[DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

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  • Werner Hohn
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    In einigen Tagen bist du 5 Jahre auf dem E1 unterwegs. Da könnte man glatt neidisch werden ob deines Durchhaltewillens. Ist eine längere Etappe in Sicht? So im Stil längst vergangener Caminos? Mittlerweile sind An- und Rückreisen ja fast eigene Berichte wert.

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  • MaxD
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hmm....der Eggeweg! Ein herrlicher Abschnitt. Nachdem ich da letztes Mal im Schnee durchgestapft bin, machen mich Deine sonnigen Bilder etwas neidisch.

    Jetzt bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt!
    Zuletzt geändert von MaxD; 25.05.2016, 18:57.

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Da bist Du wieder in einer schönen Ecke unterwegs gewesen und wohl meistens mit schönem Wetter ! Willebadessen habe ich zweimal als Startpunkt benutzt, weil man von da so schnell ins Grüne kommt. Silbermühle für Kaffee und Kuchen ist auch nett, v.a. bei Sonne mit Platz am Wasser. Oft aber auch sehr gut besucht - war das letzte Mal auch an Pfingsten gewesen. Meine Tour damals hatte ich eigentlich nur für zwei Tage geplant, aber weil´s dort so schön im sonnigen Wald war hatte ich um einen Tag verlängert ( etwas Ärger bekommend).
    Zuletzt geändert von Prachttaucher; 25.05.2016, 12:03.

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  • E1HikingTours
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Den Eggeweg habe ich mir fest für nächstes Jahr vorgenommen, nachdem ich ihn die letzten zwei Jahre zugunsten anderer Strecken immer wieder aufgeschoben habe. Die Fotos sorgen schon mal für Vorfreude.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    23. Tag: Willebadessen - Horn
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Mittwoch, 4. Mai 2016
    Strecke: 36 Km – Etappe: 73 Km - Gesamtstrecke: 703 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 550 m
    Gehzeit: 8 h 30

    Die Sonne scheint zum Fenster rein und scheucht mich gegen 7 Uhr aus dem Bett. Nach einem kontinentalen Frühstück mit Sonne auf dem Tisch zieht es mich schnell nach draußen. Ich gehe hinauf zum Bahnhof und ziehe dann leicht ansteigend bis zum Fluchtstollen des Bahntunnels auf Teer und dann auf geschotterten Waldwegen zum Paderborner Berg hinauf. Hier stoße ich wieder auf den E1.


    Auf Waldwegen unterschiedlicher Art führt der E1 durch das Eggegebirge

    Immer an der Kante geht der Weg auf Sandstein, Sand und Matsch entlang. Die Feuchtigkeit der letzten Zeit hat dem Weg ziemlich zugesetzt. Meist kann man aber um den größten Matsch drum herum laufen.


    Teilweise sind die Wanderwege „landunter“

    Aber einen Vorteil hat der Weg: Wo er trocken ist, da ist er herrlich weich und federt. Wenn hier nicht so viele Radfahrer unterwegs wären sähe der Weg evtl. noch besser aus. Die Radler sind aber auch nicht so flexibel beim Ausweichen. Die Reifenspuren führen meist mitten durch den Matsch.


    Natur am Wegesrand des E1

    Leider hat man nur selten Blick ins Tal – die Bäume unterhalb der Kante sind zu hoch oder es geht nicht steil genug runter. Als ich mich der alten Bahnlinie nähere, die in meiner Karte noch eingetragen ist sehe ich, dass die sicher schon viele Jahre abgebaut ist. Wo der Weg laut Karte direkt an einer Straße entlang führen soll ist dieser mit extra Abstand im Wald geführt. Nach dem Pass führt mich der E1 etwas im Tal entlang um beim Klusenberg wieder auf den Kamm zurück zu kehren.


    Traumwege auf dem E1 – Auf dem Eggegebirgskamm

    An der „Schönen Aussicht“ mache ich mit schöner Aussicht Pause – immer noch alleine.


    Die Hütte an der „Schönen Aussicht“


    Schöne Aussicht an der Schönen Aussicht

    Ich habe bisher nur einen Radler getroffen der am Samstag in Celle gestartet ist und bis Siegen will. Der wird über die umgepflügten und matschigen Wege ganz schön fluchen!


    Der E1 auf dem Westfalen-Wander-Weg

    Den Betonweg vor zur Iburg spare ich mir. Ich ziehe lieber auf dem Westfalen-Wanderweg weiter. Erst später sehe ich, dass es dort ein Restaurant geben soll. Schade, davon gibt es so wenige hier am Weg und wenn dann mal eines in erreichbarer Weiter ist, liest man erst 5 Km später was davon.


    Überall steht das Heidelbeerkraut

    Hier verlässt mich auch der Jakobsweg, den ich mal wieder kreuze.


    Auf dem E1 von Hütte zu Hütte

    Auf tollen Wegen geht es weiter von Hütte zu Hütte. Nur sind die Hütten eben immer nur Unterstandshütten. Teilweise mit toller Sicht geht es immer am Grad entlang.


    Tolle Weitblicke auf dem Weg in den Teutoburger Wald

    Irgendwo in dieser Gegend wollte ich eigentlich übernachten. Ich telefoniere mit der Silbermühle, die sehr schön sein soll, nach einem Bett. Aber nur Anrufbeantworter. Na, es ist eben Nebensaison. Da lasse ich es mal darauf ankommen. Sicherheitshalber hinterlasse ich eine Rückrufbitte.


    Ausblick kurz vor dem Feldromer Berg


    Am Aufstieg zum höchsten Punkt des Eggegebirges

    Über den Feldromer Berg (446 m) geht es zum höchsten Punkt des Eggengebirges, den Preußischen Velmerstot (464 m).


    Der Eggeturm auf dem Preußischen Velmerstot

    Dort steht auch der Eggeturm mit seinen 48 Stufen, den ich dann natürlich auch noch erklimme.


    Blick nach Nord-West nach Horn

    Am Horizont ist das Hermannsdenkmal erkennbar. Da will ich morgen hin!
    Hier treffe ich 3 Wanderer auf einmal! Man, das wimmelt hier ja geradezu!


    Grandioser Eggeturm

    So langsam reicht es mir dann aber auch für heute. Ich steige noch auf den Lippischen Velmerstot (441 m) und steige dann nach Norden ab.


    Der Lippische Velmerstot

    Oben stand ein riesiges Schild auf dem ein direkter Weg zur Silbermühle eingezeichnet war.


    Tolle Wege am Lippischen Velmerstot

    Und den nehme ich auch – aber nur gibt es den nicht. Also steige ich querwaldein hinab bis zu dem Waldweg, der zur Silbermühle führt. Ziemlich fertig komme ich dort an. Sieht aber mal richtig gut aus hier!


    Die Silbermühle im Silbertal bei Leopoldstal

    Nur leider scheint sie voll zu sein. So telefoniere ich rum und werde nur 2 Kilometer weiter im Waldschlösschen von Horn fündig. So breche ich nach einer ausgiebigen Pause nochmal auf und komme dort gegen 18 Uhr an. Beim sehr guten Abendessen kommt dann doch noch ein Rückruf von der Silbermühle sie hätten jetzt doch noch einen Platz für mich. Pech für die! Jetzt kehre ich nicht nochmal um! Essen und Zimmer sind hier gut und nur halb so teuer.
    Was mir heute aufgefallen ist: Ich habe heute Unmengen an Wanderzeichen gesehen. Auch gestern schon. Es gibt hier sehr viele Wanderwege, auf denen der E1 stellenweise entlangführt. Hier mal eine Auswahl von heute:


    Lauter Wanderwege auf denen ich heute unterwegs war

    Aber leider scheinen nicht so viele Wanderer unterwegs zu sein, dass es sich lohnt direkt an den Wegen Hütten, Gasthöfe oder andere Infrastruktur zu betreiben. Sehr schade! Denn der Eggeweg ist wirklich toll!
    Müde falle ich nach einem langen Wandertag ins Bett. Hoffentlich wird es morgen auch wieder so schön! Gute Nacht!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    22. Tag: Essentho - Willebadessen
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Dienstag, 3. Mai 2016
    Strecke: 33 Km – Etappe: 37 Km - Gesamtstrecke: 667 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 600 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Um 4 Uhr 39 gibt die Sirene links von meinem Fenster Feueralarm und reißt mich aus dem Schlaf. Aus dem Fenster ist nichts zu erkennen. Also lege ich mich wieder hin. Als ich gerade wieder am wegdämmern bin rauscht mit viel Getöse und Tatü-Tata die Feuerwehr an meinem Fenster vorbei. Wer soll denn da noch schlafen können? Irgendwann klappt es dann aber doch wieder. Nur damit mich um Punkt 6 Uhr die nach der Nacht wiederbelebte Kirchturmuhr auf der anderen Seite des Fensters schlagen kann. Vielleicht sollte ich doch Miefschläfer werden? Etwas gerädert und müde sitze ich gegen 8 Uhr am Frühstückstisch. Die Frage, ob ich gut geschlafen habe, lege ich unter Sarkasmus ab. Aber die Wirtsleute haben wirklich nichts mitbekommen.
    Und wo sind der strahlende Sonnenschein und der blaue Himmel von gestern hin? Es ist ziemlich bewölkt! Gegen 8 Uhr 30 starte ich. Noch ist es trocken. Aber das bleibt es leider nicht sehr lange.


    Dahinten in Hessen regnet es schon

    Auf dem Weg nach Oesdorf blüht es. Der Frühling ist da!


    Frühling auf dem Weg nach Oesdorf

    Und dann erwischt mich einer der angekündigten Schauer. Aber gründlich – von 9 bis 13 Uhr! Das bin ich auf dem E1 aber gewohnt: Einen Tag werde ich fast immer mal nass. Damit habe ich es wenigstens für dieses Mal hinter mir – so hoffe ich!
    Also mit Fernsicht ist nicht viel los. Aber es gibt ja auch in der Nähe genug zu sehen.


    Tiere stört das Wetter weit weniger als uns

    In Oesdorf steht der Verkehr abwärts. Da muss irgendwas mit der Autobahn passiert sein. Als ich die dann kurz drauf kreuze fährt kein Auto in Richtung Süden. Am Ortseingang von Blankenrode betrete ich eine Gaststätte um mich zu trocknen und ein zweites Frühstück zu mir zu nehmen. Die ausgesuchte „Höflichkeit“ der Bedienung veranlsst mich aber den Tatort nach dem zweiten Satz sofort wieder zu verlassen. Schade!
    Laut Karte Zwar das für lange Zeit die letzte Möglichkeit direkt am Weg. Und der sollte hier nicht „Eggeweg“ heißen sondern eher „Pflugweg“: Der Boden ist recht aufgeweicht und durch Fahrrad-, Moped- und Auto-/Trecker-Reifen teilweise tief umgepflügt. Die Feuchtigkeit muss hier die letzten Tage bzw. Wochen recht hoch gewesen sein!


    Hier ist alles irgendwie recht wasserlastig

    Dann kommt die Stadtwüstung Blankenrode. Nur: Was ist eine Stadtwüstung? Eine verwüstete Stadt? Oder gar die wüsten Überreste einer Stadt – sprich: eine Müllkippe? Wohl kaum! Da würden sie den Weg im weiten Bogen drum rum führen. Hier ist der Weg in der alten Festung echt toll! So sollte er überall sein!


    Schöne Wege an der Stadtwüstung Blankenrode

    Viel zu schnell geht es wieder auf breite Waldwege. Bei „Roters Eiche“ kreuze ich eine Straße und bald wieder auf schönen Wegen unterwegs. Es geht hinauf zur Nadel (413 m). Erst durch Buchenwald und dann mehr durch Nadelwald.


    Aufstieg zur Nadel am Klippen- und Felsenmeer

    Leider gewährt das frische Grün keinerlei Weitblicke. Überhaupt – a propos Grün: Habe ich schon mal erwähnt, dass ich die verschiedenen Grüntöne im Frühjahr absolut grandios finde?
    Immer am Rand des Klippen- und Felsenmeeres führt der Weg weiter. Der Weg hat etwas vom Stil des Albnordrandweges: Tolle kleine Steige an der Kante entlang. Nur geht es diesmal rechts runter statt links. Aber auch das lässt sich durch die Laufrichtung auf dem E1 justieren.
    Am Grunewald stehen LKW auf dem Parkplatz des Gasthauses. Das ist normalerweise ein gutes Zeichen für gutes Essen. Nur gibt es hier kein warmes Essen. Nur heiße Dinger zum Vernaschen: Ein Erotik-Club hat sich hier niedergelassen. Nicht wirklich das was ich jetzt brauche! Also wandere ich weiter und mache bei der Borlinghauser Hütte Pause. Das hört sich hier immer recht hochtrabend an. Das sind hier in der Gegend dann aber immer Unterstandshütten. Hier lege ich dann die Regeklamotten wieder ab und mache Vesper. So langsam reicht es mir für den ersten langen Wandertag. Ich beschließe heute in Willebadessen zu übernachten.
    Ab und an kommt jetzt sogar die Sonne wieder raus.


    Insektenhotel am Weg - aber mit wenigen Gästen

    Ein Grund mehr den Schlenker zu „Bierbaums Nagel“ noch zu machen. Allein schon der Name! Der „Nagel“ entpuppt sich dann als Turm, den man über 49 steile Stufen ersteigen kann.


    Bierbaums Nagel

    So langsam macht sich auch die Sicht wieder. Willebadessen, mein heutiges Ziel, ist im Tal schon zu sehen.


    Blick von Bierbaums Nagel nach Osten

    Da muss ich aber noch ein paar Höhenmeter absteigen. Weiter führt der Weg immer an der Kante entlang zu den Teufelsklippen.


    Auf dem Eggeweg zu den Teufelsklippen

    Genuss pur! Warum bin ich hier bloß mal wieder weit und breit alleine unterwegs?


    Traumwege im Eggegebirge

    Dann führt der Weg noch durch die Karlschanze, eine alte Wallburg. Hier ist die Wegfindung etwas schwierig. Trotzdem finde ich den Weg ins Tal und komme nach Willebadessen. Dort steuere ich ein Hotel oberhalb des Ortes an. Meine Muskeln fühlen sich so an, als könnten Sie eine Sauna vertragen. Der erst lange Wandertag ist immer recht anstrengend. Also lasse ich die Hüllen fallen und genieße 2 Saunagänge mit Ausblick über das Tal.


    Sauna mit Weitblick

    Zum Abendessen habe ich die Wahl zwischen einem Büffet und á la Carte. An der Speisefolge ist klar erkennbar, dass ich Süddeutschland verlassen habe: Matjessalat gäbe es da nie!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    7. Etappe - Von Marsberg nach Handeloh

    Die letzten Jahre war das Wetter im Mai häufig recht stabil. Also warte ich auf eine stabile Wetterlage im Norden um weiter auf dem E1 unterwegs zu sein. Wie es aussieht tritt das gleich Anfang des Monats ein. Eigentlich wollte ich ja schon am Freitag oder Samstag starten. Aber leider ließ sich das nicht einrichten, so dass ich erst am Montag loskomme.
    Ich packe ein paar Wanderkarten, meinen Rucksack und noch ein paar Kleinigkeiten zusammen und mache mich auf den Weg zurück nach Marsberg, meinem letzten Endpunkt meiner Wanderung.

    21. Tag: Marsberg – Essentho
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Montag, 2. Mai 2016
    Strecke: 4 Km – Etappe: 4 Km - Gesamtstrecke: 634 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 175 m, ↓ 0 m
    Gehzeit: 1 h

    20 Uhr liefert mich die Bahn in Marsberg ab. Alleine die Fahrt durch das wunderschöne Diemeltal von Kassel nach Marsberg lohnt schon die Anreise!


    Die Anreise mit der Bahn durch das schöne Diemeltal

    Wenn es nicht regnet hat der Ort gleich viel mehr! Obwohl es schon recht spät ist starte ich noch. Etwas bewegen will ich mich heute schon noch. Erst geht es vom Bahnhof zur Diemel. Hier beginnt der Eggeweg, dem ich und der E1 nun folgen wollen.


    Am Beginn des Eggeweges in Marsberg an der Diemel

    Erst geht es beschaulich an der Diemel entlang. Beim Blick zurück kann ich das Kloster Obermarsberg oben auf dem Hügel liegen sehen, das mir letztes Jahr im Regen kaum aufgefallen ist.


    Das Kloster Obermarsberg hoch über dem Ort

    Dann führt mich der Weg im Wald nach Essentho hinauf. Der einzige Gasthof hatte mir geschrieben, ich könnte jederzeit kommen. Als ich eine Stunde später dort vor der Tür stehe haben die von Montag bis Mittwoch Ruhetag. Aber Mutter und Tochter sind da und bewirten mich mit Niederländischer Küche.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Wanderfreunde.
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Hier nun auch der GPX-Track zu diesen 3 Tagen. Infos zu den verwendeten Wanderkarten liefere ich nach.

    Viel Spaß auf dem E1!

    Gruß Wafer
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Auch wieder ein sehr schönes Stück - gerade an der Diemel - das ich durch die Waldroute kenne. Da kommt wirklich große Sauerland-Sehnsucht auf ! Schön hier die Bilder zu sehen + tolles Wetter.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    20. Tag: Petersborn - Marsberg
    Samstag, 2. Mai 2015
    Strecke: 30 Km – Etappe: 104 Km - Gesamtstrecke: 630 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 650 m, ↓ 900 m
    Gehzeit: 8,5 h

    Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück. Gegen ½ 8 komme ich weg. Der Himmel ist heute bedeckt und es soll evtl. Regen geben. Da bin ich ja mal gespannt was kommt. Zuhause scheint die Sonne – na prima!
    Die 4 Kilometer nach Brilon, damit ich durch eine Stadt wandern kann, schenke ich mir. Somit steht der heutige Tag unter dem Motto: Zurück zum E1!


    Blick zurück auf Poppenberg – ein Ortsteil von Brilon

    Vom Gasthof starte ich gleich nach Osten. Erst auf Teer aber dann sehr schnell führt ein wunderbarer Wanderweg am Hang entlang. Eigentlich sollen hier die Radler fahren und die Wanderer sollen auf dem Teersträßchen wandern. Das sehe ich etwas anders! Also wandere ich entlang des Berghangs und genieße die Flora.


    Pusteblumen gibt es überall

    Die Morgensonne will zwar noch nicht so ganz aber die Blumen recken sich ihr trotzdem entgegen.


    Gänseblümchen gehen am Morgen auf

    Der Blick nach Norden offenbart, dass hier das Hochsauerland in diversen Grüntönen ausläuft.


    Die Ausläufer des Hochsauerlandes

    Der nächste Gasthof hat ein paar Motorradfahrer zu Gast. Die niederländischen Parkgewohnheiten halte ich aber für etwas ungewöhnlich.


    Was macht das Moped da auf der Wiese?

    Ich halte mich ziemlich genau östlich und habe weiter im Süden die Berge rund um den Diemelsee im Blick.


    Die Berge rund um den Diemelsee

    Der Weg ist gewohnt gut markiert und führt mich nach Messinghausen hinunter. Einer der Höfe am Weg scheint sich mit Geflügelzucht zu befassen.


    Strauße und Enten auf dem nächsten Hof

    Einer der Strauße ist ganz neugierig und kommt näher ran.


    Ein Vogel Strauß

    Von sowas scheint man ganz gut leben zu können. Der Hof ist top in Schuss und gut erhalten.


    Toll renovierter Hof

    Über Wiesen und durch Wälder komme ich ins Tal runter nach Messinghausen.


    Messinghausen

    Hier merke ich dann, dass ich die „Wanderautobahn“ verlassen habe: Die Beschilderung der Wege wird sehr überschaubar. So erwische ich einen Weg zu früh beim links abbiegen und lande direkt an der Hoppecke, deren Quelle ich gestern nahe der Hochheidehütte gesehen habe. Hätte ich auf Google geschaut, die hätten es gewusst. So steige ich querwaldein hinauf zum richtigen Weg. Dafür war der Weg aber sehr schön!


    Abwechslung am Weg bei Messinghausen

    Am Südhang des unteren Hoppecketals zieht sich mein Weg hinauf. Ländliche Idylle mit Hundeübungsplatz und Reitstall.


    Der Aufstieg hinter Messinghausen

    Aber auch hier lässt mich meine Karte wieder im Stich: Wieder bin ich einen Weg zu tief und steige durch eine Schneise im Wald – mein Dank geht diesmal an Kyrill – hinauf zum nächsten Waldweg. Dabei rennt mich fast ein Reh über den Haufen, das ich aufgescheucht habe. Eigentlich war der Plan auf direktem Weg nach Padberg zu kommen. Aber die Götter der Navigation sind mir heute nicht hold. Ich traue einem kleinen Hinweisschild und lande erst wieder auf dem falschen Weg. Als ich das merke will ich aber nicht mehr umkehren. Schön ist es hier auch.


    Am Grottenberg

    Wenn auch eine Eintrübung jetzt nicht mehr zu übersehen ist! Über den Grottenberg steige ich ab und komme wieder an die Hoppecke. So komme ich noch ungeplant durch Beringhausen bevor ich hinauf nach Padberg steige.


    Beringhausen und Umgebung

    Hinter Padberg geht es dann hinab an die Diemel. Hier bekomme ich wegweisende Hilfe durch die gut markierte Sauerland Waldroute. Von der Wegsucherei habe ich für heute genug!


    Wegweisende Hilfestellung für jeden Geschmack

    Entlang des Diemeltals wandere ich auf Marsberg zu. Das Wetter wird immer schlechter. Irgendwann muss ja mal das viel versprochene Wasser runter kommen. Die Sauerland Waldroute folgt der mäandernden Diemel durch das Tal – und ich ihr damit auch.


    Diemeltal und Kluskapelle

    Ab der Kluskapelle am Friedhof von Giershagen bin ich wieder auf dem E1. Durch den Wald geht es hinauf auf den Priesterberg. Und ich hatte geglaubt, ich sei aus dem bergigen Hochsauerland schon raus. Hier geht es auch gut auf und ab!


    Es fehlt zwar an Weitblicken aber in der Nähe gibt es auch reichlich zu sehen

    Wie es sich anhört, hört es nochmal auf zu regnen. Das bewegt mich aus dem tropfenden Wald raus zu gehen. Am Weg nach Marsberg steht der Wartturm, oder auch Mäuseturm genannt.


    Der Wartturm

    Da die Sicht aber deutlich zu wünschen übrig lässt verzichte ich darauf ihn zu besteigen. Ich halte etwas abseits der Straße auf Marsberg zu als es wieder anfängt zu regnen. Also muss ich doch noch die Regeklamotten montieren. Zügig mache ich mich auf den Weg nach Marsberg. Bei gutem Wetter sicher ein Leckerbissen. Bei dem Regen lasse ich die Kamera aber lieber stecken. Für mich auch ein deutliches Zeichen hier es für dieses Mal gut sein zu lassen. Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist durchwachsen und ich hatte genug Glück mit dem Wetter. Das muss man nicht strapazieren!
    Mit 3 Mal umsteigen bin ich in 4,5 h Stunden zuhause. Deutlich schneller und einfacher als bei der Herfahrt. Ich bin jetzt aber auch im Einzugsgebiet der Schnellfahrstrecke Hannover – Würzburg.
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:25.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    19. Tag: Kahler Asten - Petersborn
    Samstag, 2. Mai 2015
    Strecke: 42 Km – Etappe: 74 Km - Gesamtstrecke: 600 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 1.250 m
    Gehzeit: 11 h

    Der Morgen weckt mich mit super Wetter. Der Blick aus dem Fenster animiert mich vor dem Frühstück noch auf den Turm zu steigen.


    Auf dem Kahlen Asten am Morgen

    Nach einem guten Frühstück komme ich heute gegen ½ 9 weg. Der Weg führt mich durch die Hochheidelandschaft in Richtung Norden. Die Natur ist hier durch das Naturschutzgebiet Kahler Asten geschützt. Sonst ginge hier vermutlich eine Bahn bis rauf. Warum dann Autos fahren dürfen ist mir nicht ganz klar.


    In der Hochheide am Kahlen Asten

    Ich überquere die Straße und steige von oben in das Skigebiet ein. Über die Piste des Nordhangs führt ein kleiner Pfad abwärts. Und dann geht es einmal quer durch, durch die Wintersportinfrastruktur von Winterberg.


    Noch gibt es auch Schlepplifte in der Wintersportinfrastruktur von Winterberg

    Irgendwie kann ich kaum glauben, dass hier vor einem Monat an Ostern noch Lifte gelaufen sind.
    Trotzdem hat der Sauerländische Gebirgsverein es geschafft auch hier gute Wege anzulegen.


    Auf dem Rothaarsteig geht es auf Winterberg zu

    Wenn man so auf Winterberg zuwandert ist die St.-Georg-Schanze nicht zu übersehen. Schon vom Kahlen Asten aus war sie gut zu sehen. Wenn sowas direkt am Weg liegt, dann muss ich mir das natürlich auch aus der Nähe ansehen. Für einen €uro kann man das Bauwerk besteigen.


    Die St.-Georg-Schanze von Winterberg

    Dann geht es erst ein wenig am Rande von Winterberg entlang und dann mitten durch.


    Winterberg

    Kurz vor dem Bahnhof leitet mich das Wanderzeichen von der Straße weg in eine Schlucht hinunter. So direkt in Winterberg hatte ich mit solchen Wegen nicht wirklich gerechnet. Die Schlucht der Helle, die unweit in den Bodensee fließt, ist ein unerwartetes Schmuckstück.


    Tolle Schlucht direkt in Winterberg

    Dann führt mich der Steig am Ortsrand entlang und wieder raus aus dem Ort. Ich bin hier direkt auf der Rhein-Weser-Wasserscheide unterwegs. Die Helle fließt über die Orke und Eder zur Fulda und zur Weser während die Ruhr, zu deren Quelle ich unterwegs bin, in den Rhein fließt.


    Zwischen Winterberg und Ruhrquelle

    Warum ein Jakobsweg ausgerechnet Heidenstraße heißen muss habe ich nicht verstanden. Heiden werden auf der Straße zumindest nicht mit dem Ziel Santiago de Compostela unterwegs sein.
    Dann führt mich der Weg zur Ruhrquelle.


    Dir Ruhrquelle kommt dann recht unspektakulär daher

    Leicht auf und ab geht es weiter auf Küstelberg zu. Ein Ort, in dem ich eigentlich fast nur Autos unserer Niederländischen Nachbarn gesehen habe. Scheint für die nicht nur im Winter ein beliebtes Reiseziel zu sein. Hinter Küstelberg steht wieder ein Tor am Weg.


    Wegeindrücke rund um Küstelberg

    Das Wetter hat sich aber auch super entwickelt. Beim Aufstieg hinter Küstelberg hat man einen tollen Blick nach Ost und West bevor es wieder in den Wald geht.


    Weitblicke nach Ost und West

    Der Steig ist hier wieder sehr abwechslungsreich. Mal breiter, mal schmaler führt er den Hang hinauf durch Felder und Blumenwiesen.


    Tolle Wege am Rothaarsteig - hier bei Küstelberg

    Hier sind recht viele Radsportler unterwegs. Deutlich mehr als Wanderer. Überhaupt ist es heute recht voll. Aber das liegt vermutlich am langen Wochenende und dem Wetter.
    Auf der Grenze zwischen Nordrhein-Westphalen und Hessen führt der Weg durch den Wald und bald zum Naturschutzgebiet Neuer Hagen. In dieser Hochheidelandschaft entspringt die Hoppecke. Wieder eine der zahllosen Quellen am Steig.


    Im Naturschutzgebiet Neuer Hagen

    An der Hochheidehütte mache ich Mittagspause. Die Hütte ist wegen einer geschlossenen Gesellschaft innen belegt. Aber bei dem Wetter ist es ja kein Problem draußen zu sitzen und was zu essen. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Und beliebt ist die Hütte auch! Übernachten kann man hier aber nicht.
    Ich sitze eine Weile in der Sonne und genieße den Ausblick. Irgendwann treiben mich die Menschenmassen dann aber wieder zum Aufbruch.


    Ausblick nach Westen auf die Ausläufer des Hochsauerlandes

    Erst durch die Heidelandschaft und später durch den Wald geht es auf den Langenberg.


    Der Langenberg – der höchste Berg von Nordrhein-Westphalen

    Wer hier einen Aussichtsberg erwartet wird allerdings enttäuscht. Man merkt kaum, dass man einen Gipfel erreicht hat. Auf der Grenze der Bundesländer geht es bis zum Richtplatz. Hier hat man einen Blick auf den Ettelsberg mit seiner Kabinenbahn. Der rechte Gipfel ist der Mühlenkopf auf dessen Rückseite die Mühlenkopfschanze steht, aktuell die größte Großschanze der Erde. Aber da führt mich der Weg nicht dran vorbei. Ab hier geht es abwärts nach Bruchhausen.


    Auf dem Abstieg nach Bruchhausen

    Der Steig führt bis an den Ortsrand und führt dann oberhalb des Ortes am Waldrand entlang.


    Bruchhausen

    Die Markierung im Bereich des Info-Centers Bruchhauser Steine ist etwas verwirrend und verleitet mich zu einem Umweg. Nach 2 Km bemerke ich meinen Irrtum erst und muss umkehren. Der Rothaarsteig zieht hinauf zu einem Pass, auf dem auch wieder die Rhein-Weser-Wasserscheide verläuft. Der Verkehr hält sich auf der Straße in Grenzen weil an dieser gerade gebaut wird und sie daher gesperrt ist.
    An der Wasserscheide mit seinem Denkmal mache ich ein letztes Mal für heute Pause.


    An der Rhein-Weser-Wasserscheide

    Ich merke schon, dass es vielleicht besser gewesen wäre in Bruchhausen zu übernachten. Langsam meldet sich meine Kondition zu Wort. So beschließe ich die 3 Gipfel weg zu lassen und direkt zum Schusterknapp zu wandern. Auf dem Weg hat man einen tollen Blick auf die Bruchhauser Steine.


    Die Brauchhauser Steine

    Ab hier steuere ich dann Petersborn direkt an. Es reicht für heute! Generell kann man sagen, dass die Wälder hier recht ausgiebig bewirtschaftet werden.


    Frei nach Herbert Grönemeyer: Die Bäume stehen in Reih und Glied, ein Anblick, den man gerne sieht ... ?

    In Petersborn gibt es aber keine Unterkunftsmöglichkeit mehr. Es gibt private Unterkünfte aber ich will noch etwas essen. Das soll erst im Landgasthof Gruß in Gudenhagen gehen. Ich telefoniere und bekomme noch ein Bett. Die letzten Kilometer strecken sich dann noch ganz schön. Ich bin froh, als ich die Füße unter dem Tisch und ein Bier oben drauf habe. Kulinarisch ist es hier eher der Ausgleich zu gestern. Nach einem kurzen Abendessen bin ich schnell im Bett. Ich bin todmüde. Gute Nacht!
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:25.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Aquilon Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer,

    danke für das weiterführen; und natürlich auch das laufen; des Berichtes. Deine Etappen vom E1 schauen ja wirklich schön aus! Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt!
    Hallo Aquilon.

    So wirklich der E1 sind die zuletzt beschriebenen Etappen ja nicht. Der ist hier zwar nicht wirklich weit weg aber die letzten hier beschriebenen 4 Tage waren eher auf dem Rothaarsteig. Und auch der nächste Tag ist noch auf demselben. Dann geht es wieder auf den E1 zurück. Und gut aussehen tun die Wege da schon! Macht Spaß zu laufen.

    Gruß Wafer

    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
    Sehr schön was Du da so treibst...und schöner Abendhimmel. Freut mich, daß es Dir auf dem Rothaarsteig gut gefällt, wird ja sonst gerne als "Wanderautobahn" betitelt.

    Ich war die letzte Strecke (Schwarzbachtal, Rhein-Weser-Turm mit sonniger Besteigung, Kahlen Asten mit Abschluß-Kaffe in der Sonne) gerade im Herbst 2014 gelaufen.
    Hallo Prachttaucher.

    Danke für die Blumen - die werden immer wieder gerne genommen.
    Was ist eine Wanderautobahn? Wege auf denen viele unterwegs sind? Oder besonders breite Wege? Also der Rothaarsteig gefällt mir sehr gut und ich würde mich nicht wundern wenn da viele unterwegs sind. Sicher ist das nicht überall ein schmaler Waldweg. Überall gibt es ab und an auch mal breitere Wege oder Teerstrecken. Aber auf dem Steig fand ich das im Vergleich zum E1 eigentlich eher geringer. Und dass da dann auch mal mehr Wanderer unterwegs sind, zeigt ja auch ein Stück weit, dass ich mit der Meinung evtl. nicht allein bin.

    Gruß Wafer

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Sehr schön was Du da so treibst...und schöner Abendhimmel. Freut mich, daß es Dir auf dem Rothaarsteig gut gefällt, wird ja sonst gerne als "Wanderautobahn" betitelt.

    Ich war die letzte Strecke (Schwarzbachtal, Rhein-Weser-Turm mit sonniger Besteigung, Kahlen Asten mit Abschluß-Kaffe in der Sonne) gerade im Herbst 2014 gelaufen.

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  • Aquilon
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Wafer,

    danke für das weiterführen; und natürlich auch das laufen; des Berichtes. Deine Etappen vom E1 schauen ja wirklich schön aus! Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt!

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    6. Etappe: Vom Rhein-Weser-Turm nach Marsberg

    Das Wetter am ersten Mai sollte bei uns eher nicht so gut werden. Im Norden sollte es besser werden. Also habe ich mich nach Feierabend in den Zug gesetzt und bin an den letzten Endpunkt zurück gefahren: Zum Rhein-Weser-Turm. Fast 6 Stunden war ich mit der Bahn unterwegs. Mit 5 Mal umsteigen. Aber es hat zum Glück alles gut geklappt und ein Taxi bringt mich vom Bahnhof hinauf zum Turm.
    Die Gaststätte ist schon geschlossen. Es sitzen aber noch ein paar Gäste im Lokal. Sie lassen mich rein. Beim Gehen der Wirtsleute wurde ich angekündigt, dass ich vermutlich noch komme. Wir trinken zusammen noch ein gemütliches Bier und gehen dann zu Bett.

    18. Tag: Rhein-Weser-Turm – Kahler Asten
    Freitag, 1. Mai 2015
    Strecke: 32 Km – Etappe: 32 Km - Gesamtstrecke: 558 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 400 m
    Gehzeit: 8,5 h

    Der Morgen begrüßt mich wie vom Wetterbericht versprochen: Nebel und hohe Luftfeuchtigkeit. Der Turm scheint mich nicht zu mögen. Immer wenn ich da bin ist die Aussicht recht mau. Ich drehe vor dem Frühstück eine Runde um den Turm und steige auch hinauf. Aber man sieht einfach gar nichts. Auf den Zwischenetagen der Holzkonstruktion stehen alte Skier.


    Der Rhein-Weser-Turm

    Frühstück gibt es erst ¼ nach 8. Ich hatte irgendwie ¼ 8 verstanden. Also nochmal eine Stunde chillen. Nach gutem Frühstück komme ich dann gegen ¼ vor 9 auf den Rothaarsteig. Es ist noch neblig aber langsam wird es lichter. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Natur zum Leben erwacht. Überall sprießen junge Triebe.


    Frisches Grün junger Triebe

    Unglaublich wie Grün hier alles ist! Wie vielfältig die Grüntöne auch sind. Auf der einen Seite das frische, junge Grün der ersten Buchenblätter. Auf der anderen Seite das alte, dunkle Grün der Tannen und Fichten.


    Odyssee in Grün

    Auf guten Wegen geht es leicht auf und ab. Der Nebel lichtet sich immer weiter und dann kommt auch langsam die Sonne durch.


    Die Sonne bricht durch den Nebel am Rothaarsteig

    Mit Aussichten ist dieser Abschnitt des Steigs nicht gerade gesegnet. Und da, wo es einen gibt hängt noch zu viel Feuchtigkeit in der Luft. Am Weg gibt es aber trotzdem viel zu entdecken: Hier stehen junge Buchen, die ihre Blätter vom letzten Jahr noch festhalten aber schon neue Blätter bilden. Der Potsdamer Platz hat sich stark verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe!


    Kurioses am Rothaarsteig

    Der Weg führt mich dann zur Sombornquelle. Eine der vielen Quellen hier am Rothaarsteig.


    Die Sombornquelle

    So langsam begegnen mir immer mehr Wanderer. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass heute ideales Wanderwetter ist! Sehr abwechslungsreiche Wege führen mich auf das Jagdhaus zu.


    Tolle Wanderwege am Rothaarsteig

    Das Jagdhaus ist dann schon eher eine Jagdsiedlung. Aber eine schmucke Kapelle steht daneben: Die Hubertuskapelle.


    Die Hubertuskapelle beim Jagdhaus

    Der Heidkopf kämpft noch mit den letzten Nebelresten. So ziehe ich weiter über die Millionenbank – warum auch immer die kleine Hütte so heißt – zum Großen Kopf (740 m). Immer wieder ziehen mich die verschiedenen Grüntöne in ihren Bann.


    Es grünt so grün wenn junge Buchen blühen... (oder eher treiben)

    Dann komme ich auch schon zu der lange angekündigten Hängebrücke.


    An der Hängebrücke beim Saukopf

    Der Weg führt da aber gar nicht drüber. Sie führt über einen kleinen Bach und man kann ganz bequem außen rum. Auf dem Weg nach Kühhude komme ich an einem Felsblock mit Holzkunst vorbei. In Kühhude bietet sich die Gelegenheit für eine Mittagspause mit Lauch-Hackfleisch-Suppe. Ein älteres Ehepaar betreibt liebevoll das kleine Kaffee mit kleinen Snacks.


    Kühhude und Umgebung

    Ab hier bin ich doch tatsächlich wieder ein paar Meter auf dem E1 unterwegs. Ich werde aber dem Steig noch eine Weile treu bleiben und dann wieder zum E1 zurückkehren.
    Hab ich eigentlich schon erwähnt, wie vielfältig die Palette der grünen Farbtöne hier ist? Immer wieder fasziniert mich das im Großen wie im Kleinen!


    Vielfältiges Naturerlebnis in Grüntönen

    Am Nachmittag ist es richtig sonnig geworden. Genau richtig zu dem nun folgenden Wegabschnitt mit mehr Aussichtspunkten. Der Weg nach Hoheleye gestaltet sich wieder sehr abwechslungsreich.


    Auf dem Rothaarsteig und dem E1 zwischen Kühhude und Hoheleye

    Durch Weihnachtsbaumplantagen geht es zum Albrechtsberg und zur Hoheleyehütte. Hier wird aber dem 1. Mai gefrönt: mit Leiterwagen und Musik kommen mir ein paar Jugendliche entgegengewankt. Bis zur Schanze wollen sie noch. Aber ihr Ballast ist ihnen zu viel, so dass sie großzügig ihr Bier an Wanderer verteilen. Habt dank!
    Ich halte mich aber nicht lange an der Hütte auf und ziehe weiter auf den nächsten Hügel hinauf.


    Es geht aufwärts!

    Hier ist man auch nicht mehr nur im Wald unterwegs. So sieht man auch was vom schönen Hochsauerland. Seit Hoheleye bin ich im Gemeindegebiet des weit bekannten Wintersportortes Winterberg unterwegs. Auch der Kahle Asten (841 m) kommt langsam in das Blickfeld.


    Der Kahle Asten

    Der Weg führt mich durch Langewiese und an Neuastenberg vorbei. Die Elberfelder Sauerlandhütte, eine DAV-Hütte, hat leider zu. Die Wegführung durch die Wiesen bietet grandiose Aussicht, die ich bei dem Wetter auch bestens genießen kann.


    Das Hochsauerland am Nachmittag

    Dann geht es hinauf auf den Kahlen Asten. Ein grandioser Aussichtsberg! Der zweithöchste Berg von Nordrhein-Westphalen. Aber dafür haben die einen Turm oben drauf gestellt der dann der höchste Punkt des Landes darstellt. Hier oben haben die auch ein schickes Hotel. Bei dem Wetter kann das noch einen interessanten Sonnenuntergang geben. Also entschließe ich mich hier zu bleiben. Ich buche ein Zimmer – seit dieser Woche haben die hier die Sommersaison eröffnet – und besteige den Turm. Grandiose Aussicht kann ich da nur sagen!


    Das Hochsauerland vom Kahlen Asten aus

    Die Umgebung ist so ganz anders als bei meinem Turm beim Start heute Morgen. Und das Wetter vor allem auch. Hans Werner Sahm hätte heute Abend hier seine wahre Freude gehabt. Durch die Wetterlage ergeben sich grandiose Lichtspiele. Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser wieder runter.
    Der Hunger treibt mich dann aber doch zu Tisch. Und der ist gut gedeckt! Eine Einkehr lohnt hier wirklich! Aber zwischen jedem Gang mache ich noch einen Ausflug zum Turm um den Fortgang des Abends fest zu halten.


    Turmaussicht nach dem Gruß aus der Küche

    Zwischen Vorspeise (Knackiger Salat mit gebratenen Pilzen) und Hauptgang (Sauerlandforelle Müllerinen Art) erlebe ich einen grandiosen Sonnenuntergang! Das war heute Morgen nun wirklich nicht zu erwarten gewesen.


    Der gleiche Blick ca. 1 h später

    Der Sonnenuntergang füllt bei mir einige Bytes auf der Platte. Ich kann mich kaum entscheiden was das beste Bild ist.


    Ein Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch

    Beim Nachtisch (Gebackene Apfelringe mit Vanilleeis, Früchten und Vanillesoße) merke ich schon so langsam, dass es heute etwas viel war. Ich brauche immer ein paar Meter bis ich wieder normal laufen kann. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Müde falle ich ins Bett und freue mich auf morgen!


    Der Sonnenuntergang in Etappen
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:24.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Wanderfreunde.
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    So, jetzt habe ich auch noch den GPX-Track für Interessierte.
    Unterwegs war ich ab Siershahn mit der Karte Westerwaldsteig, Topographische Freizeitkarte 1:50.000 vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (ISBN 978-3-89637-406-6). Die Karte ging bis Lützeln hinter dem Siegerland-Flughafen.
    Kurzzeitig habe ich mich auf ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert verlassen, die Karte „Wandern und Radfahren im nördlichen Westerwald“. Ebenfalls 1:50.000 vom Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz (ISBN 3-89637-297-1). Die ist wie gesagt von 1996. Die Landschaft hat sich zwar wenig verändert aber dafür die Wege. Diese Karte hat mich ab dem Siegerland-Flughafen bis hinter Würgendorf begleitet.
    Nach einer Lücke mit unerwartet vielen Höhenmetern ab- und aufwärts hat mich dann die Kompass-Karte 842 Rothaargebirge – Siegerland – Wittgenstein begleitet in 1:50.000 begleite. Eine ISBN-Nummer habe ich bei der Karte nicht gefunden.

    Viel Spaß und bis bald auf dem E1!

    Wafer
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Lina.

    Ja, das habe ich bei deinem Bericht aus genossen. Ich habe sehr viel wiedererkannt. Aber du hast dich ja sehr stringent an den E1 gehalten - im Gegensatz zu mir. Ich bin da etwas freier unterwegs. Ich denke ich werden noch 2 Tage auf dem Rothaarsteig unterwegs sein und dann wieder auf den E1 abbiegen. Irgendwo zwischen Willigen und Winterberg wird das vermutlich sein. Mal sehen! So weit wie das inzwischen von der Anreise her ist lohnt das bei mir erst wieder wenn ich wieder mindestens 4 Tage am Stück habe. Am liebsten würde ich ja mal 10 Tage am Stück gehen. Aber das kriege ich dieses Jahr nicht mehr unter.
    Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung - auch auf die von deinem Bericht! Ich kenne ja sehr viel von deinem Weg, der jetzt vor dir liegt!

    Viel Spaß auf dem Weg!

    Gruß Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:22.

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  • lina
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

    Richtig spannend, die bekannten Wege in Gegenrichtung zu sehen. Und natürlich bei anderem Wetter :-)

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    17. Tag: Lützel – Rhein-Weser-Turm
    Sonntag, 7. September 2014
    Strecke: 18 Km – Etappe: 130 Km – Gesamtstrecke: 526 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 400 m
    Gehzeit: 4 h 30

    Heute hängen die Wolken wieder sehr tief. Zuhause soll die Sonne scheinen. Man sollte dem Wetterbericht eben doch nicht trauen! Ich komme nochmal an der Wetterstation von Lützel vorbei. Das Foto von gestern war aber besser.


    Lützeler Wetterstation

    Zum Glück war ich gestern noch auf dem Gillerbergturm! Heute ist die Sicht wieder gleich Null. Sch...ade!
    Ein paar Meter weiter komme ich aber schon zur Ruine Ginsburg. Aber auch hier ist nicht viel los mit Sicht.


    Die Ruine Ginsburg

    Im Turm flattert ein kleiner Spatz rum der eingesperrt wurde. Ich fange ihn ein und lasse ihn fliegen. Dann komme ich zum Hotel Ginsburg. Hier soll heute ein mittelalterlicher Markt stattfinden. Aber da ist alles noch im Aufbau begriffen. Sehr schicke Häuser haben die hier!


    Ansprechende Architektur

    Bald bin ich wieder alleine im Wald – denke ich. Bis mich von hinten dieses Gefährt überholt.


    Altertümliche Säge

    Geschoben wird das Teil von einem großen Traktor. Hier wird also auch am Sonntag Holz gemacht.
    Im Wald kriegt man nicht all zu viel von dem Nebel um einen herum mit. Ich habe die letzten Tage schon sehr viele Heidelbeer-Sträucher gesehen. Aber da hingen nirgends mehr Beeren dran. Hier hing dann erstaunlicherweise alles voll. Das war dann mein zweites Frühstück.


    Waldfrüchte

    An der Quelle des Eiberdorfer Bachs steht eine Fischzucht. Leider ist niemand da! Jetzt eine geräucherte Forelle hätte schon was!


    Fischzucht am Ebersdorfer Bach

    Dann zieht der Weg hinauf zum Dreiherrenstein – ein Stein mitten im Wald ohne Aussicht.


    Dreiherrenstein

    Dann zieht der Weg abwechslungsreich wieder hinab ins Tal des Schwarzbachs.


    Abwechslungsreiche Wege

    Ein kleiner Tümpel, eine Brücke und der Schwarzbach ist überquert.


    Am Schwarzbach

    Dann zieht der Weg wieder hinauf in Richtung Rhein-Weser-Turm. Auf dem Weg flickt ein Mountain-Biker einen Schlauch. Da hat er Pech gehabt!
    Gut durchgeschwitzt komme ich am Rhein-Weser-Turm an. Die Sicht ist immer noch gleich Null. Ich trinke erstmal was und schaue mir das Wetter an. Sieht nicht so aus, als wollte es heute noch besser werden. Und da ich aus dieser Region noch recht lange Bahn fahren muss um heim zu kommen beschließe ich es hier für dieses Mal gut sein zu lassen und zu hoffen, dass ich das nächste Mal bei besserem Wetter hier ankommen werde um die Aussicht vom Turm genießen zu können.


    Am Rhein-Weser-Turm

    Gerade als ich mir ein Taxi bestelle taucht auch der Wanderer von gestern auf. Er hat die Ginsburg gar nicht erst gefunden.
    Die Bahn bringt mich dann mit zusätzlichen 3 Stunden Verspätung – es gab im Raum Frankfurt einen Oberleitungsschaden mit Schienennotverkehr – wieder nach Stuttgart zurück. Da hätte ich auch noch ein paar Kilometer wandern können! Aber vielleicht wäre ich dann gar nicht mehr heimgekommen.
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:24.

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  • Wafer
    antwortet
    [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    16. Tag: Würgendorf - Lützel
    Samstag, 6. September 2014
    Strecke: 43 Km – Etappe: 112 Km – Gesamtstrecke: 508 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 625 m
    Gehzeit: 10 h

    Heute Morgen komme ich sehr früh los. Ich habe mir gestern noch den Rothaarsteig genauer angesehen. Zuerst wollte ich ja nur Siegen umgehen und ab dem Jagdberg wieder auf dem E1 weiter gehen. Nun kreuzen sich die beiden Wege aber noch zwei Mal. So kann ich auch gleich auf dem Rothaarsteig bleiben und erst weit hinter Winterberg wieder auf den E1 zurückkehren.


    Morgenstimmung im Wald

    Endlich ist heute Morgen auch die Sonne da. Die ersten Kilometer habe ich noch auf einer Karte mit drauf. Der Morgentau hängt noch im Wald und auf den Netzen der Spinnen.


    Morgentau auf dem Netz einer Spinne

    Ich kreuze die A45 und die 54 und bin wieder allein im Wald. Durch den Morgentau erkennt man wie viele Spinnen ihr Netz in den Gräsern und Büschen spannen.


    Unterwegs auf dem Rothaarsteig hinter Würgendorf

    Alle paar Kilometer gibt es Wegsteine mit Kilometerangaben auf dem Rothaarsteig. Trotzdem schaffe ich es natürlich genau in dem Bereich, der auf keiner meiner Karten eingezeichnet ist den gut markierten Rothaarsteig zu verlassen. Auf das gerade Wohl steuere ich die riesigen Windkraftanlagen auf dem Gipfel des nächsten Berges, der Kalteiche, an. Und da treffe ich zum Glück auch wieder auf das Zeichen des Steigs. Hier ist auch ein Rennofen zu sehen, wie ihn die Kelten zur Eisengewinnung hier verwendet haben.


    Die Kalteiche mit ihren Bauten

    Dann führt mich der Weg überraschenderweise nochmal ins Tal und auf den nächsten Höhenzug hinauf. Meist bewegt sich der Rothaarsteig auf Wald- und Feldwegen entlang. Nur ganz selten muss man auf geteerten Wegen wandern.


    Abwechslungsreicher Rothaarsteig

    Als ich dann den Bergrücken erreicht habe führt der Rothaarsteig immer auf der Höhe entlang und ermöglicht grandiose Aussicht auf das Vorland.


    Auf dem Weg zur Tiefenrother Höhe

    Dann ist auch die Tiefenrother Höhe mit Blick auf Rudersberg erreicht.


    An der Tiefenrother Höhe

    Immer leicht auf und ab bleibt der Weg auf der Höhe und zieht zur Haincher Höhe hinüber. Auf den Wegen ist das mit der Aussicht und dem Wetter einfach Genuß-Wandern pur!


    Wanderwege auf der Haincher Höhe

    Über den Herrenberg geht es dann zum Jagdberg, den mit 670 Metern höchsten Punkt heute.


    Auf Herrenberg und Jagdberg

    Überhaupt treffe ich heute sehr wenig andere Outdoor-Fans. Bei dem Wetter und der Strecke hatte ich da mit mehr gerechnet. Hier auf dem Jagdberg treffe ich dann auch zum dritten und nicht letzten Mal die Gruppe Wanderreiter wieder.


    Wanderreiter unterwegs

    Auf dem Weg zum Lahnhof, wo ich Mittagesse, treffe ich dann noch einen, der die Wegzeichen nachzeichnet. An dieser Stelle mal ein Lob an die Wegführung und deren Markierungen. Der Weg ist sehr klar und gut markiert und beschildert.
    Die Lahn ist hier an ihrer Quelle noch sehr überschaubar. Als ich sie das letzte Mal auf dem E1 überquert habe war sie schon deutlich größer. Überhaupt entspringen hier in dem Kamm viele Flüsse. Ich war heute schon an der Quelle von Dill, Lahn, Sieg, Ilm und Eder sowie an der Ilsequelle.
    Die Feuchtigkeit und die Sonne sorgen dafür, das auch hier die Pilze sprießen.


    Pilze am Rothaarsteig

    Überhaupt bereue ich es keine Minute meine Tour auf den Rothaarsteige ausgedehnt zu haben: Der Weg ist einfach Genuss vom Feinsten!


    Unterwegs auf dem Rothaarsteig

    Meist führt der Weg im Wald dahin. Leider hat man nur selten eine gute Aussicht auf die Berge und Landschaft drum herum.


    Aussichtspunkt kurz vor der Ilmquelle

    Dann führt mich der Steig durch den Ort Benfe. Ein kleiner Weiler, der müde in der Sonne liegt.


    Benfe

    Obwohl der Steig meist im Wald entlang führt wird es nicht langweilig. Der Weg ist sehr unterschiedlich und abwechslungsreich geführt.


    Abwechslungsreicher Rothaarsteig

    Der Weg führt durch das junge Tal der Eder auf Lützel zu. Ich bin ganz gut geschafft. Die Kondition ist schon deutlich besser geworden. Der erste Tag war kürzer und hat mich doch mehr angestrengt.
    Direkt am Ortseingang liegt eine private Pension, die für überschaubares Geld sehr gute Zimmer vermietet. Hier treffe ich auch meinen Tischnachbarn vom Lahnhof wieder. Ich mache mich frisch und dann breche ich auf um noch was zu essen. Auf dem Weg zum Restaurant Gillerberg mache ich noch einen Abstecher auf den Giller mit seinem Aussichtsturm.


    Der Gillerbergturm

    Ich steige auf den Turm hinauf und habe eine grandiose Aussicht auf die Umgebung!


    Aussichten vom Gillerbergturm

    Ich steige wieder runter, drehe noch eine Runde über den Skihang und gehe dann zum Essen ins Restaurant Gillerberg. Hier treffe ich den Wanderer vom Mittagessen wieder. Gemeinsam lassen wir den Abend bei einem Glas Weißwein ausklingen. Leider müssen wir noch zur Pension zurücklaufen. Aber das schaffe ich dann auch noch.
    Das war ein langer Tag! Gute Nacht!


    Abendstimmung auf dem Gillerbergturm
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:24.

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