[SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

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  • louwzi
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    [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Allgemeine Infos

    Strecke: Abisko – Abisko Jaure - Unna Allakas - Alesjaure - Vistasstugan - Tarfala - Kebnekaise Fjällstation - Nikkaluokta
    Zeitraum: 01.09-17.09.2012
    14 reine Wandertage incl. Pausentagen

    Nachdem wir mittlerweile 4 Touren( Cairngorms, Femund, Rondane und Knoydart) hinter uns hatten, war die Zeit gekommen sich dem nächstem Ziel zu stellen.
    Lange hatten wir uns überlegt ob sich die relativ lange und doch etwas teurere Reise nach Lappland lohnen würde. Als absolute Greenhorns wollten wir jedoch nicht nach Lappland so dass wir uns erst auf den anderen Touren die Hörner abgestoßen hatten.

    Nun war es aber so weit und wir planten unsere Tour. Da wir weitestgehend autark wandern, aber es anderseits nicht zu kompliziert mit der Anreise halten wollten entschieden wir uns für das Kungsleden Gebiet in Schwedisch Lappland. Schnell wurden die Karten gekauft und wir entschieden uns für eine Tour auf den Wegen die abseits des Kungsleden gelegen waren und wo wir hofften auf wenig andere Leute zu treffen.

    Nachdem die Packlisten geschrieben und das Gewicht der Rucksäcke mit jeweils lockeren 27 Kg ermittelt worden war, mussten wir wohl noch ein paar Tage bei uns im heimischen Wiehengebirge üben, um unsere Körper an das doch recht hohe Gewicht zu gewöhnen. Da wir uns beide aber als recht sportlich bezeichnen würden, schreckte uns das Gewicht nicht sonderlich ab.

    In Lappland wollten wir nur 3 oder 4 Packungen Nudeln bzw. Reis nachkaufen, alles andere an Nahrungsmitteln war schon mit dabei. Dazu kam das Gewicht der wärmeren Ausrüstung so dass wir mit diesem hohen Startgewicht loslaufen mussten.

    Leider hatte es der männliche Teil von uns mit der Vorbereitung übertrieben und das rechte Knie schmerzte 2 Wochen vor der Abreise doch sehr und das blieb auch so bis zur Abreise am 01.09.

    Was sollten wir machen? Die Züge hin und zurück waren gebucht und alles natürlich auch ohne Reiserücktrittversicherung versteht sich……. Hinterher ist man immer schlauer.

    Wir entschlossen uns nur zur Sicherheit eine Alternative Reise auf die Lofoten zu planen, falls das Knie wirklich nicht mitmachen würde. Wir hatten ja auch sonst nicht zu tun in mit unserer wertvollen Freizeit, da die körperliche Vorbereitung ja leider nicht mehr ging und Reisen planen unser zweites Hobby ist…auch wenn wir diese dann wieder verwerfen um eine noch viel bessere zu planen… und um dann - na ja ihr könnt es euch denken…

    Grob sah der Plan so aus, dass wir von Abisko aus erst mal loslaufen wollten und – falls es nicht besser wird mit dem Knie – nach 2 Tagen wieder zurück nach Abisko zu gehen, um dann mit dem Zug Richtung Lofoten zu fahren.
    Dort wollten wir dann ein Auto mieten und auf Campingplätzen übernachten. Das bedeutete natürlich auch, dass falls der Notfallplan in Kraft treten sollte wir ja zumindest ein Navi für das Auto brauchen und einen kleinen Reiseführer und dies und das ….

    Also hatten wir anstatt 27 kg Startgewicht ein Gewicht von 25 kg bei Alex, da ja das Knie geschont werden musste und sportliche 29 kg bei Jenny. Ist ja auch logisch, das man mehr mitschleppt anstatt Gewicht zu reduzieren wenn das Knie schon zwickt, oder?

    So, dann lasst euch mal überraschen wie es weiter geht. Leider haben wir diesmal kein Tagebuch geschrieben, da es meisten so kalt, nass oder beides war, dass wir keine Lust hatten eins zu schreiben. Daher gibt es diesmal ein paar recht schöne Bilder mehr (für unser technisches und photographisches Können) und etwas weniger Text.
    Die Bilder wurden mit einer Canon Eos 500D und einem Tamron SP AF 17-50mm 2,8 Di II VC gemacht und mit Lightroom entwickelt. Die Panoramen wurden im MS Image Composite Editor erstellt.

    Hier ein kleiner Vorgeschmack

    Zuletzt geändert von louwzi; 31.10.2013, 12:46.

  • louwzi
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    #2
    AW: Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

    01.09.2012

    Früh morgens geht es mit dem Zug von Bünde über Osnabrück nach Hamburg. Dort haben wir eine Stunde Aufenthalt und dann geht es mit dem ICE weiter bis nach Puttgarden wo wir mit der Fähre nach Rødby in Dänemark übersetzen. Von dort geht es mit dem ICE weiter nach Kopenhagen.



    Dort herrscht das totale Chaos, da alle Anzeigetafeln ausgefallen sind und keiner weiß, wann welcher Zug von welchem Gleis abfährt. Leider haben wir nur 20 Minuten zum Umsteigen, so dass wir doch leicht in Panik verfallen. Doch wir haben Glück, dass auf einmal über Lautsprecher unser Schnellzug über Malmö nach Stockholm ausgerufen wird, der aber leider sofort abfahren soll….

    Also kämpfen wir uns mit unseren "leichten" Rucksäcken schnell durch das Chaos der Menschenmassen zu unserem gleich abfahrenden Zug und erreichen ihn gerade noch rechtzeitig.


    Wir das Knie mitmachen?

    Als wir abends in Stockholm ankommen kaufen wir in einem Supermarkt für die Fahrt noch ein paar Cracker und Tubenkäse. Kurz darauf steht unser Nachtzug nach Boden schon bereit und wir machen es uns in unserem kleinen Schlafwagen gemütlich. Die Fahrt verläuft ruhig und wir schlafen recht gut bei dem leichten Geschaukel .

    Für uns ist es die erste Fahrt so hoch in den Norden von Europa und es ist schon erstaunlich, wenn man aus denn Fenster schaut und über 10 Std. Zugfahrt nicht viel anderes sieht außer Bäume, Bäume und noch mal Bäume.
    Zuletzt geändert von louwzi; 29.10.2013, 12:56.

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      #3
      AW: Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

      02.09.2012

      Um 10:15 am nächsten Morgen kommen wir in Bodo an und steigen in den Zug um, der uns nach Kiruna bringt.


      Unser Nachtzug



      Als wir Kiruna und dessen Industrie erstmals zu Gesicht bekommen sind wir doch etwas geschockt, was dort für ein Raubbau an der Natur betrieben wird. Mondlandschaft ist wohl das beste Wort dafür. Uns ist schon klar, dass die Leute dort auch leben müssen und dass die Natur in Mitteleuropa noch viel schlimmer zugerichtet ist, aber trotzdem sieht es einfach nur schrecklich aus.
      Wenn man stundenlang durch grüne Wälder fährt und dann auf einmal so einen Kontrast zu sehen bekommt, ist das schon heftig.

      Nach kurzem Aufenthalt geht es weiter nach Abisko, wo wir den Zug verlassen und unsere Tour starten.
      Alex‘ erster Gedanke ist “Dafür bin ich jetzt so lange Zug gefahren?“ Er hatte sich etwas spektakulärere Landschaften gewünscht… aber die sollten ja noch kommen falls das Knie hält.
      Während Alex noch über die“ schlichte“ Natur schmollt versucht Jenny den Einstieg in die Tour zu finden, was sich als gar nicht so leicht raustellt, da wir schon zu Beginn den Kungsleden größtenteils meiden wollen und daher bereits bei dem Bahnhof Abisko Ost ausgestiegen sind…..


      Blick auf Abisko


      Die "schlichte Natur"


      Nachdem wir dann mit Karte und Kompass einen entsprechenden Weg Richtung Abisko Jaure gefunden haben geht dir Tour los. Das Wetter ist trocken und mit 13 Grad recht mild. Auf den Weg pflücken wir die ersten Blaubeeren.




      Rucksäcke ab und Beeren pflücken

      Als wir gegen 18 Uhr über eine Brücke gehen entdecken wir einen schönen Zeltplatz in der Nähe des Flussufers und beschließen unseren ersten Tag dort zu beenden. Wir bauen das Zelt auf waschen uns und essen. Danach macht Alex noch ein paar Fotos und wir kuscheln uns in unsere Schlafsäcke und hören noch etwas Hörbuch.


      Hier müsste es doch einen Platz zum schlafen geben


      Unser Zeltplatz


      Abwasch







      Das Knie hatte an diesem Tag keinerlei Probleme gemacht. 36 Stunden vorher tat es bei Treppenlaufen noch ungemein weh.
      Alex schaut nachts noch einmal nach draußen, aber leider ist kein Polarlicht zu sehen.
      Zuletzt geändert von louwzi; 29.10.2013, 12:56.

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        #4
        AW: Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

        03.09.2012

        Nachts hat es ganz schön geregnet und unser Zelt ist ziemlich nass - Jenny graut es bei dem Gedanken, die ganzen zusätzlichen Kilos an Feuchtigkeit extra schleppen zu müssen.

        Heute sind wir um ca. 7:00 Uhr aufgestanden und - nachdem das Packen am ersten Tag doch etwas länger gedauert hat - gegen 09:00 Uhr losgelaufen. Das Wetter ist einigermaßen schön und die Sonne scheint durch die Blätter der Birken. Auch wenn diese noch überwiegend grün sind ist die Stimmung schon richtig herbstlich.


        Indian Summer

        Allerdings sind entgegen unserer Erwartungen auch zu dieser Jahreszeit noch einige Mücken anzutreffen, die vor allem Alex belästigen (ich hingegen habe meistens meine Ruhe ). Bei unserer Planung waren wir davon ausgegangen, dass die meisten Plagegeister mittlerweile wieder verschwunden sind und hatten somit kein Autan o.ä. eingepackt (aber Hauptsache, das Navi ist mit von der Partie ). So hat Alex bereits nach dem ersten Tag einige Stiche im Gesicht und Nacken, die bei ihm klassischerweise ziemlich dick anschwellen, so dass er ein wenig deformiert aussieht . Wir planen, auf einer der nächsten Hütten irgendein Mückenmittel nachzukaufen.

        Die heutige Etappe verläuft auch ein Stück entlang des Kungsleden. Wir sind schwer beeindruckt von den zahlreichen Planken, die das Vorankommen über morastige Stellen sehr erleichtern - so etwas kennen wir weder aus Schottland noch auch Norwegen. Diese "schwedische Spezialität" erleichtert auch im Laufe der Tour noch so manche Wegstrecke.

        Kurze Zeit nach unserem Aufbruch machen wir Halt am Abiskojakka. Hier stürzt der Fluss über einige Felsen und wir beobachten - ohne Jacke in der Sonne sitzend (zumindest zeitweise) - das Schauspiel. Wenn wir gewusst hätten, wie kalt und nass es in den kommenden Tagen wird, hätten wir den Moment wohl noch mehr genossen.


        Abiskojakka


        Abiskojakka


        Abiskojakka

        Der Kungsleden führt uns weiter entlang des Abeskojavri. Hier ist es schon ziemlich stürmisch und wir machen nur eine kurze Pause im Windschatten einer der Hütten.


        Kungsleden


        Hütten beim Abeskojavri


        Abeskojavri

        Bei der Abiskojaurestugorna biegen wir dann auf den Pfad entlang des Kamajakka nach Unna Allakas ab.


        Abiskojaurestugorna

        Der Stugvard der Abiskojaurestugorna zeigt uns den Pfad, der hinter einer der Hütten im Dickicht verschwindet und dem wir noch für einige Zeit folgen.



        An der Brücke über den Hoiganjohka schlagen wir unser Zelt auf. Heute abend ist das Wetter recht schön und es ist einigermaßen warm, so dass wir draußen vor dem Zelt kochen können und genießen die wolkenverhangene Landschaft.


        Zeltplatz


        Ausblick vom Zelt


        Brücke über den Hoiganjohka

        Das Knie hat auch heute keine Probleme bereitet - also toi, toi, toi...
        Zuletzt geändert von louwzi; 29.10.2013, 12:55.

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        • louwzi
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          #5
          AW: Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

          04.09.2012

          Heute ist das Wetter echt bescheiden. Zwar schaffen wir es gerade noch, das Zelt im Trockenen abzubauen, allerdings fängt es schon bald nach unserem Aufbruch an zu nieseln. Eine ganze Zeit laufen wir ohne unsere Ponchos, da wir meinen, das bisschen Regen macht schon nichts. Dies erweist sich als großer Fehler, da wir nach einiger Zeit doch ziemlich durchweicht sind und uns während der Pausen so kalt ist, dass wir selbst in unseren Winterjacken mit den Fleecejacken darunter frieren. Im Laufe des Tages wird der Regen so stark, dass wir die Ponchos ohnehin herausholen müssen.


          Wetter wie man es mag

          Auch das nasse Gestrüpp, welches teilweise weit über den Pfad gewuchert ist, macht die Situation nicht besser. Vor allem nachdem wir die Siedlung Rovvidievva passiert haben, wird der Weg immer enger und die Zweige zerren an unseren großen Rucksäcken (aber wir wollten ja nicht den Kungsleden laufen ). Immerhin ist die Landschaft wirklich schön und wir sind begeistert von der beginnenden Färbung der Landschaft (bislang waren wir noch nie zu dieser Jahreszeit unterwegs).


          Der Indian Summer beginnt allmählich

          Trotz des schlechten Wetters sammeln wir unterwegs Blaubeeren, die wir am folgenden Tag zum Frühstück essen wollen.



          Schließlich bauen wir unser Zelt an dem Bach, der vom Skangalanjavri in den Snarapjavri fließt, auf.
          Da es immer noch regnet kochen wir lieber im Vorzelt. Gegen 21:00 Uhr hört der Regen auf, die Wolken reißen auf und die letzten Sonnenstrahlen des Tages tauchen die verbliebenen Wolken in ein rotes Licht.







          Die Ponchos hängen wir über unsere Stöcke zum Trocknen und die Regenhüllen der Rucksäcke über die Zeltschnüre.

          Trotz der traumhaften Abendstimmung treibt uns die Kälte jedoch irgendwann in unsere Schlafsäcke. Als wir in das Zelt verschwinden, zeigt das Thermometer schon leichte Minusgrade. So holen wir unsere Inletts heraus, damit es im Schlafsack noch etwas kuscheliger wird .

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          • louwzi
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            #6
            AW: Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

            05.09.2012

            Um 06:00 Uhr treibt uns die Sonne aus den Federn. Draußen ist es zwar sehr kalt, aber der klare Himmel mit der Sonne verspricht uns einen Tag, der ganz anders als der gestrige sein soll. Auch wenn sich in unserer „Waschschüssel“ eine Eisschicht gebildet hat und das ganze Zelt mit Raureif überzogen ist, beschließen wir mit den Blaubeeren vom Vortag Pfannkuchen zu backen. Diese haben zwar durch den Frost etwas gelitten, schmecken aber trotzdem gut. Allerdings sind wir doch etwas erschrocken, wie schlecht unser Gas (Primus 4-Seasons-Mix) bei den Temperaturen funktioniert. Das nächste Mal stecken wir die Kartusche erst für ein paar Minuten und den Pulli, damit sie wenigstens am Anfang noch gut funktioniert. Wir hätten nicht gedacht, dass man bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bereits so starke Leistungseinbußen hat. Glücklicherweise gibt es auf der Tour ja genug Hütten, bei denen man zur Not eine Kartusche nachkaufen kann.


            Raureif


            Eis

            Leider zieht sich der Himmel dann doch recht schnell zu und wir packen fix die Sachen zusammen. Diesmal ziehen wir sofort unsere Ponchos über und stapfen durch den Regen Richtung Unna Allakasstugorna. Dort wollen wir unseren Proviant aufstocken und schauen, ob es etwas gegen Mücken zu kaufen gibt. Offenbar haben die Biester sogar den Frost der letzten Nacht größtenteils überlebt .


            Unna Allakasstugorna

            Da der Stugvard laut einem Schild erst in etwa ½ Stunde wieder da sein soll, gehen wir erst einmal in die Hütte und wärmen uns auf. Dort treffen wir auf ein anderes ODS Mitglied, was wir aber erst feststellen, nachdem wir uns schon eine Zeit auf Englisch unterhalten haben .

            Schließlich kaufen wir etwas Knäckebrot und Schokolade. Leider gibt es nichts gegen die Mücken zu kaufen, allerdings überlässt uns der Stugvard (bzw. die „Stugvardin“) aus Mitleid mit dem übel zugerichteten Alex eine angebrochene Packung, die andere Wanderer in der Hütte vergessen hatten (im Endeffekt sollten wir es aber gar nicht mehr brauchen).

            Anschließend geht es weiter in Richtung Alesjaure Stugorna.
            Der Weg führt uns hinter der Unna Allakasstugorna steil den Hang hinauf.


            Da kommen wir her


            Da wollen wir hin


            Blick zurück auf die Sturgorna



            Da es bis zur Alesjaure Stugorna jedoch noch 14 Kilometer sind und wir schon ein paar Kilometer in den Knochen haben, beschließen wir unser Zelt in der Nähe des Flusses Unna Snarabas aufzubauen.


            Umgebung des Zeltplatzes

            Da wir in dieser recht hohen Lage mit heftigem Wind rechnen, befestigen wir die Heringe mit schweren Steinen. Allerdings bleibt der erwartete Sturm zunächst aus und es fängt lediglich wieder an zu regnen .

            Die meiste Zeit des Abends verbringen wir daher im Zelt und hoffen, dass das Wetter am kommenden Tag besser sein möge und wir nicht mit unserem Zelt in der Nacht wegfliegen.

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            • schlump
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              • 24.01.2008
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              #7
              AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

              Hui schicke Bilder. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich zuletzt da war und trotzdem erkennt man gewisse Ecken wieder. Danke fuer die Erinnerung und den gut geschriebenen Bericht. Weiter so... ;)
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              • louwzi
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                #8
                AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                Zitat von schlump Beitrag anzeigen
                Hui schicke Bilder. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich zuletzt da war und trotzdem erkennt man gewisse Ecken wieder. Danke fuer die Erinnerung und den gut geschriebenen Bericht. Weiter so... ;)
                Ja das geht uns auch öfters so wenn wir andere Berichte lesen.

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                • louwzi
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                  #9
                  AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                  06.09.2012

                  Die Nacht war kühl und nass, hätte auf 1000 m Höhe aber durchaus schlimmer sein können. Als wir morgens aus dem Zelt schauen ist das Wetter relativ gut kein Regen und recht heller Himmel, so dass wir beschließen weiter zu gehen.
                  Nachdem wir alles zusammengepackt haben und loslaufen zieht sich der Himmel komplett zu und es fängt an zu scheinen und zu stürmen.

                  Endlich richtiges Wetter


                  Wir trotzen dem Wetter und gehen weiter Richtung der Bajip Snarapjavri Seen.
                  Dort angekommen, passieren wir bei Wind und Schnee ein Geröllfeld.
                  Die Steine sind recht glatt und unsere Rucksäcke sind auch nicht grade windschnittig, so dass wir sehr genau aufpassen müssen wo wir hin treten.
                  Die Ponchos erweisen sich bei so starkem Wind leider auch nicht als optimal, da sie öfters die Sicht auf die Füße verhindern, was auf einem Geröllfeld schon nervig sein kann.


                  Teile des Geröllfeldes

                  Der Pfad schlängelt sich zwischen dem Tjalmeaive und dem Garddecohkka empor und mit jeden Meter wir es etwas kälter und der Schneeregen stärker. Wir haben Bedenken, das auf der andren Seite noch mehr Schnee liegt und wir Probleme bei dem Abstieg zur Alesjaurestugorna bekommen.


                  Blick zurück auf die Bajip Snarapjavri Seen


                  Frisch


                  Da müssen wir hoch

                  Doch als wir oben ankommen, hört der Schneefall auf und die Sonne kommt heraus.


                  Wir gehen noch ein paar Km und stellen fest, dass es hier nicht geschneit hat.
                  Der See Coalmmeriehpejavrras bietet sich für eine Pause an.


                  In der Nähe des Sees


                  Nach der Pause geht es über kleine gurgelnden Bäche und Wiesen hinab Richtung Stugorna. Ungefähr 2 km vor der Hütte, finden wir einen schönen Zeltplatz mit einem wunderschönen Blick auf den Alisjavri und die gleichnamige Samensiedlung auf der anderen Uferseite. Der Wind ist kräftig und treibt immer wieder tiefhängende Wolken über den See was sehr mystisch anmutet.
                  Wir kochen im Zelt, da es draußen zu ungemütlich geworden ist und gehen danach schlafen.


                  Regenbogen


                  Blick Richtung der Alesjaurestugorna


                  Mystisch




                  Blick aus dem Zelt

                  Das Knie hat sich seit Tagen nicht mehr gemeldet und wir sind froh, die Tour doch in Angriff genommen zu haben.
                  Na ja und wer weiß, wofür man so ein Navi hier draußen noch gebrauchen kann? Evtl. fragt ein Rentier nach der nächsten Straßenanbindung um auf die Lofoten zu kommen…..Dann kann es auch gleich den Reiseführer mitnehmen
                  Alex schaut nachts noch einmal nach draußen, klarer Himmel aber leider sind keine Polarlichter zu sehen.
                  Zuletzt geändert von louwzi; 29.10.2013, 13:22.

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                  • Kuoika
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                    • 23.08.2012
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                    Schön.
                    Finde gerade einige Fotos und Motive, die meinen eigenen sehr ähnlich sind. Muss wohl an der Route liegen. Bin gespannt, wie Ihr dann von Alesjaure nach Tarfala lauft, bin ich im August (von Katterjåkk kommend) auch gelaufen.

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                    • louwzi
                      Erfahren
                      • 19.10.2008
                      • 126
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                      #11
                      AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                      Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
                      Schön.
                      Finde gerade einige Fotos und Motive, die meinen eigenen sehr ähnlich sind. Muss wohl an der Route liegen. Bin gespannt, wie Ihr dann von Alesjaure nach Tarfala lauft, bin ich im August (von Katterjåkk kommend) auch gelaufen.
                      Lass dich überraschen

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                      • louwzi
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                        #12
                        AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                        07.09.2012

                        Die Nacht war wieder kalt und es regnete öfters, so dass wir froh sind, dass der nächste morgen anbricht. Als wir aus unseren Schlafsäcken kriechen, ist es draußen stark bewölkt aber trocken.


                        Blick Richtung Stugorna

                        Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt haben, wandern wir zur Alesjaurestugorna.
                        Dort kaufen wir ein paar Packungen Nudeln, Knäckebrot, Tubenkäse und Schokolade.

                        Alesjaurestugorna


                        Ab ins Visttasvaggi

                        Heute wandern wir in das Visttasvaggi, auch wenn wir uns dafür schöneres Wetter gewünscht hätten. Zunächst gehen wir durch das verlassene Alisjavri.
                        Es ist schon komisch, in so einer großen Siedlung keinen Menschen anzutreffen.

                        Alisjavri

                        Von dort schlängelt sich der Pfad nach Osten ins Visttasvaggi. Wir gehen einige Kilometer und sind schon etwas enttäuscht, dass wir diese traumhafte Gegend nur bei tiefhängenden Wolken sehen dürfen.





                        Ab und zu klart es etwas auf, so dass wir trotzdem ein paar schöne Fotos machen können.




                        Beim See Voulip Cazajavri machen wir eine längere Pause und genießen das Rauschen eines namenlosen Wasserfalls (hier danke Fjellraev für den Hinweis: es war nicht "der Förfallen" ). Als es wieder zu regnen beginnt gehen wir weiter.

                        An der Brücke über den Moarhmmajohka bekommt Jenny Angst über die Brücke zu gehen… Flüsse queren und klettern kein Problem, aber wackelnde Brücken - das ist nichts für sie. Alex nutzt natürlich die Gelegenheit als liebender Ehemann aus und zeigt ihr mal wie schön so eine Brücke doch wackeln kann.
                        Natürlich war die Dame nicht so begeistert davon, da sie ja währenddessen auch auf der Brücke stand.
                        Damit der Familienfrieden wieder hergestellt wird, verspricht Alex hoch und heilig so etwas nie wieder zu tun und pflückt sogar noch ein paar Blaubeeren


                        Die BRÜCKE!!


                        Moarhmmajohka


                        Wir beschließen, einen Platz für unser Zelt zu finden und morgen bei hoffentlich besserem Wetter weiter in Richtung der Visttasstugan zu gehen
                        Wir finden leider keinen guten Platz und bauen unser Zelt in der Nähe der Renvaktarstuga mitten am Weg auf.

                        Zeltplatz

                        Da es draußen regnet kochen wir im Zelt. Wir sind wieder überrascht wie schlecht das Primus Gas in diesem Urlaub brennt. Die Kartusche ist noch zur Hälfte voll, aber es fühlt sich eher so an, als ob diese gleich leer ist. Der Primus EtaPower EF an sich, ist unserer Meinung voll funktionsfähig und hat keinen Defekt.

                        Das kalte und feuchte Wetter ist auch unserem 08/15 Mp3 Player nicht so gut bekommen. Er lässt sich nur mit viel Geduld einschalten und die Bedienung ist schwierig, da das Display einen Fehler hat. Ohne Hörbücher wären wir ganz schön aufgeschmissen, hoffentlich geht er nicht ganz kaputt. Unsere Stimmung ist vorerst auf dem Nullpunkt angekommen.
                        Zuletzt geändert von louwzi; 30.10.2013, 20:28.

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                        • bblume
                          Erfahren
                          • 19.06.2013
                          • 209
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                          #13
                          AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                          Toller Bericht und richtig gute Fotos!!!
                          Wir sind dieses Jahr um ziemlich genau die gleiche Zeit einen ähnlichen Weg gegangen:
                          Abisko - ... - Alesjaure - Vistavaggi - Njunni - Kaskasavagge - Guobirvagge - und dann Richtung Singi - Kebnekaise - Nikkaluokta

                          Ich bin gespannt! Wir wollten auch erst vom Kaskasavagge nach Tarfala, aber nach 3 Tagen Steinwüste hatten wir es satt, das auch noch bei schlechtem Wetter... Deshalb sind wir Richtung Singi, wo wir dann das Fjell weitestgehend für uns hatten. Bis auf den Nachtmarsch von Kebnekaise, da trafen wir in 2 Std. mehr Wanderer als je zuvor - bei Nacht!
                          Wr hatten jedoch das Glück, bei wunderbarem Wetter in das Vistavaggi zu wandern und zu pausieren.

                          Edit: Mein Elch-Anzeigebild habe ich im Vistavaggi gemacht ;)

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                          • Fjaellraev
                            Freak
                            Liebt das Forum
                            • 21.12.2003
                            • 13981
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                            #14
                            AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                            Schöner bericht der sich durch die vielen Ortsnamen gut nachverfolgen lässt.
                            Zitat von louwzi Beitrag anzeigen
                            Beim See Voulip Cazajavri machen wir eine längere Pause und genießen das Rauschen des Förfallen.
                            Aber hier hast du etwas über das Ziel hinausgeschossen "Förfallen" ist schwedisch und heisst "Verfallen" und bezieht sich auf die Tjatjajaurekåta hat also nichts mit Wasserfall zu tun.

                            Gruss
                            Henning
                            Es gibt kein schlechtes Wetter,
                            nur unpassende Kleidung.

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                            • louwzi
                              Erfahren
                              • 19.10.2008
                              • 126
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                              #15
                              AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                              @ BBlume: Eure Tour war auch eine Variante, die uns beschäftigt hatte. Wir waren uns nur nicht ganz sicher, ob wir den kompletten Wechsel "auf die andere Seite" noch schaffen und haben daher während der Tour entschieden, den etwas kürzeren Weg zu wählen. Eure Variante haben wir aber definitiv für eine weitere Tour im Kopf; die Gegend ist ja wirklich traumhaft schön. Und was den Elch betrifft sind wir ziemlich neidisch - weder beim Wandern noch auf der laaaangen Zugfahrt haben wir einen sehen können.

                              @Fjellraev: Hui, da ist uns wohl ein Fehler unterlaufen. Wir wussten nur noch, dass von den Bergen im Osten ein kleiner Wasserlauf ins Tal rauschte und da klang "Förfallen" ziemlich gut. Das erklärt aber auch, warum das Wort auf der Karte pink eingezeichnet ist . Und die Tjatjajaurekatan war ja tatsächlich arg verfallen.

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                              • schlump
                                Erfahren
                                • 24.01.2008
                                • 204
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                                Im Vistasvaggi hörte ich, als ich 2010 da war plötzlich ein Rascheln neben mir und stand unerwartet direkt vor einem Elch.

                                ALL YOUR BASE ARE BELONG TO US

                                View my flickr

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                                • louwzi
                                  Erfahren
                                  • 19.10.2008
                                  • 126
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                                  Tja, da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als noch einmal in die Gegend zu fahren und durchs Vistasvaggi zu laufen - ein sehr hartes Los .

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                                  • Kuoika
                                    Erfahren
                                    • 23.08.2012
                                    • 471
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                                    Geht mir genauso, ich muss auch noch mal hin. Hab zwar einen Elch gesehen, aber ich war zu langsam zum Fotografieren.

                                    Hm, seid Ihr vielleicht ueber Njunni und Várdu nach Tarfala?

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                                    • louwzi
                                      Erfahren
                                      • 19.10.2008
                                      • 126
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                                      Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen

                                      Hm, seid Ihr vielleicht ueber Njunni und Várdu nach Tarfala?
                                      Diese Namen haben wir irgendwo schon mal gehört
                                      Zuletzt geändert von louwzi; 31.10.2013, 13:26.

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                                      • louwzi
                                        Erfahren
                                        • 19.10.2008
                                        • 126
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [SE] Abseits der ausgetretenen Pfade des Kungsleden in Schwedisch Lappland

                                        08.09.2012

                                        Wir haben recht gut geschlafen und als wir aus dem Zelt schauen ist das Wetter trocken und die Sicht besser als gestern.


                                        Rechts ist die Renvaktarstuga zu sehen

                                        Heute wollen wir bis zur Vistasstugan gehen. Der Tag verläuft eher unspektakulär und wir genießen die traumhafte Landschaft. Nun können wir verstehen, warum die Leute hier im Forum von diesem Tal so begeistert sind. Das Wetter ist heute trocken geblieben und wir konnten ein paar schöne Fotos machen.









                                        Etwa einen Kilometer vor der Stugorna, finden wir einen sehr schönen Zeltplatz in einem lichten Birkenwäldchen mit Blick auf den Nallu.
                                        Am Ufer des Visttasjohka hat sogar jemand eine schöne Feuerstelle samt „Bank“ gebaut. Das Wetter ist so gut( es regnet nämlich nicht), das wir draußen essen und falls das auch so bleibt, morgen einen Pausentag einlegen werden.


                                        Zeltplatz


                                        Der Visttasjohka bei unserem Zeltplatz


                                        Langzeitbelichtung ohne Stativ


                                        Trotz der klaren (und recht kalten) Nacht, ist auch heute leider kein Polarlicht zu sehen.

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