Stöckse–Erichshagen Wölpe
Sibyllinisch beäugte mich die Katze. Geschützt von dichtem Buschwerk und Häuschenwand saß sie auf einem der wenigen einigermaßen trockenen Plätze der Umgebung und schien herausfinden zu wollen, was diese Zweibeinerin eigentlich vorhatte, irgendwie sah das nach einem etwas längeren Aufenthalt im Schneegriesel aus. Es war doch kalt! Und nass auch! Sehr! Sie rollte sich noch etwas dichter ein, wollte zwar schon noch ein bisschen gucken, aber vielleicht doch lieber gleich weiter zu dem warmen Plätzchen auf der Heizung? Die Zweibeinerin friemelte die Regenjacke über die Daunenjacke, klappte die Ohrmützchen fest und stapfte in Richtung Wald.
Überraschend schnell war ich am Giebichenstein, der Anschlussstelle zur vorhergehenden Etappe, und ein paar Meter weiter folgte der Abzweig gen Norden. Die dünne Schneeschicht spendete hübsche optische Kontraste :-)
Ich war gespannt auf den weiteren Weg. Einerseits sah er auf der Karte langweilig aus, andererseits befand ich mich in einem Mischwald, und es war leicht hügelig, das hieß, es könnte doch noch ganz nett werden. Aber zunächst mal über die Straße.
Auf der anderen Seite eine etwas verwirrende Markierung: Roswithaweg? Hier?
Mal schauen. Nach ein paar hundert Meter wurde es lichter, man geht am Waldrand entlang, und auf der Wiesenseite beginnt das Naturschutzgebiet Krähenmoor. Der Name Krähe ist in dieser Gegend weit verbreitet: Es gibt ein Waldhotel Krähe (mit Bushaltestelle vor dem Haus), eine Straße namens Krähe, einen Krähenwanderweg und den Entsorgungsbetrieb Nienburg-Krähe, d.h. Krähe ist auch der Name eines Ortsteils.
Krähenwanderwegzeichen
Der Weg war tatsächlich hübsch. Zahlreich waren die Tierpfade, die aus den Waldgebiete in die Wiesen führten, und durch die dünne Schneeschicht waren sie leichter zu erkennen.
Noch immer gab es Schilder für den Roswithaweg. Eine Spaziergängerin mit Hund kam mir entgegen, und sie wusste tatsächlich mehr: Das war die frühere Variante! Außerdem kannte sie per pedes fast den gesamten Roswithaweg, den Jakobsweg, diverse Marathonstrecken …
Es ist ja immer toll, andere Weitwanderer zu treffen – man könnte endlos erzählen 
Es tropfte inzwischen stärker aus den Bäumen, vielleicht hatte es auch wieder zu regnen angefangen, so genau ließ sich das nicht zuordnen. Die in einem anderen Reisebericht entdeckte Schutzhütte konnte man vom Weg aus sehen, sie steht gerade so nicht auf den Moor- und Naturschutzgebietsgeländen, ist aber schon recht baufällig: Ein Loch im Dach und eine zusammengebrochene Bank sahen wenig schützend aus, aber für den Notfall geht’s.
Markierungen für Pferdepfade und eine Nordic-Walking-Strecke kamen hinzu. Letztere wurde auch genutzt – ein paar Kurven weiter federte mir ein Nordic Walker entgegen, welcher nicht die Stöcke hinter sich her zog, sondern richtig sportlich unterwegs war. Um die Schutzhütte herum waren einige rutschige Pflastersteine im Weg vergraben worden, inzwischen lief es sich aber wieder angenehmer.
An einer Wirtschaftsweg-Kreuzung hätte ich mich fast verlaufen*, fand aber dann dank Navi heraus, dass es auf einem kaum erkennbaren Pfad neben dem Findling weiter ging.
*Nach Nordosten abzubiegen wäre aber eigentlich gar keine so schlechte Idee gewesen, weil man sich dadurch später ein paar hundert Meter straßenbegleitenden Radweg spart.
Frühling!!
Der Pfad schien wenig begangen zu werden, und einige umgekippte Bäume erforderten etwas Kletterei. Durch einen Hohlweg erreicht man schließlich die Straße.
Dort angelangt, entschied ich mich dazu, nach Erichshagen-Wölpe abzubiegen. Besonders die Haare fühlten sich eisig nass an – ich hatte ja nur die Ohrmützchen dabei. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass die jetzt eigentlich folgende Strecke für längere Zeit zwischen den Wiesen entlang verläuft, direkt nach Wölpe, wo ich später eh hin wollte, war der Abschnitt kürzer. Gegen den Wind schützte die dünne Kapuze der Regenjacke zwar nur ein bisschen, aber immerhin.
In Wölpe – ein historisch sehr interessantes Örtchen mit ursprünglich einer Burg, dann einem Schloss und schließlich einem Amtsgebäude – das im 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, war ich dann ganz froh, zum Trocknen und Aufwärmen in einen gut geheizten Bus steigen zu können, der mich mit einmal Umsteigen wieder zurück nach Stöckse brachte.
Corvinuskirche-Turm
In der Bäckerei am Nienburger ZOB gab es dann noch einen heißen Kaffee – perfekt!
Sibyllinisch beäugte mich die Katze. Geschützt von dichtem Buschwerk und Häuschenwand saß sie auf einem der wenigen einigermaßen trockenen Plätze der Umgebung und schien herausfinden zu wollen, was diese Zweibeinerin eigentlich vorhatte, irgendwie sah das nach einem etwas längeren Aufenthalt im Schneegriesel aus. Es war doch kalt! Und nass auch! Sehr! Sie rollte sich noch etwas dichter ein, wollte zwar schon noch ein bisschen gucken, aber vielleicht doch lieber gleich weiter zu dem warmen Plätzchen auf der Heizung? Die Zweibeinerin friemelte die Regenjacke über die Daunenjacke, klappte die Ohrmützchen fest und stapfte in Richtung Wald.
Überraschend schnell war ich am Giebichenstein, der Anschlussstelle zur vorhergehenden Etappe, und ein paar Meter weiter folgte der Abzweig gen Norden. Die dünne Schneeschicht spendete hübsche optische Kontraste :-)
Ich war gespannt auf den weiteren Weg. Einerseits sah er auf der Karte langweilig aus, andererseits befand ich mich in einem Mischwald, und es war leicht hügelig, das hieß, es könnte doch noch ganz nett werden. Aber zunächst mal über die Straße.
Auf der anderen Seite eine etwas verwirrende Markierung: Roswithaweg? Hier?
Mal schauen. Nach ein paar hundert Meter wurde es lichter, man geht am Waldrand entlang, und auf der Wiesenseite beginnt das Naturschutzgebiet Krähenmoor. Der Name Krähe ist in dieser Gegend weit verbreitet: Es gibt ein Waldhotel Krähe (mit Bushaltestelle vor dem Haus), eine Straße namens Krähe, einen Krähenwanderweg und den Entsorgungsbetrieb Nienburg-Krähe, d.h. Krähe ist auch der Name eines Ortsteils.
Krähenwanderwegzeichen
Der Weg war tatsächlich hübsch. Zahlreich waren die Tierpfade, die aus den Waldgebiete in die Wiesen führten, und durch die dünne Schneeschicht waren sie leichter zu erkennen.
Noch immer gab es Schilder für den Roswithaweg. Eine Spaziergängerin mit Hund kam mir entgegen, und sie wusste tatsächlich mehr: Das war die frühere Variante! Außerdem kannte sie per pedes fast den gesamten Roswithaweg, den Jakobsweg, diverse Marathonstrecken …


Es tropfte inzwischen stärker aus den Bäumen, vielleicht hatte es auch wieder zu regnen angefangen, so genau ließ sich das nicht zuordnen. Die in einem anderen Reisebericht entdeckte Schutzhütte konnte man vom Weg aus sehen, sie steht gerade so nicht auf den Moor- und Naturschutzgebietsgeländen, ist aber schon recht baufällig: Ein Loch im Dach und eine zusammengebrochene Bank sahen wenig schützend aus, aber für den Notfall geht’s.
Markierungen für Pferdepfade und eine Nordic-Walking-Strecke kamen hinzu. Letztere wurde auch genutzt – ein paar Kurven weiter federte mir ein Nordic Walker entgegen, welcher nicht die Stöcke hinter sich her zog, sondern richtig sportlich unterwegs war. Um die Schutzhütte herum waren einige rutschige Pflastersteine im Weg vergraben worden, inzwischen lief es sich aber wieder angenehmer.
An einer Wirtschaftsweg-Kreuzung hätte ich mich fast verlaufen*, fand aber dann dank Navi heraus, dass es auf einem kaum erkennbaren Pfad neben dem Findling weiter ging.
*Nach Nordosten abzubiegen wäre aber eigentlich gar keine so schlechte Idee gewesen, weil man sich dadurch später ein paar hundert Meter straßenbegleitenden Radweg spart.
Frühling!!
Der Pfad schien wenig begangen zu werden, und einige umgekippte Bäume erforderten etwas Kletterei. Durch einen Hohlweg erreicht man schließlich die Straße.
Dort angelangt, entschied ich mich dazu, nach Erichshagen-Wölpe abzubiegen. Besonders die Haare fühlten sich eisig nass an – ich hatte ja nur die Ohrmützchen dabei. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass die jetzt eigentlich folgende Strecke für längere Zeit zwischen den Wiesen entlang verläuft, direkt nach Wölpe, wo ich später eh hin wollte, war der Abschnitt kürzer. Gegen den Wind schützte die dünne Kapuze der Regenjacke zwar nur ein bisschen, aber immerhin.
In Wölpe – ein historisch sehr interessantes Örtchen mit ursprünglich einer Burg, dann einem Schloss und schließlich einem Amtsgebäude – das im 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, war ich dann ganz froh, zum Trocknen und Aufwärmen in einen gut geheizten Bus steigen zu können, der mich mit einmal Umsteigen wieder zurück nach Stöckse brachte.
Corvinuskirche-Turm
In der Bäckerei am Nienburger ZOB gab es dann noch einen heißen Kaffee – perfekt!

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