"Sehr spektakuläre Gegend hier...." - wohl wahr. Hätte nie gedacht, dass es in den Alpen Ecken gibt, wo man tagelang niemand trifft.
[IT][CH][AT] Übers Dach Europas Teil 2 - durch die Süd- und Zentralalpen
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigenHallo Anne, schön daß Du mit dabei bist. Die Arbeit mit den Berichten mache ich ja gerne, das ist für mich ja auch eine gute Erinnerung.
Aber als "Couchreisende" kann man Dich ja nicht bezeichnen, bei den geilen Touren, die Du schon gemacht hast
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Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen"Sehr spektakuläre Gegend hier...." - wohl wahr. Hätte nie gedacht, dass es in den Alpen Ecken gibt, wo man tagelang niemand trifft.
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22.Tag - Via Alta della Verzasca
Die nächsten zwei Tage geht´s weiter auf der Via Alta della Verzasca. Hier treffe ich keine Leute bis zum ersten Dorf unten im Tal am Etappen-Ende.
Im Gegensatz zur Via Alta Vallemaggia waren hier nur noch wenige Schneefelder und die waren entweder einfach zu queren oder man konnte sie mit etwas Aufwand problemlos umwandern. Insgesamt gesehen war die Via Alta della Verzasca aber schon anspruchsvoller als die Via Alta Vallemaggia.
Es gibt Leute, die behaupten daß die Via Alta della Verzasca in Kombination mit der Via Alta Vallemaggia landschaftlich mit zu den spektakulärsten Hochrouten in den gesamten Alpen zählen sollen.
um 7:15 wander ich los. Vom Camp sind es 160 Höhenmeter zur Bocchetta dello Scaìee
durch Schnee geht es nach oben
Bocchetta dello Scaìee (2427 m) - hier stoße ich auf die Via Alta della Verzasca
Blick von der Passhöhe bis zur Monte Rosa
auf der anderen Seite liegt das Verzasca Tal
die Via Alta della Verzasca führt ab hier den Großteil des Tages oben am Grat entlang
die Aussicht ist überwältigend!!
die Route ist blau markiert, anspruchsvoll, Abschnittsweise sehr ausgesetzt, auch mit Kletterstellen
Überwanderung des Cima di Gagnone (2518 m)
auf der anderen Seite liegt das Val Gagnone
Val Gagnone & meine weitere Route
als nächster Berg wird der Cima di Rierna überwandert
paar Kletterstellen liegen entlang der Route und manchmal verliere ich den Weg und muss ein wenig rumsuchen nach den nächsten Markierungen
auf dem Cima di Rierna mache ich eine kurze Pause - hier der weitere Routenverlauf
kurze Pause auf dem flachen Gipfel (2461 m) & Blick zurück
im Süden das spektakuläre straßenlose Val d´Agro
Nordosten Richtung Valle Leventina
weiter geht´s Richtung Cima di Bri
weiter auf dem Grat......
Bocchetta di Rierna (2294 m)
die Route führt links am Cima di Bri vorbei
Valle di Bri
Cima di Bri (2521 m)
Blick zurück zum Cima di Bri
im Südwesten nun das Val Pincascia, ebenfalls Straßenlos
vom Cima Lunga (2488 m) geht´s nun runter zu einem Pass (Bassa)
die zwei roten Pfeile zeigen meine morgige Route
vom Bassa verlässt die Route erstmal den Grat
Val Pincascia
nochmal das Val Pincascia
Blick zurück zum Bassa & Alpe Fümegna
einfach nur grandios!!
Val Pincascia
Heute war mit 12 Stunden ein langer Wandertag. Vor mir liegt die Capanna Cornavosa, eine Selbstversorgerhütte. Da ich direkt neben der Hütte nicht unbedingt campen will schlage ich mein Zelt 50 m unterhalb der Hütte auf, wo ich eine akzeptable Stelle finde. Am nächsten Morgen stelle ich fest daß paarhundert Meter hinter der Hütte noch viel bessere Campstellen wären.
Camp 22 (1940 m)Zuletzt geändert von berniehh; 23.10.2024, 22:18.
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Wow - was 'ne Route! Und was für Ausblicke! Aber offenbar auf lange Strecken sehr ausgesetzt und wirklich nur etwas für sehr sichere Berggeher. Vermutlich T 5?
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Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenWow - was 'ne Route! Und was für Ausblicke! Aber offenbar auf lange Strecken sehr ausgesetzt und wirklich nur etwas für sehr sichere Berggeher. Vermutlich T 5?
T5 könnte ungefähr hinkommen. Die T6 Abschnitte kommen am nächsten Tag.
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23.Tag - Via Alta della Verzasca
Mein heutiger Tag auf der Via Alta della Verzasca ist noch anspruchsvoller als der gestrige. Eine lange sehr ausgesetzte Gratroute steht mir bevor mit diverse Kletterstellen, auf der ich nur langsam vorwärts komme. Um 7:45 wander ich los.
kurz nach Verlassen meines Camps passiere ich die Selbstversorgerhütten der Capanna Cornavosa (1991 m), kein Mensch ist hier.....
Capanna Cornavosa mit dem Val Pincascia
von der Hütte führt die Route sanft nach oben zur Bocchetta del Vènn
nach einem Anstieg von 380 Höhenmetern erreiche ich die Bocchetta del Vènn (2316 m) - hier blickt man auf der anderen Seite runter ins Val Carecchio
auf einer ausgesetzten Hangroute geht´s weiter zum La Scíma do Picóll (2439 m)
linke Bildseite der La Scíma do Picóll (2439 m) - die Route führt unterhalb des Gipfels über den Berg rüber
und dann weiter auf einer Gratroute über den nächsten Berg, La Scíma di Péüri (2344 m), anschließend weiter zum Poncione di Piota
den blauen Markierungen folgend geht es weiter den felsigen Grat entlang
immer wieder mit ausgesetze Kletterstellen
im Osten liegt das Valle di Drosína
und im Westen das spektakuläre straßenlose Val Carecchio
steile Kletterstelle mit Fixseilen
Mega krasse Gratroute - das ist eine T6 - leider ziehen immer mehr Wolken auf
hier das gleiche Bild nochmal ohne Wolke, mit meiner schlechten Handykamera paar Minuten vorher fotografiert
Blick zurück
weiter den Grat entlang zum Poncione di Piòta
Blick nach Süden = meine Richtung - leider sieht es immer mehr nach Regen aus
Gratroute über den Poncione di Piòta (2439 m), meinem letzten Berg für heute
auf der anderen Seite geht´s runter zur Bocchetta di Leis (2220 m)
Bocchetta di Leis (2220 m), mache hier Mittagspause, die ersten Regentropfen kommen schon runter
weiter geht´s im Regen auf einer steilen sehr ausgesetzten Hangroute links an dem Berg vorbei zu einer flachen Stelle dort hinten, wo ich mein Zelt aufschlage
das Valle di Moleno steige ich morgen runter nach Bellinzona
im Dauerregen errichte ich mein Camp auf 2095 m und kurz darauf geht das Unwetter so richtig los.....
Zuletzt geändert von berniehh; 26.10.2024, 11:56.
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigenEine lange sehr ausgesetzte Gratroute steht mir bevor mit diverse Kletterstellen, auf der ich nur langsam vorwärts komme. Um 7:45 wander ich los.
Sollte Dich da mal der Blitz erwischen, ist Becks' Analyse Dir sicher
Meine Reisen (Karte)
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Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigenSollte Dich da mal der Blitz erwischen, ist Becks' Analyse Dir sicher
Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenUnd das mit komplettem Trekkinggepäck!! Wie hast du das heil überstanden? Unglaublich.Zitat von ronaldo Beitrag anzeigenMir wird beim Zusehen schon schwindlig...
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Ich war länger nicht im Forum und bin hier gleich gespannt eingestiegen. Insbesondere war ich auf deinen Weg durchs Val Grande gespannt.
Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
Daß die Landschaft im Bericht von TEK ganz anders wirkt liegt wohl an der Jahreszeit. Im Juni hat man das frische kräftige Grün, während im Oktober insbesondere oberhalb der Baumgrenze die Brauntöne überwiegen.
Die einsame Italienische-Schweizer Grenzregion hat mir auch gut gefallen. Die T5 und T6 Wege sind dann nicht so meins, vor allem mit schwerem Trekkingrucksack.
Ich freue mich auf die Fortsetzung!Zuletzt geändert von TEK; 27.10.2024, 17:34.
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24.Tag - Abstieg nach Bellinzona
Wegen eines Unwetters während der Nacht und am Morgen wander ich erst um 8:45 los. Erst viel später erfahre ich daß dieses Unwetter sogar durch die internationale Presse gegangen ist, mit schweren Verwüstungen im Valle Maggia.
Es sind noch 21 Kilometer zum Campingplatz in Bellinzona. Zunächst wander ich das bewaldtete Valle di Moleno abwärts nach Preonzo.
Kurz nach Verlassen meines Camps zweige ich auf dem Bochete di Cazzann das erste Mal seit über zwei Tagen wieder auf einen rot markierten Pfad, das bedeutet zur Abwechslung mal wieder entspanntes Wandern.
vom Bochete di Cazzann (2104 m) Abstieg ins Valle di Moleno
oberes Valle di Moleno
ich wander talabwärts...nach dem Regen klart der Himmel auf
weiter unten komme ich in den Wald
Cher (930 m) - oberhalb des Valle Riviera
Blick von Cher runter ins dicht besiedelte Valle Riviera und Bellinzona dort hinten
durch dichten Wald führt der Pfad dort runter mit einigen Steinhüttenruinen entlang des Weges
auf dem Talboden erreiche ich Preonzo, wo ich die ersten Menschen seit über drei Tagen treffe
Preonzo auf nur 250 m, der tiefsten Stelle seit meinem Trekkingstart in Premosello
von Preonzo sind es noch 8 Kilometer über den flachen Talboden nach Bellinzona, zunächst auf der Straße Richtung Fluss
dann weiter am Fluss entlang durch Wald, insgesamt 2,5 km Asphaltstraße
dann 2,1 km Fahrweg, teils an der Autobahn entlang
die restlichen 3,4 km schöne Wanderwege und Pfade bis Bellinzona
der Weg führt am Fluss entlang
Bellinzona
30.06 & 01.07.2024
Der Campingplatz liegt direkt am Ortseingang von Bellinzona. Zwei Nächte checke ich mich dort ein. Den Preis von 23,60 Franken pro Nacht (=25 Euro) für eine Person mit kleinem Zelt ohne Auto finde ich ziemlich teuer verglichen mit vielen italienischen und französischen Campingplätzen. Aber es ist halt die Schweiz und für Schweizer Verhältnisse ist der Preis akzeptabel, liegt aber am allerobersten Rand was ich bereit bin fürs Campen auszugeben. Heisse Dusche ist im Preis mit drin.
Das WLAN reicht nicht bis zur hintersten Zeltwiese, um ins Internet zu kommen musste ich immer erst ein Stückchen Richtung Rezeption gehen. Da man anders als in Italien und Frankreich als EU-Bürger in der Schweiz auf WLAN angewiesen ist, hat mich das ein wenig gestört. Ansonsten war aber alles in Ordnung und insgesamt würde ich dies als guten Campingplatz bezeichnen.
Auch die Lage ist gut, Migros Supermarkt in 5 Minuten zu Fuß erreichbar, weitere Supermärkte in 15 bis 20 Minuten.
Zum Wildcampen findet man im Ortsteil Arbedo-Castione gute Stellen am Fluss, wo ich letzten Herbst auf meiner Heimreise schon gecampt hatte. Allerdings habe ich diese Stellen in keiner so guten Erinnerung, da es dort von Mücken nur so gewimmelt hat. Daher bin ich auch froh jetzt nicht dorthin zurück zu müssen.
Zeltplatz mit maximalem Schatten, nur am frühen Morgen liegt die Stelle mal kurz in der Sonne
Bellinzona ist mit über 43.000 Einwohnern die Hauptstadt des Tessin und nach Lugano auch die zweitgrößte Stadt dieses schweizer Kantons. Die Stadt liegt an einem Hauptverkehrsknotenpunkt an der Gabelung von zwei großen dicht besiedelten Tälern, wo Autobahnenverbindungen von Italien aus Richtung Norden über den San Bernardino Pass und durch den Gotthardtunnel führen.
Die Innenstadt liegt drei Kilometer vom Campingplatz, dort war ich allerdings nicht. Da es in Campingplatznähe genügend Einkaufsmöglichkeiten gibt, bestand für mich kein Grund die drei Kilometer dorthin zu fahren. Deshalb habe ich auch keine Fotos von Bellinzona gemacht.
Ich kaufe hier meinen Proviant für die nächsten 7 Tage ein. Eine Gaskartusche finde ich bei Jumbo.
Coop-Markt im Ortsteil Castione, 15 min. vom Campingplatz
Zuletzt geändert von berniehh; 27.10.2024, 18:08.
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigenSo schlimm wie die Route aussieht ist sie gar nicht. Du musst nur sehr langsam und mit Überlegung gehen, darfst Dir keinen Fehler erlauben, dabei komplett ausblenden daß es an vielen Stellen vertikal abfällt. Ist ne reine Kopfsache. An sehr heiklen Stellen am besten erstmal ohne Gepäck testen und Dir eine gute Trittfolge überlegen wie Du da mit schwerem Rucksack am besten durchkommst und Du schonmal weisst wo die Griffe zum festhalten sind. Nicht daß Du da mit schwerem Rucksack an einer steilen Stelle stehst und erstmal suchen und mit den Händen abtasten musst wo Du Dich festhalten kannst. An steilen Kletterstellen sind Sprossen oder Fixseile installiert. Also alles halb so schlimm, aber jeden Tag möchte ich solche Route auch nicht gehen.
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Mein nächster Abschnitt führt von Bellinzona nach Novate Mezzola durch die einsame Schweizer-Italienische Grenzregion, ebenfalls eine ziemlich spektakuläre wilde Gegend.
Mit 7 Tagen, davon mehrere nur halbe Wandertage, hat dieser Abschnitt wegen dem Wetter mal wieder länger gedauert wie geplant. Ich hatte vorher überhaupt keine Ahnung was mich hier erwarteten wird. Auf der Karte sah alles recht einfach aus, da wurde ich aber eines besseren belehrt und wurde teilweise mit einer recht anspruchsvollen Route konfrontiert.
Habe im Schnitt nur einmal am Tag andere Wanderer getroffen. Wer also in den Alpen mal eine spannende Route gehen möchte, die noch nicht so viele Leute kennen, ist hier richtig.
Wettermäßig hatte ich einen sehr schönen Starttag aus Bellinzona, ansonsten war es an den übrigen Tagen eher wechselhaft mit zwei schlechten Tagen. Einmal 24 Stunden Dauerregen, kein normaler Dauerregen, es hat die meiste Zeit geschüttet wie aus Kübeln.....
25.Tag - Aufstieg aus Bellinzona
Erst um 14:25 starte ich, die ersten zwei Kilometer auf der Straße durch den Ortsteil Arbedo, bis zum Fuße des Hanges dort drüben, dann auf Pfad durch Wald nach oben. Es ist sehr heiß.
Am östlichen Ortsrand, wo der Hang beginnt.
Hier verlasse ich die Straße und biege nach links auf einem Pfad den Waldhang nach oben.
Heute wander ich noch über 1000 Höhenmeter auf einsamer Waldroute nach oben.
Alpe Monti Aragno (730 m) mit Blick zurück nach Bellinzona. Kein Mensch ist hier, die Route etwas verwachsen und nur nach einer Weile rumsuchen finde ich den Anschlusspfad.
Kurz hinter der Alpe ist der Pfad wieder eindeutig, es geht weiter permanent durch Wald nach oben.
Bellinzona liegt nun schon ganz schön tief unten.
Monti Loga (1180 m) - hier fülle ich meine Wasserflaschen auf.
Hier sehe ich die einzigsten Leute seit dem Pfadeinstieg unten im Tal.
Ein Stückchen höher finde ich eine schöne Campstelle im Wald (1298 m).
26.Tag - hoch auf dem Grenzkamm
Weiter geht es durch Wald den sanften Waldrücken nach oben.
Nach einem Kilometer stößt der Pfad auf einen Forstweg. Aus dem Laubwald wird nun Nadelwald.
Halben Kilometer weiter die weitläufige Siedlung Laura (1350 m). Laut Karte habe ich das Tessin verlassen und bin nun im Kanton Graubünden.
Weiter geht es für anderthalb Kilometer auf einer schmalen Straße.
Und dann endgültig auf einem Pfad, die nächsten über vier Tage keine Fahrwege mehr.
Tief unten das Valle Mesolcina mit der Autobahn Richtung San-Bernardino-Pass.
Bei der Alp di Cadin (1723 m) lichtet sich der Wald und die Landschaft wird alpiner.
Auf der Alp di Cadin sehe ich einen Einheimischen und ab hier für den Rest des Tages niemanden mehr.
Die Landschaft wird sehr schön, hier das Val d´Albionasca
Alp d´Albion (1879 m)
Es geht noch weiter für einige Kilometer den sanften Hang entlang immer leicht bergauf.
Ich nehme den kaum erkennbaren Pfad zum Cima di Cugn.
Passhöhe auf 2194 m, hier auf dem Alpenhauptkamm und der Schweizer-Italienischen Grenze.
Auf der italienischen Seite führt der nun wieder besser erkennbare Pfad weiter Richtung Osten den Hang entlang zur Bocchetta di Stazzona
Von der Bocchetta di Stazzona, 2123 m (Alpenhauptkamm) geht es hier wieder zurück in die Schweiz und runter zum Laghi di Roggio, wo ich mein Camp aufschlage.
Vom Laghi di Roggio Blick zurück zum Pass - ein längerer Dauerregen setzt nun ein.
Camp 26 (1948 m)
Zuletzt geändert von berniehh; 30.10.2024, 22:59.
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Habe im Schnitt nur einmal am Tag andere Wanderer getroffen. Wer also in den Alpen mal eine spannende Route gehen möchte, die noch nicht so viele Leute kennen, ist hier richtig.
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Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
Jaja, wenn Du das so lakonisch sagst es sei gar nicht so schlimm, dann kann man wohl davon ausgehen, dass die Route extrem anspruchsvoll und gefährlich ist. 😂😂😂 Ich gebe Dir natürlich recht, dass es oft einfach auch eine Kopfsache ist. Kenne ich von Tageswanderungen in den Alpen gut genug, dass es erst extrem steil aussieht, aber man dann feststellt, dass es doch alles gar nicht so schlimm war. Aber bei Tageswanderungen hat man für gewöhnlich nicht so einen fetten Rucksack dabei. 😉 Weil damit stelle ich mir das schon nochmal deutlich anspruchsvoller vor (wie Du ja auch selbst geschrieben hast). Zudem finde ich vom Betrachten der Fotos einige Stellen schon wirklich extrem grenzwertig, besonders dieses kleine Firnrinne wo Du Deinen Pickel genutzt hast. Da muss ich wirklich ein weiteres Mal den Hut vor Dir ziehen Bernd. 😎
Zitat von bananensuppe Beitrag anzeigenDa bin ich gespannt. Die Ecke steht auch noch auf meiner Wunschliste. Aber mit so ein Rucksack könnte ich keinen Meter gehen, schon gar nicht auf T5-T6 Wegen.
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Seit gestern bin ich auf der Alta Via del Lario, einer Hochroute die oben an den Bergkämmen oberhalb des Comer Sees entlang verläuft, meist auf der italienischen Seite der Grenze, nur ein kurzer Teil führt über Schweizer Gebiet. Die nächsten drei Tage folge ich diese landschaftlich spektakuläre Route.
Wie der Zustand des Pfades vermuten lässt scheint dieser Höhenweg noch nicht so bekannt und nur wenig begangen zu sein. Der Pfad ist schmal, verwachsen und zeitweise auch gar nicht mehr vorhanden. Markierungen sind zwar da, aber größtenteils nicht so zahlreich wie man es sich wünscht, teils verblichen und manchmal muss man auch etwas rumsuchen bis man sie wiederfindet.
Extrem ausgesetzte Stellen mit Klettern waren von der Anzahl her zwar viel weniger vorhanden wie auf der Via Alta della Verzascca, aber die wenigen vorhandenen waren mit schwerem Rucksack teilweise schon ziemlich heftig.
Das Vorwärtskommen war mit schwerem Rucksack langsam, u.a. auch weil der Pfad ziemlich anstrengend begehbar ist.
Der Gesamtschwierigkeitsgrad wird laut Internet mit T4 bewertet. Das mag für die meisten Abschnitte auch hinkommen, aber zwei sehr steile ausgesetzte Klettersteigabschnitte entlang der Route sind definitiv deutlich schwieriger, mindestens eine T5. Steigeisen und Pickel habe ich nur einmal gebraucht.
Entlang meiner Route liegen zwei Bicaccos und eine Selbstversorgerhütte. Davon war nur das Bivacco Ledú geöffnet, für die anderen müsste man sich laut Internet vor der Tour den Schlüssel besorgen. Das bewirtschaftete Rifugio San Jorio hatte ich gestern nachmittag nur von weitem gesehen.
27.Tag - Alta Via del Lario
Das Wetter ist heute traumhaft aber von den Temperaturen eher kühl, Nachmittags wolkiger. Um 7:40 wander ich los, zunächst für einige Kilometer auf der Schweizer Seite bis zur Bocchetta di Camedo. Morgens kommen zwei Wanderer an meinem Camp vorbei, später treffe ich noch einen Schweizer Wildhüter und am Spätnachmittag noch einen Wanderer.
Herrliches Wetter & Blick zurück zum letzten Pass.....
In der Ferne tief unten das dicht besiedelte Valle Mesolcina
Dies ist noch die Schweizer Seite......
Auf dem Bocchetta di Camedo (1973 m) erreiche ich wieder die Staatsgrenze
auf der italienischen Seite sieht man in der Ferne das Nordende des Comer Sees (Lago di Como)
Die Alta Via del Lario führt nun auf der italienischen Seite weiter
Der Pfad ist hier stellenweise kaum mehr erkennbar und schlecht markiert
Blick zurück über meine heutige und gestrige Route.
In der Ferne der Comer See. Solche weiten Blicke über den See hatte ich leider nur heute. Morgen und übermorgen waren die Blicke wegen dem Wetter nur mäßig bis gar nicht mehr vorhanden.
Dort sieht man in der Ferne noch ein Stückchen vom Lago Maggiore
Das Gelände wird am Nachmittag deutlich schroffer.
Nochmal der Comer See
Alta Via del Lario - auf dem Weg zum Passo dell´Orso, der beim dritten Pfeil liegt
Dort hinten beim ersten Pfeil liegt der erste kurze aber sehr steile Klettersteigabschnitt, sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg, mit Ketten gesichert.
Vorher kommt noch dieser kurze ausgesetze Hangabschnitt, auch mit Ketten gesichert.
Der erste Klettersteig im Abstieg
Geile Gegend!
Valle del Dosso
Blick zurück
Valle del Dosso
Valle del Dosso
Die Route führt über den Passo dell´Orso (2165 m)
Kurz hinter dem Passo dell´Orso finde ich eine gute Campstelle (2115 m)
Zuletzt geändert von berniehh; 31.10.2024, 19:33.
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Wow, die Alta Via del Lario kannte ich gar nicht. Tönt nach gutem Plan für verlängertes Wochenende mit Start in Bellinzona und Abstieg irgendwo ins Valle Mesocina. ÖV ist da problemlos 👍
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Zitat von dominik_bsl Beitrag anzeigenWow, die Alta Via del Lario kannte ich gar nicht. Tönt nach gutem Plan für verlängertes Wochenende mit Start in Bellinzona und Abstieg irgendwo ins Valle Mesocina. ÖV ist da problemlos 👍
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