Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Land: Dänemark
Reisezeitraum: Juni 2015
Region: Nordeuropa
Vestkyststien – Nordseeküstenradweg – North sea cycle route
Prolog:
Auf unserer großen Ostsee Runde im letzten Jahr hatten wir das Glück einen Dänemark Radtour Profi zu treffen.
Henning und sein Hund Felix reisen permanent mit dem Fahrrad durch Dänemark und leben so permanent in der Natur. Henning hat uns von dem Vestkyststien vorgeschwärmt, von der Nordsee, den tollen Sheltern und der wilden Küste.. Als wir dann eingeladen werden eine Woche Urlaub auf Amrum zu verbringen errinnern wir uns an diesen Moment.
Wenn wir eh schon im Norden sind können wir auch direkt mit dem Rad anreisen. Wir beschließen also von Skagen bis Amrum auf dem Vestkyststien zu radeln.
Anreise:
Bis zum nördlichsten Punkt Dänemarks sind es aus dem Rheinland etliche Stunden Zugfahrt und so haben wir einen kompletten Anreise-Tag eingeplant.
Unser Plan war es den Tag noch zu arbeiten, gemütlich zu packen und dann nachts im Zug zu schlafen.
Wir Radeln also um Mitternacht schon etwas müde durch das dunkle Köln zum Hauptbahnhof. Der Bahnsteig wird von sehr müden Fussballfans bevölkert, die in Köln der DFB Elf beim Freundschaftsspiel zugucken durften. Der Zug nach Hamburg sollte eigentlich um 1 Uhr abfahren. Doch eine lustige Durchsage informiert uns, dass der Zug wegen „Schnee und Eis“ verspätet losfahren wird. Trotz der lauwarmen Juni-Nacht scheint sich viel Schnee auf den Gleisen festgesetzt zu haben, denn wir fahren erst um 2:10 Uhr los.
Wir sind inzwischen total müde, da trifft uns die nächste Überraschung: Als wir die Fahrräder im Fahrradabteil abstellen und eigentlich nur unsere Lenkertaschen mitnehmen wollen werden wir vom DB Sicherheitsdienst angesprochen.
O-Ton: „Es befindet sich eine Bande von Taschendieben im Zug. Lassen Sie keine Wertsachen unbeaufsichtigt, schließen Sie die Fahrräder ordentlich ab, SCHLAFEN Sie auf keinen Fall ein! – Wir wissen wer die Diebe sind, aber es besteht ja Beförderungspflicht. Gute Reise.“
Also dürfen wir alle Taschen vom Rad abbauen und durch den vollen Zug zu unseren Sitzplätzen schleppen. Das Abteil ist auch noch voller Fussballfans und wir belegen alle Hutablagen mit unserem Gelumpe.
Wir halten uns die erste Zeit krampfhaft wach – als wir Münster passiert haben schläft A. ein. Ich halte mich weiter wach, döse dann aber bei Bremen auch ein.
Um 6:40 können wir unsere Räder wieder mit komplettem Gepäck beladen und am Hamburger Hauptbahnhof aussteigen. Am Kiosk am Gleis organisiere ich direkt mal ein leckeres Frühstück. Ein heißer Kaffee, belegte Brötchen und Johannisbeeren-Schnecken entschädigen für diesen desaströsen Tourauftakt.
Bei strahlender Sonne fahren wir mit dem RE weiter nach Flensburg. Die Strecke kennen wir ja inzwischen recht gut uns so können wir getrost etwas Schlaf nachholen.
Am Gleis in Flensburg treffen wir auf einige Reiseradler die alle in Richtung Norden unterwegs sind und mit uns im Zug nach Kolding sitzen. Die 3. Bahn am heutigen Tag – aber wir haben noch genug Sitzfleisch und der dänische Zug ist auch sehr bequem.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Stadt Kolding. Am Bahnsteig kommen wir mit zwei älteren Damen ins Gespräch, die mit ihren e-Bikes den Ochsenweg absolviert haben.
Von Kolding aus geht es in 3 Stunden weiter bis nach Aalborg. So langsam verliert das Bahnfahren seinen Reiz. A. schläft einfach die ganze Zeit und ich lese Zeitung.
Es ist schon Nachmittag als wir Aalborg erreichen. Den kurzen Aufenthalt nutze ich um am Geldautomaten Kronen zu ziehen. Der fünfte Zug an diesem Tag bringt uns nach Frederikshaven. Hier endet auch die von uns vorgebuchte Reise. Wir könnten wir hier aus auch schon mit dem Fahrrad die Ostsee entlang nach Skagen fahren, aber wir entscheiden uns für den kleinen Regionalzug. Also schnell Tickets gekauft und eingestiegen. Nach weiteren 40 Minuten und damit insgesamt 17 Stunden Zugfahrt hält der Zug. Endlich: Skagen.

Endlich am Ziel

Reiseelefant
Wir radeln vom Bahnhof direkt zum Supermarkt und decken uns mit Proviant ein. Den Campingplatz Poul Egg hatte ich via Internet vorreserviert.

ein netter Campingplatz
Wir finden den Platz gut und bauen schnell unser Zelt auf. Dann fahren wir nochmal in die Stadt. An den gelben Häusern und den vielen netten Geschäften vorbei geht es zum Hafen.

Antikes Leuchtfeuer
Vor dort aus fahren wir immer in Richtung Norden. Als es mit dem Rad nicht mehr weitergeht ketten wir die Räder an und gehen zu Fuß weiter. Vor uns liegt eine Dünenkette aus der immer wieder einzelne Weltkriegsbunker herausragen. Bald erreichen wir den Ostseestrand und folgen diesem weiter nach Norden.

Die Reste des Atlantikwalls
Die Landzunge an der Skagerrak und Kattegat zusammenfließen kommt in Sicht. Es ist schon recht spät und so haben wir diesen Ort nun fast für uns alleine.

Skagerrak und Kattegat
Wir genießen den Ausblick und freuen uns nun total auf unsere Reise. Als wir zurückgehen werfen wir noch einen wehmütigen Blick zurück auf die Ostsee. Wir werden Sie für diesen Trip nicht wieder zu Gesicht bekommen. Dafür wartet die unbekannte dänische Nordsee darauf von uns entdeckt zu werden.
Schnell düsen wir zum Zelt zurück und kochen Tortellini mit Sauce. Nach dem Essen ist es zwar schon nach 22 Uhr, aber immer noch Hell.
Jetzt schlägt meine Stunde- während meine Reisebegleitung, die ja fast die komplette Zugfahrt durchgepennt hat, noch liest kann ich sofort satt und zufrieden einschlafen.
Reisezeitraum: Juni 2015
Region: Nordeuropa
Vestkyststien – Nordseeküstenradweg – North sea cycle route
Prolog:
Auf unserer großen Ostsee Runde im letzten Jahr hatten wir das Glück einen Dänemark Radtour Profi zu treffen.
Henning und sein Hund Felix reisen permanent mit dem Fahrrad durch Dänemark und leben so permanent in der Natur. Henning hat uns von dem Vestkyststien vorgeschwärmt, von der Nordsee, den tollen Sheltern und der wilden Küste.. Als wir dann eingeladen werden eine Woche Urlaub auf Amrum zu verbringen errinnern wir uns an diesen Moment.
Wenn wir eh schon im Norden sind können wir auch direkt mit dem Rad anreisen. Wir beschließen also von Skagen bis Amrum auf dem Vestkyststien zu radeln.
Anreise:
Bis zum nördlichsten Punkt Dänemarks sind es aus dem Rheinland etliche Stunden Zugfahrt und so haben wir einen kompletten Anreise-Tag eingeplant.
Unser Plan war es den Tag noch zu arbeiten, gemütlich zu packen und dann nachts im Zug zu schlafen.
Wir Radeln also um Mitternacht schon etwas müde durch das dunkle Köln zum Hauptbahnhof. Der Bahnsteig wird von sehr müden Fussballfans bevölkert, die in Köln der DFB Elf beim Freundschaftsspiel zugucken durften. Der Zug nach Hamburg sollte eigentlich um 1 Uhr abfahren. Doch eine lustige Durchsage informiert uns, dass der Zug wegen „Schnee und Eis“ verspätet losfahren wird. Trotz der lauwarmen Juni-Nacht scheint sich viel Schnee auf den Gleisen festgesetzt zu haben, denn wir fahren erst um 2:10 Uhr los.
Wir sind inzwischen total müde, da trifft uns die nächste Überraschung: Als wir die Fahrräder im Fahrradabteil abstellen und eigentlich nur unsere Lenkertaschen mitnehmen wollen werden wir vom DB Sicherheitsdienst angesprochen.
O-Ton: „Es befindet sich eine Bande von Taschendieben im Zug. Lassen Sie keine Wertsachen unbeaufsichtigt, schließen Sie die Fahrräder ordentlich ab, SCHLAFEN Sie auf keinen Fall ein! – Wir wissen wer die Diebe sind, aber es besteht ja Beförderungspflicht. Gute Reise.“
Also dürfen wir alle Taschen vom Rad abbauen und durch den vollen Zug zu unseren Sitzplätzen schleppen. Das Abteil ist auch noch voller Fussballfans und wir belegen alle Hutablagen mit unserem Gelumpe.
Wir halten uns die erste Zeit krampfhaft wach – als wir Münster passiert haben schläft A. ein. Ich halte mich weiter wach, döse dann aber bei Bremen auch ein.
Um 6:40 können wir unsere Räder wieder mit komplettem Gepäck beladen und am Hamburger Hauptbahnhof aussteigen. Am Kiosk am Gleis organisiere ich direkt mal ein leckeres Frühstück. Ein heißer Kaffee, belegte Brötchen und Johannisbeeren-Schnecken entschädigen für diesen desaströsen Tourauftakt.
Bei strahlender Sonne fahren wir mit dem RE weiter nach Flensburg. Die Strecke kennen wir ja inzwischen recht gut uns so können wir getrost etwas Schlaf nachholen.
Am Gleis in Flensburg treffen wir auf einige Reiseradler die alle in Richtung Norden unterwegs sind und mit uns im Zug nach Kolding sitzen. Die 3. Bahn am heutigen Tag – aber wir haben noch genug Sitzfleisch und der dänische Zug ist auch sehr bequem.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Stadt Kolding. Am Bahnsteig kommen wir mit zwei älteren Damen ins Gespräch, die mit ihren e-Bikes den Ochsenweg absolviert haben.
Von Kolding aus geht es in 3 Stunden weiter bis nach Aalborg. So langsam verliert das Bahnfahren seinen Reiz. A. schläft einfach die ganze Zeit und ich lese Zeitung.
Es ist schon Nachmittag als wir Aalborg erreichen. Den kurzen Aufenthalt nutze ich um am Geldautomaten Kronen zu ziehen. Der fünfte Zug an diesem Tag bringt uns nach Frederikshaven. Hier endet auch die von uns vorgebuchte Reise. Wir könnten wir hier aus auch schon mit dem Fahrrad die Ostsee entlang nach Skagen fahren, aber wir entscheiden uns für den kleinen Regionalzug. Also schnell Tickets gekauft und eingestiegen. Nach weiteren 40 Minuten und damit insgesamt 17 Stunden Zugfahrt hält der Zug. Endlich: Skagen.
Endlich am Ziel
Reiseelefant
Wir radeln vom Bahnhof direkt zum Supermarkt und decken uns mit Proviant ein. Den Campingplatz Poul Egg hatte ich via Internet vorreserviert.
ein netter Campingplatz
Wir finden den Platz gut und bauen schnell unser Zelt auf. Dann fahren wir nochmal in die Stadt. An den gelben Häusern und den vielen netten Geschäften vorbei geht es zum Hafen.
Antikes Leuchtfeuer
Vor dort aus fahren wir immer in Richtung Norden. Als es mit dem Rad nicht mehr weitergeht ketten wir die Räder an und gehen zu Fuß weiter. Vor uns liegt eine Dünenkette aus der immer wieder einzelne Weltkriegsbunker herausragen. Bald erreichen wir den Ostseestrand und folgen diesem weiter nach Norden.
Die Reste des Atlantikwalls
Die Landzunge an der Skagerrak und Kattegat zusammenfließen kommt in Sicht. Es ist schon recht spät und so haben wir diesen Ort nun fast für uns alleine.
Skagerrak und Kattegat
Wir genießen den Ausblick und freuen uns nun total auf unsere Reise. Als wir zurückgehen werfen wir noch einen wehmütigen Blick zurück auf die Ostsee. Wir werden Sie für diesen Trip nicht wieder zu Gesicht bekommen. Dafür wartet die unbekannte dänische Nordsee darauf von uns entdeckt zu werden.
Schnell düsen wir zum Zelt zurück und kochen Tortellini mit Sauce. Nach dem Essen ist es zwar schon nach 22 Uhr, aber immer noch Hell.
Jetzt schlägt meine Stunde- während meine Reisebegleitung, die ja fast die komplette Zugfahrt durchgepennt hat, noch liest kann ich sofort satt und zufrieden einschlafen.
Kommentar