[DE / AT] Schinder und Risserkogel

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    [DE / AT] Schinder und Risserkogel

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    30.04.11 – 01.05.11 Schinder und Risserkogel
    Bergtrekkingtour: Bayerische Alpen, Mangfallgebirge
    Ausgangspunkt: Wildbad Kreuth


    Bericht gibts auch (in viel besserer Form) als PDF:
    Tag 1
    Tag 2


    Tag 1

    Der Sommer hatte in diesem Jahr schon früh begonnen und so beschloss ich die erste Tour 2011 in den Bayerischen Alpen, in der Gegend um Wildbad Kreuth und Valepp zu machen. Ziel Nr.1 (Tag 1) war der Schinder (1808m) und Ziel Nr. 2 (Tag 2) die Risserkogel (1828m).



    Kurz vor der Schwaiger Alm.

    Am Samstag den 30.04.11, um 11:00 Uhr, bei 20°C und angenehmen, leichten Wind war ich vom Wanderparkplatz in Wildbad Kreuth (800m) auf der Forststraße in Richtung der kleinen Gebirgssiedlung Valepp (ca. 900m) aufgebrochen. Kurz nach dem ich losgegangen war erreichte ich die Schwaiger Alm (800m) auf dessen Terrasse dem Anschein nach nur der Wirt und eine Bedienung standen die aufmerksam in meine Richtung blickten, als wollten sie sagen: „Der hat bestimmt größeres geplant“. Kein Wunder das jemand wie ich an diesem Tag eine Seltenheit war, da nur Tageswanderer und Mountainbiker auf dem Weg zu treffen waren.



    Auf dem Weg zum schwarzen Kreuz.

    Von der Schwaiger Alm ging es weiter durch den Wald am Sagenbach entlang, wo in
    regelmäßigen Abständen ausgetrocknete Bachläufe vom Blaubergmassiv kommend zu
    sehen waren. - Hier war der Schnee schon lange geschmolzen.



    Schwarzes Kreuz

    Gegen 12:00 Uhr erreichte ich das schwarze Kreuz (863m), von wo aus ich dem Hauptweg weiter folgte. Merkwürdig das der gut gepflegte Weg der links abzweigte laut dem alten Holzschild angeblich nach 1km enden sollte. „Hmm … vielleicht weil er lediglich bis zu der kleinen Hütte dort führt.“ Aber dazu später mehr.



    Steinernes Kreuz

    Gegen 12:30 Uhr kam dann das Steinerne Kreuz (884m) wo es rechts hinauf zur Gufferthütte (1465m) und Halserspitz (1862m) gehen würde.



    Die Langenaualm

    Weiter auf dem Hauptweg Richtung Valepp, immer tiefer in das Tal hinein, wo rechts das Blaubergmassiv und links (ich sage mal allgemein) die Tegernseer Berge beginnen, kam ich dann gegen 13:00 Uhr (bei ca. 17°C) auf der Langenaualm (943m) an, auf der ich, gerade als ich mich hinsetzte um die Sonne zu genießen, es leicht zu nieseln anfing. „Eine angenehme Erfrischung!“

    Ein schöner Fleck, die Langenaualm. Zum ersten Mal versperrten einem keine Bäume mehr den Blick auf die umliegenden Berge.



    Brücke nach der Langenaualm.

    Nach einer kleinen Pause erreichte ich auf der Forststraße über eine eindrucksvolle Brücke etwas Bergauf gegen 13:30 Uhr die (laut meiner Karte) Abzweigung auf den Pfad der hoch zum Schinder führte.

    Es stellte sich zu meinem Glück schon nach kurzer Zeit heraus, das ich eine abzweigung zu früh abgebogen bin, nachdem ich laut meiner Karte über eine kleine Schlucht des Engelsbachs rüber sollte wo definitiv kein weiterer Weg zu erkennen war. An dieser Stelle sagte ich mir: „Das kann nicht stimmen.“ Ich halte mich meistens an meine Karte (die an der Stelle falsch war).



    Bayralm

    Also bin ich zurück auf die Forststraße, auf die andere Seite des Engelsbachs gegangen und hatte ein Stück weiter auf der Bayralm neben ein paar Häusern
    um 14:00 Uhr bei ca. 15°C dann den richtigen (und auch ausgeschilderten) Pfad
    zum Schinder gefunden.



    Ameisenhaufen

    Froh darüber wieder auf dem richtigen Weg zu sein machte ich ein kurzes Stück bergauf an einer gut zugänglichen Stelle des Engelsbachs erstmal eine Pause
    und füllte nach einem Foto des riesigen Ameisenhaufens meine Trinkflasche mit frischem Bergwasser auf.
    „Ahh, sehr gut!“ ^^
    Nun konnte die Besteigung beginnen.



    Serpentinen im Aufstieg zur Rieselbergalm (zurück fotografiert).

    Noch kurz gemütlich am Bach entlang, ging es danach immer steiler in Serpentinen bergauf. Der tolle Ausblick lenkte aber von den Anstrengungen ab.
    Bis zum nächsten Tag an der Trausnitzalm begegneten mir hier die letzten Wanderer.



    Rieselbergalm mit (Teil) des Schinders.

    Um 15:30 Uhr und bei angenehmen 15°C erreichte ich dann die Rieselbergalm (1476m) wo ich endlich einen ersten Blick auf Ziel Nr. 1, den Schinder und Ziel Nr. 2, die
    Risserkogel werfen konnte, außerdem sah ich den Ross- und Buchstein und die Halserspitz.



    Lagerplatz beim Schneefeld (noch ohne Zelt).

    Bevor ich mich an den Aufstieg zum Schinder wagte erkundete ich weiträumig die Alm um einen Lagerplatz für die Nacht zu finden.
    Ursprünglich wollte ich in der Nähe der Trausnitzalm (1420m) kampieren, doch je mehr ich mich auf der Rieselbergalm umsah, desto weniger wollte ich an diesem Tag noch weiter gehen, weil man von hier aus einfach eine super Aussicht hatte. Als ich dann schließlich eine mehr als perfekte Stelle auf 1518m gefunden hatte (beim unteren Schneefeld) machte ich mich gegen 17:00 Uhr an den Aufstieg zum Schinder rann.



    Aufstiegsroute zum Schinder Gipfel (kaum zu sehen).

    Wegen meines großen Trekkingrucksackes wählte ich die „leichte“ Variante.
    Im Aufstieg habe ich keine Fotos gemacht, weil ich zügig und ohne Pause ans Ziel kommen wollte. Im rechten Bild sieht man ein wenig der Serpentinen des „leichten“ Weges etwas unterhalb des Gipfels.



    Gipfelkreuz des Schinders.

    Weniger als 40min später (statt wie auf dem Schild angegeben 1 Std.) und mit langsamem aber gleichmäßigem Tempo war ich mit meinem großen Rucksack voller Stolz und Zufriedenheit auf dem Gipfel angekommen.

    Noch bevor ich den Ausblick genoss, musste ich mich erstmal mit ein paar Zeilen ins
    Gipfelbuch eintragen, unter welchen Anforderungen ich diesen Berg bestiegen hatte. Jetzt war ich mit meiner Tagesleistung zufrieden. Das Training den Winter über hat
    sich ausgezahlt.

    Schließlich war es meine erste richtige Alpen-Trekkingtour mit „schwerem“ Gepäck.



    Grat zum Einstieg ins Schinderkar.

    Danach blickte ich voller Interesse erstmal ins Schinderkar hinunter und auf den Grat der vom Gipfel zum Einstieg in das Kar führte. Grinsend dachte ich mir: „Diese Variante gehe ich besser mal an einem anderen Tag mit kleinem Rucksack und als Tagestour“.



    Risserkogel vom Gipfel aus.

    Als nächstes begutachtete ich nochmal die Position meines Lagerplatzes mit und ohne Zoom. Dann warf ich nochmal einen Blick auf das Ziel für den nächsten Tag, die Risserkogel und natürlich einen allgemeinen Rundblick in die Ferne der Alpen.



    Mein GPS-Gerät.

    Nach einem routinemäßigen Blick auf mein GPS-Gerät machte ich mich dann gegen
    18:00 Uhr an den Abstieg über meine Aufstiegsroute rann. Auch hier leider wieder keine Fotos da ich nicht trödeln wollte und auch schon ein wenig erschöpft (aber nicht unkonzentriert) war.



    Zelt mit Halserspitz im Hintergrund.

    Um 19:00 Uhr begann ich an dem besagten Platz mein Zelt aufzuschlagen und mich erstmal um eine warme Mahlzeit zu kümmern. Das zusätzliche Wasser entnahm ich dem von mir 10 Meter entfernten Schneefeld oberhalb meines Zeltes, doch erbrauchte ich ganze 5 Esbitwürfel (wahrscheinlich wegen dem ständigen Wind) um Wasser für eine einzige 5min Terine zum Kochen zu bringen.

    Wichtige Erfahrung auf dieser Tour: Ein anderer Kocher muss her!



    Sonnenuntergang von meinem Lagerplatz aus.

    Nachdem ich „in der Küche“ fertig war „chillte“ ich noch beim Anblick der untergehenden Sonne und legte mich gegen 21:00 Uhr, bei 6°C ins Zelt. Das Schlafen ist mir dann auch nicht besonders schwer gefallen nur hätte der dicke Winterschlafsack wirklich nicht sein müssen.



    Tag 2


    Blick aus meinem Zelt.

    Schnell verging die Nacht und der nächste Tag brach an. Aufgeweckt durch die immer wärmer werdende Luft im Zelt warf ich einen Blick hinaus. Es war schon 7:00 Uhr und langsam Zeit sich für die zweite Etappe fertig zu machen. Bei 6°C und leicht bewölktem Himmelzwang ich mich also aus meinem Zelt raus.

    Außer einem Energieriegel hatte ich nichts zum Frühstück da ich zu viel Brennstoff verbraucht hatte und mir den Rest lieber für einen eventuellen Notfall aufheben wollte um es an einer windgeschützteren Stelle nochmal zu versuchen.



    Mein Zelt mit Risserkogel im Hintergrund.

    Nachdem ich nochmal den morgendlichen Ausblick genoss und mir mit dem restlichen geschmolzenen Schnee die Zähne putzte brach ich gegen 09:00 Uhr Richtung Trausnitzalm auf.


    Kommentar zum Zelten:
    An dieser Stelle betone ich für alle Kritiker des „Wildcampens“ das ich weder Müll noch irgendwelche Chemikalien wie Seife oder Zahnpaste zurückgelassen habe.
    Kurz: Ich verließ diesen Ort so wie ich ihn vorgefunden hatte.

    Zwischenbericht über Lebensmittelverbrauch:
    Bis hier hin (01.05.11, 09:00 Uhr) hatte ich von dem Zeitpunkt an dem ich losging ca. 1,0l Wasser, 0,5l Multivitaminsaft, 1 mit Salami belegtes Brötchen, 1 5min Terrine und Müslienergieriegel verbraucht.
    Bei mir habe ich jetzt noch ca. 1,5l Wasser, aufgeteilt auf eine 1,5l PET Flasche und eine 0,5l Trinkflasche, 1 Schokokaramellenergieriegel und 1 Travellunch Jägertopf (der aber ohne kochendes Wasser nicht in Frage kommt).



    Haus kurz nach der Rieselbergalm.

    Der Weg zur Trausnitzalm führte von der Rieselbergalm in einem Linksbogen (rechts) um den Schinder herum. Zuerst erreichte ich ein kleines Haus.



    Trausnitzmarterl kurz vor derTrausnitzalm.

    Rechts daran vorbei, ein kleines Stück runter ging es links auf dem Weg weiter zu einem Kreuz, dem Trausnitzmarterl, von wo aus ich um 10:00 Uhr die schon in Sichtweite liegende Trausnitzalm erreichte. Die Temperatur lag jetzt wieder bei angenehmen 15°C.



    Trausnitzalm

    Dort angekommen suchte ich an einem Hang des Schinders, oberhalb der Hütten einen laut der Karte sich dort befindlichen Pfad der angeblich in der Nähe des Schinderkars wieder heraus kommen sollte. Auf diese Weise müsste ich nicht erst runter nach Valepp absteigen und dann wieder zur Kogeltalalm aufzusteigen.

    „So der Plan!“ 8)

    Nachdem ich zwar etwas wegähnliches gesichtet hatte aber keine Ausschilderung vor fand fragte ich 2 ortskundliche Leute die ich zufällig an den Hütten traf.
    Ich zeigte ihnen den Pfad und sie erzählten mir das sich der Pfad nach kurzer Zeit im Hang verliert und das sie niemanden kennen der diesen Pfad jemals bis ins Schinderkar gegangen ist. Nach etwas „wo kommste her wo gehste hin smalltalk“ bedankte ich mich für die Information und das ich es somit nicht selbst herausfinden musste. (Im Zweifelsfall wäre ich ihn aber auch nicht gegangen.)



    Pfad bergab nach Valepp.

    So musste ich nun die längere Route bis nach Valepp nehmen, einen endlosen langen Pfad bergab, mal über Bachläufe, mal an Hängen entlang.



    Meine Wenigkeit.

    Schließlich war irgendwann die kleine Gebirgssiedlung Valepp in Sichtweite wo ich einem älteren Herrn begegnete der unbedingt ein paar Fotos von sich haben wollte.

    Gute Idee!

    Ich machte von ihm ein paar Fotos und er von mir. „Die ganze Zeit immer nur selbstfotografieren macht ja auch keinen Spass.“



    Forststraße Richtung Valepp und Tegernsee.

    Um 11:30 Uhr war ich dann endlich auf der Forststraße die auch nach Valepp (ca. 900m) führte angekommen. Nun musste ich mich entscheiden, ob ich nochmal Richtung Schinderkar aufsteigen wollte um auf meiner geplanten Route über die Kogeltalalm (1267m) weiter zu gehen oder ob ich auf der Forststraße (ca. 900m) ein kleines Stück in Richtung Tegernsee laufe und an der Valeppalm in Richtung Bernaualm (ca. 1400m) und Risserkogel (1828m) abbiege wo ich dann ebenfalls wieder auf meine geplante Route stoßen würde (nur halt ohne Kogeltalalm).



    Forststraße Richtung Tegernsee entlang der weißen Valepp.

    Da es jetzt schon fast 12:00 Uhr war und ich Zeit aufholen wollte entschloss ich mich für die Forststraße die auf ca. 900m bis zur Valeppalm führte. Diese war keinesfalls langweilig. Sie führte die ganze Zeit über in einer Schlucht an der weißen Valepp (Fluss) entlang wo ich auch nochmal meinen Durst stillen und meine Trinkflasche füllen konnte.



    Abzweigung (rechts) zur Valeppalm, Bernaueralm und Risserkogel.

    Gut erkennbar dann die Abzweigung zur Valeppalm mit eigenem Parkplatz und eigener Bushaltestelle.
    Ja, kaum zu glauben aber auf dieser schmalen, durchgehend asphaltierten Forststraße ist im Gegensatz zur Forststraße von Wildbad Kreuth Fahrverkehr aller Art. Busse, Autos aber vor allem Mountainbiker. Jedoch gegen eine Moutgebühr.



    Weg kurz nach der Bernaustube.

    Ich bin dann also in Richtung Bernaueralm abgebogen und erreichte ebenfalls noch über einen Forstweg am Neualmgraben (Fluss) gegen 13:00 Uhr dann die Bernaustube (Wildfütterung) auf ca. 950m.



    Kurz vorm Wegweiser Richtung Bernaueralm und Risserkogel.

    Ein Stück weiter fand ich einen super Lagerplatz am Fluss wobei es dem Anschein nach nicht das erste mal wäre das hier jemand kampieren würde. (Damit meine
    ich nicht das dort alles „zugemüllt“ ist. Es sieht einfach nur nach einer guten Stelle aus.)
    Für einen dritten Tag fehlte mir jedoch leider die Zeit aber es wäre hier genau richtig gewesen (obwohl es noch relativ früh war um ein Lager aufzuschlagen) … und so zog ich weiter am Fluss entlang bis zu einer Abzweigung die mich zur Bernaueralm und Risserkogel führen sollte.



    Der Wegweiser rechts Richtung Bernaueralm und Risserkogel, gerade aus laut Karte zum schwarzen Kreuz.

    Die Strapazen der 1 ½ Tage spürte ich schon in den Knochen und der Rucksack fühlte sich auch immer schwerer an. Ich musste jetzt einschätzen welche Leistung ich noch vollbringen konnte.
    Es war jetzt 13:30 Uhr. Breche ich noch zur Risserkogel auf würde ich möglicher Weise erst 20:00 Uhr beim Auto in Wildbad Kreuth sein, wenn ich nicht durch Pausen noch länger bräuchte oder ich imnschlimmsten Fall so erschöpft wäre, das ich auf dem Weg bergauf oder dort oben übernachten müsste (wogegen ich nichts einzuwenden hätte, mir wie gesagt jedoch die Zeit fehlte).

    Die andere Möglichkeit wäre die direktere Variante gerade aus übers Schwarze Kreuz nach Wildbad Kreuth. Diese Variante hat nur den Haken, das es diesen Weg laut Ausschilderung gar nicht gibt, laut meiner Karte aber schon. (Am Wegweiser kein Schild vorhanden.) Da ich für die Route über die Risserkogel nach eigenem Ermessen nicht mehr genügend Kraft hatte, entschloss ich mich im Vertrauen auf meine Karte, den Weg von hier zum schwarzen Kreuz zu gehen, einen Weg den es eigentlich nicht gibt, der aber wenn ich ihn finden würde, mich laut Karte wesentlich weniger Kraft kosten dürfte. An dieser Stelle muss ich kurz sagen, das ich keinesfalls schon erschöpft war sondern eine Prognose über mich stellte, wie es mir ergehen könnte aus Erfahrungen vergangener Touren.



    Mit positiver Einstellung ins Abenteuer

    Ich ließ mich auf das Abenteuer ein diesen nicht ausgeschilderten Weg zu finden aber nur unter einer selbst gestellten Bedingung: Würde sich der Weg verlieren oder nicht mehr zu 100% zu erkennen sein, entscheidet nicht meine Abenteuerlust oder mein drang noch an diesem Tag wieder abzureisen, sondern mein Verstand und ich kehre um zu der (oben genannten) Lagerstelle am Fluss und würde dort eine weitere Nacht verbringen.



    Anfangs noch ein Forstweg bis zum Ende des Tals.

    Mit dieser Planung im Hinterkopf schlug ich also in den Weg ein den es offiziell wohl nicht geben sollte, der anfangs aber immer noch (genau wie auf meiner Karte) ein breiter Forstweg war.

    Soweit so gut.



    Einer von vielen Bachläufen auf dem Weg.

    Nach einer viertel Stunde war der Forstweg dann abrupt in dem Flusstal zu Ende und ich suchte rechts am Hang den auf meiner Karte angezeigten Einstieg in den weiterführenden Pfad. Ich suchte 5 Minuten und fand ihn schließlich relativ genau an der auf meiner Karte angezeigten Stelle.



    Selbst weiter voraus ist der Weg gut zu erkennen.

    Anfangs folgte ich ihm noch mit gemischten Gefühlen aber dann traute ich meinen Augen nicht. - Es waren eindeutig frische Mountainbike-Spuren zu sehen. Einerseits dachte ich: „Hut ab!“ Andererseits: „Jetzt kann ich mir wohl relativ sicher sein.“ Und so war es auch. Die Spuren gingen immer weiter den >sehr gut< erkennbaren Weg entlang. Ehrlich: „Ich habe noch nie einen so gut instand gehaltenen nicht ausgeschilderten Pfad gesehen.“ ^^



    Weiter durch Bachläufe.

    Es gab an ca. 3 Bachläufen „schwierige Stellen“ wo man aufpassen musste aber im
    allgemeinen hat sich der Weg von selbst erklärt. Ich folgte dem Pfad also problemlos an dem Nordhang des Lappbergs entlang, mit einem letzten Blick auf den Gipfel der Risserkogel, bis ich bergab wieder auf eine Forststraße stieß, die oberhalb der riesigen Schlucht des Schreibaches entlang führte.



    Blick von der Forststraße in die Schlucht.

    „Das wird ja immer merkwürdiger. Erst dieser gut zu erkennende Weg, dann die MTBSpuren und dann plötzlich mitten im Nirgendwo eine Forststraße oberhalb einer
    atemberaubenden, riesigen, tiefen Schlucht.“
    Ich hatte immer noch gehofft den Grund dafür zu finden, warum dieser Weg nicht ausgeschildert war. (Oder wollte ich ihn doch lieber nicht finden?)



    Forststraße entlang der Schlucht.

    Ich ging also weiter die Straße entlang, an dessen rechter Seite diese riesige Schlucht ab viel.



    Verschüttete Stelle.

    Kurz bevor es in Serpentinen abwärts ging, war die Straße durch einen Felsrutsch
    verschüttet.

    „Hmm … eigentlich kein Grund diesen Weg nicht zu beschildern. Es besagt lediglich das
    hier eine Weile schon kein Auto mehr hochgefahren ist.“

    Zu Fuss war es kein Problem die verschüttete Stelle zu überwinden wie man rechts auf dem Bild sieht.



    Haus kurz vorm schwarzen Kreuz.

    Immer weiter, ohne Schwierigkeiten, nur noch bergab, bin ich dann kurz vorm Schwarzen Kreuz auf auf ein Haus gestoßen wo ich eine kurze Trinkpause einlegte.



    Schwarzes Kreuz

    Ein paar 100 Meter weiter erreichte ich schließlich um 16:00 Uhr das Schwarze Kreuz.
    Ich drehte mich nochmal in die Richtung aus der ich gerade gekommen war um und erinnerte mich an den Beginn meiner Tour.


    WEG ENDET NACH 1KM (in der Richtung aus der ich kam).

    Dort stand es wieder das Schild:
    „WEG ENDET NACH 1KM“.

    Ich sagte: „Das sehe ich nicht so.“ … Konnte nur noch lachen und ging dann die letzten Kilometer zurück nach Wildbad Kreuth.

    Den Grund für die Nichtausschilderung des Weges habe ich nicht gefunden aber dafür ein echtes Abenteuer. Eine schöne Tour mit akzeptablem Risikofaktor. >

    Nun gibt es 1 Person mehr die diesen Weg persönlich kennt.
    „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

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