[UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

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  • Stompy
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    [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reiseland: Schottland
    Gebiet: Knoydart
    Route: Von Glenfinnan nach Shiel Bridge
    Reisezeit: 17.09.2010 - 02.10.2010

    Vorwort:

    Nachdem ich im April/Mai diesen Jahres den WHW erfolgreich absolvierte (dieses mal mit 10kg weniger im Rucksack) und damit mein "Schwächeln" auf der WHW-Forumstour von 2009 ausgeglichen hatte, stand nach der Tour für mich fest: "Ich muß dieses Jahr noch mal los..."
    (wofür habe ich sonst den ganzen Schrank voll mit neuen "Outdoorsachen" ???)

    Aber welche Route?
    Das es wieder nach Schottland gehen würde, war für mich eindeutig klar.
    Natürlich wurde im Internet, Büchern und hier im Forum nach möglichen Routen gefandet.
    Und dann kam er, der Reisebericht, der meine Suche schlagartig beendete:
    Borderli´s Reisebericht vom Knoydart-Trail, Glen Affric-Trail und der Thieves´ Road.

    Bingo: Knoydart von Glenfinnan hoch nach Shiel Bridge sollte es werden.

    Ich bestellte mir flux das Buch von Anja Vogel, so wie von Harvey und OS das passende Kartenmaterial, Zwecks Vorbereitung.

    Dann wurde abgecheckt, welcher Zeitraum mir arbeitstechnisch möglich war und die genaue Tourlänge + Reservetage und An- + Abreise ermittelt und Schottische Pfund bei meiner Bank bestellt.
    Die restliche Vorbereitung war recht wenig.
    Mein Ausrüstungssetup war fast identisch, mit der von meiner WHW Tour 2010 und was sich dort bei Ausrüstung, Proviant und Mengen pro Tag ergeben hatte, konnte ich jetzt hier gut anwenden.
    (ich hatte trotzdem wieder zu viel Essen mit...)

    Dann wurden noch eben bei Citylink die erforderlichen Bustickes geordert
    (dessen Zusendung per Post, sich allerdings noch als "großes Problem" rausstellen sollte)
    und bei Raynair
    (ja ich hab es wieder getan, auch wenn ich mit denen nie wieder fliegen wollte - aber sie waren unglaublich günstig)
    noch fix der Flug gebucht, so wie im nahegelegenen Bunker von Weeze noch ein Plätzchen für mein Auto reserviert.
    Zum Schluß wurde noch ein Bett im Backpackerhostel in Edinburgh für die erste Nacht gebucht.

    Der Rest der Vorbereitung wie immer:
    Essenliste erstellt und besorgt, zwei, drei Dinge des Ausrüstungssetup´s noch einmal überdacht und geändert und 5 Tage vor der Tour noch nen anders Zelt geordert...
    Route anhand der Beschreibungen und Karten gecheckt und ins GPS getackert, Kopien der Kartenabschnitte erstellt, genauer Tour(zeit)plan erstellt, Ausrüstung kontrolliert.
    Probepacken - leider erst zwei Tage vorm Abflug - so wurde es noch ein kleiner Kampf, alles in meinen Deuter ACT Lite 50 rein bzw. dran zu bekommen... ...aber mit ordentlich Druck geht´s dann...

    Meine Bustickets von Citylink, sind leider trotz 3 E-Mails (keine Antwort) und einer telefonischen Nachfrage, bei mir nicht eingetroffen.
    (wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Dame am anderen Ende der Leitung und ich uns eigentlich wirklich verstanden haben und die gleiche Sprache gesprochen haben... ...ich weiß nicht genau was die Schotten sprechen - aber ich bin mir mittlerweile immer mehr sicher - es ist kein Englisch... )
    Somit werde ich in Edinburgh mein Glück am Citylinkschalter versuchen müssen...

    Aber warum wiegt der Rucksack schon wieder fast 23kg ohne Wasser? (Essen komplett drin - allerdings auch fast 3-4 kg mehr Essen, als gedacht/geplant... ...noch etwas Öl, etwas Nutella, etwas Erdnussbutter, doch noch ne Hartwurst, etwas Käse, etwas Honig, etwas Ahornsirup...)
    Ich wollte doch bei max. 18 kg landen... ...na ja egal... ...nächstes mal dann...

    So, die Tour kann losgehen...
    Zuletzt geändert von Nammalakuru; 02.12.2010, 19:51. Grund: geotag
    mfg Stompy

    "Der Weg ist das Ziel!"
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  • Stompy
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    • 19.10.2008
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    #2
    AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

    Weiters folgt... ...wird leider erst nächstes Wochenende hier weitergehen.
    Geht jetzt jeden Tag weiter...
    Muß erst einmal alle Bilder hier uploaden per DSL-Light.... - Erledigt...

    Upps, kann wohl einer der MOD´s meinen Schreibfehler von Glenfinnan im Thementitel korrigieren?
    Zuletzt geändert von Stompy; 25.10.2010, 01:33.
    mfg Stompy

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    • Cattlechaser
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      • 04.08.2010
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      #3
      AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

      Zitat von Stompy Beitrag anzeigen
      Reiseland: Schottland

      (ich hatte trotzdem wieder zu viel Essen mit...)

      Probepacken - leider erst zwei Tage vorm Abflug - so wurde es noch ein kleiner Kampf, alles in meinen Deuter ACT Lite 50 rein bzw. dran zu bekommen... ...aber mit ordentlich Druck geht´s dann...
      Hey Stompy, wir wären die idealen Trekkingpartner: Ich kann einpacken was ich will, ich habe immer zu wenig dabei.

      Im Übrigen mein Kompliment, wie man die Ausrüstung für eine Tour mit Zelt in einen Deuter ACT Lite 50 packen kann. Für mich wäre das eine physikalisch unmögliche Aufgabe - aber vielleicht kannst du ja mal deine Packliste anhängen.

      Im Übrigen ein großes , dass du uns hier die nächsten Tagen in Vorfreude schmoren lässt. So schnell als möglich: Weiter!!!
      Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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      • Stompy
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        • 19.10.2008
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        #4
        AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

        Im Übrigen mein Kompliment, wie man die Ausrüstung für eine Tour mit Zelt in einen Deuter ACT Lite 50 packen kann. Für mich wäre das eine physikalisch unmögliche Aufgabe - aber vielleicht kannst du ja mal deine Packliste anhängen.
        Der Deuter (wird jetzt allerdings gegen das 2010 Model ersetzt) reicht mir und meinem Setup für bis max 14 Tage Tour (bei max. Frostgrenze)
        und es wird von Tour zu Tour weniger, was ich mitnehme.
        Allerdings ist der schon ein Raumwunder und ausgefahren hat er 60L und ich habe eine zusätzliche, extra Seitentasche von 4L dran. (darin sind alle "Wassersachen" also Regenjacke + Hose, Seal Skin Handschuhe, Goresocken, Windhose und Windjacke)
        Am Rucksackgurt habe ich ne extra 1L Tasche für Buff, Mütze, Ärmlinge, Labello, MP3 Player zum schnellen Zugriff.

        Ne grobe Ausrüstungliste, Essensplan und Ausrüstungsbewertung/überlegungen, aus meiner Sicht, gibt es dann ganz am Ende des Berichts...

        Je nach dem, wie lange der Bilderupload dauert, gibt es schon früher neuen Lesestoff für Euch...
        ...werde Morgen, nach meiner Nachtschicht, sofort die ersten 10 Bilder hochladen lassen...
        ...dann kann ich vielleicht euch morgen Abend schon mit dem ersten Tagen beglücken...
        Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:03.
        mfg Stompy

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        • Rainer Duesmann
          Fuchs
          • 31.12.2005
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          #5
          AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

          Zitat von Cattlechaser Beitrag anzeigen

          Im Übrigen ein großes , dass du uns hier die nächsten Tagen in Vorfreude schmoren lässt. So schnell als möglich: Weiter!!!
          Ätsch!
          Dank einem einstündigem Telefongespräch vom Samstag weiß ich schon wie es weitergeht...

          Es gibt alles! Spiel, Spaß, Spannung und auch Schokolade...

          Ernsthaft. Das ist ne klasse Tour die Ihr da alle in Knoydart geht. Meine Frau hörte am Samstag die extremsten Teile von Stompys Beschreibung mit:

          "Und da willst Du also nächsten Mai auch hin, ja?"

          "Öhm. Ich dachte ich guck da mal was so geht..."

          "Mach ruhig. Wir haben da ja deine Lebensversicherung. Ist das Haus wenigstens abbezahlt..."




          Rainer
          radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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          • Stompy
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

            Rainer, alles halb so wild im nachhinein...
            ...hatte halt nen Scheiß Start... (aber das kommt ja noch)

            Ich grübel auf jeden Fall noch drüber nach, ob ich nächstes Jahr die Tour nicht als Double "Unsportlich" Pack, nochmal mit Dir in Angriff nehme.
            (Du läufst mir wenigstens nicht weg, selbst wenn, dann hole ich Dich bei Deiner nächsten "Fotopause" wieder ein... )
            Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:04.
            mfg Stompy

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            • Rainer Duesmann
              Fuchs
              • 31.12.2005
              • 1642
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              #7
              AW: [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

              Lieber Jens,
              es wäre mir eine Ehre und ein Vergnügen zu gleich...

              Rainer
              radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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              • Stompy
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                #8
                AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                Freitag, 17.09.2010
                Anreise nach Schottland - Edinburgh

                Ich fahre um 6:30 Uhr von meiner Nachtschicht nach Hause.
                Irgendwie glaube ich immer noch nicht daran, das es in knapp 6 Stunden schon los geht.
                In mir kommen mal wieder leichte Zweifel auf, ob ich mich vielleicht mit dieser Tour übernehme, ob noch was fehlt, ob ich wirklich ein Zelt mitnehmen soll, wo ich mal eine Nacht drin verbracht hatte (und dann wieder verkauft hatte) und es damals „Kacke“ fand, usw, usw.
                Mal wieder hab ich nix getan - Sporttechnisch gesehen - also geht es, wie immer, quasi direkt von der Couch hoch – direkt auf Tour...

                Zuhause wird schnell geduscht, der Müll rausgebrach, das Auto beladen, alle Papiere noch mal kontrolliert, Heizkörper abgedreht und noch kurz ein Nickerchen abgehalten.

                Um 13 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Weeze zum Flughafen.
                Kurz nach dem ich losfahre, merke ich, wie alle Anspannung von mir abfällt - die Tour geht los!!!
                Nach etwas warten im Stau, komme ich um kurz nach 15 Uhr am Bunker an, um dort mein Auto abzustellen.
                Dann geht es per Shutteldienst zum Flughafen.
                Das einchecken dauert, Raynair ist manchmal einfach nur verballert... ...aber egal, mein Gepäck ist aufgegeben, noch schnell ne Zigarette und dann geht´s ab zum Sicherheitscheck.

                Der Flieger startet pünktlich und knapp 1:30 Stunden später bin ich bereits in Edinburgh.



                Ich habe Glück, mein Rucksack ist das erste Gepäckstück, was auf dem Gepäckband zum Vorschein kommt.
                Da ich kein Geld ziehen muß, geht´s direkt raus und ab mit der 100 in Richtung Weaverly Bridge.
                30min später mache ich mich auf zum Backpackerhostel.
                Kurz einchecken und das Zimmer wird bezogen.
                Im Moment sehe ich nur zwei weitere belegte Betten.
                Dann geht´s erst einmal vor die Tür und was essen.
                Danach mache ich mich auf zur Busstation, um mein Ticketproblem zu lösen.
                Ich habe mal wieder Sahne - kurz vor Schalterschluß, (ich bin der letzte) erhalte ich meine Bustickets. Jetzt ist auch das letzte Problem, was meine Tour noch gefährden könnte, erledigt.



                Da ich ziemlich kaputt bin, geht´s zurück zum Hostel und pennen.
                Etwas später werde ich kurz wach und bemerke, das mittlerweile alle Betten im Zimmer belegt sind.
                Oh Mann, ich bin mit Abstand der Oldie im Zimmer, die sind alle halb so alt wie ich...
                Einer von den Bengeln, der sein Bett neben mir hat (die Betten stehen L-förmig nebeneinander, Kopf an Kopf) und beschwert sich über meine Schnarcherei und ob ich nicht den Kopf zur anderen Seite drehen könnte beim schlafen... ...dazu sag ich jetzt mal nix...
                Ich habe im durch die Blume zu verstehen gegeben, was ich davon halte...

                Als ich im April, nach der WHW Tour dort war, hatte mich ein 18 jähriger gefragt, wie alt ich sei...
                auf meine Antwort erwiderte er:"Well, I hope I can still breathe, if I´m so old..."
                Rotzblage!

                Also wacker wieder einschlafen und morgen früh blos fix raus hier und ab nach Glasgow...
                Zuletzt geändert von Stompy; 27.10.2010, 15:07.
                mfg Stompy

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                • Stompy
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                  Samstag, 18.09.2010
                  Anreise nach Fort William


                  Um 8 Uhr ist aufstehen angesagt, Morgenhygiene und nix wie raus aus dem Hostel.
                  Am nächsten Frühstückslädchen gibt´s erstmal nen Kaffe und ne Filling Roll.
                  Kurz nach 9 Uhr komme ich am Busbahnhof an und mit dem Bus um 9:15 Uhr geht´s Richtung Glasgow.
                  Nach 1,5 Stunden Fahrt, gebe ich meinen Rucksack im Busbahnhof von Glasgow, bei der Gepäckabgabe auf und ich laufe loß, Richtung Innnenstadt, zum Tiso, um Gaskartuschen zu besorgen.
                  Im Tiso werden flugs 2 mittlere Kartuschen gekauft und noch etwas der Laden begutachtet. Ich finde noch 2-3 Kleinigkeiten und schaue nach den Wasserdichten Seal Skin Socken.
                  Diese wollte ich letztes Jahr schon kaufen.
                  Da mein Rucksack eh schon knalle voll ist, beschließe ich die Socken nach der Tour in Fort William zu kaufen... Schwerer Fehler...

                  Um 13:00 Uhr geht´s dann weiter mit dem Bus nach Fort William.
                  Ankunft in Fort William ist um 16:00 Uhr.
                  Ich gehe als erstes zur Railwaystation und besorge mir ein Zugticket für die Fahrt morgen nach Glenfinnan.
                  Dann geht´s ab zum Ben Nevis Campingplatz und das Zelt wird aufgebaut und eingerichtet.


                  Robens Summer Wind

                  Noch ein, zwei Bierchen und etwas Essen und nach der Abendhygiene geht´s ab ins Zelt - pennen.

                  Vor dem Einschlafen wird altbewährt, wie auf jeder meiner Touren, erst noch ein, zwei Folgen Hörspiele reingezogen. Bei dieser Tour war es Jan Tenner.
                  (letztes mal war es John Sinclair und davor die drei ???)

                  Ratzen...
                  Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:04.
                  mfg Stompy

                  "Der Weg ist das Ziel!"
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                  • Stompy
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                    #10
                    AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                    Sonntag, 19.09.2010
                    Fort William - Glenfinnan


                    Um 8:30 Uhr stehe ich auf.
                    Mein Robens Summer Wind Einwandzelt hat doch ordentlich Kondens angesammel und wird ersteinmal mit dem Handtuch trockengewischt.
                    Allerdings hätte mein Vaude Power Lizzard, bei den Wetterbedingungen, auch nicht besser ausgesehen. Ich bin eigentlich zufrieden und hätte noch mehr Kondens erwartet. Das Robens bietet im Vergleich zum Power Lizzard einfach viel mehr Platz, der Aufbau geht wesentlich schneller von der Hand, man kann schön rausgucken, rein/raus ist auch nicht schwerer und ich kann drin sitzen und ich mag einfach "simple" Zelte - getreu dem Moto:
                    Keep it stupid and simple...
                    Gestern Nacht haben meine Zeltnachbarn noch ordentlich Party gemacht...
                    Freue mich, das es jetzt bald "richtig" losgeht.

                    Nach dem Frühstück und packen geht´s gemütlich nach Fort William zur Railwaystation.

                    Um 12:12 Uhr fährt der Zug Richtung Glenfinnan ab und erreicht sein Ziel um 12:45 Uhr.
                    Weiter geht es zur "Harry Potter" Brücke und anschließend zur Corryhully Bothy.




                    Hier ist auch schon mein Ziel für heute erreicht.



                    Ich überlege zwar kurz, ob ich noch weitergehen sollte, verwerfe es aber dann.
                    Ich hatte die Tour, bei meiner Planung, um eine Etappe erweitert (Corryhully Bothy) + 2 Reservetage, (wegen meinem Knie und meinem Fitnessgrad) da ich nicht vor hatte, gleich am ersten Tag 17km nach A Chuil zu laufen.
                    Da ich schon vom Zeltplatz nach Fort William gelaufen bin und in anbetracht meiner Sportlichen Vorbereitung - nämlich keiner - belasse ich es bei den 10km Asphalt-Walking heute.
                    Man muß ja nicht übertreiben und davon abgesehen, ist es und soll es ja Urlaub sein.

                    Ich richte mich häuslich in der Bothy ein und mache erst einmal meinen Kamin an.



                    Danach besorge mir Wasser aus dem Fluß und koche mir nen Kaffe und ne Hühnersuppe.

                    Nach der kleinen Stärkung begebe ich mich an meinen Rucksack und packe ihn noch einmal komplett neu, weil ich damit noch nicht wirklich zufrieden bin.
                    Ganz schön voll der "Kleine", aber das wird ja mit jedem Tag und somit weniger Essen in "ihm", besser werden.

                    Etwas später kommen noch zwei Schotten hinzu - Vater und Sohn - beide wollen ebenfalls nach Shiel Bridge, allerdings in 4 Tagen...
                    Ok, wer´s will...

                    Ich bereite mir mein Abendessen zu - Essen - Abendhygiene - Hörspiel - pennen.
                    "Morgen wird´s bestimmt anstrengender werden beim laufen", denke ich mir noch...

                    Die Bothy ist eigentlich ganz nett, schlimm riechen tut sie nicht, wie andere schon öfters bemängelt hatten. Ich fühle mich wohl.

                    Draußen regnet es und ich schlafe unter dessen prasseln´s, auf dem Dach, ein.
                    Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:05.
                    mfg Stompy

                    "Der Weg ist das Ziel!"
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                    • Stompy
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                      #11
                      AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                      Montag, 20.09.2010
                      Corryhully Bothy nach A Chuil Bothy


                      Gegen 8 Uhr pelle ich mich aus meinen Schlafsack.
                      Die beiden Schotten sind schon Startbereit und machen sich auf den Weg.
                      Sie wollen heute bis Sourlies laufen - Respekt!
                      Ich schätze den Vater auf mindestens Mitte-Ende 50. Ganz schön sportlich...

                      Es folgt das übliche Frühstücken - Waschen - Packen.
                      Gegen 10:30 Uhr komme ich endlich los und mache mich auf den Weg.
                      Ich brauche morgens immer ne Ewigkeit, bis ich in die Puschen komme und das wird sich für den Rest der Tour auch nicht ändern. Warum auch, ich weiß ja, das es so ist.
                      Zunächst geht es weiter auf dem Landrovertrack und ich merke hier schon, wie nass der Weg ist.

                      Zwischendurch muß man den Weg kurz verlassen, um zur Brücke, welche über einen kleinen Fluß geht, zu gelangen.



                      Weiter geht es immer etwas auf und bergab, bis man zum Berg gelangt, wo es heute rüber gehen soll.



                      Der Pfad, welcher sich eigentlich links vom Fluß befinden soll, ist weggespült.
                      Also geht es ab durch den Fluß und das ganze noch etwa 8x, da der Weg hier ständig, vom sich Talabwärts schlängelnden Fluß gekreuzt wird.

                      Meine Fresse - ganz schön anstrengend.
                      Aber das ist halt der Preis, wenn man sonst nur auf der Couch liegt...
                      Gedanklich stelle ich mir gerade den "Schottenopa" vor, wie dieser pfeifend und wahrscheinlich mit 4-facher Geschwindigkeit, im Gegensatz zu meiner, vor Stunden hier hochmaschiert ist.

                      Schritt für Schritt geht es voran - wenn auch langsam.
                      Ich bin halt mehr ne Schildkröte - nicht schnell, aber ich kann lange so langsam gehen...

                      So, fast oben:

                      Der hässliche Vogel bin übrigens ich...

                      Als ich den Gipfel erreiche stoße ich einen Freudenschrei aus.
                      Aber ich denke mir schon, das es "runter" nicht unbedingt einfacher wird.



                      Ich merke schnell, das es verdammt schlammig ist.
                      Im übrigen habe ich bis jetzt, fast jedes Bughole erwischt, welches auf dem Weg lag, aber so langsam wird meine "Erkennungsqote" besser...

                      Jedes mal, wenn ich fast wieder ausgerutsch bin, murmel ich vor mich hin:
                      "Kontolliert Gehen, Kontolliert Gehen! - Langsam - Aufpassen!"
                      Und drei Schritte weiter lege ich mich wieder fast auf die Fresse.
                      Das geht ein paar mal so und dann passiert´s - schwupp und es geht ab - kein halten mehr - ich stütze mich auf den Stöcken ab und - "KNACK".

                      Als ich mich wieder aufgerappelt habe, sehe ich, das mein linker Stock jetzt aus zwei Teilen besteht. Scheiße! Na Prost Mahlzeit, ohne Stöcke kann ich hier und jetzt, so wie mit meinem "defekten" Knie (Kreuzbandriss) gleich abbrechen.
                      Allerdings bin ich froh, nicht auf das noch im Boden steckende untere Stück des Stockes gefallen zu sein. Schwein am Spieß wäre das geworden...
                      Ok, die Fizan Compact UL Stöcke sind auch nicht unbedingt für Leute mit knapp 95kg Abtropfgewicht + 25kg Rucksack gedacht...
                      Ich bin sauer und etwas geschockt zugleich - mir geht auf jeden Fall ordentlich die Pumpe von dem Schreck und gehe weiter.
                      Keine 10m weiter, gehe ich wieder ab und rutsche 5-6m durch den Schlamm abwärts.
                      Jetzt bin ich stinksauer...

                      Nun ja, im Schneckengang geht´s dann weiter runter zum Fluß und ich erreiche die Ebene und mache erst einmal Pause.



                      Oh, die linke Garmasche ist oben locker - ich ziehe am Gummizug und halte diesen darauf hin in meiner Hand - abgerissen - na toll.
                      Dann greife ich zu meinem Mini-Handtuch, welches an einer kleinen Tasche am Rucksackgurt befestigt ist und... ...reiße die Schlaufe ab...

                      Just in diesen Moment beginnt es zu regnen...
                      ...ich schaue hoch zu Himmel und frage, was ich eigentlich schlimmes verbrochen habe, zu allem Überfluß dudelt auf meinem MP3 Player gerade das Lied "Don´t worry, be happy" - KEIN WITZ!!!

                      Na gut, sei es so - Don´t worry, be happy.
                      Ich rauche mir auf den ganzen Frust erst einmal ein paar Zigaretten in Ruhe und betreibe "Frustfressen".
                      Nach ner Bifi, nen Snickers, nem Riegel Mr. Tom und etwas Schoki steigt meine Laune wieder.
                      Ich begutachte den gebrochenen Trekkingstock und sehe, das ich ihn flicken kann.
                      Mit etwas Einsatz vom Schweizer Messer, etwas rumgedengel mit nem Flußstein und Ducktape, bekomme ich den Stock geflickt, auch wenn er jetzt etwa 20cm kürzer ist, aber es geht und ich kann mit ihm weitergehen. Glück gehabt.
                      Zumal mein Robens Zelt ja, cleverer Weise, mit Trekkingstöcken aufgebaut wird...

                      Ich folge den Flußlauf auf der linken Seite und überlege die ganze Zeit, ob ich ihn nicht besser schon hier queren sollte, als wie in der Karte eingezeichnet, erst direkt am River Pean.
                      "Wird schon passen" und ich laufe weiter.
                      Hmm, da kommt mir doch jemand entgegen?
                      Moment mal, das sind ja meine beiden Schotten.

                      Die beiden erzählen mir, das es ab hier keine Möglichkeit gäbe, den Fluß zu queren und sie auch schon 3-4 km den Pean abwärts gegangen wären. Sie wollen zurück den Berg hoch und es dort versuchen.

                      Hallo? Ja macht ihr mal, ich bin froh, das ich unten bin - ich lauf doch jetzt nicht wieder zurück...


                      (Da hätte ich besser schon den Fluß gequert)

                      Ok, ich halte Ausschau nach einer Möglichkeit, über den Fluß zu gelangen und bin nach kurzer Zeit, der festen Überzeugung, diese gefunden zu haben.
                      Na ja, nicht ganz perfekt - könnte aber klappen...
                      Also geht es über ein paar Steine bis knapp zu Mitte vom Fluß. Der nächste Stein ist aber "zum gehen" zu weit. Also Stock rechts/links -Arme auseinander und wie ein Frosch, hüpfe ich, bäuchlings landend auf den Stein.
                      Ganz vorsichtig aufstehen und die Stöcke werden mal kurz unterm Gürtel geparkt.
                      Dann wird vorsichtig der Rucksack abgenommen und mit aller Kraft Richtung Ufer geschmissen.
                      Es klappt, der Rucksack landet so eben hinter der Wasserlinie - allerding schlägt in diesem Moment der Hüftgurt mit der Kameratasche um und taucht die Tasche unter Wasser.
                      Ich atme tief durch und denke mir, das es eine gute Wahl war, meine wasserdichte Cam mit zu nehmen.
                      Ok, jetzt ich - einen beherzten Sprung später, lande ich am Ufer.

                      Wieder bepackt geht es weiter zur Brücke über den Pean.
                      Ich hatte im Kopf, das es nach der Brücke, eigentlich nur gerade aus geht über nen Stück Wiese, etwas Wald und ich dann auf einem Forstweg landen sollte.
                      Hätte ich auf meine Karte geschaut, hätte ich gesehn, das dieser Weg links herum in einen kleinen Bogen zum Forstweg führt.
                      (Sogar mit nem Steinhäufchen und Holzplanken durch das Sumpfstück im Wald...)
                      Da ich aber nicht noch einmal geguckt habe, laufe ich nach rechts über die Wiese und gehe dann in das Waldstück.

                      Ganz schön am wackeln der Untergrund hier...
                      Das kenne ich noch aus Irland von Connemara - Sumpf/Moor.
                      Ich laufe durch den Wald und sacke immer tiefer ein.
                      Es ist wie in einem Jump and Run Spiel - springe auf die dunkelgrünen Felder, nur kurz auf die hellgrünen und auf keinen Fall auf die hellgelben Stellen...

                      Immer wieder muß ich mir ne neue Route duch den Sumpf suchen, weil er mittendrin, wie von tiefen Prielen durchzogen ist.
                      Aber es kommt kein Forstweg...
                      Mittlerweile bin ich bis zu den Knien abgesoffen - auf einem einsamen kleinen Grassnarbenknubbel, stehe ich mitten im Nirgendwo und nix geht mehr.
                      Kartencheck, GPS Check, es können eigentlich nur max. 100m bis zum Weg mehr sein.
                      Durch die Bäume kann ich die Gebäude von Stathan erspähen.
                      Von dort führt auf jeden Fall ein richtiger, fester Weg zurück auf den Forstweg.
                      Das hier durch den Wald, macht einfach keinen Sinn mehr.
                      Ok, schlimmer kann es jetzt nicht mehr werden und die Schuhe sind eh komplett vollgelaufen.
                      Die Kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten ist eine Gerade...
                      Los geht es, Geschwindigkeit ist alles und es geht im Eilschritt durch den Sumpf nach Stathan.
                      Als ich den Feldweg in Stathan erreiche bin ich ziemlich fertig. Etwa 45 min war ich im Sumpf unterwegs.
                      Nach einer kleinen Pause geht es weiter auf den Forstweg zur A Chuil Bothy.
                      Gegen 18:00 Uhr bin ich endlich da.

                      Ich wringe meine Socken und Schuhe aus, so gut es geht.
                      Ich würde gerne ein Feuer machen, aber das Holz welches vor der Bothy liegt, ist dermaßen nass, das daran leider nicht zu denken ist.

                      Meine beiden Schotten treffen auch an der Bothy ein und fragen mich entgeistert, wo und wie ich über den Fluß gekommen bin... ...und soviel zum Thema: Wir laufen heute bis nach Sourlies...

                      Meinen Schuhen heize ich mit meiner Gaslaterne etwas ein, um wenigstens etwas Feuchtigkeit heraus zu bekommen.
                      In einer Ecke der Bothy finde ich ein altes Badetuch und stopfe es mit beiden Enden jeweils in meine Schuhe.
                      Es ist zwar dreckig, aber schlimmer, als was sich mittlerweile an Gestank in meinen Schuhem breitmacht, kann es nicht sein...

                      Jetzt schießen mir die Seal Skin Socken durchs Hirn, welche ich erst nach der Tour kaufen wollte/will/werde!



                      Danach gibt´s Abendessen - Waschen - Hörspiel - Pennen

                      Heute bin ich tierisch im Arsch und spiele jetzt schon mit dem Gedanken, morgen meinen ersten Reservetag zu nutzen.
                      Aber erst einmal schlafen und morgen sehe ich weiter.
                      Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:06.
                      mfg Stompy

                      "Der Weg ist das Ziel!"
                      Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

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                      • codenascher

                        Lebt im Forum
                        • 30.06.2009
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                        #12
                        AW: [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

                        Und der nächste, dem die Strecke Glenfinnan - A Chuil bedeutend an die Substanz ging.

                        Hast aber auch echt ne Menge Pech gehabt, was Rucksack, Gamaschen und Trekkingstock anbelangt. Moment mal, das sind nunmehr die dritten Fizans, von dehnen ich hier lese, die auf diesem Teilstück geschrottet werden... hm doch lieber auf dernächsten Tour BDs?

                        Sven

                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                        meine Weltkarte

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                        • Stompy
                          Dauerbesucher
                          • 19.10.2008
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                          #13
                          AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                          Ne, ne den Rucksack habe ich nicht geschrottet.
                          Das war ne Schlaufe von meiner kleinen extra Tasche am Rucksackgurt, die abgerissen ist. Der ACT ist schon robuster, als man denkt.
                          Um UL Forum gibt´s zu den Fizan ebenfalls ein paar negative Bruch-Berichte.
                          Ich habe sie zwar nochmals neu gekauft, wegen dem ganzen Zubehör, was ich habe, aber das Vertrauen in die Stöcke - für den Fall der Fälle - ist weg.

                          Hab jetzt mal die BD Trail ins Auge gefasst.

                          Gut, an die Substanz ist mir vor allem der Sumpf gegangen, was aber an meinem falsch Abbiegen lag.
                          Die Etappe die mich kräftetechnisch noch mehr geschafft hat, kommt allerdings erst noch...
                          (aber auch dort kamen die entsprechenden Umstände hinzu)
                          Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:07.
                          mfg Stompy

                          "Der Weg ist das Ziel!"
                          Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

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                          • Atze1407
                            Fuchs
                            • 02.07.2009
                            • 2425
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

                            Bei all dem Pech was du hattest, trotzdem ein schöner Bericht zum schmunzeln.


                            Die BD - Trail kann ich dir auch empfehlen, tragen wunderbar mein Gewicht.

                            Gruß
                            Atze 1407
                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                            Abraham Lincoln

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                            • Stompy
                              Dauerbesucher
                              • 19.10.2008
                              • 519
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                              #15
                              AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                              Heute Nacht wird weitergeschrieben....
                              Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:07.
                              mfg Stompy

                              "Der Weg ist das Ziel!"
                              Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

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                              • ranunkelruebe

                                Fuchs
                                • 16.09.2008
                                • 2211
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

                                Jens, ich fiebere gespannt mit!!!

                                Kommentar


                                • Cattlechaser
                                  Dauerbesucher
                                  • 04.08.2010
                                  • 848
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                                  #17
                                  AW: [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

                                  Zitat von Stompy Beitrag anzeigen

                                  Der hässliche Vogel bin übrigens ich...
                                  Ich bin ziemlich schlecht darin, anderen Männern Komplimente zu machen, aber ein hässlicher Vogel bist du mit Sicherheit nicht.

                                  Das Bild hat mir trotzdem das 50-Liter-Rucksack Rätsel gelöst. Du trägst einen guten Teil dessen außen, den ich in meinem 75-Liter Rucksack innen trage.

                                  Bislang toller Bericht. Ich harre mit Spannung den Dingen die da kommen werden.
                                  Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

                                  Kommentar


                                  • Stompy
                                    Dauerbesucher
                                    • 19.10.2008
                                    • 519
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                                    #18
                                    AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                                    Dienstag, 21.09.2010
                                    A Chuil Bothy nach Sourlies


                                    Heute penne ich etwas länger.
                                    Nach dem aufstehen und Frühstücken, mache ich mich daran, meine Garmasche und mein Gurttäschchen zu flicken und nähe die abgerissenen Teile wieder an.
                                    Nicht unbeding schön geworden, aber Funktion ist alles...
                                    Meine Reservetage, will ich mir lieber für später aufheben.

                                    Die beiden Schotten sind heute morgen schon wieder um 8:00 Uhr aufgebrochen.

                                    Ich packe meinen Rucksack und begutachte meine nassen Schuhe.
                                    Diese sind leider immer noch Pitschnass und so ziehe ich lieber wieder meine nassen Socken an, als meine Ersatzstrümpfe zu nehmen, da diese nach 3m eh genau so nass sein würden.
                                    (Warum ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Idee gekommen bin, meine mitgeführten Gore Fahrradsocken zu benutzen, bleibt mir ein Rätsel, ich dachte wohl es würde, wegen den Nähten nicht gut gehen... ...aber hinterher sind solche Überlegungen eh uninteressant...)

                                    Gegen 11 Uhr mache ich mich auf und es geht durch den Glen Dessery Forest.
                                    Es regnet leicht.
                                    Die Wege sind, entgegen meiner Befürchtungen, gut zu gehen und kaum schlammig.
                                    Das ändert sich aber, als ich den Wald verlasse und über eine Art Hochebene gehe.
                                    Hier ist wieder fast alles 5-10cm unter Wasser und dementsprechend sumpfig.
                                    Als es endlich wieder felsiger wird, geht es dann aber.



                                    Ich kämpfe mich durch zum Lohan a Mhaim und bin einfach verliebt in dieses kleine Fleckchen Erde hier und mache eine ausgedehnte Pause.



                                    Während ich meine Pause abhalte, werde ich von einem Pärchen "überholt".

                                    Dann geht es weiter, auf Richtung Sourlies.
                                    Meine Füße fangen mittlerweile ordentlich an zu schmerzen und fühlen sich aufgeweicht an.

                                    Ebenso läuft mir seit heute morgen ordentlich die Nase und ich könnte für dieses Monsterschleim Kindergedöns, gefühlt, als Abfüllautomat dienen...
                                    Ich fühle mich etwas:



                                    Es geht runter nach Sourlies.



                                    Und bin fast da.



                                    An der Bothy angekommen treffe ich wieder auf meine beiden Schotten und das Pärchen, welches mich am Lohan a Mhaim überholt hat.
                                    Die Schuhe und Socken werden zum trocknen ausgebreitet (bring zwar eh nix), Abendessen zubereitet und noch zusammen mit den anderen geredet und über Ausrüstung Fachgesimpelt.
                                    Oh Holla, wie sehen denn meine Füße aus?
                                    Kreideweiss und verschrumpelt, wie ne alte Kartoffel.
                                    Ich habe zwar keine Blasen, (bekomme ich Gottseidank nie) aber die Haut fängt an sich abzulösen.
                                    Die Füße werden trockengerubbelt und bekommen trockene Socken spendiert.

                                    Das Pärchen geht morgen nach? Kann mich nicht mehr genau erinnern.
                                    Auf jeden Fall nicht nach Inverie.
                                    Die anderen beiden, wollen wie ich, morgen nach Inverie. Sie wollen dort abbrechen und mit der Fähre nach Mallig fahren und empfehlen mir das gleiche, da die nächsten Etappen, wohl nicht besser bzw. einfacher würden. Der Vater ist den Weg wohl schon öfters gegangen.

                                    Ich schaue noch eben auf meine Gezeitentabelle und kann morgen entspannt ausschlafen. Low Level für das Headland ist um 11:47 Uhr.

                                    Dann geht es ab in den Schlafsack.
                                    Mist, meine Nase ist total dicht und jetzt fällt mir auch wieder ein, was ich vor der Tour, für mein Erste Hilfe Kit noch neu besorgen wollte - Nasenspray.
                                    Gut, habe ich jetzt nicht, also wird die Nase kurzerhand mit Tigerbalm eingeschmiert.
                                    Nicht perfekt, aber es hilft etwas beim atmen.

                                    In der Nacht geht´s ordentlich ab in der Hütte, allerdings meine ich jetzt nicht den enormen Regenschauer, der auf die Bothy niedergeht, OT: (oder das Pärchen ) sondern, wie andere ja auch schon bewundert haben - Familie Jingels -die erst einmal ordentlich die nicht weggepackten Tüten meiner Mitbewohner zerlegen. Vom Geräusch her konnte man meinen, das da ne ganze Meute unterwegs ist.

                                    Da ich alles ordentlich in meinen Rucksack gepackt habe, und dieser neben mir ruht, schlafe ich entspannt - aber ordentlich verschnupft, nach zwei Folgen Jan Tenner ein und gönne den Mäusen ihren Spaß .

                                    (Ob Jan, Laura, der Professer, Mimo und General Forbett die Erde noch vor den Leonen retten können? Hui, Hui, Hui - ...das ist so schlecht, das ist schon wieder gut...)
                                    Zuletzt geändert von Stompy; 26.10.2010, 13:09.
                                    mfg Stompy

                                    "Der Weg ist das Ziel!"
                                    Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

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                                      #19
                                      AW: [UK] Von Glenfinann nach Shiel Bridge / Knoydart

                                      Zitat von Stompy Beitrag anzeigen
                                      ...Das hier durch den Wald macht einfach keinen Sinn mehr...
                                      Willkommen im Club. Ich habe den Weg 2008 auch nicht gefunden, bin dann allerdings schon nach den ersten 50 Metern zurück auf die Wiese und außenrum nach Strathan.

                                      Hat eigentlich irgendjemand aus dem Forum mal diesen ominösen Pfad wirklich gefunden?

                                      Pfad-Finder
                                      Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                                        • 19.10.2008
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                                        #20
                                        AW: [UK] Von Glenfinnan nach Shiel Bridge / Knoydart

                                        Mittwoch, 22.09.2010
                                        Sourlies nach Inverie


                                        Obwohl ich eigentlich lange ausschlafen könnte, stehe ich um 7:00 Uhr mit den anderen auf.
                                        Meine beiden Schotten machen sich um 7:30 Uhr auf den Weg, da sie am Nachmittag noch die Fähre in Inverie erreichen wollen.
                                        Vielleicht wollten sie mir auch entkommen, oder wußten im Gegensatz zu mir, was ihnen und mir, heute noch bevorstand...

                                        Kurz nach 9:00 Uhr verabschiede ich noch das Pärchen, was sich nun auf den Weg zurück zu ihrem Auto macht.

                                        Ich mache in aller Ruhe mein Frühstück und starte gegen 10 Uhr - Richtung Headland.
                                        Eigentlich sollte man bei Low Level bequem um´s Headland herumgehen können...
                                        ...eigentlich, aber irgendwas läuft hier falsch, der Wasserpegel ist dafür zu hoch.
                                        Also geht es über das Headland und es ist ersteinmal ordentlich kraxeln angesagt.
                                        Na super und das 10min nach dem "Losgehen" - da freut man sich doch...
                                        Anschließend sumpfe ich mal wieder, ne knappe Stunde, durchs Wasser bis zur Brücke nach dem Headland.




                                        Laut Karte, geht es nach dem nun gleich kommenden Fluß, ein kleiner Trampelpfad hoch zum Gipfel.
                                        Nun ja, der Fluß ist da, aber wie soll ich da rüberkommen?
                                        Selbst mit "Schuhe aus" wird das ne üble Sache, bei der Strömung, die er hat.
                                        Ne, bei aller Liebe, keine Chance.
                                        Ich folge nun den Fluß aufwärts, in der Hoffnung, weiter oben eine bessere Stelle zu finden.



                                        Ich finde auch wieder eine Stelle wo es klappt, aber es war mal wieder haarig und wäre ich dort reingefallen...

                                        Egal, ich bin rüber, allerdings müßte ich jetzt noch einen weiteren Fluß queren, um zum Trampelpfad zu gelangen.
                                        Aber, ne - diesesmal wirklich nicht, der ist ja noch übler.
                                        Nach einen Blick auf meine Karte, sehe ich, das der Trampelpfad weiter oben am Berg, eh wieder über den Fluß zurückführt.
                                        Ergo beschließe ich mir die Flußquerung zu klemmen und laufe querfeldein hoch zum Gipfel, bis ich dann wieder auf den Pfad treffe.
                                        Es fängt mal wieder an zu regnen...

                                        Ich quäle mich im 1. Gang und 100facher Untersetzung, bei gefühlten 100% Steigung, den Berg hoch.
                                        Etwa jeden 10. Schritt rutsche ich im Schlamm aus. Ätzend!
                                        Es ist einfach nur anstrengend, verdammt anstrengend!!!

                                        Immer wieder schaue ich auf´s GPS:
                                        Noch 600m bis zum Gipfel, noch 580m bis zum Gipfel, noch 570m bis zum Gipfel - DAS KÖNNEN DOCH NICHT NUR 10m GEWESEN SEIN!!!!
                                        Aber es ist so, 20m hoch - Pause - 20m hoch - Pause - usw, usw...
                                        Endlich treffe ich wieder auf den Trampelpfad, das gehen ist wesentlich angenehmer auf ihm, das er dabei mehr einem Bach gleicht, ist mir mittlerweile egal...



                                        Hier einmal ein Blick zurück Richtung Sourlies/Headland:



                                        Es dauert stolze 3 Stunden bis ich endlich den Gipfel erreiche...
                                        Ich bin ziemlich fertig und halte innerlich schon Ausschau, nach einer Zeltmöglichkeit und dabei hab ich gerade mal 1/3 der Strecke nach Inverie hinter mir...

                                        Ich mache eine ausgedehnte Pause - Schoki muß her...
                                        Wieder schweift mein Blick, innerlich, umher nach einer Zeltmöglichkeit und spiele mit dem Gedanken - heute einfach mal "faul" zu sein - ich hab ja genug Zeit.

                                        Aber dann meldet sich mein Gewissen bei mir und reißt mir Gedanklich den Arsch auf:
                                        "Du wolltest diese Tour machen! Jetzt quengel nicht rum, weil du nasse Füße hast und Du kaputt bist, sondern beweg Dich! Du Memme! Du gehst heute noch bis nach Inverie und wenn Du die letzten Meter kriechen mußt! Dann kannst Du von mir aus, Deine zwei Reservetage zur Erholung nutzen und wieder faul sein..."

                                        Ok, das überzeugt mich irgendwie, der MP3 Player wird auf Gute Laune Musi und Beats geschaltet.
                                        Weiter geht es...

                                        Ich gehe und gehe und gehe.
                                        Mir tun meine Füße immer mehr weh und ich merke das meine Trittsicherheit stark nachgelassen hat. Immer wieder rutsche ich auf den nassen Steinen bergab knapp aus, kann mich aber immer wieder noch knapp abfangen.

                                        Kennt ihr das, wenn man eigentlich nicht mehr laufen kann/will, aber trotzdem einfach weitergeht? Ich fühle mich wie in Trance beim gehen.



                                        Und es geht weiter und weiter...



                                        Jetzt bin ich kurz vor Inverie. Auf der letzten Holzbrücke gehe ich ab, lege mich auf´s Maul und verdrehe mir leicht mein Knie...
                                        Aber egal, weiter...





                                        Als ich noch etwa 3km von Inverie entfernt bin, geht zum krönenden Abschluss noch ein extremer Regen hernieder. Unglaublich, was da an Wasser runterkommt.
                                        Es dauert keine 30sec, bis mir das Wasser kalt zwischen Rucksack und Regenjacke runterläuft. Ich spanne schnell meinen Schirm auf, um das zu unterbinden.
                                        Ich weiß nur eines, das ist meine zweite Tour mit Regenschirm und ich würde nie mehr darauf verzichten - das Teil ist Gold wert...

                                        Nach geschlagenen 9 Stunden, komme ich in Inverie am Bankhouse an.
                                        Auf zelten hab ich heute absolut keine Lust und ich will ne heiße Dusche!
                                        Als ich mich auf die Anmeldung vom Bankhouse zubewege, kommt mir schon die Besitzerin entgegen und schaut mich mitleidig an...

                                        Sie zeigt mir alle Räumlichkeiten und feuert schon mal den Kamin für meine Schuhe an, bringt mir Zeitungspapier und stellt mir nen Wäscheständer zum trocken auf.
                                        Das Bankhouse kostet 14 Pfund die Nacht und es ist wirklich toll hier.
                                        Bis Freitag werde ich hier bleiben und mich auskurieren.

                                        Es geht ab unter die heiße Dusche, wasche meine Sachen und hänge sie zum trocknen auf.
                                        Die Schuhe werden vor dem Kamin geparkt - dort werden sie auch für die nächsten 2 Tage noch bleiben, bis sie wieder komplett trocken sind.
                                        Meine Mr. Tom Riegel haben sich leicht verflüssigt und kommen ebenfalls auf die Heizung.
                                        Meine STS Sil Beutel sind nicht so wasserdicht, wie ich dachte...

                                        Ich esse noch etwas, höre noch ein paar Hörspiele und schlafe irgendwann in meinem Bettchen ein.
                                        Trotz langer Unterwäsche und geschätzten 27 Grad im Zimmer, friere ich mir den Arsch ab.
                                        Normalerweise habe ich Zuhause etwa 15-16 Grad im Schlafzimmer.
                                        Na Super - Schüttelfrost.
                                        Das kratzen im Hals wird auch mehr - bitte jetzt nicht auch noch nen Husten...
                                        Komisch, ich hatte schon seit Jahren keine Erkältung mehr.

                                        Heute hat´s mich doch anscheinend ordentlich zerlegt.
                                        Zuletzt geändert von Stompy; 02.11.2010, 10:27.
                                        mfg Stompy

                                        "Der Weg ist das Ziel!"
                                        Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

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