Tourentyp | |
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Mitreisende | |
Dauer: 5 Tage
Distanz: ca. 56 km
Gesamtanstieg: 3.139 Meter
Gesamtabstieg: 3.745 Meter

Unter der gleißenden Mittagssonne steigen wir im obersteirischen Judenburg aus dem ÖBB Railjet. Die schweren Rucksäcke auf den Rücken gewuchtet gehen wir hinauf in die Innenstadt zum Busbahnhof. Richtig geplant habe ich die Tour nicht, und so war unklar ob wir mit dem Bus auch tatsächlich nach St.Johann am Tauern gelangen würden. Wir machen einen Abstecher zum Billa und Sport Experts und kaufen Nahrungsmittel für 4-5 Tage. Nach einer Weile kam auch schon ein Bus angefahren. Ich frage den Busfahrer ob er nach St. Johann fährt. Nein... aber wir sollen bis nach Pöls mitfahren und von dort mit einem Anschlussbus weiter. In Pöls angekommen werfen wir einen Blick auf den Fahrplan - sehr verwirrend. Wir fragen in der hiesigen Post und in einer Bar. Keiner weiß so recht Bescheid. In den Ferien fahren anscheinend keine Busse... wir beschließen per Anhalter an den Zielort zu gelangen.

Wir benötigten 3 Mitfahrgelegenheiten für ~20km. Geht besser als gedacht! Etwas nördlich von St. Johann am Tauern starteten wir die Tour und folgen dem Pölsenbach Richtung Perwurzgupf. Endlich sind wir am marschieren! Nach den ersten bewältigten Höhenmetern stehen einige Kühe und ein Stier mitten am Fußpfad. Ausweichen können wir nicht und so gehen wir auf die Kühe zu. Sind ja nur Kühe! Als Kinder, erinnern wir uns, haben wir die Viecher gestreichelt. Thomas stoppt zwei Meter vor dem Stier. Weg da! Der Stier geht in so eine Art Angriffsstellung. Wir kriegen's mit der Angst zu tun und laufen rechts der Kühe durch ein Latschenfeld. Der Stier verfolgt uns einige Meter. Haben wir so auch noch nicht erlebt...
Über einen steilen, pfadlosen Hang gelangen wir auf einen schmalen Weg kurz unter dem Perwurzgupf. Es wird langsam dunkel und wir suchen nach einer geeigneten Stelle für unser Zelt. Nach einer Weile finden wir einen optimalen Platz hoch über dem Tal.

Pölsen

Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne und verwandelt das Zelt in eine Sauna. Wir packen und steigen hinauf auf den Perwurzgupf. Der Kreislauf kommt bei uns, nach der kurzen Nacht, nicht wirklich in Schwung und der steile Hang tut sein übriges. Oben angekommen genießen wir das Bergpanorama und begutachten schon einmal den nächsten Gipfel. Der Zinkenkogel(2200m) sieht recht unangenehm aus. Der Eindruck täuscht und nach einer Stunde ist der Gipfelsieg zu vermelden.

Perwurzgupf

Zinkenkogel

Großer Bösenstein


Wir beschließen über einen hübschen Grat rüber auf den Steinwandkogel und wieder zurück zu gehen. Der Grat ist recht felsig und macht das Unternehmen zunehmend anstrengender. Zurück am Zinkenkogel steigen wir Richtung Hochschwung ab.



Bildmitte: Hochschwung(2196m)
Am Großen Geierkogel, die Verlängerung einer Hochschwung Bergflanke, machen wir Rast und bemerken, dass es hier oben kaum Wasser gibt. Verdammt! Wir haben gemeinsam etwas weniger als einen Liter. Unten im Tal plätschert ein kleiner Bach. Ich schlage vor heute nichts zu essen und das Wasser zum Tee aufzukochen. Thomas möchte hinunter zum Bach. Ich gebe nach und Thomas macht sich auf den beschwerlichen Weg bergab währenddessen ich auf die Rucksäcke "aufpasse". Kein Wasser in den Alpen - wer hätte das gedacht!

Etwa 40 Minuten dauert die Wasserholaktion und wir blicken zurück auf den heute bewältigten Weg und die bevorstehende Kletterei auf den Hochschwung und entscheiden hier oben zu campieren. Wir suchen vergebens nach einer schönen, flachen Wiese für das Zelt. Wir liegen auf und zwischen mehreren Grasbüscheln, haben einen ordentlichen Sonnenbrand und werden daher kaum Schlaf finden.

Ein kühler Wassertropfen weckt mich - Kondenswasser vom Außenzelt. Mein Mund ist trocken und ich nehme einen kleinen Schluck Wasser. Eine beschwerliche Kletterei steht heute an und wir haben zusammen gerade einmal einen halben Liter Wasser. Ein weiteres Mal hinunter ins Tal zum Bach ist ausgeschlossen. Zu anstrengend...

Blick zurück auf den Zinkenkogel(rechts)

Auf allen Vieren klettern wir die sehr steile Bergflanke des Hochschwung hoch. Die 20kg schweren Rucksäcke drohen uns in den Abgrund zu werfen. Unlustige Angelegenheit! Gestern rätselten wir noch, wie man wohl auf die Bergflanke kommt. Sah vom Zinkenkogel unbegehbar aus.

Am Gipfel angekommen halten wir Ausschau nach einem nahegelegenen Schneefeld, denn unser Wasser war längst aufgebraucht. Wir schmelzen den Schnee mittels Gaskocher um so kurzerhand Trinkwasser zu erzeugen. Der Geschmack ist zwar nicht das Wahre aber besser als gar nichts! Wir entscheiden in den Bretsteingraben abzusteigen. Noch ein Tag ohne Aussicht auf Wasser wäre uns zu blöd gewesen.


Abstieg zum Tubaysee

Sprung in den eiskalten Tubaysee. Sehr erfrischend bei der Hitze. Wir befüllen die Flaschen und machen uns auf den Weg zur Tubayhütte. Ein Radler und eine Jause später weiter auf einer Forststraße an den Fuß des Kreuzkogels. Wir schlagen unser Zelt zwischen zwei Bächen auf einer Kuhweide auf. Wir lassen den langen Tag am Lagerfeuer ausklingen und krochen zu fortgeschrittener Stunde ins Zelt.

Blick in den Bretsteiner Graben
Gut erholt stampften wir über die Kuhweide Richtung Kreuzkogel. Pfad war keiner zu sehen und so stehen wir plötzlich vor einer Latschenwand. Gut! Da müssen wir wohl durch! Eine Stunde später kamen wir zerschunden wieder heraus. Nie wieder... eine Qual! Hinauf auf den Kreuzkogel und dem Grat folgend auf die Breiteckkoppe.

Rechts: Latschen über dem kleinen See...

Breiteckkoppe


Links: Kreuzberg, rechts: Breiteckkoppe
Runter auf einen Sattel und wieder steil hinauf zum Hintergullingspitz. Wieder hinunter und hinauf auf den Großen Rotbühel. Abstieg in den Plannerkessel und ins erstbeste Wirtshaus. Hauptsächlich um unsere Mobiltelefone aufzuladen, aber wenn man schon da ist, will man ja auch gleich ein Bier und ein warmes Essen genießen.


Thomas und der Grimming im Hintergrund
Wir gehen Richtung Donnersbach und schlagen in einem Waldstück unser Lager auf. Am nächsten Tag marschieren wir der Straße entlang nach Irdning um von dort per Anhalter nach Bad Ischl zu gelangen. Nach etwa 10 Minuten hält ein Geländewagen mit einem bärtigen, jungen Mann von der Bergrettung. Von dort geht's nach einer Nacht am wunderschönen Nussensee bei Bad Ischl weiter nach Salzburg und Wien.

Grimming
Distanz: ca. 56 km
Gesamtanstieg: 3.139 Meter
Gesamtabstieg: 3.745 Meter

Unter der gleißenden Mittagssonne steigen wir im obersteirischen Judenburg aus dem ÖBB Railjet. Die schweren Rucksäcke auf den Rücken gewuchtet gehen wir hinauf in die Innenstadt zum Busbahnhof. Richtig geplant habe ich die Tour nicht, und so war unklar ob wir mit dem Bus auch tatsächlich nach St.Johann am Tauern gelangen würden. Wir machen einen Abstecher zum Billa und Sport Experts und kaufen Nahrungsmittel für 4-5 Tage. Nach einer Weile kam auch schon ein Bus angefahren. Ich frage den Busfahrer ob er nach St. Johann fährt. Nein... aber wir sollen bis nach Pöls mitfahren und von dort mit einem Anschlussbus weiter. In Pöls angekommen werfen wir einen Blick auf den Fahrplan - sehr verwirrend. Wir fragen in der hiesigen Post und in einer Bar. Keiner weiß so recht Bescheid. In den Ferien fahren anscheinend keine Busse... wir beschließen per Anhalter an den Zielort zu gelangen.

Wir benötigten 3 Mitfahrgelegenheiten für ~20km. Geht besser als gedacht! Etwas nördlich von St. Johann am Tauern starteten wir die Tour und folgen dem Pölsenbach Richtung Perwurzgupf. Endlich sind wir am marschieren! Nach den ersten bewältigten Höhenmetern stehen einige Kühe und ein Stier mitten am Fußpfad. Ausweichen können wir nicht und so gehen wir auf die Kühe zu. Sind ja nur Kühe! Als Kinder, erinnern wir uns, haben wir die Viecher gestreichelt. Thomas stoppt zwei Meter vor dem Stier. Weg da! Der Stier geht in so eine Art Angriffsstellung. Wir kriegen's mit der Angst zu tun und laufen rechts der Kühe durch ein Latschenfeld. Der Stier verfolgt uns einige Meter. Haben wir so auch noch nicht erlebt...

Über einen steilen, pfadlosen Hang gelangen wir auf einen schmalen Weg kurz unter dem Perwurzgupf. Es wird langsam dunkel und wir suchen nach einer geeigneten Stelle für unser Zelt. Nach einer Weile finden wir einen optimalen Platz hoch über dem Tal.

Pölsen

Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne und verwandelt das Zelt in eine Sauna. Wir packen und steigen hinauf auf den Perwurzgupf. Der Kreislauf kommt bei uns, nach der kurzen Nacht, nicht wirklich in Schwung und der steile Hang tut sein übriges. Oben angekommen genießen wir das Bergpanorama und begutachten schon einmal den nächsten Gipfel. Der Zinkenkogel(2200m) sieht recht unangenehm aus. Der Eindruck täuscht und nach einer Stunde ist der Gipfelsieg zu vermelden.

Perwurzgupf

Zinkenkogel

Großer Bösenstein


Wir beschließen über einen hübschen Grat rüber auf den Steinwandkogel und wieder zurück zu gehen. Der Grat ist recht felsig und macht das Unternehmen zunehmend anstrengender. Zurück am Zinkenkogel steigen wir Richtung Hochschwung ab.



Bildmitte: Hochschwung(2196m)
Am Großen Geierkogel, die Verlängerung einer Hochschwung Bergflanke, machen wir Rast und bemerken, dass es hier oben kaum Wasser gibt. Verdammt! Wir haben gemeinsam etwas weniger als einen Liter. Unten im Tal plätschert ein kleiner Bach. Ich schlage vor heute nichts zu essen und das Wasser zum Tee aufzukochen. Thomas möchte hinunter zum Bach. Ich gebe nach und Thomas macht sich auf den beschwerlichen Weg bergab währenddessen ich auf die Rucksäcke "aufpasse". Kein Wasser in den Alpen - wer hätte das gedacht!


Etwa 40 Minuten dauert die Wasserholaktion und wir blicken zurück auf den heute bewältigten Weg und die bevorstehende Kletterei auf den Hochschwung und entscheiden hier oben zu campieren. Wir suchen vergebens nach einer schönen, flachen Wiese für das Zelt. Wir liegen auf und zwischen mehreren Grasbüscheln, haben einen ordentlichen Sonnenbrand und werden daher kaum Schlaf finden.

Ein kühler Wassertropfen weckt mich - Kondenswasser vom Außenzelt. Mein Mund ist trocken und ich nehme einen kleinen Schluck Wasser. Eine beschwerliche Kletterei steht heute an und wir haben zusammen gerade einmal einen halben Liter Wasser. Ein weiteres Mal hinunter ins Tal zum Bach ist ausgeschlossen. Zu anstrengend...

Blick zurück auf den Zinkenkogel(rechts)

Auf allen Vieren klettern wir die sehr steile Bergflanke des Hochschwung hoch. Die 20kg schweren Rucksäcke drohen uns in den Abgrund zu werfen. Unlustige Angelegenheit! Gestern rätselten wir noch, wie man wohl auf die Bergflanke kommt. Sah vom Zinkenkogel unbegehbar aus.

Am Gipfel angekommen halten wir Ausschau nach einem nahegelegenen Schneefeld, denn unser Wasser war längst aufgebraucht. Wir schmelzen den Schnee mittels Gaskocher um so kurzerhand Trinkwasser zu erzeugen. Der Geschmack ist zwar nicht das Wahre aber besser als gar nichts! Wir entscheiden in den Bretsteingraben abzusteigen. Noch ein Tag ohne Aussicht auf Wasser wäre uns zu blöd gewesen.


Abstieg zum Tubaysee

Sprung in den eiskalten Tubaysee. Sehr erfrischend bei der Hitze. Wir befüllen die Flaschen und machen uns auf den Weg zur Tubayhütte. Ein Radler und eine Jause später weiter auf einer Forststraße an den Fuß des Kreuzkogels. Wir schlagen unser Zelt zwischen zwei Bächen auf einer Kuhweide auf. Wir lassen den langen Tag am Lagerfeuer ausklingen und krochen zu fortgeschrittener Stunde ins Zelt.

Blick in den Bretsteiner Graben
Gut erholt stampften wir über die Kuhweide Richtung Kreuzkogel. Pfad war keiner zu sehen und so stehen wir plötzlich vor einer Latschenwand. Gut! Da müssen wir wohl durch! Eine Stunde später kamen wir zerschunden wieder heraus. Nie wieder... eine Qual! Hinauf auf den Kreuzkogel und dem Grat folgend auf die Breiteckkoppe.

Rechts: Latschen über dem kleinen See...


Breiteckkoppe


Links: Kreuzberg, rechts: Breiteckkoppe
Runter auf einen Sattel und wieder steil hinauf zum Hintergullingspitz. Wieder hinunter und hinauf auf den Großen Rotbühel. Abstieg in den Plannerkessel und ins erstbeste Wirtshaus. Hauptsächlich um unsere Mobiltelefone aufzuladen, aber wenn man schon da ist, will man ja auch gleich ein Bier und ein warmes Essen genießen.


Thomas und der Grimming im Hintergrund
Wir gehen Richtung Donnersbach und schlagen in einem Waldstück unser Lager auf. Am nächsten Tag marschieren wir der Straße entlang nach Irdning um von dort per Anhalter nach Bad Ischl zu gelangen. Nach etwa 10 Minuten hält ein Geländewagen mit einem bärtigen, jungen Mann von der Bergrettung. Von dort geht's nach einer Nacht am wunderschönen Nussensee bei Bad Ischl weiter nach Salzburg und Wien.

Grimming