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  • Fjellfex
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Zitat von Inarijoen Peter Beitrag anzeigen
    Mir gefällt diese "fast" unberührte Landschaft sehr gut. .
    Richtig: "fast" unberührt. Für die Sami auf der norwegischen Seite ist die Innere Finnmark traditionell das Winterweidegebiet für die Rentiere.

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  • Inarijoen Peter
    antwortet
    AW: [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Mir gefällt diese "fast" unberührte Landschaft sehr gut. Ich hatte dort auf der finnischen Seite vom Inarijoki (Anárjohka) während 10 Jahren eine Hütte. Allerdings habe ich mich nur auf der finnischen Seite aufgehalten, denn um meiner Hütte auf der norwegischen Seite gegenüber zu stehen, hätte ich einen Umweg von ca. 180 Km machen müssen. Damals durften nur die Sámi den Inarijoki unkontrolliert überqueren.
    Die Gegend mag für viele nicht so spektakulär sein, für Waldmenschen und Indianer aber sehr zu empfehlen.
    Zuletzt geändert von Inarijoen Peter; 08.09.2019, 12:58.

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  • [FI/NO] Wildnis, weicheigerecht: Øvre Anárjohka und drumherum

    Lappland, Ende August/ Anfang September 2019



    Wie kommt man eigentlich auf so ein Tourenziel?

    An allem war mal wieder Lars Monsen schuld. Im Rahmen seiner zahlreichen Berichte für das norwegische Fernsehen von seinen Abenteuerreisen in Skandinavien und Nordamerika hat es ihn mehrmals in die Innere Finnmark und teilweise auch in den dortigen Øvre Anárjohka Nationalpark verschlagen.

    Eine Gegend, die eigentlich nicht meinem "Beuteschema" entspricht: flach, bestenfalls mittelgebirgig. Eigentlich mag ich es alpiner.
    Dafür aber in puncto Unberührtheit und Abgeschiedenheit in Norwegen kaum zu übertreffen, und das sollte dann heuer mal im Vordergrund stehen.

    Der gute Lars neigt eigentlich nicht zur Gefühlsduselei, aber bei der Beschreibung dieser Gegend wird er direkt poetisch:
    "Jetzt bekomme ich das Anarjohka-Gefühl, und das bedeutet, in der Inneren Finnmark zu sein. Eines der verstecktesten Wildnisgebiete, welches wir in Norwegen haben. Langgezogene Bergrücken. Birkenwald, wo man Lagerfeuer machen kann. Endlose Ketten von Seen und Flüssen. Das ist Heimat."

    Selbstverständlich habe ich mich gefragt, ob "Wildnis" im Titel nicht etwas dick aufgetragen ist. Aber wenn Lars so von einer Gegend schwärmt, muß sie wild sein!

    Das kann man auch objektiver festmachen:

    Folgendes Bild zeigt, wie seit dem Jahr 1900 in Norwegen die Wildnisgebiete (definiert als Natur mehr als 5km entfernt von gröberen Eingriffen wie Straßen oder Stromleitungen) zusammengeschmolzen sind. Die Innere Finnmark ist das größte zusammenhängende Gebiet. (Rechts oben markiert.) Hier gibt es keine markierten Wege und nach meinen Recherchen nur 1 offene Hütte (2 Betten, ziemlich primitiv, und obendrein weit abseits meiner geplanten Route).
    Wenn man sich außerdem vergegenwärtigt, daß sich auf finnischer Seite gleich der Lemmenjoki Nationalpark und die Pöyrisjärvi wildernis area anschließen, dann ist "Wildnis" wohl nicht übertrieben.



    Und nun zum "weicheigerecht" im Titel: ich gehöre definitiv nicht in die Kategorie eines Lars Monsen, sondern eher zu den Warmduschern und Beckenrandschwimmern. Was ich gar nicht mag sind heikle Flussquerungen, Moore und Dickicht. Natürlich sollte auch das Wetter mitspielen... zelten bei Regen? Iiiiiiiiiih......!

    Auf der Habenseite hatte ich: eine recht brauchbare Kondition und ein recht brauchbares Orientierungsvermögen sowie einiges an Fjellerfahrung.

    Wäre unter diesen Voraussetzungen eine Durchquerung dieses Gebietes machbar?

    Das war dann der Auftakt zu umfangreichen Recherchen...
    Zuletzt geändert von Fjellfex; 08.09.2019, 13:46.
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