15. Tag: Bad Marienberg - Würgendorf
Freitag, 5. September 2014
Strecke: 35 Km – Etappe: 69 Km – Gesamtstrecke: 465 Km
Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 625 m
Gehzeit: 9 h
Was mir heute aufgefallen ist: Die Leute sagen hier alle „Guten Tag“. So ändert sich neben der Landschaft auch der Dialekt und die Leute.
Laut Wetterbericht soll es heute sonnig werden. Die Realität sieht aber leider anders aus: Hochnebel oder tiefliegende Wolken. So genau kann ich das nicht unterscheiden. Von zuhause höre ich, dass die Sonne scheint! Warum bin ich denn dann in den Norden gefahren?
Nach gutem Frühstück komme ich halb Neun los. Und gleich verfranse ich mich. Na, bin wohl noch nicht ganz wach!
Am Ortsausgang komme ich an einem Skilift vorbei. Da wird auch am Lift gearbeitet. Er wird also noch genutzt. Für Norddeutsche Verhältnisse bin ich hier im Gebirge.

Am Ortsausgang von Bad Marienberg
Der E1, dem ich heute wieder folge, führt mich in ein kleines Tal mit Bach und kleinen recht wilden Seen.

Viel Wasser zwischen Bad Marienberg und Nisterau
Schöne Waldwege führen stetig aufwärts auf Nisterau zu.

Auf dem Weg nach Nisterau
Den Weg von Nisterau nach Hof kürze ich etwas ab – wofür einen Bogen laufen damit man an der Bundesstraße laufen darf? Die Sicht in die Ferne ist miserabel. Aber auch in der Nähe gibt es viel zu sehen.

Lebendiges auf dem E1
Erstaunlich: Innerhalb einer halben Stunde komme ich zu Fuß von Hof nach Salzburg! Das ist eben nur im Westerwald möglich!

In 30 Minuten zu Fuß von Hof nach Salzburg
Die Sicht auf dem Salzburger Kopf ist gleich Null. Auf viel Teerwegen geht es auf die Fuchskaute zu – der Höchste Punkt des Westerwaldes. Ich mache noch einen Schlenker über Willingen weil ich mir die Schanze ansehen will. Aber auch hier haben die nur einen großen Namen geklaut. Die Schanze steht in dem Willingen hinter Winterberg im Hochsauerland. Da komme ich hoffentlich auch noch hin.

Auf dem Weg zur Fuchskaute
Kurz vor der Fuchskaute wird es dann wieder angenehmer. Schöne Wege aber immer noch ohne Sicht. In der Fuchskaute kehre ich dann zum Mittagessen auf einen Salat ein. Ein sehr großes Lokal!

An der Fuchskaute
Ich bin mir immer noch nicht sicher wie ich weiter gehen werde. Siegen möchte ich eigentlich weglassen. Die Großstädte mit viel Teer sind nicht so mein Ding. Da meine Karten aber nicht alles abdecken habe ich mir heute Morgen eine Übersichtskarte aus einem Prospekt mitgenommen. Da ist ein passender Weg drin. Beim Vergleich mit der Karte, die hier hängt fällt mir dann auf, dass der „passende Weg“ die Landesgrenzen sind. Na prima! Aber so werde ich auf das Dreiländer-Eck aufmerksam. Das will ich mir noch ansehen. Ist nur ein Umweg von ca. 1 Km. Und der Weg ist als Rothaarsteig ausgeschildert. Den Namen habe ich schon öfter mal im Forum gelesen – meist im Zusammenhang mit positiven Worten! Also gehe ich den Weg ein Stück.
Und das war eine richtige Entscheidung: Auf tollen Wegen geht es durch Feld und Wald zum Dreiländer-Eck.

Tolle Wege auf dem Rothaarsteig
Das Dreiländer-Eck selber ist dann wenig spektakulär: Eine Stelle an einem Bach an dem die Länder Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz angrenzen. Der Weg ist allerdings sehr gut und abwechslungsreich.

Am Dreiländer-Eck
Vor Liebenscheid komme ich dann nochmal kurz auf den E1 – eine Straße entlang, versteht sich! So biege ich in Liebenscheid dann dem Rothaarsteig folgend nach Lützln ab und steige hinauf zum Flughafen Siegerland. Langsam heben sich die Wolken. Man kann schon mehrere Hügelketten am Horizont erkennen.

Am Siegerlandflughafen
Ein paar Meter weiter ist der Aussichtspunkt „Auf dem Kreuz“ – Aufgeschüttet neben einer Kaolin- und einer Tongrube.

Auf dem Kreuz
Dann gehe ich hinunter nach Lützeln. Hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit, die offen hat. Also ziehe ich noch ein Dorf weiter nach Würgendorf. Der Weg dorthin ist abwechslungsreich und die Sonne kommt sogar noch heraus.

Auf dem Weg nach Würgendorf
In den Wäldern durch die ich heute gekommen bin steht eine Unmenge an Pilzen. Hier muss man nicht Pilze suchen sondern einfach nur einsammeln

Pilze
Hier kurz vor Würgendorf gibt es auch jede Menge davon. Wenn ich abends kochen könnte, würde ich welche mitnehmen. So überlasse ich sie dem nächsten Pilzesammler.

Pilze kurz vor Würgendorf
Das Hotel Windeck direkt am Ortsrand wo der Rothaarsteig vorbeiführt hat heute leider zu. So steige ich im Hotel Wasserscheide ab. Hier ist seit ein paar Monaten eine Rumänin drauf. Wir unterhalten uns eine Weile über Rumänien und dann gibt es Rumänische Kost, die nicht in der Karte steht. Wirklich lecker!
Einen Kommentar schreiben: