[ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

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    • 24.06.2011
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    [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

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    Mitreisende
    Ein kleiner Bericht von schönen Tagen jenseits des regnerischen Deutschlands im Dezember

    Fichs ultimatives Mallorca-Tagebuch

    Hocker und allen anderen Hartz-IV-Empfängern gewidmet

    Berens Einleitung:

    Im März/April dieses Jahres war ich mit ein paar Freunden auf dem GR 221 auf Mallorca unterwegs. Im Gegensatz zu meinen sonstigen Wanderpartnern hatte diese wenig - gar keine Erfahrung mit Outdooraktivitäten. Der Weg ist für Anfänger allerdings bestens geeignet, solange sie einigermaßen fit sind, weil ich ihn konditionell schon sehr fordernd fand. Die letzte Etappe nach Pollença haben wir bewusst ausgelassen, da wir keine Zeit dazu hatten, außerdem habe ich an mehreren Stellen gelesen, dass sie nicht mehr so schön sein soll. Das Wetter war absolut bombig; tagsüber hatte es bis zu 25 Grad und nachts war es angenehm im 3-Jahreszeitenschlafsack.

    Wir hatten ein Tarp und ein Zelt dabei und benutzten auch beides problemlos, wobei wir ebenfalls in Hotels nächtigten, welche in der Off-Season sehr erschwinglich sein können.

    Zum Bericht: Der eigentliche Bericht ist von einem der Mitwanderer für uns verfasst worden, da wir ein Fotobuch über unsere Reise gemacht haben. Dementsprechend sind viele Insider im Text enthalten, wobei ich denke, dass es auch für andere Leute sehr lustig sein kann. Der satirische Stil soll bitte nicht falsch verstanden werden! Die Namen stehen auch ebenso im Buch. Teilweise haben sie sich auf der Reise entwickelt. Ich werde "Papa" genannt, weil ich öfters gesagt habe: "Jetzt lass a moal de Babbe noa", wenn irgendjemand etwas nicht geschafft hat. Des Waffenhändlers Namen wird im Text erklärt und der Hartz IV - Empfänger wurde dort so genannt, weil er einmal im Unterhemd, Socken und Boxershort auf dem Bett lag, wodurch er äußerlich dem Klischee eines solchen entsprach. K. ist eine Anspielung auf "Der Prozess" von Kafka und Fich soll angeblich noch im Schulunterricht diesen Versprecher gehabt haben.

    Zusätzlich zum eigentlichen Bericht werde ich kursiv noch einige Ergänzungen anfügen, damit auch ein paar Informationen von Interessierten herausgelesen werden können.

    Und nun geht's los!

    29. März, Tag 1

    Der erste Tag

    Am Anfang schuf Gott Himmel und Deutschland. Deutschland besetzte später den Himmel. Es begaben sich aber zu der Zeit, als es noch nicht hell war, vier junge Abenteurer und ein Hartz-IV-Empfänger zum Stuttgarter Flughafen, um eine der kleineren Kolonien des Reiches zu bereisen. Am Flughafen wurden nach ausgiebiger erster Runde im Auto zum zweiten Mal Disses ausgeführt. Am Flughafen waren ihre Rucksäcke so geil, dass sie eine Extrauntersuchung erfuhren. Aufmerksame Sicherheitsbeamte entlarvten anhand der sich in seinem Rucksack befindlichen Zeltheringe den Waffenhändler als solchen.

    In Palma

    In der Deutschen liebster Kolonie angekommen, mussten sich die vier Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger erst einmal mit den Sitten und Bräuchen der Ureinwohner vertraut machen: Sie werden Spanier genannt und machen entweder Siesta oder streiken; in diesem Falle handelte es sich sogar um einen „minimal erforderlichen Generalstreik“, für den sich die Spanier auch direkt auf den Anzeigetafeln entschuldigten. Deshalb mussten die Abenteurer mit dem Taxi nach Port d’Andratx fahren. Sie kauften das beste Brot, das es in diesem Scheißkaff gab, und machten sich, an unzähligen leerstehenden und den an einer Hand abzählbaren bewohnten Häusern vorbei, auf zu ihrer langen und beschwerlichen Reise.





    So beginnt es also…

    Nach einiger Zeit, wenn nicht sogar sehr viel später, führte sie der Papa auf eine Abkürzung, von der der Hartz-IV-Empfänger der Gruppe nicht sehr Fan war. Sie spielten dann ein unterhaltsames Gesellschaftspiel, das „P****spiel“ genannt wird. Dabei muss der Penisruf des Vorredners übertönt werden: „P****… Pe******… Pe*********… PEEE…“ Der Erfinder dieses simplen und doch faszinierenden Spiels muss ein wahrer Penius sein. Der Ruf dieses Spiels hallte alsbald von den Bergen, die von den vier Abenteurern und dem Hartz-IV-Empfänger erklommen wurden, nachdem sie in St. Elm eine eiskalte Fanta gezischt hatten.



















    Das Kloster

    Die vier Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger erreichten gegen Abend La Trapa, ein verlassenes Kloster. Eigentlich war eine längere Strecke geplant für diesen Tag; vielleicht weil jeder den Feuermagier in sich spürte, verspürten sie den Drang, dort zu verweilen. Es ward königlich Maultaschen gefraisen. Der Waffenhändler spannte das Tarp atombombensicher auf. Die vier Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger sahen sich schließlich noch den Sonnenuntergang an und gingen bald zu Bette … zu Schlafsacke. Das Bimmeln der Glocke, die ein Schaf um den Hals hatte, wurde schon bald vom ohrenbetäubenden Schnarchen des Waffenhändlers übertönt.









    In verschiedenen Berichten habe ich gelesen, dass die Busse normalerweise sehr zuverlässig fahren. Vom Busbahnhof im Untergeschoss des Bahnhofs fahren die Überlandbusse ab und sind recht günstig; hier sind die Fahrpläne einzusehen: http://www.tib.org//de/web/ctm/21

    Benzin für unseren Kocher hatten wir schon am Flughafen geholt. Aufgrund der Streiks fuhren auch die Busse von dort in die Stadt nicht so oft, weswegen uns dazu Zeit blieb. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Tankstelle, zu der wir aber keinen Fußweg gefunden hatten, weswegen wir über Zubringerstraßen und Grünflächen gelaufen sind. Dort wurden wir auch umgehend von der Flughafenpolizei angehalten und überprüft. Wir konnten die skeptischen Beamten allerdings mit Händen und Füßen davon überzeugen, dass wir keine Terroristen sind, sondern nur Touristen. Schon im Gespräch mit ihnen wurde klar, dass man mit Englisch nicht allzu weit kommen würde und das bestätigte sich in den kommenden Tagen. Der Hartz-IV-Empfänger beherrscht jedoch etwas Spanisch und so kamen wir gut durch.

    Der Trail ist bis Estellencs wirklich eher schlecht markiert, sodass GPS-Track oder/ und Karte sehr ratsam sind, wobei gerade bei GPS-Tracks zu bedenken ist, dass sie nicht allzu alt sein sollten, weil der Wegverlauf schon dynamisch ist, wenn mal wieder ein Finca-Besitzer beschließt, dass Wanderer nun nicht mehr sein überdimensionales Grundstück durchqueren dürfen. Wir haben zugegeben so manchen Zaun überstiegen, obwohl ich mich dabei nicht wohlgefühlt habe. Der Abstieg nach St. Elm beispielsweise ist kaum markiert, obwohl zwischen Port d’Andratx und St. Elm sehr viele Tageswanderer unterwegs sind, vornehmlich Deutsche :P, genauso der Anstieg bis zu La Trapa, der zudem auch Trittsicherheit erfordert.



    Ich habe irgendwann gelesen, dass in La Trapa ein Refugi gebaut werden sollte, aber davon haben wir nicht viel gesehen. Wir haben das Tarp in den Klosterruinen aufgespannt und dort gut genächtigt. Das Kloster hat wirklich Charme; ich fand es dort irgendwie magisch und abends noch länger durch die Ruinen und Umgebung gestreift, um die Stimmung in mich aufzunehmen. Die Aussicht auf Sa Dragonera ist atemberaubend!














    Tag 2

    Die Leiden des jungen Hockers


    Für den Hartz-IV-Empfänger hatte in der Nacht eine Leidenszeit begonnen, als der flotte Otto von ihm Besitz ergriffen hatte. Seine Laune sank ähnlich tief wie die des Papa, als einst auf dem Westweg Wasser in seine G1000-Schuhe gelaufen war – eines der dunkelsten Kapitel der sonst ruhmvollen Wanderhistorie des Papa. Dennoch machte sich die Gruppe nach einem reichhaltigen Mahl sich nicht auflösenden Milchpulvers, das sich später als Grieß offenbarte (die Tüten waren vertauscht worden), mit Müsli auf ihren weiten und nach wie vor beschwerlichen Weg. Weil die ausgewiesenen Quellen alle trocken waren, drohte der Gruppe auch noch das Wasser auszugehen. Da fasste sich der Hartz-IV-Empfänger ein Herz und ging auf dem Parkplatz, auf dem sie Rast machten, auf zwei Franzosen zu, die sofort die weiße Fahne hissten und ihn nach Estellencs fuhren.











    Der Toudes-Berg

    Von unnötigem Ballast befreit, machten sich die vier Abenteurer auf dem Weg nach Estellencs. Unterwegs konnten sie dann doch ihr Wasser auffüllen. Das war bitter notwendig, denn nun folgte der Aufstieg auf den Tuodes-Berg. Gefühlte 100 000 000 […] 000 Höhenmeter mussten überwunden werden. Dafür fanden sie oben auf dem Berg ein tolles Kothenplätzle. Leider konnten sie dort nicht bleiben, denn ihr Wasser hätte nicht gereicht. So konnte man die an sich erstrebenswerte Situation (kein Hartz IV-Empfänger) nicht ausnutzen und die Abenteurer mussten die ganzen gefühlten 100 000 000 […] 000 Höhenmeter wieder absteigen. Ninjagras und Nazizäune erschwerten ihnen dieses Unterfangen erheblich, aber ihrer Geilheit war kein Nazikraut gewachsen und so trafen sie gegen Abend, nach unzähligen Casa Privados und Zauna Nazos, in Estellencs ein. Der Reiseteilnehmer Alegsander K. (Name von der Redaktion geändert) fasste dabei einen Entschluss: Er werde heute Abend im Hotel übernachten. Diese Entscheidung stand fest und war unabhängig von jeglicher äußerer Einflussnahme getroffen worden.













    Das übelgeile Hotel

    Den anderen Reiseteilnehmern, mittlerweile wieder mit dem Hartz IV-Empfänger vereint, war der Entschluss, im Hotel zu übernachten, nicht unrecht; außerdem wäre die Gruppe sonst getrennt worden, denn der Entschluss des K. war unabänderlich.

    Und niemand hatte den K. verleumdet, denn für 180 EYPO für alle 5 Personen zusammen konnten die Reisenden in den Pool, den Whirlpool und die Dampfgrotte gehen. Ausgerechnet K. allerdings nahm dieses Angebot nicht in Anspruch. Den anderen kam, nach den Strapazen des Tages, das Hotel nicht wie ein 4-Sterne-Hotel, sondern wie ein G1000-Sterne-Hotel vor. Glücklich und zerstört schliefen sie gar nicht mal so spät ein.

    In St. Elm sollte man reichlich! Wasser einpacken, da bis Estellencs eigentlich keine Möglichkeit besteht, die Reserven aufzufüllen. Wir haben vor dem Anstieg zum Refugi de sa Coma d’en Vidal einen Wasserschlauch durch einen Gartenzaun aus einem Garten einer Finca geangelt und das Wasser mit Filter, Chlortabletten und Geschmacksstoffen trinkbar gemacht, weil wir es verpeilt hatten und einen riesen Durst hatten, aber sowas würde ich keinem empfehlen. Wiederum ist der Weg zum Gipfel eigentlich kaum markiert und beim Abstieg sieht's noch schlimmer aus. Wir haben den Weg irgendwie total verpasst und mussten uns dann schließlich entlang von Stacheldrahtzäunen durch's Gebüsch schlagen, um zuletzt auf die Landstraße zu gelangen. Sowieso hat die Etappe es in sich, da ungefähr jeweils 1000 hm An- und Abstieg bewältigt werden müssen.

    Tag 3

    Hart am Frühstücken


    Das G1000-Hotel bot den Reisenden auch ein entsprechendes G1000-Frühstück mit Rührei und Speck. Nach harter Konsumierung machten sie sich wieder auf ihren langen und immer noch beschwerlichen Weg. Das maßlose Überfressen beim Frühstück ließ die Ränzen der Abenteurer und des Hartz-IV-Empfängers zur noch größeren Last werden. Ziel dieses Tages sollte nichtsdestotrotz Esporles sein.

    Die Überwindung des Atlantikwalls

    Offenbar haben die Nazis den Atlantikwall bis ans Mittelmeer hinunter und auf Mallorca verlegt; jedenfalls trafen die Fünf nach anderthalb Stunden echt schönem und durchaus als solchem beschilderten GR-221-Wanderweg auf einen Zaun, ohne Vorwarnung natürlich. Nach kurzer Abwägung und der Erkenntnis, dass Zurücklaufen scheiße war, entschloss man sich, dieses Hindernis zu überwinden. Die anschließende Kletterpartie sagte nicht jedem Reiseteilnehmer zu; vor allem war danach Eile geboten, den Casa Nazo Privado schnellstens zu verlassen oder zumindest aus dem Sichtfeld zu gehen. Dieser intensiven Hatz folgte der Ausbruch aus dem Nazianwesen, denn am Ende fanden die Fünf natürlich wieder einen mit Stacheldraht verfeinerten Zaun vor. Dank der Spähbemühungen von K. konnte eine leicht passierbare Stelle im Zaun ausfindig gemacht werden.





    Danach chillten die Fünf die Zufahrtsstraße zum Nazianwesen entlang, kamen schließlich wieder auf den Wanderweg und danach nach Esporles, wo eine Fanta gezischt, Wasser gekauft und hart gechillt wurde.





    Kothenplätzle!

    Sodann galt es, ein Kothenplätze zu finden, was den Fünf nach einen langen Marsch an einem Nazizaun entlang auch gelang. Der Scout Papa leistete dabei vorzügliche Arbeit und bewies damit einmal mehr, dass er zu viel Energie hatte und noch beladen werden wollte. Nach intensiver Sucherey wurde die Erkenntnis gewonnen, dass das Milchpulver, das sich am Morgen von Tag 2 nicht auflösen lassen wollte, gar keins war, sondern Grieß. Mit dem Rest davon wurde dann auch wirklich Grießbrei gekocht, danach wurde gechillt.







    Unser Ausflug über das Privatgelände ist leicht zu umgehen; jedoch darf man nicht so blauäugig wie wir sein, die wir gedacht haben "das wird schon irgendwie passen", sondern man muss den wahrscheinlich hässlichen Umweg über die Landstraße und Banyalbufar nehmen. Unser Weg war deutlich kürzer und um einiges schöner, aber der laut bellende Hund ist ein großer Nachteil :P Diese Etappe ist recht entspannt, auch wenn man wie wir noch über Esporles hinausläuft, um im Bergwald zu zelten, wo es zahlreiche Möglichkeiten gibt, da dort mehrere Köhlerplätze versteckt sind, die selbst für ein sehr großes Zelt, wie unser Bergans Lavvo Platz bieten.


    Tag 4

    Deia lockt!

    Weil in Deia hart gechillt werden sollte, war dieser Tag gleichsam ein Endspurt zum Zwischenziel. Nach dem Genuss von Müsli, diesmal mit gelöstem Milchpulver, starteten die Fünf voller Elan und sprinteten einen Berg hoch. Dem harten Aufstieg folgte ein harter Abstieg nach Valldemossa.



    The Breaking of the Fellowship

    In Valldemossa unternahm der Fich eine folgenschwere Einschätzung der Lage. Er ratete seine Belastung/Qual durch Blasen mit 4/10 und versah das Rating mit negativem Ausblick. Damit war für ihn klar, dass er per Bus/Trampen nach Deia gelangen musste. K. und der Hartz-IV-Empfänger zögerten nicht lange und schlossen sich ihm an.







    Papa und der Waffenhändler mussten allein den Mount Doom nach Deia besteigen. Nach dem harten Aufstieg hatten die beiden eine gute Aussicht, aber keinen Ring dabei, schon gar nicht den Einen Ring. Trotzdem versperrte ihnen der Nazi Sauron den Weg mit einer sich „auf Schritthöhe“ (Waffenhändlers) befindlichen und mit Casa-Privado-Schild versehenen Eisenstange den Weg. Nachdem Papas Scouting inklusive waghalsigem Sprung über einen Graben keine Alternative zutage gebracht hatte, widersetzten sie sich Saurons Schild und passierten die Absperrung unterhalb der Stange. Als Zeichen dieses Triumphs errichtete der Waffenhändler direkt dahinter ein Steinmännchen, um nachfolgenden Ringträgern den Weg zu weisen.











    Eine Schranktür als Zimmertür

    Die drei Weicheier hatten derweil ein Hostel gefunden, das 5 EYPO billiger war als das G1000-Hotel, aber auch fünf Sterne weniger hatte. Deia war eben kein Estellencs. Sie hatten ein 3er- und ein 2er-Zimmer und als allgemeiner Konsens galt schnell, ohne dass überhaupt diskutiert wurde, dass der Fich und der Waffenhändler aufgrund der zu erwartenden Lärmbelästigung im 2er-Zimmer zu schlafen hatten. Besagtes Zimmer hatte aber etwas zu bieten, was getrost als ungewöhnlich bezeichnet werden darf: Die Zimmertür ähnelte einer Schranktür. Diese Außergewöhnlichkeit wurde durch eine andere, ebenso außergewöhnliche Begebenheit wieder ausgeglichen, denn die Tür zum Wandkleiderschrank sah aus, als würde sie ein weiteres Zimmer dahinter verbergen. Hätten die unterschiedlichen Deckenhöhen nicht zwei verschieden hohe Türen erfordert, man hätte meinen können, die Bauarbeiter hätten die Türen vertauscht. Immerhin lieferte der Duschkopf vier der fünf Reisenden warmes Wasser.







    1x Paella mixta, 1x Paella fischta, 1x Fleischbällchen

    Wenn man in einem fremden Land im Urlaub ist, möchte man auch die dortige Küche ausprobieren. Streng genommen war man zwar noch in einer deutschen Kolonie, aber die Küche der Ureinwohner war es trotzdem wert, ausprobiert zu werden. Daher beschlossen die Fünf in Deia ein Restaurant aufzusuchen. Vier nahmen Paella, einer nahm Fleischbällchen. Dieser eine war nicht, wie man aufgrund seines geringen Budgets vermuten könnte, der Hartz-IV-Empfänger, sondern der Waffenhändler, der nicht gern isst, was er nicht kennt, und nicht gern isst, was nicht Fleischbällchen ist. Um sich die Zeit zu vertreiben, kauften sie sich vor dem Einkehren noch Wasser und Wein, wovon sie letzteren sofort konsumierten. Eigentlich wollten sie gleich essen gehen, doch die Ureinwohner mussten noch Siesta machen. Nach dem Essen mussten sie relativ schnell chillen, da doch alle recht müde waren. Auch der Energieschub durch den Brownie hielt sie nicht länger auf den Beinen.



    Bis nach Valldemossa geht es über den Berg, was jedoch nicht allzu anstrengend ist, zumal ausnahmsweise der Weg hervorragend ausgeschildert und ausgebaut ist. Von Valldemosa kann ich nicht viel erzählen, aber es schien mir ein ganz nettes Städtchen zu sein, wenn auch deutlich größer als das romantische Deia. Der Anstieg zum zwischenzeitlich höchsten Pass hat es dann aber in sich. Oben erwarteten uns recht viele Menschen und eine atemberaubende Aussicht! Der Abstieg ist sehr abenteuerlich. Die ersten 1-2 Kilometer sind unsagbar steil, sodass normales Gehen mit schwerem Gepäck beinahe unmöglich ist. Wir "sprangen" öfters kürzere Strecken hinunter und bremsten, indem wir gegen die Olivenbäume rannten

    Tag 5

    Der Chill-Tag


    Dieser Tag war auch als Chill-Tag geplant und so ward getan. Nach einem überaus anstrengenden, ganze zweieinhalb Stunden dauernden Marsch bis vor Soller wurde nach einem schönen Kothenplätzle gescoutet, und, versteckt im Olivenhain, fand Papa es auch. Für den Hartz-IV-Empfänger hielt dieser Tag etwas ganz besonderes bereit: Er fand endlich Freunde. Zwei an der Zahl, mit demselben zerzausten Haar wie er, aber mit doppelt so vielen Beinen, worauf er insgeheim ein bisschen neidisch war, weil sie auch in allen anderen Disziplinen mit ihm gleichauf waren. Dennoch war dieser Tag sein absolutes Highlight auf dieser Wanderung.









    Der Verschollene

    Doch die Gefährten hatten Verluste zu beklagen. K. sah sich nämlich, vielleicht fast schwer erkrankt, wie die Kranken zu reden pflegen, gezwungen, in Soller eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. So trennten sich die Gefährten abermals. In Soller aß K. reichlich leckere mittelmäßige Pizza zu Abend, vielleicht weil er fürchtete, dass ihm am nächsten Morgen bei der Abholung auch noch das Frühstück nicht ans Bett gebracht, sondern weggegessen werden würde. Den restlichen Abend verbrachte K. im Bett. Mit brechenden Augen sah noch K., wie die Fliegen an der Decke hämisch auf ihn herabblickten. Elend war es ihm, als er einschlief. „Wie ein Hund“, dachte er, es war als solle das Elend ihn überleben.

    Chillerey im Olivenhayn

    Neben dem Verlust des K. mussten sich die verbliebenen drei Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger auch mit dem Verlust des Blasenpflasters abfinden.

    Weitere Strapazen erwarteten diese vier. Papas Thermarest nämlich, die ungebührlich weit unten in seinem Rucksack verstaut war, konnte nur zum perfekten Zeitpunkt herausgeholt werden. Und der musste erst einmal gefunden werden. Leidtragender dieses an sich harmlosen Sachverhalts war der Fich, der seine Isomatte durch den Papa okkupiert vorfand. Zum Glück ergab sich für den Fich nach der schon zu Beginn zum Scheitern verurteilten Aufgabe, den Papa zum vorzeitigen Rausholen seiner Thermarest zu überreden, bald eine neue Aufgabe: Den finalen Zeltplatz zu suchen und unter Regie des Waffenhändlers Heringe in den kruppstahlharten Boden zu treiben. Papa kochte derweil ein erstklassiges chinesisches Instant-Festmahl und danach wurde sich in den Schlafsack gechillt. Ein Käuzchen störte den Papa in seinen Einschlafbemühungen erheblich, doch der Waffenhändler konnte ihm kein Gewehr geben – was vielleicht besser war, denn eine an den Papa ausgehändigte Waffe hätte sich angesichts der nervenaufreibenden von des Waffenhändlers Gaumensegel ausgehenden Lärmentwicklung als schlechtes Geschäft mit tödlichem Ausgang erwiesen. In der Nacht regnete es, und im Zuge dessen unterzog der Papa sein nahe dem Zelteingang abgelegtes iPhone einer Intensivreinigung. Infolgedessen sollte der Handyakku geschont werden, da die Helligkeit des Displays stark reduziert war.













    Zu diesem Tag kann ich nicht viel sagen. Es ist nicht viel passiert. Wir sind abends noch kurz zum Refugi gelaufen, das sehr ansprechend aussah.


    Tag 6

    Der letzte Aufstieg

    An diesem Tag stand der Gruppe, die sich schon bald wieder mit K. vereinen würde, ein letzter, aber dafür umso härterer Aufstieg bevor.





    Zunächst wurden in Soller die Vorräte aufgefüllt. Dabei wurden Premium-Gnocchi und Premium-Tomatensoße gekauft.





    Man versuchte dabei, die überwältigende Energie des Waffenhändlers durch entsprechende Beladung desselben vor einer explosionsartigen Entladung zu bewahren, was auch funktionierte, da er lediglich mit leicht übermenschlichen Kräften den Berg raufrannte. Regelmäßige Pausen für den angeschlagenen K. ließen Raum zur genauen Beobachtung der Landschaft und der Wanderer. Und es lohnte sich, da an den Abenteurern und am Hartz-IV-Empfänger eine glatte 10 vorbeischritt. Leider eben eiligen Schrittes. Oben angekommen wurde erst einmal des Todes gechillt. Dabei äußerte K. seine Befürchtung, zukünftige Urlaubsreisen dieser Art müssten ohne ihn stattfinden. Aber auch andere Reiseteilnehmer litten nach vollbrachtem Aufstieg unter Erschöpfung. Der Fich hatte sich etwas überanstrengt und fühlte sich wie ein Fich an Land. Aber weit war es nicht mehr und bald war das Ziel der Etappe erreicht.















    Über den Wolken

    In etwa 1000 Metern Höhe sollten unsere Helden das Quartier für die Nacht aufschlagen. Neben einer kleinen Hütte, die man für kleine Feste mieten konnte und über eine Feuerstelle sowie ein sauberes Dixi-Klo (!) verfügte, fanden sie ein lauschiges Plätzchen. Neben der Hütte war ein großer Bergsee, der das perfekte Panorama zum Entspannen bot angesichts der kleineren Ärgernisse dieses Abends, sei es das unaufhörlich und genauso nervig drehende Windrad, der unangenehm heftige Wind oder der Waffenhändler, wenn er wieder einen seiner Sprüche vom Band gelassen hatte, für die man ihn töten könnte. Die vorzüglichen Premium-Gnocchi entschädigten für all dies auch wunderbar. Die Wanderer trafen ein Pärchen aus Berlin und ein Pärchen der Ureinwohner dieser Insel, die die Hütte gemietet hatten, und teilten mit ihnen ihre köstliche verlaufene Schokolade. Bald schon schliefen sie nicht tief und nicht fest, weil der Boden wieder hart war und der Wind unnachgiebig blies, doch im G1000-Zelt hatten sie nichts zu befürchten.

















    Der Aufstieg zum Cuber-Stausee hatte es wirklich in sich. Zuerst stieg man mit vielen anderen Wanderern auf Pflasterstraßen hinauf, um zuletzt auf Trampelpfaden die letzten Meter zum Stausee zurückzulegen. An diesem Abend gestaltete sich die Schlafplatzsuche etwas schwerer als die zuvor und uns blieb nur ein Plätzchen direkt neben der Hütte, aber letztendlich hat ja alles gepasst.

    Tag 7

    Zwei Lucifer an einem Morgen


    Die Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger waren schon bald nach den ersten Sonnenstrahlen damit beschäftigt, das Zelt abzubauen, da Camping offiziell verboten war. Die Behörden der Ureinwohner waren aber schneller: Das Zelt war zwar abgebaut, doch die Spuren des unerlaubten Campings waren noch für jedermann erkennbar, und so erwarteten die tapferen Helden nichts Gutes, als ein behördlich aussehender Jeep neben der Hütte parkte und ein höchst offiziell aussehender Mann ausstieg. Doch der hatte Wichtigeres im Sinn. Es war zwar längst hell, aber trotzdem war es ihm von äußerster Dringlichkeit, den anderen Ureinwohnern in der Hütte eines der modernsten Dinge vorbeizubringen, das man auf dieser Insel kannte: Eine Glühbirne! Das sollten die sich in der Hütte befindlichen Ureinwohner auf keinen Fall verpassen, daher klopfte der Mann in der Absicht, Erleuchtung zu bringen, mehrmals an der Tür und verharrte so lange, bis das Pärchen schließlich wach wurde, die Tore öffnete und mit größter Freude die Glühbirne entgegennahm. Das war es den beiden sicherlich wert gewesen, so früh am Morgen zur absoluten Unzeit geweckt zu werden! Danach fuhr der Mann im Jeep eilig wieder davon, ohne die Wanderer ob ihrer verbotenen Campingaktivitäten zu behelligen; vielleicht wurde er wieder zu einem minimal erforderlichen Generalstreik nach Palma beordert, vielleicht überwog aber auch einfach nur die freudige Erwartung der ersten Siesta des Tages alle Überlegungen, den Wanderern Unbehagen zu bereiten.

    Die letzten Kilometer

    Viel war es nicht mehr, das gelaufen werden musste. Vor allem K. sehnte das Ende herbei. Das lange Entsagen zivilisatorischer Grundbedürfnisse (PC, Bett, Dusche, in dieser Reihenfolge), die Überdosis an Sonnenlicht sowie die schiere Entfernung von K.-Stadt hatten ihm schwer zu schaffen gemacht. Glücklicherweise meinte es das Schicksal an diesem Tage etwas besser mit ihm, da sie im Schatten des Puig Major wanderten und es insgesamt recht wolkig war. Das machte den Marsch nach Jock (Lluc) noch einigermaßen erträglich.







    Auf dem Weg dorthin mussten noch ein paar letzte Höhenmeter überwunden werden, was uns auf die höchste Erhebung des Trails führte, bevor der finale Abstieg gemeistert wurde ("Die guten Höhenmeter!").









    Dieser forderte uns nicht mehr so sehr wie die letzten, zumal wir nun mehr nur noch gute 8-10 kg pro Person zu tragen hatten und nicht mehr zwischen 13 und 17, da wir unser gesamtes Essen, das wir aus Deutschland mitgebracht hatten, schon vertilgt hatten und auch kein Wasser mehr mitzutragen war. Der Campingplatz in Lluc ist eigentlich ganz okay. Die sanitären Anlagen sahen an diesem Tag tatsächlich nicht so ganz so sauber aus, aber wenn nicht so ein Schiit-Wetter gewesen wäre und meine Kollegen etwas abgehärterter gewesen wären, hätten wir wohl dort übernachtet.

    In Jock

    Als unsere Helden in Jock eintrafen, fing es an zu regnen. Sie hätten keine fünf Minuten langsamer sein dürfen, denn sonst hätten sie den ergiebigen Regen genauso abgekriegt wie der Papa, der bei seinen Scoutbemühungen für einen Campingplatz vom plötzlich hereinbrechenden Regen überrascht wurde, während die anderen unter einem schützenden Dach verweilten. Weil der Regen so ergiebig war, entschloss man sich, kein Zelt aufzuschlagen, sondern mit dem Bus nach Palma zu fahren und dort ein Hostel zu suchen.






    Ein Hoch auf unsern Busfahrer!

    Nach langem Warten und Shoppen im örtlichen Souvenirshop kam endlich der Bus, der unsere Helden nach Palma bringen sollte. Dabei war die Fahrt alles andere als eine langweilige Busfahrt, sondern erinnerte eher an eine Achterbahnfahrt als an eine Busfahrt – die Serpentinen wurden mit hoher Geschwindigkeit und größtem Gottvertrauen genommen. Zur Sicherheit hupte der Busfahrer vor jeder Kurve. Auch sonst wusste der Busfahrer stets zu unterhalten. Über ein einigermaßen ansprechend aussehendes Weibsbild im Umkreis von 200 Metern um den Bus wurde man unüberhörbar aufmerksam gemacht, und nicht nur die Mitfahrer wurden informiert, sondern auch all jene, mit denen er gerade telefonisch den ein oder anderen Sachverhalt klären musste. Und in der übrigen Zeit unterhielt er sich angeregt mit seinem hinter ihm sitzenden Freund, schloss bei voller Fahrt Bustüren fünf Zentimeter vor diversen Hindernissen am Straßenrand oder fuhr dem für seine Begriffe etwas zu langsam anfahrenden Vordermann auf fünf Millimeter auf – seinem Adlerauge vertraute er offensichtlich sehr. Einerseits war es bemerkenswert, wie oft es enge Situationen gab, die ohne mit der Wimper zu zucken genommen wurden. Andererseits darf es wohl niemanden wundern, dass jedes zweite Auto bei den Ureinwohnern Beulen hat.

    Überdosis Zivilisation

    In Palma fanden die vier Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger schnell ein Hostel, und danach wurde zur höchsten Errungenschaft unserer Zivilisation gepilgert: zum Megges bzw. BK! In diesem Falle war es der BK, das war aber egal, denn jeder konnte seinen Plan für diesen Abend umsetzen. Der Fich brauchte außergewöhnliche Umstände, um ein Fast-Food-Restaurant zu besuchen, und dieses Kriterium sah er an diesem Abend zum ersten Mal seit anderthalb Jahren als erfüllt an. Der Papa aß sich bis hin zur Übelkeit königlich satt, der Waffenhändler snackte Chicken Nuggets, K. philosophierte neben einer ausführlichen Analyse seines Geschmackserlebnisses über das Für und Wider eines BK-Besuches, und der Hocker aß seinen Burger ganz alleine komplett (!) auf. Überfressen und mit vereinzelter Übelkeit fanden sie schon bald in den Schlaf.

    Fazit: Ich habe den GR 221 als wunderschönen Trail wahrgenommen. Wir hatten sehr schönes Wetter, sodass die Landschaft immer traumhaft aussah. Alles in allem war man meistens alleine und begegnete angenehm wenigen Touristen. Ich denke, dass er für fitte Anfänger eine perfekte Wahl ist, weil er landschaftlich einiges bietet, es möglich ist, abends auch in Pensionen usw. zu schlafen und man aufgrund der hervorragenden Busverbindungen immer auch mal eine Etappe oder einen Teil dieser auslassen kann. Zur Schuhwahl: Ich hatte meine HanWag Alaska dabei und die Salomon XA Pro 'Trailrunners'; meistens waren die Salomon völlig ausreichend, nur bei Abstiegen machte sich das Rucksackgewicht bemerkbar, sodass ich auf die festen Wanderschuhe zurückgegriffen habe. In den Karten und den GPS-Karten sind oft Brunnen eingezeichnet, welche wir selten gefunden haben und wenn wir doch einen solchen gesehen haben, war er ausgetrocknet, sodass ich nicht aus diesem Rinnsal hätte trinken wollen. Wir haben dann in Orten immer die großen Wasserkanister gekauft und den Inhalt in unsere Wasserflaschen umgefüllt. Das ist möglich, da man oft durch Örtchen kommt, in welchen man in Tante-Emma-Läden einkaufen kann. Die Insel erscheint mir in diesem Teil nicht ganz so touristisch, wie man es vielleicht von Malle erwarten könnte. Übernachtungen im Zelt waren immer möglich, allerdings habe ich mich selten ganz wohl gefühlt. Oft war in der Nähe oder Ferne dann doch der Haushund einer Finca zu hören; ich habe unterschiedliche Informationen über die rechtliche Lage von Zeltübernachtungen gefunden, jedoch glaube ich, dass es eigentlich nicht erlaubt ist, dir aber auch keiner den Kopf abreißt, wenn man sich nachhaltig verhält. Die Refugis, welche ich gesehen habe, sahen alle sehr ansprechend aus, aber man sollte darin wohl Betten vor Ankunft reservieren und das war uns einfach zu unflexibel.

    Trotz alledem: Super Trail, gute Infrastruktur, tolle Reise


    Tag 8

    Chill0r in Palma


    Diesen letzten Tag verbrachten die vier Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger damit, die Zeit bis zum Abflug irgendwie zu verchillen. Das machten sie in Palma, der größten Stadt auf der Insel, in der über 400 000 Ureinwohner leben und – in den meisten Fällen wahrscheinlich nicht – arbeiten. Die vier Abenteurer und der Hartz-IV-Empfänger schauten sich die große gotische Kathedrale an, machten einen Strandspaziergang, zischten eine Fanta oder chillten irgendwo rum. Der Hartz-IV-Empfänger fotografierte irgendwelche Palmen, während der Papa Premiumschinken kaufte. Ungeheure Mengen vorzüglichen Studentenfutters mussten auch noch im Laufe des Tages vernichtet werden.









    Zurück ins Reich

    Irgendwann war es dann aber endlich Abend und der langersehnte Gang zum Flughafen begann. Der Fich setzte auf die Chillerey der Ureinwohner, aber heute hatte er Pech und sein Versuch, ein Messer ins Flugzeug zu nehmen, schlug fehl. Der Waffenhändler hatte allerdings keine Probleme, seine Zeltheringe ins Flugzeug zu bringen. Als das Flugzeug dann endlich in der Luft war, wurde K. mit jedem Kilometer, den er K.-Stadt näher kam, wohler. Eine deutsche Kolonie ist eben doch nicht dasselbe wie daheim im Reich. Als sie dort landeten, wartete schon Andy K., Bruder und eilig bestellter Chauffeur, auf die vier Abenteurer und den Hartz-IV-Empfänger, die er schnell in ihren Heimatorten absetzte. Danach raste er unter Missachtung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen nach K.-Stadt. Als K. nach einer Dusche und der mit zittrigen Händen befriedigten Internetsucht zu Bette ging, fühlte es sich wohl wie die Erlösung an.

    Nun war sein Werk getan. Bei den Legenden von dereinst war nun sein Platz.
    Zuletzt geändert von I3eren; 30.12.2012, 14:11.
    "Die Nacht war kalt und sternenklar,
    Da trieb im Meer bei Norderney
    Ein Suahelischnurrbarthaar."
    Joachim Ringelnatz - Logik

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    #2
    AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

    Schöner Bericht mit tollen Fotos. Obwohl es wohl leichte Schwierigkeiten/Verluste gab, hört sich das Fazit positiv an.

    Auch waren für mich ein paar Infos dabei, dich ich für meine Vorbereitung nutzen kann, da ich im Feb/März den gleichen Track wandern will. Mal zu den Schuhen (habe die gleiche Kombi): ...waren die Hanwag zu warm? würde gerne nur 1 Paar mitnehmen, aber traue meinen Salomon die Strecke mit Rucksack nicht zu (ohne Blasen zu bekommen).

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    • teuchter
      Gerne im Forum
      • 06.01.2012
      • 55
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      #3
      AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

      Hat Spass gemacht, den Bericht zu lesen. Und ich finds immer wieder lustig, Wege, die man selbst gelaufen ist, aus einer anderen Kameraperspektive zu sehen. Ich war offenbar kurz nach euch auf dem Weg unterwegs, sehr spontan und auch nur von Port Andratx bis Soller. Aber schön war er, wenn auch warm!
      Danke

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      • I3eren
        Anfänger im Forum
        • 24.06.2011
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        #4
        AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

        Da ich beide Schuhe mit Gore-Tex-Membran habe, habe ich in beiden geschwitzt. Die Temperaturen zu unserer Reisezeit (um die 25 Grad) sind einfach zu hoch für Membranen.. Hatte meistens die Trailrunners an, weil ich gerne etwas flexiblere Schuhe habe und oft führt der Trail auf Schotterwegen entlang, wo ich schnell Schmerzen mit der steifen Sohle der Stiefel bekomme... Optimal wäre für mich ein leichterer Stiefel ohne Gore-Tex gewesen, aber man kann auch nicht immer den besten Schuh haben
        "Die Nacht war kalt und sternenklar,
        Da trieb im Meer bei Norderney
        Ein Suahelischnurrbarthaar."
        Joachim Ringelnatz - Logik

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        • StepByStep
          Fuchs
          • 30.11.2011
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          #5
          AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

          Dankeschön für den tollen Bericht

          Ich plane selber den GR221 zu Ostern zu mache, das Lesen hat die Vorfreude deutlich erhöht.

          Noch mal zur Info: wie war denn das mit dem Wasser genau, die Temporären Bache und in der Karte eingezeichneten Quallen/Wasserstellen warden trocken? Bekommt man bei den Refugis Wasser?

          Habt ihr sonderlich abgelegen und versteckt gezeltet oder war es auch kein Problem, an "schönen" Plätzen zu schlafen, wenn die Verstecktheit nicht gegeben war? Wie war es denn mit dem Platz an den Lagerstellen? Bekomme ich den großen Tunnel aufgestellt oder ist dann doch eher die Dackelgarage angesagt?

          Danke für die Infos

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          • Outdoorfetischist
            Dauerbesucher
            • 13.12.2010
            • 917
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            #6
            AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

            Danke für den unterhaltsamen Bericht!

            Ich werde Ende März/Anfang April dort sein. Wie viel Wasser habt ihr mitgetragen (Minimal-, Maximal- sowie Durchschnittswert würden mich interessieren)?

            Der Boden soll ja recht steinig sein. Was für Heringe würdest du empfehlen? Wirklich etwas sehr dünnes (z.B. sowas)?

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            • sg-1
              Erfahren
              • 05.07.2006
              • 359
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              #7
              AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

              ich bin vom 19.02. bis 12.03. auf malle und werde die insel ausgiebig erkunden.

              wasser sollte man im westlichen gr221 schon 3l dabei haben. ab Soller soll es dann besser sein mit dem Wasser (Wanderführer).

              Heringe würde ich einen vierkant nehmen. die von dir verlinkten wären mir zu dünn. bei steinigen boden verbiegen die leicht. wenn du die überhaupt an den steinen vorbei bekommst, dann sind die danach mit sicherheit total krumm.

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              • I3eren
                Anfänger im Forum
                • 24.06.2011
                • 39
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                #8
                AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

                Hallo,

                also es ist sehr steinig. Wir hatten diese und diese für unser Lavvo von Bergans dabei, wobei die zweiten Teilweise verbogen wurden, während die Original-Heringe die Steine förmlich gespaltet haben; die von die verlinkten würde ich auch als unzureichend beurteilen.

                Unser Lavvo ist wohl ebenso groß wie viele Tunnelzelte und auch das Tarp wurde so aufgespannt, dass 5 Menschen nebeneinander schlafen konnten, weswegen ich denke, dass du mit deinem Zelt auch ein Plätzchen finden dürftest, wenn du etwas suchst. (Wenn im Bericht von Kothenplätzle die Rede ist, handelt es sich um einen perfekten Zeltplatz :P)

                Wir haben schon darauf geachtet, dass wir nicht sofort vom Weg aus entdeckt werden, allerdings war es nicht immer möglich.

                Die Aussagen zur Wasserversorgung kann ich bestätigen. Bei den Refugis müsste es wohl Wasser geben, aber ich habe es nicht selbst überprüft. Nachdem wir uns am ersten / zweiten Tag so verschätzt hatten, haben wir schon so um die 3 Liter pro Person dabei gehabt und das haben wir auch gebraucht. Wobei du bei der Etappenplanung ja selbst siehst, an welchem Tag man durch wie viele Orte kommt; in jedem Ort gibt's einen kleinen Laden, wo du welches kaufen kannst, wenn nicht gerade Sonntag oder Siesta ist. (Wobei manche Läden auch Sonntagmorgens geöffnet haben, wenn ich mich recht erinnere bzw. man ja dann in einem Restaurant fragen kann.) Die Quellen waren jedenfalls nicht vorhanden und wir haben 1-2 Mal auf Leitungswasser zurückgegriffen und das Wasser des Cuber-Stausees getrunken, nachdem wir beides aber sicherheitshalber mit Micropur behandelt haben (aber es kann auch gut sein, dass ich da übervorsichtig war)

                Gruß Chris
                Zuletzt geändert von I3eren; 06.01.2013, 16:43.
                "Die Nacht war kalt und sternenklar,
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                Joachim Ringelnatz - Logik

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                • Outdoorfetischist
                  Dauerbesucher
                  • 13.12.2010
                  • 917
                  • Privat

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                  #9
                  AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

                  Achso, ich dachte, dass dünnere Heringe für harten Boden besser geeignet wären, weil man dann eben nicht so viel Material in den Boden prügeln muss. Y- und V-Heringe stünden bei mir sonst auch noch zur Verfügung.

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                  • outdooruse
                    Neu im Forum
                    • 29.05.2013
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                    #10
                    AW: [ES] GR 221 - Das ultimative Mallorca-Tagebuch

                    Das ist ja echt der hammer. möchte eine tour durch ost-türkei machen. da ist es auch sehr bergisch.

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