[US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

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  • fjellstorm
    Fuchs
    • 05.10.2009
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

    Was keiner schreibt (ich hoffe ich habe es nur nicht überlesen) ist, wie man sich bei so etwas richtig verhält. Alle schreiben nur, das es "leichtsinnig" ist und eine "Dummheit" und das er "kürzer treten sollte".
    Ich denke, den Sachverhalt hat Libertist selber dargestellt und die genannten Bezeichnungen auch großteils, da ist es schon Ok den Fehler auch mal beim Namen nennen zu dürfen-Über Formulierungen und ev. überlesene Ironien kann man ja dann noch diskutieren. Und Rumreiten brauch man auch nicht drauf.Solche Grenzerfahrungen polarisieren halt auch desweilen.

    Und mit der inhaltlichen Diskussion hast du ja begonnen.. ( ich kenn mich da zu wenig aus)

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    • Libertist
      Fuchs
      • 11.10.2008
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

      1. Wie konnte ich so leichtsinnig sein?

      Ich bin halt nicht perfekt, mir passieren Fehler. Bisher keine gravierenden, sonst hätte es schon mehr Berichte dieser Art gegeben. Ich meine, da draußen grundsätzlich schon zurechtzukommen und bisher meistens gute Entscheidungen getroffen zu haben. Diesmal halt nicht. Ich hielt es einfach für unwahrscheinlich, dass der Canyon wirklich „unraftbar“ ist UND ich das nicht rechtzeitig erkennen und aussteigen könnte. Oder anders ausgedrückt: ich wollte es einfach versuchen und erst abbrechen, wenn ich selbst von der Unmachbarkeit überzeugt war. Ich vernachlässigte das Risiko, dass es im entscheidenden Moment, in dem ich die Gefahr sehe, bereits zu spät sein könnte – und genau das ist passiert.

      Wer den Bericht gelesen hat, dem ist klar, dass ich meinen Fehler völlig offen lege und keinesfalls zu verteidigen versuche. Trotzdem möchte ich anmerken, dass ich nur deshalb als „dummer Junge“ da stehe, weil es diesmal eben nicht funktioniert hat. Vor dem Canning River wurde ich auch gewarnt und ich hatte keinerlei Informationen darüber, wie die Überquerung sein würde. Die Sache ging gut aus, also kommt keiner auf den Gedanken, dass ich da vielleicht zu viel riskiert haben könnte. Keiner kritisiert das, weil der „Erfolg“ mir Recht gibt.

      Wenn man den fertigen Bericht liest, ist es immer leicht, den „moralischen Zeigefinger“ zu heben und zu sagen: war doch klar, du Dummerchen. Und ich beschwere mich auch gar nicht darüber – im Gegenteil, ich benenne meine Fehler ja selbst. Aber ich möchte auch in Erinnerung rufen, dass dieser Reisestil (den viele hier im Forum ja teilen) einfach verlangt, dass man hin und wieder etwas riskiert. Die Frage ist nur: wie viel riskiert man? Es ist halt immer ein Abwägen und diesmal habe ich zu viel riskiert. Das wissen wir aber auch nur deshalb, weil es diesmal eben schief ging. Was wäre, wenn ich geschrieben hätte: Das Raften des Canyons war schwierig, aber machbar. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das hätte wahrscheinlich niemanden großartig verwundert, kennt man ja.


      2. Warum lege ich meinen Fehler hier so offen dar?


      Naja, warum denn nicht? Genauso, wie ich eine erfolgreich abgeschlossene Tour nicht übertrieben darstellen möchte, will ich einen Misserfolg auch nicht leichtfertig abtun oder sogar leugnen. Es tut meinem Ego doch nicht weh, zuzugeben, dass ich Fehler mache – weiß doch sowieso jeder! Aufrichtigkeit hat (mir) noch nie geschadet.

      Und wessen Leben ist schon eine einzige Erfolgs-Geschichte? Meines nicht.
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      • Libertist
        Fuchs
        • 11.10.2008
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

        Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
        Was mich bei den Packrafts immer wieder erstaunt: Wie gut ist da eigentlich die Sicht nach vorne auf Hindernisse etc? - gerade in deinem Video aus Paddlerperspektive scheint mir dieser Gepäckberg vorne doch ziemlich unüberschaubar zu sein, so daß es wohl nicht einfach ist leicht überspülte Hindernisse im Stromzug auszumachen.
        Da hast du definitiv Recht: die Sicht ist umso schlechter, je größer der Rucksack ist. Die Teile sind ja auch vorzugsweise in die UL-Schiene einzuordnen, dort sind die Rucksäcke kleiner und leichter. Für mich ist das Packraft also streng genommen gar nicht so ideal konstruiert, der Rucksack versperrt die Sicht auf alles, was sich unmittelbar vor dem Boot befindet.


        Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
        In deinem Video macht es eher den Eindruck von "Rein in die Strömung, ein paar Korrekturschläge und ansonsten eben auf den wohl recht guten Auftrieb vertrauen" - auch schon vor dem canyon waren ein paar Löcher dabei an denen man mit einem Wildwasserboot wohl schon ordentlich U-Boot hätte spielen können, die das Teil aber offenbar recht gutmütig genommen hat.
        Absolut, das Packraft verträgt mehr, als man auf den ersten Blick denken würde. Schau dir mal mein Video von unserem Salza-Ausflug im Juli an, da sind wir über alle möglichen Hindernisse nur so drüber gerauscht. Juckt das Boot überhaupt nicht.
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        • Libertist
          Fuchs
          • 11.10.2008
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

          Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
          Aus deinem mit lustiger Country-Musik unterlegten Youtube-Video geht aber keineswegs hervor, dass der Eureka River unraftbar und absolut lebensgefährlich ist, und was dir da zugestoßen ist. Ob das eine gute Idee ist, sowas ins Web einzustellen?
          Im Reisebericht steht es eigentlich recht deutlich: der Teil des Eureka Creeks, den ich geraftet bin (und auf dem ich auch gefilmt habe), war sehr gut machbar. Dann ging die Kamera aus. Nur das Ende vom Video zeigt den Teil, der mit dem Packraft wohl kaum zu raften ist. Naja gut, einige Experten machen halt alles...

          Wer nähere Infos zu dem Fluss und dem Canyon will, muss sich halt die Mühe machen und den Bericht aufrufen. Der ist ja direkt unter dem Video verlinkt. Mit meinen Berichten und Videos übernehme ich prinzipiell mal keine Verantwortung für das, was andere später daraus machen. Oder?
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          • Libertist
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
            Eine Frage zu den Elchen: Wie nah warst du an denen dran? Sieht mir so nach 50 m aus, wieso sind die nicht auf und davon?
            50 Meter könnten hinkommen. Das Wild in Alaska ist prinzipiell nicht so scheu, wie man es teilweise aus Europa kennt. Aber eine fachmännische Antwort kann ich dir darauf leider auch nicht geben. Elche sind faul und bequem.
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            • Libertist
              Fuchs
              • 11.10.2008
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              #26
              AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

              Zitat von volx-wolf Beitrag anzeigen
              Eine Bitte hätte ich noch:
              Magst Du in Deinem Bericht eine kurze englische Zusammenfassung einstellen, damit diejenigen, die weniger gut Deutsch können, aber Deine Berichte hier betrachten, von Deinem Erlebnis wissen und gewarnt sind.
              Eventuell auch irgendwo am/beim/im Video? Oder zumindest Deine englische Version hier verlinken?
              Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe: Nicht-Deutschsprachige, die auf ODS landen, sollen hier den Link auf den englischsprachigen Bericht auf meiner Website finden? Meine Website ist doch in meiner Signatur und auch auf Youtube, direkt unter dem Video, ist der Direktlink zum englischsprachigen Bericht. Im Video selbst, zu Beginn und am Ende, wird auch meine Website eingeblendet. Wer sich informieren möchte, dem stehen alle Informationen zur Verfügung, einfach zu finden sind sie auch.

              Vielleicht habe ich dich aber auch missverstanden...?
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              • Libertist
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                • 11.10.2008
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                #27
                AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                Was mich fast mehr interessiert ist, ob es normal ist, dass das Baumstachelschwein/Urson als Baumbewohner in einer Gegend vorkommt in der es so gut wie keine Bäume gibt (jedenfalls keine wo man als Baumstachler in sichere Höhe reinklettern kann). War das eine Einzelbegegnung, oder kam es öfters vor?
                Hm, ich habe keine Ahnung. Mir sind die Viehcher schon öfter mal in Gegenden ohne Bäumen begegnet. Scheint normal zu sein - das ist leider alles, was ich dazu sagen kann.


                Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                Der Canyon hat doch sicherlich WW4 - 4+ oder?
                Mindestens. Auf packrafting.org wurde Klasse V geschätzt.
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                • fjellstorm
                  Fuchs
                  • 05.10.2009
                  • 1315
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                  Wenn man den fertigen Bericht liest, ist es immer leicht, den „moralischen Zeigefinger“ zu heben und zu sagen: war doch klar, du Dummerchen
                  Wo wurde das bitteschön gesagt?
                  Und was habt ihr ständig mit dem moralischen Zeigefinger?

                  Die Sache ging gut aus, also kommt keiner auf den Gedanken, dass ich da vielleicht zu viel riskiert haben könnte. Keiner kritisiert das, weil der „Erfolg“ mir Recht gibt.
                  Du hast zuviel riskiert. Jetzt zufrieden?

                  Was wäre, wenn ich geschrieben hätte: Das Raften des Canyons war schwierig, aber machbar. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das hätte wahrscheinlich niemanden großartig verwundert, kennt man ja.
                  Ja das hätte niemanden verwundert, weil den Fluss die wenigsten kennen. Was willst du jetzt genau damit sagen?
                  Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß?

                  Warum rechfertigst du dich überhaupt? Ich denke die meisten schätzen deine Art zu Reisen,deine Berichte, deine Art an Dinge ranzugehen..wenn da einmal was schiefläuft-sollte man in erster Linie froh sein, dass dir nichts passiert ist-egal wer wieviel Risoko eingegangen ist, was passiert wäre wenn. Und übrigens schade, dass ich sowas hier erfahren muss,solch Erlebnisse hätten mich bei Ouzo und Co definitiv interessiert....

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                  • Libertist
                    Fuchs
                    • 11.10.2008
                    • 2064
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                    Du hast ja Recht.


                    Zitat von fjellstorm Beitrag anzeigen
                    Und übrigens schade, dass ich sowas hier erfahren muss,solch Erlebnisse hätten mich bei Ouzo und Co definitiv interessiert....
                    Ach komm, das kleine Fläschchen war ja schon leer, da hab ich noch nicht mal "Alaska" sagen können.
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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1200
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                      Also mir stockte da beim Lesen wirklich erstmal der Atem. Es wirkte fast etwas surreal für mich zu lesen wie Du um Dein Lebens kämpftestgekämpft hast. Wenn Leute verunglücken, dass lese ich davon in den Nachrichten und es betrifft mir nicht bekannte Personen wodurch sich einfach eine gewisse Distanz aufbaut. Und jetzt kommst Du, und schilderst hier sehr detailiert Dein Beinahe-Ertrinken. Sowas wirkt einfach nochmal ganz anders auf mich und macht mir irgendwie klar, dass es theoretisch jeden von uns Treffen kann, der sich in die Natur begibt (auch wenn bei durchschnittlichen Wandertouren das Unglücksrisiko natürlich um Weiten geringer ist).
                      Jedenfalls erfreulich zu lesen, dass Du nur mit dem Schrecken und ein paar blauen Flecken davon gekommen bist und Deine Ausrüstung nicht verloren hast. Deine schonungslose Selbstkritik hat mir gut gefallen, da sie zeigt, dass Du nachdenkst und Dir Deiner Fehler bewusst bist. Und das ist auch gut so, denn würdest Du nicht aus diesem Fehler lernen können, gäbe es vielleicht eines Tages keine spannenden Berichte mehr von Dir. Und ich glaube das würde vielen hier im Forum sicherlich nicht sonderlich gut gefallen.

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                      • volx-wolf

                        Lebt im Forum
                        • 14.07.2008
                        • 5576
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                        Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                        Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe: Nicht-Deutschsprachige, die auf ODS landen, sollen hier den Link auf den englischsprachigen Bericht auf meiner Website finden? Meine Website ist doch in meiner Signatur und auch auf Youtube, direkt unter dem Video, ist der Direktlink zum englischsprachigen Bericht. Im Video selbst, zu Beginn und am Ende, wird auch meine Website eingeblendet. Wer sich informieren möchte, dem stehen alle Informationen zur Verfügung, einfach zu finden sind sie auch.

                        Vielleicht habe ich dich aber auch missverstanden...?
                        Nein, Du hast mich richtig verstanden. Ja, die Links sind zu sehen.
                        Aber nein, niemand weiss, dass sich dahinter englischsprachige Berichte verbergen.
                        Ich dachte es eben nur als Service, insbesondere da es hier um sehr selten begangene Gebiete und wichtige Sicherheitsinformationen geht.
                        Liegt aber daran, dass ich mich für meine Reisevorbereitungen durch ukrainische, polnische oder rumänische Blogs und Foren wühle, ohne dieser Sprachen mächtig zu sein und mich dann über englische Zusammenfassung/Erläuterungen freue
                        Ja, wir sind ein deutschsprachiger Blog, aber so einklitzekleiner Linkhinweis, den fände ich gut.
                        Meine private Meinung!

                        Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                        daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                        • Sarekmaniac
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 19.11.2008
                          • 10958
                          • Privat

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                          #32
                          AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                          Aber ich möchte auch in Erinnerung rufen, dass dieser Reisestil (den viele hier im Forum ja teilen) einfach verlangt, dass man hin und wieder etwas riskiert. Die Frage ist nur: wie viel riskiert man?
                          Ja das ist eine interessante Frage. Ich denke es gibt immer ein nicht mehr minimierbares Restrisiko, es gibt einfach Pech, Zufall, unglückliche Umstände (die gibt es auch daheim im Straßenverkehr), und es gibt Risiken, die, in der anschließenden Analyse, aus vermeidbaren Fehlern entstanden sind. Da kann man dann auch (tödliches) Pech haben, rein statistisch geht es meist glimpflich aus, dann lernt man draus.

                          Meine Erfahrung: Gerade wenn man allein unterwegs ist, und wenn man lange unterwegs ist, verschiebt sich die Risikowahrnehmung oft unmerklich. Man erbringt, ganz auf sich gestellt, enorme Leistungen, das Selbstbewusstsein steigt (ich schätze, die Rafting-Tour fand nach der Brooks-Range-Tour statt?) , und die kleine Rückkopplung mit einem Tourpartner, die vielleicht mit einem Satz: "Und was meinst Du"? den Blick auf eine bestimmte Situation komplett ändern würde, fehlt.

                          Die Risikowahrnehmung verschiebt sich zum Teil zu recht. Wenn man viel drauf hat, Erfahrung hat und lange unterwegs ist kommt man mit bestimmten Situationen eben besser zurecht als andere, für die dieselbe Situation nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv riskanter wäre. Wenn man aber nicht aufpasst und die kritische Selbstreflektion verloren geht, schiebt man dann, im Zustand einer euphorie-induzierten Denklähmung, auch leichtfertig Risiken beiseite und macht Sachen, über die man hinterher selbst nur den Kopf schüttelt.

                          Es gibt neben Motivation, Ehrgeiz und Euphorie noch andere Faktoren, die auf Solotouren das Denken lähmen können, wenn man nicht aufpasst - Müdigkeit, Frust, Ungeduld z.B.
                          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                          (@neural_meduza)

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                          • Libertist
                            Fuchs
                            • 11.10.2008
                            • 2064
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                            Sehr guter Beitrag. Ich glaube, da steckt viel Wahrheit drin.
                            Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                            • se
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                              • 10.06.2010
                              • 67
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                              Was mich noch interessieren würde:
                              Im Bericht über die Brooks Range erwähnst du am Ende, dass du einen SPOT dabei hattest. Hattest du den auch auf dieser Tour mit, wenn ja, wo war dieser als du auf dem Fluss warst? Also für den Fall, dass du deine Ausrüstung verloren hättest, wäre dir die Möglichkeit geblieben ein Notsignal abzusenden, oder war das Teil dann im Rucksack? Denn durchnässt und unterkühlt, noch dazu ohne Schuhe zurück zum Highway zu laufen (auf dem vermutlich auch nicht alle Stunde ein Auto vorbeikommt) klingt für mich eher unrealistisch, aber das kann ich nicht wirklich einschätzen.
                              Zugegeben im Nachhinein eine eher theoretische Frage, zum Glück ist es ja soweit nicht gekommen.

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                              • Libertist
                                Fuchs
                                • 11.10.2008
                                • 2064
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                                #35
                                AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                                Zitat von se Beitrag anzeigen
                                Was mich noch interessieren würde:
                                Im Bericht über die Brooks Range erwähnst du am Ende, dass du einen SPOT dabei hattest. Hattest du den auch auf dieser Tour mit, wenn ja, wo war dieser als du auf dem Fluss warst? Also für den Fall, dass du deine Ausrüstung verloren hättest, wäre dir die Möglichkeit geblieben ein Notsignal abzusenden, oder war das Teil dann im Rucksack? Denn durchnässt und unterkühlt, noch dazu ohne Schuhe zurück zum Highway zu laufen (auf dem vermutlich auch nicht alle Stunde ein Auto vorbeikommt) klingt für mich eher unrealistisch, aber das kann ich nicht wirklich einschätzen.
                                Zugegeben im Nachhinein eine eher theoretische Frage, zum Glück ist es ja soweit nicht gekommen.
                                Okay, jetzt kommt's ganz hart: der SPOT war im Rucksack!

                                Normalerweise wickle ich das Teil in mein kleines Handtuch und stopfe es dann in einen Mini-Drybag von Sea-to-Summit. So verschwindet der Drybag dann in einer Tasche meines Drysuits. Immer dabei. Nur diesmal - ich trau's mir ja kaum zu sagen - hab ich gar nicht mehr an den SPOT gedacht und ihn im Rucksack gelassen. Dieses Versäumnis hat mich im Nachhinein auch total aufgeregt, zumal ich das Gerät wirklich bei jeder Raftingtour dabei habe, selbst bei einem Tagesausflug auf einem Alpenfluss.

                                Wenn ich in dem Canyon meine Ausrüstung verloren hätte, ansonsten aber fit gewesen wäre, dann wäre ich zum Highway marschiert. Von dem SOS Signal Gebrauch zu machen, wäre mir übertrieben vorgekommen... 20 Stunden ohne Essen hätte ich schon durchgehalten und die Füße, naja, die wären wohl auch nicht abgefallen. Es wäre eine Tortour gewesen, aber der Notruf käme für mich wirklich nur dann in Frage, wenn ich wirklich nicht in der Lage bin, mir selbst zu helfen.
                                Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                                • tizzano1
                                  Erfahren
                                  • 13.06.2006
                                  • 383
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                                  Hallo,

                                  ich möchte anmerken, dass dein Bericht Alaska 2012 (3/4) rein literarisch sehr gelungen ist. Lässt einen wirklich den Atem anhalten, beschreibt detailiert und sekundiös was los ist. Ich glaube nicht, dass es ausschließlich am Ereignis liegt,das einen beim Lesen packt, man muss schon auch die richtigen Worte finden, es zu beschreiben.
                                  Wenn ich Libertist als " Der mit den Büchern was hat" übersetzen darf, ist dir mit dem Bericht was besonderes gelungen.

                                  Bin schon gespannt auf 4/4

                                  tizzi

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                                  • Corin
                                    Anfänger im Forum
                                    • 16.12.2011
                                    • 47
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                                    Zitat von tizzano1 Beitrag anzeigen


                                    Wenn ich Libertist als " Der mit den Büchern was hat" übersetzen darf, ist dir mit dem Bericht was besonderes gelungen.



                                    tizzi


                                    Mhm..... ich dachte immer sein Profilname kommt von Liberté - Freiheit.....

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                                    • Wildniswanderer
                                      Erfahren
                                      • 08.11.2008
                                      • 402
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                                      Ein sehr gelungener Bericht, ehrlich und den Leser mitnehmend! Abgesehen davon, denke ich, dass du genau die richtigen Schlüsse aus dieser Erfahrung gezogen hast.
                                      Was das Trampen angeht, habe ich es auch immer als sehr spannende wenn auch manchmal etwas frustrierende Geschichte empfunden. Ich habe auch immer das Gefühl, ich sollte dem jenigen der mich mitnimmt etwas zurückgeben. In der Regel versuche ich daher "meine Fahrer" zu unterhalten. Jedenfalls bringt einem das Trampen ein Land und seine Bewohner aus einer anderen Perspektive nah, die man beim Mieten eines Wagens nicht erleben kann.
                                      http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                      • nicki1005
                                        Erfahren
                                        • 30.04.2011
                                        • 374
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                                        Erstmal: Ich bin froh, dass du da heil raus gekommen bist...

                                        Und zum Rest des Berichts: Die Tierfotos gefallen mir besonders gut Und was das Thema Trampen betrifft: Ich sehe das genauso wie du (und wie viele andere hier auch), aber das ist ja keine Überraschung

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                                          #40
                                          AW: [US] Alaska 2012 (3/4): Östliche Alaska Range

                                          @Libertist Du hast einen interessanten youtube Kommentar bekommen. Offenbar hat sich da noch einer den Eureka Canyon heruntergestürzt und es auch nicht geschafft, den Darwin Arward zu gewinnen

                                          "Ouch man. I learned that lesson the hard way myself (my glasses are still at the bottom of that waterfall...) But glad it all turned out."

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