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Mitreisende | |
Land: Norwegen, Schweden
Reisezeit: August 2010
Region/Kontinent: Nordeuropa
Grövelsjön - Grøtådalen - Oasen - Røvollen - Skedbrofjället - Rogen - Storrödtjärnstugan - Långfjället - Grövelsjön
Planung und Vorbereitung
Im letzten Jahr hatten wir unsere erste längere Tour nach einer langen Pause unternommen.
Bericht der Tour 2009 - Femundsmarka NP
Trotz verschiedener kleiner Katastrophen während der letzten Tour war es sehr schön, wieder draußen unterwegs zu sein. So stand ziemlich schnell fest, dass wir auch in diesem Jahr eine längere Tour durch den Femundsmarka NP und das Rogen Naturreservat gehen wollten. Um den Kindern den Urlaub etwas schmackhafter zu machen (der Große wäre lieber auf Städtetour und die Tochter zum Reiten…) haben wir das Ferienhaus gebucht, das wir letztes Jahr schon hatten. Diesmal aber nur für eine Woche. Dazu haben wir auch schon im Frühjahr die Fährpassage Kiel-Göteborg gebucht. Es blieb jetzt also noch reichlich Zeit, alles genau vorzubereiten. Mit manchen Teilen der Ausrüstung waren wir auf der letzten Tour nicht voll zufrieden, und ein paar Sachen mussten für eine längere Tour ergänzt werden. Ganz genau haben wie die Lebensmittel geplant. Für 10 Tage/4 Personen kommt eine Menge zusammen. Und da die Storrödtjärnstugan die erste und einzige Hütte direkt an unserer geplanten Route ist, rechnen wir nicht mit der Möglichkeit Proviant nachzukaufen.
Etwa Mitte Juli hatten wir fast alles komplett, und es ging ans Probepacken der Rucksäcke. Erste Zweifel kamen auf, ob die Tour so durchführbar ist. Immerhin sind wir keine 20 mehr und 30 kg kann ich nicht mehr tragen. Unsere Tochter mit 12 Jahren darf eh nicht so viel tagen. Sie hat „nur“ Schlafsack, Isomatte, Klamotten, ihren persönlichen Kleinkram und unsere sämtlichen Energieriegel in ihrem Rucksack. Der Sohn mit 16 bekommt da schon mehr zu tragen. Sein Rucksack bringt beim ersten Test etwa 19 kg auf die Waage. Mein Rucksack wiegt 20kg und der meines Mannes 22 kg. Das geht, denken wir. Aber es fehlen ja auch noch einige Kleinigkeiten und die letzten frischen Lebensmittel, die sich am Ende auch summieren. Soweit stand also alles.
Zur genauen Routenplanung und zum Nachlesen für unterwegs, haben wir uns noch die Berichte aus dem Forum von Wölfchen und Mika Hautamaeki ausgedruckt. Wahrscheinlich haben euch jeden Abend die Ohren geklungen, wenn wir im Zelt lagen und den weiteren Weg studierten.
Die Katastrophen erledigten wir in diesem Jahr gleich vor dem Urlaub:
7 Tage vor Abfahrt, Zahnkrone kaputt - konnte nur provisorisch geflickt werden. Ich hoffe es hält.
5 Tage vor Abfahrt (Samstag), Autounfall - Auto war nicht mehr fahrtüchtig - konnte aber erst Montag in die Werkstatt.
3 bzw.2 Tage vor Abfahrt, kein Auto, da es in der Werkstatt stand (sehr günstig, wenn eigentlich noch einiges zu besorgen wäre).
11 Stunden vor Abfahrt, mit dem Hund beim Tierarzt – Hämatom aufgeschnitten – Reiseverlauf unklar.
Mittwoch 04.08.2010 - Erster Urlaubstag
Die letzen Vorbereitungen kamen zügig voran, wir lagen trotz allem inzwischen gut in der Zeit.
Es war kurz vor sechs Uhr abends, wir wollten eigentlich gerade essen, als ich unseren Hund im Gegenlicht auf der Terrasse stehen sehe. Was war das? Da war eine riesige Beule im Nacken. Ich muss dazusagen, dass er etwa 10 Tagen vorher gebissen wurde, allerdings konnte ich da trotz genauer Suche keine Bissverletztung unter dem Fell finden. Mein Mann packte den Hund ins Auto und fuhr sofort zur Tierärztin, nachdem wir telefonisch geklärt hatten, dass sie noch da war. Als er nach etwa 45 Minuten wieder kam, hatte der Hund ein dickes Pflaster auf der Schulter und war total blutüberströmt. Die Beule war ein riesiges Hämatom, das sich nach dem Biss langsam gebildet hatte. Da die Gefahr bestand, dass das Hämatom platzt, musste es aufgeschnitten werden. Dieser 3 cm breite Schnitt sollte nun offen bleiben, und von innen heilen. Das Pflaster war nur ein Provisorium und hielt auch nicht lange. Auf Empfehlung der Tierärztin zogen wir dem Hund ein altes Kindershirt an und klebten an die Stelle, die über der Wunde lag, Slipeinlagen, damit nicht alles sofort durchblutete. Trotzdem konnten wir ihn nach einer Stunde schon wieder umziehen.

Egal was passiert, das Gepäck muss bewacht werden!
Ich war komplett bedient, konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, am nächsten Tag mit dem blutenden Hund die Autofahrt durch ganz Deutschland anzutreten, dann auf die Fähre und weiter bis nach Värmland. Wenn die Fähre nicht gebucht gewesen wäre, und wir mit den Schwiegereltern in Kiel verabredet gewesen wären, sie begleiten uns die erste Woche in Värmland, ich glaube, wir hätten den ganzen Urlaub abgebrochen.
Anreise 05.08.2010 – 14.08.2010
Donnerstag 05.08.2010
Nach einer kurzen Nacht läutete um 4.00 Uhr der Wecker. Der erste Blick galt dem Hund. Lebte er noch? War er am Ende verblutet? Er schlieft ganz friedlich, aber das T-Shirt war schon wieder ganz schön nass. Ein paar Happen Essen, ein paar Schritte mit dem Hund, der Müll musste noch raus, ein letzter Blick auf die Packliste, und um kurz nach 5.00 Uhr ging’s ab auf die Autobahn.
Bei jeder Pause, wenn wir den Hund aus dem Auto ließen, fing die Wunde, durch die Bewegung, wieder an zu bluten. Aber da es ihn anscheinend nicht weiter belastete, waren wir erst mal beruhigt. Kurz vor 15.00 Uhr erreichten wir den Skandinavienkai in Kiel und mussten auch nicht lange warten, bis wir aufs Schiff konnten. Oma und Opa waren schon da, soweit war also alles bestens. Ich entspannte mich etwas, als wir endlich in der Kabine waren. Die Wunde wurde noch einmal mit Jodlösung gespült. Als der Hund dann noch sein Futter bekommen hatte, war er völlig zufrieden, rollte sich auf seinem Kissen zusammen und schlief. So schlimm war es also hoffentlich nicht. Wir konnten nun ein bisschen das Schiff anschauen, beim Auslaufen zusehen und am Abend das Buffet genießen. Der Urlaub hatte angefangen!

Am nächsten Morgen gönnten wir uns noch das Frühstücksbuffet. Einmal Essen gehen hätte auch gereicht, ich war noch satt vom Abendessen. Aber es war beides sehr lecker. Und schon waren wir fast da. Schnell noch an Deck, um die Einfahrt in den Hafen von Göteborg nicht zu verpassen, und dann nichts wie ab ins Auto. Wie immer dauerte es eine ganze Weile, bis man in Göteborg vom Hafengelände runter ist. Inzwischen hatte es angefangen zu gießen. Die Fahrt war kein Vergnügen, der Scheibenwischer kam kaum hinterher. Ganz kurz konnten wir uns in einer kleinen Regenpause am See Foxen die Füße vertreten. Am frühen Nachmittag waren wir endlich da.

Unser Ferienhaus für eine Woche
Während wir uns einrichteten, fuhr mein Mann mit dem Hund zum Tierarzt, da das Sekret nicht mehr ablief und sich schon wieder eine dicke Beule bildete. Es war Freitagnachmittag, der nächste Tierarzt (30 km) war nicht erreichbar. Also mussten wir bis ins 60 km entfernte Kongsvinger in Norwegen fahren. Unsere Vermieter haben zum Glück auch einen Hund und hatten gleich für uns rumtelefoniert.
Um die ganze Geschichte nun kurz zu machen, wir waren in dieser einen Woche noch drei Mal beim Tierarzt, und wussten eigentlich bis zum letzen Tag nicht, ob wir nun wandern können oder nicht. Da der Tierarzt aber meinte, wir sollen es ruhig versuchen, packten wir am letzten Tag unsere Rucksäcke. Wir mussten nur zusehen, dass wir statt des T-Shirts mit einem Pflaster zurechtkamen. Zur Not hatten wir auch noch die Information, dass in Røros ein Tierarzt zu finden ist. Ansonsten hatten wir, von den Hundesorgen abgesehen, eine sehr schöne gemütliche Woche mit ein paar Wanderungen (meist ohne Hund), Boot und Kanufahren, Schwimmen, Angeln, Blaubeeren sammeln….



Freitag 13.08.2010
Es zog eine Warmfront durch, das bedeutet erst einmal Dauerregen. Am Abend in den Nachrichten des norwegischen Fernsehens sahen wir Bilder, wie in Oslo die Kanaldeckel hochkamen, da die Abwasserkanäle, das ganze Wasser nicht mehr fassen konnten. Aber der Wetterbericht versprach Besserung, für die nächsten Tage sogar sehr schönes Wetter.
Samstag 14.08.2010
Nun ging es los. Nachdem das Ferienhaus geputzt und das Gepäck im Auto verstaut war, nehmen wir Abschied von den Großeltern und starten nach Grövelsjön. Es war trocken und ab und zu konnte man blauen Himmel sehen. Wir fuhren durch Norwegen, da diese Strecke deutlich kürzer ist als über Schweden. Es ging über Kongsvinger, Elverum, Trysil, Engerdal, an der Südspitze des Femund vorbei bis nach Grövelsjön. Das Wetter wurde immer schöner, die Sonne schien. Die Bilder ähneln verblüffend denen vom letzen Jahr.

Unterwegs mussten wir immer wieder anhalten, da die Rentier mitten auf der Straße standen und keine Anstalten machten zur Seite zu gehen.

Und dann waren wir endlich da. Nachdem wir die Gegebenheiten aus dem letzten Jahr kannten, fuhren wir gar nicht erst zur Grövelsjön Fjällstation, sondern direkt zum See hinunter, auf den Parkkplatz kurz vor der Sjöstugan. Da wir das erste Stück über das Salsfjället nach Sylen im letzten Jahr schon zweimal gelaufen waren, wollten wir möglichst noch am Nachmittag mit dem Boot über den See um dann am Eingang des Grøtådalens zu zelten. Also gingen wir zuerst zur Bootsanlegestelle, um festzustellen ob noch ein Boot geht. Leider waren wir zu spät dran, und das letzte Boot an diesem Tag war bereits gefahren, erst am nächsten Morgen sollte wieder eines gehen.
Auch gut, dann hatten wir ja jetzt noch jede Menge Zeit. Wir erkundigten uns in der Sjöstugan nach den Angelkarten für unsere Tour. Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie es jetzt war, aber auf alle Fälle bräuchte man verschiedene, und die Karten für das Rogengebiet bekommt man nur in Härjedalen. Da wir uns jetzt nicht festlegen wollten, wann wir genau wo sind, haben wir das Ganze gelassen und nur noch eine Karte für diesen Abend gekauft.
Jetzt hieß es also, die Rucksäcke fertig zu packen. Da der Hund aufgrund der Verletzung seine Packtaschen nicht tragen kann, mussten wir auch das Hundefutter noch verteilen, das waren für 10 Tage immerhin fast 4 kg. Ein letztes Mal wurden die Packlisten kontrolliert, damit wir nur ja nichts Wichtiges vergessen und dann konnte es losgehen.
Für den Anfang, allerdings nur ein paar 100 Meter. Es ging über die Brücke über den Grövlan und dann zum Windschutz.


Da hier schon einige Zelte standen, gingen wir wieder an die gleiche Stelle wie im letzen Jahr beim dem alten Bootsschuppen.


Auch hier musste es ziemlich geregnet haben, der Boden war recht feucht. Eine wirklich trockene Stelle gab es nicht für die Zelte, aber wir vertrauten da auf unsere Zeltböden.

Nach dem Zeltaufbau war noch jede Menge Zeit, es war warm und es gab fast keine Mücken. Jeder konnte machen, worauf er Lust hatte.
Der See lag spiegelblank vor uns, es war wirklich ein Traum.


Der arme Hund bekam ein Pflaster auf den immer noch offenen Schnitt. Das ging ganz gut und hielt meist ein oder zwei Tage, aber ins Wasser durfte er leider noch nicht, solange das nicht komplett verheilt war.

Es wurde nun noch die Angel ein bisschen gebadet. Sowohl im See als auch im Fluss. Leider ohne Erfolg.

Mit den Kameraeinstellungen haben wir auch noch ein bisschen rumgespielt, dabei sind diese Bilder von den "Geysiren" am Grövelsjön entstanden.


Da uns kein Angelglück beschieden war, kochten wir unser obligatorisches Abendessen. Ein Fertigessen für 2 Portionen plus jeweils 250 g Reis oder Nudeln. Inzwischen war es etwas windiger geworden, und so spürte man von den Mücken immer noch nichts. Bis es dunkel wurde, saßen wir noch draußen und genossen den schönen Abend, dann ging es schnell in die Schlafsäcke.
Reisezeit: August 2010
Region/Kontinent: Nordeuropa
Grövelsjön - Grøtådalen - Oasen - Røvollen - Skedbrofjället - Rogen - Storrödtjärnstugan - Långfjället - Grövelsjön
Planung und Vorbereitung
Im letzten Jahr hatten wir unsere erste längere Tour nach einer langen Pause unternommen.
Bericht der Tour 2009 - Femundsmarka NP
Trotz verschiedener kleiner Katastrophen während der letzten Tour war es sehr schön, wieder draußen unterwegs zu sein. So stand ziemlich schnell fest, dass wir auch in diesem Jahr eine längere Tour durch den Femundsmarka NP und das Rogen Naturreservat gehen wollten. Um den Kindern den Urlaub etwas schmackhafter zu machen (der Große wäre lieber auf Städtetour und die Tochter zum Reiten…) haben wir das Ferienhaus gebucht, das wir letztes Jahr schon hatten. Diesmal aber nur für eine Woche. Dazu haben wir auch schon im Frühjahr die Fährpassage Kiel-Göteborg gebucht. Es blieb jetzt also noch reichlich Zeit, alles genau vorzubereiten. Mit manchen Teilen der Ausrüstung waren wir auf der letzten Tour nicht voll zufrieden, und ein paar Sachen mussten für eine längere Tour ergänzt werden. Ganz genau haben wie die Lebensmittel geplant. Für 10 Tage/4 Personen kommt eine Menge zusammen. Und da die Storrödtjärnstugan die erste und einzige Hütte direkt an unserer geplanten Route ist, rechnen wir nicht mit der Möglichkeit Proviant nachzukaufen.
Etwa Mitte Juli hatten wir fast alles komplett, und es ging ans Probepacken der Rucksäcke. Erste Zweifel kamen auf, ob die Tour so durchführbar ist. Immerhin sind wir keine 20 mehr und 30 kg kann ich nicht mehr tragen. Unsere Tochter mit 12 Jahren darf eh nicht so viel tagen. Sie hat „nur“ Schlafsack, Isomatte, Klamotten, ihren persönlichen Kleinkram und unsere sämtlichen Energieriegel in ihrem Rucksack. Der Sohn mit 16 bekommt da schon mehr zu tragen. Sein Rucksack bringt beim ersten Test etwa 19 kg auf die Waage. Mein Rucksack wiegt 20kg und der meines Mannes 22 kg. Das geht, denken wir. Aber es fehlen ja auch noch einige Kleinigkeiten und die letzten frischen Lebensmittel, die sich am Ende auch summieren. Soweit stand also alles.
Zur genauen Routenplanung und zum Nachlesen für unterwegs, haben wir uns noch die Berichte aus dem Forum von Wölfchen und Mika Hautamaeki ausgedruckt. Wahrscheinlich haben euch jeden Abend die Ohren geklungen, wenn wir im Zelt lagen und den weiteren Weg studierten.
Die Katastrophen erledigten wir in diesem Jahr gleich vor dem Urlaub:
7 Tage vor Abfahrt, Zahnkrone kaputt - konnte nur provisorisch geflickt werden. Ich hoffe es hält.
5 Tage vor Abfahrt (Samstag), Autounfall - Auto war nicht mehr fahrtüchtig - konnte aber erst Montag in die Werkstatt.
3 bzw.2 Tage vor Abfahrt, kein Auto, da es in der Werkstatt stand (sehr günstig, wenn eigentlich noch einiges zu besorgen wäre).
11 Stunden vor Abfahrt, mit dem Hund beim Tierarzt – Hämatom aufgeschnitten – Reiseverlauf unklar.
Mittwoch 04.08.2010 - Erster Urlaubstag
Die letzen Vorbereitungen kamen zügig voran, wir lagen trotz allem inzwischen gut in der Zeit.
Es war kurz vor sechs Uhr abends, wir wollten eigentlich gerade essen, als ich unseren Hund im Gegenlicht auf der Terrasse stehen sehe. Was war das? Da war eine riesige Beule im Nacken. Ich muss dazusagen, dass er etwa 10 Tagen vorher gebissen wurde, allerdings konnte ich da trotz genauer Suche keine Bissverletztung unter dem Fell finden. Mein Mann packte den Hund ins Auto und fuhr sofort zur Tierärztin, nachdem wir telefonisch geklärt hatten, dass sie noch da war. Als er nach etwa 45 Minuten wieder kam, hatte der Hund ein dickes Pflaster auf der Schulter und war total blutüberströmt. Die Beule war ein riesiges Hämatom, das sich nach dem Biss langsam gebildet hatte. Da die Gefahr bestand, dass das Hämatom platzt, musste es aufgeschnitten werden. Dieser 3 cm breite Schnitt sollte nun offen bleiben, und von innen heilen. Das Pflaster war nur ein Provisorium und hielt auch nicht lange. Auf Empfehlung der Tierärztin zogen wir dem Hund ein altes Kindershirt an und klebten an die Stelle, die über der Wunde lag, Slipeinlagen, damit nicht alles sofort durchblutete. Trotzdem konnten wir ihn nach einer Stunde schon wieder umziehen.

Egal was passiert, das Gepäck muss bewacht werden!
Ich war komplett bedient, konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, am nächsten Tag mit dem blutenden Hund die Autofahrt durch ganz Deutschland anzutreten, dann auf die Fähre und weiter bis nach Värmland. Wenn die Fähre nicht gebucht gewesen wäre, und wir mit den Schwiegereltern in Kiel verabredet gewesen wären, sie begleiten uns die erste Woche in Värmland, ich glaube, wir hätten den ganzen Urlaub abgebrochen.
Anreise 05.08.2010 – 14.08.2010
Donnerstag 05.08.2010
Nach einer kurzen Nacht läutete um 4.00 Uhr der Wecker. Der erste Blick galt dem Hund. Lebte er noch? War er am Ende verblutet? Er schlieft ganz friedlich, aber das T-Shirt war schon wieder ganz schön nass. Ein paar Happen Essen, ein paar Schritte mit dem Hund, der Müll musste noch raus, ein letzter Blick auf die Packliste, und um kurz nach 5.00 Uhr ging’s ab auf die Autobahn.
Bei jeder Pause, wenn wir den Hund aus dem Auto ließen, fing die Wunde, durch die Bewegung, wieder an zu bluten. Aber da es ihn anscheinend nicht weiter belastete, waren wir erst mal beruhigt. Kurz vor 15.00 Uhr erreichten wir den Skandinavienkai in Kiel und mussten auch nicht lange warten, bis wir aufs Schiff konnten. Oma und Opa waren schon da, soweit war also alles bestens. Ich entspannte mich etwas, als wir endlich in der Kabine waren. Die Wunde wurde noch einmal mit Jodlösung gespült. Als der Hund dann noch sein Futter bekommen hatte, war er völlig zufrieden, rollte sich auf seinem Kissen zusammen und schlief. So schlimm war es also hoffentlich nicht. Wir konnten nun ein bisschen das Schiff anschauen, beim Auslaufen zusehen und am Abend das Buffet genießen. Der Urlaub hatte angefangen!

Am nächsten Morgen gönnten wir uns noch das Frühstücksbuffet. Einmal Essen gehen hätte auch gereicht, ich war noch satt vom Abendessen. Aber es war beides sehr lecker. Und schon waren wir fast da. Schnell noch an Deck, um die Einfahrt in den Hafen von Göteborg nicht zu verpassen, und dann nichts wie ab ins Auto. Wie immer dauerte es eine ganze Weile, bis man in Göteborg vom Hafengelände runter ist. Inzwischen hatte es angefangen zu gießen. Die Fahrt war kein Vergnügen, der Scheibenwischer kam kaum hinterher. Ganz kurz konnten wir uns in einer kleinen Regenpause am See Foxen die Füße vertreten. Am frühen Nachmittag waren wir endlich da.

Unser Ferienhaus für eine Woche
Während wir uns einrichteten, fuhr mein Mann mit dem Hund zum Tierarzt, da das Sekret nicht mehr ablief und sich schon wieder eine dicke Beule bildete. Es war Freitagnachmittag, der nächste Tierarzt (30 km) war nicht erreichbar. Also mussten wir bis ins 60 km entfernte Kongsvinger in Norwegen fahren. Unsere Vermieter haben zum Glück auch einen Hund und hatten gleich für uns rumtelefoniert.
Um die ganze Geschichte nun kurz zu machen, wir waren in dieser einen Woche noch drei Mal beim Tierarzt, und wussten eigentlich bis zum letzen Tag nicht, ob wir nun wandern können oder nicht. Da der Tierarzt aber meinte, wir sollen es ruhig versuchen, packten wir am letzten Tag unsere Rucksäcke. Wir mussten nur zusehen, dass wir statt des T-Shirts mit einem Pflaster zurechtkamen. Zur Not hatten wir auch noch die Information, dass in Røros ein Tierarzt zu finden ist. Ansonsten hatten wir, von den Hundesorgen abgesehen, eine sehr schöne gemütliche Woche mit ein paar Wanderungen (meist ohne Hund), Boot und Kanufahren, Schwimmen, Angeln, Blaubeeren sammeln….



Freitag 13.08.2010
Es zog eine Warmfront durch, das bedeutet erst einmal Dauerregen. Am Abend in den Nachrichten des norwegischen Fernsehens sahen wir Bilder, wie in Oslo die Kanaldeckel hochkamen, da die Abwasserkanäle, das ganze Wasser nicht mehr fassen konnten. Aber der Wetterbericht versprach Besserung, für die nächsten Tage sogar sehr schönes Wetter.
Samstag 14.08.2010
Nun ging es los. Nachdem das Ferienhaus geputzt und das Gepäck im Auto verstaut war, nehmen wir Abschied von den Großeltern und starten nach Grövelsjön. Es war trocken und ab und zu konnte man blauen Himmel sehen. Wir fuhren durch Norwegen, da diese Strecke deutlich kürzer ist als über Schweden. Es ging über Kongsvinger, Elverum, Trysil, Engerdal, an der Südspitze des Femund vorbei bis nach Grövelsjön. Das Wetter wurde immer schöner, die Sonne schien. Die Bilder ähneln verblüffend denen vom letzen Jahr.

Unterwegs mussten wir immer wieder anhalten, da die Rentier mitten auf der Straße standen und keine Anstalten machten zur Seite zu gehen.

Und dann waren wir endlich da. Nachdem wir die Gegebenheiten aus dem letzten Jahr kannten, fuhren wir gar nicht erst zur Grövelsjön Fjällstation, sondern direkt zum See hinunter, auf den Parkkplatz kurz vor der Sjöstugan. Da wir das erste Stück über das Salsfjället nach Sylen im letzten Jahr schon zweimal gelaufen waren, wollten wir möglichst noch am Nachmittag mit dem Boot über den See um dann am Eingang des Grøtådalens zu zelten. Also gingen wir zuerst zur Bootsanlegestelle, um festzustellen ob noch ein Boot geht. Leider waren wir zu spät dran, und das letzte Boot an diesem Tag war bereits gefahren, erst am nächsten Morgen sollte wieder eines gehen.
Auch gut, dann hatten wir ja jetzt noch jede Menge Zeit. Wir erkundigten uns in der Sjöstugan nach den Angelkarten für unsere Tour. Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie es jetzt war, aber auf alle Fälle bräuchte man verschiedene, und die Karten für das Rogengebiet bekommt man nur in Härjedalen. Da wir uns jetzt nicht festlegen wollten, wann wir genau wo sind, haben wir das Ganze gelassen und nur noch eine Karte für diesen Abend gekauft.
Jetzt hieß es also, die Rucksäcke fertig zu packen. Da der Hund aufgrund der Verletzung seine Packtaschen nicht tragen kann, mussten wir auch das Hundefutter noch verteilen, das waren für 10 Tage immerhin fast 4 kg. Ein letztes Mal wurden die Packlisten kontrolliert, damit wir nur ja nichts Wichtiges vergessen und dann konnte es losgehen.
Für den Anfang, allerdings nur ein paar 100 Meter. Es ging über die Brücke über den Grövlan und dann zum Windschutz.


Da hier schon einige Zelte standen, gingen wir wieder an die gleiche Stelle wie im letzen Jahr beim dem alten Bootsschuppen.


Auch hier musste es ziemlich geregnet haben, der Boden war recht feucht. Eine wirklich trockene Stelle gab es nicht für die Zelte, aber wir vertrauten da auf unsere Zeltböden.

Nach dem Zeltaufbau war noch jede Menge Zeit, es war warm und es gab fast keine Mücken. Jeder konnte machen, worauf er Lust hatte.
Der See lag spiegelblank vor uns, es war wirklich ein Traum.


Der arme Hund bekam ein Pflaster auf den immer noch offenen Schnitt. Das ging ganz gut und hielt meist ein oder zwei Tage, aber ins Wasser durfte er leider noch nicht, solange das nicht komplett verheilt war.

Es wurde nun noch die Angel ein bisschen gebadet. Sowohl im See als auch im Fluss. Leider ohne Erfolg.

Mit den Kameraeinstellungen haben wir auch noch ein bisschen rumgespielt, dabei sind diese Bilder von den "Geysiren" am Grövelsjön entstanden.


Da uns kein Angelglück beschieden war, kochten wir unser obligatorisches Abendessen. Ein Fertigessen für 2 Portionen plus jeweils 250 g Reis oder Nudeln. Inzwischen war es etwas windiger geworden, und so spürte man von den Mücken immer noch nichts. Bis es dunkel wurde, saßen wir noch draußen und genossen den schönen Abend, dann ging es schnell in die Schlafsäcke.
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