Wow, das sieht nach einer richtig schönen Gegend aus! Und Respekt für den Anstieg!
[NO] Sjunkhatten 2024 – Steil gehen...
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Lieber Volker,
Tekumseh und ich lesen natürlich auch mit. Was für schöne Bilder und du warst ja auch noch vom Wetter vergleichsweise (dieser Sommer hat mich wettermäßig leicht aus der Bahn geworfen) verwöhnt.
Wilde Wegführung - sieht auf den Bildern wirklich kaum machbar aus.
Ganz liebe Grüße von uns!
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Donnerstag, 25.07.: Schließlich ein fester Weg – juchuu
Die Nacht war gut, und am Morgen fand ich noch mehr Moltebeeren als Nachtisch zum Frühstück. Gegen 9 Uhr war ich aufbruchsbereit und staunte immer noch über die Spitzen des Breiviktinden unter denen ich gestern vorbeigekommen bin.
Breiviktinden
Vielleicht der spannenste Teil auf dem langen Kammabstieg des Heggmotinden – sieht alles irgendwie machbar aus.
Abstieg vom Storelvvatnet ins Tal, überwiegend entlang von einem Pfad
… und der weitere Abstieg zum Sørfjorden durch das Tal, überwiegend rechts von den Moorflächen
Immer wieder fanden sich auf diesem Abstieg Trampelpfade. Ich blieb bis zur Mündung östlich vom Bach und furtete ihn dann unten. Wenn man von unten kommt, sieht man auch westlich einen Pfad – und vermutlich ist eine Furt auch kein Problem. Unten findet man dann sogar eine Feuerstelle mit Sitzbänken, schon berniehh fand diesen Platz toll. Gut drei Stunden habe ich gebraucht, Zeit für eine größere Mittagspause, Robben schwammen Im Fjord, Möwen verfolgten die Robben – wieder nettes „Strand“leben.
An der Mündung furtete ich den Bach problemlos. Gegenüber am Ufer sieht man die Langnes-Hütte des Jagd- und Fischerverbandes (JFF). Dahinter ist der fantastische Berg Steigtinden (793 m), auf dem ich morgen Abend stehen werde
Entmüffelungspause 😉
Irgendwie geriet ich auf dem weiteren Weg in die Versuchung weiter oben am Hang entlangzugehen. Das war aber vollkommen überflüssig …
… wie dieser Rückblick zeigt.
Hier an der Tommervika galt es noch auf fast 100 m Höhe anzusteigen, bevor ich dann schließlich den Wanderweg zur Langnesbua erreichte. Das war ein schönes Gefühl nach einer Woche in der Wildnis - und bis zum Ziel am Sonntag in Bodø würde ich die Wege auch nicht mehr velassen. Dem Weg folgte ich noch für wenige Kilometer bis ich am erstbesten See mein Zelt aufschlug. Aber auch diesen Tag war ich wieder 7-8 Stunden unterwegs und hinreichend kaputt.
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Zitat von vobo Beitrag anzeigenUnten findet man dann sogar eine Feuerstelle mit Sitzbänken, schon berniehh fand diesen Platz toll.
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Freitag, 26.07.: Auf festen Wegen
Diesmal weckte mich mal wieder die Sonne, die früh aufs Zelt schien, obwohl ich es nahe bei einem Bäumchen aufgestellt hatte. Gegen 8 Uhr war ich dann unterwegs und kam gleich an eine kleine Kletterstelle, das Seil ist vermutlich aber nur bei Nässe und abwärts nötig.
Von hier aus (nahe Strinda, der Brücke zwischen Klubbvatnet und Kristivatnet) werden offensichtlich die Wege am Rand des Nationalparks gepflegt – Leben konnte ich aber nicht entdecken. Ab jetzt ging es durch vereinzelte Hütten am Klubbvatnet entlang.
Anstieg zum Heggmotinden
Rechts das Storvikfjellet, zwischen diesem und dem Heggmotinden bin ich gekommen
Ich traf noch auf ein Paar mit zwei kleinen Kindern in Tragerucksäcken. Wie so viele hat ihre Familie hier eine Hütte an den Seen, Angeln und Bootfahren stand auf dem Wochenendprogramm. Glücklicherweise waren schon andere aus der Familie mit den notwendigen Essenssachen dort, sonst wäre es mit dem Transport wohl schwierig geworden. Danach erreichte ich die Straße zum Staudamm am Heggmovatnet. Überraschungsfrei kamen mit an diesem Freitagmorgen auf den 2,5 Straßenkilometern nur Autos entgegen, also keine Mitfahrgelegenheit.
An der Skjunkhatten Leirskole verließ ich die Straße wieder und machte mich an den Aufstieg zum Steigtinden. Es war durchaus Leben auf dem Weg, immer wieder kamen mir Tagesausflüglerinnen oder gar Trailrunnerinnen entgegen – merkwürdig, an der Schule sind mir auch männliche Lehramtskandidaten aufgefallen. Vermutlich mussten die wirklich lernen 😉?
Immer am Fluss Langvasselva entlang
Und kurz nach dieser Entspannung ging es deutlich bergauf
In der Bildmitte die Strassenbrücke über die ich gekommen bin, mittig unten erkennt man noch die Langvasselva
Auf etwa 500 m Höhe war jetzt das tolle Panorama des Saltfjorden erkennbar
… und zum ersten Mal der Ozean im Westen im Blick
Pause mit dem Steigtinden über mir
Gegen 16 Uhr erreichte ich den Sattel auf 600 m Höhe unter dem steilen Gipfelanstieg des Steigtinden. Aufgrund des wunderbaren Wetters wollte ich da heute auf jeden Fall noch hoch, für morgen war Regen angesagt. Und direkt am Beginn des Anstiegs fand sich ein wunderbarer grüner Platz für das Zelt. Keine Probleme mit den Heringen, so dass ich mir auch keine Sorgen wegen eines möglichen stärkeren Windes machen musste, ich war ja noch vom zweiten Tag auch auf einem Bergsattel geschädigt. Und dann musste ich erstmal etwas essen, bevor es hoch ging. Währenddessen kamen immer wieder Gruppen runter und vereinzelt noch hoch, viele auch aus Westen von Skau.
Super Zeltplatz - in Groß erkennt man einige Menschen auf dem steilen Anstieg.
Vermutlich Chili con Carne
[Bilder von oben kommen im nächsten Post]
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Freitag, 26.07. abends und Samstagmorgen: Steigtinden - Wow!
Gegen 17:30 machte ich mich wohlgesättigt an den steilen Anstieg. Mir war noch eine Großfamilie entgegengekommen, voran Opa über 70 topfit im T-Shirt und kurzer Hose nur mit Wanderstock, die Erwachsenen hatten jeder einen kleinen Rucksack mit und die 3 oder 4 Kinder zwischen 6 und 15 tobten ununterbrochen rum. Wissend, dass sie nun schon 800 Höhenmeter hoch- und 200 Höhenmeter abgestiegen sind und noch 4-5 Kilometer mit 600 Höhenmeter von ihnen lagen, war ich nur verblüfft über die Fitness aller Beteiligten.
Warum überhaupt der Steigtinden? Vor 4 Jahren habe ich bei einem Besuch in Kjerringøy den Berg von unten gesehen und nicht glauben wollen, dass er von der Rückseite doch verhältnismäßig leicht besteigbar ist.
Steigtinden von unten
Unten das Zelt am Weg zur Leirskole, nach rechts geht es nach Skaug und ganz rechts ist der Anfang der Insel Landegode
… und noch ein Stück weiter rechts tauchten die Lofoten mit Vaeroya und Røst auf
Der Aufstieg ist anstrengend steil aber problemlos, man sollte noch genug Kraft und Kontrolle für den Abstieg haben. Oben ist es dann nur noch fantastisch.
Das volle Panorama
Zoom auf die Lofotenkette
Die Fähre Festvåg – Misten von wo ich damals das Foto von unten gemacht habe
Landegode und hinten Røst
Blick in den Nordfjorden, vor mir der Berg Kvanntoaksla, rechts dahinter der spitze Trolltinden. Links der Breitinden
Der Sørfjorden mit dem Tal rechts aus dem ich vor zwei Tagen abgestiegen bin. In der Mitte erkennt man den Storelvatnet (an dem ich war), etwas weiter links oben der Store Tverrelvvatnet (an dem man beim Weg zum Middagskaret entlang gekommen wäre).
Da unten an der Flussmündung war die schöne Picknickstelle
Hinter dem Buckel liegt Bodø, man erkennt die Landebahn und die weitere Küstenlinie
Links unten Løding, hinten rechts erkennt man die Brück von Saltstraumen
Saltstraumen
Hier zum Abschluss nochmal ein Blick über mein bisheriges Wandergebiet, unter der Sørfjorden, links der Nordfjorden, und links der Mitte der spitze Gipfel ist der Osatinden, auf dem ich fast zu Anfang der Tour gestanden hätte. Mit diesen tollen Eindrücken stieg ich vorsichtig ab und fiel nach dem langen Tag schnell in einen tiefen Schlaf.
Als ich um 5 Uhr einmal aus dem Zelt musste, war es schon zugezogen – zwischen 9 und 10 sollte der etwa 24-stündige Dauerregen beginnen. Bis dahin wollte ich noch ein gutes Stück in Richtung Bodø gehen, damit es morgen nicht mehr zu weit ist. Und windgeschützt sollte der Platz aus guten Gründen auch noch sein – und so waren wir mir sofort die Sandjordvatnan hinter der Skautuva auf der Karte aufgefallen. Gegen 6 Uhr bin ich aufgebrochen.
Blick zurück zum Steigtinden
Landegode am frühen diesigen Morgen
Und noch ein Blick zurück, das Skauskaret unten schon hinter mir
Ich hatte mich ziemlich beeilt, und trotzdem kam ich an der Skautuva schon in die Wolken, den Aufstieg konnte ich mir schenken. Kurz danach fand ich dann am See 482 einen guten ruhigen Zeltplatz. Und tatsächlich regnete es 24 Stunden durch…
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Knackige Tour, Volker, alle Achtung! Obwohl ich das Gebiet aus zwei guten Gründen, nämlich Fragen, die dich auch begleitet haben (1. kommt man da hoch? 2. wo kommt man runter?) bisher nur "angekratzt" habe, kriege ich bei deinen Bildern Lust, es noch mal mit dem Sjunkhatten NP zu probieren.
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Meinen Respekt! Das sieht alles echt schwierig aus. Waren da eigentlich in dem steilen felsigen Gelände markierte Wege dabei? So, wie man sie aus den Alpen kennt, mit rot-weißer Farbe auf den Felsen? Bzw. in Norwegen natürlich mit rotem T. Oder war alles weglos Freestyle? Dann hätte ich permanent Angst, mich zu versteigen und würde mich keinen Millimeter voran trauen.
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Zitat von vobo Beitrag anzeigen"Immer wieder fanden sich auf diesem Abstieg Trampelpfade. Ich blieb bis zur Mündung östlich vom Bach und furtete ihn dann unten. Wenn man von unten kommt, sieht man auch westlich einen Pfad – und vermutlich ist eine Furt auch kein Problem."
Kleine Anmerkung für zukünftige Besucher auf den Spuren vobos: der Auf- und Abstieg zwschen Fjord und Storelvvatnet ist auf der anderen (südlichen) Seite des Storvikelva-Bachs sehr einfach (Wildpfade).
Zelten am Fjord in der Storvika-Bucht: neben dem ausgezeichneten Zeltplatz an der Bank gibt es auch auf der anderen (nördlichen) Seite des Storvikelva-Bachs tolle Wiesen zum Zelten mit mehr Platz. Dort findet man etwas versteckt auch Überreste einer sehr alten Farm, interessanterweise aus großen Steinen erbaut. Unten am Fjordufer hat der Storvikelva einen sehenswerten kleinen Wasserfall.
"Irgendwie geriet ich auf dem weiteren Weg in die Versuchung weiter oben am Hang entlangzugehen. Das war aber vollkommen überflüssig …"
Das war nicht ganz überflüssig. An einer Stelle kommt man am Ufer nicht weiter und muss tatsächlich ein paar Dutzend Meter hochklettern, danach wieder runter zum nächsten Strand.
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Der Steigtinden ist wirklich ein ausgezeichneter Aussichtsberg, dazu, von der beschriebenen Seite aus, recht einfach zu besteigen. Ich hatte damals auch das Glück, einen tollen Tag mit prima Wetter und einer wunderbaren Fernsicht zu erwischen. Den Berg möchte ich jedem empfehlen und wärmstens ans Herz legen.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Zitat von Goldi Beitrag anzeigenMeinen Respekt! Das sieht alles echt schwierig aus. Waren da eigentlich in dem steilen felsigen Gelände markierte Wege dabei? So, wie man sie aus den Alpen kennt, mit rot-weißer Farbe auf den Felsen? Bzw. in Norwegen natürlich mit rotem T. Oder war alles weglos Freestyle? Dann hätte ich permanent Angst, mich zu versteigen und würde mich keinen Millimeter voran trauen.
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Sonntag, 28. Juli: Heimwärts nach Bodø
Diese 24 Stunden Regen waren schon recht lang, vor allem, weil ich an meiner geschützten Lagerstelle keinen Empfang fürs Handy hatte. Dabei hätte ich doch gut die Aktivitäten für den Montag planen können – immerhin kam ich in eine der aktuellen drei Kulturhauptstädte Europas. So blieben mir nur die Satellitennachrichten nach Hause, wir freuten uns sehr aufeinander, und es konnte ja auch nichts mehr passieren auf den letzten 15 Kilometern. Gegen 10 Uhr traute ich mich mit dem Einpacken zu beginnen und gegen 11 Uhr brach ich auf, kam aber immer wieder in Wolkenfelder und entsprechende Nieseleien.
Skau und die davor liegende Halbinsel mit dem Hovden
Vågøya und dahinter Landegode
Keiservarden – der Berg von Bodø - kommt in Sicht
Immer wieder ein schöner Blick auf Landegode
Bertnesskardet, hier beginnt der letzte Anstieg zum Keiservarden. Erstaunlicherweise habe ich für die ca. 7 km vom Lagerplatz bis hierher trotz des leichten Rucksacks 2,5 Stunden gebraucht – kurz zuvor hatte ich mich allerdings auch einmal leicht verlaufen. Immer ein Problem bei zu vielen möglichen Wegen 😉
Links der Keiservarden, unten eine dieser für diese Gegend typischen „Feriensiedlungen“, kleine Hütten rund um einen geschützten Hafen – vermutlich alles optimiert für die Anglerei…
Kurz vor dem Beginn der befestigten Wege/Straßen oben am Keiservarden.
Hier erwischte mich dann ein durchaus kräftiger Schauer, der offenbar schon den ganzen Tag immer wieder sich hier oben abregnete. Ich bin ja seit einigen Jahren ohne Regenklamotten unterwegs, so dass die Hose und Weste durchaus nass wurden. Aber nach wenigen Minuten auf den festen Wegen erreichte ich einen Unterstand oben auf dem Keiservarden und schlüpfte in die wärmende Daunenjacke. Und so konnte ich den Blick auf ein langsam aufklarendes Bodø genießen.
Das hohe Haus am Hafen ist das Scandic Havet Hotel, wo ich morgen auch wieder übernachten werde.
Und auch der Weg von Bodø hier hoch, der Keiserstien, ist wie so einige hochpopuläre Wanderwege mittlerweile von Sherpas in einen treppenähnlichen Weg umgebaut worden, selbst bei diesem Wetter sind in einer Stunde bestimmt 50 Personen oben angekommen.
Als Unterkunft für diese Nacht hatte ich mir das im Mai neu eröffnete Wood Hotel an der Stelle der früheren größeren Turisthytta auf dem Rønvikfjellet ausgesucht – links der Mitte ist es schon.
Angekommen!
Herrlich, dieses Ankommen. Mit diesen noch leicht nassen und dreckigen Klamotten an die Rezeption gehen, sich auf ein weiches Bett und eine Sauna und gutes Essen mit einem Tropfen Wein freuen – wunderbar. Dazu das Telefonat mit zuhause – herrlich diese Zivilisation. In seinem Wellnessbereich hat das Hotel einen Outdoor-Swimmingpool mit direktem Blick vom Beckenrand über die Stadt, auch ein verrückter Luxus. Aber einmal kann ich mir das auch gönnen.
Cheers Landegode!
Ein Sonnenuntergang zum Dessert… was geht es mir gut.
In der Abendsonne erkennt man gut den Bahnhof für die Rückfahrt am Dienstag und das Scandic Havet Hotel am Hafen
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Danke für diesen coolen Bericht. Hat mir Spaß gemacht zu lesen, ich komme wieder mit wenn du was zu berichten achten hast.
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Zitat von vobo Beitrag anzeigen[...] Keiserstien, ist wie so einige hochpopuläre Wanderwege mittlerweile von Sherpas in einen treppenähnlichen Weg umgebaut worden, selbst bei diesem Wetter sind in einer Stunde bestimmt 50 Personen oben angekommen.
Es scheint, diese mächtigen Quarder (ich hätte gesagt über 200kg wenn nicht noch mehr) werden per Muskelkraft verlegt und wahrscheinlich per Heli hergeschafft? Knapp 2000 Stufen sind es am Reinebringen, mitunter mehrere Quarder pro Stufe also Größenordnung 1000 Tonnen Fluglast... was für ein Wahnsinn.
Mir sind die Unfälle bei nassem Wetter in dem steilen Gras und Schlamm bewußt, aber ehrlich gesagt halte ich solchen Ausbau nicht für zielführend; und unangenehm zu gehen (v.a. runter) allemal.
Wie seht Ihr das?Meine Reisen (Karte)
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Ich glaube, dass langfristig weniger Schäden am Gelände auftreten (und weniger Unfälle). Die Besucher gehen den Weg auf jeden Fall, egal in welchem Zustand und suchen ggf. Umwege und neue Wege und machen dadurch das Gelände immer weiter kaputt. So bleiben die Schäden auf einen klaren umrissenen Raum beschränkt. Ob die enormen finanziellen Mittel so sinnvoll angewendet sind, steht auf einem anderen Blatt.
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Erstmal, wenn diese Frage hier nicht rein soll dann sag' das gerne.
Meiner Erwartung nach bringt ein ausgebauter Weg erstmal (noch) viel mehr Besucher. Ob das den Kanalisierungs-Effekt nicht kompensiert?
Bei den Trittschäden wird das eventuell aufgehen, bei den Unfällen (evtl. bei dem Weg hier nicht so ein großes Thema) schätze ich das pessimistisch ein. Was ist mit Wildstörung?Meine Reisen (Karte)
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Montag – Mittwoch, 29.-31.07.: Kulturhauptstadt und Heimreise
Montagmorgen brachte ich erstmal den Rucksack ins Scandic Havet Hotel. Leider war ein Montag ja nun nicht unbedingt der beste Besuchstag in einer Kulturhauptstadt Europas, leider fand die zuvor angebotene Bootstour nach Kjerringøy mit einem Abstecher in den Nordfjorden des Sjunkhatten NP vermutlich wegen fehlender Teilnehmer ins Wasser, das wäre echt schön gewesen Teile der Wanderstrecke vom Fjord aus zu sehen.
So machte ich mich mit einem dieser wunderbaren E-Scooter auf den Weg zum Jektefartsmuseet – ein hochinteressanter Besuch. Fisch nach Bergen und dafür andere wichtige Handels- und Gebrauchsgüter nach Norden mitnehmen – typischerweise bezahlte man auf der Folgefahrt für die zuletzt mitgenommen Waren. Wenn man sich klar macht, dass in der Regel nur 1-2 Fahrten pro Jahr von hier nach Bergen möglich waren und dann das Risiko eines Schiffs- / Sturm- / Jagdunfalls berücksichtigt, wird klar wie schnell man in Schulden und totale Abhängigkeiten stürzt. Ein Jektbesitzer war ein bedeutender Mann in dieser Region.
Eindrucksvolle Schilderung der extrem harten Arbeit der restlichen Familie zuhause.
Dann machte ich noch einen kurzen Spaziergang entlang der Küste bevor ich mich wieder auf den Weg zurück ins Zentrum machte. Nach einer Mittagspause ging ins Stadtmuseum von Bodø zu einer Ausstellung über samische Künste.
… typisch für einen Montag, am Wochenende war hier irgendeine Musikbühne und jetzt wurde abgebaut.
Dieser samische Versammlungsplatz wurde vor zwei Monaten errichtet. Bei uns wäre es unvorstellbar, dass so ein Bauwerk so lange heile, sauber und nutzbar draußen steht.
Auch dieser Mäher fährt frei auf den öffentlichen Grundstücken
Und schließlich zurück zum Hafen für ein leckeres Abschieds-Abendbrot am Meer.
Links an der Ecke gabs mein Abendbrot
Am nächsten Morgen besuchte ich noch eine Galerie mit Bildern der ukrainischen Künstlerin Natasha Berg und mich mit ihrem zufällig anwesenden Mann unterhalten. Sie wurde im Alter von 5 Jahren aus der Region Tschernobyl nach Kiew evakuiert, ihr Vater hat etwa noch ein Jahr dort mit aufgeräumt und ist daran schwer erkrankt. Ein wichtiges Thema ihrer Werke sind dann auch die häufigen Krankenhausbesuche auch für sie, obwohl glücklicherweise nichts offensichtliches vorlag.
Danach gings zum Bahnhof in dem sich auch das Vandrerhjem befindet. Ein merkwürdiges Gefühl, hier dann am Anfang bzw. Ende der langen, langen Bahnstrecke für die nächsten 36 Stunden zu stehen.
In Oslo hatte ich morgens knapp 1,5 Stunden Aufenthalt, leider ist das Dach des Opernhauses erst ab ca. 11 Uhr zu begehen.
Stattdessen ein Festivalgelände am Hafen
Göteborg aus einem einstündigen Spaziergang
Helsingborg und der Blick nach Helsingør von der Hinfahrt
Kurz nach 22 Uhr war ich dann in Hamburg, nachdem ich vorher noch eine amerikanische Familie mit der Freiheit der innereuropäischen Grenzen begeistern konnte ("really, no passport control?"). Eigentlich fährt dann immer noch der Nacht-ICE nach München, aber während der Sommerferien aus Baustellengründen eben mal nicht. So konnte ich noch Schwager/Schwägerin besuchen, bevor ich am nächsten Vormittag endlich meine Frau in die Arme schloss.
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Vielen Dank für den tollen Reisebericht und die schönen Bilder.
Und so ein kulturell-kulinarischer Tourausklang in Bodø macht schon was her.
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Zitat von vobo Beitrag anzeigen
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