[DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

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  • Enja
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Je weiter die Etappen weg sind, desto mehr geht für die An- und Abreise an Zeit drauf. Vielleicht sollte ich doch bald mal auf eine längere Tour mit Mehrtagesetappen umstellen?
    Der Vorteil solcher Kurzetappen liegt darin, dass man keinen mehrtägigen Urlaub braucht. Aber natürlich ist das irgendwann ein Rechenexempel. Das hängt im Prinzip von den Bahnverbindungen ab. "Weiter" bedeutet dabei nicht unbedingt "länger". Aber wenn man allzuoft umsteigen und warten muss, wird es sinnlos.

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  • lina
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Vielleicht sollte ich doch bald ...
    Ja, nimm mal ein Zelt mit. Das ist soooo viel entspannter!

    Danke für Deinen Bericht bisher, macht Freude zu lesen :-)

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  • Wafer
    antwortet
    [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    5. Tage: Von Hirschhorn nach Worms
    Sonntag, 16. September 2012
    Strecke: 74 Km – Gesamtstrecke: 285 Km
    Fahrzeit: 4 h

    Langsam wird die Anfahrt von Reutlingen aus recht mühsam. Das Auto lasse ich heute in Stuttgart am Bahnhof stehen.

    Die Bahn bringt mich dann nach Heidelberg. Den Bahnhof kenne ich noch gut von meinem letzten Besuch auf dem E1. Die S-Bahn bringt mich dann weiter nach Hirschhorn. Das Reisen mit Fahrrad und IC ist allerdings ein Thema für sich. Ich habe mir am Automaten eine Fahrradkarte besorgt. Leider war das aber keine für den IC sondern eine Tageskarte für die Regionalbahn. Die Kontrolleurin hat mir dann Arglist unterstellt und wollte mich in Vaihingen aus dem Zug werfen. Und das obwohl der ganze Fahrradwagen leer war. Service-Wüste Deutschland!
    In Hirschhorn komme ich in Hessen an und mich zieht es erstmal wieder an das andere Ufer – nach Baden-Württemberg. Die Orte im Neckartal haben durchaus Charme.

    Auf tollen Radwegen geht es auf ruhigen Wegen abwärts. Heute ist mehr los als beim letzten Mal. Das Wetter verspricht allerdings auch besser zu werden. Vor Neckarsteinach geht es dann wieder nach Hessen hinüber.

    Am Weg durch Neckarsteinach verführt mich ein Biergarten zu einer frühen Pause.

    Frisch gestärkt geht es weiter. Ich lasse Neckargmünd links liegen und komme nach Ziegelhausen. Dahinter liegt die Benediktienerabtei Neuburg.

    Der Blick in Richtung Heidelberg läutet ein furioses Ende der Odenwald-Etappe ein.

    Heidelberg ist einfach eine grandiose Stadt! Kein Wunder, dass die Asiaten sie so lieben. Da sichert sich mancher einen ganz sicheren Platz für sein Rad.

    Ich bleibe auf der rechte Neckarseite und genieße den Blick auf die Altstadt.

    An und auf den Wiesen in und um Heidelberg ist der Teufel los! Überall wird gegrillt, gebadet und anderweitig der schöne Tag genossen. Scheint eine sehr beliebte Ecke zu sein!
    Und dann ist es vorbei mit dem Neckartal. Das Neckartal weitet sich auf und es wird plötzlich topfeben. Das Rheintal liegt vor mir. Nun ist auch wieder etwas mehr Platz für Radwege. Auf einem geschotterten Treidelpfad – es gibt auch eine geteerte Variante ein paar Meter weiter – fahre ich direkt am Wasser entlang. Die Augen müssen sich erst wieder an diese Weite gewöhnen. Vielleicht sollte man diese Etappe anders herum fahren: Dann hat man die Berge des Odenwaldes im Blick und sieht sie immer näher kommen.
    Bei Ladenburg gibt es eine Autofähre. An der Anlegestelle steht ein Eiswagen, der die Wartezeit angenehm verkürzt.

    Die Überfahrt wird von einer Entenfamilie begleitet.

    Weiter geht es nach Seckenheim. Alles Namen, die man schon mal auf Autobahnschildern gelesen oder bei Staumeldungen gehört hat. Nun bekommen die Namen ein Gesicht.

    Entlang einer Straßenbahnlinie geht es dann hinein nach Mannheim. Für mich keine weltbewegende Stadt. Auf einer der letzten Neckarbrücken vor dem Rhein hat man aber einen tollen Blick zurück auf den Odenwald.

    Irgendwie habe ich noch keine Lust auf Heimfahrt. Der Tag ist noch nicht zu Ende und meine Kraftreserven auch nicht. So radle ich entlang eines Industriebebiets auf die Friesenheimer Insel. Hier mündet der Neckar in den Rhein und der Neckartalradweg endet hier. Ich fahre auf den Rheintalradweg weiter. Linksrheinisch liegt das BASF-Werk – ein Anblick, den ich zwar auf Pixeln festgehalten habe aber den ich euch ersparen will. Am Ende der Friesenheimer Insel gibt es eine alte Fähre über den alten Rhein. Dort liegt auch eine tolle kleine Gaststätte, in der ich zu Abend esse.

    Zusammen mit einem Schwan warte ich auf die Fähre. Ein besonders betagtes Model – wie sein Kapitän auch. Ein alter 1-Zylinder-Motor zieht die Fähre an der Führungskette entlang.

    An Sandhofen – wieder so ein Ort aus den Staumeldungen – vorbei geht es zur Autobahn. Hier entscheide ich mich für die linksrheinische Variante und nehme den Radweg über die Autobahnbrücke. Auf einem Streifen zwischen den beiden Fahrbahnen kreuzt der Radweg den Rhein und zum X-ten mal heute eine Landesgrenze. Auf der anderen Rheinseite bin ich in Rheinland-Pfalz.
    Langsam wird es dämmrig. Auf den Wegen entlang der Rheindeiche fahre ich auf Worms zu. Wieder so eine Stadt mit einem Namen, den ich schon tausendmal gehört und mit der Württembergischen Nationalhymne auch schon tausendmal besungen habe, aber noch nie gesehen habe.
    Leider ist es bei der Stadtdurchfahrt schon dunkel. Aber auch bei Nacht hat die Stadt durchaus etwas Bemerkenswertes.
    Die Bahn bringt mich diesmal mit dem richtigen Ticket und ohne Zicken zurück nach Stuttgart und ich komme recht spät zuhause an.
    Je weiter die Etappen weg sind, desto mehr geht für die An- und Abreise an Zeit drauf. Vielleicht sollte ich doch bald mal auf eine längere Tour mit Mehrtagesetappen umstellen?

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  • Werner Hohn
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    ... Lorsch habe ich allerdings ausgelassen! Wolltest du dir den Anblick von Biblis ersparen?
    Nee, ich wollte mir Lorsch anschauen, was leider für die Katz war, denn die Torhalle war komplett eingerüstet.

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Aber sag: Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hätte mich über einen Besuch sehr gefreut
    Mit dem Gedanken hatte ich ernsthaft gespielt, als in der Reutlinger Fußgängerzone nach einer Kaffeepause mein Rad von oben bis unten mit einer feinen Staubschicht eingesaut war. Leider hatte ich das Rad direkt neben einer Baustelle abgestellt, und das noch 5 Meter neben einer Steinsäge.

    An dem Tag war ich in Sigmaringen gestartet und wollte noch weiter bis zum Campingplatz am Cannstadter Wasen. Weil ich eh schon spät dran war, musste der Besuch bei dir dran glauben. Das war der Tag, als es oben auf der Alb nochmal einen kleinen Wintereinbruch gab. Bei Regen, Hagel und Schneeregen mit Putzhandschuhen über die Alb war im Nachhinein der beste Tag der ganzen Tour.

    Grüße, Werner
    Zuletzt geändert von Werner Hohn; 11.12.2012, 21:58.

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  • Enja
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Wir sind im Oktober bei strahlendem Sonnenschein den Neckar entlang. Von Donaueschingen bis Stuttgart. Da schlug das Wetter um, so dass wir im Schneesturm zum Bahnhof radelten und den Rest der Strecke vertagten. Der Rhein zwischen Mannheim und Koblenz ist für uns so eine Art Heimatstrecke. Den sind wir schon diverse Male gefahren. Ich finde es interessant, dass du das auch so in der Art handhabst. Immer mal, wenn es sich ergibt, ein Stück weiter.

    Auf die Weise laufe ich gerade den Bonifatiusweg von Mainz nach Fulda. Durch die zeitlichen Abstände zwischen den Etappen, erlebt man die Landschaft sehr vielseitig. Sozusagen bei jedem Wetter. Und anscheinend auch noch zu wechselnden Jahreszeiten.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Hallo Werner.

    Ich bin in Altenburg, also 2 Km vor dir, eingestiegen und bin wie beschrieben und weiter über Heidelberg, Mannheim, Worms nach Bingen gefahren. Da stehe ich aktuell. Bis auf Lorsch ist das identisch - beachtlich! Die nächsten Tage sind noch nicht ganz fertig. Werden aber demnächst hier auftauchen. Lorsch habe ich allerdings ausgelassen! Wolltest du dir den Anblick von Biblis ersparen?
    Aber sag: Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hätte mich über einen Besuch sehr gefreut!
    Was ich dann als weiteres vorhabe verrät glaube ich der Titel. Wobei ich auch noch an anderen Touren dran bin. Aber davon mal an anderer Stelle. Aber wenn sich zwei so einig sind, dann muss an den Touren ja was dran sein!

    Gruß Wafer

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  • Werner Hohn
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Langsam wird mir das unheimlich, Wafer. Wir sind dauernd auf denselben Wegen unterwegs: E1, Via Gebennensis, Camino Frances, Camino a Fisterra, Via de la Plata und nun am Neckar. Im Frühjahr diesen Jahres bin ich ebenfalls mit dem Rad, den bis jetzt von dir beschriebenen Teil des Neckaradwegs gefahren. Wenn du jetzt noch über Heidelberg, Lorsch nach Mainz und Bingen gefahren bist, statt über Speyer, glaube ich an höhere Mächte. Jedoch bin ich "erst" an der Brücke Pliezhausen auf den Radweg gestoßen.

    Werner
    Zuletzt geändert von Lobo; 19.11.2020, 12:25. Grund: Spamlinks entfernt

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Hallo Matthias.

    Klar darfst du! Die Burg Ehrenberg kenne ich ganz gut. Da hab ich mich wohl vertippt. Und mit der Burg Hornberg hast du auch recht. Man sollte sowas eben immer schreiben, wenn man es noch frisch vor Augen hat und nicht erst ein halbes Jahr später. Wenn man genau hinschaut wäre das auch zu weit weg für die linke Neckarseite.
    Vielen Dank auch für die Hinweise auf die Deutsche Geschichte. Das war mir nicht so präsent.

    Gruß Wafer

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  • _Matthias_
    antwortet
    AW: [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Nach heinsheim kommt die Ehrenburg in Sicht.
    Burg Ehrenberg

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Kurz darauf grüßt ein Schloss herüber. Es häufen sich langsam die historischen Bauten. Die Fürsten wussten schon, wo die schönsten Ecken im Ländle sind!
    Darf ich mal auf Göga machen? Das ist kein Schloss, das ist Burg Hornberg.
    Auf der hat der Götz von Berlichingen bis zu seinem Tod 45 Jahre lang gewohnt, falls denn noch jemand vom Deutschunterricht kennt.
    Zuletzt geändert von Lobo; 19.11.2020, 12:25. Grund: Spamlinks entfernt

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  • Wafer
    antwortet
    [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    4. Tage: Von Heilbronn nach Hirschhorn
    Sonntag, 26. August 2012
    Strecke: 72 Km – Gesamtstrecke: 211 Km
    Fahrzeit: 4 h

    Lange ist es her, dass ich hier unterwegs war. Aber der Neckartalradweg ist immer noch so schön wie bei den letzten Touren. Heute will ich bis in den Odenwald vorstoßen. Mein Auto steht in Heilbronn am Bahnhof. Direkt von dort geht es bereits durch die Stadt auf sehr guten Radwegen an den Neckar hinunter.

    Der Neckar ist hier schon viel breiter als bei uns in Reutlingen.
    Hinter der Nackarbrücke treffe ich wieder auf den Neckartalradweg. Er führt über einen geteerten Weg immer direkt am Wasser entlang. Es geht zwar noch durch einige Vororte Heilbronns aber so direkt am Wasser merkt man das gar nicht. Kurz vor der A6 geht es am nächsten Kraftwerk vorbei: Das Kohlekraftwerk von Heilbronn.

    Mit Neckarsulm liegt dann der urbane Bereich dann auch schnell wieder hinter mir. So groß ist Heilbronn dann auch wieder nicht. Auf Treidelpfaden geht es zwischen Neckar und Kanal dahin.

    Auf der rechten Uferseite liegt Bad Friedrichshall mit seinem Steinsatzbergwerk. Hier war ich schon mal mit den Kindern. Da kann man in das Bergwerk einfahren.
    Über Felder geht es dann auf Bad Wimpfen zu.

    Direkt am Wasser geht es am Fuße der Altstadt vorbei. Nach heinsheim kommt die Ehrenburg in Sicht.

    Eine kleine Nebenstraße führt mich nach Haßmersheim. Hier ist gerade Kirmes.

    Kurz darauf grüßt ein Schloss herüber. Es häufen sich langsam die historischen Bauten. Die Fürsten wussten schon, wo die schönsten Ecken im Ländle sind!

    Bei Mosbach beginnt der Odenwald: Das Tal wird langsam enger. Hinter Mosbach kommt Obrigheim mit seinem stillgelegten Kernkraftwerk. An so einem großen Fluss häufen sich die Kraftwerke deutlich! Bei diesem sieht man überhaupt nichts von einem Rückbau. Radioaktives Material soll hier aber nicht mehr lagern.
    Der Neckar windet sich durch den Odenwald und der Radweg folgt seinen Windungen. Bei Guttenbach wechselt der Weg die Neckarseite.

    Auf der anderen Seite liegt Neckargerach und verleitet mich zu einer Pause in einer Gartenwirtschaft. Ein paar Meter geht es an der Straße entlang nach Zwingenberg mit dem gleichnamigen Schloss.

    Wieder wechsle ich die Neckarseite. Die Berge rund herum werden immer höher – oder das Tal immer tiefer! Die Landschaft ist herrlich hier. Trotz des engen Tals gibt es hier etliche Ortschaften mit tollen Bauten. Hinter Eberbach wird der Neckar dann zur Grenze zwischen Hessen und Baden-Württemberg.
    Leider lässt mich so langsam das sonnige Wetter, bei dem ich gestartet bin, im Stich. Bei leichtem Nieselregen geht es auf Hirschhorn zu. Der Ortsteil Ersheim liegt zwar noch auf der linken Neckarseite aber er gehört trotzdem schon zu Hessen. Direkt in der Kehre des Neckars liegt eine tolle kleine Kapelle.

    Dann fahre ich vom Neckartalweg weg hinüber nach Hirschhorn. Durch die Altstadt gelange ich an den Bahnhof. Die Bahn bringt mich immer entlang des Neckars über Mosbach zurück nach Heilbronn.
    Zuletzt geändert von Lobo; 19.11.2020, 12:26. Grund: Spamlinks entfernt

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  • [DE][NL] Entlang von Neckar und Rhein von Reutlingen an die Nordsee

    Reiseart: Radtour
    Region: Mitteleuropa
    Reisezeit: Fortlaufend

    Prolog
    Diese Radtour hat sich über die Zeit eigentlich erst zu dem entwickelt, zu dem sie jetzt geworden ist: Eine Radtour entlang dem Neckarradweg und dem Rheinradweg. Zu Beginn war ich viel mit den Kindern unterwegs. Da bietet sich der Neckarradweg an. Und dann bin ich dann auch mal alleine gefahren und bin einfach den Neckar weiter runter. Irgendwann in der Zeit habe ich dann auch gelernt, dass es sich lohnt einen Fotoaparat mit zu nehmen.
    So sind die ersten Abschnitte aktuell eher ohne Bilder. Da werde ich aber bei passender Gelegenheit welche machen, wenn ich da mal wieder unterwegs bin und nachliefern. Ab dem vierten Tag - also ab Heilbronn - gibt es dann welche.
    Als Karte dient mir die Radwanderkarte Neckartal-Radweg von Publicpress (ISBN 978-3-89920-279-3). Die ist in wetter- und reißfest und überlegt auch mal eine kleine Panne. Ich habe sie damals beim Fahrradkauf als Beigabe bekommen. Dann lag sie lange irgendwo rum bis ich sie jetzt wiederentdeckt habe und mit den Kindern den Weg dann Stück für Stück gefahren bin.

    1. Tage: Von Reutlingen nach Nürtingen
    Samstag, 2. Juli 2011
    Strecke: 29 Km
    Fahrzeit: 4 h 15

    Meine Große ist mal wieder auf Wettkampf. Meine Frau begleitet sie. Und die beiden anderen Kinder wollen Radfahren. Ich auch! Na also, passt doch! Nicht weit von uns mäandert der Neckar durch die Landschaft. Dass wir hier am Fuße der Schwäbischen Alb ein echtes „Outdoorado“ haben ist mir schon lange bewusst. Dass der Neckartalradweg aber an schönen Tagen so überfüllt ist, war mir nicht so klar.
    Wir starten von Zuhause und treffen bei Altenburg auf den Neckar.

    Meine Jüngste ist noch nicht so sicher auf dem Rad. Was einige Radfahrer davon halten wird mir durch Körpersprache und die Finessen der schwäbischen Mundart mehrfach deutlich mitgeteilt. Aber wo sollen Kinder denn das Radfahren lernen wenn nicht auf eigens dafür eingerichteten Radwegen? Einige jagen auf ihren Rennmaschinen Höchstleistungen hinterher, andere sind mit Satteltaschen und Zelten an ihren Rädern unterwegs. Aber auch Fußgänger und Jogger nutzen den Weg mit wenig Steigungen und Gefällen.
    Wir radeln den Neckar hinunter, an Oferdingen vorbei nach Mittelstadt. Der Weg ist hier super ausgebaut: immer ein durch Wiesen und Felder hindurch führt das geteerte Sträßchen, das meist nur für die Nichtmotorisierten gedacht ist.
    In Mittelstadt machen wir an dem kleinen Biergarten an der alten Mühle halt. Den kennen wir schon gut! Die Kids lieben den Spielplatz und kommt dem Bedarf an vielen Pausen der Kinder entgegen. Der weitere Weg zieht sich immer zwischen Straße und Neckar entlang nach Neckartenzlingen.

    An einem Spielplatz machen wir Mittagspause und genießen den Sonnenschein. An einem Badesee radeln wir dann weiter über Neckartailfingen nach Nürtingen.
    In der Stadt ist es mit dem Weg dann etwas mühsamer. Wir schlagen uns durch bis zum Bahnhof und fahren mit dem Zug zurück nach Reutlingen. Das ist einer der Vorteile des Neckartalradweges: Fast überall führt eine Bahnlinie entlang der Wasserstraße und ermöglicht so immer ein recht problemloses Heimkommen.
    Vom Reutlingen Bahnhof fahren wir dann noch ein paar Kilometer bis wir zuhause sind.

    2. Tage: Von Nürtingen nach Benningen am Neckar
    Samstag, 17. September 2011
    Strecke: 63 Km – Gesamtstrecke: 92 Km
    Fahrzeit: 4 h

    Die Umstände und das schöne Wetter haben mich heute wieder an den Neckartalradweg erinnert. Gestartet wird da, wo ich das letzte mal aufgehört habe: Am Bahnhof. Da kann ich mein Auto parken und die Rückreise mit der Bahn verspricht problemlos zu werden.
    Ich radle ein Stück die Straße nach Oberbohingen entlang und wechsle dann auf die andere Neckarseite zum Neckartalradweg. Er führt mich durch Unterensingen und zwischen Köngen und Wendlingen hindurch. Vor Wernau mache ich halt an einem Kiosk an den dortigen Baggerseen. In der Sonne genieße ich ein Radler.
    Dann komme ich in den urbaneren Bereich. Plochingen macht den Anfang. In der Karte ist zwar eingezeichnet, dass es hier direkt an einer Straße entlang gehen soll aber es gibt bis auf wenige Ausnahmen Fahrradwege. Am Kohlekraftwerk von Altbach geht es vorbei und direkt an den Neckar zurück. Direkt am Wasser führt der Weg durch Esslingen. Hier habe ich studiert. Eine tolle Stadt!
    Der Weg durch Mettingen nach Untertürkheim ist dann etwas zu straßenlastig und teilweise recht weit vom Neckar weg. Hinter Untertürkheim wird das dann aber wieder besser. Der Radweg führt immer auf eigener Trasse durch Bad Cannstatt. Ein Biergarten lädt zum Pausieren ein. Ein alter Frachtkahn ist hier vertäut. Er wurde zu einem Theater umgebaut. Sieht interessant aus!
    Der Weg durch Münster zum Max-Eyth-See führt immer auf geteerten wegen am Wasser entlang. Mit Aldingen und Neckargröningen wird es dann wieder etwas ländlicher. An Weinbergen geht es weiter immer den Windungen des Neckars folgend nach Ludwigsburg.
    Langsam merke ich den Sattel schon recht deutlich. So verlasse ich den Neckar bei Marbach und fahre hinauf zum Bahnhof von Benningen. Die S-Bahn und die DB bringen mich dann wieder zurück nach Nürtingen.

    3. Tage: Von Benningen am Neckar nach Heilbronn
    Montag, 16. Januar 2012
    Strecke: 47 Km – Gesamtstrecke: 139 Km
    Fahrzeit: 3 h

    Ich habe den Neckartalradweg nicht vergessen. Ich war auch aufwärts unterwegs. Aber davon vielleicht ein andermal.
    An einem sonnigen Januartag stelle ich mein Auto in Ludwigsburg am Bahnhof ab und fahre mit der S-Bahn wieder nach Benningen hinaus. Es ist zwar recht kühl aber sehr sonnig. Es gibt nicht viele, die sich so etwas an einem Montag antun. So bin ich bis auf einige unentwegte Hundeausführer allein unterwegs. An Freiberg vorbei führt der Weg am alten Neckar entlang nach Pleidelsheim. Hier entscheide ich mich für die rechte Seite des Neckars und fahre die Schleifen des Neckars bei Mundelsheim aus. Die Felsengärten sehen echt toll aus. Früher war ich hier häufiger mal zum Klettern. Da hat man auch eine tolle Sicht auf das Neckartal. Über Hessigheim geht es nach Besigheim hinein.
    Hier folgen ein paar Km an der Straße entlang bis es hinter Walheim dann wieder durch Weinberge führt. Das Radeln im Winter hat den Vorteil, dass man den Weg für sich hat. Aber dafür haben auch die Biergärten geschlossen!
    Nach Kirchheim sehe ich das nächste Kraftwerk am Neckar liegen: Das Atomkraftwek von Neckarwestheim. Block 1 soll ja schon abgeschaltet sein aber Block 2 ist noch produktiv. Man sieht zwar nicht viel von dem Kraftwerk aber ich habe da immer ein komisches Gefühl.
    In Laufen kehre ich dann zum verspäteten Mittagesse ein. Die haben eine tolle Altstadt. Nach einem Zwiebelrostbraten und einem Radler geht es weiter nach Nordheim. Die dichter werdende Bebauung kündigt die Nähe von Heilbronn an. Langsam wird es schon leicht dämmrig und es wird richtig kalt. Es ist halt doch Januar und die Tage sind kurz und kalt. Dafür aber klar und einsam. In Heilbronn steige ich in die Bahn und fahre immer entlang der geradelten Strecke zurück nach Ludwigsburg.
    Zuletzt geändert von Lobo; 19.11.2020, 07:46. Grund: Spamlinks entfernt
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