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So, ich versuche mich auch mal an meinem ersten Reisebericht.
Prolog:
Begonnen hat eigentlich alles letztes Jahr. Wir haben im Freundeskreis einen Kumpel besucht der in Schottland lebt. Da er jedoch in den ersten Tagen noch sehr beschäftigt war haben wir uns entschieden die Tage mit einer Wanderung zu verbringen und sind den Kintyre Way gelaufen. Damals schon haben wir gesagt, dass wir wieder eine Tour machen werden. So wurde auch für dieses Jahr neu geplant. Zuerst war geplant in der Slowakei zu laufen, aber diverse Umstände haben uns dann wieder nach Schottland geführt. Nicht zuletzt die schöne Landschaft und die liebe zum Whisky. Und so haben wir in leicht veränderter Gruppe, aber wieder zu 4. uns wieder für Schottland entschieden. Die Wahl fiel auf ein Teilstück des Cape Wrath Ways mit Start in Fort William über Glenfinnan.
Die Planungszeit:
Trotz vielen wertvollen Tipps hier aus dem Forum war doch die lehrreichste Erfahrung die Tour aus dem letzten Jahr. Und so verbrachte ich dieses mal viel Zeit damit das Gepäck optimal zu gestalten. Ja, es haben sich ganze Diskussionen über Gewichts/Kalorien Verhältnisse aufgetan. Nicht zu vergessen den einbezogenen Gasverbrauch. Da könnte ich nun fast eine wissenschaftliche Arbeit schreiben mit dem Titel "Wieviel Gramm Gas benötigt man unter optimaler Voraussetzung 100 kcal mit dem geringsten Gewicht zu kochen"
Tag 0:
Am Montag den 30. Mai war es dann soweit. Pünktlich früh morgens hob unser Flieger nach Edinburgh ab. Den restlichen Tag verbrachten wir dann bei unserem Kumpel dort. Danke an der Stelle für die Übernachtungsmöglichkeit vor und nach der Tour. Nachdem dann die letzten Umpackmaßnahmen getroffen wurden ging es in den Schlafsack.
Tag 1:
5:00 Uhr. Der Wecker klingelt. Unser Zug geht um 6:49 nach Glasgow und weiter nach Glenfinnan. Wer hat bloß für diese unmenschliche Zeit gestimmt. Man hätte doch auch schon Montag Abends fahren können, oder einfach um 10 oder 11 Uhr? Wäre doch viel angenehmer. Egal. Züge sind bequem um zu schlafen. 12:45 Ankunft in Glenfinnan. Zum Glück sinds nur 19 km heute. Von Glenfinnan nach A'Chuil Bothy. Nach wenigen Kilometer kommt dann diese berühmte Brücke die jeder kennt. Immerhin ist der schottische 10 Pfund Schein ziemlich verbreitet. Ach und in so nem Kinofilm kommt sie auch vor. Kurz noch den neuen Filter ausprobieren und am ersten Bächlein Wasser auffüllen. Ach und dann natürlich uns kleidungstechnisch anpassen. Die Sonner knallt. Gefühlt sind gerade 30 Grad. Also Hose abzippen und Ärmel hochkrempeln, Sonnencreme drauf. Jetzt aber los.

Die ersten 6 Kilometer sind unspektakulär, und schnell hinter uns gebracht; erst Teer, dann Forstweg. Dann am Fluss Finnan weiter Richtung erster Aufstieg.

Kurze Pause an einem kleinen See mit Wasserfall im Hintergrund. An der Stelle dürft ihr mal ein Bild von mir sehen

Weiter ging der Aufstieg. Der Weg wird so langsam steiler und die Sonne brennt gnadenlos. Aber mit dem kleinen Flüsschen nebenan haben wir eine kühle Erfrischung. Sowohl zum Trinken, als auch für die Füße. Und so entscheiden sich 2 eine kleine Pause mit Fußbad zu machen. Ich laufe mit einem Freund weiter. Bin grad so richtig heiß auf die Gipfelstümung. Und die anderen 2 werden uns schon wieder einholen. Spätestens wenn wir oben eine Pause machen.

Nach einer ersten längeren Pause kurz vor dem Gipfel an dieser Stelle mit wunderbarem Blick nach unten gings dann weiter Richtung Gipfel.

Nur noch wenige Meter bis zum "Gipfelsteinhaufen" der seit uns natürlich um 4 Steine angewachsen ist. Im Bild oben in der Mitte zu erkennen. Naja, einige Meter sind es dann doch noch.

Vom Abstieg und auch vom restlichen Wege gibts nun leider keine Bilder mehr bis auf folgende 2.


Der Abstieg war dann sogar fast genauso so beschwerlich wie der Aufstieg. Denn der Weg ist leider immer wieder verschwunden und so machten wir uns auf, unseren Weg zu suchen. Und der ging im wahrstein Sinne des Wortes über Stein und Stein. An dieser Stelle wurden wir uns zum ersten Mal auch bewusst warum diese Tour kein Zuckerschlecken ist. Denn trotz strahlendem Sonnenschein und trockenem Wetter seit einigen Tagen sind wir immer wieder in sumpfige Stelle geraten. Und so haben sich einige kleine Umwege aufgetan. In dem Moment wurde mir bewusst wie gut wir es erwischt haben und wie schwerer der Weg noch sein kann, wenn man den erstmal im Regen läuft. Aber ich möchte mich ja nicht beschweren. Lieber so, wie andersrum. So blieben also die Gamaschen im Rucksack und bis auf ein paar matschige Schuhe sind wir trocken unten angekommen.
So langsam haben wir dann doch gemerkt das Bergauf und Bergab ohne große Wege mehr Kraft kostet als gedacht. Naja, wen wunderts? Für mich kam dann landschaftlich eines der Highligts auf dieser Etappe von dem es leider keine Bilder gab. Vom kahlen Abstieg kamen wir in ein kleines Tal mit sattem kräftigem Grün. Die Bäume und Sträucher blühten. Wieder plätscherten kleine Wasserfälle und ein kleiner Bach. Aber kurz darauf mussten wir unsere Konezentration wieder dem Weg widmen. Währen des rechts vom Weg fast senkrecht über geschätzt 5 Meter ab ging, war links das gleiche. Nur nach oben.
Übrig blieb ein Weg der gefühlt schmäler war wie mein Rucksack. Und so setzten wir auf gefühlt 30 Zentimeter Breite ein Fuß vor dem anderen. Unweigerlich kam mir in den Sinn dass in den Alpen an so einer Stelle links in der Wand Stahlseil gespannt wäre. Und warum kommt sowas denn nie am Anfang sondern immer dann wenn man schon anfängt müde und unkonzentriert zu werden. Nachdem wir dann aber auch hier ohne Verluste durchkamen, sind wir am Waldrand am River Pean rausgekommen.
An dieser Stelle haben wir uns schon überlegt ob wir nicht hier das Zelt aufschlagen sollten. Der Platz war toll. Wasser war auch da. Und die Uhr zeigte auch schon nach 7 Uhr an. Also kam die Frage an unseren Navigator: "Wie weit ist es denn noch zur Bothy" Die Antwort hat uns dann die restliche Tour begleitet:
"Noch 4 KM ca."
"Also dann auf, was sind denn schon 4 km?"
Nach ca einer Stunde Laufzeit auf einem schönen, breiten, gut zu laufendem Waldweg wieder die Frage. "Wie viel noch?"
" ca 4-5 km"
"ähm???? Das waren doch schon vorhin 4?"
"Ja, aber ich sehe nur Luftlinie"
Kennt ihr das Gefühl wenn man läuft und läuft und läuft und man nicht vorankommt?
Die 4 km haben uns dann noch weitere 4 mal begleitet. Aber irgendwann (aus irgendwelchen Gründen war es schon fast halb zehn) kam SIE dann.

Der linke Raum war bereits besetzt mit einem jungen englisch sprechendem Pärchen besetzt. Der rechte Raum war frei. Und so ließen wir uns dort nieder. An diesem Abend hatten wir dann auch den ersten Kontakt mit den Midges die uns bei der Katzenwäsche am Bach fast aufgefressen haben. Aber bei einem kleinem gemütlichen Feuer in der Hütte konnten wir dann doch noch den Abend ausklingen lassen. Natürlich dürfte auch hier bereits nicht der erste Whisky, den wir mitgenommen haben, fehlen. Und so sind wir dann nach einem ersten anstrengendem aber überaus schönem Tag gegen Mitternacht in die Federn mit folgenden Erkentnissen...
Auch in Schottland ist es heiß
19 km können auch fordernd sein
Ich hasse jetzt schon Midges.

Gute Nacht Schottland.
Morgen geht es weiter.
Prolog:
Begonnen hat eigentlich alles letztes Jahr. Wir haben im Freundeskreis einen Kumpel besucht der in Schottland lebt. Da er jedoch in den ersten Tagen noch sehr beschäftigt war haben wir uns entschieden die Tage mit einer Wanderung zu verbringen und sind den Kintyre Way gelaufen. Damals schon haben wir gesagt, dass wir wieder eine Tour machen werden. So wurde auch für dieses Jahr neu geplant. Zuerst war geplant in der Slowakei zu laufen, aber diverse Umstände haben uns dann wieder nach Schottland geführt. Nicht zuletzt die schöne Landschaft und die liebe zum Whisky. Und so haben wir in leicht veränderter Gruppe, aber wieder zu 4. uns wieder für Schottland entschieden. Die Wahl fiel auf ein Teilstück des Cape Wrath Ways mit Start in Fort William über Glenfinnan.
Die Planungszeit:
Trotz vielen wertvollen Tipps hier aus dem Forum war doch die lehrreichste Erfahrung die Tour aus dem letzten Jahr. Und so verbrachte ich dieses mal viel Zeit damit das Gepäck optimal zu gestalten. Ja, es haben sich ganze Diskussionen über Gewichts/Kalorien Verhältnisse aufgetan. Nicht zu vergessen den einbezogenen Gasverbrauch. Da könnte ich nun fast eine wissenschaftliche Arbeit schreiben mit dem Titel "Wieviel Gramm Gas benötigt man unter optimaler Voraussetzung 100 kcal mit dem geringsten Gewicht zu kochen"
Tag 0:
Am Montag den 30. Mai war es dann soweit. Pünktlich früh morgens hob unser Flieger nach Edinburgh ab. Den restlichen Tag verbrachten wir dann bei unserem Kumpel dort. Danke an der Stelle für die Übernachtungsmöglichkeit vor und nach der Tour. Nachdem dann die letzten Umpackmaßnahmen getroffen wurden ging es in den Schlafsack.
Tag 1:
5:00 Uhr. Der Wecker klingelt. Unser Zug geht um 6:49 nach Glasgow und weiter nach Glenfinnan. Wer hat bloß für diese unmenschliche Zeit gestimmt. Man hätte doch auch schon Montag Abends fahren können, oder einfach um 10 oder 11 Uhr? Wäre doch viel angenehmer. Egal. Züge sind bequem um zu schlafen. 12:45 Ankunft in Glenfinnan. Zum Glück sinds nur 19 km heute. Von Glenfinnan nach A'Chuil Bothy. Nach wenigen Kilometer kommt dann diese berühmte Brücke die jeder kennt. Immerhin ist der schottische 10 Pfund Schein ziemlich verbreitet. Ach und in so nem Kinofilm kommt sie auch vor. Kurz noch den neuen Filter ausprobieren und am ersten Bächlein Wasser auffüllen. Ach und dann natürlich uns kleidungstechnisch anpassen. Die Sonner knallt. Gefühlt sind gerade 30 Grad. Also Hose abzippen und Ärmel hochkrempeln, Sonnencreme drauf. Jetzt aber los.
Die ersten 6 Kilometer sind unspektakulär, und schnell hinter uns gebracht; erst Teer, dann Forstweg. Dann am Fluss Finnan weiter Richtung erster Aufstieg.
Kurze Pause an einem kleinen See mit Wasserfall im Hintergrund. An der Stelle dürft ihr mal ein Bild von mir sehen
Weiter ging der Aufstieg. Der Weg wird so langsam steiler und die Sonne brennt gnadenlos. Aber mit dem kleinen Flüsschen nebenan haben wir eine kühle Erfrischung. Sowohl zum Trinken, als auch für die Füße. Und so entscheiden sich 2 eine kleine Pause mit Fußbad zu machen. Ich laufe mit einem Freund weiter. Bin grad so richtig heiß auf die Gipfelstümung. Und die anderen 2 werden uns schon wieder einholen. Spätestens wenn wir oben eine Pause machen.
Nach einer ersten längeren Pause kurz vor dem Gipfel an dieser Stelle mit wunderbarem Blick nach unten gings dann weiter Richtung Gipfel.
Nur noch wenige Meter bis zum "Gipfelsteinhaufen" der seit uns natürlich um 4 Steine angewachsen ist. Im Bild oben in der Mitte zu erkennen. Naja, einige Meter sind es dann doch noch.
Vom Abstieg und auch vom restlichen Wege gibts nun leider keine Bilder mehr bis auf folgende 2.
Der Abstieg war dann sogar fast genauso so beschwerlich wie der Aufstieg. Denn der Weg ist leider immer wieder verschwunden und so machten wir uns auf, unseren Weg zu suchen. Und der ging im wahrstein Sinne des Wortes über Stein und Stein. An dieser Stelle wurden wir uns zum ersten Mal auch bewusst warum diese Tour kein Zuckerschlecken ist. Denn trotz strahlendem Sonnenschein und trockenem Wetter seit einigen Tagen sind wir immer wieder in sumpfige Stelle geraten. Und so haben sich einige kleine Umwege aufgetan. In dem Moment wurde mir bewusst wie gut wir es erwischt haben und wie schwerer der Weg noch sein kann, wenn man den erstmal im Regen läuft. Aber ich möchte mich ja nicht beschweren. Lieber so, wie andersrum. So blieben also die Gamaschen im Rucksack und bis auf ein paar matschige Schuhe sind wir trocken unten angekommen.
So langsam haben wir dann doch gemerkt das Bergauf und Bergab ohne große Wege mehr Kraft kostet als gedacht. Naja, wen wunderts? Für mich kam dann landschaftlich eines der Highligts auf dieser Etappe von dem es leider keine Bilder gab. Vom kahlen Abstieg kamen wir in ein kleines Tal mit sattem kräftigem Grün. Die Bäume und Sträucher blühten. Wieder plätscherten kleine Wasserfälle und ein kleiner Bach. Aber kurz darauf mussten wir unsere Konezentration wieder dem Weg widmen. Währen des rechts vom Weg fast senkrecht über geschätzt 5 Meter ab ging, war links das gleiche. Nur nach oben.
Übrig blieb ein Weg der gefühlt schmäler war wie mein Rucksack. Und so setzten wir auf gefühlt 30 Zentimeter Breite ein Fuß vor dem anderen. Unweigerlich kam mir in den Sinn dass in den Alpen an so einer Stelle links in der Wand Stahlseil gespannt wäre. Und warum kommt sowas denn nie am Anfang sondern immer dann wenn man schon anfängt müde und unkonzentriert zu werden. Nachdem wir dann aber auch hier ohne Verluste durchkamen, sind wir am Waldrand am River Pean rausgekommen.
An dieser Stelle haben wir uns schon überlegt ob wir nicht hier das Zelt aufschlagen sollten. Der Platz war toll. Wasser war auch da. Und die Uhr zeigte auch schon nach 7 Uhr an. Also kam die Frage an unseren Navigator: "Wie weit ist es denn noch zur Bothy" Die Antwort hat uns dann die restliche Tour begleitet:
"Noch 4 KM ca."
"Also dann auf, was sind denn schon 4 km?"
Nach ca einer Stunde Laufzeit auf einem schönen, breiten, gut zu laufendem Waldweg wieder die Frage. "Wie viel noch?"
" ca 4-5 km"
"ähm???? Das waren doch schon vorhin 4?"
"Ja, aber ich sehe nur Luftlinie"
Kennt ihr das Gefühl wenn man läuft und läuft und läuft und man nicht vorankommt?
Die 4 km haben uns dann noch weitere 4 mal begleitet. Aber irgendwann (aus irgendwelchen Gründen war es schon fast halb zehn) kam SIE dann.
Der linke Raum war bereits besetzt mit einem jungen englisch sprechendem Pärchen besetzt. Der rechte Raum war frei. Und so ließen wir uns dort nieder. An diesem Abend hatten wir dann auch den ersten Kontakt mit den Midges die uns bei der Katzenwäsche am Bach fast aufgefressen haben. Aber bei einem kleinem gemütlichen Feuer in der Hütte konnten wir dann doch noch den Abend ausklingen lassen. Natürlich dürfte auch hier bereits nicht der erste Whisky, den wir mitgenommen haben, fehlen. Und so sind wir dann nach einem ersten anstrengendem aber überaus schönem Tag gegen Mitternacht in die Federn mit folgenden Erkentnissen...
Auch in Schottland ist es heiß
19 km können auch fordernd sein
Ich hasse jetzt schon Midges.
Gute Nacht Schottland.
Morgen geht es weiter.
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